Umleitung: von der Weltwirtschaft bis zum Wald in Sundern …

WP Meschede
WP Leserservice in Meschede (foto: zoom)

Weltwirtschaft – Handelt jetzt! Der Titel eines von Heiner Flassbeck initiierten Manifestes von fünf Ökonomen aus aller Welt trifft den Nagel auf den Kopf … nachdenkseiten

Mafia-Kontakte in den Bundestag? Bushido und Christian von Stetten – Wenn Politiker vor kritischen Fragen davonlaufen … abgeordnetenwatch

Studie zur Medienselbstkontrolle: Deutsche Journalisten sind wenig selbstkritisch … sz

Rauchen oder Homöopathie? Voll am Tresen:  „Das Nichtraucherschutz-Gesetz in NRW tritt also in Kraft und Steffens. Ich muss sagen: Ich rauche gerne draußen vor der Tür“ … charly&friends

Kristina Schröder und das Gott der Germanen: „Zunächst ist zu erfahren, dass Unionspolitiker*innen die Herkunft von Unnormalem immer links vermuten: “Das Gott? – Das haben sich doch Kommunisten ausgedacht, die unsere guða alten deutschen Bräuche zerstören wollen!”“ … erbloggtes

Merkel und die Bild-Zeitung: Auf dem Weg zur Kanzlerin-Dämmerung … postvonhorn

Zeit für eine neue Sozialdemokratie: Europas Tragödie besteht nicht darin, dass Konservative und Neoliberale eine konservative und neoliberale Politik betreiben. Europas Tragödie besteht darin, dass das weitgehend oppositionslos passiert … misik

Quote Quote: Man muss dieses Wort nur oft genug wiederholen, bis hinter dem Sinn, den wir ihm zuschreiben, der Abgrund hörbar wird … wiesaussieht

Hagen: CDU-Buchhalterin verknackt … doppelwacholder

Zeitgeist auf der Bühne: “Kinder der Revolution” in Bochum … revierpassagen

Monolog eines alten Schauspielers: „Ich war immer ein Schauspieler, der Angst hatte den Einsatz zu verpassen. Und oft tastete ich mich geradezu an die Sätze heran, als müsste ich jedes Wort überprüfen“ … neheimsnetz

Fracking und kein Ende? Die Pressemeldungen überschlagen sich regelrecht. Und die Energie-Multis machen anscheinend vor Nichts und Niemandem halt. Jetzt „untergraben“ sie auch Tunesien … sbl

Wald in Sundern: Die Historische Kommision Westfalen hatte zu ihrer Jahresversammlung die *Senioren* der Sauerländer Politik Dieter Julius Cronenberg , Franz Münterfering und Ferdi Tillmann eingeladen … gruenesundern

Radfahren: Verwirrt zwischen Bochum und Dortmund … ruhrbarone

Autofahren: der neue Oktavia-Kombi – ein Erfahrungsbericht … schwenke

Umleitung: Wir kriegen die Krise – vom Wasser bis zur WAZ.

Spiegel im Schnee (foto: zoom)
Spiegel im Schnee (foto: zoom)

Weltwassertag: eine gute Gelegenheit, Ihre Abgeordneten auf ihr Abstimmungsverhalten zur Privatisierung der Wasserversorgung anzusprechen … nachdenkseiten

Unsere Eliten: Deutsche Milliardäre in Steueroase – Porsche, Piëch und Quandt in Panama … sueddeutsche

“Sündenfall Zypern – Vertrauen weg bei Europas Sparern?” Dass sie das Fragezeichen stehen lassen, können wir getrost als Trick abtun … wiesaussieht

Medienkritik: Unsere Mütter, unsere Väter, unsere FAZ und ihre Freunde … erbloggtes

NRW-Landesmutter muss kürzen: Kraft am Ende der Gemütlichkeit … postvonhorn

Medienkrise I: WAZ-Axt schlägt zu – Nochmal 200 Stellen weg … charly&friends

Medienkrise II: WAZ-/Funke-Mediengruppe streicht 200 Stellen und u.a. “Unser Vest” – die merkwürdige “Lokal”ausgabe für den Kreis Recklinghausen … pottblog

Medienkrise III: Vest, Fotografen, Content-Desk – Wo die WAZ streichen will … ruhrbarone

Medienkrise IV: WAZ Zeitungsgruppe baut 200 Stellen in Nordrhein-Westfalen ab … newsroom

Medienkrise V: Neuer Satz im WAZ-Streichkonzert … neheimsnetz

„Wasser ist ein Menschenrecht und kein handelbares Gut“ – Bürgerantrag hat gute Chancen im Rat der Stadt Winterberg.

