Pressemeldung von „NSU Watch NRW“: Problematische Personalien beim NSU-Untersuchungsausschuss

In unserem BriefkastenDüsseldorf. (nsu_watch_pm) Der SPD-Landtags-abgeordnete und Kölner Polizist Andreas Kossiski ist vom Landtag zum Ordentlichen Mitglied und Obmann des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) zum NSU bestimmt worden.

Kossiski war zum Zeitpunkt des NSU-Anschlages in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004 Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Köln. Jetzt soll Kossiski im Untersuchungsausschuss unter anderem seine Arbeit und die seiner ehemaligen Kolleg_innen auf Fehlverhalten untersuchen.

Am vergangenen Mittwoch, dem 5. November, hat der Landtag des Landes NRW den gemeinsamen Antrag der Fraktionen auf Einsetzung eines PUA zum NSU-Komplex (Drucksache 16/7148) einstimmig angenommen. Auftrag des Ausschusses ist unter anderem die „Untersuchung eines möglichen Fehlverhaltens nordrhein-westfälischer Sicherheits- und Justizbehörden“, auch bezüglich des Nagelbombenanschlages 2004 in Köln. Der Untersuchungsantrag benennt im diesem Fall sogar explizit die Medienstrategie der Behörden als Thema für den PUA: Unter Punkt 3.3.7 wird die Frage gestellt, warum „man die Öffentlichkeit im Rahmen der Medienstrategie nicht über eine möglicherweise vorliegende rassistische Motivation informieren“ wollte.

Maria Breczinski, Sprecherin der Initiative NSU-Watch NRW, dazu: „Die Personalie Kossiski ist mehr als unglücklich, denn seine Arbeit ist Untersuchungsgegenstand des Parlamentarischen Untersuchungssausschusses. Möglicherweise muss er sogar als Zeuge vor dem Ausschuss, dem er als Obmann vorsteht, aussagen. Das schließt ihn als Mitglied des PUA aus.“

Neben Kossiski wurden zwei weitere Polizisten in den Ausschuss gewählt. Ebenfalls für die SPD sitzt der Wuppertaler Polizist Andreas Bialas als ordentliches Mitglied im Ausschuss. Für die Piratenfraktion ist Dirk Schatz, Hagener Polizeikommissar a.D., zum stellvertretenden Mitglied bestimmt worden.

NSU-Watch NRW kritisiert auch diese Entscheidungen der Fraktionen. Maria Breczinski: „Generell ist die Besetzung des Untersuchungsausschusses mit Polizisten heikel, da sie als Ausschussmitglieder die Arbeit ihrer ehemaligen Kolleg_innen untersuchen sollen. Mehr noch: Werden sie nicht erneut in den Landtag gewählt und gehen in ihren vorherigen Beruf zurück, ist es durchaus möglich, dass sie genau mit den Personen, deren Verhalten sie untersucht haben, erneut zusammenarbeiten müssen. Das ist ein Interessenkonflikt, der sich in ihrer Arbeit im Ausschuss bemerkbar machen könnte.“

Auch mit Blick auf die Betroffenen des NSU-Terrors setzt die Personalentscheidungen ein falsches Signal, so Breczinski: „Die Besetzung des Ausschusses mit Polizisten stellt sich auch als problematisch dar, weil die Betroffenen – vor allem die des Anschlags in der Keupstraße – über Jahre von der Behörden verdächtigt wurden, in kriminelle Machenschaften verwickelt zu sein. Jahrelang wurde gegen sie ermittelt, ihnen sogar in Vernehmungen untersagt, ihren Verdacht zu äußern, Neonazis könnten für den Anschlag verantwortlich sein.“

R.I.P. Manitas de Plata (* 7. August 1921 in Sète; † 6. November 2014 in Montpellier)


Manitas de Plata ist vor zwei Tagen gestorben.


