Keine Krise, keine Pause, keine Zeit … wird schon wieder werden.

Gepflegte Wiese hoch im Wald (foto: zoom)
Gepflegte Wiese hoch im Wald (foto: zoom)

Seit mehreren Tagen ist hier kein Blog-Eintrag mehr erschienen. Die Anforderungen im sogenannten Offline sind einfach zu groß: Arbeit, Termine, Familie, Freizeit …

Dazu kommt, dass mich viele Bücher aus dem Regal anlachen und ich das Lächeln gerne zurück gebe und einfach lese, lese, lese …

Lesen im Buch steht für mich qualitativ weit über dem Bildschirm. Mag sein, dass ich wegen meines biologischen Alters einfach für das E-Book verloren bin. Mag sein, dass Papierlesen auch in 20 Jahren noch der digitalen Rezeption überlegen ist. Mag sein. Ich kann das alles nicht beurteilen. Die Geschichte wird entscheiden.

In meinem digitalen Leben hätte ich heute an den Lippen der medialen Papst-Inzenierung gehangen, mich blitzeschnelle durch das Internet bewegt, die Fakten und Meinungen hier ein bisschen dort ein bisschen goutiert und fiebrig im Takt der sozialen Medien wie Twitter, Facebook und Google +  meine Ansichten und Meinungen publiziert.

In meinem analogen Leben ist der Papst eine lächerliche Figur, der Autokrat eines totalitären Mini-Staates, den ich schon lange nicht mehr ernst nehme, womit ich allerdings viele andere Menschen beleidige, die die Religiösität in den Kern ihrer Persönlichkeit eingebaut haben und beanspruchen, dass man diesen Kern bitte nicht beleidige, herabsetze oder whatsoever.

Die Tatsache, dass der Aberglaube namens Glaube die Vernunft beleidigen könnte, ist in unserer Kultur nicht vorgesehen. Schade eigentlich.

Was geht mir noch durch den Kopf?

Ist die FDP lediglich todkrank oder liegt sie schon im Sterben?

Sind die Grünen die „neue FDP“ oder gibt es noch Hoffnung?

Schafft es die SPD irgendwann, ihren Niedergang aufzuhalten oder geht sie mit Steinbrück, dieser inzenierten Intellektualität, weiter unter?

Wann implodiert die CDU, oder entgeht sie dem Schicksal ihres gelben Koalitionspartners?

Können die Linken noch einmal zurück auf  Los?

Werden Piraten beginnen, Frauen zu lieben? Werden die Frauen beginnen, den Piraten wirkungsvoll und nachhaltig in die Gemächte zu treten?

So ist das als Blogger. Manchmal erdrücken die naiven Fragen alle Antworten und Schreibversuche.

Dann muss auch mal jemand anderes antworten oder schreiben oder schweigen.

Die Piraten und ich. Die Rückkehr des politischen Eros.

Berlin ist weit weg. Piraten gibt es in der Winterberger Politik  ebenso wenig wie Grüne, Linke oder die Spaß Partei von Martin Sonneborn. Es wird in naher und mittlerer Zukunft kein Pirat in dieser kreuzbraven Gemeinde im Hochsauerland auf einem Wahlzettel auftauchen.

Das politische Tableau ist übersichtlich sortiert: CDU, SPD und FDP. Vor den Wahlen putzen alle ihre Websites, hängen Plakate auf und versprechen den Wählerinnen und Wählern irgend etwas.

Die Schönste hier im Raume war einst die ge-photoshopte falsche, faule Doktorin Silvana Koch-Mehrin, deren Konterfei der FDP zweistellige Prozentpunkte brachte. Mangels Politik zählte anscheinend: der Silberblick, der geheimnisvolle  Ausschnitt, die Senkung der Hotelsteuer, das blonde Haar und der zusammen kopierte Doktortitel.

Die satteste Partei ist die CDU, die hier sowieso immer gewinnt, sei es wegen Gott, Kirche und der Allmacht der Schützenbrüder oder der Tradition. Mit der CDU kann man außerdem am besten feiern.

Die handzahme Opposition nennt sich SPD. Alle paar Wahljahre tauchen die Genossen aus den Ausschüssen und Gremien auf und versprechen alles anders zu machen, um dann wieder im politischen Alltag zu versinken.

