Rodel WM 2019/2020 in Winterberg?- SBL-Fraktion stellt Antrag, die Entscheidung zurückzustellen

Bobbahn Winterberg
Der Bob- und Rodelsport in Winterberg verursacht hohe Kosten und Verluste. (archivfoto: zoom)

Winterberg möchte 2019 oder 2020 die Rodel-WM ausrichten. Zuständig dafür ist die vom HSK und der Stadt Winterberg getragene Bobbahngesellschaft “ESZW GmbH”.

(Der Artikel ist heute zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Ist die Ausrichtung einer Rodel-WM eine gute Idee oder eher eine (zu) teure? Bedeutet das Erfolg auf der einen Seite (z.B. für die Gastronomie und die Hotels in Winterberg) aber Kosten auf der anderen Seite (z.B. für den Hochsauerlandkreis und für die anderen Städte und Gemeinden im HSK)?

Reinhard Loos, der Fraktionssprecher der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), stellte am 03.06.2015 zur Drucksache 9/266 für die Kreistagssitzung am 19.06.2015 folgenden Änderungsantrag:

Änderungsantrag zur Drucksache 9/266
“Bewerbung zur Ausrichtung der Rodel WM 2019 oder 2020?

Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender,

zum Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung in der Drucksache 9/266 stellt unsere Fraktion folgenden Änderungsantrag:

“Der Ausschuss für Wirtschaft, Struktur und Tourismus sowie der Kreisausschuss empfehlen und der Kreistag beschließt, dass die Entscheidung über die Bewerbung für die Rodel-WM zurückgestellt wird, bis die folgenden Unterlagen vorliegen und im Ausschuss für Wirtschaft, Struktur und Touristik sowie im Kreistag beraten worden sind:

  • aktuelles Entschuldungs-Konzept für die Bobbahn bzw. ESZW GmbH;
  • Ergebnisrechnung der ESZW GmbH für das Jahr 2014;
  • vorläufige finanzielle Ergebnisrechnung der Bob-WM 2015;
  • überarbeiteter Wirtschaftsplan 2015 der ESZW GmbH mit allen absehbaren
    weiteren Investitionen an der Bobbahn.

Begründung und Erläuterung:

Die Entscheidung über die Bewerbung für die Rodel-WM sollte erst dann getroffen werden, wenn die aktuellen wirtschaftlichen Rahmendaten für die vorliegen und besprochen worden sind.

Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) tagt am Montag in Küstelberg. Themen u. a.: Windenergie, Bob-WM, Flughafen Paderborn

Die Kreistagsmitglieder der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), Stefan Rabe und Reinhard Loos, laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger und SBL-Mitglieder am Montag dem 15. Juni in den Gasthof Lichte nach Medebach-Küstelberg ein.

(Der Beitrag ist heute zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Worum geht es?

Zunächst ist ein kleiner Spaziergang über mögliche Windkraftflächen in Küstelberg vorgesehen. Dazu treffen sich die Teilnehmer/Innen um 18.30 Uhr beim Gasthof Lichte, Schloßbergstraße 1 in Küstelberg.

Anschließend – um 19.30 Uhr – findet die SBL-Fraktionssitzung im Gasthof Lichte statt.

Auf der Tagesordnung stehen der Rückblick auf die Podiumsveranstaltung der SBL/FW am 4. Mai im Kreishaus, Berichte von den Ausschuss-Sitzungen, wie z.B. dem Umweltausschuss, die Vorbereitung auf die Kreistagssitzung am Freitag dem 19.06. und “Verschiedenes”.

Die beiden SBL-Kreistagsmitglieder möchten über die im Kreistag anstehenden Themen und Entscheidungen informieren. Dazu zählen u.a. die “Umsetzung der FFH-Gebiete auf Waldflächen”, der “Teilflächennutzungsplan Windenergie der Stadt Sundern, der “Rückblick auf Bob- und Skeleton-WM 2015?, die “Bewerbung auf die Ausrichtung der Rodel WM 2019 und 2020 in Winterberg” und der “Verlustabdeckungsvertrag” des Hochsauerlandkreises mit dem Flughafen Paderborn-Lippstadt.

Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen!

Bob-WM in Winterberg: Schweizer Zweifel an Fairness

Winter 2014 an der Bobbahn. (foto: jh)
Winter 2014 an der Bobbahn. (foto: jh)
Nicht sehr begeistert äußert sich die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) zum Thema Bob-WM in Winterberg. Klar, die eigenen (Schweizer) Athleten sind auf der Bahn an der Kappe untergegangen.

Man könnte dem Artikel also Rachegelüste unterstellen, sollte dies aber nicht leichtfertig tun, denn die NZZ ist ein Schwergewicht unter den europäischen Zeitungen.