Wikipedia:
„Manitas de Plata (* 7. August 1921 in Sète; † 6. November 2014 in Montpellier; eigentlich Ricardo Baliardo) war ein französischer Gitarrist, der durch sein virtuoses Gitarrenspiel Ende der 1950er Jahre weltberühmt wurde. Der spanische Künstlername bedeutet „Silberhändchen“, eine Würdigung seiner Gitarrenkunst. Er stammte aus einer Familie von Gitans, französischer Roma.“

Unser Autor tino hat ein Interview mit dem Musiker vom Juli 2013, zitiert im Nachruf der l’Humanite, übersetzt.

Mein Leben lang habe ich von Tag zu Tag gelebt. Ich dachte nicht daran, dass eines Tages alles vorbei sein könnte. Heute habe ich keine Verträge mehr und mein Leben ist durch das Kranksein sehr kompliziert. Meine Einkünfte aus Autorenrechten sind blockiert, um Steuerschulden auszugleichen, und meine Familie hat nicht die Mittel, mich zu unterstützen, wenn auch mein Sohn Fernando alles unternimmt, was ihm möglich ist. Das Geld, was ich verdient habe, habe ich ausgegeben, um mich zu amüsieren, und außerdem ist viel draufgegangen für mein Umfeld, für Zigeuner[1] wie mich, die arm waren. Ich sorgte für mehrere Familien, und oft habe ich eine Hochzeit bezahlt oder eine Beerdigung von entfernten Cousins oder anderen Zigeunern, die ich kaum kannte. Ich bedaure das nicht. Wenn ich wieder Geld hätte, ich würde es genauso ausgeben. Geld ist dafür da. Was wirklich schwer fällt, ist zu sehen, das wenn alles gut läuft du jede Menge Freunde hast und wenn du ruiniert bist alle dich im Stich lassen.

[1] Anmerkung tino: Gitane heißt Zigeuner, da er selber sich so nennt, werde ich ihm den Begriff nicht nehmen.

Überleben im dunklen Hochsauerland: Schwimmen geht immer

Das Oversum: rechts Hotel, Mitte Touristen-Info, links runter Schwimmbad (foto: zoom)
Das Oversum: rechts Hotel, Mitte Touristen-Info, links runter Schwimmbad (foto: zoom)

Langsam wird es Zeit für die tiefen Herbstdepressionen. Wenn ich um 17 Uhr nach Hause radle, wird es schon dunkel, und dann bleibt es düster bis zum Morgen. Wenn ich Bus, Bahn oder Auto fahre übrigens ebenso 😉

Spätherbst, Winter. Es wird noch schlimmer werden. „Nur noch bis zur Wintersonnenwende, dann ist es vorbei“, könnte man denken, aber die dunkelgrauen Tage und schwarzen Nächte ziehen sich oft bis in den Februar, eine klebrige Dämmerung, eine lange Nacht.

In dieser Zeit gehe ich abends gerne noch einmal raus – schwimmen. Die Hallenbäder sind erleuchtet, ein letztes Aufbäumen gegen die Finsternis. Gute Laune, Entspannung, ein bisschen Bewegung, Sport.

Das Winterberger Hallenbad besuche ich im Jahresverlauf immer erst dann, wenn ab Mitte Oktober das Olsberger Freibad geschlossen wird.

Am Freitag Abend, so wie heute,  war es bisher immer recht entspannt im Winterberger Hallenbad, keine „Felsenkrokodile“, keine „Schwarzmeerflotte“, kein Kampf um die Bahn.

Bei jedem Hallenbad muss man eine zeitlang austüfteln, wo die Schwachlastzeiten liegen, die Zeiten in denen man nicht von den Felsenkrokodilen aus der Bahn oder von der Schwarzmeerflotte gleich ganz aus dem Becken gedrängt wird.

Für Freitag Abend kreuze ich mir ab heute bis auf weiteres auf dem Schwimmkalender „Winterberg“ an.

