Wintersport im (Klima-)Wandel – Die Illusion von der weißen Pracht / Eine umweltkritische Bestandsaufnahme des zweifelhaften Skivergnügens

Waiting for the cold. Schneekanonen vor einem Rückhaltebecken in Winterberg (foto: zoom)
Warten auf die Kälte. Schneekanonen vor einem Rückhaltebecken in Winterberg (archiv: zoom)

Mit dem heutigen 1. März beginnt der meteorologische Frühling; und blickt man zurück auf die Wintermonate Dezember, Januar und Februar, so erinnert witterungsmäßig nichts an die kalte Jahreszeit. Nur noch übertroffen vom Rekordinhaber 2006/2007 mit einer Abweichung von 4,4 Grad C(!) war der Winter 2013/14 der viertwärmste seit Beginn der Messungen im Jahre 1881.

Die Durchschnittstemperatur lag um beachtliche 3,1° C über dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 – 1990. Extreme Wetterereignisse, die immer Vorboten von Klimaänderungen waren, hielten auch 2013/14 Millionen Menschen in Atem, brachten deren Lebensalltag durcheinander und sorgten in den Medien laufend für Schlagzeilen.

Sintflutartige Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche in Großbritannien und Italien, Massive, unaufhörliche Schneefälle auf der Alpensüdseite (Ost- und Südtirol), wochenlanges Schneechaos auch in den USA mit Temperaturen unter minus 30 Grad, sowie Dürre und aktuell wieder Starkregen in Kalifornien. Nur eine Laune der Natur? Mitnichten!

Das gehäufte Auftreten von Extrem-Wetterlagen führt uns den Klimawandel drastisch vor Augen und ist ein untrügliches Zeichen dafür, daß dieser Klimawandel allgegenwärtig ist. Selbst Fachleute zeigen sich überrascht von der Geschwindigkeit, mit der sich unser Planet erwärmt. Das betrifft insbesondere auch die beispiellosen Hitzewellen, die sich auf unserer Erde rasant ausbreiten.

All jenes läßt sich nicht mehr mit natürlichen Ursachen erklären. Denn wissenschaftlich bewiesen ist, daß nur ca. 20 Prozent der Klimaveränderung auf solche Einflüsse zurückgehen (z. B. Sonnenaktivität, Vulkane, El Nino), aber 80 % dem Konto des Menschen zuzuschreiben sind. Aber zurück zum Winter, der keiner war.

Pistenplaner, Tourismusspekulanten, Seilbahn- und Skiliftbetreiber haben offenbar große Probleme damit, die in den neuesten Klimamodellen enthaltenen Zukunftsperspektiven für den Massenskilauf zur Kenntnis zu nehmen, bzw. sie weigern sich dies zu tun. Der Wintersport hat sich längst vom Winter emanzipiert. Und damit die Illusion vom ewigen Weiß aufrechterhalten werden kann, verprassen die Kunstschneeproduzenten Unmengen an Energie. Und die Landesregierungen unterstützten diese Entwicklung noch, indem sie Millionen Euro an Fördergeldern in die Skizentren pumpen.

Schnee bald Mangelware am Kahlen Asten? (archiv: zoom)
Schnee bald Mangelware am Kahlen Asten? (archiv: zoom)

Klimagerechte Beschneiung heißt das Zauberwort. Doch kann so etwas überhaupt noch funktionieren? Daß der Wettlauf gegen die globale Erwärmung nirgendwo zu gewinnen ist, paßt nicht ins Konzept des am Wintersport verdienenden nutzungsorientierten Lobbyismus! Was also will man tun? Etwa die Natur weiter malträtieren, nur um noch ein paar Jahre dem vermeintlichen Skivergnügen frönen zu können?

Die auf dieses Ziel gerichtete technische Verbauung der Alpen ist nichts als nutzlose Torschlußpanik.  In welchem Ausmaß der fortschreitende Klimawandel die Möglichkeiten zur Ausübung des alpinen Wintersports zusehends einschränkt, beweisen die monatelang schneefreien Täler im Alpenraum. Wohin das Auge blickte, sah man trostlos braun gefärbte Hänge. Überall herrschte Flaute.

