Guten Morgen! Narcissus allein im Buchenwald

Eine einsame Narzisse im Buchenwald (foto: zoom)

Es geht auf Ostern zu. Die Gelbe Narzisse (Osterglocke) ist mit über 20.000 aus ihr hervorgegangenen Kultursorten und Hybriden die wirtschaftlich bedeutendste unter den Narzissenarten. Das Exemplar auf dem Bild hat sich einen einsamen Standort im Buchenwald bei Siedlinghausen ausgesucht.

In anderen Orten hat sich ein regelrechter Kult um die gelben Blütenplanzen aus der Familie der Amaryllisgewächse entwickelt. In und um Nordenau wurde beispielsweise der 11 Kilometer langen Osterglockenweg mit Tausenden von Narzissen angelegt.

Zitat:

„Begonnen hat die Liebe zu den leuchtenden Frühlingsboten aber schon viel früher [als 2021]. Die Menschen in Nordenau spendeten 2017 mehrere Tausend Blumenzwiebeln, die im Umland gepflanzt wurden. Das Gelb sah so schön aus, dass in den folgenden Jahren immer weitere Zwiebeln in die Erde gesteckt wurden. Mittlerweile sind unzählige Osterglocken gepflanzt und ein richtiges Blütenmeer entstanden. Damit man alle bestaunen kann, wurde 2021 der Osterglockenweg ins Leben gerufen. Er führt an allen Frühblühern vorbei. Eine genaue Wegbeschreibung findet sich auf der Website des Schmallenberger Sauerlandes.“

Quelle: https://www.presseportal.de/pm/157783/5473354

Inzwischen sieht man im hohen Hochsauerland viele Bänke, Kreuze oder andere Wegmarken, um die herum Narzissenzwiebeln gesteckt wurden. Viele Spaß beim Entdecken und Anschauen. Die Schönheit liegt im Auge der Betrachtenden.



Deutschlandwetter – Bund und Länder – im März 2025

Zweitsonnigster, äußerst trockener und zu milder März

Blühende Forsythie – Frühlingbote am Hamburger Hafen (Foto: © Frank Kahl / DWD)

Offenbach, 31. März 2025 – Im vergangenen März kamen Sonnenanbeter voll und ganz auf ihre Kosten. Das Zentralgestirn schien in einigen Regionen rekordverdächtig lange. Des Weiteren war es verbreitet deutlich zu mild und viel zu trocken, wodurch die Waldbrandgefahr bereits früh im Jahr deutlich anstieg. Außerdem lag die Bodenfeuchte in den oberen Schichten besonders im Norden des Landes gebietsweise bis zu 20 Prozent (%) unter den langjährigen Minimalwerten. Tiefere Bodenschichten waren jedoch noch gut versorgt und die Grundwasserspeicher aufgefüllt.

(Pressemitteilung DWD)

Maßgeblich verantwortlich für die niederschlagsarme und sonnenscheinreiche Witterung waren ausgeprägte Hochdruckwetterlagen. An insgesamt 20 Tagen im März wurde eine hochdruckgeprägte Wetterlage klassifiziert. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

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Extreme Trockenheit in Deutschland, NRW und im Hochsauerland

Dürre im Oberboden bis 25 cm über die letzten 30 Tage

Karte Deutschland: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Ich hatte unter anderem hier im Blog erwähnt, dass der späte Start der Blütenpflanzensaison im hohen Hochsauerland mit der anhaltenden Trockenheit zu tun haben könnte.

Tatsächlich wird meine subjektive Einschschätzung vom Dürre-Monitor des Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wissenschaftlich belegt.

In Deutschland, insbesondere auch NRW, herrscht zur Zeit eine Trockenheit, die in sechs Stufen von ungewöhnlich trocken bis zu außergewöhlicher Dürre reicht (siehe dazu auch die Legende unterhalb der Karten).

Auf der unteren Karte sieht man, dass fast ganz NRW von extremer bis außergewöhnlicher Dürre im Oberboden bis 25 cm betroffen ist.

Karte NRW: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Legende für beide Karten: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Bliebe auch weiterhin der Regen aus, wäre es nicht gut für die Landwirtschaft und Gartenbau. Auch stiege die Gefahr für Waldbrände und mangelnde Wasserversorgung.

