Umleitung: Curie, Euro und FDP, Journalistenpreise im Zwielicht, Dr. Rösler, brauner Schiri, The Hooters, Graffiti und ein Windpark in Hagen.

Vorgestern am Ruhrstausee in Olsberg. (foto: zoom)
Vorgestern am Ruhrstausee in Olsberg. (foto: zoom)

Pierre Curie: Gemeinsam mit seiner Frau Marie Curie, die sich schon längere Zeit mit Strahlungen beschäftigte, entdeckte er die radioaktiven Elemente Polonium und Radium. Dafür bekamen sie zusammen mit Becquerel 1903 den Nobelpreis für Physik … hpd

Die Rettung naht: der Euro auf dem FDP-Parteitag … ruhrbarone

Medien: Die Autoimmunerkrankung der Vierten Gewalt … spiegelfechter

Philipp Rösler: „Einfluss der prophylaktischen Sotalolapplikation auf die Inzidenz des postoperativen Vorhofflimmerns im Rahmen der aortokoronaren Bypass-Operation“ … shortnews

Lüdenscheid: Unparteiischer mit NPD-Parteibuch … nrwrechtsaussen

Hagen: Mark-E läßt Windpark errichten … doppelwacholder

Konzertkritik: The Hooters am 10. Mai 2011 in der Zeche Bochum … martinswebsite

Graffiti in Neheim-Hüsten: Für die einen ist es Kunst, für andere Schmiererei oder gar Vandalismus. „Es gibt keine ,guten’ und ,nicht guten’ Graffiti“, urteilte jüngst eine heimische Behörde, als sie um Erlaubnis für einen Sprayer-Workshop gefragt wurde. „Graffiti sind Sachbeschädigung.“ Antrag abgelehnt. … derwesten

Zwölf Aphorismen zur Kernenergie

Befestigungsanlagen beim Bau von Gorleben. (foto: chris klein)
Befestigungsanlagen beim Bau von Gorleben. (foto: chris klein)
Das einstmals gegebene Versprechen einer strahlenden Zukunft dank Kernkraft erweist sich als ebenso geschmacklos wie Radioaktivität.

Wenn wir die Kernenergie hinter uns lassen, haben wir die Bewältigung ihrer Hinterlassenschaften vor uns.

Kernkraftwerke sind die Geister des Zauberlehrlings von heute, der keinen Meister hat, um sie wieder unter Kontrolle zu bringen.

Die Kernenergie ist der Himmel der Fortschrittsgläubigen mit integrierter Hölle.

Die Kernschmelze ist das Fegefeuer auf Erden.

Wer bei der Kernkraft mit dem Restrisiko kalkuliert, riskiert die restlose Zerstörung.

Es gibt Restrisiken, aber keine Restkatastrophen.

Wenn wir dem Restrisiko Tür und Tor öffnen, tritt die Katastrophe ein.

Verantwortliches Handeln erfordert, das Undenkbare zu bedenken.

Atomkraft ist keine Übergangs-, sondern eine Endzeittechnologie.

Lernen wir Menschen nicht mehr Demut vor der Schöpfung, werden uns weitere Katastrophen demütigen.

Kernkraft ist unglaublich stark – stärker als jede Vernunft.

© April 2011 by Detlef Träbert

Umleitung: Another Year, Religionen, Verleger, Black History, Bürgermeister-Abwahl und rosarote Nachrichten.

Heute auf meiner Laufstrecke. (foto: zoom)
Heute auf meiner Laufstrecke. (foto: zoom)

Another Year: In seinem neuen Film beschäftigt sich der britische Regisseur Mike Leigh damit, wie Menschen mit dem Älterwerden fertig werden … endoplast

Jeder Religion die gleiche Chance: Früher wurden die Katholiken „Ultras“ genannt, heute die Muslime. Doch der Staat muss blind für Bekenntnisse jedweder Art sein. Ein Gastbeitrag von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger … faznet

Verleger und Blogs: Umso verwunderlicher ist die Vehemenz, mit der dieser Kampf geführt wird. Seit Monaten überfluten besonders in der Journalismus-Hierarchie höher Stehende das Netz und auch die Printwelt mit Beiträgen, in denen sie erklären, warum die “Qualitätsmedien” – ein von ihnen geprägter Begriff für sich selbst – den neuen Kommunikationsformen im Netz, vor allem den Blogs, überlegen sind … spiegelfechter

Black History Month 2011: Der gestrichene Absatz der Unabhängigkeitserklärung … WissensLogs

