Ist der Begriff „Judenfriedhof“ antisemitisch? Ja, das ist er!

Update 9. November 2023

Der Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof in Winterberg (archivfoto: zoom)

In den Anfängen dieses Blogs habe ich im Jahr 2009 den jüdischen Friedhof in Winterberg besucht, ein paar (schlechte) Bilder gemacht und folgende Begebenheit notiert:

In dem Moment als ich das Foto aufnahm, fuhr eine Pferdekutsche mit Touristen vorbei. Sie nahmen mich wahr. Daraufhin ging der Kutscher auf den historischen Ort ein: „Das da rechts ist der Judenfriedhof“, hörte ich mit halbem Ohr und die beiden Pferde klapperten samt Kutsche weiter über den Straßenasphalt Richtung Schmantel-Rundweg.

https://www.schiebener.net/wordpress/winterberg-der-judische-friedhof/

Die Abschätzigkeit des Begriffs „Judenfriedhof“ hatte mich damals wie ein Peitschenhieb getroffen und ich habe mich gefragt, ob der Kutscher lediglich ein vereinzelter Antisemit wäre oder ob er den allgemeinen antisemitischen Sprachgebrauch seiner Gesellschaft widerspiegelt.

Halt, stopp! Vielleicht fragt sich jetzt der/die Leser*in, was denn so schlimm am „Judenfriedhof“ sei, das sage man doch so. Nun – geht ihr sonntags in die Katholikenkirche oder in die katholische Kirche? Begrabt ihr die verstorbenen Freunde und Verwandten auf dem Katholikenfriedhof oder auf dem katholischen Friedhof?

Im Duden-Verlag ist 2020 das 64-seitige Buch Antisemitismus in der Sprache von Ronen Steinke erschienen [1]. Steinke ist Journalist und hat eine Biografie über Fritz Bauer, den Ermittler und Ankläger der Frankfurter Auschwitz-Prozesse, geschrieben.

In dem Kapitel „Judenmädchen. Der miese Sound bestimmter Wortkombinationen“ (S. 33-37) greift er neben den abwertenden Begriffen „Judenmusik, Judenhut, Judenhaus“ auch die Wortkombination „Judenfriedhöfe“ auf.

In einer Rezension von Mechthild Klein beim Deutschlandfunk heißt es:

„Diese Sprechweise ist toxisch“

Ronen Steinke geht es nicht darum, Wörter zu verbieten. Es geht ihm um Aufklärung. Natürlich kann es nicht jeder wissen, wovon sich die verschiedenen jüdischen Begriffe ableiten. Manche seien ja auch ganz charmant: „Meschugge“ zum Beispiel für „nicht ganz bei Verstand sein“ oder „verrückt werden“. Oder „Masel tov“ für „Glückwunsch“. Aber würde man heute noch von einem „Halbjuden“ sprechen, einem Begriff aus der Rassenlehre der Nationalsozialisten. Oder von einem „Judenfriedhof“? Klarer wird das Vorgehen, wenn man es auf andere Religionen anwendet.

„Würde man denn von einem Katholikenfriedhof sprechen? Würde jemand von einem Katholenfriedhof sprechen? Das würde dann doch sofort aufstoßen als eine seltsame, ein bisschen respektlose Formulierung. Der Judenfriedhof ist genau dasselbe. Kein jüdischer Mensch würde selber so von dem Friedhof für seine Großeltern sprechen. Menschen, die von Juden nichts halten, sprechen so. Diese Sprechweise, die in der NS-Zeit ganz populär gemacht worden ist, Judenfriedhof, Judenschule, Judenmusik, Judenliteratur, diese Sprechweise, das ist natürlich toxisch.“

https://www.deutschlandfunk.de/antisemitismus-in-der-sprache-wenn-die-mischpoke-schachert-100.html

Zur Frage, ob der Kutscher am 11. Januar 2009 ein Einzelphänomen war, bin ich ein kleines Stück weiter gekommen.

