Wandbild: Der rekursive Schrei oder doch etwas anderes?

Der Schrei(?) als Rekursion (foto: zoom)

Als ich gestern das Wandbild unter dem Holländischen Platz in Kassel sah, nannte ich es spontan Der Schrei, rekursiv.

Die geschlossenen Augen lassen mich nach längerem Betrachten aber eher an eine Zahnbehandlung denken. Das Graffito wäre in diesem Fall die Rekursion des Blicks der Ärztin/des Arztes in den geöffneten Mund der Patientin.

Banalität oder Drama?

Moin! Gegenteilbild…

So wie auf diesem Wandbild im HoPla-Tunnel Kassel wird mein Tag keinesfalls beginnen! (foto: zoom)

Heute bitte keinen Stress! Der Morgen ist herbstlich grau. Es nieselt. Ein perfekter Lesetag.

Zwei Bücher habe ich vor mir liegen: Lewis Carroll, Alice in Wonderland und Carlo Masala, Weltunordnung. Gegensatz oder Komplement?

Alice habe ich schon zu lesen begonnen, die Weltunordnung muss noch ein wenig warten.

Kein Stress ist leicht gesagt, denn ich befinde mich zur Zeit auf dem königlichen Croquetfeld. „Er da, ab mit dem Kopf!“

Bis bald, falls ich den Kopf aufbehalte.

Pausenbild: Hoffnung – Silencio

Was war ursprünglich und was ist später hinzugefügt worden? (foto: zoom)

Noch kann ich mir keinen Reim auf das Wandbild im Raum für urbane Experimente, vulgo Unterführung Hopla, machen.

Ich vermute, dass drei Elemente erst später hinzugefügt wurden: das jetzt halb aberissene Plakat, die Worte „NICHT WAHR?“ und die beiden orange-roten (?) Kreise mit dem Punkt in der Mitte.

Der weiße Balken mit SILENCIO (Steille, Ruhe, Schweigen) vor dem Mund ergibt Sinn, auch zusammen mit der HOFFNUNG über der Stirn.

Das blaue Band (Pflaster?) quer über dem Nasenrücken verdeckt vermutlich eine Verletzung.

Hohe Wangenknochen, der einäugige Blick drückt Angst, Verzweiflung (warum vermute ich das?) aus.

Ich könnte einen hypothetischen Zusammenhang konstruieren. Indigen, Lateinamerika, Unterdrückung, Kolonialismus. Mehr Vorurteil als Urteil?

Leider ist mir das Bild erst beim Durchsehen der Fotos stärker aufgefallen. Ich müsste noch einmal zurück in den Tunnel und schauen, ob es in einem größeren Kontext steht.

Es geht mir übrigens mit vielen Fotos so, dass ich im Nachhinein bedauere, nicht genauer hingeschaut zu haben.

Gut Ding will Weile haben.

Oder ist es noch banaler und das Graffiti ist einfach nur die Kopie eines bekannten Bildes, welches nur einer nicht kennt? Und das wäre ich. Traurig.

Hallo Herr Doktor – Pausenbild auf dem Weg zum Hopla in Kassel

Unterführung vom Stern zum Hopla in Kassel. (foto: zoom)

Wer an diesem Graffito vorbeikommt, ist wahrscheinlich auf dem Weg vom Stern zur Uni am Holländischen Platz in Kassel.

Der Campus in Kassel ist zentral und heimelig. Backstein – alles dran, vieles drin, wenn auch nicht sämtliche Fachbereiche – manche nennen ihn Hogwarts.

Interessant für Kasselbesucher, auf wie kleinem Raum sich die Sozialstruktur im Kleinraum vom Friedrichsplatz zum Stern und dann zum Campus verändert.

Kleinraum meint in diesem Fall maximal 10 Minuten Fußweg.

Obwohl: Hat man diesen scharfen Übergang von Vermögen zu Verbrechen und Intellektualität nicht auch in anderen Städten?

Gute Nacht!