Umleitung: Chiropraktik, KI, Georg Elser, Bestätigungsfehler, Stille Treppe, ein Kunstraum in Köln, Pah-Lak und Bäume in Hagen

Abendhimmel über Siedlinghausen (foto: zoom)

Wie gefährlich ist Chiropraktik? Bei der Chiropraktik sollen angeblich verschobene Gelenke durch Grifftechniken in ihre korrekte Lage gebracht werden. Die Wirksamkeit der Methode ist wissenschaftlich nicht belegt und birgt einige Risiken. Wie gefährlich ist das Einrenken? … spektrum

Kann Künstliche Intelligenz intelligent wie ein Mensch sein? Ein Interview mit ChatGPT: Die nachfolgende Befragung des Large-Language-Modells ChatGPT wurde am 06.04.2023 in einem Zug durchgeführt. Für mich war die Frage, inwieweit ChatGPT sich von Allgemeinplätzen lösen und konkret werden kann … endoplast

Georg Elser – ein (zu) lange vergessener Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus: Während die Angehörigen der Weißen Rose, namentlich die Geschwister Scholl, und der Kreis um Stauffenberg bald nach 1945 einen festen Platz in der kollektiven Erinnerung der Deutschen erlangten, spielte Georg Elser, Urheber des Bürgerbräukeller-Attentats vom November 1939, im öffentlichen Bewusstsein keine herausragende Rolle. Die neue Elser-Biografie von Wolfgang Benz wird dies hoffentlich ändern … endstationrechts

Aber hier regnet es doch! Der häufigste Bestätigungsfehler in der Klimakrise: So genial unser Säugetiergehirn auch ist – seine Mustererkennung ist fehleranfällig. So neigen wir dazu, spontane Verknüpfungen beizubehalten. Zum Beispiel wird oft vermutet, der Stadtname Regensburg leite sich vom Regen als Niederschlag ab … scilogs

Stille Treppe (Satire): Während sich der rechte Sumpf – CDU, CSU, die natürlichen Verbündeten in der AfD – mit billigen Lügen über den Wirtschaftsminister überschlagen, ist es bei den Liberalen verdächtig ruhig … zynaesthesie

BEISTE Kunstraum in Köln: Am unscheinbaren Gebäude in der Riehler Straße 36 nahe dem Kölner Ebertplatz hängt ein Plakat des Photoszene Festivals. Geht man hinein, steht man vor einem kaputten Fahrstuhl und einem Tisch voller Gummibärchen mit der Beschriftung: Stärkung für den Aufstieg ins 7. OG … kwerfeldein

Das Volk leidet: „Pah-Lak“ beschreibt bei den Ruhrfestspielen tief bewegend die brutale Unterdrückung Tibets … revierpassagen

Hagen: Kommunale Unternehmen entdecken die Bäume … doppelwacholder

Umleitung: Bürger in Wut, Erdsystemanalyse, aktive Umweltpolitik, Klimagerechtigkeit, Fake Science, ein Kölner Fotoblog, Jüdische Heimat Dortmund, Fußball im Ruhrgebiet, Täter-Opfer-Umkehr in der WPWR, das Kreisjugendamt und endlich eine Nachrichtensortiermaschine

Letzte Woche mit dem 49-Euro-Ticket auf dem Weg nach Kassel. Umstieg in Warburg. (foto: zoom)

Wenig bürgerliche „Bürger in Wut“: Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen treten für „Bürger in Wut“ Kandidaten mit fragwürdigem Hintergrund an … endstationrechts

„Unser Planet ist ein lebendiger Planet“: Wir brauchen eine Revolution des menschlichen Selbstbildes, sagt der Erdsystemwissenschaftler Wolfgang Lucht. Nur so lässt sich eine weitere Eskalation der Krisen begrenzen. Die Erkenntnisse der Erdsystemanalyse haben das Potenzial dazu: der Mensch als Teil eines lebendigen Planeten. Teil 1 des Interviews … klimareporter

„Nur Information und Förderung reichen nicht aus“ – Sachverständige fordern aktivere Umweltpolitik: Förderungen und Anreize allein genügen nicht (mehr), um die notwendigen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Das schreibt der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in seinem neuen Sondergutachten für die Bundesregierung … klimafakten

