Umleitung: Schnipp-Schnapp-Schavan, manipulierte Facebook-Nutzer und die Schüsse von Sarajevo

Hinweisschild auf dem Weg nach Marburg. War es in Münchhausen? (foto: zoom)
Hinweisschild auf dem Weg nach Marburg. War es in Münchhausen? (foto: zoom)

Schavan zum Abschied: Die Frau Wanka und die Frau Hendricks waren eigentlich die einzigen Ministerinnen, die aus der Bundesregierung gekommen sind, und das war schon etwas enttäuschend, obwohl die Frau Hendricks sogar von der SPD ist … causaschavan

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Manipulierte Facebook-Nutzer und unethische Forschung: Dass man auf Facebook als Nutzer mehr oder weniger ausgeliefert ist, das wissen wir schon. Aber das, was jetzt rausgekommen ist, das hat schon eine neue Qualität … fischblog

Die Schüsse von Sarajevo oder: Von der Abdrift der Geschichte … nachdenkseiten

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WM 2014 und die Spielkultur: Viele Schiedsrichter halten mit dem Tempo nicht Schritt, in dem sich das Foulspiel entwickelt … postvonhorn

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Die GaGaGroKo (Ganz Ganz Große Koalition) und rechtlicher Klärungsbedarf: Der Kreistag des HSK besetzt seine Gremien.

Vor den Wahlen  in Hachen: SBL-Plakat (archiv: zoom)
Vor den Wahlen in Hachen: SBL-Plakat (archiv: zoom)

Im Mittelpunkt der konstituierenden Sitzung des Kreistags am Freitag standen die Beschlüsse, welche Ausschüsse gebildet werden, und welche Personen in diese Ausschüsse und in die anderen Gremien gewählt werden.

(Unser Autor ist Kreistagsabgeordneter für die Sauerländer Bürgerliste)

Insgesamt ging es um mehr als 90 Gremien. Wie von der SBL vorgeschlagen, gelang es, für 8 der 9 Fachausschüsse einen einheitlichen gemeinsamen Wahlvorschlag zu beschließen.

Die SBL entsendet nun in alle 10 Ausschüsse des Kreistags jeweils ein Mitglied und einen Stellvertreter. Auch im Kreispolizeibeirat ist sie erstmals vertreten. Weitere Sitze erhielt sie im Arbeitsmarktpolitischen Beirat, in den drei Baukommissionen für die Großprojekte des Kreises, in den Gesellschafterversammlungen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und des Abfallbetriebes, im Sparkassenzweckverband, in zwei Auswahlgremien für Preisverleihungen und im Beirat der Verbraucherzentrale. Insgesamt sind jetzt 19 Personen für die SBL in den Gremien tätig, darunter die beiden Kreistagsmitglieder Stefan Rabe und Reinhard Loos.

Lange Gesichter gab es zwischendurch bei FDP und SPD. Für die FDP führte ihr Bündnis mit den Grünen dazu, dass sie nun in einigen Gremien nicht mehr vertreten ist. Auch die SPD musste einige Sitze an die SBL und an die Linken abgeben, die sie fest eingeplant hatte. Ansonsten aber stand die “GaGaGroKo” (Ganz Ganz Große Koalition) aus diesen vier Fraktionen fest zusammen. So gab es bei der Wahl der drei stellvertretenden Landräte 50 von 55 Stimmen für die Kandidaten von CDU und SPD; über 5 Stimmen im Kreistag verfügen SBL, Linke und Pirat.

Vor 5 Jahren hatten Landrat und Verwaltung die Wahlen der Ausschussmitglieder zu einem Desaster werden lassen. Der Wahlvorschlag der SBL wurde überhaupt nicht zur Abstimmung zugelassen. Und es wurde mißachtet, dass ein “einheitlicher Wahlvorschlag” abgelehnt ist, wenn es mindestens eine Gegenstimme gibt und dann einzeln über die Ausschüsse abgestimmt werden muss; das SBL-Kreistagsmitglied hatte damals gegen den gemeinsamen Wahlvorschlag der anderen Listen gestimmt, weil die SBL darin gar nicht vertreten war. Der Fall landete beim Oberverwaltungsgericht, und der Kreistag musste nach 2 Jahren alle Ausschüsse neu besetzen, mit der SBL. Dieses Mal waren Landrat und Verwaltung hier vorsichtiger: Die Piraten, die nun nur mit einem einzelnen Kreistagsmitglied vertreten sind, konnten eigene Wahlvorschläge einreichen und erhielten beratende Sachkundige Bürger in drei Ausschüssen. Eine gute Lösung, für die sich vor allem die SBL aktiv eingesetzt hatte.