Bei einer Recherche las ich heute zufällig auf der Website des Winterberger Heimat- und Geschichtsvereins unter „Projekte“ den Eintrag „Aufstellen eines Gedenksteins am Judenfriedhof in Winterberg.“ [2]

Der gesuchte Begriff lautet „jüdischer Friedhof“. (Screenshot)

Ein erster wichtiger Schritt, sich mit dem Antisemitismus in der Sprache auseinanderzusetzen, wäre es, aus dem „Judenfriedhof“ einen jüdischen Friedhof zu machen. Auf dem Gedenkstein (siehe Bild oben) ist es ja richtig geschrieben.

———

[1] Ronen Steinke: „Antisemitismus in der Sprache“
Duden Verlag, 2020, 64 Seiten, 8,30 Euro

[2] https://heimatverein-winterberg.de/ueber-uns/ (zuletzt gelesen: 8.11.2023, 16:34)

Update 9. November 2023, 9:30 Uhr:

Vielen Dank!

Der Eintrag ist geändert. (Screenshot)

Offenlegung:

Da ich nicht damit rechne, dass meine Blogartikel überall gelesen werden, hatte ich gestern auch einen Hinweis an den Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins geschrieben. Ich finde es gut, dass die Änderung so schnell und problemlos erfolgt ist. Damit ist mir ein kleiner Stein vom Herzen gefallen.

Kein Novemberblues: Siedlinghausen mit 35 mm auf DX

Aus dem Wald auf die Hochsauerlandstraße. Die Durchgangsstraße ist von Handwerks- und Gewerbebetrieben geprägt. (foto: zoom)

Heute hatte ich „etwas im Ort zu erledigen“. Während ich die Aufträge abhakte, habe ich links und rechts vom Weg einige Zufallsbilder geknipst.

Das Wetter war sonniger als beim gestrigen Streifzug in der Winterberger Kernstadt. Der Regen machte eine Pause. Die Bilder habe ich mit der Festbrennweite von 35 mm auf DX aufgenommen. Das entspricht dem Format eines Kleinbildfilms bzw. 50 mm Vollformat.

Auf der Hochsauerlandstraße ist immer etwas zu sehen. Hier parkt der hintere LKW rückwärts ein. (foto: zoom)

Auf Mastodon haben wir diskutiert, inwiefern die Begriffe Unorte, Ödnis, Tristesse die Bilder und das Projekt von Christoph Pallaske auf Köln Vorort bzw. meine bisherigen Fotos wirklich begreifbar machen.

Die Tankstelle ist schon länger außer Betrieb und sollte längst abgerissen worden sein. (foto: zoom)

Christoph Pallaske: „Die Vorort-Fotos verstehe ich übrigens nicht anklägerisch wie die „Gärten des Grauens“ von Soltau, es müsste also eher ein Begriff sein, der neutral ist und für Wertungen offen. Und ja, es sind Zeugnisse, wobei das Fotografieren ja auch einer gewissen Kunstform genügen soll. Das erkenne ich auch in den Winterberg-Bildern. Also, muss noch etwas mehr in der Fotografie-Geschichte stöbern, um das Genre zu benennen …“
Quelle: https://social.cologne/@koelnvorort/111364010874674353

Die evangelische Kirche (foto: zoom)

Ich: „Wir machen ja „Bilder ohne Menschen“. Das enthebt uns der Sphäre der Street-Photography, was ja auch weniger Stress bedeutet.“
Quelle: https://ruhr.social/@hskzoom/111364374908079189

Die Ortsmitte von Siedlinghausen, im Hintergrund die katholische Kirche (foto: zoom)

Achim Reinke: „Ich dachte tatsächlich an „Öde Orte“, habe damit aber den Kern Eures Vorhabens nicht erfasst. Wobei auch bei „öden Orten“ gilt ja: Heimat ist oft da, wo es hässlich ist.“
Quelle: https://freiburg.social/@achimreinke/111364117020671432

Lingenauber ist DIE Kneipe im Ort (foto: zoom)

Hinter und in jedem der Bilder stecken Geschichten, die ich hier nicht erzähle.