Ein solches Bild dürfte schon in nicht ferner Zukunft die Regel sein, weil die Anzahl milder Winter ständig zunimmt. In 15 – 20 Jahren werden viele Skigebiete, die bisher noch als relativ schneesicher galten, dicht machen müssen, so daß es lt. einer Studie des Deutschen Alpenvereins (DAV) um das Jahr 2050, also Mitte des Jahrhunderts, nur noch wenige Skigebiete geben wird, so auf dem Zugspitzplatt oder am Fellhorn im Allgäu.

In Anbetracht so düsterer Aussichten ist daher jeder Versuch, unter Anwendung modernster Technik Frau Holle zu spielen, zum Scheitern verurteilt. Denn für die Herstellung von Kunstschnee ist es bereits heute vielerorts zu warm. Eine Beschneiung der nach menschlichem Wunschdenken fabrizierten Winterwelt kommt uns alle teuer zu stehen. Durch diese wird mehr Wasser vergeudet, als die Stadt München in einem ganzen Jahr verbraucht, was natürlich die Erwärmung weiter stark anheizt. Ebenso katastrophale Auswirkungen sind darüber hinaus durch die Verlärmung und enorme Inanspruchnahme von Natur und Landschaft zu erwarten, mit verheerenden Konsequenzen für die empfindliche Tier- und Pflanzenwelt.

Und bei uns im Sauerland? Lt. Prof. Dr. Jürgen Schmude vom Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung in München können die Skilifte hierzulande „mittelfristig eingemottet werden“.  Schneekanonen werden um Winterberg und den Kahlen Asten in nicht allzu langer Zeit ausgedient haben.

Kunstteich für die Schneekanonen (archiv: zoom)
Kunstteich für die Schneekanonen (archiv: zoom)

Schon vor gut 10 Jahren kritisierte ich in einem ausführlichen Leserbrief an den „Sauerlandkurier“, daß auch im Land der 1.000 Berge ein hochtechnisierter, winterlicher Massentourismus stets brutaler in das natürliche Gefüge eingreift. Als eine neue Form des Größenwahns hat dabei auch unsere Region die massive Aufrüstung mit Schneekanonen voll erfaßt.

Anvisiertes Ziel dieser allein auf den Profit abgestellten Erschließungsmaßnahmen, die bis heute andauern, war es seitens der Planer, das vom Charakter eher lieblich anmutende Mittelgebirge mangels naturgegebener weißer Pracht in eine so genannte „Wintersport-Arena“ alpinen Zuschnitts umzukrempeln. Mammutprojekte dieser Größenordnung stellen neben den Eingriffen, welche die kommerziell motivierte Ausuferung des Pistensports ohnehin verursacht, eine weitere Dimension ökologischer Zerstörung dar. Schnee aus Kanonen bewirkt eine Verkürzung der Vegetationszeit, hat außerdem einen Düngeeffekt, ist also nährstoffreich und kann die Zusammensetzung der Pflanzenarten verändern. Damit nicht genug: Er reduziert die Artenvielfalt. Außerdem besteht die Gefahr zunehmender Erosion infolge erhöhten Schmelzwasseranfalls.

Ich meine, um das Sauerland für den Wintertourismus attraktiv zu halten, bedarf es ganz bestimmt keiner vom Wachstumszwang diktierter hochfliegender Pläne, wodurch nur erreicht wird, daß der Fremdenverkehr seine eigene Grundlage zerstört. Alternativen im naturnahen Tourismus gibt es seit langem und kommen bundesweit schon vielerorts zur Anwendung. Dazu zählen etwa das Winterwandern oder andere qualitätsorientierte Angebote, die sich auf Herbst, Spätwinter und Frühjahr erstrecken.

Prof. Schmude: „Jede Region muß sich darauf besinnen, welche Besonderheiten sie zu bieten hat.“ Das würde der Eigenart des Sauerlandes weit mehr entsprechen und wäre darüber hinaus hervorragend mit der häufig erwähnten nachhaltigen Entwicklung im Rahmen der lokalen Agenda in Einklang zu bringen. Fest steht, daß sich die Menschen nach Ruhe und Erholung in unzerstörter Natur sehnen, wo man sie denn noch antrifft. Kaputt gemacht worden ist schließlich schon en masse!