Alle Informationen wie Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Winterberger Hallenbades hier: http://www.winterberg.de/schwimmbad/Media/Attraktionen/Schwimmbad-Winterberg

Plagiator Dr. plag. auf Rumänisch? Der designierte Präsident des Bundes der Vertriebenen (BdV) steckt noch vor seiner für morgen geplanten Wahl in ernsten Schwierigkeiten

erbloggtes20141106Der von mir wegen seiner sprachlichen Klarheit und Präzision geschätzte @erbloggtes zweifelt heute am Wert des Doktortitels von Bernd-Bernhard Fabritius. Kein kleiner Fisch, denn:

„Fabritius soll am morgigen Freitag, den 7. November 2014, den Olymp des Auslandsdeutschtums besteigen und Erika Steinbach als Präsident des BdV beerben.“

Politische Konsequenzen aus Wissenschaftsbetrug, so @erbloggtes hingen stark vom persönlichen Umfeld des Beschuldigten ab.

Zitat:

Hoffnungsträger der Vertriebenen

Bernd-Bernhard Fabritius, 1965 in Rumänien geboren und 1984 als Siebenbürger Sachse nach Deutschland migriert, ist seit 2013 CSU-Bundestagsabgeordneter (als 37. der Landesliste), daneben Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Präsident der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen und seit 2010 Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen (BdV). Nach Studien verschiedener staatsnaher Fächer in Bayern 1985-1996 war er seit 1997 als Rechtsanwalt in München tätig. Neben dem Beruf absolvierte er 2001-2003 das Kooperationsverfahren zur Promotion zum Dr. iur., das die Universitäten Tübingen und Hermannstadt/Sibiu gemeinsam anboten.[1]

Fabritius soll am morgigen Freitag, den 7. November 2014, den Olymp des Auslandsdeutschtums besteigen und Erika Steinbach als Präsident des BdV beerben. Das ist nach seiner einstimmigen präsidialen Nominierung bereits ausgemacht. Die Zeremonie findet zwischen 12:00 Uhr und 16:00 Uhr in der Hessischen Landesvertretung, In den Ministergärten 5, 10117 Berlin, statt. “Nach Abschluss der Wahlvorgänge kann ein Gruppenfoto vom neuen Präsidium gemacht werden.” Presse nur nach ordnungsgemäßer Akkreditierung.[2]

Den ganzen Artikel bitte bei @erbloggtes lesen.

Merkwürdigkeiten bei der Vergabe der Schülerfahrten: Aussitzen und Schweigen?

War es Schlamperei, Inkompetenz, hat einer dran “gedreht”, oder ist das doch eine ganz harmlose Angelegenheit? Die Frage stellt sich die SBL wegen der vielen und gravierenden Merkwürdigkeiten bei der Vergabe der Schülerfahrten zu den Förderschulen des Kreises. An eine Verkettung von Zufällen mag man kaum glauben …

(Der Artikel ist gestern zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen. Zur Vorgeschichte siehe auch hier im Blog.)

Bereits die Vorgeschichte erweckt einen sehr seltsamen Eindruck.
Die Ausschreibung erfolgte für 5 Schulen in insgesamt 57 einzelnen Losen, wobei ein Los einer Bustour entspricht. Bieter konnten sich für ein oder mehrere oder alle Lose bewerben. Am 26.03.2014 wurde die Ausschreibung veröffentlicht, am 30.04.2014 fand die Submission statt, also die Öffnung der Angebote.

Am 05.06.2014 trafen dann der Landrat und ein weiteres einzelnes Kreistagsmitglied eine einsame Dringlichkeitsentscheidung und vergaben Aufträge im Gesamtwert von 6,415 Mio Euro (laut Veröffentlichung in http://ted.europa.eu, als Dokument-Nr 325135-2014), ohne Beteiligung des Kreistags und des Kreisausschusses.

