NRW: Holzeinschlag 2022 um 39,1 Prozent geringer als ein Jahr zuvor

Im Jahr 2022 wurden in Nordrhein-Westfalen 11,7 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen; 10,4 Millionen Kubikmeter davon waren Schadholz.

Rodungsarbeiten am Lörmecke-Turm Ende 2020. (archivfoto: zoom)

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2022 wurden in Nordrhein-Westfalen 11,7 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Wie Information und Technik als Statistisches Landesamt mitteilt, sank der Holzeinschlag damit gegenüber dem bisherigen Höchstwert von 19,3 Millionen Kubikmetern im Jahr 2021 um 39,1 Prozent.

Ebenfalls rückläufig war der Schadholzeinschlag, der einen Anteil von 88,8 Prozent am gesamten Holzeinschlag ausmachte. Gegenüber dem Höchstwert aus dem Vorjahr sank er um 42,2 Prozent auf 10,4 Millionen Kubikmeter.

81,8 Prozent (8,5 Millionen Kubikmeter) des gesamten nordrhein-westfälischen Schadholzes waren im Jahr 2022 auf Insektenbefall zurückzuführen. Das waren 10,0 Prozent weniger als im Jahr 2021 (91,8 Prozent; 16,6 Millionen Kubikmeter). Demgegenüber stieg der Anteil des Schadholzes, das durch Wind/Sturm verursacht wurde von 0,9 Prozent im Jahr 2021 (165 000 Kubikmeter) auf 9,5 Prozent im Jahr 2022 (996 000 Kubikmeter). Trockenheit war verantwortlich für 7,2 Prozent (750 000 Kubikmeter) und Schnee/Duft für 0,5 Prozent (52 000 Kubikmeter) des gesamten Schadholzes.

Im Jahr 2022 hatte Nadelholz einen Anteil von 88,6 Prozent am gesamten Holzeinschlag. Gegenüber dem Vorjahr (2021: 18,3 Millionen Kubikmeter) ist der Einschlag von Nadelholz um 43,2 Prozent auf 10,4 Millionen Kubikmetern zurückgegangen. Der Holzeinschlag von Laubholz ist dagegen im selben Zeitraum um 37,5 Prozent gestiegen (2021: 975 000 Kubikmeter; 2022: 1,3 Millionen Kubikmeter). Laubholz hatte einen Anteil von 11,4 Prozent am gesamten Holzeinschlag.

IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für eine informierte demokratische Gesellschaft leisten. Nur auf Basis aussagekräftiger statistischer Daten können Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getroffen werden.

Ich war dann mal weg – radeln entlang der Emscher

Ausstellung in der Zeche Zollverein (foto: zoom)

Seitdem die Mündung der Emscher verlegt wurde, hatte ich den Plan gehegt, den alten Dreckskanal des Ruhrgebiets von der Quelle bis zur Mündung abzuradeln. Diese Woche hat es endlich geklappt.

Von Montag bis Mittwoch haben wir uns auf den Emscher-Weg begeben. Die Tourenabschnitte hatten wir sehr moderat gewählt, um Zeit für Abstecher und Besichtigungen am Wegesrand zu haben.

Von Siedlinghausen bin ich mit dem Zug nach Fröndenberg gefahren, um von dort die letzten 14 Kilometer bis zum Emscherquellhof zu radeln.

Die Tour beginnt am Emscherquellhof. (foto: zoom)

Am Emscherquellhof beginnt zwar der Emscher-Weg, aber die wahre Quelle bzw. das echte Quellgebiet befindet sich ein paar hundert Meter entfernt in einem Waldstück und ist recht unscheinbar.

Verglichen mit dem Emscherquellhof sehr unspektakulär: die „wahre“ Emscherquelle (foto: zoom)

Das interessante am Emscherweg ist die große Vielfalt an kleinen und großen Sehenswürdigkeiten. Einige davon sind der Phönixsee, die Halde Deusenberg mit den Faultürmen des Emscherklärwerks im Dortmunder Norden, das Schiffshebewerk Henrichenburg (Abstecher), der Nordsternpark, die Zeche Zollverein (Abstecher), der Gasometer Oberhausen, der Landschaftspark Duisburg-Nord (Abstecher), überhaupt die vielen Halden und dann natürlich die neue Emschermündung.

