9/11 Ground Zero – 15 Jahre später und eine starke Meinung. Update: von Facebook gelöscht.

Das 9/11 Memorial in Manhatten./New York. (foto: zoom)
Das 9/11 Memorial in Manhatten./New York. Hier stand einer der Tower des World Trade Centers. (foto: zoom)

Ich erinnere mich an den Abend des 11. September 2001 vor 15 Jahren, wie ich es auch schon im Jahr 2011 hier im Blog getan habe: http://www.schiebener.net/wordpress/911-in-winterberg/

Heute habe ich den Kommentar von Jim Wright gelesen. Jim Wright lebt in Florida. Er war ein U.S. „Navy Chief Warrant Officer“ und schreibt pointierte, provozierende politische Texte in seinem Blog Stonekettle Station und auf Facebook.

Sein Artikel zu 9/11 hat mich bewegt.

You’re expecting some kind of obligatory 9-11 post, aren’t you?

Here it is, but you’re not gonna like it.

15 years ago today 19 shitheads attacked America.

They killed 3000 of us.

And then … America got its revenge for 9-11.

Yes we did. Many times over. We killed them. We killed them all. We killed their families. We killed their wives and their kids and all their neighbors. We killed whole nations that weren’t even involved just to make goddamned sure. We bombed their cities into rubble. We burned down their countries.

They killed 3000 of us, we killed 300,000 of them or more.

Wäre die Geschichte vom 11. September 2011 bis heute anders verlaufen, hätte die damalige US-Regierung die Terrorattacke nicht als Krieg, sondern als Verbrechen einer kleinen Terroristen-Clique, als kriminellen Akt betrachtet?

I don’t know, aber bitte lest selber:

https://www.facebook.com/Stonekettle/posts/1096473080388094

Update I: Die Links zu Jim Wrights Artikel funktionieren nicht mehr, denn

„Facebook removed my 911 post because it didn’t meet community standards.

Make of that what you will“

https://www.facebook.com/Stonekettle/posts/1096702513698484

Update II: Der Autor hat seinen Facebook Post mit einem Kommentar versehen und auf seiner eigenen Website veröffentlicht.

5 Gedanken zu „9/11 Ground Zero – 15 Jahre später und eine starke Meinung. Update: von Facebook gelöscht.“

  1. „Make of that what you will“

    was soll ich daraus machen?

    Unterdrückung der freien Meinungsäusserung in den USA?

    1. @Make of that what you will

      Normalerweise läuft das nicht in den USA. Ich denke, dass es ein „Facebook-Problem“ ist.

      Jim Wright ist, soweit ich es beurteilen kann, ein ziemlicher Egomane. Das muss nicht schlecht sein.

      Ich schaue mir die Entwicklung an.

      Der Text ist gemäß des Streisand-Effekts im Netz zu finden.

      Was ich seltsam finde, bislang nicht auf der Website von Jim Wright. Es hätte für ihn kein Problem bedeuten dürfen, den Text dort zu spiegeln.

  2. „land of the free“

    ist falsch, und rassistisch ist das US-System auch noch:

    „Die USA haben mit 706 pro 100.000 Einwohnern (2011) die zweithöchste Inhaftierungsrate der Welt“ (an Platz eins die Seychellen, 90.024 Einwohner).

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gefängnissystem_der_Vereinigten_Staaten#L.C3.A4ndervergleich

    „Ländervergleich

    Die Inhaftierungsrate in den USA ist mit 706 Häftlingen pro 100.000 Einwohnern zweieinhalb- bis elfmal höher als in der Europäischen Union, in der sie 2010 zwischen 65 (Slowenien) und 283 (Estland) lag.[7] Die niedrigste Rate in Europa weist Island mit 52 inhaftierten Personen pro 100.000 Einwohner auf, die Ukraine steht mit 406 an erster Stelle (The Howard League for Penal Reform, Januar 2005).“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gefängnissystem_der_Vereinigten_Staaten#Kritik

    „Kritik

    Die ethnische Selektivität der Haftstrafen in den USA ist sehr groß. Auf jeden inhaftierten Weißen entfallen 2,5 Hispanos und 5,8 Afroamerikaner. In den letzten zehn Jahren ist die Inhaftierungsquote von Frauen um 646 Prozent gestiegen, wobei dieser Zuwachs zum großen Teil auf Afroamerikanerinnen entfällt. Begründet wird das u. a. mit der erheblich dichteren sozialen Kontrolle, der die afroamerikanische Bevölkerung unterliegt. Auch die Drogenpolitik, die bestimmte Delikte zwangsweise mit Gefängnis bestraft, sowie die Kriminalisierung der illegalen Einwanderung haben erheblich zu diesem Anstieg beigetragen.[8]

    In ihrem Bestseller The New Jim Crow (2010) stellt die Juristin und Bürgerrechtlerin Michelle Alexander die These auf, dass die – in der westlichen Welt einzigartige – große Zahl der Gefängnisinsassen und vor allem die massenhafte Inhaftierung schwarzer Männer im Rahmen des „War on Drugs“ ein bewusster Mechanismus zur Unterdrückung von Afroamerikanern sei. Sie zieht Parallelen zur Geschichte der Sklaverei in den USA sowie zur bis in die 1960er Jahre geübten Segregation. Neben der Gefängnisstrafe selbst identifiziert sie insbesondere die Stigmatisierung von ehemaligen Häftlingen als „Kriminelle“ und den damit zusammenhängenden Verlust zahlreicher Rechte (wie des Wahlrechts) als Methode der sozialen Ausgrenzung.[9]

    2015 waren in den USA insgesamt 149 Menschen freigelassen worden, nachdem sie durchschnittlich jeweils 14,5 Jahre unschuldig im Gefängnis verbracht hatten.[10]“

    1. @Make of that what you will

      Gerade die hohe und selektive Inhaftierungsrate in den USA zeigt, wie „segensreich“ die Auswirkungen der Privatisierung der Gefängnisbetriebe auf die Gesellschaft ist. Der „Gefängnisindustrielle Komplex“ verstärkt systemische Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten.

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