Dazu noch einmal der Wissenschaftler: „Die Naturorientierung der Menschen wächst. Sie wollen raus, wollen an die frische Luft; sie wollen sich bewegen – wie und auf welche Weise auch immer.“ Die Lösung heißt deshalb: Touristische Konzepte dem Klimawandel anpassen. Es kann und darf nicht überall Ski gefahren werden! Diese Einsicht muß den Leuten abverlangt werden. Der demographische Wandel hat bereits deutliche Spuren hinterlassen. Im Klartext bedeutet es, daß die Menschen weniger, älter, ärmer und damit seßhafter werden. Diesem Umstand gilt es Rechnung zu tragen!

Umleitung: Heute liegt mir der Flaneur sehr am Herzen und dann noch Religion, Geschichte, Sprache, Klimawandel, Facebook und andere Kleinigkeiten.

Heute Morgen bequemte sich der Winter zu uns. (foto: zoom)
Heute Morgen bequemte sich der Winter zu uns. (foto: zoom)

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Daten und Fakten zu Wetter und Klima im Sauerland vor dem Hintergrund der globalen Erwärmung.

Kahler Asten
Kalt oder heiß? Erwärmung: nichts ist so kompliziert wie das Wetter und das Klima (archiv: zoom)

Um die Frage zufriedenstellend zu beantworten, ob und in welche Richtung sich unser Klima verändert, muß stets ein längerer Zeitraum herangezogen werden.

Gastbeitrag von Karl Josef Knoppik

Wenn so einfach behauptet wird, daß es hier bei uns bzw. in Europa während der vergangenen 10-15 Jahre nicht wärmer geworden ist, so kommt darin die landläufige Meinung der so genannten Klimaskeptiker zum Ausdruck. Deren undifferenzierte Betrachtung der realen Klimasituation läßt jedoch wichtige Fakten außer Acht und steht deshalb im Widerspruch zu den als gesichert geltenden Erkenntnissen der Wissenschaft.

Ein Beispiel verdeutlicht die Dimension der auch im Sauerland spürbar gewordenen Klimaänderung. So nahm die Jahresmitteltemperatur im Raum Meschede-Arnsberg im Zeitraum 1980-2010 um 1,1 Grad Celsius exorbitant zu. Und natürlich haben auch Trockenperioden deutlich zugenommen. Stand das Sauerland noch bis vor nicht allzu langer Zeit in dem Ruf, als besonders niederschlagsreich zu gelten, haben sich diesbezüglich auch hier wesentliche Veränderungen ergeben.

Nicht nur, daß die Vegetationsperiode immer früher im Jahr beginnt und später endet; es regnet auch tendenziell weniger, was insbesondere für die Frühjahrsmonate März und April gilt. Diese Entwicklung zeichnet sich seit ein paar Jahren ab. Also sind gerade diejenigen Monate betroffen, in denen die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit benötigen.

Das ist aber beileibe kein Problem nur des Sauerlandes, sondern wird in ganz Deutschland beobachtet. Andererseits treten Starkregenereignisse – so genannte Jahrhundertniederschläge – seit vielen Jahren europaweit immer öfter in Erscheinung. Dennoch stagniert die Gesamt-Niederschlagsmenge, oder sie geht kurioserweise sogar zurück. Da sich die Niederschlagsverteilung durch solche, meist nur lokal auftretenden Unwetter-Exzesse sowohl räumlich als auch zeitlich sehr divergent ausnimmt, führt dies dazu, daß auch die Abstände zwischen den sommerlichen Starkregen immer größer werden. Trockenperioden, vermehrt begleitet von extremer Hitze, nehmen also zu. Diese Situation wird sich langfristig weiter verschärfen.

Nimmt man einmal die Jahre 2005, 2010, 2011 und 2012 in den Blick, so gehören alle vier – global gesehen – zu den wärmsten seit Beginn der amtlichen Messungen. Es gibt aber trotz menschengemachtem Treibhauseffekt nach wie vor auch noch natürliche Schwankungen, die den anthropogenen Einfluß kurzfristig überlagern (verursacht u.a. durch El nino, Ozeanzirkulationsschwankungen und Sonnenaktivität). Die können von Jahr zu Jahr regional sehr groß sein, nämlich bis zu 10 Grad Celsius.