Eine Studie müsste mal abschließend feststellen, aus welchen Gründen es in Winterberg keine Grünen gibt. Einfache Antwort: die will hier eben keiner.

Die erste Erschütterung im politischen Getriebe, gewissermaßen ein Zucken in den Eingeweiden der Politik, habe ich auf dem Höhepunkt von Stuttgart 21 bemerkt. Da machten sich kluge Köpfe aus der CDU Gedanken darüber, welche Schlüsse aus der Verachtung der offiziellen Politik im Musterländle zu ziehen sei, nicht in Winterberg, sondern im Nachbarort, aber immerhin noch im Hochsauerland.

Bei der SPD schliefen derweil Twitter, Website und Facebook weiter vor sich hin.

Die FDP sitzt ja doch nur mit zwei Personen im Rat.

Piraten im Hochsauerland, in Winterberg? Nö!

Aber die Ideen, die diese merkwürdige Partei, die scheinbar nur aus Internet- und Computernerds besteht, vertritt, werden über kurz oder lang auch in das Hochsauerland einsickern.

Die Piraten repräsentieren eine selbstbewusste Strömung in unserer Gesellschaft, bestehend aus Menschen, die die Schnauze voll haben von Mauschel-Politik und absurder Bürokratie.

Die Piraten repräsentieren diejenigen  Bürgerinnen und Bürger  in unserm Lande, die schon lange wissen, dass sie von technisch unbedarften Hanswurstls regiert werden und jetzt das Werkzeug in ihren Händen spüren, die ganze Hinterzimmer-Politik durch offene Prozesse zu ersetzen.

Ich sage „Strömung“, weil ich denke, dass der Erfolg der Piraten in Berlin lediglich die Spitze des Eisbergs einer Entwicklung hin zur Mündigkeit des Bürgers durch Transparenz der politischen Entscheidungsprozesse ist.

Die Hanswurstl Politik ist nicht mehr in der Lage, die Problem unserer Gesellschaft zu lösen, weil sie sich abkapselt und nicht die Ressourcen aller Menschen zu nutzen versteht.

In der von den Piraten propagierten Ideen und der  in ihrer Partei umgesetzte Praxis der „Liquid Democracy“ als Versuch eines wahrhaft demokratischen Diskurses sehe ich ein Stück Zukunft.

Die Politik in unserem Lande hat wieder etwas bekommen, was sie seit Willy Brandt nicht mehr hatte: EROS

Umleitung: Viel Gift in Dortmund und alles Mögliche vor der Bekanntgabe der Ergebnisse der Berliner Wahl

Alle ausgeflogen. Insektenhotel auf den Minenplätzen. (foto: zoom)
Alle ausgeflogen. Insektenhotel auf den Minenplätzen. (foto: zoom)

Dortmund, Arnsberg und das Gift I: „Vergiftete Mitarbeiter, verseuchte Kleingärten, Hunderte Dortmunder, die sich beim Gesundheitsamt untersuchen ließen – der Skandal um das Dortmunder Entsorgungs-unternehmen Envio sorgt seit weit über einem Jahr für Angst und Aufregung“ … weltonline

Dortmund, Arnsberg und das Gift II: Antwort der Bezirksregierung Arnsberg zu Vorwürfen im Dortmunder Umweltausschuss … BezRegArnsberg

Dortmund, Arnsberg und das Gift III: Der PCB-Skandal in der Bezirksregierung … DerWestenRechercheblog

Dortmund, Arnsberg und das Gift IV: Bezirksregierung Arnsberg unter Druck … DerWestenRechercheblog

Dortmund, Arnsberg und das Gift V: Einer der größten Giftskandale der letzten Jahre verbreitet Angst unter den Bewohnern des Dortmunder Nordens … sueddeutsche

Rezension: Uwe Lehnert — Warum ich kein Christ sein will … nicsbloghaus

Papstbank 2011: Eine solide Investition mit Zertifikat … neheimsnetz

Rechtsradikales Blog PI: Nach Frankfurter Rundschau, Kölner Stadtanzeiger, Berliner Zeitung und dem Schweizer Tagesanzeiger beteiligt sich nun auch SPIEGEL ONLINE an der Auswertung von mehreren Zentausend internen E-Mails und Dokumenten aus dem rechtsradikalen Blog Politically Incorrect (PI) – und fördert dabei neue pikante Details zutage: … politblogger

