Fakt oder Gerücht? – Fällung der Linden auf dem Kirmesgelände in Hüsten

Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) erhielt von Einwohnern der Stadt Arnsberg den Hinweis, dass in den nächsten Tagen Lindenbäume auf dem Kirmesgelände in Hüsten gefällt werden sollen.

(Der Artikel ist heute zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Die Bürger/innen, die sich bei der SBL/FW meldeten, halten die Maßnahme offenbar für eine „Nacht- und Nebelaktion“. Vor allem sind sie aber der Meinung, dass die Fällung der alten Linden falsch und unverantwortlich ist.

SBL/FW-Fraktionssprecher Reinhard Loos wandte sich daraufhin am 27.12.2017 schriftlich an Frau Goldner, die 1. stellvertretende Bürgermeisterin mit der Stadt Arnsberg. Im Brief an die amtierende Bürgermeisterin heißt es: “Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) würde es begrüßen, wenn Sie die Fällung der Linden verhindern oder – falls es zwingende, uns bisher nicht bekannte Gründe geben sollte, die einen Erhalt der Linden ausschließen – die Bürgerinnen und Bürger sowie uns über die Gründe für die eventuell bevorstehende Baumfällaktion auf dem Kirmesplatz und über die Art und Weise, wie es im Stadtrat und/oder im Ausschuss zu dieser Entscheidung gekommen ist, informieren.”

Am gleichen Tag richtete Reinhard Loos auch eine entsprechende Anfrage an Landrat Dr. Karl Schneider. Die Kreisverwaltung wird mit diesem Schreiben um Auskunft gebeten, ob die Untere Landschaftsbehörde (ULB) Kenntnis über die bevorstehende (oder zwischenzeitlich bereits erfolgte?) Fällung der alten Linden in Hüsten hat und, falls ja, ob die ULB in die Entscheidung einbezogen worden ist und wie ihre Empfehlung lautete.

Ob die Infos über die Baumfällungen hoffentlich nur ein Gerücht sind, wird sich sicher bald herausstellen!?

Umleitung: Weihnachten stirbt man schneller, Heimat als Geschichtskultur, die Linke nach dem Deutschen Herbst und manchmal ist Solidarität pitschnass und stürmisch

Zupacken! Großes Bauzaun-Graffito (foto: zoom)

Flüchtende: Entmenschlichung als Puppenfilm … endoplast

Was ihr über Weihnachten wissen müsst: Weihnachten stirbt man schneller, aber nicht an dem, was wie meisten Leute denken … scilogs

Süßer die Glocken: möglicherweise bin ich ein bisschen aus der Zeit gefallen, aber sah es in jedem Jahr so aus in meiner Behausung? … zynaesthesie

Auf der Suche nach dem verlorenen Selbst – Heimat als Geschichtskultur? Woher rührt diese allerjüngste Thematisierung der Heimat, die offenbar als ein so mächtiges gesellschaftliches Thema angesehen wird, dass beispielsweise politische Verantwortliche, egal welcher Couleur, meinen, sich dem nicht mehr entziehen zu können? … publicHistory

Ein Zeitsprung über die Linke nach dem Deutschen Herbst: Der dreitägige Tunix-Kongress Ende Januar 1978 war für viele, die sich dem linken Spektrum zugehörig fühlten, ein Wendepunkt und war Initialzündung für viele neue Projekte … zeitsprung

Unsichere soziale Medien: Twitter sperrt Account des ägyptischen Menschenrechtlers Wael Abbas … netzpolitik

Manchmal ist Solidarität pitschnass und stürmisch: Mit einer zweiwöchigen Plakataktion vor dem WAZ-Mutterhaus in Essen prangert der DJV-NRW die Entlassung von 24 Beschäftigten des Fotopools der Funke Mediengruppe an, der zum Jahresende geschlossen wird … charly&friends

Ist der Religionsunterricht noch zeitgemäß? Alle Jahre wieder feiern wir Heiligabend, so wie es sich in unserer westlichen Kultur auch gehört. Oder etwa nicht? … rebrob

Alfred Kerr – ein lebensdurstiger Mann: Zum 150. Geburtstag des Theaterkritikers, der 1933 vor den Nazis fliehen musste … juedischeallgemeine

Prägende Gestalt der Nachkriegs-Jahrzehnte: Vor 100 Jahren wurde der Schriftsteller Heinrich Böll geboren … revierpassagen