Klimagerechtigkeit (Satire): „Wir brauchen so schnell wie möglich eine echte Heizungswende, weniger Gas- und Ölheizungen, mehr Wärmepumpen, keine Frage. Deshalb werden wir auch alles daran setzen, um das zu verhindern … zynaesthesie

Wird Fake Science zum Massenproblem? Sabel und sein Team haben eine Methode entwickelt, wie Verdachtsfälle solcher Fake-Arbeiten im Bereich der Biomedizin identifiziert werden. Sie können so abschätzen, wie verbreitet das Problem ist. Demnach sind rund 28 Prozent aller weltweiten Publikationen verdächtigt, gefälscht zu sein … archivalia

Fotoblog Köln Vorort: Etwa 90 Prozent der Einwohner*innen Kölns leben in Vororten. Das Fotoblog koeln-vorort.de zeigt Perspektiven auf das suburbane Köln und die Vielfalt sozialer Bedingtheit und historischer Entwicklung der 80 Stadtteile Kölns jenseits der Innenstadt. Die Fotos entstehen zufällig und selektiv auf Streifzügen durch die Vororte … koeln-vorort

Vortrag von Klaus Winter zum Projekt „Jüdische Heimat Dortmund“: Spurensuche auf historischen jüdischen Grabstätten und Erforschung von Biografien … nordstadtblogger

Die Seele der ganzen Region – Foto-Ausstellung über Fußball im Ruhrgebiet: Das kann doch wohl kein Zufall sein: Zwischen 1952 und 1957 erreichte die Steinkohleförderung im Revier ihre Gipfelpunkte. Just in dieser Phase machten Ruhrgebietsvereine die deutsche Fußballmeisterschaft hauptsächlich unter sich aus … revierpassagen

Täter-Opfer-Umkehr: Ein merkwürdiger Beitrag zum 8. Mai 1945 in der WPWR … doppelwacholder

Wer leitet das Kreisjugendamt des HSK? Am 5. März wurde in der öffentlichen Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses bekannt gegeben, dass der bisherige Leiter des Kreisjugendamtes Ende April in den Ruhestand geht. Wie es mit der Leitung weiter gehen soll, dazu wurde nichts gesagt … sbl

Die Nachrichtensortiermaschine: Ich habe bereits ausführlich über meine „Nachrichtensortiermaschine“ geschrieben und nachdem ich sie jetzt über Monate ausführlich getestet habe, ist es an der Zeit sie öffentlich verfügbar zu machen. Ich habe sie zusammen mit einer ausführlichen Dokumentation auf GitHub veröffentlicht. Ihr seid herzlich eingeladen, sie auch zu nutzen … schmalenstroer

Umleitung: KMK-Gutachten, Geschichtsunterricht, der Mann aus Düsseldorf, Louis Klamroth, ChatGTP und ChatSonic, Schlafen statt Strafen, eine Bunkertour und mehr…

Der Hennesee am Samstag Nachmittag: Blick von der Badebucht Richtung Staudamm; links das Hotel, rechts ein Teil von Meschede. (foto: zoom)

Das KMK-Gutachten zum Lehrermangel zeigt: Der Staat versagt – es wird Zeit, die Gesellschaft mit an Bord zu holen … news4teachers

Lernplattform für offenen Geschichtsunterricht: Auf der Lernplattform segu Geschichte finden Schüler:innen zahlreiche Lernmodule, die sie im offenen Geschichtsunterricht selbstständig in kleinen Teams zu zweit oder dritt bearbeiten sollen … segugeschichte

Der Mann aus Düsseldorf: Josef Stalin wird der Satz „Ein Toter ist eine Tragödie, eine Millionen Tote sind eine Statistik“ zugeschrieben und so ungerne man es auch zugeben will: Er hat dabei leider Recht … schmalenstroer

