Ausflug nach Marburg gescheitert: kein Karl Raimund Popper nirgends.

Auf und ab: Kirmes am linken Lahnufer in Marburg. (foto: zoom)
Auf und ab: Kirmes am linken Lahnufer in Marburg. (foto: zoom)

Ich weiß nicht, woran es liegt, dass meine Lesegeschichte einen großen weißen Fleck hat, und der heißt „Sir Karl Raimund Popper„.

Ein bisschen hat es was mit Helmut Schmidt zu tun, der, milde auszudrückt, zeitweise nicht auf meiner Favoritenliste obenauf stand. Schmidts Hausphilosoph war besagter Popper, daher konnte er logischerweise (der Freund meines Feindes ist auch mein Feind) nicht mein Hausphilosoph werden.

Inzwischen ist es so, dass Schmidt den Altersradikalen mimt, indem er Menthol-Zigaretten in den öffentlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten kontrolliert abfackelt, während ich schon seit Jahrzehnten dem Nikotin entsagt habe.

Seit Monaten denke ich darüber nach, mir den kritischen Rationalisten Popper unter Nichbeachtung des ehemaligen Bundeskanzlers anzueignen.

Genug ist genug der alten Fronten, und außerdem zeugt das oben angeführte „Feind-Freund-Feind“ Schema von einem infantilen Radikalismus.

Popper muss her.

So bin ich also heute aus dem philosophisch eher unaufgeregten Winterberg in die Universitätsstadt Marburg gefahren.

Die Fahrt war unter dem „Popper-Aspekt“ eine einzige Enttäuschung.

In der Universitätsbuchhandlung: kein Popper. „Wir haben da aber noch einen Taschenbuchladen. Popper ist auch als Taschenbuch erschienen. Fahren Sie doch mit dem Aufzug nach unten.“

Ich scanne die Regale: Sloterdijk ohne Ende. Wer den nicht mag, darf Precht, also …

Rechts raus aus der Universitätsbuchhandlung. Aufzug runter und zum …

Taschenbuchladen: kein Popper.

Innerer Monolog: die Linken vom „Roter Stern“ müssen sich doch mit dem Popper irgendwie mal auseinandergesetzt haben und überhaupt …“.  Also Hauptstraße entlang, zwei Ampeln, Eintritt „Roter Stern“.

„Roter Stern“: kein Popper.

An diesem Punkt meiner Suche wäre ich auch schon mit irgendwelcher Sekundärliteratur zufrieden gewesen. Hoch* zum Markt: kein Popper.

(* In Marburg geht es immer hoch und runter)

Jetzt sogar bei „2001“ hereingeschaut. Wie zu erwarten …

Zum Ende hin bin ich dann in einem ganz traurigen Buchladen gelandet. Das Kaufhaus Ahrens hat im linken Flügel die Thalia-Buchhandlung etabliert – eine Austellung von Parfüm, Nippes und Blockbusterbüchern. Dort gibt es alles Mögliche, nur keine interessante Literatur. Also auch: kein Popper.

Was habe ich gelernt?

Man sollte Universitätsstädte nicht überbewerten. Demnächst versuche ich mein Glück in der Landesbibliothek Dortmund.

Wenn die allerdings keinen Popper haben, dann flippe ich richtig aus.

Vom Glauben zum Aberglauben: Basenfasten.

Mitteilungsblatt #20 Stadt Winterberg S. 16: aus dem Vereinsleben (foto: zoom)
Mitteilungsblatt #20 Stadt Winterberg S. 16: Aus dem Vereinsleben (foto: zoom)

Geht der katholischen Kirche der Glaube aus? Seit einigen Jahren beobachte ich in den Unternehmensabteilungen eine Abkehr vom Kerngeschäft hin zum Aberglauben.

Ich erinnere mich an Veranstaltungen der Kolpingsfamilie meines Ortes zu persönlichen Engeln, Kräutermedizin und Homöopathie.