Hagener Verwaltung verweigert Antragstellung: Kein Geld für Kampf gegen Diesel-Abgase … doppelwacholder

In Memoriam Eugen Kogon

Eugen Kogon – *02.02.1903 · †24.12.1987

Eugen Kogon war ein deutscher Publizist, Soziologe und Politikwissenschaftler. Der christlich geprägte Gegner des Nationalsozialismus gilt als einer der intellektuellen Väter der Bundesrepublik Deutschland und der europäischen Integration in Deutschland.
Quelle: Wikipedia

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=hbYp73pVzwQ

Der Spiegel, 04.01.1988:

Nachruf auf Eugen Kogon

Eugen Kogon, 84. Mehr als eine halbe Million Deutsche kauften seit 1946 den „SS-Staat“, ein gerade wegen seiner Nüchternheit erschütterndes Buch über das System der Konzentrationslager.

Eugen Kogon schrieb mit der Autorität des Augenzeugen: Der Katholik aus München, der vor 1938 für christlich-konservative Zeitungen in Wien arbeitete und bei Reisen in Hitlers Reich zweimal wegen seiner Nazi-Gegnerschaft festgenommen wurde, erlitt von 1939 bis 1945 als Häftling die Grauen des KZ Buchenwald.

Der streitbare Autor sah schon im ersten Nachkriegsjahr die Selbstbesinnung der Deutschen „schwer blockiert“, kritisierte andererseits die Rede von der deutschen Kollektivschuld und sah seinesgleichen – die „tüchtige Minderheit“ unter Hitlers Opfern – „enttäuscht von dieser Art ,besserer Welt‘ … für die sie gekämpft und gelitten hatten“.

Fortan stritt Kogon für Konsequenzen aus der braunen Katastrophe. Als Politologie-Professor in Darmstadt, als Präsident der Europa-Union und als Mitherausgeber der Zeitschrift „Frankfurter Hefte“ erreichte er vor allem ein intellektuelles Publikum.
(…)

» Theodor W. Adorno / Max Horkheimer / Eugen Kogon:
Die verwaltete Welt oder: Die Krise des Individuums.

Aufzeichnung eines Gesprächs im Hessischen Rundfunk am 4. September 1950.
Abgedruckt in: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften.
Band 13: Nachgelassene Schriften 1949-1972.
Fischer, Frankfurt am Main 1989, S. 121–142.

Umleitung: Mein „Ältester“ hat heute Geburtstag … dazu ein paar Leseempfehlungen. Picasso, Charlottesville, Funke, Segu und mehr …

Heute ist mein Auto 19 Jahre alt geworden. (foto: zoom)

Wenn mir jemand vor sechs Jahren gesagt hätte, dass ich den Toyota meines Vaters auch mehr als fünf Jahre nach dem Erbe durch das Sauerland steuern würde, hätte ich ihn oder sie für bekloppt erklärt.

Es war die Zeit als ich leidlich zufrieden mit dem Bus zur Arbeit fuhr. Ein Auto sah ich als unnötige Geldausgabe an. Dann fiel mir der Toyota vor die Füße.

Ein Jahr, dann ist er weg, habe ich gedacht. Aber der Wagen ist zäh und unsere Ortswerkstatt hat ihn immer wieder durch den TÜV gebracht: „Gute Maschine, kann man vieles noch per Hand reparieren.“

Die 200.000 km stehen erst im nächsten Jahr an. Macht das nach: Im Schnitt 10.000 km pro Jahr.

Ich glaube an meine Werkstatt. Zwanzig Jahre will ich erreichen. Am 17. Dezember 1998 ist der Toyota zugelassen worden. Vielleicht hätte ich eher von Taufe statt von Geburtstag schreiben sollen, aber ich bin ja Agnostiker.