Kritisch war dieses Mal allerdings das Vorgehen des Landrats bei der Vergabe der Ausschussvorsitze: Diese können ohne Wahl und Zugriff verteilt werden, wenn sich “die Fraktionen” (also alle!) darüber geeinigt haben. Vom Landrat wurde nun eine Verteilung der Ausschussvorsitze vorgenommen aufgrund eines Vorschlags, der nur von den vier Fraktionen der GaGaGroKo kam. Die beiden anderen Fraktionen wurden übergangen. Die SBL wird den Landrat daher auffordern, diesen Beschluss zu beanstanden. Falls er das nicht macht, besteht rechtlicher Klärungsbedarf.

In der Sitzung gab es einige weitere Merkwürdigkeiten, auf die wir noch zurück kommen.

Aus unseren Leserzuschriften: Windenergie im Hochsauerland – jetzt wird es ernst.

Windräder
Richtung Krämerhöhe Blickrichtung links: drei Windräder bei Heinrichsdorf. (archiv: zoom)

In den letzten Tagen haben wir mehrere Leser-Zuschriften zum Thema Windenergie erhalten.  Wir danken für die Hinweise zu den Entwürfen für den Regionalplan, mit denen sich der Regionalrat der Bezirksregierung Arnsberg am 3. Juli befassen wird.

Nach dieser Sitzung wird ein längerer Genehmigungsprozess stattfinden, über den Rita Maurer und Ralf Hermann heute in der Westfalenpost einen guten Überblick geben:

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-brilon-marsberg-und-olsberg/windkraft-vorrangzonen-entwurf-birgt-brisanz-id9528072.html

Einer unserer Leser schreibt:

„Das sollte die Sauerländer interessieren und ist hochaktuell:

Die Entwürfe für den Regionalplan -Teilplan Energie- sind online. Die Stadt Marsberg hat besipielsweise am Dienstag bei einer Informationsveranstaltung behauptet, dass sie, sollte der Plan so kommen, alle als Vorranggebiete zeichnerisch dargestellten Zonen in den Karten als Windenergie -Konzentrationszonen ausweisen müsse.

Das ganze Material zum Regionalplan im gesamten Planungsgebiet Arnsberg finden Sie unter

http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/container/filebase/export_regionalrat_14_07_03/

Die Gesamtfläche der Vorranggebiete orientiert sich an der LANUV-Potenzialstudie (Jan. 2013), die für Marsberg beispielsweise ein Potenzial von 1887-2119 ha sieht (bisher hier 478 ha). Dieses Potenzial in Arnsberg sieht der Entwurf des Landesentwicklungsplans (LEP) als Ziel vor (18000 ha im gesamten Planungsgebiet).“

Ein anderer Leser befasst sich speziell mit Winterberg:

„Die Bezirksregierung Arnsberg hat die  Windenergieflächen für den Regierungsbezirk herausgegeben, darunter auch für Winterberg. Der Stadtrat hat ja damals einige davon verworfen. Doch die Bezirksregierung hat sie trotzdem in den Plan übernommen und noch einige hinzugefügt (so beispielsweise den halben Kuhlenberg).

Die Unterlagen zur Sitzung des Regionalrates zu diesem Thema finden sich unter:

http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/container/filebase/export_regionalrat_14_07_03/

Besonders von Bedeutung für Winterberg ist hier Anlage v9E, Blätter 17,18, 23

Hier im Blog selbst sind über die Jahre verstreut viele Artikel zum Thema „Windenergie“ zu finden:

http://www.schiebener.net/wordpress/?s=Windenergie

Konstituierende Kreistagssitzung: PIRATEN besetzen Ausschüsse und Gremien

Die Piraten haben seit der letzten Wahl einen Vertreter im Kreistag: Daniel Wagner (3. v.l.) (foto: piraten)
Die Piraten haben seit der letzten Wahl einen Vertreter im Kreistag: Daniel Wagner (3. v.l.) (foto: piraten)

Meschede. (piraten_pm) Nach der konstituierenden Kreistagssitzung am 27.06.2014 wird die Piratenpartei HSK ab sofort in einigen Ausschüssen und Gremien vertreten sein.