Früher eine echte Bankfiliale mit vielen Mitarbeiter*innen, heute nur noch ein Geldautomat (foto: zoom)

Ich habe beim Sichten der fertigen Fotos nicht alle zur Veröffentlichung ausgewählt, obwohl sie mir gefallen und rechtlich nicht zu beanstanden sind.

Es ist nicht mehr weit bis zum Bahnhof (foto: zoom)

Das Bild eines Hauses, welches in Köln Vorort ohne Probleme publiziert wird, kann in der nachbarschaftlichen Enge kleiner Orte als Grenzüberschreitung empfunden werden.

Das ehemalige Bahnhofsgebäude (foto: zoom)

Vom Bahnhof aus geht es zur Kahlenbergstraße.

Ein nettes Ensemble (foto: zoom)

Die Kahlenbergstraße strahlt heute im Licht der Novembersonne. Überhaupt nicht trist.

Die Kahlenbergstraße führt vom Bahnhof hinunter in die Ortsmitte. (foto: zoom)

Am Ende. Die katholische Kirche von der anderen Seite.

Rechts von der Kirche das ehemalige Hotel Schniederjost. (foto: zoom)

Für den Weg samt Erledigungen habe ich nicht mehr als anderthalb Stunden benötigt. Sowohl die Route als auch die Aufnahmen sind mehr oder weniger zufällig. Wenn ich vorher einen Plan gehabt haben sollte (Ausnahme: Wahl von Kamera und Objektiv), wäre er unbewusst gewesen.

Ein Novembergruß aus Winterberg geht nach Köln: Bonjour tristesse

Das Toilettenhaus an der Neuen Mitte (foto: zoom)

Schon seit längerer Zeit hatte ich die Idee, Winterberg und seine Ortsteile jenseits der Tourismusbroschüren und Reklamebilder im Netz zu fotografieren. Die Umsetzung scheiterte bislang daran, dass ich viel zu komplizierte Ansprüche entwickelte. Das Projekt war tot, bevor es das Licht der Welt erblickt hatte.

In Köln streifte derweil Christoph Pallaske durch die Stadtteile und Vororte. Er wollte jenseits von „Dom, […] Hohenzollernbrücke und […] Innenstadt“ mit der Kamera „Perspektiven auf das suburbane Köln anschaulich“ machen.

(Quelle: https://koeln-vorort.de/koeln-vorort/)

Typische Merkmale der Vorort-Fotos, so Pallaske, seien die suburbane soziale Ödnis (es sind oft keine Menschen auf der Straße zu sehen), die häufige Dominanz des Autos sowie gelegentlich auch Auswirkungen des Klimawandels.

(Quelle: https://historischdenken.hypotheses.org/6409)

Auf Mastodon konnte man die Entwicklung des Fotoblogs Köln Vorort miterleben. Meine anfängliche Skepsis („Keine Menschen“?) wandelte sich rasch in Sympathie und Begeisterung.

Lange Vorrede, kurzer Sinn: Guckt euch das Kölner Vorort Blog an.

Mir hat es den Anstoß gegeben, am heutigen verregneten 5. November 2023 zu versuchen, Ödnis und Tristesse in der Kernstadt Winterberg mit ein paar Fotos einzufangen.

Hier am Waltenberg stand das alte Hotel Claassen, heute Ferien- und Eigentumswohnungen (foto: zoom)

Mein Streifzug dauerte gar nicht lange. Er führte mich vom Waltenberg direkt zur Neuen Mitte.

Neue Mitte 3, unten ein Lebensmittel-Discounter, oben ein Kleidergeschäft (foto: zoom)

Wenn man von Bessmann über den großen Parkplatz geht, kommt man zu Edeka/DM im Untergeschoss des stadtnahen Teils der Neuen Mitte.

Edeka und DM liegen Bessmann/ALDI gegenüber (foto: zoom)

Dann geht es eine Treppe hinauf.

