9/11 Ground Zero – 15 Jahre später und eine starke Meinung. Update: von Facebook gelöscht.

Das 9/11 Memorial in Manhatten./New York. (foto: zoom)
Das 9/11 Memorial in Manhatten./New York. Hier stand einer der Tower des World Trade Centers. (foto: zoom)

Ich erinnere mich an den Abend des 11. September 2001 vor 15 Jahren, wie ich es auch schon im Jahr 2011 hier im Blog getan habe: http://www.schiebener.net/wordpress/911-in-winterberg/

Heute habe ich den Kommentar von Jim Wright gelesen. Jim Wright lebt in Florida. Er war ein U.S. „Navy Chief Warrant Officer“ und schreibt pointierte, provozierende politische Texte in seinem Blog Stonekettle Station und auf Facebook.

Sein Artikel zu 9/11 hat mich bewegt.

You’re expecting some kind of obligatory 9-11 post, aren’t you?

Here it is, but you’re not gonna like it.

15 years ago today 19 shitheads attacked America.

They killed 3000 of us.

And then … America got its revenge for 9-11.

Yes we did. Many times over. We killed them. We killed them all. We killed their families. We killed their wives and their kids and all their neighbors. We killed whole nations that weren’t even involved just to make goddamned sure. We bombed their cities into rubble. We burned down their countries.

They killed 3000 of us, we killed 300,000 of them or more.

Wäre die Geschichte vom 11. September 2011 bis heute anders verlaufen, hätte die damalige US-Regierung die Terrorattacke nicht als Krieg, sondern als Verbrechen einer kleinen Terroristen-Clique, als kriminellen Akt betrachtet?

I don’t know, aber bitte lest selber:

https://www.facebook.com/Stonekettle/posts/1096473080388094

Update I: Die Links zu Jim Wrights Artikel funktionieren nicht mehr, denn

„Facebook removed my 911 post because it didn’t meet community standards.

Make of that what you will“

https://www.facebook.com/Stonekettle/posts/1096702513698484

Update II: Der Autor hat seinen Facebook Post mit einem Kommentar versehen und auf seiner eigenen Website veröffentlicht.

New York – Siedlinghausen. Erfrischt. Sorry Frank, I could not resist raiding the fridge!

Die "Statue of Liberty" von der Fähre nach Staten Island aus gesehen. (foto: zoom)
Die „Statue of Liberty“. Blick von der Fähre nach Staten Island. (foto: zoom)

Nach mehr als drei Wochen Urlaub in den USA sind wir gestern wieder in Siedlinghausen eingetroffen.

3127 Meilen sind wir auf mehr oder weniger geraden Wegen mit dem Mietwagen von Dallas nach New York gefahren.

Die (Übernachtungs-)Stationen waren:

  • Shady Shores/Texas
  • Eureka Springs/Arkansa
  • Springfield/Illinois
  • Chicago/Illinois
  • Marquette/Michigan
  • Houghton Lake/Michigan
  • Detroit/Michigan
  • Somerset/Pennsylvania
  • Charlottsville/Virginia
  • Arlington/Virginia mit Washington DC
  • Philadephia/Pennsylvania
  • New York City/New York

Mit jedem Ort und jeder Fahrt verbinden sich nach dem Urlaub viele Geschichten, und -keine Angst- die werde ich hier nicht erzählen, denn in meinem Kopf ist die Reise noch lange nicht „Blog-gerecht“ aufbereitet.

Die eigentliche Motivation für unsere Reise war der Wunsch, alte Freunde wiederzusehen, und die wohnen halt etwas verstreut über die USA.

Flug und Mietwagen haben wir über die reiselaube in Olsberg gebucht, der Rest wurde in Heimarbeit oder spontan auf dem Weg geplant.

Trump, RNC und DNC

Von uns völlig ungeplant, fanden während unseres Aufenthalts die Parteitage der Republikaner und anschließend der Demokraten statt. Wir haben die Reden und die Berichterstattung in den Medien sehr intensiv verfolgen können. Ein Glücksfall, denn die US-Medien sind besser als ihr Ruf, nein besser als die bundesdeutschen Zeitungen und Fernsehsendungen.

Wenn man ein paar Tage die New York Times gelesen hat, kann man die taz/FAZ/Welt nur noch zum Einwickeln von Fisch verwenden. Die Talkshows in ARD und ZDF sehen nach MSNBC aus wie Gymnasiasten-TV aus der Provinz.

Klar gibt es in den US-Medien auch unendlich viel Müll, aber niemand zwingt mich den Mist anzugucken oder zu lesen.