Ideen über Veränderung finden kaum statt: Von einem linkspolitischen Engagement deutscher Autoren wie in den 1960er Jahren ist heute wenig zu sehen. Ab und an gibt es einen öffentlichen Protest oder eine kollektive Manifestation. Wer die in den letzten zwei, drei Jahrzehnten erschienenen Bücher betrachtet, kann vergleichsweise wenige politische Bezüge erkennen … derrechterand

Louis Klamroth und das hitzige Klima beim WDR: Der neueste Vorfall in dieser unguten Richtung dreht sich um die montägliche TV-Sendung „hart aber fair“, genauer: um Louis Klamroth (33), der die Talkrunde kürzlich als Nachfolger des langjährigen Moderators Frank Plasberg übernommen hat … revierpassagen

Scheindebatte: Einen Rassismus gegen Weiße gibt es nicht … endstationrechts

Die Bloom’sche Lernzieltaxonomie: ChatGTP und ChatSonic im Test … scilogs

StarWar (Satire): „… weiterdenken müsse. Indem unendlich viele Atomkraftwerke zum Betrieb eines Fusionsreaktors gebaut würden, könne man auch bei einer unendlich negativen Energiebilanz die Teleportation zur Technologie ausbauen, die sinnbildlich für den Anspruch der FDP als Partei des ideologiefreien…“ … zynaesthesie

Ein Hafen am Eigelstein? Der Sicherheitshafen Köln 1813-1895 | entdeckt via Chronoscope … historischdenken

„Schlafen statt Strafen“ will neun Tage lang in Dortmund protestieren: Protestcamp gegen Diskriminierung und Verdrängung von obdachlosen Menschen … nordstadtblogger

Wieder Bunkertour durch Hagen: Wieder einmal laden die Volkshochschule Hagen (VHS) und das Bunkermuseum alle interessierten Hagenerinnen und Hagener am Samstag, 4. Februar, von 11.30 bis 14.30 Uhr zu einer Bunkertour durch Hagen ein. Treffpunkt ist vor dem Bunkermuseum, Bergstraße 98, in dem die Führung beginnt … doppelwacholder

Uff, geschafft…

Abfalleimer in der Nähe des Kölner Zoos (foto: zoom)

Das neue Jahr hat sich ganz ordentlich entwickelt. Über den Dächern von Köln hat es geknallt, wie schon lange nicht mehr. Bürgersteige und Straßen liegen am frühen Morgen unter einer Schicht von bunten Böller- und Raketenresten, aber die Flaschen sind fein ordentlich um die Abfalleimer aufgestellt.

Der Blick von der Zoobrücke ist ebenfalls aufgeräumt. Den nervigen Straßenlärm der Autos in meinem Rücken bitte dazu denken.

Keine Schiffe, aber die bekannte Kulisse von Köln (foto: zoom)

Im botanischen Garten blühen die ersten Pflanzen bei 15° Celsius und bedecktem Himmel. Später am Nachmittag wird es fürchterlich regnen.

Eine Biene besucht unermüdlich die Winterlinge. (foto: zoom)

Mit Blütenpflanzenbildern hatte ich nicht gerechnet, und erst recht nicht mit fleißigen Bienen. Auf dem Bild ist doch eine Biene zu sehen, oder?

Die Primel im botanischen Garten stammt aus Italien, kein heimisches Gewächs, fühlt sich aber offensichtlich wohl in Köln.

Italienische Primel im botanischen Garten (foto: zoom)

Der Regen folgt uns bei der Heimfahrt ins Sauerland. Während ich in die Tasten tippe, lünkert heute, am nächsten Morgen, die Sonne zwischen den Wolken hindurch.

Dann wollen wir mal…

Ein deutscher Urlaub Teil IV

In der Wimbachklamm (foto: zoom)

Gestern war grausames Sonnenbrandwetter für Menschen mit empfindlicher Haut. Ich habe mir angewöhnt, bei schönem Wetter lange Hosen und langärmelige Hemden zu tragen. Auf den Kopf kommt eine Schirmmütze.

Heute merke ich, dass der Nacken ein Schwachpunkt ist. Der Kragen muss höher oder die Sonnencremeschicht dicker werden. Inklusives Oder.