Treppe links vom Edeka-Markt (foto: zoom)

Oben angekommen…

Blick über das obere Parkdeck, im Hintergrund das Bessmann-Gebäude (foto: zoom)

Weiter geht es.

Unter der Straßenbrücke mit Blick auf das obere Gebäude der Neuen Mitte (foto: zoom)

Wieder oben…

Das obere Gebäude der Neuen Mitte vom Toilettenhaus aus gesehen (foto: zoom)

Näher ran…

Die Neue Mitte Richtung Untere Pforte (foto: zoom)

Noch einmal hinunter…

Der Parkplatz vom Edeka aus gesehen (foto: zoom)

Die letzten Eindrücke…

Auffahrt zum oberen Parkdeck (foto: zoom)

Den Blick zur Seite wagen…

Gebäude mit Graffiti neben der Neuen Mitte (foto: zoom)

Die Bilder habe ich wegen des Regens mit dem Smartphone geknipst. Die restlichen Ortsteile Winterbergs würde ich noch gerne in den kommenden Wochen besuchen.

Vielleicht klappt’s.

VHS Hochsauerland: Klimawandel, Wölfe und Wisente im Sauerland

Vortrag von Oberförster Michael Keuthen am Mittwoch, 18.10.2023 um 18:30 Uhr in Meschede und am 15.11.2023 um 18:30 Uhr in Winterberg

Ein Wolf (Canis lupus) im Wolfsforschungszentrum im Wildpark Ernstbrunn in Österreich. (Quelle und Rechte: Wikimedia)

Extremwetter wie Orkane, Starkregen, Dürren und die sich daraus ergebenen Auswirkungen auf die öffentliche Ordnung und unser Leben sind keine Erscheinungen aus südlichen Regionen mehr. Vielmehr begleiten uns diese Phänomene mittlerweile auch im Land der tausend Berge.

(Aus dem Programm der VHS HSK)

Anhand der Wetterdaten der Messstation am Kahlen Asten wird die dortige Klimaentwicklung beschrieben. Die Wälder des Sauerlandes gehören zu den waldreichsten Nordrhein-Westfalens. Sie sind wie alle anderen Wälder Natur aus Menschenhand, die zur heutigen Kulturlandschaft geprägt wurde. Als CO2-Senke hat der Wald große Bedeutung.

Aber auch die anderen Ökosystemleistungen wie Sauerstoffproduktion, Wasserfilterleistung und Wasserretention, Erholung, Natur- und Artenschutzleistungen und vor allem seine Holznutzung sind wichtig für unsere Gesellschaft.

Tierarten wie das Muffelwild, Sikawild und Waschbär gelten als integriert, der Uhu wurde wieder angesiedelt. Beim Auerwild scheiterte die Wiederansiedlung am veränderten Lebensraum. Der Wolf gilt als potentieller Rückkehrer, was zahlreiche Wolfsnachweise belegen.

Wenn über die sauerländischen Wälder und deren Fauna berichtet wird, darf das als „einzigartig in Mitteleuropa“ beschriebene Projekt „Wisente im Rothaargebirge“ nicht fehlen.

Informationen und Online-Anmeldung

Meschede
https://www.vhs-hsk.de/programm/gesellschaft/kurs/Klimawandel+Woelfe+und+Wisente+im+Sauerland/nr/232-104100/bereich/details/kat/134/#inhalt

Winterberg
https://www.vhs-hsk.de/programm/gesellschaft/kurs/Klimawandel+Woelfe+und+Wisente+im+Sauerland/nr/232-104500/bereich/details/kat/134/#inhalt

Das Geld liegt auf der Straße, aber vielleicht nicht auf der richtigen…

Ein wunderschön asphaltierter Landwirtschaftsweg… (foto: zoom)

Ich muss ja nicht alles verstehen. Da, wo bis vor kurzem ein aspaltierter Landwirtschaftsweg verlief, verläuft jetzt ein neuer asphaltierter Landwirtschaftsweg.