Erschrocken war ich über die Ähnlichkeiten von Trump und der AfD. Der gleiche Bullshit[1], die selbe Verdrehung der Realitäten. Willkommen in der globalen Parallelwelt der Lügen.

Am 5. August hatte dieses Blog seinen 8. Geburtstag.

Ich überlege mir von Jahr zu Jahr, von Rechtsanwalt zu Rechtsanwalt, ob ich mir das Hobby überhaupt noch leisten soll, aber irgendwie habe ich den Ehrgeiz die ZEHN zu erreichen.

Was habe ich am Blog-Geburtstag gemacht?

  • Wir haben bei Freunden in Charlottsville/VA übernachtet. Ein schwül-heißer Tag, der mit Platzregen begann.
  • Im Violet Crown haben wir uns für 11 Dollar „Jason Bourne“ angeguckt. Action. Daumen hoch.
  • Danach bin ich zu Fuß zum besten Schwimmbad des Urlaubs gegangen(!): Washington Park Pool. Endlich ein 25-Meter Becken mit zwei abgetrennten Schwimmbahnen. 1500 Meter = 30 Doppelbahnen.
  • Dr. Seuss Musical im Live Arts Theater.
  • Burger und Beer bei Miller’s in der Fußgängerzone von Charlottsville.
  • DIE Bier-Entdeckung: Vienna Style Lager. Sorry Frank, I could not resist raiding the fridge!

Ich denke, dass dies eine würdige Geburtstagsfeier war.

Schluss jetzt. Der Flug von New York nach Frankfurt war anstrengend, mehr Käfig-Haltung als Reise, aber zum Glück haben wir in Siedlinghausen ein wunderschönes Freibad. Dort bin ich nach der Landung (fast) tout suite ins Wasser gesprungen.

Hilft gegen Jetlag: Freibad Siedlinghausen. (foto: zoom)
Hilft gegen Jetlag: Das Freibad Siedlinghausen gestern, nach meinen 1000 Metern. (foto: zoom)

—————————-

[1] How we let the phoneys take control and debase the language of politics: http://www.theguardian.com/politics/2016/aug/13/political-lies-donald-trump-post-truth-politics

Ein kleines Pausenzeichen vom Lake Lewisville

In der Morgendämmerung am Lake Lewisville. (foto: zoom)
In der Morgendämmerung am Lake Lewisville. (foto: zoom)
Inzwischen haben sich einige kleine Geschichten angesammelt, aber ich bin zu sehr damit beschäftigt, meine Lebensfunktionen bei Lufttemperaturen zwischen 32°C und 38°C aufrecht zu erhalten.

Meine persönliche Lieblingstemperatur liegt bei 18°C, weswegen ich mich im Hochsauerland -zumindest klimamäßig- sauwohl fühle.

Reisen bildet, und wer sich bilden will sollte reisen – Ausnahme Immanuel Kant. Der soll ja kaum aus seinem Königsberg hinaus gelangt sein, aber …

Keine Geschichten – ab ins Schwimmbad.

Mit einem Stipendium des Bundestags in die USA oder als Gastfamilie einen Austauschschüler aufnehmen

Austauschschülerin mit ihrer Gastfamiile in den USA (foto: yfu)
Austauschschülerin mit ihrer Gastfamilie in den USA (foto: yfu)

Berlin. (spd_pm) Seit 33 Jahren fördert der Deutsche Bundestag gemeinsam mit dem US-Kongress den Jugendaustausch zwischen Deutschland und den USA.

Im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) erhalten deutsche und amerikanische Jugendliche Vollstipendien für ein Austauschjahr im jeweils anderen Land. Bundestags- und Kongressabgeordnete engagieren sich als Paten für die jungen „Kultur-Botschafter“.

Noch bis zum 11. September um ein Austauschjahr-Stipendium bewerben

Dirk Wiese, Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Hochsauerlandkreis, ist Pate im PPP. (foto: spd)
Auch Dirk Wiese, Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Hochsauerlandkreis, ist Pate im PPP. (foto: spd)

Auch Dirk Wiese, Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Hochsauerlandkreis, ist Pate im PPP und ruft in seinem Wahlkreis zur Beteiligung am transatlantischen Austausch auf.

So können sich Jugendliche ab sofort um eines der Stipendien für ein Austauschjahr 2016/17 in den USA bewerben. Bewerbungsschluss ist der 11. September 2015.

Während ihres Aufenthaltes in den USA leben die Jugendlichen in Gastfamilien und besuchen eine örtliche Schule. Die PPP-Stipendien sind Vollstipendien, die den kompletten Kostenbeitrag für ein Austauschjahr umfassen – inklusive Reise, Versicherung, Organisation und Betreuung. Die Bewerbungsunterlagen sowie weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bundestag.de/ppp.

