Gestern Abend sind wir wieder in den Hochsauerlandkreis zurückgekehrt. Wer die Andeutungen im Blog verfolgt hat, weiß, dass wir eine Woche an der Ostseeküste verbracht haben.
Heute hat uns die Arbeit wieder mit offenen Armen empfangen.
Mich hat es von Travemünde nicht sehr heftig zurück nach Winterberg gezogen. Wir haben deshalb noch eine Verzögerung eingebaut: Zwischenstopp Naturbad Stadtparksee in Hamburg. Wo gibt es sonst schon 100m-Bahnen? Fünf Mal hin und her und die 1000 Meter sind geschafft.
Positiv im HSK: die Umleitung der B480 über die L742/L740 durch u.a. Siedlinghausen scheint aufgehoben. Der grausige Schwerlastverkehr rollt nun wieder durchs Nachbartal und ich kann erwägen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, obwohl der Restverkehr auch kein Spaß ist. Das ist allerdings ein anderes wiederkehrendes Thema.
Negativ: Das Aqua Olsberg schließt ab 3. September wegen Renovierungsarbeiten. Schwimmen wird voraussichtlich erst wieder Ende Oktober/Anfang November möglich sein. Das Freibad hatte sonst immer bis in den Oktober hinein geöffnet und das Schwimmen sowohl draußen als auch drinnen waren immer ein guter Ausgleich zur Arbeit.
E-Mails und Kommentare lasse ich noch ein paar Tage schleifen, denn bei jeder Rückkehr muss ich mich neu eingewöhnen. Das kostet Zeit und Nerven: Leben, wo andere Urlaub machen …
Der Urlaub an der Ostsee geht zu Ende, leider viel zu früh; aber man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist.
Einhundert Seiten fehlen noch, dann habe ich die Erinnerungen von Beate und Serge Klarsfeld zu Ende gelesen. Satz für Satz. Nichts überflogen, staunend, voller Bewunderung.
Ich hätte noch einen einzigen Urlaubstag für den Rest des Buchs benötigt.
Jetzt also zurück in den Alltag im Hochsauerland.
Der Vergleich HSK – HL/OH fällt mir nicht schwer. Das Ergebnis ist …
Ich muss jetzt ab ins Bett, denn morgen früh müssen wir die Ferienwohnung rechtzeitig aufgeräumt verlassen. Vielleicht schaffe ich noch ein paar Seiten.
Wir haben gestern in Lübeck so viel erlebt, dass meine Synapsen verstopft sind.
In Erinnerung bleiben werden mir unter anderem die Fotoausstellung mit Bildern von George Bernard Shaw im Günter-Grass-Haus, die bunte CSD-Feier plus Demo, das Kino, das Essen „Im Alten Zoll“, der Blick von der St. Petri-Kirche, die Installationen des westafrikanischen Künstlers Georges Adeagbo in der St.Petri-Kirche sowie die vielen anderen kleinen Erlebnisse und Beobachtungen am Rande.
Das muss erst einmal sacken.
Morgen Abend nun das Open Air Kino am Strand von Travemünde. Die Wettervorhersage ist noch nicht eindeutig.
Nachdem wir uns gestern mit Disneys Christopher Robin auf eher flachem Niveau vergnügt hatten, hoffen wir auf das Wilde Herz.
Das Blog ist am 5. August 2008 „auf Sendung gegangen“. Am zehnten Geburtstag wollte ich einfach irgendwohin, wo ich noch nicht war. Mein Finger senkte sich auf der Landkarte über Willebadessen: Schmetterlingspfad.
Ein Kollege hatte mir den Ort empfohlen.
Makroobjektiv auf die Spiegelreflex geschraubt, Kompaktkamera in die Hosentasche gesteckt und neunzig lange Autominuten in den Osten des Regierungsbezirks Detmold gejückelt.
Google Maps hat mich exakt auf den Parkplatz vor dem Schmetterlingsschild dirigiert. Die Lieblingsblüten der Schmetterlinge waren verblüht. Hier und da flatterte ein Bläuling und ab und zu auch ein Weißling unruhig aus dem Bildfeld heraus. So sind sie. Gerade, wenn du sie scharf im Fokus hast, wenn die VR (Vibration Reduction) nicht mehr pumpt, sind sie weg.
Einen Vertreter habe ich halbwegs akzeptabel erwischt, auch wenn der hintere Flügel schärfer abgebildet ist als der vordere. Was soll’s. Im nächsten Jahr komme ich wieder, besser im Juni.
Nachdem ich lange auf der Hochfläche zwischen Windrädern und Scheunen umher geirrt war, einen Bauern mit Heuballen zwei Mal getroffen und zwei Mal gegrüßt hatte, wollte ich frustriert zurück zum Parkplatz. War’s das schon mit dem Schmetterlingspfad?