Die alte Straße schien mir noch ganz ordentlich zu sein, auf jeden Fall nicht so kaputt wie beispielsweise die Straße hinauf zum großen Bildchen.

Mir erschließt sich nicht, aus welchen Gründen der kleine Weg oberhalb der Zugschienen und unterhalb der Wiesen und Felder erst abgerissen und dann wieder neu gebaut wurde.

Rein von der Anschauung her würde ich sagen: das wäre an anderer Stelle ein erstklassiger Radweg, und die fehlen bei uns in Winterberg an allen Ecken und Enden.

Vermutlich bin ich zu naiv, denn das Geld, welches an dieser Stelle verplempert wurde, stammt aus einem europäischen Fördertopf für die Entwicklung des ländlichen Raums (2014 – 2022). Wahrscheinlich war Ende 2022 noch Geld im Fond und wartete darauf abgerufen zu werden und sei es für eine anscheinend sinnlose Maßnahme.

„Hier investiert Europa für die ländlichen Gebiete“ (foto: zoom)

Fahrradwege hingegen werden gewiss (?) aus anderen Töpfen finanziert, und in denen scheinen seit Jahrzehnten nicht genug Mittel vorhanden zu sein, um die touristische Qualitätsdestination Winterberg mit einem soliden, alltagstauglichen Radwegenetz auszustatten.

Ich habe schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass ich beispielsweise eines Tages sicher mit dem Rad von Siedlinghausen nach Olsberg zum Einkaufen oder zum Vereinssport fahren kann.

Schade eigentlich.

Umleitung: Germany is staring at the end of its economic model und mehr…

Abends am Schmantel in Winterberg (foto: zoom)

Ein kleiner Abendspaziergang am Schmantel in Winterberg hat mich daran erinnert, was mir in der Hochzeit der Corona-Pandemie am besten gefallen hat: episch lange Spaziergänge über Feld und Flur, aber auch durch die Straßenschluchten und Parks der großen Städte. Im Herbst werde ich meine Best-Of-Covid-Trails erneut besuchen. Ob Covid dann zurück sein wird? Egal! Hauptsache wandern.

And now for something completely different:

Germany is staring at the end of its economic model: The war in Ukraine and its repercussions, compounded by structural problems such as an ageing population and a lack of investment, spell the end of the boom … elpais

„Wir sind kein Strombettler“: Warum Deutschland so viel Strom importiert … ntv

How climate change will hit snow levels across Europe’s ski resorts: declining snow cover as a result of climate change is disrupting ski resorts across the continent, dramatically increasing the number of days where no skiing is possible … carbonbrief

AfD-Wähler: Wer zum AfD-Milieu zählt, der sollte vor allem nicht die AfD wählen … zeitonline

Helferlein (Satire): „Und dann bestimmen wir endlich wieder, was Deutschland ist!“ „Sehr richtig!“ „Wir lassen uns von diesen Drecksjuden doch nicht vorschreiben, wie unser Land auszusehen hat!“ „Entschuldigung, meinten Sie nicht: von den Grünen?“ „Wo ist denn da der Unterschied?“ … zynaesthesie

Kommunikations-Overkill: Über das „Zuviel“ in faktenausgedörrten Zeiten. Wie bei George Orwell haben – diesmal rechtslastige – Demagogen weltweit, vor allem aber in westlichen Demokratien, Begriffe umgedeutet und informationelles Chaos verbreitet. Zu jeder seriösen These gibt es eine alternative Lügenthese … endoplast

Zerrieben im Streit um Asyl: Vor 40 Jahren starb Cemal Kemal Altun, weil die BRD ihn an das Regime ausliefern wollte, das ihn verfolgte. Sein Schicksal politisierte damals viele … taz

NRW I: Entnazifizierungsakten online … siwi

NRW II: Etat-Kürzungen im Sport … doppelwacholder

Dortmund: Fußballturnier der Religionen lädt Angehörige jeden Glaubens in den Hoeschpark … nordstadtblogger

Vom Dosenaufreißer bis zum Propeller: Schau zur Archäologie der Moderne in Herne … revierpassagen

Info-Veranstaltung des Seniorenbeirats Winterberg: Sind wir noch zu retten? Die Klimakrise und unser zerbrechliches Paradies

Montag, 11. September 2023, von 15.00-16.30 Uhr

Der Wald verschwindet, wie hier am Lörmecketurm 2020 (archivfoto: zoom)

Der Seniorenbeirat möchte sich auch in die Diskussion um die Klimakrise einschalten und mit dem „Klimabündnis“ der Stadt eine konstruktive Zusammenarbeit suchen.  

