Orange Day 2025 – Gewalt gegen Frauen nimmt weiter zu

Das Frauenhaus Arnberg bietet allen von psychischer, physischer und sexualisierter Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern Zuflucht und Schutz an einem anonymen Ort.

Orange Bank an der Diagonale/Uni Kassel. Am Orange Day 2021, dem Tag gegen Gewalt und für Frauen, wurde diese Bank auf dem Gelände der Universität in Kassel eingeweiht. (archivfoto: zoom)

132 Frauen wurden 2024 durch ihren (Ex-) Partner getötet. Weniger als alle vier Minuten erlebte eine Frau partnerschaftliche Gewalt. Zur Anzeige gebrachte frauenfeindliche Straftaten nahmen um 73 Prozent zu.

Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, auch Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen, auch englisch Orange Day genannt, ist ein am 25. November jährlich abgehaltener Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen.

Die Farbe Orange symbolisiert dabei eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen. Sie wurde im Zuge der von den Vereinten Nationen initiierten Orange-the-World-Kampagne festgelegt. (Wikipedia)

„Die aktuellen Zahlen zur Partnerschaftsgewalt in Deutschland erschüttern erneut und machen unmissverständlich klar, dass Partnerschaftsgewalt kein Einzelschicksal ist. Sie ist ein strukturelles Problem unserer Gesellschaft. Wir müssen handeln: Benachteiligende Strukturen sind konsequent abzuschaffen, um Mädchen und Frauen zu schützen, um Leben zu retten!, sagt Dr. Carolin Weyand, Vorständin von UN Women Deutschland.

558 frauenfeindliche Straftaten wurden 2024 verzeichnet, ein Anstieg von 73,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Digitale Gewalt nimmt weiter zu
61,2 Prozent der registrierten Opfer digitaler Gewalt waren weiblich. 2024 brachten 18.224 Frauen digitale Gewalt zur Anzeige, sechs Prozent mehr als im Jahr 2023. Im Kontext von Partnerschaftsgewalt stieg die Anzahl der Opfer von digitaler Gewalt gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent auf 4.876 registrierte Fälle.

Das Frauenhaus Arnberg bietet allen von psychischer, physischer und sexualisierter Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern Zuflucht und Schutz an einem anonymen Ort. Dort können von Gewalt betroffene Frauen zur Ruhe kommen und über die Gewalterlebnisse sprechen.

Die Frauenberatung unterstützt bei Problemen wie Trennung und Scheidung, psychischer, häuslicher und sexueller Gewalt, psychischen Erkrankungen wie Depression und bei Essstörungen. Sozialberatung und Fragen zur Existenzsicherung sind weitere Themen. Mit einem feministischen Ansatz werden jugendliche Mädchen und Frauen in Einzelgesprächen sowie Gruppen bzw. Vorträge beraten.


ORANGE THE WORLD
Die Kampagne beginnt jährlich am 25. November, dem „Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, und endet am 10. Dezember, dem „Tag der Menschenrechte“. In diesem Zeitraum finden weltweit in zahlreichen Städten und Kommunen Aktionen und Veranstaltungen statt.

Siehe auch die lokale Gruppe Zonta Arnsberg: https://www.zontaarnsberg.de/de/

Kassel – Siedlinghausen

Test, Test, Test: neues gebrauchtes Objektiv

Das Café im Fridericianum – eine Art Hundertwasser-Höhle (foto: zoom)

Nun fahre ich schon sehr viele Jahre nach Kassel, kenne die Freibäder, Graffiti und Parks; habe einige Museen besucht, aber im Fridericianum bin ich bislang noch nicht gewesen.

Am Sonnabend haben wir uns dem Museum vorsichtig genähert, wir haben uns ins Museumscafé gesetzt, und dort war es sehr bunt. Das Ambiente ließ mich an eine Art Hundertwasser-Höhle denken, aber es handelt sich um die Installation Mimikry von Kerstin Brätsch: „Die komplexe, raumgreifende Installation wurde von der in Hamburg geborenen Künstlerin eigens für die Rotunde im Zentrum der Kunsthalle entwickelt und bildet den neuen Rahmen des dort befindlichen Cafés.“

Den Rest lest ihr bitte auf der Seite des Museums: https://fridericianum.org/de/interventionx/kerstin-braetsch-mimikry/

Leider blieb uns keine Zeit, die weiteren Ausstellungen von Portia Zvavahera und Robert Grosvenor anzuschauen. Das wird hoffentlich sobald als möglich nachgeholt.