Als Gastfamilie zu Hause eine andere Kultur entdecken
Parallel werden im Wahlkreis Hochsauerlandkreis Gastfamilien gesucht, die ab August/September 2015 einen der diesjährigen US-amerikanischen PPP-Stipendiaten für ein Schuljahr bei sich aufnehmen möchten. „Gastfamilien haben die Möglichkeit, ein Austauschjahr im eigenen Zuhause zu erleben“, so Dirk Wiese. „Sie ermöglichen einem jungen Menschen aus einem anderen Land eine einmalige Erfahrung und entdecken ihrerseits eine andere Kultur ganz persönlich.“

Interessierte Familien können sich direkt bei der für den Wahlkreis zuständigen Austauschorganisation Youth For Understanding (YFU) melden unter Telefon 040 2270020 oder per E-Mail an gastfamilien@yfu.de.

Die Website der Organisation Youth for Understanding: http://www.yfu.de/home

Opinion: 9/11 was not the beginning and anyone who believes this will end is …naive.

Tom Spencer
Tom Spencer/Texas hat sich Gedanken zur NSA gemacht. (foto: spencer)

After the Snowden leaks came out, I remembered that back in 1972 or ’73 or there abouts, Denton, Texas along with Austin was one of the 2 bastions of Hippiedom in Texas.

In graduate school at the time, I was part of the group of students sampling the alternative lifestyle and letting my „Freak Flag“ fly. Denton had lots of students selling the recreational drugs of choice to each other and basically anyone who was interested, many times the local cops.

At that time a local dealer I knew lived off campus with a real „Brainiac“ whose father was a General in the Air Force. At that time he was assigned to the NSA.

On one surprise visit to see his son, he wore a briefcase chained to his wrist. I note this was about the time satillites started being used to transmit „long distance“ telephone calls. Local calls used landlines and required a physical „tap“ to be recorded.

Knowing that his son was living in a den of hippies, the General told his son, „Don’t be talking about drugs on a long distance telephone call because if it goes through the air, we get it.“

It is obvious to me that the NSA has been listening ever since it could. 9/11 was not the beginning and anyone who believes this will end is …naive.

For further reading see: Gwynne Dyer, The downfall of the NSA

Umleitung: Von der Evolution zu den Ärzten in Bielefeld …

Laufend gesehen: Blick von der Hunau auf Weihnachtsbaumplantagen (foto: zoom)
Laufend gesehen: Blick von der Hunau auf Weihnachtsbaumplantagen (foto: zoom)

Bürgerinitiative giftfreies Sauerland: Wir haben den Verdacht, dass unser Bestreben nach einem ökologischen Anbau von Weihnachtsbäumen von den Anbauern als geniale Marketingstrategie gesehen wird … biwebsite

„Evolution ist überall“: Am 27. Oktober 2002 wurde auf dem Biologentag in Potsdam der Arbeitskreis (AK) Evolutionsbiologie im damaligen Verband Deutscher Biologen (vdbiol) gegründet … hpd

Die Rente ist nicht mehr überall: „Die Vorsorgelüge“ von Holger Balodis und Dagmar Hühne – eine interessante und wichtige Bestandsaufnahme … nachdenkseiten

Der unmögliche Kandidat: Glaubt man den Umfragen, hat Mitt Romney Chancen, Barack Obama zu schlagen. Am Kandidaten Romney kann das nicht liegen … misik

Medienkritik: Wir sind wieder wir – Teil 2. Der Führer … jurga

Bochumer Szene: Linke Konkurrenz für den „zahnlosen Tiger“? … ruhrbarone

Bottroper Ratssitzungen live im Internet: Testübertragung am 27. November 2012 … bottblog

Die Generalsekretäre der Parteien: Prügelknaben und Blitzableiter … postvonhorn

Schmutziger Sport? Warum scheiterte das Dopingprojekt? Sport gibt HU Berlin die Schuld … wazrechercheblog

Denkwürdige Vokabeln: Paradigmenwechsel. Also, ich hätte da schon mal ein paar Vorschläge für das Unwort des Jahres: „Betreuungsgeld“. Oder: „Herdprämie“. Oder: „Lebensleistungsrente“. Oder: „Durchbruch“ … revierpassagen

Die Ärzte in Bielefeld: „Einmal ist keinmal und auf einem Bein kann man nicht stehen. Stimmt doch, oder?!
Gründe gab es genug und nachdem wir Mitte des Jahres bereits die Beste Band der Welt in der Lanxess-Arena in Köln erleben durften, freuten wir uns über die Möglichkeit, Die Ärzte in diesem Jahr noch ein zweites Mal zu besuchen“ … schwenke

9/11 in Winterberg

Am Abend des 11. September 2001 wollten wir im Winterberger Sportpark Badminton spielen. Aus unserem Ortsteil in der Stadt angekommen blieb noch ein wenig Zeit, und so sind wir im Bistorante Uppu eingekehrt, um einen Cappuccino zu trinken.