Norbert Hunke
Norbert Hunke: „Wasser ist kein handelbares Gut“ (foto: hunke)

„Wasser ist kein handelbares Gut“, meint der Winterberger Norbert Hunke. Gemeinsam mit seiner Frau Sabine Sögtrop-Hunke hat er einen Antrag an den Gemeinderat der Stadt Winterberg gestellt.

Der Rat möge die Europäische Bürgerinitiative „Wasser ist Menschenrecht“ unterstützen:

  1. Wasser und sanitäre Grundversorgung als Garantie für alle Menschen in Europa.
  2. Keine Liberalisierung der Wasserwirtschaft.
  3. Verbesserung des Wassers und sanitärer Grundversorgurg weltweit.

Norbert Hunke schildert, wie am Ende des Films „Flow –  Wasser ist Leben“ der „Boss“ von Nestle sinngemäß sage, Wasser müsse ein handelbares Gut sein und einen Preis haben.

Diese Aussage und die Pläne der Europäischen Kommission Wasser zu privatisieren, so Hunke, hätten ihn und seine Frau empört. Wasser habe ja schon einen Preis. „Ich will verhindern, dass es hier in private Hände gerät, unkontrollierbar für die Allgemeinheit.“

Noch nie hätten sie sich politisch derart exponiert, aber das Anliegen sei ihnen wichtig und sie hätten sich gedacht: „Wenn es denn hier bei uns keiner tut, machen wir es mal.“

Norbert und Sabine Hunke könnten Erfolg mit ihrer Aktion haben. In der Beschlussvorlage für die Ratssitzung am kommenden Donnerstag, dem 21. März, ist unter anderem zu lesen:

„Dem Rat der Stadt Winterberg wird empfohlen, einen Beschluss zu fassen, wonach die Wasserversorgung nicht allein als Bestandteil des liberalisierten und weithin deregulierten Marktes anzusehen ist, sondern in erster Linie als Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge zu begreifen ist. Der Rat der Stadt Winterberg sollte sich gegen die Gesetzesinitiative aussprechen und das Recht der Menschen auf den Zugang zu einer ausreichenden Wasserversorgung als ein Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge unterstützen.“

Der Beschlussvorschlag lautet:

„Der Rat der Stadt Winterberg spricht sich gegen die Gesetzesinitiative des Europäischen Parlaments zur Liberalisierung des Trinkwassermarktes aus.

Er fordert die Abgeordneten des Landtags, des Bundestags sowie die Abgeordneten des Europäischen Parlaments wie auch die Europäische Kommission auf,

  • sich für einen Gesetzesvorschlag für das Wasser als Menschenrecht entsprechend der Resolution der Vereinten Nationen einzusetzen und eine funktionierende Wasser- und Abwasserwirtschaft als existenzsichernde öffentliche Dienstleistung für alle Menschen zu fördern;
  • die Wasserwirtschaft von der Liberalisierungsagenda auszuschließen und aus der EU-Konzessionsrichtlinie herauszunehmen;
  • die kommunale Wasserversorgung zu stärken, Optionen zur Rekommunalisierung und zur Bildung von interkommunalen Wasserversorgungsverbünden zu gewährleisten,
  • Trinkwasser als das Lebensmittel Nr. 1 zu schützen, zu verteidigen und entsprechend zu behandeln, denn der Zugang zu Wasser ist Menschenrecht, und Wasser ist deshalb keine übliche Handelsware.

Der Rat der Stadt Winterberg unterstützt ausdrücklich sowohl die Europäische Bürgerinitiative „Wasser ist ein Menschenrecht“, als auch die Position des Deutschen Städtetages, der sich eindeu-tig für den Verbleib der Wasserversorgung in der öffentlichen Hand ausgesprochen hat.

Der Bürgermeister

W. Eickler“

Umleitung: von Brüssel bis Bestwig, vom EU-Haushalt zum Bürgerhaushalt, vom Papst zu den Piraten und mehr.