Zehn Jahre Blog und gerade mal ein Bläuling. Ein älteres Ehepaar kam mir entgegen. Ja, im Grunde wäre es das, aber man könne noch eine Runde gehen. Wieder ein Stück zurück und dann …
… am jüdischen Friedhof vorbei zurück zum Parkplatz.
Das Ehepaar war eine wandelnde Geschichtsquelle, und nicht nur das. Sie haben, so erzählten sie mir, mit dafür gesorgt, dass der Friedhof heute so gepflegt aussieht, wie ich ihn vorgefunden und gesehen habe.
Eine spannende Erzählung, die mit einem unter Büschen verborgenen Grabstein begann und viele Nebengeschichten hervorgebracht hat. Die Familiengeschichte des Mannes. Seine eigene Betroffenheit. Seine Motivation sich als nach Willebadessen Zugezogener zu engagieren. Seine Verbindungen. Seine Quellen.
Als wir den Parkplatz erreichten, unterhielten wir uns schon über „Gott und die Welt“. Mir schwirrte der Kopf. Wir haben unsere Email-Adressen ausgetauscht.
Ich bin ziemlich sicher, dass dieser Blogeintrag der Beginn einer wunderbaren neuen Entdeckung ist und den vagen Andeutungen (s.o.) demnächst Fakten und Narrative folgen werden.
Der Besuch in Willebadessen war ein schönes Geburtstagsgeschenk. Das Blog dankt.
Ich werde jetzt wirklich Französisch lernen. Natürlich kann ich es schon, zumindest habe ich meinen Französisch-Schein für’s Studium der Geschichte gemacht, Übersetzung eines Fachtextes mit Hilfe des Lexikons.
Ich habe schon gefühlt 99 Anläufe gemacht, diese Sprache perfekt zu beherrschen, aber jetzt wird es ernst; ein Jahr durchhalten (Erfahrungswert für alles), dann steht mir der Westen offen. J’aimerais apprendre le français. Aus Gründen.
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Bezahlen mit dem Handy: Mobiles Bezahlen der Sparkasse … unkreativ
Hagen: Die SPD-Parteibuch-Affäre von Wehringhausen … doppelwacholder
Zehn Jahre sind eine lange Zeit, und ich habe es geschafft, kurz vor dem Blog-Geburtstag am 5. August 2018 den Webspace bis zum fast letzten Byte der paar GigaBytes zu füllen.
Neue Bilder und andere Dateien kann ich zur Zeit nicht hochladen, aber wenn alles gut geht, wird der Platz noch vor morgen Früh erweitert.
Diese paar Zeilen Text müsste die Datenbank noch fressen. Den Clown habe ich aus dem Archiv abgeholt. Sollte passen.
Wenn ich morgens in Le Touquet zur Boulangerie radele, um ein Baguette und zwei Croissants einzukaufen, komme ich an einem hässlichen Wohnklotz vorbei.
Es gibt viele hässliche Wohnklötze in der Partnerstadt Winterbergs, allerdings auch wunderhübsche Gebäude.
Im Schlick der Canche-Mündung oberhalb von Le Touquet buddelte er bei Ebbe mit zwei Eimern scheinbar unermüdlich seine Spur. Wir Wanderer, Radfahrer, Touristen schauten verwundert auf den Mann im Watt.
Was macht der da nur? Was sucht er? Was kann man da finden?
Plötzlich hörten wir das flatternde Knattern eines Hubschraubers und der Schlickwanderer wurde mir nichts dir nichts aus dem Watt gezogen. 200 Meter weiter wartete im Yachthafen der Krankenwagen.
Keine Chance für den Mann mit den zwei Eimerchen.
Zuerst haben wir gedacht: Puh, da wurde einer im Schlick versinkend dem Tod entrissen. Aber jetzt, ein paar Stunden später, bin ich mir nicht mehr sicher.
Der Mann scheint auf meinen Fotos zu lächeln.
Er gehörte einfach nicht in den Schlick, Regelverstoß, und dann machen die Franzosen kurzen Prozess, notfalls mit einem Helikopter.
Ich nehme mir jetzt das Buch von Katharina Stegelmann, Bleib immer ein Mensch, Heinz Drossel – Ein Stiller Held – 1916 – 2008, aus dem Regal und bin dann mal weg.
Alles schon unzählige Male gesehen; jeden Baum im Gegenlicht, die untergehende Sonne. Es ist nichts los auf dem Kahlen Asten, auch heute Abend nicht, als die Sonne spektakulärer als üblich unterging.
Die Luft ist klar. Über uns brummt ein Luftbildfotograf, wahrscheinlich Hans Blossey, und nutzt die Gunst der Stunde.
Die entspannte Langeweile bringt uns am Ende der Woche runter. Die Gastronomie im Turm ist geschlossen.
Wir werden uns vom Glanz und Elend der Arbeit ohne ein gepflegtes Bier bis Montag verabschieden, heute zum ersten Mal gegen den Uhrzeigersinn um die flache Kuppe.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
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