Durch eine fraktionsübergreifende Einigung sind die PIRATEN ab sofort beratend im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, Ausschuss für Wirtschaft, Struktur und Tourismus und im Gesundheits- und Sozialausschuss vertreten, obwohl ihnen dort keine Sitze zustanden.

Zusätzlich wird ein beratendes Mitglied im Kreisjugendhilfeausschuss gestellt. Die Ausschüsse werden nach der Sommerpause des Kreistags ihre Arbeit aufnehmen.

Neben den Ausschüssen sind die PIRATEN ab sofort in folgenden Gremien vertreten:

Arbeitsmarktpolitischer Beirat, Arbeitskreis für die Vergabe eines Anerkennungspreises für das Ehrenamt, Baukommission „Kreisfeuerwehrzentrum“, Baukommission „Museums- und Kulturforum Südwestfalen“ sowie Baukommission Musisches Bildungszentrum Südwestfalen – Akademie Bad Fredeburg.

Abstimmungsverhalten des Kreistagsmitglied Daniel Wagner im Zuge der Transparenz – geheime Wahlen nicht aufgeführt:

  • Antrag der SBL/FW-Fraktion zur Sitzordnung des Kreistags: Zustimmung
  • Bildung und Besetzung des Kreisausschusses: Zustimmung
  • Bildung von Pflicht- und sondergesetzlichen Ausschüssen, deren Mitgliederzahl gesetzlich nicht geregelt ist: Zustimmung
  • Bildung von freiwilligen Ausschüssen: Zustimmung
  • Änderungsanträge der Fraktion SBL/FW vom 12.06.2014 – Vertreter der muslimischen Gemeinde im Kreisjugendhilfeausschuss und Schulausschuss: Zustimmung
  • Benennung der Ausschussvorsitzenden und stellvertretenden Ausschussvorsitzenden: Ablehnung
  • Wahl der Vertreter des Hochsauerlandkreises in den Regionalrat des Regierungsbezirks Arnsberg: Enthaltung
  • Wahl der Mitglieder und stellvertretenden Mitglieder des Landschaftsbeirates: Enthaltung
  • Zuwendungen für die Geschäftsführung der Fraktionen und einzelne Kreistagsmitglieder für die 9. Wahlperiode: Enthaltung

Ansprache des Altersvorsitzenden Bernd Kräling zur Vereidigung von Bürgermeister Werner Eickler: „Schwarz zu sein, das ist zuwenig, schwarz allein macht keinen König“

Bernd Kräling vor dem Winterberger Rathaus (foto: fdp)
Bernd Kräling vor dem Winterberger Rathaus (foto: fdp)

Am Mittwoch, dem 25. Juni 2014, fand die konstituierende Sitzung des neuen Rates für die Legislaturperiode 2014 bis 2020 statt. Der Altersvorsitzende Bernd Kräling (FDP) leitete die Einführung und Verpflichtung des alten und neuen Bürgermeisters (BM) Werner Eickler. Wir dokumentieren hier die Rede Bernd Krälings samt der Vereidigung des Bürgermeisters.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren des Rates, verehrte Anwesende,

nunmehr darf ich als Ältester der gewählten Vertreter für die neue Ratsperiode zu Ihnen sprechen. Ich nutze diese für mich einmalige Gelegenheit, um zwischen der zurückliegenden und zukünftigen Ratsperiode ein Resümee und einen Ausblick zu geben.

Die vergangenen 5 Jahre waren für Rat und Verwaltung, insbesondere aber für Sie, Herr Bürgermeister, eine harte Zeit. Aufgrund der vor 2009 getroffenen Vereinbarungen haben wir alle an einem Strick gezogen und die geplanten Veränderungen zuende geführt.