Entscheidendes Kriterium für die Klimaänderung ist jedoch der Langzeittrend bei den Temperaturen. Und dieser weist eindeutig nach oben. Ein immer größerer Teil der Erdoberfläche wird von beispiellosen Hitzewellen betroffen. 80 Prozent der Spitzenwerte wären laut Wissenschaftlern ohne den Einfluß des Menschen nicht zustande gekommen. Daß es hierzulande aber auch noch kalte Winter gibt, ist keineswegs als Widerspruch zu der weltweit im Gang befindlichen Klimaerwärmung anzusehen, sondern bestätigt diese Entwicklung.

Verantwortlich dafür zeichnet paradoxerweise eine sich stark erwärmende Arktis, wodurch infolge einer veränderten Lage von Hoch- und Tiefdruckgebieten Luftmassen und damit Wärme umverteilt wird. Der Luftdruckgegensatz zwischen dem Polargebiet und dem europäischen Kontinent verringert sich (Arktische und Nordatlantische Oszillation) Und statt der milden Westdrift vom Atlantik, die das Wetter hierzulande maßgeblich bestimmt, strömt nun polare Kaltluft aus NO über die immer öfter eisfreie Ostsee zu uns, nimmt Feuchtigkeit auf und verursacht nicht selten ergiebige Schneefälle. Diese, durch den Klimawandel herbeigeführte Situation, mit der wir es jüngst den gesamten März zu tun hatten, könnte noch auf viele Jahre hinaus für echte Winter sorgen, ist aber in Bezug auf die Zeiträume, in welcher der Klimawandel vonstattengeht, lediglich als Verschnaufpause zu werten.

Denn langfristig wird laut Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Institut für Klimafolgenforschung an der Universität Potsdam der menschliche Einfluß die Oberhand gewinnen und die natürlichen Schwankungen weit in den Schatten stellen, was er im globalen Mittel schon längst tut.

Zurück zur Situation bei uns im Sauerland: Betrachtet man einmal die Witterung in den Frühjahrsmonaten der vergangenen Jahre, so bestätigt sich der Trend zu weniger Niederschlag. Unter dem Begriff Klima versteht man ja bekanntlich das Wetter in seinem durchschnittlichen Verhalten. Und daher ist nur der Blick in die Statistik aussagekräftig genug, um verlässlich darüber Aufschluß zu geben, in welche Richtung das Klima tendiert.

Fest steht, daß der diesjährige Monat März als einer der kältesten in die Statistik eingeht, nur noch übertroffen vom März 1917. Und er war wohl auch einer der trockensten. Auch der März 2012 brachte lediglich 1/5 des Sollwerts an Niederschlag. Ebenso wurde im April des gleichen Jahres das Niederschlagssoll wiederum verfehlt (Arnsberg). 51 Liter Niederschlag fielen – gegenüber gewöhnlich 79 Litern. Allerdings waren die Niederschläge über 20 Tage verteilt; und wegen der relativ geringen Verdunstungsrate wurde der Regen von den Böden gut aufgenommen.

März, April und Mai des Jahres 2011 ergaben das trockenste Frühjahr seit 1893. Der März brachte beispielsweise nur 10 Liter/m². Nur derjenige von 1928 unterschritt diesen Wert mit 7 Litern noch. Der April 2010 war zwar warm, aber auch viel zu trocken. Im Gegensatz dazu fiel im März 2010 10 Prozent mehr Niederschlag als sonst, = 90 Liter. Allerdings präsentierte sich dieser März außerhalb des Sauerlandes viel zu trocken. Der April 2009 wies ebenfalls zu wenig Niederschlag auf, nämlich nur knapp die Hälfte des Normalwerts. Der Mai 2008 war insgesamt zu trocken. Und schließlich weit heraus ragte der „Jahrhundert-April“ 2007 als bekanntlich sonnigster und trockenster Frühjahrsmonat seit mindestens 140 Jahren, wobei in Arnsberg nur 2,9 Liter Regen fielen.

In früheren Jahrzehnten glich der April im Sauerland von seinem Charakter oft mehr einem Winter- als einem Frühlingsmonat. Der Schnee blieb erst mal eine Weile liegen, wenn die weiße Pracht auch infolge der jahreszeitlich bedingten Kraft der Sonne auch bis zum Mittag meist wieder verschwunden war. Aber wir hatten i. d. R. das gewohnte typische April-Wetter in Form von wiederholten Schnee-, Schneeregen und Graupelschauern, die sich mit heiteren Phasen abwechselten. Im Sauerländer Jargon heißt das „Schlackerwetter“. Bisweilen kam es auch zu länger andauernden Schneefällen. Doch das war einmal. Abrupte und extreme Temperatursprünge, quasi vom Winter in den Sommer, kamen meines Wissens damals extrem selten vor.