Sollte es in nächster Zeit ausreichend regnen, könnte die Trockenheit wieder ausgeglichen werden. Hielte allerdings die Dürre bis in den Sommer hinein an, würden sinkende Grundwasserspiegel die Trinkwasserversorgung gefährden und es drohten Einschränkungen für Rasenbewässerung und Poolfüllungen (Pool abschaffen? Rasen nicht mehr so häufig mähen?). Niedrigwasser in den Flußsystemen würde Energieversorgung und Schifffahrt beeinträchtigen.

Auch wenn es demnächst – die Hoffnung stirbt zuletzt – wieder regnete, ist es in der Wissenschaft unumstritten, dass häufigere und schwerwiegendere Dürren Teil der Klimakrise sind, ebenso wie ihr Spiegelbild: Stürme, Starkregen und Überschwemmungen.

Die Lösung, um die sich verschärfende Klimakrise zu bekämpfen, ist seit Jahrzehnten bekannt: raus aus den fossilen Energien!

Aber dazu demnächst mehr auf diesem Blog.

Frühblüher entlang der Namenlose (Lahmelofe)

Das Scharbockskraut blüht schon vereinzelt entlang der Namenlose. (foto: zoom)

Der Frühling hat sich in diesem Jahr Zeit gelassen. Meine Vermutung für das späte Auftauchen der ersten Frühblüher wie Huflattich, Buschwindröschen, Primeln und Scharbockskraut im hohen Hochsauerland ist, dass es bislang insgesamt zu trocken und in den Nächten zu kalt war.

Aber wie in jedem Jahr kommt mit Sicherheit der Frühling. Gestern Nachmittag warfen die Staubblätter des Buschwindröschens Schatten auf die weißen Kronblätter.

Buschwindröschen – die Staubblätter werfen Schatten. (foto: zoom)

Der Huflattich präsentierte sich leidlich zerrupft, was aber ganz interessant aussah. Es muss nicht immer perfekte Regelmäßigkeit sein.

Huflattich – warum nicht den unregelmäßigen Blütenstand als Motiv nehmen? (foto: zoom)

Die Fotos habe ich mit dem 105 mm Makroobjektiv ohne Stativ aufgenommen. Die Scharfeinstellung aus der Hand ist mit dieser Ausrüstung bei mir immer Glückssache.

Auf dem letzten Foto ist die Hohe Schlüsselblume zu sehen.

Die Hohe Schlüsselblume mit ihren länglichen Kelch- und Kronblättern. (foto: zoom)

Kompass für die Defossilisierung der petrochemischen Industrie in Deutschland

Blick auf eine Erdöl-Raffinerie (Pressefoto: Uni Kassel)

Die petrochemische Industrie steht vor einem fundamentalen Kurswechsel: Um fossile Rohstoffe zu ersetzen, muss die Branche ihre Rohstoffbasis neu denken. Im Rahmen des Forschungsprojekts GreenFeed stellen Forschende nun eine Technologie-Roadmap für die Defossilisierung der petrochemischen Industrie in Deutschland vor. Die Universität Kassel skizziert gemeinsam mit dem Wuppertal Institut, dem Karlsruher Institut für Technologie und dem Deutschen Biomasseforschungszentrum, wie die Industrie langfristig ohne Erdöl auskommen kann. Diese und weitere Ergebnisse stellen die Projektpartner im Rahmen einer Online-Abschlussveranstaltung am 29. April 2025 vor.

(Pressemitteilung Uni Kassel)

Das Forschungsprojekt „Green Feedstock for a Sustainable Chemistry“ hat nach drei Jahren intensiver Forschung seinen erfolgreichen Abschluss gefunden. Im Fokus stand die Entwicklung von Langfristszenarien für eine fossilfreie Polymerindustrie und die umfassende Transformation der petrochemischen Industrie hin zu einem Kreislaufsystem auf Basis erneuerbarer Rohstoffe.

Die nun veröffentlichte Technologie-Roadmap kondensiert die zentralen Erkenntnisse des Projekts und versteht sich als Kompass für die Defossilisierung der deutschen petrochemischen Industrie. Sie zeigt konkrete Pfade zu einer klimaneutralen Zukunft auf, bewertet die Rolle der hierfür notwendigen Technologien und gibt Handlungsempfehlungen für Industrie, Politik und Wissenschaft.