Zurück im Hochsauerland ist es weniger spannend. Auf dem Spaziergang warten die üblichen religiösen Wegmarken. Woran merke ich, dass ich zwischen Hillershausen und Medebach die Grenze von Hessen nach NRW passiere? Der Straßenbelag ändert sich und ein großes hölzernes Kreuz ist links am Wegrand aufgepflanzt.

Die Kreuze wird man dann auch nicht mehr los. Zurück in Winterberg recken sie sich allerorten in die Höhe.

Dieses Kreuz habe ich schon häufiger fotografiert. Links geht es zum Bergsee, rechts hinunter nach Silbach (foto: zoom)

Wie dem auch sei, das Ersatzobjektiv aus Kassel funktioniert anscheinend. Die Kapelle „Oh Maria Hilf“ auf dem Weg hinunter nach Silbach habe ich als heute als letztes Test-Motiv fotografiert. Wackelt nicht, steht fest und leuchtet in der Sonne.

Licht und Schatten auf der Wand der Marienkapelle (foto: zoom)

Der Ausflug nach Kassel hat sich gelohnt.

Pausenbild: Abenddämmerung in Kassel

Die Sonne geht unter. Blick über einen Teil von Kassel. Die Windräder drehen sich, die Müllverbrennung qualmt. (foto: zoom)

Heute herrscht Blogpause.

In der Wolfsschlucht habe ich beim Nikon-Fotogeschäft ein gebrauchtes 18-105 mm Zoomobjektiv für meine Nikon D 7200 erworben. Das alte Objektiv hatte eine Macke, das neue scheint (siehe Stadtbild oben) zu funktionieren.

Bis denn.

Guten Morgen ihr Schönen

Kassel im Morgenlicht (foto: zoom)

Kassel ist hügelig bis bergig. Insofern gleicht die Stadt dem Sauerland. Viele Dinge schätze ich sehr: die Anonymität der Cafès, die öffentlichen Bibliotheken, den Scheibenbeißer, die Parks, sowie die Museen und Kinos.

Am liebsten bewege ich mich mit Tram und Fahrrad fort, beobachte die Menschen und genieße das Stadtbild, vor allem Graffiti und Wandmalereien.

Bestimmt habe ich etwas vergessen, aber ich wollte auch nur ein paar Bilder zeigen. In der Murhardschen Bibliothek habe ich mir einige Medien ausgeliehen.

Übergang zwischen zwei Gebäudeteilen der Murhardschen Bibliothek (foto: zoom)

Die Bibliothek am Brüder-Grimm-Platz ist Teilstandort der Uni-Bibliothek. Sie hat nach Renovierungsarbeiten zwar wieder geöffnet, aber in einigen Gebäudeteilen wird immer noch gehämmert, gebohrt und gesägt.

Ganz in der Nähe, in der Fünfensterstraße, kaufe ich ab und zu Vinyl beim Scheibenbeisser. Das ist nicht immer ganz billig, aber ich bin ja nicht allzu oft in Kassel.

Zweimal Vinyl beim Scheibenbeisser gekauft. (foto: zoom)

Auf Empfehlung von K2 habe ich mir Dinosaur Jr und Fontains D.C. gegönnt. Während ich diesen Beitrag tippe fetzt „Alone“ durch die Wohnung.

Die „Perle“, Kasseler Kult-Bar im Hugenottenhaus, gibt es leider nicht mehr. Ein Relikt habe ich noch entdeckt.

Ein Gesicht am Hugenottenhaus (foto: zoom)

Jetzt läuft „I don’t belong to anyone“ von den Fontains D.C. Der Vorteil von Vinyl gegenüber Streaming: Du bleibst in Bewegung. Spätestens nach 27 Minuten muss die Platte umgedreht oder gewechselt werden.