Insbesondere das Objekt Oversum [hat uns Sorgen gemacht] und macht uns auch jetzt [noch] Sorgen. Der Abriß von Stadthalle, Eishalle, Kurverwaltung mit div. Einrichtungen, die Stilllegung der städt. Schwimmbäder sowie die Ausführung des Objektes „Neue Mitte“ konnte den Bürgern nicht ausreichend vermittelt werden.

Insbesondere die von der Verwaltung vorgeschlagene 30km-Zone ohne Vorfahrt für den Ring wurde für uns alle ein Fiasko und nach wahrzunehmendem Bürgerprotest, heute sagt man Shitstorm, haben wir diese zurückgenommen.

Ich habe den Eindruck, daß wir zusammen mit Ihnen nicht offen genug kommuniziert haben. Die neue Periode birgt nicht nur Risiken für unsere Stadtkasse, sondern auch Chancen, unseren Bürgern wieder näher zu kommen.

Ich kenne Sie als direkten, aber warmherzigen Menschen, der seine Verwaltung im Griff hat und die Ratsmitglieder mit offener Diskussion auf eine Linie bringen kann. Diese Offenheit sollte von Ihnen ab heute auch mit der Bürgerschaft gepflegt werden.

Nicht nur die gelebte Präsenz auf öffentlichen Veranstaltungen ist entscheidend, sondern die Aufklärung über die geplanten Entscheidungen. Dieses ist uns gemeinsam z.B. bei der Einführung des Fremdenverkehrsbeitrages mit 4 Versammlungen und guter Informationspolitik gelungen. Die Abgabe wird, mit wenigen Ausnahmen, von allen Gewerbetreibenden mitgetragen. So sollten wir auch mit den o.a. Dingen jetzt umgehen.

Das Wahlergebnis, lieber Herr Eickler, hat Ihnen gezeigt, dass man insbesondere in den Ortschaften nicht mehr allem folgt. „Schwarz zu sein, das ist zuwenig, schwarz allein macht keinen König“. Vielfach hat hier Ihr Gegenkandidat mehr Stimmen als Sie erhalten. Ihre Wiederwahl war bis zuletzt am Wahlabend nicht sicher. Ohne Ihre persönliche Heimat, dem Ruhrtal der Stadt, wäre eine Wiederwahl nicht zustande gekommen.

Insbesondere möchte ich an dieser Stelle parteiübergreifend auch Ihrem Gegenkandidaten, dem verehrten Harald Koch für seinen Einsatz im Wahlkampf danken. Er hat sich von seiner Partei in die Pflicht nehmen lassen. Viele Argumente von ihm und seiner Partei wurden von den Wählern positiv aufgenommen und sollten von Ihnen und uns für die Zukunft berücksichtigt werden.

Auch wenn viele Bürger meinen, Opposition sei wichtig: Ja, wir diskutieren im Rat kontrovers. Wenn wir dennoch durchweg zu meist einstimmigen Mehrheitsbeschlüssen kommen, ist das Demokratie und sollte von unseren Bürgern positiv bewertet werden.

Nunmehr, Herr Eickler, möchte ich es halten, wie der Fürst von Monaco nach dem Formel 1-Rennen im jedem Mai: Schön, daß ausgerechnet Sie es sind, den ich hier als Sieger des Rennens begrüßen darf.

Sie haben bereits 3 Ratsperioden hinter sich, für Sie ist die nun folgende Zeremonie nicht Neues, aber dennoch ein feierlicher Akt, den ich gerne mit Ihnen mit der gebotenen Ernsthaftigkeit durchführen möchte.

Ich bitte die in diesem Raum Anwesenden sich zur Vereidigung zu erheben und bitte Sie, Herr Eickler, mir die Vereidigungsformel nachzusprechen:

„Ich schwöre, dass ich das mir übertragende Amt nach besten
Wissen und Können verwalte,

Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen,

meine Pflichten gewissenhaft efüllen

und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.

So wahr mir Gott helfe“

Vielen Dank.
Ich gratuliere Ihnen aus vollem Herzen.

Mega-Putenställe in Schederberge geplant – Interessengemeinschaft organisiert Widerstand

In unserem BriefkastenMeschede. (pm) Im kleinen Ort Schederberge bei Meschede soll mitten im Ort eine Mastanlage für knapp 10.000 Tiere entstehen.

