UFZ-Klimaökonom Reimund Schwarze analysiert die Ausgangslage im Vorfeld
Beim Klimagipfel im Baku geht es vor allem um eine Vervielfachung der internationalen Klimafinanzierung. Gelingt dies nicht, wird auch die nötige schnelle Absenkung der Treibhausgas-Emissionen scheitern und das 1,5-Grad-Ziel endgültig außer Reichweite geraten, sagt Prof. Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). So wie in den vergangenen Jahren ist der Klimaökonom auch 2024 als Beobachter vor Ort. Im folgenden Statement analysiert er die Ausgangslage.
Für die COP29, die am Montag beginnende 29. UN-Klimakonferenz in Baku, kursiert eine neue Abkürzung: NCQG, ausgeschrieben New Collective Quantified Goal. Bei diesem „neuen gemeinsamen quantifizierbaren Ziel“ geht um ein langfristiges Regelwerk für die internationale Klimafinanzierung bis in die 2030er Jahre hinein.
An der Ausplünderung der so genannten 3. Welt ist auch die Autonation Deutschland maßgeblich beteiligt.
W. A. Rogers, “One Reason for the Child Labor Problems,” New York Herald, 28 Feb. 1903, rep. in David MacLeod, The Age of the Child: Children in America, 1890–1920 (New York, 1998), 115. (Quelle: wikimedia)
Beispiel Kongo: Dort schuften 3 Mio. Menschen als Tagelöhner im Kobaltbergbau. 70 % des geförderten Kobalts stammen aus diesem afrikanischen Land. Es sind die „Sklaven“ des 21. Jahrhunderts. Kobaltgräber schlagen 3 kg Kobaltgestein täglich; und das für 20 Dollar. Die Tagebaustätten gleichen Mondlandschaften.
Ein Krater reiht sich an den anderen. Der Staub der Minen vergiftet alles. Metallische Rohstoffe wie dieser und andere werden für unsere immer leistungsstärkeren Limousinen benötigt. Eineinhalb Tonnen bringen größere Autos auf die Waage. Die Arbeiter tragen schwere Krankheiten davon oder sterben später daran. U. a. treten Mißbildungen und Nervenschäden auf. Frei vom Kleinbergbau sind die wenigsten Landstriche. Anforderungen an Umweltstandards und Menschenrechte sind – wie sollte es anders sein – äußerst niedrig. Es fehlt bisher jede Transparenz in den Lieferketten. Es gibt keine Sorgfaltswahrung im Sinne des Lieferkettengesetzes. (Quelle: ZDF)
Zur Erinnerung: Kurz nach Mitte Oktober hatte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) den eingeladenen Kanzler Olaf Scholz ultimativ aufgefordert, für das ohnehin durch Intervention der FDP bereits zur Unkenntlichkeit verwässerte Lieferkettengesetz das endgültige AUS zu beschließen. Der Einwand des BDI: Das betreffende Gesetz sei viel zu „bürokratisch“ und schwäche die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft erheblich. Eine dreiste und zynische Forderung! Unter Bürokratieabbau verstand die Wirtschaftslobby und deren Handlanger auf der politischen Bühne nie etwas anderes als den Abbau von Umwelt- und Sozialstandards. Und wie es sich für einen deutschen Bundeskanzler gehört – beugte sich Scholz erwartungsgemäß ohne jeden Widerspruch bedingungslos dem Druck der Industrielobby. Noch vor den anwesenden Gästen erklärte der SPD-Kanzler das Gesetz kurzerhand für „tot“ und ließ jenes, besser gesagt, was davon noch übrig geblieben war, endgültig zur Makulatur werden.
Weißer Raps auf den Feldern zwischen Altenbüren und Brilon (foto: zoom)
Wundert ihr euch auch über die gelb blühenden Felder im Oktober? Sieht aus wie Raps, ist aber Weißer Senf (Sinapis alba L.) oder allerhöchstens Ackersenf.
Der Weiße Senf wird von den Landwirt*innen als Zwischenfrucht zur Bodenverbesserung ausgesät.