Die Sonne scheint heute unverschämt grell. Vielleicht erwische ich noch den Bus nach Olsberg, nicht so groß und städtisch wie Kassel, aber mit öffentlicher Bibliothek.

Bis demnächst. Bleibt stabil.

BTW: Die Wahl von Zohran Mamdani zum Bürgermeister von New York macht mir Hoffnung.

Nur eine Katze

Die Katze hat die Ruhe weg (foto: zoom)

Die Katze saß heute auf einer Mülltonne in der Dingelstedtstraße in Kassel und hatte die Ruhe weg.

Sie ließ sich streicheln und blieb sitzen. Sie schaute mich an. Ich überlegte, ob ich meine Kamera holen sollte. Sie saß und schaute. Es dauerte ein längere Zeit, bis ich meine Spiegelreflex herbeigeschafft hatte.

Die Katze saß immer noch ruhig auf dem Deckel der Mülltonne und guckte nun in die Kamera. Klick! Das war’s.

Winterberger Graffiti

Schriftzug „Carbs 25“ an der Wand eines der Winterberger Feuerwehrgebäude, getaggt mit „Karbs“ (foto: zoom)

Graffiti und Winterberg leben in einer Hassbeziehung. Die mildesten Bezeichnungen sind „Vandalismus“, „Schmiererei“, „Vandalen haben beschmiert“ oder „Graffitischmierereien“.

Bevor ich meine eigenen Gedanken ausbreite, sei die Definition von Graffiti bei Wikipedia vorangestellt:

Graffiti (italienisch; Singular Graffito) steht heute als Sammelbegriff für thematisch und gestalterisch unterschiedliche sichtbare Elemente, zum Beispiel Bilder, Schriftzüge oder Zeichen, die mit verschiedenen Techniken auf Oberflächen oder durch deren Veränderung im privaten und öffentlichen Raum erstellt wurden. Die Graffiti werden zumeist unter Pseudonym und oft illegal gefertigt. Ersteller von Graffiti, insbesondere wenn sie Sprühdosen verwenden, werden häufig Sprayer (englisch für Sprüher) genannt, bezeichnen sich selbst aber als Graffitikünstler.

Jenseits der Diskussion legal/illegal/Sachbeschädigung halte ich Graffiti für eine Kunstform, die vom Schriftzug auf der Wand des Feuerwehrzeughauses (illegal, Sachbeschädigung, Anzeige ist raus) bis zu Banksy reicht. Dazwischen existieren eine Vielzahl an unterschiedlichen Darstellungsformen auf öffentlichen und privaten Flächen (legal und illegal).

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Am Straßenrand: Ein paar Bilder vom Kassel-Marathon 2025

Die Spitze des Kassel Marathon auf der ersten von zwei Runden. Der spätere Sieger trägt die Startnummer 6. Von links: Mamiyo Nuguse, Dickson Kurui, Patrick Ereng und Philip Liprono Tarus (foto: zoom)

In der Nähe der Kasseler Querallee stand ich letzten Sonntag am Straßenrand, um einer guten Bekannten bei ihrem ersten Halbmarathon Beifall zu spenden. Es war kein schlechter Platz zum Fotografieren, weil die Läufer*innen dort aus dem Schatten ins Licht wechselten.

Normalerweise knipse ich ich ruhige Objekte wie Pflanzen oder Gebäude und war mir deshalb nicht sicher, ob die Bilder einigermaßen brauchbar sein würden.

Die vier Spitzenläufer kamen ziemlich schnell von der Friedenskirche die Friedrich-Ebert-Straße hinunter gerannt.

Endzeiten und Platzierungen habe ich in den Ergebnislisten gesucht. Ob die vier am Ende, also nach 42,195 Kilometern, auch als erste die Ziellinie überquerten?