Fundament für Freiheit: Warum Ägypten und andere arabische Staaten auf dem Weg zur Demokratie mehr brauchen als Reformen … juedischeallgemeine

Bürger sollen OBs abwählen können: Bürgermeister und Landräte sollen in NRW künftig von den Bürgern auf direktem Wege abgewählt werden können. Das sehen Pläne der rot-grünen Landesregierung vor. Rat oder Kreistag müssten dann nicht mehr beteiligt sein … doppelwacholder

Rosarote Nachrichten: Schluss mit den negativen Schwingungen, meint der … wiemeringhauser

Gespenster auf der Hunau

Gespenster-Flechten. (foto: zoom)
Gespenster-Flechten. (foto: zoom)

Was dem Engländer seine Kornkreise, das sind dem Hochsauerländer seine kleinen Flechten-Gespenster auf der Hunau.

Die kleine Burschen habe ich erst bei Durchsicht der Schnappschüsse von Sonntag entdeckt.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten:

1. Die Flechten repräsentieren eine bisher unbekannte Intelligenz.

2. Ein Wanderer hat mit dickem Daumen am Hunaustein herumgeporkelt.

3. Ich war es nicht.

Bleibt die Frage: Welcher Schelm gestaltet die grünblauen Symbionten zu Hunau-Geistern um?

Kreative Niedersfelder: „fairblech“ – die Insektenschmiede.

Überdimensionaler Plagegeist an der Huswand von Michael Tuss. (foto: tuss)
Überdimensionaler Plagegeist an der Hauswand von Michael Tuss. (foto: tuss)

Michael Tuss ist ein Autodidakt mit großem handwerklichen Geschick. Er macht Kunst aus Blech. Ein Stück Schrott, Phantasie, Vorstellungsvermögen und eine Flex – mehr braucht der Niedersfelder* nicht, um seine Ideen umzusetzen.

Tuss ist ein Kreativer im Wortsinne. Er schafft etwas Neues. Das Altmetall bekommt bei ihm eine zweite Chance als Kunstwerk, Gebrauchswerk oder Ausstellungsstück.  Manche Kreationen passen in eine Schachtel, andere nur in den Garten oder an die Hauswand.

German Answer. Ein Radklassiker der MTB-Szene. (foto: tuss)
German Answer. Ein Radklassiker der MTB-Szene. (foto: tuss)

Obwohl seine Liebe den Insekten gilt, hat er zahlreiche andere Stücke geschaffen: Hochzeitsbücher, Möbel, Briefkästen, Kerzenständer und sogar ein Kult-Sportrad der Marke „German Answer“.

Eine Kunstschule hat Michael Tuss nie besucht. Wenn er eine Idee hat, fällt im das Handwerk in den Schoß. Schon bevor er die Flex in die Hand nahm, hatte er eine Idee gelebt – die Musik. Damals verliebte er sich in die Bassgitarre, lernte autodidaktisch und muckte bald in einer Band.

In der Zeit habe ich ihn gesehen, im Raidon in Winterberg. Die Hütte war voll und es rockte.

Wenn Michael Tuss mit der Flex und seinem Altmetall so umgeht wie mit den Saiten seiner Bassgitarre, kann „fairblech“, die Insektenschmiede in Niedersfeld, ein ganz großes Ding werden.

Informationen findet man auf seiner wirklich netten Website.

*Niedersfeld liegt an der Ruhr: Kleiner Wink an die Kreativen im Ruhrpott 😉

Umleitung: Gift am Arbeitsplatz, Egoismus, Wert des Journalismus, Dioxin, Hagen, Dachlawinen und mehr

Am Großen Bildchen (foto: zoom)
Am Großen Bildchen (foto: zoom)

Wenn Arbeit krank macht: Weil sie Menschen und Umwelt mit PCB vergiftet hat, sorgt die Dortmunder Recyclingfirma Envio seit Monaten für Schlagzeilen. Der Skandal hat schlagartig verdeutlicht: Die ganze Arbeitswelt ist immer noch voller Stoffe, an denen Menschen erkranken – und sterben. Oft schlummern sie im Verborgenen und die Arbeitnehmer ahnen nicht, welchen Gefahren sie ausgesetzt sind … IGMetall

Alles nur für mich: Ein Zyniker würde fragen: „Wenn das Boot voll ist, warum schwimmt das Volk nicht?“ Nicht nur in der Zuwanderungsdebatte wird das Bild vom überbuchten Schiff genutzt. Blöder Weise vergessen die Bootsbesitzer, dass man für eine längere Reise tunlichst auch eine Mannschaft an Bord haben sollte … vorwärts