Wir standen gerade vor der Theke um die Bestellung aufzugeben als mich der Redakteur der Westfalenpost auf dem Alcatel-Mobiltelefon anrief.

Ob ich noch Kontakte hätte? Wieso Kontakte? Ich wusste überhaupt nicht was los war.

Für diesen Abend hatten wir einen Babysitter gefunden, waren froh, dass wir uns ohne Lärm und Mediengeplärre auf der Fahrt nach Winterberg unterhalten konnten. Wir hatten weder Radio gehört noch Fernsehen geguckt

Das Handy hielt ich ungläubig in der Hand. Verarscht der mich?

Hast Du nicht gesehen? Die Twin-Towers, die Flugzeuge? … Ich stand inmitten der anderen Gäste und glaubte nicht, was mir der Redakteur schilderte.

Ich dachte an Orson Wells und sein Hörspiel „War of the Worlds“. Eine Fiktion – der ist reingefallen,  der ist noch zu jung, der kennt die Wells Geschichte nicht.

Wir sind an diesem Abend dann doch nicht mehr zum Sportpark gefahren, sondern in die Redaktion. Haben versucht, Freunde in den USA anzurufen.

Die Leitungen waren tot.

Wir haben mangels anderer Möglichkeiten eine E-Mail an eine guten Bekannten in Texas geschickt. Ein paar Fragen formuliert, die keine wirkliche Tiefe hatten. Einfach Fragen, die sagen sollten: Seid ihr noch da, was ist los?

Für uns war es wunderbar, dass am nächsten Tag überhaupt eine Antwort kam. Rückfragen? Nicht möglich. Drucken!

Aus der Not geboren, kein journalistisches Meisterwerk, aber ein Signal von drüben, aus den USA, wo heute vor zehn Jahren der Krieg gegen den Terror begann, ein Krieg der von Beginn an verloren war.

Umleitung: Ohne Titel, aber trotzdem mit Inhalt wie WAZ und Gelbe Säcke im Sommerloch und ein großes Bild mit einem kleinen Detail.

daenemarkpolitiken201108
Im Urlaub habe ich auf das kleinste Detail geachtet. (foto: zoom)

Gespanntes Schulklima: US-Elternvereine zensieren Evolution … nd

Radikal im Atheismus und Gesellschaftsanalyse: Denis Diderots Überreste liegen in einem anonymen Grab in einer Pariser Kirche. Er ist vor allem als Herausgeber der „Encyclopédie“ bekannt. Doch er war einer der radikalsten Vordenker seiner Zeit. Der Historiker und Journalist Philipp Blom versucht den „bösen Philosophen“ zurück in die Erinnerung zu bringen … deutschlandfunk

Formel 1: Schumi, der Mann mit dem Goldhelm … endoplast

„Wir“ werden immer älter? Exakter: Wer gut verdient, wird älter … misik

“Tristan” bei der Triennale: Liebestod im Zwielicht … revierpassagen

Bekannte Kicker aussem Revier: Bottrop hat viele Fußballtalente hervorgebracht. Jetzt tauchte bei Bottblog ein seltenes Dokument des Westdeutschen Fußballverbandes aus dem Jahr 1960 auf. Hier wurden damals so bekannte Nachwuchskicker wie Jürgen Sundermann (Hertha BSC), Wolfgang Overrath (1. FC Köln), Siegfried Grams (Schalke 04) und die Bottroper Klaus Beckfeld (BVB) und Kobler, damals Fortuna Bottrop zu einem Lehrgang nach Duisburg eingeladen … bottblog

Dortmund: Bündnis kritisiert Polizei wegen Anti-Blockade Kampagne … ruhrbarone

Middelhoff-Lobbyismus: Der frühere Spitzenmanager Thomas Middelhoff hatte mal einen Ruf wie Donnerhall. Er war als Bertelsmann-Chef einer der mächtigsten Medienmänner Deutschlands. Als Kopf des Kaufhauskonzerns KarstadtQuelle setzte er erst die Umbenennung in Arcandor um, und dann den ganzen Landen in den Sand. Eine der größten Pleiten überhaupt hierzulande. Früh wurde im Umfeld der Pleite von schmierigen Geschäften, von unsachgemäßer Geldverwendung und von Riesenschäden berichtet, die Middelhoff angerichtet haben soll. Mittlerweile ermitteln die Strafbehörden … wazrecherche