Derweil in den benachbarten Blogs, Websites und andere Medien:

Was haben Picassos Stierbilder mit dem Neoliberalismus zu tun? Der Stier war für Picasso ein Sinnbild unbezwungener Männlichkeit, der Minotaurus, der in seinen Bildern immer wieder aufgetaucht ist, zum Beispiel auch in seinem berühmten Bild Guernica (das übrigens auch gerne mal kopiert wurde). Oft kommt der Stier gewaltig und gewalttätig daher. Genauso, wie der sogenannte Neoliberalismus … endoplast

Charlottesville und die umstrittene Vergangenheit in Belgien: Am 11. und 12. August 2017 traf sich die amerikanische extreme Rechte in Charlottesville (Virginia), um gegen die Absicht der Stadt zu protestieren, die Statue zu Ehren des amerikanischen Südstaatengenerals Robert E. Lee entfernen zu lassen. Am 12. August 2017 raste ein Mann in eine Gruppe von anti-rassistischen GegendemonstrantInnen und tötete dabei eine Frau … publicHistory

Totale Kontrolle durch den Social Score: Nach der gestrigen Sendung „Computer und Kommunikation“ mit dem Schwerpunktthema „Social Scoring“ haben mich zahlreiche Mails erreicht mit der Bitte um eine Angabe, wo man das Manuskript nachlesen könne … welchering

Storify macht dicht und löscht alles: Am 16. Mai 2018 wird alles abgeschaltet und gelöscht. Nutzer können bis dahin Ihre Inhalte exportieren. Es ist aber abzusehen, dass dies nicht alle Nutzer machen … schmalenstroer

Funke Mediengruppe: Hurra, hurra, bald seid ihr nicht mehr alle da! … charly&friends

So also standen damals die Dinge: Bilder schlürfen, Dialoge trinken auf filmischen Zeitreisen in die 60er und 70er Jahre … revierpassagen

Bildung: Zwischenruf aus dem Maschinenkeller der Digitalisierung … haflinger

Erkunde die Umgebung deines Wohnortes! Welche historischen Orte (Lernorte oder Denkmäler – Museen oder Gedenkstätten) findest du in deiner Nähe? … segu-geschichte

Kreistagssitzung: Kein neuer Haushalt, teures Gebäude in Winterberg, Resolution nach Düsseldorf

Wie erwartet, konnte der Kreishaushalt 2018 für den Hochsauerlandkreis auf der gestrigen Kreistagssitzung in Meschede nicht beschlossen werden, da alle Einwohnerinnen und Einwohner noch bis zum 03.01.2018 der Kreisverwaltung Bedenken gegen den Haushaltsentwurf mitteilen können.

(Auf ihre Website berichtet die Sauerländer Bürgerliste über wichtige Ergebnisse der Kreistagssitzung vom 15. Dezember.)

Wer überlegt seine Bedenken geltend zu machen, findet hier den kompletten Haushaltsentwurf. Hinweise dazu gibt gerne die Geschäftsstelle der SBL-Kreistagsfraktion, erreichbar unter sbl-fraktion@hochsauerlandkreis.de oder info@sbl-fraktion.de.

Am vergangenen Freitag wurden zwar sieben Haushaltsreden gehalten, aber nur einige wenige haushaltswirksame Anträge eingebracht und davon kein einziger abgestimmt.

Auch die Höhe der von den Städten und Gemeinden zu zahlenden Kreisumlage steht noch nicht fest. Alle dazu erforderlichen Anträge, Beratungen und Beschlüsse erfolgen erst in einer weiteren Sitzung des Kreistags am 12.01.2018.

Da dieser Aufschub absehbar war, hatte die SBL/FW-Kreistagsfraktion zu Beginn der Sitzung den Antrag gestellt, alle den Haushalt betreffenden Tagesordnungspunkte abzusetzen und sie in der nächsten Sitzung, also nur einmal, zu behandeln. Dieser Antrag wurde allerdings nur von der Kreistagsfraktion Die Linke unterstützt, alle anderen Fraktionen wollten nicht auf die doppelte Haushaltsberatung verzichten.

Neues Funktionsgebäude an der Winterberger Bobbahn

Gegen 7 Stimmen wurde bei einer Enthaltung mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP beschlossen, ein neues Funktionsgebäude an der Winterberger Bobbahn zu errichten. Es soll mehr als 2,4 Mio Euro kosten, mit einem Eigenanteil des HSK und der Stadt Winterberg von zusammen ca. 840 TEuro. Damit wird die gerade erst eingeleitete Entschuldung um etwa 8 1/2 Jahre verzögert – falls der Kostenrahmen eingehalten wird, sonst noch länger. Ende 2016 war die Bobbahn-Gesellschaft mit mehr als 3,1 Mio Euro verschuldet. Das Gebäude dient vor allem der Bewirtung von VIPs und Sponsoren bei den (seltenen) Großereignissen an der Bahn. Etwa alle 5 Jahre findet dort eine WM, EM oder DM statt. Sonst wird sich der 250 Personen fassende Hauptraum nur selten nutzen lassen. Ein weiterer Nachteil ist die sehr ungünstige Lage: Das “Funktionsgebäude” liegt etwa 100 Meter unterhalb des vorhandenen Gebäudes der Zielarena und auf der anderen Seite der Bahn, die man schlecht erreicht, wo bisher wenig stattfindet und von wo man eine schlechte Sicht auf die Bahn hat.