Auf der Hochebene von Winterberg währte die kalte Jahreszeit oft bis zum Mai, und im sehr rauhen Klima des Bayerischen Waldes zog der Frühling erst Anfang Juni ein. Seit den 80er Jahren hat aber auch dort die Anzahl der Sommertage (also ab 25 Grad C) signifikant zugenommen. Was ebenfalls eine auffallende Abweichung von früheren Verhältnissen darstellt, sind die seinerzeit häufigeren und vor allem stärker ausgeprägten NW- und Nord-Wetterlagen. Letztere beeinflußten auch unsere Mittelgebirgsregion mit Arktikluft, die – ausgehend von einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über Skandinavien – auf direktem Wege nach Deutschland gelangte und dem Sauerland massive Schneefälle brachte. Im Schlepptau hatte diese häufig kontinentale Kaltluft mit extremen Minusgraden, die mitunter wochenlang das Wettergeschehen beherrschten.

Karl Josef Knoppik, Meschede-Stockhausen, im Mai 2013

Umleitung: von Eric Idle über den Klimawandel zur ZDF-Gala. No Politics.

Laufen in Schleswig-Holstein
Prima Temperaturen, kaum Touristen. Ideales Laufwetter in Schleswig-Holstein (foto: zoom)

Happy Birthday Eric Idle: * 29. März 1943 in South Shields, County Durham, England; britischer Schauspieler, Filmproduzent, Regisseur, Komponist und Buchautor. International bekannt wurde er als Gründungsmitglied der Gruppe Monty Python … hpd

Richard Dawkins über unser “sonderbares” Universum: „Heute ist einer dieser Tage für Anhänger christlicher Religionen, sich ganz den unmenschlichen und eher schaurigen Vorgängen vor rd. 2000 Jahren zu widmen und diese als Vorbild für ein jammervolles leidvolles Eigenleben zu nehmen.“ … nesselsetzer

Eisschmelze und kaltes Wetter: „Die Medien debattieren den Zusammenhang des arktischen Eisrückgangs mit dem kalten Wetter in Deutschland. Wir zeigen hier die aktuellen Forschungsergebnisse dahinter“ … KlimaLounge

Frühling und Klimawandel: Keine Glaubensfragen – Kritik eines WELT-Artikels … Klima-Lügendetektor

Esoterikzwang an der Bonner Universität – Umfrage: Wie ist es bei Euch? … psiram

Zweiteilige Gala “50 Jahre ZDF”: Keine Atempause, der Jubel wird gemacht … revierpassagen

Umleitung: Von der Gastroenteritis bis zu den musikalischen Ritualmordlegenden von Xavier Naidoo.

Laufend: Mond über dem Tal der Namenlose zwischen zwei Stromkabeln (foto: zoom)
Laufend: Mond über dem Tal der Namenlose zwischen zwei Stromkabeln (foto: zoom)

Gastroenteritis: Norovirus oder Toxine von toxinbildenden Bakterien? Epidemiologischer Lagebericht des Robert Koch Instituts … rki

Die populärste Trickgrafik der Klimaskeptiker: „Wir nehmen es unter die Lupe und zeigen, wie die Grafik korrekt aussehen würde“ … wissenslogs

Beschneidungsdebatte: „Säkulare Moralapostel … Mittlerweile muss der Staat sogar eine Jahrtausende alte Tradition wie die Beschneidung von Jungen gesetzlich regeln. Das zwingt ihm unter Umständen Debatten auf, die die Idee des Rechtsstaates, das friedliche Zusammenleben von Menschen zu ermöglichen, in ihr Gegenteil verkehren“, meint Frank Lübberding … wiesaussieht

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Der Hobbit und der Helmut: Und komisch, da kommt mir das zweite Jubiläum dieser Woche in den Sinn. Dieses wird mit höherem publizistischem Interesse gefeiert als das “Hobbit-Jubiläum” … sauerlandblog

Obere Ruhrtalbahn: Der Kreistag befaßte sich am Freitag auch mit den Plänner der Bahn-Tochtergesellschaft DB Netz für die Sanierung von 3 langen Tunneln der Oberen Ruhrtalbahn. Alle waren sich einig, dass die von DB Netz angekündigte Einspurigkeit sehr nachteilige Auswirkungen hätte und daher verhindert werden müsse … sbl

Was wird gegen den Klimawandel getan? Meinungsbildung!