Solche Dringlichkeitsentscheidungen sind gesetzlich nur in Ausnahmefällen zulässig, wenn dem Kreis sonst ein erheblicher Schaden drohen würde und noch nicht einmal der Kreisausschuss rechtzeitig einberufen werden könnte. Das wäre hier aber problemlos möglich gewesen, denn der Termin für diese Ausschreibung war ja seit 5 Jahren absehbar …

Im Jahr 2009 lief das Vergabeverfahren für die Schülerfahrten noch anders: da wurde für diese Vergaben, die ein sehr großes finanzielles Volumen haben, eigens der Kreisausschuss einberufen, und 3 Wochen später standen sie im Kreistag auf der Tagesordnung.
„Merkwürdigkeiten bei der Vergabe der Schülerfahrten: Aussitzen und Schweigen?“ weiterlesen

Umleitung: Sexualkunde, Goldenes Brett 2014, Klimawandel, Islamischer Staat, Adolphe Sax, Pogromnacht und mehr.

Radtour nach Meschede am vergangenen Wochenende. Menschenmassen - Fehlanzeige. (foto: zoom)
Radtour nach Meschede am vergangenen Wochenende. Menschenmassen – Fehlanzeige. (foto: zoom)

Sexualkunde für Hassprediger III: Wenn eine Behauptung den Angstphantasien breiter Bevölkerungsschichten entgegenkommt, und rund um Sexualität gibt es das häufig, eignet sie sich zu gut für Propaganda, als dass man sie unbesehen glauben dürfte … erbloggtes

Das Goldene Brett 2014: Esoterik und Pseudowissenschaft werden “ausgezeichnet” … scienceblogs

Klimawandel – gefährlich oder harmlos? Der Weltklimarat IPCC (International Panel on Climate Change) hat seinen neuen Synthesebericht vorgestellt. Darin steht eigentlich nicht viel neues, aber prompt schreiben einige Journalisten wie z.B. Axel Bojanowski in Spiegel Online wieder von Alarmismus … scilogs

Islamic State: In an exclusive series of diary instalments, residents describe what life is like in Mosul since IS took over … bbc

Leistungsschutzrecht: Google bekommt Vorzugsbehandlung von Axel Springer … niggemeier

Neues aus dem Schavanisten-Stadl: Gegendarstellung – vom Nachdrücklichen und vom Selbstverständlichen … causaschavan

Geschichtslehrerverband #FAIL: fragwürdige Bildnutzung in der Historiana … geschichtsunterricht

Youth, Resistance, and Public Uses of History in Mexico: Conventional wisdom on the teaching of history in Mexico holds that the problem of learning is that today’s young people only think about the present and that they are incapable of assessing the past and the future … public history

Schamlose Selbstbeweihräucherung[Ironie] – Fragen zu Planet History: Interview mit Michael Schmalenstroer über Planet History (Blogaggregator für geschichtswissenschaftliche Blogs) … schmalenstroer

Printkrise: Münstersche Zeitung wird Zombie-Blatt aus dem Hause Aschendorff … dju

Deutsche Bahn AG: Was der Streik der GDL mit Sozialpartnerschaft zu tun hat … wiesaussieht

Hin und Weg — der wohl emotionalste Film den ich je gesehen habe: Was würde jeder von uns machen, wenn er ganz genau wüsste, wann sein Leben endet? Es jedem Erzäh­len? Es für sich behalten? … rebrob

Erfinder des Saxophons Adolphe Sax vor 200 Jahren geboren: Ein Glück, dass die Welt in diesem Fall nicht auf den Papst gehört hat … revierpassagen

Erinnerung an die Pogromnacht von 1938 in Hagen: Schweigemarsch von der Synagoge zur Gedenkveranstaltung im Rathaus … doppelwacholder

“Scherz, Satire, Ironie” – Humor als Ausdruck jüdischen Denkens: Das Gedenken des Novemberpogroms 9.11.1938 n der ehemaligen Synagoge in Neheim … neheimsnetz

Verkehrsinfrastruktur des Kreises: gefährliche Begegnungen im Zusammenhang mit dem Schwerlastverkehr.