Landeszuschuss zum Sozialticket

Einen kleinen Erfolg konnte die SBL/FW-Kreistagsfraktion doch verzeichnen. Mit Unterstützung aller Kreistagsmitglieder außer der FDP wurde beschlossen, dass der Landrat im Auftrag des Kreistags einen Brief an Landesregierung und Landtag schreibt, in dem er dazu auffordert, den Landeszuschuss zum Sozialticket langfristig beizubehalten. Dieser Zuschuss beträgt auf Landesebene bisher jährlich 40 Mio Euro, von denen der HSK ca. 380 TEuro erhält. Landesweit werden damit fast 300.000 Sozialtickets für den ÖPNV unterstützt. Der Landesverkehrsminister hatte geplant, diese Finanzmittel auf den Straßenneubau umzuverteilen. Im Kreistag zögerte die CDU-Fraktion zunächst, ließ sich dann aber vom Landrat überzeugen, unser Anliegen zu unterstützen. Das wünschen wir uns häufiger.

Sparpotential statt doppelter Haushaltsberatung: SBL fordert Absage der nächsten Kreistagssitzung.

Beim Spaziergang in Wilhelmshöhe haben mich diese kleinen „Lust“schlösschen zum Nachdenken gebracht. Was war da früher los? Das Bild steht in keinerlei Zusammenhang zum Kreistag. Oder? Der Pavillon ist rund. (foto: zoom)

Die SBL/FW hat den Landrat gestern Abend aufgefordert, die Sitzung des Kreistages am 15.12.2017 abzusagen. Warum?

(Der Artikel ist gestern auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienenen.)

Weil die Kreisverwaltung gestern (am 11.12.2017) Mittag mitgeteilt hat, dass die Haushaltssatzung des Hochsauerlandkreises in der Kreistagssitzung am Freitag dem 15.12.2017 aus formalen Gründen noch nicht beschlossen werden kann. Darum sei jetzt für den 12.01.2018 eine zusätzliche Kreistagssitzung angesetzt worden.

Kreistagssitzung überflüssig?
Nach Ansicht der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) erübrigt sich nun die für nächsten Freitag angesetzte Kreistagssitzung. Zeit und Geld könnten gespart werden!

SBL/FW stellt kurzentschlossen Antrag
Nachdem in der SBL/FW-Fraktionssitzung am 11.12.2017 abends der entsprechende Beschluss gefasst wurde, schrieb Fraktionssprecher Reinhard Loos umgehend Landrat Dr. Karl Schneider an:

Der Wortlaut des Antrags:

„Sehr geehrter Herr Landrat,

unsere Fraktion hat in ihrer heutigen Fraktionssitzung beschlossen, den Landrat aufzufordern, die für den 15.12.2017 einberufene Sitzung des Kreistags abzusagen, was wir Ihnen hiermit mitteilen.
Die noch vor dem Jahreswechsel zu beschließenden Tagesordnungspunkte sollten am 15.12.2017 vom Kreisausschuss beschlossen werden. Alle weiteren angekündigten TOPs sollten vom Kreistag am 12.01.2018 beraten und beschlossen werden.

Begründung und Erläuterung:
Der Kreiskämmerer hat dem Unterzeichner heute Mittag telefonisch mitgeteilt, dass die Haushaltssatzung am 15.12.2017 aus formalen Gründen noch nicht beschlossen werden kann. Das solle in einer weiteren Sitzung des Kreistags erfolgen, die für den 12.01.2018 geplant ist. Trotzdem solle laut den Angaben des Kreiskämmerers die Haushaltsdebatte im Kreistag bereits am 15.12.2017 stattfinden.