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Die Siedlinghäuser Vielfaltsfahne ist verschwunden…

… und niemand ist’s gewesen, aber Kassel hilft aus

Im Juni wehte sie noch: die Fahne der Vielfalt vor dem Freibad (foto: zoom)

Es sind die kleinen Dinge, die mich manchmal nachhaltig verwundern. Am 21. Juni hatte ich die Vielfaltsfahne vor dem Freibad Siedlinghausen fotografiert und gedacht, dass es mit der Engstirnigkeit der Menschen doch nicht so weit her sei. Toleranz und Offenheit – welch ein schönes Zeichen.

Nun könnte man denken, dass es ein Leichtes sei, in einem kleinen Ort herauszufinden, zu welchem Anlass die Flagge gehisst wurde.

Nichts da! Um ein paar Ecken erfuhr ich immerhin, dass es die „Vielfaltsfahne“ sei. Sie bedeute, dass alle, dick oder dünn, alt oder jung, im Schwimmbad willkommen seien.

Hier die Geschichte meines Dorfspaziergangs im Juni:
https://www.schiebener.net/wordpress/bank-und-bratort-das-knattern-der-kraeder/

„Immerhin!“ – dachte ich, aber nach ein paar Wochen folgte die Enttäuschung. Die Fahne war weg.

Im Juli war die Flagge plötzlich weg. (foto: zoom)

Nun sollte man meinen, dass es in einem kleinen Ort ein Leichtes sei, herauszufinden, aus welchem Grund es mit der Vielfalt vor dem Freibad zu Ende ist.

Weit gefehlt! Ein paar pampige Antworten und keine Informationen.

Damit der Vielfalt weiterhin Genüge getan wird, habe ich gestern für euch eine Fahne und den Vielfaltslöwen zum Angucken aus Kassel mitgebracht.

Wenn die Fahne der Vielfalt nicht in den Bergen bleibt, muss sie halt ins Blog gebracht werden. (fotos: zoom)

Die Flagge weht vor dem ASTA-Gebäude der Universität, den Löwen findet man noch bis zum 3. September in der Austellung „Hey, Kassel! Entdecke Deine Stadt“ im Stadtmuseum, sehr interessant – nicht nur für Kasseler, Kasselaner oder Kasseläner (*):
https://www.kassel.de/einrichtungen/stadtmuseum/ausstellungen/sonderausstellung.php

(*) Wenn ich darüber nachdenke, sollte es besser Kasseler*innen, Kasselaner*innen oder Kasseläner*innen heißen – wegen der Vielfalt.

Guten Morgen, schlechtes Wetter! ICU und ein Blick zur Schwaneninsel

sowie die vielen Federn des Pfaus

ICU = I see you / Ich sehe dich als lautmalerisches Akronym (foto: zoom)

In diesen Zeiten ist schlechtes Wetter häufig das gute Wetter. Besser bedeckt und kühl als hohe Temperaturen unter einem blauen Himmel.

Einmal durch die Karlsaue bis zur Insel Siebenbergen. Vom Aussichtsquadrat unterhalb des Friedrichsplatzes zu den kreischenden Pfauen.

Blick von der Insel Siebenbergen zur Schwaneninsel am Rande der Karlsaue/Kassel (foto: zoom)

Hinter der sogenannten Liebesinsel setzt sich die Sichtachse längs durch die Karlsaue bis zur Orangerie fort.

Ich wusste bislang nicht, dass das Gefieder der Pfauen aus derart vielen Schichten und Etagen besteht.

Die Pfauenpracht von der Seite her gesehen (foto: zoom)

Fundstück: don’t worry, be pink

… und dann noch etwas zur Stadtarchitektur in Kassel sowie einer Buchausleihe

Wandbild im Tunnel unter dem Holländischen Platz in Kassel (foto: zoom)

Die Unterführung am Holländischen Platz besuche ich in regelmäßigen Abständen. Die Graffiti und Wandbilder ändern sich langsam, aber stetig.

Die Straßenkreuzung oberhalb des Tunnels ist weniger attraktiv – ein lauter, stinkender Auto-Moloch, den ich immer wieder zu fotografieren vergesse. Dafür wäre ich beinahe in einen Bilderrahmen hinein gelaufen.

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