Jetzt besitzen wir auch ein Motiv für Polizeimeldungen (foto: zoom)
Seit den Ver.di, GEW und  GdP Demos besitzen auch wir ein Motiv für Polizeimeldungen (foto: zoom)

Brüsseler Irrsinn für Zypern: Man muss sich EU-Gipfel nicht als rationale Veranstaltung vorstellen … wiesaussieht

Jubiläumsfeier für die Agenda 2010: Wenig Kritik und keine Empathie mit den Opfern … nachdenkseiten

Medienrummel um Konklave und Papst: Es grüßt das Religionslehrermangel-Murmeltier … hpd

Papst Wahl – Kasperle Theater: Die TV Präsentation des neuen Papstes erinnerte mich an meine Kindheit … neheimsnetz

Respekt! Habemus papam: Der Mensch, liebe Brüder und Schwestern, ist das Ebenbild Gottes … jurga

Kein Papst aus dem Sauerland? Das ehemalige Herzogtum Westfalen, welches bis zur Säkularisation über 350 Jahre lang der stabilen Landesherrschaft der Kölner Kurfürstbischöfe unterstanden hat, war wohl einmal eine der katholischsten Landschaften im deutschsprachigen Raum … telepolis

Homöopathische Ministerin Steffens: Nun wird Bartoschek die Leidensfähigkeit der fachlich versierten Ministerialbeamte unterschätzen, welche in die Ministerien als Fachkräfte berufen werden und dort zumeist auf Lebenszeit bleiben … nesselsetzer

Starcon vs. Scienceblogs: So leicht bringt man Blogger zum Schweigen … psiram

Zum Ruhrgebiet gab es fünf Dinge zu sagen: 1. Seine Städte sind pleite. 2. Ihre Infrastruktur ist mangelhaft. 3. Die Parteien möchten die Missstände beseitigen … postvonhorn

“Piraten wirken nicht!”: Immer wieder höre und lese ich darüber, wie sinnlos doch die Piratenpartei sei und dass sie doch wirklungslos sei … c2h5oh

Lokale Medien und Informationen: weniger Zeitung, mehr Online … charlyandfriends

Jähes Erwachen aus Kinderträumen: Zum Ende des Spielwarengeschäfts Lütgenau in Dortmund … revierpassagen

Waldeck-Frankenberg: Bürgerhaushalt im Landkreis … sbl

Bestwig***: Haupt- und Realschule stehen auf der Kippe … derwesten

***Am 16. Januar 2010 hatten wir das Notwendige zu diesem Thema geschrieben: Schulkonkurrenz im Hochsauerland? Brilon legt vor. Diskussionsvorschlag: “Gesamtschule Olsberg” … zoom

Bundeswehr: Traditionspflege für Bürgerkrieg und Massenmord? Der „Finnentag“ in Hohenlockstedt am 2. März.

Deutsche Offiziere der "Finnischen Legion" an der deutsch-russischen Front in Estland 1917. Befehlshaber Hauptmann Ulrich von Coler (mittlere Reihe, 4. v. l.) trat wie viele andere dieser Gruppe 1918 auf die Seite der Weißen um Finnischen Bürgerkrieg. (foto: wikipedia***)
Deutsche und finnische Offiziere der „Finnischen Legion“ in Lettland 1917.
Befehlshaber Hauptmann Ulrich von Coler (mittlere Reihe, 4. v. l.) trat wie viele andere dieser Gruppe 1918 auf die Seite der Weißen im Finnischen Bürgerkrieg. (Photo: wikipedia)

Alte Kameraden erfinden den Ersten Weltkrieg neu – gegen Rote und Russen war’s ein „Freiheitskampf“ mit deutscher Hilfe. Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, verantwortlich für die Auslandseinsätze deutscher Soldaten in Afghanistan, Mali und anderswo, ist dabei.

(von unserem Gastautor Georg Blum)

In Schleswig-Holstein nahe der Kreisstadt Itzehoe gibt es ein merkwürdiges Militärgelände, das Lockstedter Lager: gegründet als Lager für französische Kriegsgefangene 1870/71, dann Ausbildungslager der kaiserlichen deutschen Infanterie, bis 2004 in Teilen genutzt als Heeresflieger-Standort der Bundeswehr. Merkwürdig ist hier vor allem ein jährliches Gedenkritual, zu dem diplomatische und konsularische Repräsentanten sowie höchste finnische und deutsche Militärs anreisen, unter letzteren häufig der jeweilige Leiter der zentralen Infanterieschule in Hammelburg oder der Befehlshaber des Potsdamer Einsatzführungskommandos der Bundeswehr. Ende Februar/ Anfang März begehen sie in der Standortgemeinde Hohenlockstedt den „Finnentag“ – in Erinnerung an eine Episode deutsch-finnischer Militärkooperation, die im Januar 1915, ein halbes Jahr nach Beginn des Ersten Weltkriegs, ihren Ausgang nahm.

