Barbara Ortweins neuer Roman erschienen – Winterberger Autorin kombiniert Fantasy- und Reiseroman

Morgan(pm) „Im Banne der Zauberin Morgan – Spurensuche an magischen Orten in Cornwall und Somerset“ ist der Titel des neuen Buches der Winterberger Autorin Barbara Ortwein, welches soeben erschienen ist.

In ihrem zweiten Roman greift die Deutsch- und Musiklehrerin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Winterberg ein Thema auf, das sie bereits vor 10 Jahren mit Schülerinnen und Schülern ihrer Schule zu einem Musical verarbeitet und zur Aufführung gebracht hatte: Die spannende Geschichte der Morgan le Fay, der Halbschwester von König Artus.

Im Unterschied zum Musical ist das Buch jedoch zweiteilig angelegt. Jedes Kapitel besteht im ersten Teil aus einem Ausschnitt aus der Geschichte der Morgan le Fay und im zweiten Teil aus einer modernen Reiseerzählung, in der die Hintergründe dieser Geschichte aufspürt werden.

In den mittelalterlichen Quellen der Artusromane spielt Morgan eine unrühmliche Rolle: Sie zerstört mit Hilfe ihrer magischen Kräfte das legendäre Reich des Königs und trägt dazu bei, dass ihr Bruder nicht nur körperlich, sondern auch seelisch vernichtet wird und seine Ideen von einer neuen Weltordnung in Camelot untergehen.

Wie es zu dieser Katastrophe kommt, stellt Barbara Ortwein in einem Fantasyroman dar, der in den geheimnisvollen Dark Ages (5. und 6. Jahrhundert) im Südwesten von England spielt. In der modernen Reiseerzählung begibt sich die Autorin auf eine Suche, eine Quest, nach den Schauplätzen dieser mythischen Geschichte im Südwesten Englands. Sie stellt ihre eigenen Erfahrungen bei der Spurensuche danach dar und untersucht, inwiefern die Eigentümlichkeiten der Landschaft und die lokalen, historischen und religiösen Traditionen in Cornwall und Somerset Einfluss auf die mythische Geschichte und die Darstellung der Morgan genommen haben.

Wie schon bei ihrem ersten Buch, dem Auswandererroman „Zwischen den Welten und nie mehr zurück“, wird die Autorin zu ihrem Morganroman Lesungen mit keltisch inspirierter Musik und einer Ausstellung über die magischen Orte in Cornwall und Somerset durchführen. Das erste Angebot erhielt sie vom Museum in Lembruch, das am Dümmer See in Niedersachsen liegt – einer inselreichen, vom Moor umgebenen Landschaft, die ein wenig der des mythischen Avalons gleicht.

Daneben gibt es noch weiterhin viele Anfragen – inzwischen auch verstärkt aus anderen Bundesländern – für Barbara Ortwein, Lesungen mit Musik und Ausstellung zu ihrem spannenden Roman über die Auswanderung der Deutschen nach Texas durchzuführen. Auf Wunsch vieler ihrer Leser schreibt sie zur Zeit an einer ebenso spannenden Fortsetzung von „Zwischen den Welten und nie mehr zurück“.

„Im Banne der Zauberin Morgan – Spurensuche an magischen Orten in Cornwall und Somerset“ ist im Wiesenburg-Verlag Schweinfurt, der Auswandererroman von Barbara Ortwein „Zwischen den Welten und nie mehr zurück“ ist inzwischen ebenfalls als Taschenbuch beim gleichen Verlag erschienen.

Abgetaucht: Wo bleibt die Winterberger SPD? Gedanken zur Wahl …

Die Opposition ist unverzichtbarer Bestandteil einer funktionierenden Demokratie. Nun ist  seit längerer Zeit die SPD als möglicher Widerpart  der CDU-Mehrheit im Rat der Stadt Winterberg ausgefallen.

Beim Oversum mitgefangen und nahezu mundtot, haben die Genossen kein eigenes inhaltliches Profil entwickelt. Auch bei anderen lokalpolitischen Themen herrscht nahezu Totenstille.

Überall im Land bereiten sich die Parteien auf die Kommunalwahlen im Mai vor, nur die SPD Winterberg lässt nicht viel von sich hören und lesen.