(Info Seniorenbeirat)

Die Folgen menschlichen Handelns bringen unsere Welt, unser zerbrechliches Paradies in akute Gefahr. Dringender Handlungsbedarf ist notwendig, um diese Gefahr noch abzuwenden bzw. abzumildern. Viele Fragen stellen sich beispielsweise: Wie sprechen wir über die Klimakrise, in welche Fallen tappen wir dabei? Aus welcher inneren Haltung heraus kann dieser Krise begegnet werden? Welche Wege, welche konstruktiven Möglichkeiten gibt es zwischen „frustriert aufgeben“ und „radikalen Maßnahmen“? Welche persönlichen Schritte können dazu beitragen?

Die Informationsveranstaltung bietet zunächst in einem Kurzreferat eine persönliche und informative Bestandsaufnahme mit anschließender Diskussion. Dabei sollen Ideen gesammelt werden zur Gründung eines Arbeitskreises. Eingeladen sind alle Altersgruppen.

Termin: Montag, 11. September 2023, von 15.00-16.30 Uhr – bei Kaffee und Kuchen oder Kaltgetränken.

Ort: Rathaus, Fichtenweg 10, Versammlungsraum: Ratssaal

Referent: Norbert Kremser – Winterberg

Info/Anmeldungen bei Walter Hoffmann – Telefon: 02981-9255814 oder bei E-Mail: klimafuture(at)web.de

Rückblick auf Host Town-Programm im Rahmen der Special Olympics World Games 2023

Gastgeberstädte Meschede, Olsberg und Winterberg ziehen positive Bilanz

Der Arbeitskreis Host Town im Rahmen der Special Olympics World Games zieht eine positive Bilanz v. links: Kreisdirektor Dr. Klaus Drathen, Jürgen Mies, Ferdi Lenze, ehrenamtlicher Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderung des HSK, Gisela Bartsch, Stadt Meschede, Dennis Struck, Stadt Olsberg, Heinz Arenhövel, stellvertr. ehrenamtlicher Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderung des HSK, Marius Tampier, Stadt Winterberg, Christian Rademacher, Hochsauerlandkreis, Katrin Mette-Coolen, Hochsauerlandkreis, Maria Boskamp, KreisSportBund, Michael Kaiser, KreisSportBund. (Foto: Pressestelle HSK)

Nach knapp zweijähriger Vorbereitung, Planung und Umsetzung zieht der Arbeitskreis Host Town im Rahmen der Special Olympics World Games positive Bilanz: zahlreiche Aktivitäten mit Kindergärten, Schulen, Vereinen und ein vielfältiges Programm für die Delegationen aus Hongkong, Andorra und Burundi mit vielen schönen Begegnungen in Winterberg, Olsberg und Meschede zählen zu den Highlights.

(Pressemitteilung HSK)

Mit dem Fackellauf als unvergleichliches, interkommunales Event im Kreisgebiet ist bereits im Mai der Startschuss für die Host Town-Tage gefallen. Rund 120 Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Behinderung unterschiedlichen Alters, zahlreiche Akteure, engagierte und freiwillige Helfer und viele Besucherinnen und Besucher haben dazu beigetragen, dass der Leitgedanke „Vielfalt im HSK“ und das Special Olympics-Motto „Zusammen unschlagbar“ gelebt wurden.