Die Linke ist programmatisch festgefahren: eine (Selbst-)analyse von Klaus Lederer in … blaetter

Vom Wert des Journalismus: der DJV startet eine Filmreihe … meedia

Richard Precht: „Wir erleben einen Aufbruch wie 1968“ … tsp

Dioxin und: nasenrümpfende Puten bei … weissgarnix

Schlaglochrepublik Deutschland: Jetzt werden schon Autobahnen gesperrt: Die Straßen sind zerlöchert, und es wird immer schlimmer. Das reiche Deutschland schafft es nicht mehr, seine Infrastruktur in Schuss zu halten … stern

Schlaglochstadt Hagen: Schlaglöcher wohin das Auge reicht. Ein Umstand, der Michael Haneke und seine Kollegen vom Fachbereich Grünanlagen- und Straßenbetrieb an den Rand der Verzweiflung treibt … DerWesten

Abiturquote: Hagen vorn … doppelwacholder

Theater-Szene Bochum: Weiter Wahnsinn wagen … ruhrbarone

Dachlawinen: Tauwetter wird die frostigen Temperaturen in den kommenden Tagen ablösen. Nun droht ein erhöhtes Aufkommen von Dachlawinen. Sie können Dachschäden hervorrufen und für manchen Rechtsstreit sorgen …  wpMeschede

Umleitung: Berthel Haarder, Rausschmiss beim Ahlener Tageblatt, gläserner Gemeinderat, Zeitungsboten unter Druck, Karl-Josef-Laumann-Theme, Posse um Skulptur, Winter und der Weihnachts-Mitkäfer

Kopenhagen:  Er gestikuliert wild, hebt die Hände, rennt immer wieder davon: Ein Wutausbruch von Gesundheitsminister Bertel Haarder sorgt in Dänemark für Aufregung. Ein Videomitschnitt des Vorfalls ist bei YouTube zum Renner geworden, Zehntausende haben es bereits angeklickt … spiegel

Freie Journalisten: Rausschmiss beim Ahlener Tageblatt … drepper und ruhrbarone

Gläserner Gemeinderat: Missbilligungsantrag gegen Hardy Prothmann … heddesheimblog

Sparkassen: Vorfeldorganisationen der Neoliberalen? „Clement ist eine Provokation der Mehrheit der Sparkassenkunden“, meinen die … nachdenkseiten

Duisburger Loveparade: Posse um Gedenkskulptur … ruhrbarone

Karl-Josef-Laumann-Theme: ein musikalisches Denkmal für den Münsteraner „aus gegebenem Anlass“ von … sprusko

Zeitungboten: auf Schleuderkurs bejubelt und bedauert … medienmoral

Hochsauerland: Väterchen Frost lähmt Altkreis … wpBrilon

Winter: belastet Städt und Gemeinden … doppelwacholder

Dorfmedien: der Weihnachts-Mistkäfer ist da … wiemeringhauser

Umleitung: WikiLeaks, Tariq Ramadan, Kinder-FAZ goes Deutschland, JMStV Horrorkabinett, Steag-Aktien und mehr.

Am Sahnehang (foto: zoom)
Am Sahnehang (foto: zoom)

WikiLeaks: Why WikiLeaks’ latest document dump makes everyone in journalism — and the public — a winner … niemannjournalismlab

Tariq Ramadan über Religionsfreiheit: „Der Islam ist eine deutsche Religion“ … zeitonline

Kinder-FAZ(Gremliza über die taz) nimmt sich die neue Freiheit: Deutschland-taz unter anderem mit Sarrazin und Steinbach .. taz

JMStV I: Horrorkabinett der Jugendschützer: Haftung für Links, Kommentare, Communities schrieb schon im Februar Alvar Freude … odemblog

JMStV II:
Netzpolitik ist noch lange nicht in der grünen Basis angekommen, meint Julia Seeliger … ruhrbarone

Alle für den Steag-Aktienkauf: Stadt für Stadt, Partei für Partei … ruhrbarone

Kultur: rechnet sich nie – lohnt sich aber immer … doppelwacholder

Geschwister-Scholl Gymnasium: Schulzweckverband Winterberg-Medebach lehnt „G9 neu“ ab … wpWinterberg

London Film Festival Industry Keynote 2010: Ken Loach

UK film director Ken Loach (Looking for Eric, Kes, Land and Freedom) talks about the current state of British cinema, and drawing on his own considerable experience invites discussion on the role of the national broadcasters in supporting a healthy UK film culture.