Damals reisten nach und nach rund 2000 junge Finnen, zumeist Studenten aus wohlhabenden Familien, als Pfadfinder getarnt in Lockstedt an. Die bürgerliche finnische Nationalbewegung wollte sich mit dem Deutschen Kaiserreich gegen das zaristische Russland verbünden. Die jungen Männer sollten im Lager gedrillt und als „finnische Legion“ den deutschen Truppen an der Ostfront in Estland an die Seite gestellt werden. Im Mai 1916 griff hier ein finnisches Jägerbataillon, geführt von deutschen Offizieren, in die Stellungskämpfe ein. Aber mit den russischen Revolutionen im Februar und im Oktober 1918 kam die Mission bereits zu ihrem Ende. Die Finnen wechselten unter das Kommando der „weißen“ finnischen Bürgerarmee und kämpften gegen die mit den russischen Oktoberrevolutionären marschierende „rote“ finnische Arbeiterarmee. Die deutschen Offiziere folgten ihnen als Söldner oder kämpften mit den deutschen Freikorps im Baltikum und später in Deutschland ebenfalls gegen die Arbeiterbewegung.

Diese nur drei Jahre währende militärische Kooperation zwischen Deutschen und Finnen hat den Anschein einer kleinen militärgeschichtlichen Arabeske. Ihre Wirkungen reichen jedoch bis in die Kriegsführung des Zweiten Weltkriegs. Die „finnische Legion“ und ihre deutschen Offiziere wurden zu einer Schule des „Weißen Terrors“, der sich als besondere antikommunistische Kampfweise im finnischen Bürgerkrieg herausbildete, im deutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941 erneuerte und als Praxis der Judenvernichtung und Resistance- und Partisanenbekämpfung auf viele der von Deutschland zwischen 1939 und 1945 besetzten Länder ausweitete.

Diese Traditionslinie findet sich prototypisch verkörpert in der Laufbahn des preußisch-deutschen Berufssoldaten Ulrich von Coler. Er wurde als ausbildender Oberleutnant im September 1915 nach Lockstedt kommandiert und führte als Hauptmann mit 38 weiteren deutschen Offizieren eine rund 1.250 Köpfe zählende finnische Legion ins Estländische Kampfgebiet. Schon Anfang März 1918 kam er mit den ersten Heimfahrern nach Finnland. Er wurde Oberst der weißen finnischen Armee bis zu deren Sieg über die revolutionäre finnische Bewegung wenige Monate später. Da nach diesem Ereignis die deutschen Offiziere von den Finnen wieder aus ihrem Heer ausgegliedert wurden und Coler keine Stellung in der 1919 auf 100.000 Mann verkleinerten Deutschen Reichswehr erwarten konnte, wechselte er für mindestens zehn Jahre zu finnischen weißen paramilitärischen Milizen.

1934 kehrte er in das inzwischen nationalsozialistische Deutschland zurück und trat der aufrüstenden und wachsenden Wehrmacht bei. Im Zweiten Weltkrieg erscheint er, nun im Alter von Mitte 50, als Regimentskommandeur im Polenfeldzug 1939, ab Sommer 1940 als leitender Besatzungsoffizier (Feldkommandant) in Nordfrankreich und auf der Krim. Auf der Krim war er mit großer Wahrscheinlichkeit persönlich an Erschießungen von Juden beteiligt. Über sein Gebaren berichteten beteiligte Offiziere in einem Nachkriegsverfahren vor dem Landgericht Düsseldorf ausführlich: Er habe stets das eigene Herrenmenschentum bzw. das Untermenschentum der russischen Bevölkerung betont, habe Untergebene aufgefordert, bei Exekutionen vorher Bilder von den Opfern zu machen, um deren Kümmerlichkeit zu belegen, und unter Schwenken seiner Pistole von deren Gebrauch geprahlt.