Das frühe Aufstehen hat uns eine fast menschenleere Wimbachklamm beschert. Zeit, um ein wenig mit den Kameraeinstellungen zu experimentieren. Keine Raketenwissenschaft, aber immerhin habe ich es ohne Graufilter geschafft, dass das rauschende Wasser ein milchig fließendes Aussehen bekam.

Hinter der Klamm wurde das Wimbachtal zu einem Geröll- bzw. Griesfeld.

Nur Geäst, kein Kadaver (foto: zoom)

Wir haben uns noch bis hinter die Wimbachgriesalm hochgeschlagen und dort ein alkoholfreies Weizenbier gezischt. Als wir am frühen Nachmittag die Bushaltestelle ereichten, waren gut 20 Kilometer „auf dem Zähler“.

Was sonst noch passiert? Nicht viel. Lesen und eine Investigativ-Doku beim MDR gucken:

Vergifteter Boden, verseuchtes Wasser – Wie Chemie-Altlasten Generationen belasten

„Die bittere Erkenntnis der investigativen Recherche: Viele Umweltschäden durch Altlasten werden bis heute vor der Öffentlichkeit geheim gehalten.“

https://www.mdr.de/investigativ/video-608010_zc-f80c8d3a_zs-0fdb427d.html

Schwerpunkt der Recherche sind Bitterfeld und der Kölner Raum. Nach der Sendung hat man das unbestimmte Gefühl, dass es noch weitere „vergiftete Orte“ in Deutschland geben könnte. Ein Erbe unserer 140-jährigen Industriegeschichte, wie es ein Experte im Film ausdrückt.

Kann man die Umweltvergiftung im Berchtesgadener Land wandernd vergessen? Kann man, aber man sollte sich im echten Leben, jenseits der touristischen Märchenwelten, öfter in den Arm zwicken und sich daran erinnern.

Ein weiteres fortgesetztes Erbe des Industriezeitalters sind die Klimagase Kohlenstoffdioxid und Methan. Und da muss man in der Perspektive sagen:

Bitterfeld und Köln überleben wir, die Klimakatastrophe unter Umständen nicht.

Gibt es auch gute Nachrichten? Die Wettervorhersage war heute tiptop. Das Unwetter war für 17:48 angekündigt, um 12 Minuten vor Sechs fielen die ersten Regentropfen und der Donner grollte. Ein Hoch auf die Wetter-Wissenschaft.

Umleitung: Wer ist Kutschaty? Russlands Strategie, Digitallehre, Impffälschungen, Neonazis und Bryan Adams im Osthaus Museum.

Der Abendhimmel heute in der Sturmpause. (foto: zoom)

Kutschaty, Klingbeil und der SPD-Wahlkampf: Wer sich nach Mitternacht ins ZDF-Programm verirrt, trifft dort gewöhnlich das Sandmännchen. Ganz anders in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag … postvonhorn

Kaum wahrgenommen: Russlands Langzeitstrategie … scilogs

Digitallehre, quo vadis? Teil 1: Was war? … texperimentales

Verdacht auf Impfpassfälschungen und Verbreitung: „SoKo Rechts“ durchsucht Räume eines Neonazis … nordstadtblogger

Abermals Prominenz im Osthaus Museum: Nach Sylvester Stallone ist Bryan Adams an der Reihe – als vielseitiger Fotograf … revierpassagen

Umleitung: Deals mit Neonazis, Antisemitismus, ein jüdisches Theater, Robert Zimmerman, Kultur und Corona-Lockerungen sowie eine Anfrage zur Luca-App im HSK.

Bäume und Wolken auf dem Kahlen Pön bei Düdinghausen. (foto: zoom)

Deals mit Neonazis vor Gericht: Nach dem Neustart des „Ballstädt-Prozesses“ hat das Landgericht Erfurt den Angeklagten Bewährungsstrafen angeboten. In der Öffentlichkeit sorgen diese Deals für Empörung … blicknachrechts

Judenfeindlichkeit in Deutschland: Der Antisemitismus der Anderen … krautreporter

»Familie ist am wichtigsten«: Alex Schneider leitet ein jüdisches Theater und blickt optimistisch in die Zukunft … jüdischeallgemeine

Bevor es alle anderen tun: unser royaler Popbeauftragter Bernhard Torsch gratuliert Bob Dylan … prinzessinnenreporter

Kultur und Corona: Nach und nach kehrt die Kultur zurück – mit neuer Lust und neuen Formen … revierpassagen

HSK und Corona: Jeder Einzelne ist aufgefordert abzuwägen, ob er die Luca-App nutzen will … sbl

Jede Radtour hat einmal ein Ende …

Wir haben uns Köln rechtsrheinisch genähert. (foto: zoom)

Das Ende unserer Radtour war die Stadt Köln, der wir uns rechtsrheinisch genähert haben.