Die Vorwürfe der Schweizer zum Zweierbob-Wettbewerb am 1. Wettkampf-Tag:

Einmal mehr spielte bei einem Bob-Rennen in Winterberg das Wetter verrückt. Dichter Schneefall, wechselhafte Winde und völlig unbeständige Eisbedingungen liessen den Beginn des Wettkampfs fast zu einer Lotterie verkommen.

Die abnormale Renn-Entwicklung hat nicht nur für Diskussionsstoff, sondern auch für Ärger gesorgt. Die einen sprachen von einem «komischen Witz-Rennen». Beat Hefti verschwand nach seinem Einsatz unverzüglich aus dem Zielgelände. Er liess den Journalisten ausrichten, dass er «keine Lust» habe, zum Geschehenen Auskunft zu geben – wohl auch aus Selbstschutz. Die Kritik an den Renn-Verantwortlichen wäre wahrscheinlich nicht schonend ausgefallen. Der Eiskanal in Winterberg liegt Hefti in der Regel.

Der Schweizer Nationalcoach Wolfgang Stampfer meinte: «Wenn es so drunter und drüber geht, muss man die Fairness schon anzweifeln. Es ist schade, dass man den ganzen Winter auf dieses WM-Highlight hingearbeitet hat und dann in solch grossem Masse von den Verhältnissen abhängig ist.»

Die Schweizer haben also verloren. Sie fühlen sich durch die Verhältnisse auf der Bahn benachteiligt. „So what?“, könnte man sagen und zur Tagesordnung übergehen, denn letztendlich galten die miesen Bedingungen doch für alle Sportler, oder? Verlierer suchen gerne Sündenböcke außerhalb der eigenen Verantwortung.

Entwarnung? Zumal am heutigen Samstag wieder großartiges Sonnenwetter mit blauem Himmel herrschte?

Vielleicht besser nicht, denn erstens ist die Wettervorhersage für die nächsten Tage nicht gut und zweitens herrscht unter den Bobbahnen, diesen Defizitbetrieben im Leistungssport, ein Verdrängungswettbewerb.

Ob die jährlich hunderttausende Euro verschlingende Bobbahn in Winterberg diesen Wettbewerb überleben wird, kann durchaus bezweifelt werden, denn irgendwann gewinnt der ökonomische Zwang.

Der Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung mag von Enttäuschung geprägt sein, aber er ist auch ein Menetekel für Winterberg, die Stadt ohne verlässlichen Winter.

Die Wetteraussichten:

Am Sonntag gibt es Wolken und Sonnenschein im Wechsel, dabei ziehen einzelne Schauer durch, die in den höchsten Lagen mit Schnee oder Graupel vermischt sein können. Die Höchstwerte liegen bei 7 bis 10, oberhalb 500 m bei 3 bis 6 Grad. Frischer, auf Südwest bis West drehender Wind mit einzelnen Sturmböen.

Von Montag bis Mittwoch ist es bei rund 4 Grad weiterhin zeitweise sehr windig und immer wieder nass, vereinzelt gibt es auch Graupelschauer oder kurze Gewitter, in Hochlagen teils Schnee. Die Sonne scheint meistens nur kurzzeitig.

Quelle: WDR

Umleitung: Botschaften aus Rom, Datenklau bei der taz, Zukunft des Journalismus, Mythos „Trümmerfrauen“, Zoff bei der WM in Winterberg und mehr

Hartmut Beier: Die Elbe bei Hamburg (foto: zoom)
Hartmut Beier: Die Elbe bei Hamburg, Öl auf Leinwand (foto: zoom)

Botschaften aus Rom II und III: Eine Bloggerin will’s nochmal wissen … erbloggtes sowie … Erblickt meine Werke, Mächtige, und erzittert! … erbloggtes

Journalismus, Überwachung: Nicht alles, was wie ein USB Stick aussieht, ist ein Speichermedium. Über die beliebte Computerschnittstelle kann man vieles an den Rechner anschließen … ruhrnalist

Datenklau bei der taz I: Das Wichtigste für uns ist, den Datendiebstahl in der Redaktion aufzuklären und das Vertrauen in die taz zurückzugewinnen … taz

Datenklau bei der taz II: Die taz wurde wohl von einem Angestellten ausspioniert. Daten von Mitarbeitern wurden mithilfe eines Keyloggers abgeschöpft. Was ist geschehen? Wie reagiert die taz? … taz

David Schraven zur Zukunft des (Lokal-)Journalismus: In der bedrohlichen Situation für lokale, regionale und nationale Medien zeichnet sich eine zweite Herausforderung ab, aber die Zukunft ist besser als man denkt … charly&friends

Schattierungen der Linken: Wann ist eine politische Gruppierung eigentlich linksextrem, linksradikal oder sozialistisch? Eine kleine Orientierungshilfe im Dschungel politischer Brandmarkungen … carta