Reich sein – warum eigentlich nicht? Aber ich sage auch: „Immer sauber bleiben!“ Vielleicht so wie die Hamburger Millionäre; das sind ehrbare Kaufleute. Oder wie der Oskar; der ist auch reich, aber links … jurga

FDP vor dem Rauswurf aus der Regierung? Rösler gibt den starken Max … postvonhorn

Berlin Wahl: Das Glück der Piraten und Leiden der grünen Volkserzieher … ruhrbarone (vor der Bekanntgabe der Ergebnisse)

Schicht im Schacht: Auf Beutezug im Revier – neue Kurzkrimis aus dem Ruhrgebiet … revierpassagen

Noch gibt es Tickets: Biermösl Blosn und Gerhard Polt in der Bigger Schützenhalle.

Sie kommen ins Sauerland. Sie kommen nach Bigge. Biermösl Blosn plus Gerhard Polt (foto: biermösl blosn)
Sie kommen ins Sauerland. Sie kommen nach Bigge. Biermösl Blosn plus Gerhard Polt (foto: biermösl blosn)

Kann nicht sein. Oder doch? Biermösel Blosn in Bigge und dann noch der Gerhard Polt dazu. Die, wo auf der Hosen-LP das Lied vom Willi verziert und eigenhändig, kraft ihrer musikalischen Subversivität den Freistaat Bayern in die Moderne geblasen haben.

Vor drei Tagen haben wir noch ein paar Karten im Online-Verkauf gezogen. Wir werden am Mittwoch, dem 19. Oktober, in der Rundhalle der Bigger Schützenbrüder(sic!) stehen, und unsere Erwartungen werden hoch sein, sehr hoch.

Denn die Biermösls wollen sich trennen, nachdem sie von Links unten kommend die politische Kultur in Bayern und der umliegenden Welt durcheinander gewirbelt haben.

Die Süddeutsche schrieb im August : „35 Jahre lang hat die Biermösl Blosn durchgehalten, hat mit hinterkünftiger List gegen die Obrigkeit angesungen und ganz nebenbei die Volksmusik repolitisiert. Im kommenden Jahr wird sich die bayerische Kultband auflösen – und doch wird man auch in Zukunft noch eine Menge von den Well-Buben hören… “

Man sieht sich … in Bigge – bigger than ever 😉

Neheims-Netz berichtet: Der Siedlinghauser Kreis – Buchvorstellung und literarische Gedenkfeier

Das Nachbarblog Neheims-Netz berichtet, dass die Christine-Koch-Gesellschaft (CKG) zusammen mit den „Siedlinghauser Heimatstuben“ zu einer literarischen Gedenkfeier für den „Siedlinghauser Kreis“ am Samstag, den 17. September, einlädt.

„Beginn ist um 10:00 Uhr auf dem Friedhof in Siedlinghausen mit der Einweihung der neuen, von Thomas Simon gestalteten Gedenkstätte für den Kreis aus Künstlern und Intellektuellen, die vor, nach und auch in der Zeit des Nationalsozialismus im oberen Sauerland zusammenkamen und Gedanken austauschten. Ab 11:00 Uhr wird im Kolpinghaus die von Klaus Mickus verfaßte Publikation „Der Siedlinghauser Kreis“, die besonders dank zahlreicher Textdokumente von Mitgliedern des Kreises hervorsticht, vorgestellt. Außerdem ein breites Spektrum aus weiterer Literatur und Bildmaterial.“

Alles lesen bei Neheims-Netz.

Bitte nicht schon wieder: die große WP-Umfrage … nervt.

Eein beliebtes Spiel: Leser-Umfragen (foto: zoom)
Ein beliebtes Spiel: Leser-Umfragen (foto: zoom)

Wieder ist uns die „große WP-Umfrage“ ins Haus geflattert. Wir werden uns natürlich wie stets nicht beteiligen.

Warum auch? In diesem Fall wollen wir kein Sony-3D-Heimkino gewinnen und auch keinen Tchibo-Gutschein für lau.

Aus welchem Grund fragt uns Chefredakteur Stefan Kläsener Fragen, die uns eigentlich seine Lokal- und Heimatzeitung beantworten soll?