(Pressemeldung der IG-Schederberge vom 24. Juni 2014)

Der Betreiber dieser Anlage, Karl-Johannes Heinemann, Geschäftsführer der Börde Puten GmbH mit Sitz in Oschersleben, beabsichtigt die vorhandenen, alten Stallungen einer Hofanlage umzubauen. Diese befindet sich mitten im Ort, mit lediglich neun Metern Abstand zum nächsten Wohnhaus. Erweiterungen solcher Intensivmastställe sind allgemeine Praxis und auch hier zu erwarten.

Gegen dieses Vorhaben hat sich nun die „Interessengemeinschaft Schederberge“ gegründet, bestehend aus besorgten Anwohnern, Freunden der Ortschaft und Gegnern von industrieller/konventioneller Massentierhaltung. Denn Mast-Anlagen dieser Größenordnung bedeuten erhebliche Beeinträchtigungen für Mensch, Tier und Umwelt.

Krankheitserregende, multiresistente Keime gelangen ungefiltert in die Umwelt und verbreiten sich, je nach Wetterlage, über einen Radius von mehreren Kilometern. Dadurch besteht besonders für das nah gelegene St. Walburga Krankenhaus sowie für die gesamte Stadt Meschede eine große Gefahr.

Böden und Grundwasser werden zusätzlich stark mit Nitrat belastet und bereits vorhandene bäuerliche Familienbetriebe können aufgrund der durch die Mastanlage ausgereizten Agrar-Kontingente kaum oder gar nicht expandieren.

Die Hauptleidtragenden hierbei sind aber die Puten, denen ein Leben in qualvoller Enge (bis zu fünf Tiere/qm erlaubt) Stress und Schmerzen zugemutet wird. Krankheitserreger breiten sich in solch dicht belegten Ställen schnell aus und können nur durch massiven Antibiotika-Einsatz in Schach gehalten werden.

Für den Endverbraucher aber auch für die Einwohner umliegender Ortschaften stellt dies eine ernst zu nehmende Bedrohung in Bezug auf die immer häufiger auftretenden Antibiotikaresistenzen bei der Behandlung von schweren Erkrankungen dar.

Gegen all diese Missstände formiert die „Interessengemeinschaft Schederberge“ nun Widerstand und hat bereits eine Online-Petition an den Landtag erstellt, welche auf der Homepage der IG www.ig-schederberge.de gezeichnet werden kann.

Weitere Aktionen sind in Planung. Sie bittet auch die Kommune, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, solche industrialisierten Mastanlagen zu verhindern und sich für die vorhandene kleinbäuerliche Landwirtschaft im Sauerland einzusetzen.

Über die Interessengemeinschaft Schederberge:
Die IG Schederberge hat sich nach dem Bekanntwerden des Bauvorhabens der Börde Puten GmbH gegründet. Sie ist flach hierarchisch strukturiert und ohne bindende Mitgliedschaft. Ihr Kernthema ist der Einsatz gegen Massentierhaltung im Sauerland.

www.ig-schederberge.de
info@ig-schederberge.de

Ansprechpartner: Beate Posch Tel. (0157) 70232669 und Conny Tillmann Tel. (0163) 1961974

Hochsauerland: am Freitag, dem 27.06.2014, tagt der neue Kreistag zum ersten Mal.

Kreishaus Meschede
Hier tagt der Rat: das Kreishaus in Meschede (archiv: zoom)

Ein Novum wird sie sein, die konstituierende Sitzung des neuen Kreistags. Warum? Weil sie der Auftakt für eine besonders lange Legislaturperiode ist.

(Unsere Autorin ist Geschäftsführerin der SBL-Fraktion im Kreistag)

Die Legislaturperiode dauert dieses Mal ausnahmsweise nicht 5, sondern fast 6 1/2 Jahre. Auch die Freitags- Sitzung selbst könnte dieses Mal beispiellos lang werden. Warten wir ab …

Mehr als 6 Jahre stehen nun also bevor, in denen nicht nur die großen Fraktionen mit ihrer bequemen Mehrheit Lokalpolitik gestalten möchten, sondern auch die kleinen Fraktionen viel bewegen wollen, wie z.B. die beiden Kreistagsmitglieder der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), Reinhard Loos und Stefan Rabe.