Wer einen Überblick bekommen möchte, schaue sich den Weg bei der Emschergenossenschaft an:

https://radrouten.eglv.de/emscher-weg/

In der Zeche Zollverein läuft noch bis zum 16. April 2023 die Sonderausstellung Die Emscher. Bild­ge­schich­te eines Flusses, die ich unbedingt, auch wegen der vielen historischen Bildaufnahmen, empfehle. Sputet euch.

https://ruhrmuseum.de/ausstellungen/aktuell/die-emscher-bildgeschichte-eines-flusses

Der alte stinkende Köttelbach existiert zwar nicht mehr, aber die schnurgeraden Abschnitte erinnern noch an die Vergangenheit der Emscher als Kloake des Ruhrgebiets.

Die Emscher – eingezwängt in ihre Deiche (foto: zoom)

Am dritten Tag der Tour hatten wir die neue Emscher-Mündung erreicht. Für mich, der ich nur die alte Mündung am Stapp kannte, war der Anblick spektakulär. Baustellenfans kommen ebenfalls auf ihre Kosten, denn auch in der neuen Mündung wird noch unermüdlich gewerkelt.

Die neue weite Mündung unterhalb des stillgelegten Kohlekraftwerks in Möllen. (foto: zoom)

Der einzige Wermutstropfen der Tour waren die vielen Baustellen entlang der Emscher. Die Arbeiten am Fluss sind noch lange nicht abgeschlossen, und so sieht man sich oft unvorhergesehen mit Absperrungen konfrontiert. Die Umleitungen sind nicht immer gut ausgeschildert. Komoot oder Google helfen oft nur beschränkt. Manche Baustellen waren wahrscheinlich noch gar nicht vorhanden, als die Komoot-Touren aufgezeichnet wurden. Was in der Vergangenheit funktioniert hat, kann heute an einem Bauzaun enden.

Würde ich die Tour trotzdem noch einmal machen? Auf jeden Fall!

Die Lokalzeitung und das Wetter – eine merkwürdige Allianz voller Nonsense

Am 29. März auf einer Tour durch das Hochsauerland, hier zwischen Altastenberg und Bödefeld (foto: zoom)

Ich frage mich manchmal, unter welchem Stein die Lokalredaktion der Westfalenpost haust. Am 29. März erschien ein Artikel mit der Überschrift „Prognose: Wann endet endlich das Winterwetter im Sauerland?“ Als Aufmacher ein dpa-Foto mit einem schneebedeckten Vogelhäuschen plus strubbeliger Kohlmeise. „Der Winter scheint endlos“ , heißt es weiter im ersten Satz des Textes.

Ich mache es kurz: Die Frage, wann denn das Winterwetter im Sauerland ende, ist unsinnig, denn schon längst haben sich Winter und Winterwetter für diese Saison verabschiedet. Die Mischung aus Sonne, Wolken, Regen, Graupel, Schnee, Wärme und Kälte, die wir seit einiger Zeit erleben, kenne ich seit Jahr und Tag unter dem Namen „Aprilwetter“, in diesem Fall wäre es ein verfrühtes Aprilwetter im März.

Vor zwei Tagen, am 29. März, als der Artikel nach dem Ende des Winterwetters fragt, radele ich fast 70 Kilometer durch das Hochsauerland, von Siedlinghausen hoch zum Großen Bildchen, durchs Sorpetal und in einem großen Bogen zurück nach Hause. Keine Spur von Winterwetter.

Ich habe den Verdacht, dass die Westfalenpost alles daran setzt, so oft wie möglich Begriffe, die mit Winter und Schnee zu tun haben, in ihren Überschriften unterzubringen. In der Realität bleibt oft ein laues Lüftchen statt „Wintereinbruch“ oder gar „Schneewalze“. Nicht selten sind die Artikel dann noch mit Archivbildern oder wie in diesem Fall dpa-Fotos geschmückt.

Die Realität ist doch, dass der März wieder einmal viel zu warm war, dass wir viele Tage im Winter hatten, an denen die Hügel grün blieben. Ja, es gab auch Schnee, aber der wurde dann immer mal wieder von warmen Regenfronten weggefressen.