Begegnung am Stausee  zwischen Brunskappel und Siedlinghausen. (archiv: zoom)
Begegnung am Stausee zwischen Brunskappel und Siedlinghausen. (archiv: zoom)

Meschede. (sbl_pm) Anfrage gemäß § 11 Abs. 1 der Geschäftsordnung des Kreistags. Thema: Verkehrsinfrastruktur des Kreises

Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender,

auf den Kreis- und Landstraßen des HSK kommt es aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens immer häufiger zu gefährlichen Begegnungen, besonders im Zusammenhang mit dem Schwerlastverkehr.

Der Landkreis verfügt über viele einspurige und zusätzlich auch gebirgige Straßenabschnitte, die von ihrem Aufbau her im Grunde keinen Schwerlast-Begegnungsverkehr zulassen. Neben dem enormen Gefahrenpotential besteht eine ständige Beeinträchtigung des Personen- und Güterverkehrs. Die Bankette, Straßenränder und die Beschilderung werden ge- und beschädigt. Hier war bisher beim Kreis keine öffentlich geäußerte Sensibilität und Problemlösungsbereitschaft erkennbar.

Zum dargestellten Sachverhalt bitte ich um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  • Wie viele Unfälle auf schmalen Straßen (Breite < 5m) wurden in den letzten 3 Jahren gemeldet?
  • Liegen Beschwerden oder Anregungen zur Lösung der Problematik von Seiten der Bürger, der Kommunen oder des Kreises vor?
  • Welcher Art sind diese, nach Hauptkategorien?
  • Sieht die Verwaltung irgendeine Notwendigkeit hier aktiv zu werden, und wenn ja, welche Maßnahmen werden erwogen, um dem lokalen Güter- und Busverkehr nicht zu schaden?
  • Wird eine Notwendigkeit gesehen, das Problem der schmalen Straßen in das Verkehrskonzept des Kreises aufzunehmen?

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Loos
Fraktionsvorsitzender der SBL/FW

Für die Richtigkeit
Gabriele Joch-Eren
Geschäftsführerin der SBL/FW

„Christlich-humanitärer“ Kreuzzug? Ruft der „Briloner Anzeiger“ zu neuen Religionskriegen auf?

Stichwort der Woche vom 29. Oktober: Das "chrisliche Abendland" als Rettung vor dem Terror der IS? (screenshot)
Stichwort der Woche vom 29. Oktober: Das „chrisliche Abendland“ als Rettung vor dem Terror der IS? (screenshot)
Ruft der „Briloner Anzeiger“ zu neuen Religionskriegen auf? Nein, nicht direkt, aber im Kommentar „Stichwort der Woche“ vom 29. Oktober ‚Deutsche „Gotteskrieger“‚ lautet der Schlusssatz:

Der Kampf gegen die IS kann nur dann[sic!] gewonnen werden, wenn wir dem kruden Wertesystem des falschen Propheten endlich ein eigenes, christlich-humanitäres Wertesystem entgegensetzen. Dann – und nur dann[!], können wir den islamistischen Terror wirksam und auf Augenhöhe[!] bekämpfen.

Seit einer Woche liegt die Zeitung bei mir auf dem Schreibtisch und ich sehe immer noch keinen Sinn in der Argumentation des Autors, sondern eine Gefahr für unsere Gesellschaft, sollte sich das Zerr- und Wunschbild einer religiösen Gesellschaft in den Köpfen der Menschen verankern.

Terroristische Organisationen, die ihre Ideologie von einer historisch jungen Religion ableiten, können nicht mit Religion bekämpft werden, sondern nur mit Vernunft.

Wir leben in einer weitgehend säkularen Gesellschaft, in der viele Religionen und Glaubensrichtungen ihren Platz haben. Aufgrund der unvollständigen Säkularisation haben leider die katholische und evangelische Kirche viele Privilegien in unserem Staat.

Wie die Religionen und Kirchen in unserer abendländischen Geschichte gewütet haben, wenn sie zu viel weltliche Macht hatten, zeigt die Geschichte.

Daher kann ich das Bedauern

Die Religion ist in einer konsumorientierten, kapitalistischen Gesellschaftsordnung leider teilweise auf der Strecke geblieben.

nicht nachvollziehen.