Während der Besuchstage der Delegationen aus Burundi, Andorra und Hongkong wurde das gehalten, was versprochen wurde: vielfältige Möglichkeiten, Land und Leute kennenzulernen und zu trainieren. Durchweg zufriedene Gesichter war das Fazit dieser besonderen Tage. Während der olympischen Spiele waren einige HSK-Vertreterinnen und Vertreter vor Ort in Berlin. So haben beispielsweise Olsbergs Bürgermeister, Winterbergs Wirtschaftsförderer und CDU-Fraktionsvorsitzender, der ehrenamtliche Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung des HSK, Arnsbergs Inklusionsbeaftragte, mehrere Volonteers, ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger oder Zuschauerinnen und Zuschauer die Spiele live mitverfolg und die Athletinnen und Athleten aus aller Welt kräftig angefeuert. Bis heute stehen alle Host Town-Verantwortlichen mit ihren Delegationen in Austausch; zumeist über Online-Messanger-Dienste.

Das längste Sport-Banner des HSK

Zur Begrüßung der olympischen Delegationen wurde das 60 Banner starke „Das längste Sport-Banner des HSK“ erstmalig in den Städten Winterberg, Olsberg und Meschede präsentiert. Zum Rad-Rennen „Deutschland-Tour“, die am 25. August durch den Hochsauerlandkreis geführt wurde, wurde das HSK-Sport-Banner erstmalig zusammenhängend am höchsten Punkt, in Winterberg, präsentiert. Das Rad-Rennen wurde durch alle drei ehemalige Host Towns geführt.

In Meschede werden die gestalteten Banner, die keine weitere Verwendung bei den Gestaltern finden, nachhaltig weiterverwertet und in den Caritas Werkstätten zu Taschen verarbeitet.

Kino-Veranstaltung

Am 23. Oktober findet ab 18:00 Uhr im Josef-Prior-Saal des Josefsheims Bigge die „Vielfalt bewegt den HSK….sagt DANKESCHÖN“-Veranstaltung statt. Eingeladen sind alle, die am Host Town-Projekt beteiligt waren oder sich verbunden fühlen oder beim Fackellauf mitgemacht haben.

Nachhaltige Projekte

Durch das Host Town-Programm sind vor Ort in den HSK-Kommunen zahlreiche Ideen entstanden, die weiterentwickelt werden: so legt die Stadt Winterberg den Fokus auf inklusive Veranstaltungen, in Meschede bestehen auch über das Host Town-Programm hinaus inklusive Projekte mit den Schulen und ein inklusives Sportfest soll fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt werden und das Josefsheim Bigge nimmt weiter an zahlreichen sportlichen Wettkämpfen von Special Olympics teil und plant ein größeres Sport-Inklusions Projekt im Sozialraum Olsberg.

Gewinnspiel

Unter allen Einsendungen verlosen wir tolle Preise: ein Special Olympics-Sport-Trikot, eine Kappe der Mescheder Torfabrik und ein „Vielfalt bewegt den HSK“-Turnbeutel. Dazu muss folgende Frage beantwortet werden: In welcher deutschen Stadt fanden die Special Olympics World Games statt?

Einsendungen möglich bis zum 8. September 2023 per Email an: katrin.mette-coolen(at)hochsauerlandkreis.de

Fotos zum HSK-Projekt gibt es auf dem Instagram-Kanal von „Vielfalt bewegt den HSK“: https://www.instagram.com/p/Cr742taNK28/

Nachtrag zur Auftakt-Radtour Stadtradeln 2023 in Winterberg

Auf dem Weg zum Rathaus. Stopp am Großen Bildchen. (foto: zoom)

Ich will noch nachtragen, wie es mir am Sonntag bei der Auftakt-Radtour für das Stadtradeln 2023 in Winterberg ergangen ist. Die Tour war zugleich Abschluss des letztjährigen Stadtradelns. Was da alles meiner Meinung nach schief gelaufen war, hatte ich ausführlich hier im Blog beschrieben und will es nun auch dabei belassen.