Übrig blieben dann die weißen Kunstschnee-Bänder auf den braunen Hügeln von Winterberg. Ein trauriger Anblick, wie ich ihn hier am 19. März festgehalten hatte:

Der Winter hatte sich am 19. März schon längst verabschiedet. In der Ferne ist klein das „Skikarussell“ zu erkennen. (fotoarchiv: zoom)

Die Lokalzeitungen befinden sich in einer Krise. Die Digitalangebote können den Schwund der Print-Abonnent*innen nicht kompensieren.

Ich glaube nicht, dass marktschreierische, Klickzahlen erheischende Titel den Ausweg bieten. Gerade bei Lokalzeitungen merken die Leser*innen sehr schnell, wenn Titel, Aufmachung und Inhalt des Angebots nicht stimmig sind.

Meine Wetterinformationen hole ich mir beim Deutschen Wetterdienst. Die wissen wenigstens, wann der Winter zu Ende ist und der Frühling begonnen hat.

Zur Krise des Lokaljournalismus habe ich heute Nachmittag auf WDR 5 im Westblick zwei gute Beiträge gehört.

Zeitungssterben in NRW: Immer weniger Abonnenten, steigende Produktionskosten: Für viele Zeitungsverlage sind die Zeiten schwierig, besonders, was den Verkauf der Printausgaben angeht. Gespart wird besonders häufig im Lokaljournalismus, berichtet Torsten Reschke.

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-westblick-aktuell/audio-zeitungssterben-in-nrw-102.html

Interview Prof. Wiebke Möhring, TU Dortmund: Warum sind viele Zeitungen in wirtschaftliche Notlage geraten? Haben Verleger zu spät auf digitale Produkte umgestellt? Und welche Folgen hat es für unsere Gesellschaft und Demokratie, wenn Zeitungen in der Region kein qualitativ hochwertiges Angebot mehr anbieten zu können? Zu diesen Fragen forscht Prof. Wiebke Möhring an der TU Dortmund.

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-westblick-aktuell/audio-interview-prof-wiebke-moehring-tu-dortmund-100.html

Amnesty International: NRW schränkt Versammlungsfreiheit ein

Ende Oktober 2021: Demo in Köln gegen das Versammlungsgesetz. (fotoarchiv: zoom)

Bisher haben viele Menschen in NRW noch nicht mitbekommen, welche Folgen die im letzten Jahr vom Landtag verabschiedeten Gesetze zum Versammlungs- und Polizeirecht haben können.

(Der Text ist gestern auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Im aktuellen Amnesty International Report 2022/23 wird darauf eingegangen. Neben Berichten über viele gravierende Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern steht dort auch:

“Das im Januar 2022 in Kraft getretene neue Versammlungsgesetz des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen schränkte die Versammlungsfreiheit unverhältnismäßig ein, indem es staatliche Kontroll- und Eingriffsbefugnisse unangemessen ausweitete. Trotz einiger Änderungen, die nach heftiger Kritik im Gesetzgebungsprozess vorgenommen wurden, blieben zahlreiche bedenkliche Regelungen bestehen, wie z. B. die strafrechtliche Sanktionierung für Organisator*innen, die Versammlungen nicht im Vorhinein anmelden.”
Im Mai 2022 bestätigte das Bundesverwaltungsgericht in einem Grundsatzurteil, dass Protestcamps einschließlich ihrer erforderlichen Infrastruktur umfassend von der in Artikel 8 Grundgesetz verbrieften Versammlungsfreiheit geschützt sind.
Einige Proteste, von den Behörden vielfach primär als “Gefahr für die öffentliche Sicherheit” eingestuft, ­wurden unverhältnismäßig stark eingeschränkt. So wurden im Juni z. B. nur 50 Demonstrierende auf dem Gelände des von Deutschland ausgerichteten G7-Gipfels zugelassen.”

[https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-report/deutschland-2022]

Das ist eine sehr zweifelhafte “Auszeichnung” für den NRW-Landtag. Ob der Amnesty-Report zu Änderungen führt?

Anfang des Jahres wurde bereits eine Verfassungsbeschwerde gegen das neue NRW-Versammlungsgesetz eingereicht. Die “Gesellschaft für Freiheitsrechte” (GFF) stellt dazu fest, “dass das Gesetz einer verfassungsrechtlichen Überprüfung nicht standhält. Es handele sich um einen “offenen Bruch mit der verfassungsrechtlichen Rechtsprechung zur Versammlungsfreiheit.