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Schadstoffe im Ackerboden mit Zwischenfrüchten entfernen

Neue Wege zur Verbesserung der Bodengesundheit in der Landwirtschaft

Als Zwischenfrüchte angebaute Pflanzenarten wie z.B. Klee können Schadstoffe aus dem Boden entfernen oder im Wurzelraum fixieren. (Pressefoto: UFZ)

Nitrat, Pestizide, Metalle, Plastik – Böden in der Landwirtschaft enthalten häufig Schadstoffe. Gibt es nachhaltige und klimaneutrale Lösungen, um die Bodengesundheit von Agrarflächen zu verbessern und zu fördern? Ja, sagt ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Bestimmte Pflanzenarten könnten als Zwischenfrüchte zur Phytosanierung eingesetzt werden, also zum Entfernen von Schadstoffen aus dem Boden. In ihrem im Fachmagazin Trends in Plant Sciences veröffentlichten Artikel tragen die Forschenden Ergebnisse aus mehr als 100 wissenschaftlichen Studien zusammen und zeigen, welche Pflanzen sich nach bisherigem Kenntnisstand eignen, Schadstoffe aus landwirtschaftlich genutzten Böden zu entfernen oder im Wurzelraum zu fixieren.

(Pressemitteilung UFZ)

Landwirte bauen zwischen zwei Hauptkulturen häufig sogenannte Zwischenfrüchte an. Sie werden unter anderem als Tierfutter genutzt oder verbleiben als Gründüngung auf dem Acker. So versorgen sie den Boden vor der nächsten Aussaat oder Pflanzung mit Nährstoffen. Zwischenfrüchte schützen aber auch vor Erosion, stabilisieren den Wasser-, Nährstoff- und Kohlenstoffhaushalt des Bodens, regulieren die Bodentemperatur, fördern die Humusbildung, speichern Kohlendioxid und erhöhen ober- und unterirdisch die Biodiversität. „Zwischenfrüchte sind in der Landwirtschaft tatsächlich so eine Art Wunderwaffe“, sagt Prof. Marie Muehe, Leiterin der Arbeitsgruppe Pflanzen-Biogeochemie am UFZ und Letztautorin der Publikation. Verkannt sei bislang allerdings ihr Potenzial, Schadstoffe aus Böden zu entfernen.

Verschiedene Formen der Phytosanierung (Foto: Marie Muehe / UFZ)

Schadstoffe mithilfe von Pflanzen aus Böden zu entfernen, ist nicht neu. Schon jetzt werden beispielsweise kontaminierte Böden auf Industrieflächen so saniert. In der Landwirtschaft könnte man von dieser Methode aber ebenso profitieren, sagt Marie Muehe: „Der Einsatz ausgewählter Zwischenfrüchte zur Phytosanierung ist ein naturbasierter und klimaneutraler Weg, um die Bodengesundheit zu verbessern und zu erhalten. Das sollten wir im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft auch nutzen.“

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Frühling im Hochsauerland: Kanadagans, Schlüsselblume und Buschwindröschen

Mit dem Handy bei noch trübem Morgenlicht eingefangen: Kanadagans (oben), Buschwindröschen (unten links) und die Hohe Schlüsselblume (unten rechts) (Fotocollage: zoom)

Vor einem Jahr um diese Zeit war der Frühling weiter fortgeschritten als heute. Das Familienleben der Silbacher Gänse entwickelte sich aufregend und die Buschwindröschen präsentiererten ihre Blüten weit geöffnet.

Siehe auch: https://www.schiebener.net/wordpress/fruehling-an-der-namenlose-buschwindroeschen-drei-gaense-und-das-scharbockskraut/

Dieses Jahr kann ich zumindest schreiben, dass nach einer längeren Trockenperiode endlich etwas Regen gefallen ist und sich das Wald- und Teichleben langsam regt.

Heute scheint die Sonne, die Luft ist feucht und warm – beste Voraussetzungen für üppiges Wachstum, Entwicklung sowie vielfältige Exkursionen samt Naturbeobachtungen.