Über diesen sozialreaktionären, rassistischen und mörderischen Ideen- und Erfahrungshintergrund der „weißen“ Finnen und Deutschen wird heute in Finnland nach Jahrzehnten des Schweigens sehr offen debattiert. Im militärhistorischen Museum Hohenlockstedts und auf den örtlichen Veranstaltungen erfährt man davon nichts. Generalmajor Jukka Pennanen aus Helsinki beendete seine Rede zum Finnentag 2012 mit den Worten: „Dieser Gedenktag liefert uns ein Vorbild, was einzelne Menschen für Ihre Überzeugung und zur Durchsetzung der Gerechtigkeit bewirken können. Die Werte, die dem Handeln der Jäger zugrunde lagen, haben in den vergangenen nahezu hundert Jahren nichts an Aktualität eingebüßt!“ Der Bürgermeister Hohenlockstedts, Bernhard Diederichsen, spricht von den „finnischen Freiheitskriegen gegen das russische Joch“. Die Homepage des örtlichen Heeresflieger-Traditionsvereins spricht präziser vom „erfolgreichen Freiheitskampf der Finnen gegen den roten Riesen“. Am diesjährigen Finnentag am 2. März 2013 wird Generalleutnant Rainer Glatz, zurzeit Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, eine der Hauptreden halten.

***Bildquelle: wikipedia Pataljoonan paallystoa.jpg

Der Ekel beim Essen – eigentlich hat sich nichts geändert: BSE, Scrapie, Creutzfeldt Jakob Krankheit. Der Wahn geht weiter.

Schein-Idyll im Peak District zwischen Manchester und Sheffield (archiv: chris)
Schein-Idyll im Peak District zwischen Manchester und Sheffield (archiv: chris)

Ich darf in Deutschland kein Blut spenden, denn ich habe in den frühen 90er Jahren länger als sechs Monate in England gelebt.

Damals waren auf der Insel Rinder mit BSE infiziert, einer Krankheit, die ihnen das Hirn zerfraß. In der Presse kursierten Bilder von Kühen und Kälbern, die sich nicht auf den Beinen halten konnten. Die Tiere schwankten, als wären sie besoffen. Aber sie waren krank. Irgendwann brachen sie zusammen und verendeten.

Ich habe damals in England wegen der gruseligen Bilder und der zahlreichen Berichte kein Fleisch gegessen. Dennoch darf ich bis heute in Deutschland kein Blut spenden.

Die Krankheit konnte sich im Königreich schnell ausbreiten, da in der industriellen Tierproduktion das Vieh zu 100% verwertet wurde und nicht verkäufliche Teile in Form von Tiermehl als Futter dienten.

Später fand man heraus, dass es auch bei Menschen eine Variante von BSE gibt. Sie heißt Creutzfeldt Jakob Krankheit. Nach Angaben des Guardian sind im United Kingdom vermutlich 176 Menschen an dieser Krankheit gestorben.

Ich habe damals kein Rindfleisch gegessen und auch auf den Konsum von Eiern habe ich im England der frühen 90er Jahre komplett verzichtet. Die Britischen Eier enthielten Salmonellen. Es gab zahlreiche Berichte in den Medien darüber, wie die Hühner ihre verendeten Artgenossen als Futter serviert bekamen, mit Orangenschalen verfeinert. Körnerpickendes Vieh wurde zum Fleisch fressen gezwungen, um den Profit zu steigern.

Und die Lehre aus der Geschichte? Ich darf deshalb bis heute kein Blut spenden, weil die Übertragungswege von BSE nicht genau bekannt sind. Es gibt Varianten dieser Krankheit bei Rindern (BSE), Schafen (Scrapie) und Menschen (CJK). Wie BSE übertragen wird, ist meines Wissen bisher nicht abschließend untersucht worden. Ich scheine ja noch immer andere Menschen mit diesem Krankheit anstecken zu können.

Trotz dieser Unsicherheiten will die EU auf weitere Tests von Rindern auf BSE verzichten. Überraschend ist das nicht, denn billiger wird es allemal. Und in der Lebensmittelindustrie scheint nur „billig“ zu zählen, wie die aktuellen Skandale deutlich zeigen.

Umleitung: Should I blog or should I not? Außerdem kommen Hamburg, Jakob Augstein, Frau Schavan und die Sexismus-Debatte vor.