Dabei sind die Kritikpunkte an dem Gesetz vielfältig. So seien die Regelungen zum Störungs-, Vermummungs- und Militanzverbot zu weitreichend und unbestimmt. Die Ausdehnung der Befugnis zur Videoüberwachung könne einschüchternde und abschreckende Wirkung haben.

“Der nordrhein-westfälische Gesetzgeber hat hier seine staatliche Neutralität gegenüber zulässigen Versammlungsanliegen aufgegeben und die Grundrechte der Aktivist*innen verfassungswidrig einschränkt.”
[https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/verfgh-nrw-versammlungsgesetz-gff-verfassungsbeschwerde-eingereicht]

Im Amnesty-Report findet auch Bayern besondere Erwähnung:
Im April 2022 urteilte das Bundesverfassungsgericht, dass Vorgaben des Bayerischen Verfassungsschutzgesetzes unvereinbar mit dem Grundgesetz seien. Das Gericht entschied, dass staatliche Überwachungsbefugnisse wie die Online-Durchsuchung oder Vorratsdatenspeicherung weder hinreichend klar noch verhältnismäßig waren, und somit unter anderem gegen die verfassungsmäßig verbrieften Rechte auf informationelle Selbstbestimmung, das Fernmeldegeheimnis sowie die Unverletzlichkeit der Wohnung verstoßen.
Im September 2022 urteilte der Gerichtshof der Europäischen Union, dass das deutsche Telekommunikationsgesetz, das Anbieter zu einer allgemeinen und unterschiedslosen Vorratsspeicherung von Verkehrs- und Standortdaten verpflichtete, mit EU-Recht und dem enthaltenen Recht auf Privatsphäre unvereinbar ist. Das Bundesjustizministerium kündigte daraufhin eine Reform des Gesetzes an.

NRW: Nahrungsmittel verteuerten sich binnen drei Jahren um 31,1 Prozent

Teurer wurden vor allem Molkereiprodukte und Eier sowie Speisefette und –öle; aber auch bei Getreideerzeugnissen und Gemüse stiegen die Preise.

Düsseldorf (IT.NRW). Die Preise für Nahrungsmittel sind in Nordrhein-Westfalen seit Anfang 2020 überdurchschnittlich gestiegen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, wurden Nahrungsmittel im Februar 2023 um 31,1 Prozent teurer angeboten als im Februar 2020. Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 15,0 Prozent.

Vor allem die Preise für Molkereiprodukte und Eier (+48,7 Prozent) sowie für Speisefette und -öle (+46,1 Prozent) stiegen im selben Zeitraum überdurchschnittlich, während Obst sich unterdurchschnittlich (+12,9 Prozent) verteuerte.

Die temporäre Mehrwertsteuersenkung von Juli bis Dezember 2020 von 19 Prozent auf 16 Prozent (bzw. von sieben Prozent auf fünf Prozent beim ermäßigten Steuersatz) führte bei fast allen Nahrungsmitteln zu Preisrückgängen. Insgesamt sind aber in den letzten drei Jahren Unterschiede bei der Entwicklung der Preise in den einzelnen Nahrungsmittelbereichen erkennbar.

Die Preise für Molkereiprodukte und Eier stiegen im Jahr 2021 kontinuierlich an. Seit Anfang 2022 war ein weiterer Preisanstieg festzustellen (+33,8 Prozent zwischen Januar 2022 und Dezember 2022). Zu Beginn des Jahres 2023 blieben sie nahezu unverändert (+0,2 Prozent).

Die Preise für Speisefette und -öle unterlagen seit 2020 Schwankungen: Von Januar bis Dezember 2022 stiegen sie um 38,5 Prozent. Seit Jahresende 2022 verringerten sie sich und verzeichneten zwischen Dezember 2022 und Februar 2023 einen Rückgang um 9,0 Prozent.

Auch bei Brot und Getreideerzeugnissen zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg mit zunehmender Tendenz im Jahr 2022: Die Preise stiegen hier zwischen Januar 2022 und Dezember 2022 um 20,4 Prozent.