1. Wir weisen darauf hin, dass in der Sitzung am 12.01.2018 jede Fraktion und jedes einzelne Kreistagsmitglied neue Anträge zum Haushalt stellen kann, so dass es dann zu einer doppelten Haushaltsberatung käme. Es ist auch gut möglich, dass sich bis zum 12.01.2018 neue Grundlagen und Fakten ergeben, die haushaltsrelevant sind und die eine Anpassung des Kreishaushalts 2018 sinnvoll erscheinen lassen.

2. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen sind zwei Sitzungen des Kreistags innerhalb von 4 Wochen nicht sinnvoll.

3. Im heute erschienenen Amtsblatt wird den Bürgerinnen und Bürgern zum Entwurf des Kreishaus-halts u.a. mitgeteilt: “Einwendungen gegen den Entwurf der Haushaltssatzung können Einwohner und Abgabepflichtige der kreisangehörigen Gemeinden bis zum 03.01.2018 bei der Kreisverwaltung … erheben.” Es wäre ein Affront gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, wenn der Kreistag nun den Kreishaushalt schon vor dem Ende dieser Frist beraten und faktisch beschließen würde.

4. Zudem liegt unserer Fraktion bisher die Stellungnahme der Bürgermeister der 12 kreisangehörigen Gemeinden zum Kreishaushalt 2018 nicht vor (Drs. 9/869). Sie stellt eine wichtige Grundlage für Anträge unserer Fraktion dar. Da wir sie aber noch nicht kennen, konnten wie sie in unserer heutigen Fraktionssitzung nicht diskutieren und beraten.“

Ablehnung! Das Echo aus dem Kreishaus ließ nicht einmal einen Tag auf sich warten:

Darin steht u.a.:
“Ich werde die Kreistagssitzung am 15.12.2017 nicht absagen.

Unabhängig vom Verlauf der Sitzung am 15.12.2017 steht es natürlich jedem Kreistagsmitglied frei, am 12.01.2018 neue Anträge zu stellen und Sachbeiträge vorzutragen.

Einen Affront gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern vermag ich mit dem vorgeschlagenen Weg nicht zu erkennen.

Die Stellungnahme der Bürgermeister geht heute noch auf den Weg.“

So füllen am nächsten Freitag dutzende Kreistagsmitglieder unnötigerweise die Straßen und verbringen Zeit im Kreishaus, um dann 4 Wochen später noch einmal den Kreishaushalt 2018 zu beraten.

Die Stellungnahme der Bürgermeister ging tatsächlich heute Nachmittag bei unserer Fraktion ein, weniger als 3 Tage vor Beginn der Kreistagssitzung und viel zu spät, um sie vor der Sitzung in der Fraktion noch beraten zu können. Dem Landrat lag sie schon 13 Tage eher vor, wurde aber nicht weiter geleitet …

Sauerländer Delegation beim Bundesparteitag der SPD – Digitale Sprechstunde mit Dirk Wiese

Gruppenbild ohne Dame: Max Bunse, Reinhard Brüggemann und Dirk Wiese auf dem SPD Parteitag (foto: spd)

Am vergangenen Wochenende hat der Bundesparteitag der SPD in Berlin stattgefunden. Wie zu erwarten war, ist der Kurs der SPD von #NoGroko über #MayBeGroKo zu #LetsTalkAboutGroko gerutscht. Kommen jetzt vier Jahre #GähnGroko?

Ich denke, dass es erneut eine Große Koalition geben wird, allerdings wird es wahrscheinlich in den kommenden Jahren nicht so ermüdend zugehen, wie in den letzten Legislaturperioden.

Die äußeren und inneren Bedingungen sind sehr, sehr instabil geworden: Extrem autoritäre Führungsfiguren wie Trump, Orban und Erdogan. Europa auf der Kippe zwischen Zerfall und demokratischer Erneuerung. Ökonomische Neusortierung der Welt. China als neuer Super-Player. Strukturprobleme Deutschlands. Außenhandelsüberschuss bei gleichzeitigen aggressivem Sozial- und Lohnabbau im Inneren. Anwachsen rechtspopulistischer und Nazi-Strömungen und Parteien. Der Boden, auf dem unsere Demokratie steht, verwandelt sich zunehmend in Treibsand.

Dazu bei Gelegenheit mehr.

Zurück zum Bundesparteitag der SPD.