Gletscher-Schmelze betrifft auch Emscher und Lippe

Weltwassertag am 22. März – das Motto lautet „Erhalt der Gletscher“: Warum die Eis- und Schneeschmelze in den Alpen auch Auswirkungen auf unsere Region haben kann

Der neu angelegte Mündungsbereich der Emscher am Rhein bei Dinslaken und Voerde bietet nun eine breite Auenlandschaft, die bei Hochwasser im Rhein diesem als Retentionsraum dient. (Foto: © Rupert Oberhäuser/EGLV)

Der „Erhalt der Gletscher“ ist das Motto des diesjährigen Weltwassertages, der am heutigen Samstag (22. März) begangen wird. Bedingt durch den Klimawandel schrumpfen die Gletscher rapide – mit gravierenden Folgen für Ökosysteme, Wasserressourcen und die menschliche Sicherheit. Auch in den Einzugsgebieten von Emschergenossenschaft und Lippeverband kann die immer schneller fortschreitende Eis- und Schneeschmelze durch Überlagerungen von Ereignissen zu Hochwassersituationen an Emscher und Lippe führen, insbesondere in den Mündungsbereichen der beiden Nebenflüsse des Rheins in Dinslaken/Voerde und Wesel.

Der Rhein erhält sein fließendes „Futter“ unter anderem über die Gletscher in der europäischen Alpenregion. Eine durch die zunehmende Erderwärmung rasant ansteigende Gletscherschmelze kann zu einer „Überfütterung“ des Rheins führen, gerade in Jahreszeiten, in denen auch die Hochwassergefahr an den großen Nebenflüssen wie z.B. an der Mosel erhöht ist – was sich konkret in häufiger auftretenden Hochwasserereignissen auch in Nordrhein-Westfalen und in den Flusseinzugsgebieten von Emscher und Lippe äußern würde. Die Emscher mündet bei Dinslaken und Voerde in den Rhein, während die Lippe etwas weiter nördlich bei Wesel auf den Rhein trifft.

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„Stunde der Erde“ als Symbol für mehr Klimaschutz: heute Abend von 20:30 bis 21:30 das Licht ausschalten

Schon mehr als 500 Gemeinden in Deutschland machen mit. Anmeldungen auch heute noch möglich

Screenshot der Karte teilnehmender Gemeinden/Firmen/Zuhause und Sing-Events (Quelle: https://www.wwf.de/earth-hour/)

Der Countdown zu einer weltweiten symbolträchtigen Aktion für den Klimaschutz läuft: Am 22. März findet die Earth Hour statt. Zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr Ortszeit gehen an bekannten Bauwerken weltweit, an vielen Unternehmenssitzen und in Privathäusern die Lichter aus, um ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Wie dringend das Signal ist, zeigen die aktuellen Debatten zum Koalitionsvertrag, der Reform der Schuldenbremse und den nötigen Investitionen.

(Grundlage: Pressemitteilung WWF)

Teilnahme für Städte, Gemeinden, Unternehmen, Vereine, Chöre, Bands, aber auch Privatpersonen: https://www.wwf.de/earth-hour/so-koennen-sie-mitmachen

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Schnittblumen? Schwamm drüber! Gib mich Kirsche!

Nur in Ausnahmefällen: Schnittblumen (foto: zoom)

Normalerweise bin ich ein Gegner von Schnittblumen. Pflanzen gehören in die Erde. Manchmal mache ich eine Ausnahme.

Der Blumenstrauß hat mir, weil er jetzt schon einmal auf dem Tisch stand, als Testmotiv für das neue Objektiv – Festbrennweite 35 mm – gedient. Der Autofokus funktioniert.

Der rotrandige Baumschwamm (foto: zoom)

Baumschwämme sind dankbare Motive. Sie bewegen sich nicht. Deshalb konnte ich diesen hier noch mit dem alten, defekten Autofokus einfangen. Zwei Sekunden knarzendes Scharfstellen – kein Problem für den Pilz. Er hat nicht gewackelt.

In kaum einer Stadt kann man zur Zeit der Zierkirschenblüte entkommen. (foto: zoom)

Vom Sauerland in die Rüttenscheider Straße: Die Gentrifizierung eines Stadtteils ist erst dann abgeschlossen, wenn japanische Zierkirschen in langen Reihen an einer Fahrradstraße, auf der abends die Poser ihre Schicki-Micki-Karren mit mächtigen Fehlzündungen teita führen, blühen.