Die Gemüsepreise unterlagen in den letzten drei Jahren insbesondere saisonalen Schwankungen und verzeichneten einen zunehmenden Preisauftrieb seit Mitte 2022. Zwischen Januar und Februar 2023 zogen die Preise für Gemüse mit einer Steigerung um +12,7 Prozent überdurchschnittlich an.

Bei der Betrachtung ausgewählter Nahrungsmittel aus den oben genannten Hauptgruppen zeigt sich, dass im Februar 2023 die Preise für Vollmilch um 56,1 Prozent, die für Teigwaren um 49,5 Prozent, die für Eier um 33,3 Prozent und die für Butter um 27,8 Prozent höher waren als drei Jahre zuvor (Februar 2020). Allerdings sind die Preise z. B. für Butter inzwischen wieder rückläufig (?21,1 Prozent zwischen Dezember 2022 und Februar 2023).

NRW-Hochschulen: 1,4 Prozent weniger Studierende begannen ein Studium für das Lehramt

Im laufenden Wintersemester 2022/23 haben an den Hochschulen in NRW 8 703 Personen ein Lehramtsstudium begonnen.

Düsseldorf (IT.NRW). Im Wintersemester 2022/23 ist die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger für ein Lehramt an den NRW-Hochschulen um 1,4 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, sind im laufenden Wintersemester 8 703 Personen im ersten Hochschulsemester in einen Lehramtsstudiengang eingeschrieben. Ein Jahr zuvor waren es 8 826 gewesen.

Auch die Zahl aller Studienanfänger/-innen und die Gesamtzahl der Studierenden sind im aktuell laufenden Wintersemester rückläufig. Im Wintersemester 2021/22 waren 89 756 Personen an einer NRW-Hochschule in das erste Hochschulsemester eingeschrieben – aktuell sind es 89 448 (-0,3 Prozent). Insgesamt sind im laufenden Wintersemester nach den vorläufigen Zahlen 750 501 Studierende an den NRW-Hochschulen eingeschrieben. Im Wintersemester 2021/22 waren es 764 565 (-1,8 Prozent) gewesen.

Die hier genannten Studierendenzahlen sind vorläufig und können von den – voraussichtlich Mitte des Jahres vorliegenden – endgültigen Ergebnissen abweichen. Die Zahl der Studierenden wird vom Statistischen Landesamt jeweils zu Beginn der Wintersemester gezählt. In den o. g. Ergebnissen sind Haupt- und Nebenhörer berücksichtigt

Equal Pay Day am 7. März: Bereinigter Gender Pay Gap lag in NRW im Jahr 2022 bei sechs Prozent

Mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 19,91 Euro haben Frauen in vergleichbaren Positionen und Jobs 1,41 Euro weniger verdient als ihre männlichen Kollegen.

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2022 betrug der bereinigte Gender Pay Gap – also der nicht erklärte Unterschied im Bruttostundenverdienst (ohne Sonderzahlungen) zwischen Männern und Frauen in NRW sechs Prozent.

Frauen erhalten also bei vergleichbaren persönlichen Merkmalen (z. B. Qualifikationen, Erwerbsbiographie) und in vergleichbaren Jobs (z. B. Beruf, Wirtschaftszweigzugehörigkeit) im Durchschnitt einen um sechs Prozent bzw. 1,41 Euro niedrigeren Verdienst als Männer.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des internationalen Aktionstages für die Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen (Equal Pay Day am 7. März 2023) mitteilt, können 2,59 Euro – also elf Prozentpunkte des unbereinigten Gender Pay Gap von siebzehn Prozent (4,00 Euro) durch Modellrechnungen des bereinigten Gender Pay Gap erklärt werden.

Dieser erklärte Unterschied ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen weniger verdient wird (durchschnittlicher Effekt: 0,92 Euro bzw. 3,9 Prozent) und dass sie häufiger Teilzeitjobs (durchschnittlicher Effekt: 0,76 Euro bzw. 3,2 Prozent) und eine geringfügige Beschäftigung (durchschnittlicher Effekt: 0,34 Euro bzw. 1,4 Prozent) haben. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die unterschiedlichen Anforderungsniveaus der ausgeübten Tätigkeiten (durchschnittlicher Effekt: 0,36 Euro bzw. 1,5 Prozent).