Bürgermeister Werner Eickler scheint durch die Oversum Pleite noch nicht einmal angekratzt zu sein. Ganz im Gegenteil hat er schon lange selbstbewusst, aber inhaltsleer seinen Hut für die Bürgermeisterwahlen in den Ring geworfen. Gegenkandidat oder Gegenkandidatin? Bislang Fehlanzeige.

Am 5. November letzten Jahres hieß es auf der Website der SPD Winterberg: „In seiner letzten Sitzung hat sich der Vorstand des SPD-Stadtverbandes Winterberg schon intensiv mit den Vorbereitungen zur Kommunalwahl im Mai 2014 beschäftigt.“

Anfang Dezember erreichte die Bürgerinnen und Bürger dann das letzte Funksignal der SPD-Winterberg:

Der SPD Stadtverband begrüßt die Entscheidung von Bürgermeister Werner Eickler sich bereits bei der Kommunalwahl im Mai 2014 zur Wahl zu stellen.

Nach dem Jahreswechsel wird der Stadtverband eine(n) Kandidatin/en für das Bürgermeister Amt nominieren.

„Es an der Zeit, dass die Stelle des hauptamtlichen Bürgermeisters in unserer Stadt von einer Persönlichkeit bekleidet wird, die sich den sozialdemokratischen Grundsätzen von Kommunalpolitik verpflichtet fühlt“, erklärte der stellvertretende Vorsitzender des SPD Stadtverbandes Torben Firley nach der Pressekonferenz von BGM Eickler.

Könnte es sein, dass die SPD mit der CDU in Winterberg zufrieden ist? Könnte es sein, dass die Genossinnen und Genossen lieber den alten Bürgermeister wiederwählen als einen Gegenkandidaten zu profilieren, „der sich den sozialdemokratischen Grundsätzen von Kommunalpolitik verpflichtet fühlt“?

Hat die SPD Winterberg ein Gegenkonzept zur Politik der CDU-Winterberg? Hat sie eine inhaltliche Plattform auf der ein SPD-Kandidat gegen den amtierenden Bürgermeister antreten könnte?

In einem Beitrag für das Debattenmagazin Berliner Republik hat der Briloner SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese ein Plädoyer für sozialdemokratische Politik auf dem Lande gehalten: „Grau ist alle Theorie, die Wahrheit liegt in der Provinz“.

Die SPD-Winterberg scheint diese Wahrheit noch nicht gefunden zu haben. Zweifelhaft ist meiner Meinung nach, ob der Artikel von Dirk Wiese den Winterbergern hülfe, so sie ihn den durchgelesen hätten:

Von Johannes Rau stammt der Satz: „Das Sauerland ist viel zu schön, um (für immer) schwarz zu sein.“ Der Ausspruch ist eine Liebeserklärung an die Region, zugleich aber auch ein Denkanstoß. Er motiviert nämlich dazu, politisch „tiefschwarze“ beziehungsweise urkonservative Räume nicht kampflos aufzugeben. Nicht von ungefähr warb die SPD im Jahr 2013 mit dem Slogan „Für mehr Rot im Sauerland!“.

Das liest sich für eine sozialdemokratische Seele eventuell ganz gefällig, aber sind das mehr als Sprüche? Kann man sowas in Winterberg gebrauchen?

Impressionen zum Weltfrauentag 2014 aus dem Hochsauerland

Die folgenden Bilder, Zeitungsausrisse und Schnipsel sollen und können kein repräsentatives Bild der Frau im Hochsauerland vermitteln.

1. Die CDU-Winterberg benennt Kandidaten und Kandidatin für Stadtrat und Kreistag:

CDU Kandidaten
Screenshot aus der WP

2. Medeloner Herrensitzung für ganze Kerle

2014Herrensitzungmedelon
Bericht des Sauerlandkuriers über den Medeloner Herrenkarneval 2014.

 3. Stadtversammlung der Winterberger Stadtschützen

WinterbergerSchuetzen2014
Aus dem Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg vom 07. März 2014. Wer findet die „Frauen“?

Mein kleiner Rosenmontagszug: Abschied vom traurigen Winter 2014

Bitte die Loipe am Hillesee nicht betreten! (fotos: zoom)
Bitte die Loipe am Hillesee nur mit Skiern betreten! (fotos: zoom)

Kurz am Hillesee in Niedersfeld vorbei, um zu schauen, ob das Wasser wegen des Blindgängerverdachts schon abgelassen wurde. Noch nichts zu bemerken.