Eine Zeit lang habe ich dieses thematische Irrlichtern als Ausfluss exzessiven Weihrauchinhalierens verniedlicht, doch inzwischen halte ich das Ausfransen der katholischen Ideologie in die zeitgeistige Esoterik für gefährlich, da es die Erkenntnisse der Wissenschaft und damit auch die  Grundlage unserer Gesellschaft untergräbt.

Unter der Rubrik „AUS DEM VEREINSLEBEN“ platziert das Winterberger Mitteilungsblatt eine Veranstaltungsankündigung der Kolpingsfamilie Siedlinghausen.

„Basenfasten – Gesund und vital ohne Leistungsverlust!“, lautet die Überschrift.

In  diesem Artikel wird erstens wissenschaftlicher Nonsens verbreitet und zweitens ein kommerzielles Unternehmen beworben; denn  50 Euro sind kein Pappenstiel.

Beispiel: „Ziel des Basenfasten ist es , die Gewebe und den Stoffwechsel zu entlasten, den Körper von Eiweiß-, Toxin- und Fetteinlagerungen zu befreien. Zudem sollen die Darmflora, ein Hauptbestandteil unseres Immunsystems, und indirekt auch das ganze Lymphsystem regeneriert werden.“

Unsinn, denn (wikipedia):

  • Die Eignung als dauerhafte Ernährungsform ist umstritten.
  • Eine Wirksamkeit der basischen Ernährung bezüglich der Vermeidung von Krankheiten konnte bisher nicht nachgewiesen werden, abgesehen von Nebeneffekten durch eine insgesamt gesündere Ernährung.
  • Einen wissenschaftlich anerkannten Nachweis für die Übersäuerungstheorie gibt es nicht.
  • Die hessische Verbraucherzentrale bezeichnet basische Ernährung und entsprechende Nahrungsergänzungsmittel als überflüssig. In ihrer Stellungnahme heißt es: „Die natürlichen Puffersysteme des Körpers, eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst, mäßig tierischen Lebensmitteln, viel Trinken sowie Bewegung schützen ausreichend vor Übersäuerung.“

Das pseudowissenschaftliche Geschwafel der Nahrungsesoteriker beeindruckt leider viele Menschen, die dann auch bereit sind viel Geld für pseudomedizinische Verfahren zu zahlen.

Esoterischen, unwissenschaftliche Heilverfahren sind in Deutschland zu einem Milliardengeschäft mit entsprechendem Einfluß auf Medien und Meinungsbildung geworden.

Das ist nicht gut für die Bildungsrepublik Deutschland.

Die Kolpingsfamilie sollte sich an ihrem Gründungsvater Adolph Kolping orientieren und sich der sozialen Frage zuwenden, statt sich im Zwielicht des Aberglaubens zu sonnen.

Vielleicht gibt es dann in naher Zukunft eine Veranstaltung der Kolpingsfamilie zum Thema:

„Engel, Homöopathie und Basenfasten – das Geschäft mit dem Aberglauben“

Aktion Humane Schule: Jonas Lanig neuer Vorsitzender des Bundesverbandes

Detlef Träbert (links) wünscht seinem Nachfolger Jonas Lanig mit einer Schachtel voller Glück viel Erfolg in seinem neuen Amt. (Foto: © Aktion Humane Schule)
Detlef Träbert (links) wünscht seinem Nachfolger Jonas Lanig mit einer Schachtel voller Glück viel Erfolg im neuen Amt. (Foto: © Aktion Humane Schule)

Aalen. (pm_ahs) Jonas Lanig, Pädagoge und Autor aus Nürnberg, ist neuer Bundesvorsitzender der Aktion Humane Schule (AHS). Die Mitgliederversammlung des Bundesverbands der AHS wählte ihn am 7. Oktober 2012 in Neresheim (bei Aalen) einstimmig zum Nachfolger von Detlef Träbert (Niederkassel bei Köln).

Träbert bat nach zwölf Jahren an der Spitze der AHS aus beruflichen Gründen um Entlastung und engagiert sich weiterhin als stellvertretender Vorsitzender im Verband.

