Extreme Trockenheit in Deutschland, NRW und im Hochsauerland

Dürre im Oberboden bis 25 cm über die letzten 30 Tage

Karte Deutschland: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Ich hatte unter anderem hier im Blog erwähnt, dass der späte Start der Blütenpflanzensaison im hohen Hochsauerland mit der anhaltenden Trockenheit zu tun haben könnte.

Tatsächlich wird meine subjektive Einschschätzung vom Dürre-Monitor des Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wissenschaftlich belegt.

In Deutschland, insbesondere auch NRW, herrscht zur Zeit eine Trockenheit, die in sechs Stufen von ungewöhnlich trocken bis zu außergewöhlicher Dürre reicht (siehe dazu auch die Legende unterhalb der Karten).

Auf der unteren Karte sieht man, dass fast ganz NRW von extremer bis außergewöhnlicher Dürre im Oberboden bis 25 cm betroffen ist.

Karte NRW: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Legende für beide Karten: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Bliebe auch weiterhin der Regen aus, wäre es nicht gut für die Landwirtschaft und Gartenbau. Auch stiege die Gefahr für Waldbrände und mangelnde Wasserversorgung.

Sollte es in nächster Zeit ausreichend regnen, könnte die Trockenheit wieder ausgeglichen werden. Hielte allerdings die Dürre bis in den Sommer hinein an, würden sinkende Grundwasserspiegel die Trinkwasserversorgung gefährden und es drohten Einschränkungen für Rasenbewässerung und Poolfüllungen (Pool abschaffen? Rasen nicht mehr so häufig mähen?). Niedrigwasser in den Flußsystemen würde Energieversorgung und Schifffahrt beeinträchtigen.

Auch wenn es demnächst – die Hoffnung stirbt zuletzt – wieder regnete, ist es in der Wissenschaft unumstritten, dass häufigere und schwerwiegendere Dürren Teil der Klimakrise sind, ebenso wie ihr Spiegelbild: Stürme, Starkregen und Überschwemmungen.

Die Lösung, um die sich verschärfende Klimakrise zu bekämpfen, ist seit Jahrzehnten bekannt: raus aus den fossilen Energien!

Aber dazu demnächst mehr auf diesem Blog.

Kurs Lokale Klimamacher:innen

Kooperationsprojekt von vhs Arnsberg/Sundern, Verbraucherzentrale NRW und Stadt Arnsberg

Kursangebot Lokale Klimamacher:innen: v.l.: Dr. Tobias Schule (vhs Arnsberg-Sundern), Carsten Peters (Verbraucherzentrale) und Philipp Loerwald-Noeke (Stadt Arnsberg) präsentieren das neue Weiterbildungsangebot „Lokale Klimamacher:innen“. (Pressefoto Stadt Arnsberg)

Arnsberg/Sundern. Welche Folgen hat die Klimakrise für Bürgerinnen und Bürger in Arnsberg und Sundern? Wie kann ich dazu beitragen, die Folgen der Klimakrise – auch hier in der Region – zu reduzieren? Diesen und weiteren Fragen rund um das Thema „Klimakrise – global und lokal“, stellen sich ab dem 21. Mai die Teilnehmenden des fünfteiligen Kurses „Lokale Klimamacher:innen“.

(Pressemitteilung Stadt Arnberg)

Bei der Kooperationsveranstaltung der Stadt Arnsberg, der vhs Arnsberg/Sundern und der Verbraucherzentrale lernen die Teilnehmenden die Ursachen der Klimakrise kennen und setzen sich mit ihnen auseinander. Ziel ist es darüber hinaus, die Lage in der Region Arnsberg und Sundern zu betrachten und konkrete Handlungsmöglichkeiten für Klimaschutz vor Ort kennenzulernen.

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Logbuch: Gänse in Silbach – Check!