Stefan Rabe zieht jetzt erstmals in den Kreistag ein. Für dieses Mandat verzichtet das Mitglied der FWG (Freie Wähler) Medebach auf den Fraktionsvorsitz und auch auf seinen Sitz im Stadtrat. Der Medebacher möchte sich nun mit ganz viel Elan der Arbeit im HSK-Kreistag widmen.

Reinhard Loos aus Brilon ist nun schon in der 3. Legislaturperiode Kreistagsmitglied der Sauerländer Bürgerliste. Zudem bleibt er weiterhin für die BBL (Briloner Bürgerliste) im Stadtrat.

Unterstützt werden die beiden SBL-Kreistagsmitglieder von aktiven wie von ehemaligen Kommunalpolitiker/innen aus verschiedenen Städten und Gemeinden des Hochsauerlandkreises und vielen anderen engagierten Bürgerinnen und Bürgern.

Im neuen Kreistag vertreten sind jetzt 6 Fraktionen, die da wären: CDU, SPD, Grüne, FDP, SBL/FW und zwei Mitglieder der Partei Die Linke sowie Daniel Wagner, Einzelkreistagsmitglied der Piraten.

Werden sich die  letztgenannten drei „Kleinen“ schnell mit der Oppositionsrolle anfreunden?

Nun zur konstituierenden Kreistagssitzung:

Die Sitzung beginnt schon um 13.00 Uhr und zwar im Großen Sitzungssaal „Raum Sauerland“ im Kreishaus in Meschede, Steinstraße 27. Sie ist öffentlich und beginnt – nach der Eröffnung und Begrüßung durch den Altersvorsitzenden – mit einer Einwohnerfragestunde.

Auf der Tagesordnung stehen für den einen spannende, für den anderen weniger spannende Punkte wie beispielsweise die Amtseinführung und Vereidigung des Landrats, die Einführung und Verpflichtung der Kreistagsmitglieder, die Wahl der (voraussichtlich drei) stellvertretenden Landräte, die Bildung und Besetzung von Ausschüssen, Kreisausschuß und einigen anderen Gremien wie dem Landschaftsbeirat.

Ob und wie sich das Prozedere in die Länge zieht, hängt davon ab, ob und wie schnell sich die Kreistagsmitglieder einig werden, ob die „Kleinen“ von den „Großen“ bei der Besetzung der Gremien gerecht und demokratisch berücksichtigt werden und ob es zu geheimen Abstimmungen über die einzelnen Gremien kommt, weil die “Kleinen” nur so ihren kleinen Anteil an den Gremiensitzen erhalten können.

Gut, dass im Kreishaus den Sitzungsteilnehmer/innen Erfrischungen wie kalte Getränke, viel Kaffee und etwas Tee immer in ausreichender Menge angeboten werden.

Die taz und das Sauerland: Was darf die Satire? Alles … nur nicht schlecht sein …

Stöckchen aus dem Sauerland
Stöckchen aus dem Sauerland zur gefälligen Auswahl. (archiv: zoom)

Der heutige Aufreger im Sauerland ist der taz-Artikel von Maik Söhler: „Wo die Katholiban hausen. Zwei Flugzeuge sind zusammengekracht, zwei Menschen gestorben. Das ist bitter. Dafür kann das Sauerland nichts. Es ist trotzdem ein Hort des Grauens.“

Der Artikel entpuppt sich als gefällige Kultur-Satire über das Sauerland:

„Katholiban“ – Wortspiel, darf er machen, der Maik Söhler.

„Saufen, prügeln, Freiwillige Feuerwehr – fertig ist das Sauerländer Kulturprogramm an 365 Tagen im Jahr.“ – Warum nicht?

1919 fragte Kurt Tucholsky: „Übertreibt die Satire?“ und er antwortete sogleich: „Die Satire muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten“.

Das bisschen Wahrheit, das Maik Söhler im Sauerland wohl fand, hat er gewaltig aufgeblasen – streckenweise lustig.

Was darf Satire? Alles … nur dumm und dämlich darf sie nicht sein.

Leider ist der Artikel von Maik Söhler dumm und dämlich, alldieweil er die übel missglückte und für zwei Menschen tödliche Übung der Bundeswehr als Aufhänger missbraucht.