Lanig bringt als Gymnasiallehrer und Autor pädagogischer Handreichungen große Erfahrung aus dem Schulbereich, aber auch aus der Gewerkschafts- und Verbandsarbeit sowie der Kommunalpolitik ein.

„Die Aktion Humane Schule soll künftig noch mehr Gehör finden“, ist seine erklärte Absicht. „Als Lobby für mehr Menschlichkeit in der Schule ist sie heute wichtiger denn je“, findet der 62-Jährige und will der Nachwuchsgewinnung gemeinsam mit seinem Stellvertreter besonderes Augenmerk widmen.

Komplettiert wird der AHS-Bundesvorstand durch Schatzmeister Peter Teichmann (Groß Wittensee), Schriftführerin Roswitha Träbert (Niederkassel) sowie vier Beisitzerinnen. „Mit dieser Mannschaft sind wir gut aufgestellt, um weiterhin für die Idee einer humanen Schule zu werben“, stellte Jonas Lanig zum Abschluss der Mitgliederversammlung fest.

Regenrückhaltebecken an der Eichendorffstraße in Sundern: 60.000 Euro aus der Stadtkasse, um Schlamm vom Maisacker abzuleiten

Mais-Stängel statt Fettwiese - Die Wildschweine freut es. (archiv: zoom)
Mais-Stängel statt Fettwiese - Die Wildschweine freut es. (archiv: zoom)

Auf der Website der Grünen in Sundern ist folgender Bericht zu lesen, wobei wir ein paar Fragen an die Grünen voranstellen:

1. Es heißt: „zu alldem gab es keine konkrete Aussage der Stadtverwaltung“. Wie lautete die nicht konkrete Aussage?

2. Wem gehört das Maisfeld? Sind Interessenkollisionen oder -verschränkungen Rat/Eigentümer möglich?

3. Aus welchem Grund war die Sitzung nichtöffentlich?

Hier der Original-Artikel:

„In der letzten Ratssitzung stand im nichtöffentlichen Teil eine Grundstücksverhandlung zum Bau eines Regenrückhaltebeckens an der Eichendorffstraße in Sundern. Hintergrund: An die Wohnbebauung der Eichendorffstraße grenzt ein Maisacker. Von ihm wird bei Starkregen Schlamm in die Gärten und Keller der angrenzenden Häuser gespült.

Die Stadt Sundern beabsichtigt nun auf ihre Kosten ein Regenrückhaltebecken anzulegen um das Erosionswasser vom Maisacker abzufangen.

Die Grünen wollten in der Sitzung wissen, warum es Aufgabe der öffentlichen Hand ist, die Kosten dafür zu tragen, ob das Verursacherprinzip nicht gilt  und  ob eine Umwandlung des Maisackers in Grünland und Anpflanzung von Heckenstrukturen nicht Abhilfe schaffen könnte.

Doch zu alldem gab es keine konkrete Aussage der Stadtverwaltung. Obwohl die Stadt Sundern hochverschuldet ist scheint der Griff in die Stadtkasse wohl einfacher zu sein als eine Auseinandersetzung mit dem Grundeigentümer. Über die Folgekosten des Regenrückhaltebeckens wurde überhaupt nicht diskutiert. 60000,- Euro sind offensichtlich  für die meisten Ratsherren nicht viel Geld.

Da der Maisanbau im Stadtgebiet erheblich zunimmt, bleibt abzuwarten, wann die Stadt das nächste Regenrückhaltebecken bauen möchte um Schlammwasser vom Maisacker abzuleiten.“

Umleitung: Da die Blogs sowieso nur klein und runzelig sind, spare ich mir eine vernünftige Überschrift.