Vorn die Kanada- im Hintergrund die Graugans. Wer von beiden ist der Ganter? (foto: zoom)

„Außerdem müssen sich die Gänse wieder in Silbach einrichten“, hatte ich erst gestern hier im Blog geschrieben. Schon heute paddelte ein Gänsepärchen auf dem Teich neben dem Silbacher Fußballplatz.

Es ist erneut ein ungleiches Paar, von dem ich noch nicht weiß, wer von den beiden Gans oder Ganter ist. Ich tippe, dass, wie im vergangenen Jahr, die größere Gans das Weibchen ist.

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„Ohne intakte Natur werden wir unseren Wohlstand nicht halten können…“

Expert*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft fordern ambitionierte Biodiversitätspolitik von der künftigen Bundesregierung

Schäfer, Hund und Herde auf den Nuhnewiesen (archivfoto: zoom)

Wirtschaftliche Aktivitäten sind hochgradig abhängig von einer vielfältigen Natur und intakten Ökosystemen. Hierin waren sich alle Expert:innen  einig, die vor drei Tagen beim „Hauptstadt-Impuls“, einer von mehreren Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien gemeinsam durchgeführten Online-Veranstaltung, zu einer ambitionierten Biodiversitätspolitik in der kommenden Legislaturperiode aufriefen.

(Pressemitteilung UFZ)

Die Beteiligten richteten ihren Appell an alle politischen Parteien, die sich morgen zur Bundestagswahl stellen. Die Kernbotschaft: Ohne intakte Natur werden wir unseren Wohlstand nicht halten können, weil wir essenzielle Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen verlieren. Wir brauchen deshalb eine ambitionierte Biodiversitätspolitik in der nächsten Legislaturperiode.

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Nanoplastik in luftiger Höhe

UFZ-Forschenden gelingt es mithilfe von Bergsteiger:innen, winzige Plastikpartikel auf alpinen Gletschern nachzuweisen

Bergsteiger entnehmen Proben aus einem Gletscher (Foto: Zoe Salt)

Nanoplastik, also Plastikteilchen mit einer Größe von weniger als 1 Mikrometer, ist aufgrund seines geringen Gewichts weltweit verteilt. Ein vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordiniertes Forschungsteam hat nun im Fachmagazin Scientific Reports einen Artikel veröffentlicht, der zeigt, wie stark Gletscher in mehr als 3.000 Meter Höhe in den Alpen durch Nanoplastik verschmutzt sind. Die Forschenden setzten bei der Datenerhebung auf Citizen Science: Bergsteiger:innen sammelten die Proben auf den Gletschern. 

(Pressemitteilung UFZ)

Nanoplastik entsteht vor allem durch den Abbau von Makro- und Mikroplastik in der Umwelt – durch abiotische und biotische Zersetzungsprozesse etwa durch Enzyme, Oxidation, Hydrolyse oder mechanischen Abrieb. Welchen Beitrag Makro- und Mikroplastik zur Umweltverschmutzung leisten, ist bereits recht gut erforscht. Deutlich weniger weiß man über die kleineren Nanoplastikpartikel, dabei bergen sie für den Menschen noch mehr Risiken: „Die winzigen Plastikteilchen sind gefährlich, weil sie im Unterschied zu Mikroplastik nicht gefiltert werden. Der Mensch atmet die Partikel ein, aufgrund ihrer geringen Größe durchdringen sie Membranen und können in den Blutkreislauf gelangen“, sagt Dr. Dušan Materic, Projektleiter und Chemiker am UFZ.