Der letzte Radfahrtag in Kurzform:

Von Bad Hönningen (rechts) nach Linz. Mit der Fähre rüber nach links (Kripp). Bis in den Bonner Norden und dann in Auerberg wieder nach rechts über die Autobahnbrücke. Siegfähre – übergesetzt, Kaffee getrunken und mit Rückenwind bis Köln-Kalk.

Überhaupt der Wind! Ich musste schon sehr alt werden – also so alt wie heute – um eine Radtour mit 95% Rückenwind zu erleben. Der Wind hat uns von Winterberg nach Marburg getragen, bis nach Lahnstein und dann hinauf nach Köln.

Dazu kam das fast unwirkliche Sommerwetter im April.

Ich werde mich gern an die Frühlingsradtour 2019 erinnern, aber keinesfalls an die Rückfahrt ins Sauerland mit der Deutschen Bahn.

Mein Empörungstweet auf dem Deutzer Bahnhof:

Alles weitere später. Wir müssen jetzt erst einmal zu Hause ankommen, sprich helle und dunkle Wäsche aus den Satteltaschen sortieren, Essen organisieren und die neue Ausgabe der „konkret“ bei Ute’s Getränkequelle holen.

Geschafft! Silvester im Kasten und 2019 angelebt.

Es war nicht trivial diesen Blick auf das Silvesterfeuerwerk  in Humboldt zu fixieren. (foto: zoom)

Dieses Silvester hatte ich keine Zeit für tiefgründige Lebensphilosophie und Zukunftsentwürfe. Der kleine Sohn unserer Gastgeber hat alles von mir gefordert.

Während der Rest der Gesellschaft die Getränke dezimierte und die Weltlage analysierte, habe ich mit dem kleinen J. fünf Puzzles mehrmals auf dem Fußboden vor der Balkontür gelöst und ausgelegt. Bei den leichten mit lediglich 15 oder 30 Teilen sind wir am Ende dazu übergegangen, die Einzelteile auf die falsche Seite zu legen und sie lediglich nach Form zusammenzupassen. Das Motiv haben wir dann „Kalk im Nebel“ genannt.

Ich habe mich wirklich angestrengt und dachte, dass J., ermüdet vom Spiel, mich in die Rotweinrunde entlassen würde.

Kinder sind unerbittlich und gnadenlos. J. schleppte gefühlt mehrere Regalmeter Kinderfachliteratur zu den Themen Hausbau, Feuerwehr, Körper, Flugreisen, Tiere, Kindergarten, … ad infinitum an.

Wie haben wir es nur geschafft, das Raclette-Besteck nebenbei zu bedienen?

10 Minuten vor Mitternacht riss ich mich los und stand auf dem Balkon. Die Erwachsenen begannen ihre Sektgläser zu füllen.

Es wurde Ernst im Stadtteil Humboldt. Kein Stativ. Was tun? Die Faustregel lautet: ISO 100, Blende 10, 10 Sekunden Belichtung, Autofokus aus, Entfernung unendlich, Stativ.

Das Feuerwerk explodierte über den Dächern des Hinterhofs auf der Scheel Sick von Köln.

Bewegungslos erstarrt, die Kamera auf die Balkonbrüstung gedrückt. Salzsäule. Klick. Zehn Sekunden. Klack. Siehe oben.

Dann war es 2019 und wir haben noch ein wenig Kinderfachliteratur gelesen. Im Feuerwehrbuch gab es sogar eine Feuerwehrfrau, aber die musste in Humboldt nicht eingreifen.