Und dann geht es munter weiter:

Humanistische Ersatzwerte wurden nicht geschaffen, stattdessen bestimmen die Kapitalmärkte das Geschehen.

Was für eine Verdrehung der Geschichte. Der Humanismus und die Vernunft mussten sich gegen den tödlichen (Scheiterhaufen, Ketzer) Machtanspruch der katholischen Kirche erst durchsetzen.

Was heißt vor diesem Hintergrund „christlich-humanitär?“

Juden? Buddhisten? Agnostiker? Muslime? Hindi …? Sind sie nicht ebenfalls deutsche Staatsbürger?

Ein Leser unseres Blogs hat uns zu dem Kommentar im Briloner Anzeiger unter anderem geschrieben:

… es gibt viele Menschen, die trotz areligiöser Haltung, sehr friedlich eingestellt sind. Demzufolge bin ich der Meinung, dass Frieden nur dann gelingen kann, wenn die Weltgemeinschaft fernab von wirtschaftlichen Interessen nach einer neutralen Gleichberechtigung für alle strebt.

Sprich Demokratie über alle Religionen, Weltanschauungen und Ideologien hinweg. Konkret bedeutet das für mich: Ein Weltvertrag, dem alle Erdenbewohner verpflichtet sind. Somit wäre gewährleistet, dass der Schwarzafrikaner den gleichen Anspruch auf Wohlstand hat, wie der Japaner. Somit wäre gewährleistet, dass der Hindu den gleichen Anspruch auf Gesundheit hat, wie der Europäer.

Somit wäre gewährleistet, dass der Yeside den gleichen Anspruch auf Religion hat, wie der Alawit. Somit wäre gewährleistet, dass jeder die gleiche Verantwortung für den Anderen hat. Quasi: Alle für einen.

Einer für alle. Eine Art globale Zivilcourage. Jeder passt auf, dass keiner bedroht, misshandelt, manipuliert usw. wird. Unter diesen Voraussetzungen wäre dann auch kein Handel von Waffen, Frauen, Drogen, Kindern, Religion usw. möglich …

Diese Argumentation gefällt mir wesentlich besser als der die Gesellschaft auseinandertreibende Fanatismus der ‚Deutschen[n] „Gotteskrieger“‚.

Briloner Geißböcke on Tour: Fanbus zum Spiel 1. FC Köln gegen den FC Augsburg

FC-Fans aus dem Sauerland haben wieder die Chance, den „Effzeh“ live zu erleben (foto: wiegelmann)
FC-Fans aus dem Sauerland haben wieder die Chance, den „Effzeh“ live zu erleben (foto: wiegelmann)

Brilon/Olsberg/Bestwig/Meschede. (fanclub_pm) FC-Fans aus dem Sauerland haben die Chance, den „Effzeh“ live zu erleben: Der 1. FC Köln-Fanclub Brilon setzt zur Heimspielbegegnung 1. FC Köln gegen den FC Augsburg am Samstag, den 6. Dezember 2014, um 15.30 Uhr erneut einen Fanbus ein. Die Tickets wurden für den Block N11 gebucht.

Möglichkeiten zum Zustieg werden ab Brilon entlang der B7-Achse den Anmeldungen entsprechend angeboten.

Der Fanclub erhebt für die Fahrt einen Kostenbeitrag von 45,00 Euro (Karte & Bustransfer). Interessierte sollten sich zeitnah bei Ralf Wiegelmann – unter Angabe des gewünschten Zustiegs – unter fckoelnfans-brilon@t-online.de oder telefonisch unter 02961/9119790 verbindlich anmelden, da schon heute ein großer Ansturm auf die Tickets eingesetzt hat.

Weitere Informationen zum 1. FC Köln-Fanclub Brilon gibt es im Internet unter www.fc-koeln-brilon.net und bei Facebook unter dem Stichwort „1. FC Köln Fanclub Brilon“.

Aus dem Maschinenraum geplaudert: Blogger hilft Blogger. Die Achse HH-HSK wird ausgebaut.