Abgesehen vom landwirtschaftlichen Nutzen gefällt es mir, dass der Herbst mit Frühlingsfarben aufwartet.
Heute wird es noch einmal warm und sonnig. Raus in die Natur! Genießt den Anblick der Senffelder.
Blick ins Tal Richtung Siedlinghausen. Links vom Ort die sieben WEA auf dem Mannstein (foto: zoom)
Heute war ideales Wetter, um die Einkäufe in Winterberg mit dem Rad zu erledigen. Den Blick ins Tal, kurz hinter dem Großen Bildchen Richtung Altastenberg, lasse ich mir nur selten entgehen.
Absteigen, die weite Landschaft genießen, den Fotoapparat aus der Satteltasche kramen, Klack! und weiter geht’s.
Ein Umweg über den Kahlen Asten gehört zum Pflichtprogramm. Fast jedes Mal wartet dort oben ein Fotomotiv.
Ein Anhänger mitten auf der Heide (foto: zoom)
Das Mittagslicht war hart, und so habe ich mich entschlossen den Kontrast für eine Silhouette auszunutzen. An der Kamera waren keine besonderen Einstellungen nötig.
Der Anhänger dient wahrscheinlich dem Transport der Schafe, die auf dem Kahlen Asten die Pflege der Heide übernehmen. Die Tiere selbst habe ich heute nicht gesehen. Keine Zeit zum Suchen.
In und um Winterberg war es, auch wegen der Herbstferien in NRW, voll: sehr viele Autos, viele Menschen, meist im Umfeld der sogenannten Attraktionen wie MTB-Arena, Sommerrodelbahn, Panoramabrücke und im Nahbereich der Winterberger Geschäfte und Lokale.
An und auf der Kappe war „die Hölle los“. Auf dem Bild sieht man die Blechschlange der parkenden Autos ind ein paar Mountainbiker auf dem Anfängerparcour. (foto: zoom)
Mein Plan war es noch, einen Abstecher hoch zur MTB-Arena auf der Kappe zu machen und zu fotografieren, aber es herrschte ein ungeheures Gewusel. Die Parkplätze suchenden Autofahrer*innen vetrieben mich recht effektiv. Keine Ruhe. Bloss weg da!
Hier war mal Wald. Einige Rest sind unter der Plastikplane verpackt (foto: zoom)
Wie ich es heute Morgen angekündigt hatte, sind wir von Siedlinghausen nach Winterberg gewandert. Früher lagen die Wege fast ausschließlich im Wald. Inzwischen kann man den Blick über große Kahlschlagsflächen schweifen lassen.
Die Abraumhalde des Silbacher Steinbruchs, auch Abraumhalde Kuhlenberg genannt, erscheint mir bei jeder Wanderung wieder ein Stück in Höhe und Breite gewachsen zu sein. Da ich keine konkreten Zahlen kenne, kann ich mich natürlich auch täuschen.
Die Abraumhalde des Silbacher Steinbruchs macht dem Kahlen Asten Konkurrenz. (foto: zoom)
Die auffällige Terrassierung der Abraumhalde Kuhlenberg soll wahrscheinlich das Abrutschen der Halde verhindern.
Auf großen Haufen von Holzspänen neben dem Minenplatz, wuchsen die Fruchtkörper einer Pilz-Art der Gattung Ackerling. Diese ernährt sich gerne von abgestorbenen Holzresten.
Laut Bestimmungs-App: Adriger Ackerling (foto: zoom)
Bei der Bestimmung von Pilzen traue ich keiner App und mir selbst am allerwenigsten. Ackerling ist wahrscheinlich, aber wenn es jemand besser weiß, bin ich auch nicht traurig.
Höhepunkt der Wanderung war der Anblick des Kunstschneebergs auf dem Skihang am Poppenberg oberhalb von Möppis Hütte. Wenn man genau hinsieht, kann man eine weiße Wolke erkennen, die sich gleich auf den weißen Haufen legen wird.