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Umleitung: Vorfrühling, Homestory Merz, Hardliner Habeck, Mehrheit des Volkes und Marianne Faithfull

Schneeglöckchen zeigen den Beginn des phänologischen Vorfrühlings an. (foto: zoom)

Der Vorfrühling ist da! Lest diesen Blogbeitrag vom letzten Jahr … zoom

10-Punkte-Plan: Hardliner Habeck im Law-and-Order-Strudel … netzpolitik

Wer den Müll runterbringt: WPWR bringt Homestory zu Friedrich Merz … doppelwacholder

Das war es mit Merz: Also, ob Merz jetzt auf den letzten Metern aussteigt und damit vielleicht Söder nach rutscht, das weiß ich natürlich nicht. Würde ich mir aber wünschen. Und eigentlich? … unkreativ

Die Mehrheit des Volkes (Satire): „Guten Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren, so kurz vor einer wichtigen, vielleicht der richtungsentscheidenden Wahl, und ich möchte auch gleich die erste Frage stellen: was ist jetzt in Deutschland…“ … zynaesthesie

Zum Tod von Marianne Faithfull: Rückblick auf ein Konzert von 1999 … revierpassagen

Der Ökologe Stan Harpole und ein Team um Bioenergie-Expertin Daniela Thrän teilen sich den UFZ-Forschungspreis 2024

Forschungspreisträger:innen v.l.n.r.: Dr. Danial Esmaeili, Dr. Matthias Jordan, Prof. Dr. Daniela Thrän, Prof. Dr. Stan Harpole und Nora Mittelstädt (Foto: André Künzelmann / UFZ)

Prof. Dr. Stan Harpole und das UFZ-Forschungsquartett Prof. Dr. Daniela Thrän, Dr. Danial Esmaeili, Dr. Matthias Jordan und Nora Mittelstädt teilen sich dieses Jahr den mit 10.000 Euro dotierten UFZ-Forschungspreis. Stan Harpole wird ausgezeichnet für seine außergewöhnlichen Beiträge zum Verständnis der Funktionsweise von bewirtschafteten Grünland- und Agrarökosystemen. Das Team um Daniela Thrän bekommt den Preis für herausragende Arbeiten zur Realisierung einer nachhaltigen Biomassenutzung, die dem Ziel der Klimaneutralität in Deutschland dient. Die Jury bewertet die Leistungen der Preisträger:innen als qualitativ exzellent, transdisziplinär und erheblich nützlich für Umwelt und Gesellschaft.

(Pressemitteilung UFZ)

Der Botaniker und Ökologe Stan Harpole entwickelt und testet an UFZ und dem Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Theorien, um die Effekte des globalen Wandels auf Pflanzengemeinschaften zu verstehen. Was sind die Ursachen des Rückgangs der biologischen Vielfalt in Grünlandökosystemen? Wie verändert die Nährstoffanreicherung deren Ökosystemfunktionen. Experimentelle Basis seiner Studien und Modelle sind unter anderem das Klima-Landnutzungs-Experiment „Global Change Experimental Facility“ (GCEF) des UFZ und das von ihm initiierte Nährstoff-Netzwerk NutNet mit mehr als 100 Standorten weltweit. 

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Umweltwirkungen von Plastik: weg vom engen Blick auf das Müllproblem

UFZ-Team analysiert die Auswirkungen von Plastik auf Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung

Effekte von Plastik auf die drei planetaren Krisen Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung: Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind bislang lückenhaft und ungleich verteilt.
(Foto: Annika Jahnke / UFZ
)

Dass Plastik die Umwelt verschmutzt und zu Problemen führt, ist in vielen Bereichen bereits gut erforscht. Wenig bekannt ist, wie Plastik das Klima und die biologische Vielfalt beeinflusst.

(Pressemitteilung UFZ)

In einer Übersichtsstudie hat ein interdisziplinäres Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) für das Fachmagazin Environment International analysiert, welche Effekte Plastik auf die drei planetaren Krisen Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung hat. Sie fordern Regularien für Plastik, welche die vielen Facetten der Auswirkungen von Plastik im Rahmen der drei Krisen berücksichtigen. Die Möglichkeit, diese einzuführen, bietet sich bei Verhandlungen zum globalen UN-Plastikabkommen, die ab dem 25. November 2024 in Busan (Südkorea) stattfinden.