Der Ruhrtalquellenlift steht still.
Der Ruhrtalquellenlift steht still.

Die Betreiber des Ruhrtalquellenlifts waren Pioniere bei der Beschneiung von Skipisten. Ihr Hang liegt zwar nicht sehr hoch, aber gut im Schatten und ist normalerweise schneesicher.

Alle Schneereste für den Betrieb des kleinen Rodelhangs an der Ruhrquelle.
Alle Schneereste für den Betrieb des kleinen Rodelhangs an der Ruhrquelle.

Es war auch irgendwie rührend zu sehen, wie die Betreiber des Ruhrquellenlifts sämtliche Schneereste zum Rodelhang zusammengeschoben hatten. Die Kinder, meist Niederländer und Belgier, hatten Spaß.

Im Oversum wurde die die Schlittschuh-Kunstoffbahn getestet.
Im Oversum wurde die die Schlittschuh-Kunstoffbahn getestet.

Im Oversum testeten Kinder und Erwachsene die Kunststofffläche für’s Schlittschuhfahren. Benutzung umsonst, Schlittschuhverleih 2 Euro. Noch bis Mittwoch.

Der Skihang bei Möppis Hütte. Links fährt noch wer.
Der Skihang bei Möppis Hütte. Links fährt noch wer.
Gegenüber vom Landal fuhren die zumeist Niederländer und Belgier noch den linken Hang oberhalb von Möppis Hütte hinunter.
An den Anblick der kargen Landal-Hügel kann ich mich immer noch nicht gewöhnen.
An den Anblick der kargen Landal-Hügel kann ich mich immer noch nicht gewöhnen.
Das Ferienhausgebiet Landal liegt immer noch karg und öde gegenüber Möppi. Schön sieht das nicht aus. Aber die Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, und möglicherweise habe ich den falschen Geschmack.

Besser glauben in Mexiko: Der Protestantismus als Sekte

Dieser Ort ist katholisch. Wir akzeptieren weder protestantische Propaganda noch die anderer Sekten.
„Dieser Ort ist katholisch. Wir akzeptieren weder protestantische Propaganda noch die anderer Sekten.“ (foto: koerdt)
Und hier noch etwas aus der schönen Rubrik „Besser glauben in Mexiko“, gesehen in einem Restaurant in Zacatlán/ Puebla.

Wörtlich heißt es: „Dieser Ort ist katholisch. Wir akzeptieren weder protestantische Propaganda noch die anderer Sekten.“ Tja, hier gilt auch 2014 der Protestantismus noch als Sekte.

Aber der Unterschied zum Sauerland ist da vielleicht auch gar nicht so groß 😉

UPDATE: Winterberg-Rätsel für Kennerinnen und Kenner gelöst

Mitteilungsblatt
Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg vom 21.02.2014

Heute flatterte das „Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg“ in den Briefkasten, ein kostenloses und sehr informatives Blättchen der Stadtverwaltung Winterberg. Im Mitteilungsblatt werden seitenlang die Protokolle von Ratssitzungen und Sitzungen der Ausschüsse abgedruckt. Klasse.

In der heutigen Ausgabe des Mitteilungsblatts können die Haushaltsreden von CDU, SPD und FDP sowie eine knappe Skizzierung der Diskussion im öffentlichen Teil der Ratssitzung vom 15. Januar 2014 nachgelesen werden. Der Text ist eine Bleiwüste, Hervorhebungen gibt es kaum.

Im Text der Rede des CDU-Fraktionsvorsitzenden Herrn Pieper zum Oversum gibt es eine klitzekleine Hervorhebung, ein einziges Wort ist derart wichtig, dass es fett gedruckt wurde. Zu raten ist dieses kleine Wörtchen, welches im folgenden Text eigentlich fett gedruckt sein müsste:

Natürlich muss die CDU Fraktion bei dieser Gelegenheit zu den Problemen mit unserem Oversum Stellung nehmen. 100.000 € zusätzliche Personalaufwendungen sind bereits in diesem Jahr im Bäderbereich anzusetzen.
Zur Zeit müssen wir mit dem Thema äußerst sensibel umgehen. Im nichtöffentlichen Teil dieser Ratssitzung werden wir weiter über eine Lösung beraten. Sich ständig ändernde Wasserstandsmeldungen in der Öffentlichkeit abzugeben ist nicht zielführend. Da bitten wir die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis. Vielleicht können wir schon in einigen Wochen das Projekt insgesamt neu aufstellen. Dann ist die Arbeit zwar noch lange nicht beendet, wir werden aber in der Lage sein, auch öffentlich eine komplette Bewertung abzugeben. Eines müssen wir aber trotzdem erwähnen:
die Mitglieder unserer Fraktion fühlen sich schon sehr in ihrem Vertrauen in einige Vertragspartner enttäuscht, ja sogar getäuscht. Und das ist noch gelinde ausgedrückt.
Das mit vielen Fachjuristen aufgestellte Vertragswerk ist leider nie richtig gelebt worden, die Vertragspartner waren sich anfangs einig, die Interpretationen waren ohne Unterschiede. Das ist auf einmal völlig anders. Muss man eigentlich immer ein Höchstmaß an Misstrauen an den Tag legen und solche Verfahren noch bürokratischer
ablaufen zu lassen? Und jetzt, wo wir uns in einem rechtlichen Verfahren befinden, merken wir, wie langsam und kompliziert juristische Abläufe gehen. Solidarisch mit dem Bürgermeister wird die CDU Fraktion aber keinen Millimeter von dem bisherigen Weg abweichen und wenn das noch so lange dauert. Wir müssen den öffentlichen Teil des Oversums komplett in die eigene Hand bekommen, um es dann organisatorisch und konzeptionell neu aufzustellen. Und wir sind überzeugt, dass uns das auch gelingt. Wann, das müssen wir geduldig abwarten. Sorgfalt geht vor Schnelligkeit.

UPDATE: Dank den zahlreichen Rätselfreunden, die sich beteiligt haben. Das Rätsel ist gelöst, @Rüdiger hat das wichtige Wörtchen „unserem“ im Zusammenhang mit dem Oversum als zweifelsfrei zentral für die Winterberger Ratspolitik erkannt. Würde es sich nicht um „unser“ Oversum handeln, so wäre es „mein“ und „dein“ Oversum und die Fronten wären vermutlich ein wenig klarer.

Hier ein Auszug aus @Rüdigers Begründung für seine Entscheidung (sein vollständiger Kommentar findet sich weiter unten):

Die grosse Mehrheit der Winterberger identifiziert sich bis dato nicht mit dem “Ei” im Kurpark, dass in alleiniger Verantwortung von Eickler & Co dort gelegt worden ist. Also ist “unser” Oversum ausschliesslich ein Produkt unüberlegter, inkompetenter Entscheidungsfindung der regierenden CDU-Fraktion, zu der auch Herr Pieper zählt.
Der Winterberger Bürgermeister und seine mitverantwortlichen Ratsmitglieder sollten alsbald in öffentlicher Sitzung den Winterberger Bürgern schonungslos und ehrlich das angerichtete Desaster erklären und aufzeigen, wie es wirklich um “UNSER” Prestigeobjekt Oversum seht.

Und hier ein Auszug aus dem Winterberger Mitteilungsblatt mit der entscheidenden Textstelle :

MBLösung
Auszug aus dem Winterberger Mitteilungsblatt vom 21.02.2014.

Wo ist dieses wimmelbunte Bild zu sehen? Wir wünschen euch eine Gute Nacht!

Ein wimmelbuntes Bild in ... ? (foto: zoom)
Ein wimmelbuntes Bild in … ? (foto: zoom)

Ist das schon Kunst oder nur ein wimmelbunte Bild? Eine kollektive Schmierwand? Ein kreativer zweidimensionaler Raum? Das Produkt eines gelungenen Impulses? Ein Paradox?

Beende das Wimmelbild!

Aber wo? Wer weiß?

Ein fantastisches Winterwochenende rund um den Kahlen Asten

Der perfekte Wintertag für die Wetterbeobachter im Astenturm. (fotos: beuermann)
Der perfekte Wintertag für die Wetterbeobachter im Astenturm. (fotos: beuermann)

Ein fantastisches Winterwochenende entschädigte Sportler und Wanderer rund um den Kahlen Asten für bisher entgangene Winterfreuden.