Anders als für die Berechnung des unbereinigten Gender Pay Gap gibt es für die Ermittlung des bereinigten Gender Pay Gap keine verbindlichen, einheitlichen Festlegungen. Die Angaben zur Höhe des bereinigten Gender Pay Gap können sich daher je nach verwendeter Datenquelle, Art und Anzahl der berücksichtigten Einflussfaktoren sowie der angewandten Untersuchungsmethode unterscheiden.

Seit dem Berichtsjahr 2022 basieren die Daten zur Berechnung des unbereinigten und bereinigten Gender Pay Gap auf der neuen monatlichen Verdiensterhebung. Da unterschiedliche Datenquellen und Erhebungsmethoden zu Grunde liegen, sind die Ergebnisse für das Jahr 2022 nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichbar.

Weitere Informationen zu Verdienstunterschieden finden Sie aktuell auf unsere Themenseite Verdienste.

Landesweiter Warntag in NRW am Donnerstag, dem 9. März, um 11 Uhr

Sirene / Foto: FW Meschede

Am Donnerstag, 9. März, findet wieder der landesweite Warntag in NRW statt. Um 11 Uhr werden in der Leitstelle des Hochsauerlandkreises die Sirenen ausgelöst in der im Warnerlass des Landes vorgeschriebenen Dauer und Tonfolge: eine Minute Entwarnung – eine Minute Warnung – eine Minute Entwarnung mit einer Pause von jeweils fünf Minuten zwischen den Tonfolgen.

(Pressemitteilung HSK)

Überprüft wird auch wieder das Cell-Broadcasting, wobei das neue System wie beim bundesweiten Warntag im Dezember 2022 voraussichtlich nicht mit allen Endgeräten funktionieren wird.

Informationen dazu sind auf der Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter https://fcld.ly/bbk-cell_broadcast zu finden.

Möglicherweise sind vorab Einstellungen am Smartphone vorzunehmen oder das Endgerät ist tatsächlich nicht empfangsfähig.

Klimakrise und Deutschlandwetter: Der Winter 2022/2023 war 2,7 Grad zu warm und damit der 12. zu warme Winter in Folge

NRW im Februar 2023 zweitwärmste Region in Deutschland

Der Neuschnee in den hohen Berglagen am Ende des Monats täuscht über den Klimawandel hinweg. NRW war im Februar zweitwärmste Region in Deutschland. (foto: zoom)

Offenbach, 27. Februar 2023 – In Deutschland war auch der Winter 2022/2023 wieder deutlich zu warm – verglichen mit den Referenzperioden. Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Deutschland erlebte damit den zwölften zu warmen Winter in Folge. Der Klimawandel lässt nicht locker“.

(Pressemitteilung DWD)

Es gab kaum Flachlandwinter und der Jahreswechsel brachte sogar positive Rekordtemperaturen. Damit verbunden nahm auch die Pollenbelastung durch Hasel und Erle schon früh stark zu. Winterfreunde kamen lediglich im höheren Bergland auf ihre Kosten. Insgesamt waren die vergangenen drei Monaten leicht zu trocken. Die Sonne schien recht durchschnittlich. Das teilt der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen mit.

Zu milder Winter mit kurzer Eiszeit im Dezember und rekordwarmem Jahreswechsel
Das Gebietsmittel der Wintertemperatur 2022/2023 lag unter dem Strich bei 2,9 Grad Celsius (°C) und damit 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 1,5 Grad. Die kälteste, ja eisige Phase des Winters erlebte Deutschland in der zweiten Dezemberdekade. Hier wurde in Heinersreuth-Vollhof, Landkreis Bayreuth, am 18.12. mit -19,3 °C der bundesweit tiefste Winterwert gemessen. Zum Jahreswechsel traten dann Rekordtemperaturen auf, die am 31.12. in der Spitze über 20 °C erreichten. Am wärmsten war es an der oberbayerischen Station Wielenbach mit 20,8 °C.