Zum Abschluss der Saison 2022 wurden vor dem Start die Teams mit den meisten Kilometern ausgezeichnet. Die Reihenfolge der drei fleißigsten Radler*innen: 1. Team Silbach, 2. Team Beckmann, 3. offenes Team. Insgesamt vier Tonnen CO2 wurden „vermieden“, wenn man das Radfahren als Alternative zum Auto berechnet. 35% waren weiblich, 59% männlich und der Rest irgendetwas anderes bzw. ohne Angabe. Im Vergleich mit sämtlichen Teilnehmer*innen am Stadtradeln in Deutschland (44% w, 48% m), war Winterberg männerdominierter.

Die Radtour selbst war ziemlich cool. Mit Bürgermeister Michael Beckmann und ca. 20 Radler*innen ging es vom Rathaus zur Ruhrquelle, weiter den Ruhrtalradweg nach Niedersfeld, Getränkestopp beim Jubiläumsfest des örtlichen Fußballvereins, Hillebachsee, Grönebach, zurück zum Dumel.

Vorher hatte ich noch gedacht: Och, wieder so ein halb-offizieller Termin, Bürgermeister und wer weiß, was sonst noch passiert, aber es war eine sehr lockere Runde.

Als Sahnehäubchen konnte ich mir einen neuen Fahrradhelm einstecken. Den gab es für die meisten Kilometer in 2022. Wäre ich ein gieriger Materialist, würde ich sagen: hat sich auch in dieser Hinsicht gelohnt.

Den Camelback gab’s auch noch bei der Verlosung. Zum Glück hatte ich meine große Satteltasche dabei, um alle Gooddies sicher nach Hause zu bringen. (foto: zoom)

Ab Morgen bleiben noch zwei Wochen Stadtradeln 2023. Wenn nur das Wetter beständiger wäre.

Stadtradeln Winterberg: rollt…

Schokoladenpause am Olsberger Stausee (foto: zoom)

Vor zwei Tagen ist das Stadtradeln 2023 gestartet und schon werde ich vor eine schwierige Entscheidung gestellt. Fahre ich morgen früh um zehn Uhr mit der BBL von Brilon nach Madfeld oder beteilige ich mich an der Auftakt-Radtour mit dem Winterberger Bürgermeister um 13 Uhr ab Rathaus?

Da ich mich hier im Blog über das mehrfach ausgefallene Abschlussradeln des letztjährigen Stadtradelns fürchterlich und ausführlich geärgert hatte, werde ich zum Rathaus nach Winterberg hinauf fahren. Das kommt mir vom Bauchgefühl her fairer vor, als mich dort nicht blicken zu lassen. Außerdem sammele ich wie im letzten Jahr Fahrradkilometer für das „Offene Team- Winterberg“.

Kleine Rast mit Blick auf den Autobahnzubringer bei Olsberg (foto: zoom)

In den nächsten drei Wochen werde ich wahrscheinlich wieder die gleichen Strecken wie beim letzten Stadtradeln abfahren. Da ich ein gemütlicher Asphaltfahrer bin, der Wert auf gepflegtes, ruhiges Rollen legt, bleibt im hohen Hochsauerland nur eine begrenzte Auswahl an Touren.

Kein Gejammer, oder wie ich mir immer sage: Shut up and pump your pedals!

Wartet abends auf mich – die fremde Katze auf unserer Wiese (foto: zoom)

Diese braun-orange gefärbte Katze mit dem weißen Hals ist mir völlig fremd, ich kenne sie nicht, weiß nicht, wem sie gehört. Aber als ich die letzten Abende mit dem Rad nach Hause kam, saß sie jedes Mal in der gleichen Pose bei uns in der Wiese. Der Platz scheint ihr zu gefallen, weil wir keinen gemähten Rasen haben, für Katzen ein guter Ort um zu lauern und zu jagen. Sie mögen noch so niedlich aussehen, aber es bleibt die Tatsache, dass Katzen mehr Vögel töten als das böswilligste Windrad.

Ist sie nicht süß? Aber das ist jetzt ein anderes Thema für einen anderen Beitrag.