Gestern Abend sind wir „mal eben“ mit dem Rad nach Winterberg und zurück gefahren.
Den Weg kennen die Einheimischen: Ennert, Silbach, Golfplatz, Rauher Busch, Winterberg, Edeka und zurück. Asphalt und unbefestigte Forstwege.
Die drei Bilder sind mit drei verschiedenen Kameras aufgenommen worden: Smartphone, Kompaktkamera, Spiegelreflex. Tja, was wir so alles auf dem Rad herumschleppen.
Der ultimative Fitnesstest ist der Anstieg vom Golfplatz zum Rauhen Busch. Bestanden.
Oberhalb der Remmeswiese haben wir uns die Ausläufer des Skikarussels angeschaut. Trotz Regen und Tauwetter liegt noch eine Menge Kunstschnee auf der Piste.
Frage zum Schluss: Welches Bild ist mit welcher Kamera aufgenommen worden?
Haha! „Übermöbliert“ – als wir heute durch das Skigebiet unterhalb der Schanze Richtung Heimatdorf wanderten, konnte ich das Adjektiv nicht hinter mir lassen, welches einer Freundin aus unserer Wandergruppe spontan entfuhr. Ich werde mir die Redewendung merken: Das Winterberger Skigebiet ist übermöbliert. Treffer!
Jetzt aber zu den Lesehinweisen.
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Die Touristiker und Touristen warten auf den Schnee. Der Wetterbericht verspricht für die nächsten Tage Regen. Solange bis irgendwann der echte, wahre Schnee fällt, hält sich der Kunstschnee hartnäckig auf den Pisten.
Heute Nachmittag bin ich zum Skihang am Poppenberg gefahren, um ein paar Bilder nachzuliefern. In der Tat sind die unbeschneiten Berge alle grün-braun, während an beschneiten, günstig gelegenen Hängen unverdrossene Wintersportler hoch und hinunter rutschen.
Kann man machen.
So ganz winterlich sieht es nicht aus.
Auf dem Weihnachtsmarkt an der Unteren Pforte laufen die BesucherInnen auf Kunststoff.
Laut Wetterbericht ändert sich das warm-feuchte Wetter auch in den nächsten Tagen nicht. So richtig kalte Wintertage mit Naturschnee machen sich über Weihnachten wahrscheinlich rar.
Kurz am Hillesee in Niedersfeld vorbei, um zu schauen, ob das Wasser wegen des Blindgängerverdachts schon abgelassen wurde. Noch nichts zu bemerken.
Die Betreiber des Ruhrtalquellenlifts waren Pioniere bei der Beschneiung von Skipisten. Ihr Hang liegt zwar nicht sehr hoch, aber gut im Schatten und ist normalerweise schneesicher.
Es war auch irgendwie rührend zu sehen, wie die Betreiber des Ruhrquellenlifts sämtliche Schneereste zum Rodelhang zusammengeschoben hatten. Die Kinder, meist Niederländer und Belgier, hatten Spaß.
Im Oversum testeten Kinder und Erwachsene die Kunststofffläche für’s Schlittschuhfahren. Benutzung umsonst, Schlittschuhverleih 2 Euro. Noch bis Mittwoch.
Gegenüber vom Landal fuhren die zumeist Niederländer und Belgier noch den linken Hang oberhalb von Möppis Hütte hinunter.
Das Ferienhausgebiet Landal liegt immer noch karg und öde gegenüber Möppi. Schön sieht das nicht aus. Aber die Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, und möglicherweise habe ich den falschen Geschmack.
Oberhalb der Minenplätze nicht weit entfernt vom Ferienpark Landal und den Winterberger Skigebieten ist eine große Fläche von jungen Fichten gerodet worden.
Nach meinen Informationen soll dort ein neues Regenwasser-Rückhaltebecken gebaut werden und dann als Reservoir für den Wasserbedarf der „Schneekanonen“ dienen.
Die gefällten Fichten waren noch nicht ausgewachsen und werden wahrscheinlich als Holzhackschnitzel enden.
Die Stadt Winterberg ist als Wintersport- und Urlaubsort seit Jahrzehnten weit über das Sauerland bekannt, nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen Wintersporteinrichtungen, wie Bobbahn oder Skisprungschanze.