WAZ und Gelbe Säcke im Sommerloch: Das Sommerloch ist traditionell eine harte Zeit für die Berichterstatter und Kommentatoren. Mit Ausnahme der Stallwachen ist niemand im Lande, Parlamente und Parteigremien tagen nicht, auch der Hagener Rat tritt erst wieder im Oktober zusammen. So wissen die Produzenten der Inhalte bei den Medien häufig nicht so recht, was sie schreiben sollen. Das ist ein Problem. Weitere Probleme bei … doppelwacholder

Gerhard Polt & Biermösl Blosn in Bigge: Genießt es, Leute! … neheimsnetz

Große Klappe, nichts dahinter: „Aus einem großspurig angekündigten Kongress wird nur eine Mini-Demo“, befindet die taz im Rückblick auf die als „Anti-Islamisierungskongress“ angekündigten Veranstaltungen von „pro Deutschland“ am Wochenende in Berlin … nrwrechtsaussen

Interessante Diskussion über Qualität und Journalismus bei Medienmoral: „Kann sich jemand hier an ein Kundenlob bezüglich verbesserter Optik erinnern? Wenn ja, dürften es Wenige sein. Viel (viel!!!) zahlreicher hingegen sind die Beschwerden über reduzierte Umfänge gerade im Lokalen, über schlechte Berichte, verspätete Berichte, gar keine Berichte, über Rechtschreibfehler, kurzangebundene Redakteure, Vertröstungen, ausgefallene Rückmeldungen trotz wiederholter Kontaktversuche, kritiklos übernommene Pressemitteilungen, und und und“ … medienmoral

Zu guter Letzt habe ich den 5. August 2011 verpasst: Die Töne C und Des sind die beiden bisher tiefsten Töne, die innerhalb der Aufführung des Cage-Stückes erklingen und sie bleiben bis fast an das Ende der Aufführung des ersten Teils im Jahr 2072 liegen. Das C erklingt insgesamt 36 Jahre (bis zum 5.10.2047) und das Des sogar fast 60 Jahre (bis zum 5.3.2071). Weiterhin verabschiedet sich das as‘ nach über 3 Jahren auf unbestimmte Zeit. Es wird erst in einem der nächste Teile wieder gebraucht, deren Reihenfolge von nachfolgenden Generationen bestimmt wird … AsSlowAsPossible

Von Ciudad Mexico in die USA und zurück. Auf der Suche nach der US-amerikanischen Mentalität.

Na ja, wenn das Wetter nicht schön ist, gibt es auch keine schönen Bildern. Aber mal was Bekanntes: die Freiheitsstatue mit der Skyline von Manatthan. Der Bildhauer Frederic Auguste Bartholdi nahm dafür die Gesichtszüge seiner Mutter. Die Arme allerdings sind die seiner damaligen Geliebten nachempfunden. Wenn er sie damals bereits geehelicht hätte (was er später tat), würden wir vielleicht in ein anderes Antlitz blicken. (fotos: koerdt)
Na ja, wenn das Wetter nicht schön ist, gibt es auch keine schönen Bildern. Aber mal was Bekanntes: die Freiheitsstatue mit der Skyline von Manatthan. Der Bildhauer Frederic Auguste Bartholdi nahm dafür die Gesichtszüge seiner Mutter. Die Arme allerdings sind die seiner damaligen Geliebten nachempfunden. Wenn er sie damals bereits geehelicht hätte (was er später tat), würden wir vielleicht in ein anderes Antlitz blicken. (fotos: koerdt)

Dieser Artikel ist der 17. Teil einer persönlichen Serie über das Leben in Mexico und Mexico-City. Heute verlässt die Autorin ihr Stammland und reist n die USA. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Hola a todos!

Wo befindet man sich, wenn man sich Gedanken darüber macht, ob eine gesetzliche Krankenversicherung der erste Schritt zum Sozialismus ist und aus diesem Grunde verdammenswert sei? Nicht auf einer Zeitreise, sondern in den USA im Jahre 2011.

So muss man schon aussehen, wenn man im Central Park rollerbladen will.
So muss man schon aussehen, wenn man im Central Park rollerbladen will.