Am Poppenberg wurde Kunstschnee produziert und auf einen Haufen gepustet (foto: zoom)
Schon verrückt, bei Sonnenschein und plus 10° Celsius Schneevorräte auf der Piste anzulegen. Die Rationalität hinter diesem Treiben verschließt sich mir wahrscheinlich auch nur deswegen, weil ich von der Kunstschneeerzeugung noch weniger Ahnung habe als von Pilzen.
Bis Ende Oktober zeigt mir die DWD-Wetter-App Plusgrade, aber in den schattigen Hanglagen könnten die Temperaturen durchaus Richtung 0° Celsius fallen.
Vorn im Bild einige Winterberger Wintermacher in Ruhestellung, im Hintergrund der Landal-Ferienpark (foto: zoom)
Die meisten Schneekanonen, die ich heute gesehen habe, waren bereits auf den Ski-Hängen platziert, einige (siehe Bild oben) liegen noch „auf der Lauer“.
Sollte der Winter morgen plötzlich und ohne Vorwarnung kammen, die Winterberger Skiliftbetreiber scheinen vorbereitet.
Interview mit der Wissenschaftlichen Geschäftsführerin des UFZ Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese über den anstehenden Weltnaturgipfel (COP 16) in Cali
Prof. Katrin Böhning-Gaese (Foto: Sebastian Wiedling / UFZ)
Die 16. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (UNCBD) findet vom 21. Oktober bis 1. November in Cali (Kolumbien) statt. Die Biologin und Wissenschaftliche Geschäftsführerin des UFZ, Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, über die Ziele der COP 16, die Rolle Deutschlands und die Aufgabe der Wissenschaft bei der Konferenz.
(Pressemitteilung UFZ)
Frau Böhning-Gase, was steht bei der diesjährigen COP auf dem Spiel?
Es geht bei der COP16 darum, die Umsetzung der Ziele vom Weltnaturgipfel in Montreal 2022 voranzutreiben. Eines der wichtigsten Themen ist, dass die Einzelstaaten ihre Nationalen Strategien und Aktionspläne für die Biologische Vielfalt vorlegen. Dazu waren sie in Montreal aufgefordert worden. Damit sich potenzielle Verbesserungen aus diesen sogenannten NBSAPs auch wirklich messen lassen, muss in Cali das Monitoring der Biodiversität weiterentwickelt werden. Dafür arbeiten verschiedene technische Expert:innengruppen an Lösungen und werden hoffentlich erste Ergebnisse präsentieren. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Finanzen. Ohne mehr Mittel werden sich die Ziele von Montreal nicht umsetzen lassen. Denn die globalen Hotspots der Biodiversität liegen meist in Entwicklungsländern, denen das Geld für wirksamen Naturschutz häufig fehlt. Dafür hatten sich die entwickelten Länder in Montreal verpflichtet, Entwicklungsländern bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen. Das sollte dringend vorangetrieben werden.
Welches sind aus Ihrer Sicht die drängendsten Probleme in punkto Biodiversität, für die die Weltgemeinschaft Lösungen finden muss?
Der Niedersfelder Metall-Künstler Michael Tuss hat diese gigantische Biene geschmiedet. (foto: zoom)
Kaum ist man dem Sauerland entflohen, holt es einen unverzüglich wieder ein. Als ich vor ein paar Tagen das blecherne Monster im Frankfurter Palmengarten sah, musste ich sofort an die Arbeiten des Niedersfelder Metall-Künstlers Michael Tuss denken.
Seine für „Verspielt?, Roulette mit der Insekten- und Pflanzenwelt“ konstruierte Skulptur von imposanten vier Metern Länge zeigt eine Wildbiene mit ihren typischen Merkmalen. Die überdimensionalen Körpermaße heben nicht nur die Besonderheiten des Insekts hervor, sondern verleihen dem brisanten Thema des Wildbienensterbens buchstäblich Gewicht.