Waiting for the cold. Schneekanonen vor einem Rückhaltebecken in Winterberg (foto: zoom)
Waiting for the cold. Schneekanonen vor einem Rückhaltebecken in Winterberg (foto: zoom)

Versagen die Blogs? Wer sich nur um sich selbst dreht, bleibt klein und runzelig … ruhrbarone

Homöopathie in der Pharmazie – eine Bestandsaufnahme: „Es bleibt zu folgern, daß die Pharmazeuten leider genauso anfällig für Esoterik sind wie die Mediziner. Nicht umsonst sieht man in fast jeder Apotheke homöopathische Medikamente in der Sichtwahl und man wird vermutlich keinen Apothekenangestellten finden, welcher einem von derlei Humbug abrät“ … now/here

Die seltsame Geschichte vom Diamant-Planeten: „Wissenschaftler haben einen Diamant-Planeten entdeckt! Das klingt natürlich enorm faszinierend und ziemlich fantastisch. Und es stimmt auch nicht so ganz. Zumindest ist alles ein wenig anders, als man es sich bei so einer Schlagzeile vielleicht vorstellt“ … scienceblogs

Digiphobe, hört! Surfen lässt mich geistig wachsen!
Googeln bildet enorm. Ich traue mich kaum, das zu erklären, weil ich bestimmt wieder Schelte bekomme, dass ich die Begriffe Information, Daten, Wissen oder vernetztes Wissen zu sorglos gebrauche und nicht so, wie die Theoretiker es gerade für ein paar Monate festgelegt haben … wilddueck

“Walker Evans – Decade by Decade”: „Seine Dokumentation der großen Depression, teilweise 1935/36 als Auftragsarbeit für die Resettlement Administration (RA) entstanden, gehört zu denjenigen Arbeiten, die lange Zeit als wesentlicher Maßstab von Evans’ Beurteilung als Künstler galten. Die Bilder aus dem amerikanischen Süden beeindrucken in ihrer Kompromisslosigkeit und Klarheit“ … heikerost

Na, endlich! – USA: Rückgang der Religiosität … hpd

Willy Brandt – am Montag 20 Jahre tot: vor 40 Jahren Auftaktrede zur heißen Phase des Wahlkampfes 1972 … nachdenkseiten

Hannelore Kraft und die Büchse der Pandora: Viele Politiker schirmen ihr Privatleben ab. Nicht Hannelore Kraft. Sie lebt ihre Ehe zunehmend öffentlich … postvonhorn

Das Ruhrgebiet muss endlich Hauptstadt werden: Ein einflussreiches US-Magazin schmäht Berlin – und schon wird dort im vorauseilenden Gehorsam fieberhaft überlegt, ob man nicht eine neue Hauptstadt braucht. Zur Auswahl stehen München, Hamburg, Köln – und das Ruhrgebiet. Hossa! … revierpassagen

“Weiße Salbe” für Freiwillige Feuerwehren? Laut Gerd Stüttgen (Sprecher der HSK-SPD für Inneres) will die NRW-Landesregierung ein Förderprogramm zwecks Erlangung von Fahrerlaubniserweiterungen für Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren auflegen … neheimsnetz

Zu guter Letzt: … Wenn Eltern die Kontrolle verlieren … schwenke

Heute Morgen noch in Polen …

Heute Morgen in der Nähe von Olesno in Polen (foto: zoom)
Heute Morgen nahe Olesno in Polen (foto: zoom)

Heute Morgen noch in Polen und jetzt nach über zwölf Autofahrstunden zurück im Hochsauerland die Eindrücke sortierend.

In WrocÅ‚aw (Breslau), Opole (Oppeln) und Olesno (Rosenberg) habe ich ein modernes, europäisches Land gefunden in dem ich mit ZÅ‚oty bezahlen musste.

Polnische Verhältnisse“ sind mir auch bei böswilligster Betrachtung nicht begegnet, sondern „Menschen wie Du und Ich“, die ich ebensogut in Hamburg, Duisburg oder Winterberg treffen könnte.

Viele Polen leben und/oder arbeiten im Ausland. Die dort verdienten Euro zählen in Polen ein Vielfaches.