Dieser Gedanke sowie einige weitere Eindrücke haben mir wieder einmal gezeigt, dass die US-amerikanische Mentalität teils befremdlich auf mich wirkt. Ich weiß, ich kann den Begriff Mentalität nicht absolut setzen und somit auf alle US-Bürger beziehen, aber im öffentlichen Raum spiegeln sich Dinge wider, die mich irritieren. Zunächst einmal die öffentliche Erinnerung: in Washington gibt es ein Museum zur Geschichte der Indianer.

Als ich in den ersten Raum kam, dachte ich, ich sei in Mexiko, quasi bei mir um die Ecke. Wunderbare Exponate zur Geschichte der Azteken und Maya, doch was hat das mit den Ureinwohnern des Gebietes der heutigen USA zu tun? Auch in den Straßenbildern der Städte sieht man sie nicht. In New York erklärte mir jemand, dass es sie nach wie vor auch an der Ostküste gebe. Und nicht -wie manche denken würden- komplett ausgerottet worden seien. Allerdings leben sie auch hier in Reservaten (und ich hoffte, dass die sich nicht wie in Arizona und Nevada in der Nähe von Atomtestgebieten befinden). Dort ist das Glücksspiel erlaubt und damit verdienen sie heutzutage ihr Geld. Aber im öffentlichen Raum tauchen sie nicht auf – ihre Lobby scheint im Gegensatz zu der der Schwarzen zu schwach oder gar nicht vorhanden zu sein.

Nicht das weiße Haus, sondern der Kongress in Washington. Aber auch nicht unwichtig beim Treffen von Entscheidungen.
Nicht das Weiße Haus, sondern der Kongress in Washington. Aber auch nicht unwichtig beim Treffen von Entscheidungen.

Geschichtsverdrängung gibt es aber nicht nur auf diesem Gebiet: während ein Holocaustmuseum in Washington die Gräuel der Nazis zeigt, gibt es in der Nähe das Memorial zum Vietnamkrieg. Granitplatten mit unzähligen Namen von tapferen US-Soldaten. Hinter jedem Name steckt eine Geschichte? Doch welche – die bleibt verborgen. Denn es gibt kein Museum, das diese Geschichten erzählt. Eine kritische Auseinandersetzung sucht man auch vergebens im 09/11-Memorialmuseum in New York. Bedrückend sind die Exponate, Tondokumente und Bilder – doch welche politischen Entscheidungen daraus folgten, die Darstellung bleibt aus. Vielleicht ist auch etwas viel verlangt, den Leuten die jüngste Vergangenheit sowie die Gegenwart gegenüber zu stellen.

Eigentlich habe ich mich gefragt, ob es überhaupt angebracht sei, diesmal von „…bei den Mexis“ zu sprechen, da ich doch nun drei Wochen in den USA unterwegs gewesen bin (abgesehen davon, glaube ich, dass fast jeder bereits einmal in den Staaten war und von dort mit seinen eigenen Eindrücken zurückgekehrt ist). Aber vielleicht passt es doch, da ich in New Yorker Cafés fast nur mexikanische Angestellte gesehen habe und stellenweise besser mit Spanisch als mit Englisch durchkam. Doch nicht nur Mexikaner sind auf dem Gebiet der Dienstleistung sichtbar.

Kein Scherz, so sieht es in der Bronx aus - jedenfalls im Botanischem Garten. Hier kann man sehen, wie New York mal ursprünglich ausgesehen hat: eine große bewaldete Fläche.
Kein Scherz, so sieht es in der Bronx aus - jedenfalls im Botanischem Garten. Hier kann man sehen, wie New York mal ursprünglich ausgesehen hat: eine große bewaldete Fläche.

Neben Schwarzen sind es auch andere Menschen aus Lateinamerika. Aber in einem kleineren Ort haben wir auch Ausnahmen getroffen. Wir haben einige Tage in Winthrop in der Nähe von Boston übernachtet und morgens immer dasselbe Café aufgesucht. Dort wurden wir am dritten Tag von einer Frau mit „Guten Morgen“ begrüßt. Sie kam aus Albanien, ihr Bruder lebe in Deutschland, aber er bekomme dort keinen Pass. So wisse er nicht, wann er wieder nach Albanien zurück müsse. So war auch einmal kurz in Deutschland. Aber wie gesagt, die Deutschen geben keine Pässe. Hier in den USA sei es viel einfacher. Aber sonst? Die USA seien gut für „money“. Mehr nicht. Sie zuckte die Schultern…

Nach wie vor scheinen die Vereinigten Staaten der potenzielle Sehnsuchtsort zu sein: vom Tellerwäscher zum Millionär – die Illusion scheint immer noch zu wirken. Was ich vor allen Dingen in New York sah, war ein gigantischer Niedriglohnsektor mit Migranten. Die sich wahrscheinlich nicht das Frühstück leisten können in dem Laden, in dem sie arbeiten.