Gut für eine Umleitung: Laufstrecke oberhalb von Siedlinghausen (foto: zoom)
Gut für eine Umleitung: Laufstrecke oberhalb von Siedlinghausen (foto: zoom)

Heute heißt es „Evaluation“: Bloggen – (m)eine Zwischenbilanz … charly&friends

Menschenrecht: EU-Bürger wehren sich gegen Kommerzialisierung des Wassers … nachdenkseiten

David Hockney: Photoshop is boring … heikerost

Hamburg I: Schwarz-Linke Opposition … zeitonline

Hamburg II: Kritik an erster staatlicher Waldorfschule – Steiner vom Staat … sueddeutsche

Antisemitismus-Diskussion: Jakob Augstein und die neue „Menschenrasse“ … publikative

Systemische Perspektiven auf Schavans Plagiate: „Gelingt es, das Autonomiestreben der Wissenschaft, das derzeit vor allem die Universität Düsseldorf, der Philosophische Fakultätentag und der Deutsche Hochschulverband repräsentieren, zugunsten von Regierungsmitgliedern einzuschränken (wie es die CSU bereits vor zwei Jahren gern gesehen hätte), nimmt die deutsche Wissenschaft wieder eine Sonderrolle ein, auf die sie schon 1914-1945 mächtig stolz war“ … erbloggtes

Medien: Der Grimme-Preis für das Dschungelcamp ist verdient … wiesaussieht

Sexismus Debatte I: Weiß, Mann und Heterosexueller = Unterdrücker? … ruhrbarone

Sexismus Debatte II: Schnell her mit der nächsten Debatte! … revierpassagen

Ruhrgebiet gemarketingt: Judith Haselroth UND die Kreative Klasse … heimatPOTTential

29. Januar 1933: Der Tag vor dem 30.01.1933 … neheimsnetz

Umleitung: Machtübergabe in Ennepetal, Sex, Brennholz, Schavan selbstdestruktiv, Sensburg zur Homo-Ehe und mehr.

Hilfe die Schotten kommen! Gestern in der Stadthalle Meschede. (foto: zoom)
Hilfe die SchottInnen kommen! Gestern in der Stadthalle Meschede***. (foto: zoom)

Vor acht Jahrzehnten in Ennepetal: Schüsse und Verletzte zur Machtübergabe an Hitler … revierpassagen

Oradour-sur-Glane: Ich wollte das schon lange aufschreiben und dass es heute auf den Holocaust-Gedenktag fällt, war in keiner Weise beabsichtigt … tobiasraff

Hamburg: Gedenken an Holocaust-Opfer am Millerntor … publikative

Was Deutschland bewegt: Die Fixierung des FDP-Politikers Brüderle auf den Busen einer Stern-Reporterin Anfang 2012 nachts in einer Hotelbar wird heftig diskutiert … postvonhorn

Sexismus-Debatte: Prüder in Waffen … faznet

Brennholz wird knapp und teuer: wir jedenfalls haben unseren Kachelofen schon lange stillgelegt … agr

Schavan oder die Selbstdestruktion einer Person: Ohne jede Spur einer Selbstkritik will die Wissenschaftsministerin und ihre Partei das Plagiatsverfahren überstehen, was ein bezeichnendes Licht auf die politischen Rituale der Selbstbehauptung wirft … heise

Wer hält zu Schavan? Jan-Hendrik Olbertz – the definitive account … erbloggtes

Die Informationspolitik des MdB Fuchs: „Ein nicht unwichtiger CDU-Bundestagsabgeordneter, seine unklaren Nebenverdiente bei einem dubiosen Unternehmen und zwei Abmahnungen von ihm gegen Blogger, die über ihn berichteteten ergeben? Richtig. Einen schönen Zapp-Film.“ … zapp

Patrick Sensburg: Nein zu Forderungen der JUSOS-HSK auf Homo-Ehe … brilon-totallokal

Demokratie: Wie Juristen von Minister Hans-Peter Friedrich vor Gericht das Presse-Auskunftsrecht stutzen wollen … tagesspiegel

Thalia noch eine Buchhandlung? Osterschock beim Blättern … charly&friends

Fußball noch ein Sport? Die Fußball-Europameisterschaft 2020 wird für die Fans zum Desaster … ruhrbarone

 

32. Ratssitzung der Stadt Brilon: Wer soll das bezahlen? Keine Fahrkostenvergütung mehr für Schülertransport nach Willingen … brilon-totallokal

*** Konzert der Mescheder Windband verpasst?
Morgen, Montag, den 28.01., um 20:00 Uhr, Wiederholung im Campus Radio … FHMeschede

Umleitung: rechtseigener Raum „Kirche“, Schäuble mit Realitätsverlust, die Zeitungsbranche im Niedergang und Wasserski auf dem Hillebachsee.