Frage Numero Zwo lautet beispielsweise:

Glauben Sie, dass öffentliche Interessen in Winterberg auf der Strecke bleiben, weil zu viele Steuergelder in die Rettungspakete fließen?

Wie bescheuert ist DAS denn? SIE sind doch der Journalist! Was fragen Sie uns nach unserem Glauben?

Mein Vorschlag: GehenSie doch bitte recherchieren, um zu überprüfen, ob es derartige, von Ihnen unterstellte Zusammenhänge, überhaupt gibt. Und dann schreiben Sie bitte einen tollen Artikel, in welchen die Ergebnisse Ihrer Recherche einfließen.

Frage Numero Vier kann ich stante pede beantworten. Ihre Frage lautet:

Spüren Sie die Auswirkungen der Euro-Krise in ihrem Alltag in Winterberg?

Herr Kläsener, seit heute spüre ich die allerschlimmste Auswirkung: die große WP-Umfrage zur „Euro Krise“.

Im Ernst. Ihre Abo-Werbung wird mich nicht dazu verleiten, die Süddeutsche gegen Ihre Zeitung am Frühstückstisch einzutauschen.

Wir benötigen von Ihnen kein Heimkino-System, sondern recherchierten Lokaljournalismus.

Winterberg: Einbruch in leerstehendes Fitnesscenter

sports & friends, ehemals Sportpark im Mühlengrund (archiv: zoom)
sports & friends, ehemals Sportpark im Mühlengrund (archiv: zoom)

Winterberg. (polizeibericht/zoom) Vor zehn Monaten hatten wir uns unter dem Titel „Winterbergs prekäre Gebäude“ Gedanken zur düsteren Zukunft des ehemaligen Sportparks am Ortsausgang Richtung Züschen gemacht.

Da der Flachbau in einer Senke gelegen ist, fällt er Passanten – zumeist Autofahrern – nicht unbedingt auf. Das ist gut für die Stadt Winterberg, die doch schon seit vielen Jahren mit der „Ruine Claassen“ im Stadtzentrum geschlagen ist. Gut aber auch für Einbrecher, die in Ruhe der „Resteverwertung“ der Immobilie nachgehen können.

Unbekannte Täter sind nun gewaltsam in das leerstehendes Fitnesscenter eingedrungen. Im Gebäude brachen sie einen Zigarettenautomaten auf. Ob sich in dem Automaten Zigaretten befunden haben, konnte noch nicht festgestellt werden. Außerdem stahlen die Täter eine Musikanlage und einen Computerbildschirm. Die Tat wurde erst jetzt entdeckt, liegt aber vermutlich schon ein paar Tage zurück.

Hinweise zu den Tätern bitte an die Polizei in Winterberg, Tel. 02981 90200.

Umleitung: Eine Versammlung von verantwortungslosen Irren umgibt uns …

Patriotische Waldarbeiter mit Trophäen. (foto im Gewitterregen, daher unscharf: zoom)
Patriotische Waldarbeit mit Trophäen. (foto im Gewitterregen, daher unscharf: zoom)

Broder: Deutschland ist ein stinknormales Land … ruhrbarone

A Decade After 9/11: We Are What We Loathe. „The people with the really big flags are the really big assholes“ … truthdig

10 Jahre nach 9/11: Krieg ist keine Lösung gegen Terror … vorwaerts

Verschwörungstheorie und Wirklichkeit: Eine Verschwörungstheorie braucht keinen Anker in der Wirklichkeit, um Glauben zu finden. Es reicht, dass eine Beschuldigung verbreitete Vorurteile gegenüber anderen Gruppen bedient … WissensLogs

Konflikt mit Israel: Erdogan nennt Angriff auf Gaza-Hilfsflotte „Kriegsgrund“ … ftd

Ablehnung der Papstrede im Bundestag: Erklärung des SPD-Bundestagsabgeordneten Rolf Schwanitz zur Rede des Papstes im Deutschen Bundestag … hpd

Da, wo der Daumen rechts ist: Hagener wird Geschäftsführer der NRW-Linken … doppelwacholder

Albrecht Müllers Wochenrückblick: Es gibt offenbar so etwas wie Lust an Zerstörung. Eine Versammlung von verantwortungslosen Irren umgibt uns … nachdenkseiten

Neue Doktorarbeit für Guttenberg? Karl-Theodor hat sich abgesetzt. Ende August sei er samt Familie in die USA übergesiedelt … postvonhorn