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COP29: Nur mit mehr Geld gibt es global mehr Klimaschutz

UFZ-Klimaökonom Reimund Schwarze analysiert die Ausgangslage im Vorfeld

Beim Klimagipfel im Baku geht es vor allem um eine Vervielfachung der internationalen Klimafinanzierung. Gelingt dies nicht, wird auch die nötige schnelle Absenkung der Treibhausgas-Emissionen scheitern und das 1,5-Grad-Ziel endgültig außer Reichweite geraten, sagt Prof. Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). So wie in den vergangenen Jahren ist der Klimaökonom auch 2024 als Beobachter vor Ort. Im folgenden Statement analysiert er die Ausgangslage.

Für die COP29, die am Montag beginnende 29. UN-Klimakonferenz in Baku, kursiert eine neue Abkürzung: NCQG, ausgeschrieben New Collective Quantified Goal. Bei diesem „neuen gemeinsamen quantifizierbaren Ziel“ geht um ein langfristiges Regelwerk für die internationale Klimafinanzierung bis in die 2030er Jahre hinein. 

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No Bees – No Bembel! Vier Meter große Biene aus Niedersfeld im Frankfurter Palmengarten

Der Niedersfelder Metall-Künstler Michael Tuss hat diese gigantische Biene geschmiedet. (foto: zoom)

Kaum ist man dem Sauerland entflohen, holt es einen unverzüglich wieder ein. Als ich vor ein paar Tagen das blecherne Monster im Frankfurter Palmengarten sah, musste ich sofort an die Arbeiten des Niedersfelder Metall-Künstlers Michael Tuss denken.

Etwas näher getreten, das kleine Schild unten links gelesen und … Voilà! Er ist es.

Seine für „Verspielt?, Roulette mit der Insekten- und Pflanzenwelt“ konstruierte Skulptur von imposanten vier Metern Länge zeigt eine Wildbiene mit ihren typischen Merkmalen. Die überdimensionalen Körpermaße heben nicht nur die Besonderheiten des Insekts hervor, sondern verleihen dem brisanten Thema des Wildbienensterbens buchstäblich Gewicht.

„No Bees, no Bembel“ – mit dieser einprägsamen Metapher verwies Dr. Katja Heubach, die Direktorin des Palmengartens, bei der Eröffnung des Blüten- und Schmetterlingshauses auf die Beziehungen zwischen Insekten und Ökosystemen und letzten Endes auch zu uns Menschen. Bienen sind die Hauptbestäuber von Apfelblüten, ohne sie würde es das Frankfurter Traditionsgetränk Apfelwein im Bembel tatsächlich nicht geben.

Seit 2021 können die Besucher:innen des Palmengartens viel Wissenswertes zur existenziellen Bedeutung von Blüten und ihren Bestäubern entdecken. So erfahren sie unter anderem einiges über die Ursachen des zunehmenden Rückgangs von Wildbienen und den Artenschwund im Allgemeinen.

Michael Tuss begeistert sich seit seiner Kindheit für Kerbtiere. Das akute Insektensterben war der Auslöser dafür, dass er sein Interesse für die winzigen Wesen zum Beruf machte. Seit fünfzehn Jahren fertigt er aus handgetriebenem Metallblech Insektenskulpturen in beeindruckenden Größen. Der Künstler macht auf die Einzigartigkeit und das besondere Erscheinungsbild dieser winzigen Lebewesen aufmerksam. „Insekten sind so klein, dass man in den Makrobereich gehen muss, damit einem die Details auffallen“, wie er selbst sagt.

Quelle: https://www.palmengarten.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Verspielt/verspielt_29_tuss.pdf

Vielleicht wollte mich die Biene im Palmengarten auch nur daran erinnern, dass ich schon lange vorgehabt habe, Michael Tuss in seiner Niedersfelder Werkstatt zu besuchen. Manchmal braucht es einen Umweg über Hessen, um im Hochsauerland das Tal zu wechseln.