Ich habe alte und neue Häuser gesehen, hohen technischen und baulichen Standard neben mit Braunkohle beheizten stinkenden Hütten, moderne Straßen und Radwege neben holprigen Fahrwegen.

Die Einkaufszentren hätten genau so gut in Dortmund, Essen, Bielefeld oder wo sonst auch immer stehen, viele Autos durch Gladbeck, Arnsberg oder Gießen fahren können.

Allerdings hörte man auch die uralten Traktoren über die Felder tuckern und die Forwarder, die die Kieferstämme zum Abtransport im Wald aufschichteten, hatten ihre besten Tage schon vor langer Zeit gesehen.

Zwei Dinge haben sich in Polen seit meinem letzten Besuch in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends nicht geändert:

Erstens gibt es keine Einsamkeit im Wald; hinter jedem Baum bücken sich die Pilzsammler/innen und füllen ihre Körbe.

Zweitens spreche ich immer noch kein Polnisch, was ich hiermit öffentlich geißele. Ohne ausreichende Sprachkenntnisse lässt sich keine Kultur verstehen und Polen ganz bestimmt ebenfalls nicht, geschweige denn diese Theatertruppe:

Oh, spräche ich doch Polnisch! Sind die Damen mit den Misfits zu vergleichen?
Oh, spräche ich doch Polnisch! Sind die Damen mit den Misfits zu vergleichen?

Umleitung: von Freien Wählern und Augentäuschern.

Polnisch ist wie Esperanto, oder? (foto: zoom)
Polnisch ist wie Esperanto, oder? (foto: zoom)

Wahlalternative 2013: aus den Freien Wählern sollen freie (Markt-)Radikale werden … nachdenkseiten

Merkel stellt die Union ruhig: Union-Chefin führt die Partei in den Pferch … postvonhorn

1000 Seiten starkes Armstrong-Material: So wird im Radsport gedopt … wazrechercheblog

Die Haustiere von Patrick Döring in Athen: Natürlich ist die Kritik am Besuch des Vorsitzenden der “Linke”, Bernd Riexinger, in Athen das übliche politische Geplapper … wiesaussieht

“Der Augentäuscher”: Ist die Fotografie eine Erfindung aus der Barockzeit? … revierpassagen

EEG, Strompreiserhöhung 2013: Unwägbarkeiten allenthalben … neheimsnetz

Mahlzeit! Aber was ist mit unserem Essen? Was ist unser Essen? In den letzten Tagen hat es aufgrund der dieses massiven Ausfalls von Schülern und Lehrern aufgrund des Kantinenessens einige gute Beiträge in den Medien gegeben … sauerlandblog

Piraten im HSK bedauern aktuelle Planungen zur A 46

In unserem BriefkastenAm 11. Oktober 2012 veröffentlichte der Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr die Antworten einer kleinen Anfrage des Abgeordneten der Piraten Robert Stein bezüglich der aktuellen Entwicklung des A 46 Lückenschlusses zwischen Iserlohn/Hemer und Neheim.

Demnach soll nur noch die Trasse von Iserlohn/Hemer bis Menden erschlossen werden, nicht aber bis nach Neheim. Für den Bau der A 46 zwischen Iserlohn/Hemer und Neheim sind aktuell 250 Mio. Euro veranschlagt. Der Kreistag, sowie die zuständigen Stadträte hätten sich weiterhin noch nicht auf eine Trassenführung geeinigt.

Die Piratenpartei im Hochsauerlandkreis bedauert die aktuellen Pläne der Landesregierung, die Trasse nicht wie geplant an Neheim anzuschließen.

Eine gut ausgebaute Infrastruktur stärkt die Wirtschaft im Hochsauerlandkreis, entlastet die Bundesstraßen 7 und 515 sowie die Bundesautobahn 44 und vermindert somit den Durchgangsverkehr in angrenzenden Städten an die A 46.

Auch weiterhin wird sich die Piratenpartei im Hochsauerlandkreis für den
Lückenschluss der A 46 einsetzen um die Anbindung der Region zu verbessern.