Wintermonate insgesamt leicht zu trocken
Der Winter brachte dem Bundesgebiet im Mittel rund 170 l/m² Liter pro Quadratmeter (l/m²). Im Vergleich zu den Perioden 1961 bis 1990 mit 181 l/m² und 1991 bis 2020 mit 190 l/m² ermittelte der DWD ein Minus beim Niederschlag von etwa 6 und rund 10 Prozent. Im Schwarzwald, Harz und Sauerland fielen örtlich über 500 l/m². Im westlichen Sauerland erreichte Wipperfürth-Gardeweg am 12.1. mit 71,9 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag des Winters. Zum Vergleich: In der Oberrheinischen Tiefebene wurden lokal im gesamten Winter keine 70 l/m² erfasst.

Der Süden erlebte im Winter die mit Abstand meisten Sonnenstunden
Mit rund 160 Stunden lag die Sonnenscheindauer im Winter etwa 5 Prozent über dem Sollwert von 153 Stunden des Zeitraums 1961 bis 1990. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 (170 Stunden) gab es ein Minus von rund 6 Prozent. Das Alpenvorland war mit über 240 Stunden das sonnigste Gebiet. In den Mittelgebirgen und im Nordosten zeigte sie sich die Sonne gebietsweise seltener als 120 Stunden.

Nordrhein-Westfalen (In Klammern die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels):

In NRW brachte der mit 4,0 °C (1,7 °C) milde Winter gebietsweise auch ordentlich Niederschlag. Im Sauerland akkumulierten sich die Mengen in der Spitze auf über 500 l/m². Im westlichen Sauerland registrierte Wipperfürth-Gardeweg am 12.1. mit 71,9 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag. Über die Landesfläche gemittelt fielen in den letzten drei Monaten 242 l/m² (223 l/m²). Dazwischen schien die Sonne 155 Stunden (151 Stunden). NRW war neben Hamburg das zweitmildeste Bundesland und war im Winter 2022/23 die nasseste Region.

Der DWD entlarvte die Karnevalshochburg NRW im Februar 2023 als zweitwärmste Region in Deutschland. Sehr milde 4,6 °C (1,8 °C) brachte der letzte meteorologische Wintermonat. In der Fläche blieb die Niederschlagsmenge mit 52 l/m² (58 l/m²) etwas zurück. Eine Ausnahme bildete das Sauerland, wo sich die Monatsmengen auf teils über 115 l/m² summierten. Nach dem trüben Januar schien die Sonne im Februar mit 90 Stunden (72 Stunden) 25 Prozent häufiger.

Die komplette Pressemitteilung mit Angaben zu allen 16 Bundesländern kann man hier nachlesen.



Umleitung: AfD-Politiker und Rassismus, George Orwell, F. C. Delius, Deutschlandticket, historische Buchhandlung, digitales Bundesgesetzblatt sowie Kulturförderung in Westfalen-Lippe

Am Samstag auf dem Dortmunder U (foto: zoom)

„Sie wollten sie kränken“: AfD-Politiker wegen rassistischer Beleidigung verurteilt … endstationrechts

George Orwell, ein Gigant: Warum wir den eigenwilligen Linken und Meister des „einfachen Stils“ unbedingt wieder entdecken sollten. Ein biografisch-literarischer Großessay … misik

F. C. Delius: „Erinnerungen mit großem A“ (und ein paar anderen Buchstaben) … revierpassagen

Deutschlandticket (Satire): Geplante Unannehmlichkeiten … zynaesthesie

Wie sah eine Buchhandlung im frühen 18. Jahrhundert aus, und wie funktionierte sie? Nach zeitgenössischen Berichten und Abbildungen hat der Laden hohe Regale mit Leitern und eine Theke. Er ist in der Regel nicht gerade sonnendurchflutet, im Winter ungeheizt und hat keine Sitzmöbel … hypothesis

Digitales Bundesgesetzblatt: Wie teuer darf ein staatlicher PDF-Reader sein? … netzpolitik

Förderung für Kulturprojekte in Westfalen-Lippe: Die LWL-Kulturstiftung vergibt in diesem Jahr in zwei Durchgängen Fördermittel an Kulturschaffende aus der Region Westfalen-Lippe: Am 28. Februar endet die erste Frist, zu der Kulturprojekte vorgestellt werden können, die ab der zweiten Jahreshälfte 2023 realisiert werden sollen. Das Kuratorium der Stiftung entscheidet über alle eingegangenen Anträge Anfang Juni … doppelwacholder