Wohl kein Opfer des Klimawandels ist die regelmäßig überschwemmte Rotbachbrücke am Niederrhein.*** (foto: zoom)
Wohl kein Opfer des Klimawandels ist die regelmäßig überschwemmte Rotbachbrücke am Niederrhein.*** (foto: zoom)

Bilder von abschmelzenden Gletschern, Überflutungen, Wirbelstürme und Dürre-Katastrophen finde sich in vielen Medien wieder. Sie alarmieren den Bürger und die Politiker scheinen zu handeln.

Sie kümmern sich um den Klimawandel. Oder doch nicht?

Als 2010 die Regierung die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken beschloss, äußerte sich dazu der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU). Er tat dies jedoch nicht „im gewünschten Sinne“ seiner Auftraggeber.

Stattdessen vertraten die sieben im SRU organisierten Professoren einen unabhängigen Standpunkt und erklärten, dass weder eine Verlängerung der Laufzeiten bei Atomkraftwerken noch der Bau neuer Kohlekraftwerke mit CCS-Technologie auf dem Weg der Energiewende notwendig sei.

Dass ein unabhängiges Gremium sich ebenso verhielt und sich gegen die Pläne der Regierung aussprach, rief Kritiker auf den Plan mit der Folge, dass die SRU-Geschäftstelle nun mit einem hochdotierten Direktorenposten ausgestattet werden soll.

Paradox? Nein:

„Hierdurch soll der SRU auch in seiner Außendarstellung dem unmittelbaren politischen Einfluss von Rot-Grün entwunden und dauerhaft in den (personal)-politischen Einfluss- und Steuerungsbereich der Koalitionsfraktion gebracht werden“, zitiert die taz ein internes Schreiben aus Koalitionskreisen. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte diese neue Stelle für einen Direktor beim Sachverständigenrat bereits geplant, ohne die Geschäftsstelle des SRU vorab zu informieren.

Wir sehen hier geht es um Klimawandel.

Genauer gesagt: um den Klimawandel der Berichterstattung.

Mehr dazu:
Die Zeit: Schwarz-Gelb will Umweltrat auf Linie bringen. 12.12.2011
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-12/umweltrat-koalition-aufseher

taz: FDP will Umweltrat kontrollieren. 12.12.2011
http://www.taz.de/!83572/

ZDF / Frontal 21: Politische Einflussnahme auf den Sachverständigenrat? 06.12.2011
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/30/0,1872,8415806,00.html

*** Der Rotbach muss als Platzhalter für patagonische Gletscher herhalten, solange bis das Urheberrecht geklärt ist.

Umleitung: Böser Hetzer, Klimawandel, Megalift – heute kurz, aber nicht uninteressant.

siedlinghausenbhf
Ein Bahnhof im Sauerland ... (foto: zoom)

Ich böser Hetzer: „Gestern veröffentlichte die Welt am Sonntag einen Artikel von mir über die Zusammenhänge zwischen sogenannten Rechtspopulisten und militanten Neonazis. Heute reagierte die Szene“, schreibt Stefan Laurin von den … ruhrbaronen

Köln: Neonazi-Redner aus USA ohne Aufenthaltserlaubnis … nrwrechtsaussen

Hamed Abdel-Samad: neues Stiftungsmitglied der Giordano Bruno Stiftung … nicsbloghaus

Klimawandel gibt es nicht? 18 wissenschaftlich belegte Behauptungen widerlegen die Leugner … klimafakten