[1] Antwort der kleinen Anfrage des Abgeordneten Robert Stein (PIRATEN)

http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMD16/1063&quelle=alle

Blick auf Hamburg vom Heinrich-Hertz-Turm

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Ecke Rentzelstraße – Verbindungsbahn mit Schatten des Heinrich-Hertz-Turms (fotos: m.b.)

Der Hamburger Fernsehturm, richtig heißt er ja Heinrich-Hertz-Turm, ist mit 279,80 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Seit einigen Jahren können jedoch weder Hamburger noch Gäste den schönen Blick auf die Stadt genießen. Es fehlt ein Pächter. Daher ist der Turm für die Öffentlichkeit zur Zeit nicht zugänglich.

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Planten un Blomen, im Hintergrund die Außenalster.

Früher einmal drehte sich das Cafe auf 132 Metern Höhe um seine eigene Achse und die Besucher konnten so in alle Himmelsrichtungen schauen. Neben den tollen Ausblicken durfte der Gast eine Stunde lang so viel Kaffee und Kuchen zu sich nehmen, wie in ihn hineinpassten. Der Trick: Es gab ausschließlich Cremeteilchen, die enorm sättigten.

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Unten am Bildrand sind Universitätsgebäude zu sehen, im Hintergrund die Außenalster.

Vier Meter unterhalb des Cafes existierte eine Beobachtungsplattform. Von hier aus bot sich bei gutem Wetter ebenfalls ein fantastischer Blick.

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Blick auf die markanten Grindelhochhäuser.

Heute kommen Besucher nicht mehr auf den Turm. Daher sind diese Bilder historisch und etwas ganz Besonderes.

Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft – offener Brief an Senator Ties Rabe, Hamburg

Der Hamburger Hafen (archiv: zoom)
Der Hamburger Hafen (archiv: zoom)

an:
Herrn Senator Ties Rabe

Behörde für Schule und Berufsbildung

Hamburger Straße 31

22083 Hamburg

Kopie an:

Prof. Dr. Stefan T. Hopmann

Institut für Bildungswissenschaft

Sensengasse 3a

A-1090 Wien

Vorab per E-Mail an: Senator Ties Rabe / Prof. Dr. Stefan T. Hopmann

Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft – offener Brief

(Dieser offene Brief ist zuerst im Blog der Ruhrbarone erschienen.)

Sehr geehrter Herr Senator Rabe,

die „erziehungsKUNST“, Publikation des „Bundes der freien Waldorfschulen“, berichtete im August 2012 über die erste deutsche „Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft“(1), die zum Schuljahr 2013/14 in Hamburg entstehen soll.

Die „erziehungsKUNST“ hebt in ihrem Artikel hervor, dass die “Interkulturelle Waldorfschule Hamburg-Wilhelmsburg“, Zitat, „weder ‘Waldorfpädagogik light’“ werde, „noch dass die Waldorfpädagogik zu einem beliebig austauschbaren Methodenbaustein innerhalb der Staatsschulpädagogik wird.“

Als ausgebildeter Waldorflehrer(2) möchte ich Sie fragen: Wie will die Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg sicherstellen, dass das Spezifische der Waldorfpädagogik – der anthroposophische Hintergrund – auch in einer Schule in staatlicher Trägerschaft erhalten bleibt?

Der Erziehungswissenschaftler Prof. Klaus Prange schreibt über die Waldorfpädagogik: „Die Anthroposophie braucht in der Tat nicht [in den Unterricht der Waldorfschule] hineingetragen zu werden, sie ist immer schon da.”(3)

Was meint Prof. Prange damit? Es würde den Rahmen dieses offenen Briefes sprengen, hier eine Gesamtdarstellung der Waldorfpädagogik geben zu wollen, wie es Prof. Prange in seinem Standardwerk „Erziehung zur Anthroposophie – Darstellung und Kritik der Waldorfpädagogik“ tut, zur Verdeutlichung nur drei Beispiele:

Rudolf Steiners anthroposophische „Temperamentenlehre“:

Die Waldorfpädagogik teilt die Schüler in vier Temperamente ein. Diese Temperamente sind Grundlage für die Gestaltung des Unterrichts aller Fächer, auch der wissenschaftlichen, Zitat aus Helmut Eller, „Die Temperamente – und ihre Behandlung im Unterricht“:

„FEUERARTEN (in der Chemie-Epoche der 7. Klasse):

[Melancholiker] Erde: Glühen der Eierbriketts, ganz im Innern

[Phlegmatiker] Wasser: Brennender Spiritus läuft über ein Brett, entzündet aber nicht das Holz

[Sanguiniker] Luft: eine Bäckertüte wird mit Gas gefüllt, so daß beim Ausdrücken in die Flamme ein kurzer, heller Feuerball entsteht

[Choleriker] Feuer: Petroleum in einer Blechdose angezündet, läßt sich nicht mit einfachen Mitteln löschen und erzeugt große Hitze

Diese Versuche findet man in Mackensens Chemie-Abhandlungen. Mit den Kindern spricht man auch in diesem Zusammenhang wiederum über die 4 Temperamente.“

In Helmut Eller, „Die Temperamente – und ihre Behandlung im Unterricht“, das im „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ zur Ausbildung der zukünftigen Waldorflehrer verwendet wurde, finden sich Temperamente in jedem Lebensbereich, natürlich auch in der für Anthroposophen real existierenden Welt der, Zitat Eller:

„ELEMENTARWESEN

[Melancholiker] Erde: Gnomen, Zwerge, Wichtelmänner, Wurzelmännlein

[Phlegmatiker] Wasser: Undinen, Nixen, Nöck

[Sanguiniker] Luft: Sylphen, Elfen

[Choleriker] Feuer: Salamander, Feuergeist“

Anthroposophische Geschichtsschreibung:

In der Waldorfschule wird anthroposophische Geschichte unterrichtet. Ausgehend vom „Platonischen Weltenjahr“ mit einer Länge von 25 920 Jahren unterscheidet die Anthroposophie „Kulturepochen“ von 2160 Jahren Dauer. Unterrichtet wird in der Fünften Klasse der Waldorfschule:

• Atlantis

• Urindische Kulturepoche: 7227 – 5067 v. Chr.

• Urpersische Kulturepoche: 5067 – 2907 v. Chr.

• Ägyptisch-Chaldäische Kulturepoche: 2907 – 747 v. Chr.

• Griechisch-Lateinische Kulturepoche: 747 v. Chr. – 1413 n. Chr.

• Germanisch-Angelsächsische Kulturepoche: 1413 – 3573 n. Chr.

Nach anthroposophischer Geschichtsschreibung leben wir heute in der „Fünften nachatlantischen Kulturepoche“ (1413 – 3573 n. Chr.). An der Verwendung des Begriffs „nachatlantisch“ lässt sich die zentrale Bedeutung des anthroposophischen Atlantis-Mythos erkennen:

Ohne Atlantis könnte es nach anthroposophischer Auffassung die Menschheit in ihrer heutigen Form gar nicht geben – Atlantis ist für die Anthroposophie eine historische Tatsache.

Rudolf Steiners „Jahrsiebtelehre“:

Die Waldorfpädagogik übernimmt die in der Anthroposophie übliche Einteilung des Menschen in „Wesensglieder“. Diese „Wesensglieder“ entwickeln sich laut Rudolf Steiner in zeitlichen Abschnitten von 7 Jahren, den „Jahrsiebten“. Dazu sagt Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien, im Interview „Man kann nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein“(4), Zitat:

„(…) Lichte: noch einmal zur Jahrsiebtelehre – von 0–7 Jahre wird der physische Leib entwickelt, von 8–14 Jahre der Ätherleib, von 15–21 Jahre der Astralleib, vom 21 Lebensjahr an endlich das ‘Ich’ – erst dann ist der Mensch ein Mensch. Was sagen Sie zu Steiners Mensch aus dem Esoterik-Baukasten?