Herrlicher Sonnenschein lockte am Freitag und Sonntag Tausende in die tief verschneite Landschaft rund um den Kahlen Asten. Vollbesetzte Lifte und bestens genutzte Skihänge gaben eine Vorstellung vom „Winter, wie er früher einmal war“.

Die Sessellifte surrten die Hänge hinauf.
Die Sessellifte surrten die Hänge hinauf.

Schnee, Kälte und Bäume formten denkwürdige und fantastische Gestalten. Es lohnte sich stehenzubleiben und die Einbildungskraft spielen zu lassen. Was sehen Sie auf dem unteren Bild?

Was sehen Sie? Die Natur formte fantastische Gestalten.
Was sehen Sie hier? Die Natur formte fantastische Gestalten.

Wer wollte, konnte auch für sich ganz alleine sein, wie dieser Spaziergänger (siehe Bild) auf einem präparierten Wanderweg neben der Loipe bei Altastenberg.

Einmal ganz alleine sein, wie dieser Spaziergänger auf einem präparierten Wanderweg neben der Loipe (foto: beuermann)
Einmal ganz alleine sein, wie dieser Spaziergänger auf einem präparierten Wanderweg neben der Loipe

Für viele der angereisten Winterfans endete das Wintervergnügen mit einem Staufrust entlang der Rückreisestrecke – spätestens an den Ampeln entlang der B 7 in Bestwig, bis sie dort endlich die Autobahn erreichten.

Auf Wiedersehen! Wie wird das Wetter am nächten Wochenende?
Auf Wiedersehen! Wie wird das Wetter am nächsten Wochenende?

CDU-Fraktion Winterberg schaut in die Zukunft, George Bernard Shaw soll helfen

Oversum
Oversum in Winterberg, ohne Vergangenheit aber mit Zukunft? (foto: zoom)

In Winterberg ist es seit einiger Zeit populär, offizielle oder halboffizielle Schreiben oder Reden mit Zitaten großer Männer zu schmücken.

Zitate und Aphorismen, also Sinnsprüche, stehen mehr oder weniger zusammenhanglos da und sollen etwas sagen, was der Autor nicht direkt sagen möchte.

Hier ein aktuelles Beispiel:
Andreas Pieper, Fraktionsvorsitzender der CDU-Winterberg, zitiert in seiner Haushaltsrede den irischen Schriftsteller George Bernard Shaw:

Wir werden nicht durch die Erinnerung an unsere Vergangenheit weise, sondern durch die Verantwortung für unsere Zukunft. 

In dem von A. Pieper verwendeten Zusammenhang soll das Zitat den Wunsch der CDU-Winterberg unterstreichen, doch bitte die Vergangenheit ruhen zu lassen um nach vorne zu blicken. O-Ton Pieper:

“Ich habe bewusst auf einen detaillierten Rückblick der bald zu Ende gehenden Ratsperiode verzichtet. Wichtiger ist mir der Blick in die Zukunft.”

Die Zukunft ist uns allen wichtig, aber gerade was die Winterberger Ratspolitik angeht und insbesondere die Entscheidungen des Bürgermeisters, könnte ein Blick in die Vergangenheit einen erheblichen Zuwachs an Weisheit bringen.

Shaw war übrigens Sozialist (wussten Sie das, Herr Pieper?) und war sicher nicht der Meinung, man könne seiner Verantwortung für die Zukunft ohne die Kenntnis der Vergangenheit gerecht werden.

We are made wise not by the recollection of our past, but by the responsibility for our future.

Ich verstehe dies Zitat so, dass nur derjenige Weisheit erlangt, der mit dem Wissen um die Vergangenheit seiner Verantwortung für die Zukunft gerecht wird. Das Gegenteil von: die Vergangenheit verdrängen und sich seiner Verantwortung entziehen.

Im Internet finden sich zahllose Shaw-Zitate. Genau wie bei diesem Zitat fehlen oft Quellenangaben, so dass die von Herrn Pieper zitierten Zeilen nicht zweifelsfrei G.B. Shaw zugeordnet werden können. Das gilt auch für folgendes Zitat:

„The more I see of the moneyed classes, the more I understand the guillotine.“