Landtagspräsidium von NRW: behandelt Vorwürfe von Christian Nienhaus (WAZ-Geschäftsführer) gegen den WDR (der ursprünglich Abgeordnete bedroht haben soll) … pottblog

Alpin-Center im Ruhrgebiet: Rutschgefahr? … bottblog

Gereimtes oder Ungereimtes: Zweizeiler zum Mitdichten für Profis und Hobby-Lyriker … revierpassagen

Freibad Neheim: Quo vadis 2012 … neheimsnetz

Ende des Skispringer-Booms? Willingen droht Verlust des Weltcups … derwesten

Umleitung: 11. September, Eurorettung, Nazis in Dortmund, Gemeindefinanzen, das knallrote Gummiboot und mehr.

Wird schon wieder ... (foto: zoom)
Wird schon wieder werden ... (foto: zoom)

11. September 2001 und Chaostheorie: Wie ein Flügelschlag und ein Dominostein zur Gewaltspirale werden … endoplast

11. September 2011 und die US-Wirtschaft: Thomas Fricke – Rache ist teuer … ftd

Zehn Jahre 11. September: Religiöse Maskerade … misik

Eurorettung: “Es ist so, als würden die Gänse mehrheitlich für Weihnachten stimmen” (zit. nach FTD vom 7.9.2011) … ruhrbarone

Dortmund: Sammelpunkt der rechten Szene … weltonline

Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die Westfalenhalle … revierpassagen

Gemeindefinanzbericht 2011: Kassenkredite und Sozialausgaben steigen weiter … doppelwacholder

„Schwarze Heide“: Erst seit 1983 ist er in der Schwarzen Heide beheimatet: Kunstflieger und Flugzeugbauer Walter Extra. In der Szene ist der in Köln geborene Konstrukteur bekannt wie der sprichwörtliche „bunte Hund“ … bottblog

Erbarmen, ihr Götter im Musikhimmel: Er hat ein knallrotes Gummiboot … neheimsnetz

Grundschulstandorte in Stockum: CDU spielt „Schwarzer Peter“ … gruenesundern

9/11 in Winterberg

Am Abend des 11. September 2001 wollten wir im Winterberger Sportpark Badminton spielen. Aus unserem Ortsteil in der Stadt angekommen blieb noch ein wenig Zeit, und so sind wir im Bistorante Uppu eingekehrt, um einen Cappuccino zu trinken.

Wir standen gerade vor der Theke um die Bestellung aufzugeben als mich der Redakteur der Westfalenpost auf dem Alcatel-Mobiltelefon anrief.

Ob ich noch Kontakte hätte? Wieso Kontakte? Ich wusste überhaupt nicht was los war.

Für diesen Abend hatten wir einen Babysitter gefunden, waren froh, dass wir uns ohne Lärm und Mediengeplärre auf der Fahrt nach Winterberg unterhalten konnten. Wir hatten weder Radio gehört noch Fernsehen geguckt

Das Handy hielt ich ungläubig in der Hand. Verarscht der mich?

Hast Du nicht gesehen? Die Twin-Towers, die Flugzeuge? … Ich stand inmitten der anderen Gäste und glaubte nicht, was mir der Redakteur schilderte.

Ich dachte an Orson Wells und sein Hörspiel „War of the Worlds“. Eine Fiktion – der ist reingefallen,  der ist noch zu jung, der kennt die Wells Geschichte nicht.

Wir sind an diesem Abend dann doch nicht mehr zum Sportpark gefahren, sondern in die Redaktion. Haben versucht, Freunde in den USA anzurufen.

Die Leitungen waren tot.

Wir haben mangels anderer Möglichkeiten eine E-Mail an eine guten Bekannten in Texas geschickt. Ein paar Fragen formuliert, die keine wirkliche Tiefe hatten. Einfach Fragen, die sagen sollten: Seid ihr noch da, was ist los?

Für uns war es wunderbar, dass am nächsten Tag überhaupt eine Antwort kam. Rückfragen? Nicht möglich. Drucken!

Aus der Not geboren, kein journalistisches Meisterwerk, aber ein Signal von drüben, aus den USA, wo heute vor zehn Jahren der Krieg gegen den Terror begann, ein Krieg der von Beginn an verloren war.