Die Rede von Ken Loach ist auch in der heutige Ausgabe der Süddeutschen Zeitung, übersetzt von Tobias Kniebe, in Auszügen nachzulesen. Im Internet ist der Artikel (noch?) nicht zu finden.

Oberflächlich betrachtet beschäftigt sich der Filmemacher Loach mit der britischen Filmindustrie, doch wer genauer liest bzw. hinhört, wird weitere interessante Aspekte einer allgemeinen Medien- und Gesellschaftskritik entdecken.

Jede der insgesamt 10 Minuten(Zusammenfassung) lohnt sich.

Wer die komplette 66-minütige Rede sehen will, klickt bitte hier.

Kunstpfad Ruhr: So ganz habe ich es noch nicht verstanden.

Vor einiger Zeit bin ich auf meinem Weg zwischen dem Olsberger Stausee und Steinhelle an einem Schild vorbeigefahren. Manchmal ist dort der Bahnübergang mit rot-weißen Plastikketten gesperrt und ein anderes Mal gibt es eine Lücke zum Stausee.  Von Olsberg aus gesehen kurz hinter der Bahnquerung steht dieses mannshohe Schild:

Schild am Bahnübergang vom Stausee zum Radweg Steinhelle (foto: zoom)
Schild am Bahnübergang vom Stausee zum Radweg Steinhelle (foto: zoom)

Ein paar Tage lang habe ich gedacht, dass die Kunstpfad-Macher erst einmal das Schild aufgestellt hätten, und das Kunstwerk würde dann irgendwann folgen.

Folgte aber nicht.

Jetzt denke ich, dass das „Kunstwerk“, das Umspannungswerk,  immer schon „da“ war, nur ohne Schild. Das haben die Kunstpfad-Ruhr-Macher jetzt aufgestellt.

Ein Teil dieses Kunstwerks sieht so aus:

Das Umspannungswerk an der Ruhr im Süden von Olsberg (foto: zoom)
Das Umspannungswerk an der Ruhr im Süden von Olsberg (foto: zoom)

Das Selbstverständnis des Projekts liest sich folgendermaßen:

Der Kunstpfad Ruhr – Technik und Kunst am RuhrtalRadweg

Vom lauschigen Bach zum größten Binnenhafen der Welt, vom mittelalterlichen Schlösser- und Fachwerkidyll durch beeindruckende Industriekulturlandschaften zum postmodernen Hafenflair; von abgeschiedenen Waldwegen zu gut ausgebauten Ruhruferpromenaden – der RuhrtalRadweg lebt Kontraste. Zahlreiche stumme Zeugen der RWE-Energieversorgung wie Kraftwerke, größere und kleine Gebäude für die Versorgung mit Strom und Gas, Hochspannungsmasten und Markierungspfähle für unterirdische Leitungen säumen das Ruhrtal und werden im Rahmen des RUHR.2010-Projektes „Kunstpfad Ruhr“ bis zum Sommer 2010 durch verschiedene künstlerische Konzepte umgestaltet.

Studierende regionaler Kunsthochschulen – ausgewählt über einen Wettbewerb – haben originelle und unkonventionelle Ansätze gewählt, um neue Sichtweisen auf das Thema Energie zu eröffnen. Insgesamt 20 Kunstwerke entlang des Radwegs laden dazu ein, die ein‘ oder andere Pause mehr einzulegen, zu stoppen und zu staunen. Als Radfahrer erlebt man ganz neue Eindrücke des RuhrtalRadwegs: Ob bunt schillernde Masten oder eine energetische Peep-Show, ob Gasmerkpfahlreigen oder moosbegrünte Gasstation – wer in die Bremse tritt, erlebt ein ästhetisches Abenteuer. Hier werden Technik und Kunst in einer ganz besonderen Landschaft erlebbar gemacht. Der Radwanderweg mit seinen touristischen Zielen in den Regionen Sauerland und Metropole Ruhr wird selbst zur originellen Ausstellungsstrecke und zu einem Kulturerlebnisradweg.

Fahren Sie mit dem Rad durch ein Freiluft-Kunstmuseum und Erleben Sie eine ganz neue Art des aktiven Genusses!

Sollte ich etwas falsch verstanden haben, bitte melden. Ich bewundere die „Kunst am Ruhrpfad“ bei gutem Wetter an jedem Wochentag 😉