Volksabstimmung über „Stuttgart 21“: Was für eine Freude, meint … jurga

Bundesbankpräsident Jens Weidmann sagt: „No sweet poison … Ist es die Zerstörung der eigenen Währung wert, eine historische Enthaltsamkeitslektion zu erteilen? Worin steckt der pädagogische Eros einer solchen Kur?“ … wiesaussieht

ttt: Hitler und der blaue Hirsch … neheimsnetz

Winterberg: Neuer Megalift im Skikarussell, meint die  … westfalenpost

Umleitung: Klitzeklein angesichts all der großen Probleme auf dieser Welt

Na, Wetter - da geht doch wieder was ... (foto: zoom)
Na, Wetter - da geht doch wieder was ... (foto: zoom)

Kriegspropaganda oder Tatsache: Iranisches Komplott gegen saudischen Diplomaten? … hpd

Ökonomen als Staatsbesetzer: Mich interessieren die meisten Ökonomen nicht mehr. Es ist völlig egal, was sich diese Leute in ihrem Sandkasten ausdenken und ob sie dafür auch noch in Schweden einen Preis bekommen … wiesaussieht

Klima-Paranoiker im Bundestag: Szene-Kenner Peter Hartmann über vernunftfeindliche Klima-»Skeptiker«, deren gelbe, schwarze und braune Freunde sowie andere Verschwörungstheoretiker … nd

Entsetzen über Sat.1, NRW und YouGov: Unkenntnis über das Wahlrecht in Deutschland … pottblog I und dann noch der Tatort aus Dortmund mit Kommissar Jörg Hartmann: ARD bzw. WDR ermitteln bald wieder im Ruhrgebiet … pottblog II

Polemik: Kein rot-grünes Projekt, nirgends … ruhrbarone

Konservative in linkem Gewand: Wie das bürgerliche Feuilleton um Deutungshoheit kämpft … trueten

Hilfe! Internetsucht: „Es ist so schlimm, viele Jugendliche vergessen vor lauter Internetsucht schon das Saufen“ … jurga

Paul Simon: 70 … neheimsnetz

Winterberg: Betrunkene Frau fährt in Gegenverkehr … polizei

Umleitung: Vom „Prima Klima“ und Minigolf bis zum Bildungspaket.

umleitungPrima Klima: dank Schwefel aus China … ruhrbarone

Europa: Das Denken in Institutionen – Eine spezifisch deutsche Ideologie … nachdenkseiten

SPD: Schwerarbeiter Gabriel … postvonhorn

NRW: Bei rechtsextrem motivierten Gewalttaten auf Platz 1 … nrwrechtsaussen

Hagen: Grüne diskutieren Gemeinschaftsschule … doppelwacholder

Filigran-Sport: Deutsche Minigolf Jugend-Meisterschaft in Neheim-Hüsten … neheimsnetz

Bildungspaket: nur jeder 6. Antrag bearbeitet … sbl

Umleitung: Faule Journalisten, massig Guttenberg und dann noch das Lokale.

umleitungPR-Recycling: Churnalism.com entlarvt faule Journalisten … avatter

Guttenberg und Libyen und der Konjunktiv: Stellen Sie sich doch bloß einmal vor, der Freiherr von und zu Guttenberg hätte als junger Familienvater seine Doktorarbeit selbst angefertigt … ruhrbarone

Guttenberg vernebelt: den Ausbau der Bundeswehr zu einer Interventionsarmee, auch zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen … nachdenkseiten

Schwarze Löcher: Schmierenkomödie Guttenberg … postvonhorn

Guttenbergs Geld: die Union gibt ihre Werte auf … WirInNRW

Freude auf ein NRW ohne Studiengebühren: Wahlversprechen erfüllt – die Studiengebühren wurden heute abgeschafft … pottblog

Wahn-Import aus USA: Ist der Klimawandel allein schon deshalb Objekt eine Schwindels, weil die Winter ja – angeblich – immer kälter werden? … sprusko

Hagen: Gasrausch unter der Volme … doppelwacholder

Bildungspaket: Überraschungspäckchen … sbl

Laubwaldzerstörung im Naturpark Homert bei Sundern: Letzte Laubwaldgebiete an der Hetvert werden zerstört:  Naturpark Homert ist bald reines Plantagengebiet für bis oben kahlgeschorene  Fahnenmasten die als Baum nicht mehr erkennbar sind. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Klaus Korn  fordert daher den Landrat auf etwas gegen die Laubwaldvernichtung zu unternehmen … gruenesundern

Positiv: Rosarote Nachrichten vom … Wiemeringhauser