Währungspolitik: „Der Euro wird die nächsten drei Jahre nicht überleben“ … dradiokultur

Griechenland I: Bismarck und Schäuble in der Berliner Wilhelmstraße … wiesaussieht

Griechenland II: Ach, übrigens – Kennen Sie LAOS? … jurga

Schweiz: Zeit für Wiedergutmachung … PublicHistory

Leonie Treber, Mythos Trümmerfrauen: Das Bild deutscher Trümmerfrauen ist allgegenwärtig, wenn es um Deutschland in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg geht; eine Rezension bei … hsozkult

Masernepidemie: Impfungen funktionieren! Und Impfverweigerer sind gefährlich!… astrodictum

Wahlmüdigkeit: Die Demokratie verliert ihre Bürger … threepastnine

Bildungspolitik in NRW: G8 – Alter Wein in neuen Schläuchen … ruhrbarone

Hagen: Theater in GmbH mit Pleiterisiko umgewandelt … doppelwacholder

Lachen gegen die absurden Regeln der Welt: Vor 50 Jahren starb Stan Laurel … revierpassagen

Deutschland rätselt: Der mysteriöse KNALL – eine Chronik der Ratlosigkeit … harakiri

Hochsauerlandkreis: Abschiebung des Sadik Zidi soll in wenigen Stunden erfolgen … neheimsnetz

Zoff bei der Bob- und Skeleton Weltmeisterschaft in Winterberg: „Er sollte ein Stechen um den vierten Startplatz im deutschen Team fahren. Doch plötzlich nominierten die Skeleton-Bundestrainer einen anderen und teilten Alexander Gassner das Aus für die Heim-WM in Winterberg mit. Das sorgt für heftige Reaktionen“ … DerWesten

‚Awesome‘ oder grausam? Trailer für die Bob und Skeleton WM 2015 in Winterberg

Kürzlich sah ich im Winterberger Kino diesen Trailer, der für die Bob und Skeleton WM in über einem Jahr wirbt.

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Video-Link: http://youtu.be/twIHnuNGxh0

Mein erster Gedanke: Den werde ich wohl noch häufiger zu sehen bekommen. „It’s awesome!“ ruft der Kommentator begeistert. Schnelle Schnitte, extreme Nahaufnahmen, dynamische und mitfiebernde Athleten. Alle wirken ein wenig hyper.

Doch plötzlich kippt ein Bob um und rutschte eine ganz Weile auf der Seite durch den Eiskanal. Werbung für den Bobsport? Schließlich kann man dabei sterben.

Das wäre ja so, als würde man Skirennen mit spektakulären Stürzen bewerben. Gut, der Bob richtet sich wieder auf, von Verletzungen sehen wir nichts. Doch ich bin irritiert. Meine Kinonachbarin auch. Fehlt uns die nötige Begeisterung für den Bobsport, oder ist dies kleine Filmchen geschmacklos?

Der Bahnhof Winterberg heute Abend: melancholische Nostalgie

Melancholische Nostalgie am Bahnhof in Winterberg (foto: zoom)
Melancholische Nostalgie am Bahnhof in Winterberg (foto: zoom)
Der Bahnhof Winterberg am Abend. Ein Sonderzug auf dem zweiten Gleis. Die Diesellok mit historischen Waggons gehört zu einer Gesellschaft aus Wesel am Niederrhein.

Heute sei man aus Siegen nach Winterberg gefahren, erklärt mir einer der Reisenden. Im Waggon flackert ein Ofen.

Ich habe zwischen zwei Terminen nur fünf Minuten, um das Bild zu knippsen und Fragen zu stellen.

Aus dem Fenster des Stellwerks schaut der Bahnmitarbeiter heraus. Letzte Schicht am Samstag, sagt er.

Der Fahrkartenverkauf am Schalter in Winterberg wird diese Woche eingestellt, das Bahnhofgebäude demnächst abgerissen.

Investoren sind eingeladen. Winterberg will zur Bob-WM 2015 modern aussehen.

Ich muss zurück zum Auto. „Sie waren die besten Fahrkartenverkäufer des hohen Hochsauerlandes!“, rufe ich noch -Danke!- und ein paar ältere Damen nicken mir zu.

Es waren wirklich nur fünf Minuten, aber ich habe den alten Bahnhof von Winterberg noch einmal gesehen – und den kundigsten Fahrkartenverkäufer des hohen Hochsauerlandes.

Außerdem habe ich gelernt, dass man nur ungefähr 250 Leute und deren Geld braucht, um mit einem nostalgischen Zug jenseits der normalen Fahrpläne durch die Lande zu zockeln.

Vergessen habe ich allerdings, wie viel jeder der 250 Reisenden bezahlen musste 😉