Maik Söhler kennt ein paar schlechte Witze und er hat sie irgendwie noch nicht an den Mann oder die Frau bringen können.

Gestern starben zwei Menschen in Elpe und der taz-ler kann das Wasser nicht halten.

„Warum sind unsere Witzblätter, unsere Lustspiele, unsere Komödien und unsere Filme so mager?“, fragt Ignaz Wrobel aka Kurt Tucholsky. „Weil keiner wagt, dem dicken Kraken an den Leib zu gehen, der das ganze Land bedrückt und dahockt: fett, faul und lebenstötend.“

Lieber Maik Söhler, der dicke Krake ist in diesem Falle nicht der Sauerländer, sondern die Bundeswehr, die über dem „menschenleeren Hochsauerland“ Terrorismus-Abwehr übt.

Nicht bemerkt? Schade! Thema verfehlt, Satire verspielt.

SPD PM: Sauerländer zu Gast in Berlin

Bunt in Berlin. SauerländerInnen mit Dirk Wiese in der Hauptstadt (foto: wiese)
Bunt in Berlin. SauerländerInnen mit Dirk Wiese in der Hauptstadt (foto: wiese)
Berlin. (spd_pm) Eine Gruppe politisch interessierter Bürgerinnen und Bürger aus dem Hochsauerland besuchte auf Einladung des heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese die Hauptstadt.

Gleich nach der Ankunft bekamen die Reisenden einen umfassenden Eindruck von der jüngeren Geschichte Berlins; in der Bernauer Straße gab es eine Führung durch die Mauergedenkstätte.

Nach dem Besuch im Deutschen Bundestag, der Diskussionsrunde mit Dirk Wiese und einem Vortrag im Auswärtigen Amt wurde die Gruppe in der Botschaft der Philippinen von der Botschafterin, Frau Maria Cleofe R. Natividad persönlich begrüßt. Sie nahm sich viel Zeit für individuelle Gespräche.

Umleitung: von Traumfrauen und Eigenplagiaten, außerdem Pommes in Oberhausen, Antisemitismus, Muslime in die Politik und noch viel mehr.

Abendspaziergang zum alten Steinbruch am Iberg.  (foto: zoom)
Abendspaziergang zum alten Steinbruch am Iberg. (foto: zoom)

Die Traumfrau: Ein Mann wurde eines Tages von seiner Frau angesprochen, dass er nachts immer so wild träumen würde … endoplast

Eigenplagiate: Jakob Augstein, Marc Jan Eumann, Frank Schirrmacher … erbloggtes

Leistungsschutzrecht: Die Sache mit der vermeintlichen Umverteilung für Verlage und Springers Rolle … lummaland

Heiko Sakurai stellt aus: „Einer meiner Lieblings-Karikaturisten, der Ex-Ruhrie und Köln-Imi Heiko Sakurai, stellt einen Teil seiner politischen St(r)ichelkunst aus – und zwar im Blücherturm in Essen-Rellinghausen“, meint … charly&friends

„Pommes“ in Oberhausen: die Spaß-Alternative zur Fußball-WM … revierpassagen

Antisemitismus: „Nur ein Schritt zur Gewalt“ … ruhrbarone

Welt im Chaos? Oder ist Europa nur zu blöd? Barack Obama ist wirklich nicht zu beneiden. In der Ukraine findet er keine Lösung. Im Mittleren Osten fällt mit dem Vormarsch von ISIS das etablierte Staatensystem auseinander … wiesaussieht

Medienvielfalt? Konzentration bei den Tageszeitungen auf historischem Höchststand … meedia

SPD: Schröder mischt wieder mit … postvonhorn

Patrick Sensburg – nicht mehr zu ertragen: Sensburg, der gerne immer mal wieder von der Hagener Westfalenpost protegiert wird, verharmlost die NSA-Schnüffler, als handele es sich bei den vermuteten Tätigkeiten dieser Herrschaften, die seit einem Jahr die Medien füllen, um mindere Ordnungswidrigkeiten … doppelwacholder

Schauspiel-Workshops: mit Yehuda Almagor und Manuel Quero im Kunstsommer Arnsberg … neheimsnetz

Neuauflage der SBL-Anträge: Muslimische Vertreter im Schulausschuss und im Kreisjugendhilfeausschuss … sbl