Mit Reinhard Brüggemann, Max Bunse, Dirk Wiese (MdB), Birgit Sippel (MdEP), Rainer Mühlnickel und Peter Helbing war auch eine Delegation der Sauerländer SPD vor Ort.

Bereits am Sonntag zuvor hatten die Mitglieder der Sauerländer SPD unter Ausschluss der Öffentlichkeit und der Medien bei einer Versammlung im Kreishaus für ergebnisoffene Gespräche zur Bildung einer Regierung geworben.

Wie es der Zufall wollte, hat diesen Kurs der Parteitag mit großer Mehrheit angenommen.

„In der nächsten Zeit wird jetzt über die Möglichkeiten einer Regierungsbildung gesprochen werden. Dabei kommt es auf die Inhalte an,“ betont Juso-Vorsitzender Max Bunse. Dazu würden die Mitglieder eng eingebunden. So soll vor der Aufnahme von Koalitionsverhandlungen erneut ein Parteitag entscheiden.

„Die Einbindung der Genossinnen und Genossen ist richtig und wichtig. Diese Initiative ging federführend von der NRWSPD aus. Gut so,“ freute sich Reinhard Brüggemann (Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion im HSK).

„Ein klares Bekenntnis zur Stärkung Europas, Verbesserungen in der Pflege, ein Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit oder die Einführung einer Bürgerversicherung sind nur einige Themen über die jetzt ergebnisoffen gesprochen werden muss,“ erklärt der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese.

Wie es ein weiterer Zufall will, haben sich in der Pressemitteilung der SPD lediglich die Männer der SPD zu Wort gemeldet. Das feministische Sauerland hätte noch gerne die Meinung von Birgit Sippel erfahren.

Alle Fragen, Anregungen und Herzensangelegenheiten können die SauerländerInnen bei der nächsten digitalen Sprechstunde mit dem Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese loswerden.

Hier der Deal:

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse des SPD-Bundesparteitages lädt der heimische Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Dirk Wiese, am 14. Dezember 2017 zur digitalen Bürgersprechstunde ein.

Im Zeitraum von 10:00 bis 12.00 Uhr können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über www.dirkwiese.de in die Sprechstunde einloggen um mit Dirk Wiese über die Ergebnisse des SPD-Bundesparteitages zu diskutieren, Fragen, Kritik und Anregungen zu äußern und in den Gedankenaustausch über die Politik der Zukunft treten.

„Es ist mein Angebot, um neben den regulären Bürgersprechstunden und Terminen vor Ort mit noch mehr Bürgerinnen und Bürgern im Sauerland ins Gespräch zu kommen. Dabei haben Sie die Möglichkeit mit mir in einem öffentlichen Chat ganz bequem von zu Hause oder mit dem Smartphone zu diskutieren. Ich freue mich wieder auf einen richtig guten Austausch!“, sagt Dirk Wiese.

Weitere Informationen unter www.dirkwiese.de bei Facebook unter www.facebook.de/dirkwiesespd. und bei Twitter unter www.twitter.com/dirkwiese4

Vor zwei Wochen bewertet: die Sondierungsgespräche zwischen Union, FDP und Grünen

Das unwürdige Gefeilsche bei den Sondierungsgesprächen zwischen Union, FDP und Grünen läßt folgenden Schluß zu: Frau Merkel will unbedingt weiter regieren. Mit wem und mit welchen Inhalten, spielt keine Rolle! Wegen der Unvereinbarkeit der sehr gegensätzlichen Standpunkte fehlte einer möglichen „Jamaika“-Koalition von vornherein ein tragfähiges Fundament.

(Der Text ist in ähnlicher Form am 25.11.2017 als Leserbrief im Sauerlandkurier Meschede erschienen.)

Und den Sozialdemokraten gebührt ausnahmsweise Respekt, da sie (bis jetzt!) standhaft geblieben sind gegenüber allen Versuchen seitens der CDU, ihr mehrfach bekräftigtes NEIN zu einer Neuauflage von Rot-Schwarz aufzugeben. Es ist schon grotesk: Noch vor wenigen Monaten bezeichnete Merkel die SPD als „nicht regierungsfähig“ und ereiferte sich darüber, daß ihr Partner nichts gegen CDU und CSU habe durchsetzen können. Und nun braucht sie die Sozis plötzlich als Rettungsanker, um ihre Machtbasis zu zementieren?!