Prof. Hopmann: Wir leben in einer freien Gesellschaft. Also hat jede/r das Recht, jeden Unfug zu glauben. Nur sollten sich Eltern, die ihr Kind einer Waldorfschule anvertrauen, darüber im klaren sein, dass sie dann einer Pädagogik vertrauen, die ein heilloses Gebräu esoterischer Glaubenssätze über Drüsen, Zahnentwicklung, astrologischen Einflüsse und ähnliches ist, das von der modernen Kinderpsychologie und der aktuellen Lehr-Lern-Forschung durchweg als durch nichts begründbarer Unsinn abgelehnt wird. Entschiedene Waldorfianer wird das nicht anfechten: Wie alle Sekten sind sie gegen widersprechende Wissenschaft immun (…)“

Dies waren nur einige wenige Beispiele für die anthroposophische Prägung der Waldorfschule. Gemäß dem Anspruch der Anthroposophie auf â€žGanzheitlichkeit“ ist in der Waldorfschule alles Anthroposophie.

Meine Schlussfrage: Beabsichtigt die Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg als staatlicher Träger der „Interkulturellen Waldorfschule Hamburg-Wilhelmsburg“ die Weltanschauung Anthroposophie weiter zu verbreiten?

Mit freundlichen Grüssen

Andreas Lichte

P.S.: Da es sich um eine „Interkulturelle Waldorfschule“ handelt, könnte auch verstärkt Rudolf Steiners Rassenlehre unterrichtet werden. Folgende Erkenntnisse Rudolf Steiners könnten insbesondere bei schwarzen Schülern zu einem neuen Selbstverständnis führen, Zitat Rudolf Steiner:

„(…) So daß also ein Schwarzer in Afrika ein Mensch ist, der möglichst viel Wärme und Licht vom Weltenraum aufsaugt und in sich verarbeitet. Dadurch, daß er das tut, wirken über den ganzen Menschen hin die Kräfte des Weltenalls so. (Es wird gezeichnet.) Überall nimmt er Licht und Wärme auf, überall. Das verarbeitet er in sich selber. Da muß etwas da sein, was ihm hilft bei diesem Verarbeiten. Nun, sehen Sie, das, was ihm da hilft beim Verarbeiten, das ist namentlich sein Hinterhirn. Beim Neger ist daher das Hinterhirn besonders ausgebildet. Das geht durch das Rückenmark. Und das kann alles das, was da im Menschen ist an Licht und Wärme, verarbeiten. Daher ist beim Neger namentlich alles das, was mit dem Körper und mit dem Stoffwechsel zusammen hängt, lebhaft ausgebildet. Er hat, wie man sagt, ein starkes Triebleben, Instinktleben. Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. Im Neger wird da drinnen fortwährend richtig gekocht, und dasjenige, was dieses Feuer schürt, das ist das Hinterhirn. (…)

Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse. (…)“

Rudolf Steiner, â€žVom Leben des Menschen und der Erde – Über das Wesen des Christentums“, GA 349, Dritter Vortrag, Dornach, 3. März 1923


Anmerkungen:

1 „Wilhelmsburg: Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft startet“, erziehungsKUNST, August 2012

2 Andreas Lichte, „Waldorflehrer werden! – am ‘Seminar für Waldorfpädagogik Berlin’“, Ruhrbarone, 28. Februar 2011

3 Klaus Prange, „Erziehung zur Anthroposophie – Darstellung und Kritik der Waldorfpädagogik”, Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn, 2000

4 Stefan Hopmann, Andreas Lichte, „Man kann nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein“, Ruhrbarone, 11. Juli 2011

Reaktion von Senator Ties Rabe:

Senator Ties Rabe und sein Pressesprecher Peter Albrecht verweigerten eine Stellungnahme zu meinem offenen Brief vom 3.9.2012.