Hamburg kann bunt sein, wie hier in Altona. Doch wo ist die farbige LokalbloggerInnen-Szene? (foto: chris)
Hamburg kann bunt sein, so bunt wie hier der Zaun in Altona. Doch wo ist die farbige LokalbloggerInnen-Szene? (foto: chris)

In unserem Blog ist seit gestern hinter den Kulissen gewerkelt worden. Ich habe das Impressum und die Datenschutzbestimmungen auf Stand gebracht. Auf die Idee, dass da mal, vornehm ausgedrückt, etwas passieren müsste, hat mich Christian Rasch aus Hamburg gebracht, den ich bis dato überhaupt nicht kannte.

Christian hatte unseren Artikel „Der Bürgermeister von Winterberg und unser Blog – keine gute Beziehung“ gelesen und dann zum Telefonhörer gegriffen: „Cooler Artikel“, sagte er wörtlich, aber als fachkundiger Projektleiter, Startupgründer und IT-Berater hätte er ein paar Tipps für das Impressum und die Datenschutzbestimmungen. „Blogger hilft Blogger“, meinte er und dann hatten wir ein langes Gespräch am Telefon.

Das Impressum und die Datenschutzbestimmungen lesen sich jetzt so, als wenn die Leserin oder der Leser hoch vermintes Gelände beträte, aber das muss rechtlich so sein.

Bei Facebook, Google, Twitter und Co hat jede/r von euch auch irgendwann einmal ein Häkchen unter „irgendwas“ gesetzt. Ihr wisst ja bestimmt noch, welchen Dingen Ihr zugestimmt habt, oder?

Bei uns ist das jetzt alles sehr nah an der Oberfläche und nicht nach einem Klick wieder verschwunden.

Unsere URL haben wir jetzt ansprechender gestaltet. Nicht mehr p=34568 oder so, sondern die Überschrift des Artikels, auch ein Tipp von Christian.

Das Kommentieren bei uns im Blog geht nicht so einfach wie bei Facebook – leider, denn ich muss für Sinn und Unsinn gerade stehen. Deswegen gibt es die Netiquette und technische Hürden gegen Missbrauch, denn …

… das Grausamste für einen Blogger oder eine Bloggerin sind die sogenannten Spam-Kommentare, meist automatisierter Müll, der die LeserInnen beim Anklicken auf üble Websites umleiten würde, wenn …

… wenn es nicht Akismet gäbe.

Akismet sortiert sehr zuverlässig „Spam“ vom „Ham“ (den guten Kommentaren). Veranschaulichung: zur Zeit kommen auf einen freigeschalteten Kommentar ca. 200 Spam Kommentare.

Da Akismet in den USA sitzt, muss die Kommentatorin neben der Eingabe des Captchas auch noch einen Haken bei der Akismet-Belehrung machen.

Ich höre jetzt mal fast auf. Nur noch zwei bis drei Kleinigkeiten.

Dr. Schräg aus dem Alten Land südlich der Elbe bei Hamburg wollte gerne unser Blog abonnieren. Ich habe dann das Abonnieren-Widget an die zweite Stelle in der Seitenleiste rechts eingebaut. Man bekommt nun nach Abonnement Nachricht, wenn im Blog ein neuer Artikel erscheint.

Dr. Schräg habe ich dann meinerseits abonniert und mich entschieden in der Linkliste eine Kategorie „Hamburg und mehr“ zu erstellen.

Hamburg, so mein Eindruck, ist nicht nur im Print (Abendblatt, Morgenpost, …) eine lausig provinzielle Stadt. Lokalpolitische Blogs wie unser Zoom, Neheimsnetz, Doppelwacholder usw.  bei uns im Sauerland (siehe Seitenleiste) scheint es in der Medienstadt nicht oder kaum zu geben.

Ich bin gespannt, ob sich die Linkkategorie „Hamburg und mehr“ demnächst mit lokalpolitischen Blogs aus der Hansestadt füllen wird.