So krass habe ich das in den anderen Orten nicht wahrgenommen wie in New York – aber der Eindruck blieb: einmal Tellerwäscher, immer Tellerwäscher. Und einmal Oberschicht, immer Oberschicht: diesen Eindruck bekam ich beim Schlendern über den Harvard Campus. Hier rekrutiert sich das Geld von einer Generation zur nächsten. Hier werden die Posten der Väter an die Söhne weitergereicht und im J.F.K.-Memorialmuseum kann man sehen, wie Familiendynastien funktionieren.

An dieser Brücke bekamen die Engländer das erste Mal einen auf den Detz. Die Folgen kennen wir: die damaligen dreizehn Staaten wurden unabhängig und schlichen sich auf den Weg zur Weltmacht.
An dieser Brücke bekamen die Engländer das erste Mal einen auf den Detz. Die Folgen kennen wir: die damaligen dreizehn Staaten wurden unabhängig und schlichen sich auf den Weg zur Weltmacht.

Etwa 40 Kilometer westlich von Boston liegt Concord – das, wie ich aber erst hinterher erfuhr als US-amerikanisches Weimar gilt. Eben als Ort der US-amerikanischen Literaturklassik. Hier haben sich nicht nur Ralph Waldo Emerson oder Henry David Thoreau niedergelassen, sondern hier fanden auch am 19. April 1775 die ersten Kämpfe des Unabhängigkeitskrieges zwischen den Kolonialisten und den Engländern statt. Auf einem Trail kann man die Schlacht dieses Tages abwandern, die mit einer mir kaum vorstellbaren Brutalität abgelaufen sein muss. Heute spaziert man durch eine Landschaft, die mich stark an Eifelwälder erinnerte.

Hier sieht man eins der ersten von den Kolonialisten bewirtschafteten Felder in der Nähe von Concord. Ich gebe ja zu, in der Mittelgebirgslandschaft Deutschlands sieht es nicht anders aus.
Hier sieht man eins der ersten von den Kolonialisten bewirtschafteten Felder in der Nähe von Concord. Ich gebe ja zu, in der Mittelgebirgslandschaft Deutschlands sieht es nicht anders aus.

Kurzum: sehr schön – auch sieht man die ersten von den Kolonialisten bewirtschafteten Felder. Noch war es im 17. Jahrhundert nicht zur Ausrottung der Indianer gekommen – im Gegenteil: die Kolonialisten waren auf ihre Hilfe angewiesen und man lebte fast ein Jahrhundert miteinander. Dass wir dort überhaupt wandern konnten, haben wir einer älteren Dame zu verdanken: Patty. Denn wir waren davon ausgegangen, dass es sich um einen Rundwanderweg handeln würde. Bei der Touristeninformation wurden wir eines besseren belehrt – und auch, dass es keine Busverbindung zwischen Concord und Lexington (dem Zielort) gibt. Und einfach mal so 30 Kilometer wandern, dazu waren wir zu spät. Patty stand dort und hörte von unserem Dilemma. Sofort bot sie uns an, mit ihrem Wagen zum Zielpunkt zu fahren. Dann könnten wir einfach zurückwandern. Doch damit nicht genug: sie zeigte uns noch eine andere historische Stelle (die Northern Bridge, dort sind die ersten englischen Soldaten gestorben) und versorgte uns noch mit Wasserflaschen.

Harpers Ferry ist eine kleine Ortschaft in der Nähe von Washington. Auch hier trug sich Geschichtliches zu: John Brown, Nachfahr englischer Einwanderer, protestierte bereits als junger Mann für die Abschaffung der Sklavenhaltung. Am 17. Oktober 1759 überfiel er zusammen mit 21 Männern das Waffenarsenal der US-Armee in Harpers Ferry. Der geplante Aufstand scheiterte, zahlreiche Anhänger Browns starben. Auch für John Brown nahm die Aktion kein gutes Ende: er wurde gefangen genommen und zwei Monate später gehängt. Aber dieses Ereignis wird als Auftakt zum Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten genommen, der schließlich auch die Abschaffung der Sklavenhaltung zur Folge hatte. Heute werden in Aufführungen die Kriegsereignisse nachgestellt.
Harpers Ferry ist eine kleine Ortschaft in der Nähe von Washington. Auch hier trug sich Geschichtliches zu: John Brown, Nachfahr englischer Einwanderer, protestierte bereits als junger Mann für die Abschaffung der Sklavenhaltung. Am 17. Oktober 1759 überfiel er zusammen mit 21 Männern das Waffenarsenal der US-Armee in Harpers Ferry. Der geplante Aufstand scheiterte, zahlreiche Anhänger Browns starben. Auch für John Brown nahm die Aktion kein gutes Ende: er wurde gefangen genommen und zwei Monate später gehängt. Aber dieses Ereignis wird als Auftakt zum Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten genommen, der schließlich auch die Abschaffung der Sklavenhaltung zur Folge hatte. Heute werden in Aufführungen die Kriegsereignisse nachgestellt.