Fakt ist weiterhin: Die Kanzlerin hat es nicht fertiggebracht, eine funktionsfähige Regierung auf die Beine zu stellen. Die Schwerstarbeit, das gegenseitige Beharken, überließ sie den jeweiligen Unterhändlern der Verhandlungspartner, während sich ihre „Aktivitäten“ auf das Allernötigste beschränkten. Ein paar unkonkrete Aussagen zwischendurch, mit denen niemand etwas anzufangen wußte. Ansonsten Schweigen, Abwarten und ein bisschen Moderieren. So ist man es von Frau Dr. Merkel gewohnt.

Das unrühmliche Verhalten der FDP erschien nur auf den ersten Blick konsequent. Ich glaube, diese Partei schwebte schon immer „auf Wolke 7“, schon zu jener Zeit, als sie noch mit der 5 %-Hürde kämpfte. Wichtigtuerei und/oder verletzte Eitelkeit, so meine Einschätzung, könnte eine Erklärung für das Vorgehen der Liberalen sein. Dabei gibt es zwischen Union und FDP lt. der Kanzlerin nach wie vor einen nicht unbeträchtlichen Vorrat an Gemeinsamkeiten, trotz mancher Differenzen.

Und die Grünen? Sie wollten um jeden Preis an die Macht. Dafür verbogen sie sich fast bis zur Selbstverleugnung! Die ihnen entgegen gebrachten Schmeicheleien aus dem Lager von Union und FDP mögen ihren Anteil daran haben. Wer jedoch seine Überzeugungen um des Regierens willen über Bord wirft, nur um den jeweils anderen Partner zufriedenzustellen, erweist sich selbst und der Sache einen Bärendienst und verliert das letzte Quäntchen an Glaubwürdigkeit.

Eine Partei wie Bündnis 90/Die Grünen kann es sich gegenüber Partnern, die in erster Linie dem wachstumsorientierten Wirtschaftslobbyismus verpflichtet sind, jedoch am allerwenigsten leisten, substanzielle Zugeständnisse zu machen. Sie würde riskieren, daß ihr „Tafelsilber“ von den anderen als merkantiler Gegenstand mißbraucht, sprich unter den Kesseln der Konjunktur verheizt wird.

Sowohl in der Energie-, Agrar- Verkehrs- und Klimapolitik, als auch beim Natur- und Tierschutz sind wir doch von der so dringend benötigten Wende Lichtjahre entfernt. Bei diesen so eminent wichtigen Zukunftsthemen tat sich nichts Weltbewegendes. Der erhoffte Durchbruch hin zu einem echten Politikwechsel blieb aus.

Andere ebenfalls sehr bedeutsame Zukunftsfragen wurden erst gar nicht angesprochen, etwa die grassierende Armut in Deutschland, besonders die Kinderarmut, ferner die Renten, bezahlbarer Wohnraum und erschwingliche Mietpreise, die oft skandalösen Zustände in Altenheimen, Ärztemangel auf dem Land, das Schicksal der Langzeitarbeitslosen und Obdachlosen, der Niedriglohnsektor, gerechte Bezahlung für alle, des Weiteren die zunehmende Kriminalität, das No go Areas-Problem, die Migrations- und Flüchtlingsfrage in all ihren Erscheinungsformen usw.

Statt sich die Sorgen und Nöte der Bevölkerung in diesem Staat zu eigen zu machen, war sich Schwarz-gelb-grün schnell einig, daß die Wirtschaft nicht belastet werden dürfe. Ferner tauchte eine alte CDU/FDP – Forderung wieder auf, nämlich die Notwendigkeit der Entbürokratisierung. Was das für die C- und F-Parteien bedeutet, wissen wir seit langem: Abbau bzw. Abschwächung von Sozial- und Umweltstandards, die Demontage des Naturschutzes, mithin alles, was dem Expansionsdrang der Industrie im Wege steht.

Fazit: Die ohnehin Benachteiligten und „Abgehängten“ in unserer Gesellschaft würden weiter in die Röhre gucken!