Up, up and away ... keine Chance für die Passat in Travemünde (foto: zoom)
Up, up and away? … keine Chance für die Passat in Travemünde (foto: zoom)

Kölner Klinik-Skandal: Publizist kritisiert „rechtseigenen Raum Kirche“ … dradio

Finanz- und Wirtschaftskrise: Leidet Wolfgang Schäuble unter Realitätsverlust? … nachdenkseiten

Die Zeitungsbranche im Niedergang I: „Der Verlag trennt sich von Verlustbringern, um das Heft in der Hand zu behalten und um die Unterstützung der Banken nicht zu verlieren. Das kostet 120 Beschäftigten der Westfälischen Rundschau den Arbeitsplatz“ … postvonhorn

Die Zeitungsbranche im Niedergang II: Der Identitätsverlust der WAZ … wiesaussieht

Die Zeitungsbranche im Niedergang III: Aus für „WR“ ist Glücksfall für ARD und ZDF … ruhrbarone

Die Zeitungsbranche im Niedergang IV: Protest gegen Schließung der Rundschau-Redaktion wächst (Beitrag wird laufend aktualisiert) … revierpassagen

Die Zeitungsbranche im Niedergang V: WAZ-Axt schlägt wieder zu … charly&friends

Die Zeitungsbranche im Niedergang VI: „Ich glaube, wir werden ganz dicke Freundinnen, die Dame vom Arbeitsamt und ich. Sie mag mich. Sie hat mir drei Mal Post an einem einzigen Tag geschickt. Meine Zugangsdaten zur Jobbörse habe ich in einem kleinen grauen Umschlag gefunden“ … absprung

Eine Gondelbahn als Vision in Niedersfeld: Wasserski-Anlage erster Schritt am Hillebachsee … derwesten

Umleitung: Frauenquote, Zeitungskrise, Eurokrise, Vertrauenskrise und eine Debatte über die Rolle des Staates.

Auf dem Kahlen Asten (foto: zoom)
Auf dem Kahlen Asten (foto: zoom)

Der „Focus“ und die Frauenquote: F – und an die eigenen Privilegien denken … publikative

„Aus“ für die Rundschau-Redaktion: Dortmund und das Umland verlieren ein Traditionsblatt … revierpassagen

Tod auf Raten: Aus für die Westfälische Rundschau (WR) -WAZ-Mediengruppe schließt Redaktionen- endgültige Einstellung nur eine Frage der Zeit? … pottblog

Aus für die Redaktionen der Westfälischen Rundschau: Klagt SPD Medienholding? … ruhrbarone

Lokalzeitungen – WAZ ist drin?: Mogelpackungen, immer öfter … charly&friends

Auf zur Presse-Monokultur? Die Presselandschaft im Sauerland wird ärmer … sbl

Redakteur einer Tageszeitung: Im Internet ist nix zu verdienen. … JakBlog

Eurokrise und kein Ende: Spanien im freien Fall … nachdenkseiten

Integration: Jetzt reicht es! Die müssen sich anpassen. Ketzerische Gedanken von … jurga

Mit fettarschiger Selbstzufriedenheit: Den letzten lebenden Antisemiten, das kann man als Zwischenfazit der Debatte um Jakob Augstein festhalten, haben deutsche Journalisten um 1960 in Jerusalem gesichtet … taz

Wer soll noch vertrauen? Drei Länderchefs verschwendeten bei Bauprojekten Steuern und kippten damit auf: Beck (Rheinland-Pfalz), Wowereit (Berlin) und Platzeck (Brandenburg). Beck tritt ab … postvonhorn

Eine Debatte über die Rolle des Staates: „Die Euro-Vertrauenskrise ist vorbei.“ Das sagt heute Morgen der geschätzte Daniel Eckert … wiesaussieht

SPD Arnsberg: „Die inklusive Gesellschaft entscheidet sich vor Ort?!“ … neheimsnetz

Neue Gesamtschulen (fast) überall:
Der Hochsauerlandkreis ist nun der einzige aller 53 Landkreise und kreisfreien Städte in NRW, in dem es immer noch keine einzige Gesamtschule gibt … sbl