Der Eindruck blieb: sie sind höflich, hilfsbereit und freundlich – die US-Amerikaner. Vielleicht auch noch ein Mentalitätsunterschied.

Warum nun doch „… bei den Mexis“ im Titel schreibe, liegt daran, dass wir nach unserer Rückkehr sofort im mexikanischem Alltag ankamen: wir standen im Dunkeln, denn der Elektriker unserer neuen Nachbarin hatte einfach mal unser Hauptleitungskabel im Flur durchgeschnitten. Die nächste Unverfrorenheit kam dann von der Señora selbst: dieses Kabel hätte überhaupt nicht zu unserer Wohnung gehört und so hätte sie auch das Recht gehabt es zu kappen. Erst als ein anderer Elektriker, den wir dazu gerufen hatten, ihr erklärte, dass das ein Trugschluss sei, wurde sie wieder schmierfreundlich. Der nächste Schrecken kam dann auch noch: sie zieht nicht allein ein, sondern bringt auch noch kleine Kläffer mit. Für die baut sie –ohne Baugenehmigung- einen Balkon. Dafür hat sie zur Straßenseite erst einmal die Außenfassade eingerissen.

Apropos Kläffer: unser anderer Nachbar teilte uns vorgestern mit, dass Rodrigo Anfang September ausziehen werde. Ich sage nur: abwarten. Das nächtliche Singen hat er übrigens aufgegeben, dafür hat er eine andere Beschäftigung während dieser Tageszeit gefunden. Ich dachte zunächst, er würde nun regelmäßig um ein Uhr nachts Möbel in seinem Zimmer verrücken. Dann klärte uns sein Vermieter auf, dass er sich eine manuelle Waschmaschine angeschafft hat, die er um die Uhrzeit bedient.

An meinem zweiten Arbeitstag war ich morgens mit einem Taxi auf dem Weg zur Schule. Aufgrund von Bauarbeiten sind wir nicht die mir gewohnte Strecke gefahren, sondern eine Parallelstrecke. Immer wenn ich sagte, hallo, sollen wir nicht rechts fahren, bekam ich die Antwort vom Fahrer: nee, ich kenne da eine Superstrecke. Bis sich herausstellte, dass er das Colegio mit einer Privatuni ganz im Westen der Stadt verwechselt hatte.

Dann wurde er doch unruhig. Doch irgendwie wurschtelten wir uns zurück, denn ich kannte mich ein wenig dort aus. Wir befanden uns nämlich in der Nähe des Krankenhauses, in dem ich im Frühjahr operiert worden bin. Auf der Gegenseite staute sich der Verkehr kilometerlang und die Autoschlange riss auch bis zur Schule nicht ab, die ich mit einer halbstündigen Verspätung erreichte.

Die Verwaltungssekretärin wurde etwas blass, als ich mitteilte, wo ich denn gerade überall herumgefahren sei. Ob ich sie denn gesehen hätte? Ich: wen denn? Na, sie hätten doch an der neuen Brücke unterhalb des Krankenhauses heute Morgen zwei Männer dort aufgehängt gefunden. Zum Glück habe ich das nicht gesehen, ich war in dem Moment viel zu sehr mit der Suche der richtigen Richtung beschäftigt. Mir wurde doch etwas mulmig: ist das doch eine neue Qualität der Auseinandersetzung der Drogenkartelle hier. Bislang wurde der öffentliche Raum verschont – das gab es bislang nur im Norden (und in der Zeitschrift „Processo“ – die man unter der Fragestellung „Was halte ich eigentlich an Bildern aus?“ durchblättern kann, wenn dort wieder die Gehängten und Geköpften gezeigt werden). Und es zeigt auch, dass sich das in einem der reichsten Stadtviertel abspielt. Ich wurde hinterher auch darüber aufgeklärt, dass die meisten Drogenbosse dort auch leben würden.

Da bleibe ich dort lieber mittelschichtig in Polanco – und bilde mir weiterhin ein, dass hier so etwas nicht passieren kann.

Ich hoffe, euch geht es allen gut und ich höre mal wieder etwas von euch. Bis dahin!

Muchos saludos,
Marion