„No Bees, no Bembel“ – mit dieser einprägsamen Metapher verwies Dr. Katja Heubach, die Direktorin des Palmengartens, bei der Eröffnung des Blüten- und Schmetterlingshauses auf die Beziehungen zwischen Insekten und Ökosystemen und letzten Endes auch zu uns Menschen. Bienen sind die Hauptbestäuber von Apfelblüten, ohne sie würde es das Frankfurter Traditionsgetränk Apfelwein im Bembel tatsächlich nicht geben.
Seit 2021 können die Besucher:innen des Palmengartens viel Wissenswertes zur existenziellen Bedeutung von Blüten und ihren Bestäubern entdecken. So erfahren sie unter anderem einiges über die Ursachen des zunehmenden Rückgangs von Wildbienen und den Artenschwund im Allgemeinen.
Michael Tuss begeistert sich seit seiner Kindheit für Kerbtiere. Das akute Insektensterben war der Auslöser dafür, dass er sein Interesse für die winzigen Wesen zum Beruf machte. Seit fünfzehn Jahren fertigt er aus handgetriebenem Metallblech Insektenskulpturen in beeindruckenden Größen. Der Künstler macht auf die Einzigartigkeit und das besondere Erscheinungsbild dieser winzigen Lebewesen aufmerksam. „Insekten sind so klein, dass man in den Makrobereich gehen muss, damit einem die Details auffallen“, wie er selbst sagt.
Vielleicht wollte mich die Biene im Palmengarten auch nur daran erinnern, dass ich schon lange vorgehabt habe, Michael Tuss in seiner Niedersfelder Werkstatt zu besuchen. Manchmal braucht es einen Umweg über Hessen, um im Hochsauerland das Tal zu wechseln.
Es sollte ein “Leuchtturmprojekt” werden: Die Einrichtung eines “Grünen Klassenzimmers” im Berufskolleg Olsberg, dessen Träger der Hochsauerlandkreis ist. Gedacht war es als besonderer Lernort. Im Vordergrund steht das Ziel, Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Umwelt zu vermitteln.
An Einzelmaßnahmen waren geplant: 1. Bau eines neuen (größeren) Geräteschuppens mit Photovoltaikanlage 2. Aufbau von Schaubienenstöcken 3. Aufbau einer Bienenschautafel mit Sitzmöglichkeiten (Baumstumpfhocker) und Sonnensegel 4. Aufbau eines Sprudelsteins incl. Armbecken (Kneip) 5. Gestaltung eines Apothekergartens 6. Gestaltung eines Forums mit Sitzbänken, Holzdeck, versenkbarem Smartboard, einrollbarem Sonnensegel und Stehpult 7. Insektenhotel 8. Diverse Bepflanzungen (Bäume, Sträucher, Hecken, Blumen, etc.) 9. Sonstige Sitzmöglichkeiten
Kurz vor Olsberg: Blick aus dem Zugfenster (foto: zoom)
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Volker Nelle ist neuer Klimaschutzmanager im Hochsauerlandkreis. (Foto: HSK)
Der Klimaschutz zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit – sowohl global als auch auf regionaler Ebene. Der Hochsauerlandkreis hat gemeinsam mit seinen Kommunen ein integriertes Klimaschutzkonzept entwickelt. Dieses wurde 2022 weiterentwickelt und im März 2023 durch den Kreistag verabschiedet.
(Pressemitteilung HSK)
Um die Umsetzung dieses Konzepts zentral zu koordinieren, zu steuern und weiterzuentwickeln, beschloss der Kreistag im Frühjahr 2024 die Einrichtung einer Stelle für einen hauptamtlichen Klimaschutzmanager. Seit dem 1. August 2024 treibt Volker Nelle als neuer Klimaschutzmanager den Umwelt- und Klimaschutz im Hochsauerlandkreis weiter voran. „Mit der Schaffung dieser Position möchten wir die Klimaschutzziele des Hochsauerlandkreises noch gezielter und konsequenter verfolgen. Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kommunen hat dabei für uns eine besondere Bedeutung“, betont Landrat Dr. Karl Schneider.
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