Angesichts dieser verfahrenen Situation, so wie sie sich derzeit darstellt, halte ich Neuwahlen für die sauberste und ehrlichste Lösung. Mit einer Minderheitsregierung, noch dazu angeführt von einer jetzt schon völlig überforderten Kanzlerin Merkel, würden keine stabilen Verhältnisse geschaffen, sondern nur neue Probleme entstehen. Und eine personell und programmatisch neu aufgestellte SPD sollte die nächsten 4 Jahre dazu nutzen, konstruktive, aber knallharte Oppositionsarbeit zu leisten und zusammen mit Grünen und Linkspartei beharrlich auf eine Regierungsübernahme in Berlin hinwirken.

Umleitung: Rechtsextreme Naturschützer, Schwarz-grün in Hessen, Geheimnisse des Korans, die Suche nach dem Gral und mehr …

Blick zurück auf dem Weg zum Herkules, der heute unerreichbar blieb (foto: zoom)

Rechtsextreme Naturschützer: Die braune Szene will die Ökologie als Thema vereinnahmen … bnr

China bitten: Die neue Bahnlinie zwischen München und Berlin hat bei der Jungfernfahrt nicht funktioniert. Das ist keine Nachricht. Eine Sensation wäre es gewesen, wenn der Start der Strecke reibungslos gelaufen wäre … postvonhorn

Schwarz-grün in Hessen: will schlechtestes Informationsfreiheitsgesetz Deutschlands … netzpolitik

Selektive Wahrnehmung der Industrielobby: SIHK begrüßt Senkung der Grund- und Gewerbesteuer – in der Millionärshochburg Schalksmühle … doppelwacholder

Wider den Funktionärsgeist: Sozialdemokratien in Europa empfinden allesamt eine Art von Identitätskrise … misik

Geheimnisse des Korans: Die Rückkehr der Juden nach Israel vor dem Ende der Zeiten … scilogs

Kultur, Zivilisation und Geschichtsbewusstsein: Die Überarbeitungen des Lehrplans für Geschichte, die gegenwärtig in British Columbia (Kanada) vorgenommen werden, ersetzen unter anderem einen höheren Lehrgang über “Zivilisationen im Vergleich” durch einen, der mit “Kulturen im Vergleich” betitelt ist … publicHistory

Neues für PlanetHistory: PlanetHistory ist um ein paar weitere Geschichtsblogs gewachsen. Neu hinzugekommen sind folgende Blogs … schmalenstroer

Kunsttagebuch: Der blinde Fleck und die Kunst der Betrachtung … endoplast

Wort des Jahres 2017: Jamaika-Aus … sprachlog

Suche nach dem Gral: Peter Handke (75) und sein neues Werk “Die Obstdiebin oder Einfache Fahrt ins Landesinnere” … revierpassagen

“Wichtiger Beitrag zur Mobilität”: Auf Antrag der SBL/FW-Kreistagsfraktion befassten sich in den letzten Tagen der Sozialausschuss und der Wirtschaftsausschuss des HSK mit dem Sozialticket (im HSK “MobiTicket” genannt). Es wurde im Januar 2017 (endlich) auch im HSK eingeführt, nachdem die Sauerländer Bürgerliste es in der Haushaltsdebatte 2016 erneut beantragt hatte … sbl

Die Stadt Schmallenberg verkauft ihr Kanalnetz für 20 Millionen. Win-win oder Ausverkauf mit ungewissem Ende?

Die Stadt Schmallenberg hat ihr Kanalnetz für 20 Millionen Euro an den Ruhrverband verkauft. Dieser Handel sei, so Heinz Krischer in der Welt, ein Pilotprojekt für NRW.

Bürgermeister und Ratsmehrheit sind der Meinung, dass der Verkauf der Stadt Vorteile bringen werde. Krischer beschreibt die Stimmung: „Geld, das in den nächsten Jahren ins Kanalnetz gesteckt werden müsste, könne sie nun für andere Aufgaben ausgeben.“

Der Ruhrverband hingegen könne Investitionen besser steuern und den Personaleinsatz besser auslasten.

Win-win – wie man so schön sagt.

Die Gebühren, die die Bürger künftig zahlen, werden von der Stadt Schmallenberg an den Ruhrverband weitergeleitet. Kritiker des Deals warnen: Erhöhungen seien zwar für die nächsten fünf Jahre vertraglich ausgeschlossen, aber was danach folge, wisse niemand genau.

Den Artikel in der Welt lesen:
https://www.welt.de/regionales/nrw/article171329574/Wenn-die-Provinz-einfach-ihre-Kanalisation-verkauft.html