Die Homepage der Wintersport-Arena Sauerland wirbt mit „dem größten Schneevergnügen nördlich der Alpen“ und über 150 Liftanlagen mit 280 Hektar Pistenfläche. Die Bobbahn hat laut wikipedia eine Gesamtlänge mit Auslauf von 1.609 m. Die Eisoberfläche beträgt ungefähr 65.000 m². Die Sprungschanze aus Stahlbeton ist 733 m hoch (über NN) und wurde im Jahr 2000 komplett renoviert und umgebaut. Das sind beeindruckende Zahlen und Fakten, vielleicht aber auch beeindruckende Kosten.
Ob und in welcher Höhe vom Hochsauerlandkreis Finanzmitteln für die Sport-Einrichtungen an die Stadt Winterberg fließen, z.B. für die Betriebsverluste der Bobbahn, das interessierte die Mitglieder der Sauerländer Bürgerliste (SBL) im Wirtschaftsausschuss des HSK, Reinhard Loos und Stefan Rabe. Die SBL stellte daraufhin am 20.03.2012 folgende Anfrage an den Landrat:
• In welcher Höhe pro Jahr und für welche Zwecke und Einrichtungen fließen Finanzmittel vom Hochsauerlandkreis an die Stadt Winterberg oder an im Gebiet der Stadt Winterberg gelegene Einrichtungen für Sport, Touristik o. ä.?
• In welcher Größenordnung könnte für das laufende Jahr die Kreisumlage gesenkt werden, wenn die freiwilligen Leistungen an die Stadt Winterberg nicht aus dem Kreishaushalt gezahlt würden?
Die Organisationseinheit Finanzwirtschaft beantwortete am 29.03.2012 im Auftrag des Landrats die SBL-Anfrage wie folgt:
„An Zahlungen des Kreises in diesem Sinne sind bezogen auf den Kreishaushalt zu nennen:
241.000 Euro Anteil des Kreises am Betriebsverlust der Erholungs- und Sportzentrum Winterberg GmbH
102.258 Euro Finanzierungsanteil des Kreises für Investitionen der Gesellschaft
25.000 Euro Betriebskostenzuschuss St. Georg-Schanze
15.750 Euro Beitrag an der Wintersport-Arena, wobei der Verein auch Wintersportregionen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein betreut.
Das zuvor gennannte Finanzvolumen entspricht umgerechnet auf den Hebesatz der Kreisumlage einem %-ualen Anteil von 0,13-Punkten.“
Die Highlights von Winterberg kosten also dem Hochsauerlandkreis allein in diesem Jahr 384.008 Euro. Der Hebesatz der Kreisumlage beträgt im Jahr 2012 36,55 Prozent; ohne die Winterberger Attraktionen könnte er bei 36,42 Prozent liegen.
Ende Februar hat der Kreistag den Haushalt 2012 beschlossen. Die aus den Haushalten der Städte und Gemeinden zu finanzierende Kreisumlage stieg von 96,0 Mio Euro auf 109,6 Mio Euro, also um 13,6 Mio Euro. Die touristischen und sportlichen Einrichtungen in Winterberg bezahlen alle Städte und Gemeinden im Hochsauerlandkreis zu einem kleinen Prozentsatz über die Kreisumlage mit.
Winterberg heute: Die Sonne scheint, es herrschen milde 14 Grad und eigentlich liegt schon gar kein Schnee mehr. Eigentlich. Denn hier im Skigebiet ist es plötzlich weiß. Wie blütenreine Handtücher winden sich die Pisten den Berg hinab. Rechts und links davon leuchten Bäume und Wiesen spätwinterlich grau-grün. Aber auf den Pisten rutschen die Skifahrer die schmalen weißen Streifen hinab. Der Schnee ist sehr feucht und schwer, nur bessere Skisportler können hier noch elegant hinabgleiten.
Der Schnee kommt aus den zahlreichen Skikanonen, die die Hänge säumen. Ohne den Kunstschnee ginge hier jetzt gar nichts mehr. Sinken die Temperaturen nachts unter den Gefrierpunkt, so wird Schnee gemacht. Er wird gewalzt und dadurch zusammengepresst. So verhindern die Liftbetreiber ein allzu schnelles Abtauen.
Nur durch diesen großen Einsatz von Wasser und Strom können Wintersportler auch am 17. März bei 14 Grad noch ihrem Hobby nachgehen.
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