Biomasse-Business: Wie das Unternehmen EPH Wäldern und Klima schadet

LEAG Pelletwerk in Oranienbaum – Holz zu verbrennen schadet Klima und Wäldern ( Foto: Jana Ballenthien, ROBIN WOOD)

Der tschechische Energiekonzern EPH und seine deutschen Tochterunternehmen LEAG und MIBRAG setzen vermehrt auf Holzbiomasse. Dies führt zu enormen Schäden für Wälder, Artenvielfalt und Klima. Davor warnen die Umweltorganisationen NABU, ROBIN WOOD und Biofuelwatch.

(Gemeinsame Pressemitteilung von Biofuelwatch, NABU und ROBIN WOOD)

Die Umweltorganisationen haben heute ein neues Infopapier über das Ausmaß und die Auswirkungen der Holzverbrennung und Pelletproduktion von EPH (Energeticky a prumyslovy holding) veröffentlicht. Darin konstatieren sie, EPH bleibe wegen anhaltend hoher CO2-Emissionen „einer der schmutzigsten Energiekonzerne Europas”. Die Umweltorganisationen fordern von EPH einen schnellen Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung und aus der Holzenergie sowie eine konsequente Ausrichtung des Konzerns auf wirklich klimafreundliche erneuerbare Energien und Technologien.

EPH betreibt bereits sieben Holzkraftwerke in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und der Tschechischen Republik und plant zudem, ein Kohle-Heizkraftwerk in Wählitz (Sachsen-Anhalt) auf Holzverbrennung umzurüsten. In seinen Kraftwerken verfeuert EPH Holz aus Wäldern in Nordamerika und Europa. Zudem produziert die EPH-Tochterfirma LEAG in Deutschland und Schweden bis zu eine Million Holzpellets pro Jahr. Dabei werden auch große Mengen an ganzen Baumstämmen genutzt, sogenanntes Rundholz, welches auch gut für die Nutzung in Holzprodukten geeignet wäre.

EPHs größtes Biomassekraftwerk befindet sich in Lynemouth in Nordengland. Dort werden Pellets aus den Südstaaten der USA und aus British Columbia (Kanada) verbrannt, u.a. aus Rodungen von Laubwäldern in einem Biodiversitäts-Hotspot und von Urwäldern in Westkanada.

In Südfrankreich verbrennt EPH Holz aus Brasilien und Spanien sowie aus französischen Wäldern darunter bislang auch Holz aus Natura2000-Gebieten. Das Holz aus Brasilien stammt von Eukalyptus-Plantagen. Lokale Nicht-Regierungs-Organisationen bezeichnen diese großflächigen Monokulturen als „grüne Wüsten”. Sie kritisieren, dass deren Anlage und Bewirtschaftung mit Landraub sowie starken Umweltbelastungen verbunden sind.

Wichtige Informationen über EPHs Biomasseinvestitionen wurden dieses Jahr auch von investigativen Journalist*innen des europäischen Journalismfund zusammengetragen.

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