Umleitung: Warum der Papst kein Organ-Spender sein kann, Kündigung wegen falscher Religion, schwarze Verleger-Schafe, Ägypten und noch viel mehr.

Blick von Altastenberg auf die Hunau. (foto: zoom)
Blick von Altastenberg auf die Hunau. (foto: zoom)

Kündigung wegen falscher Religion: Wer bei der Kirche arbeitet, fällt vom Glauben ab, meint Heribert Prantl … sz

What an odd news item: there is a rule that the Pope can’t be an organ donor … pharyngula

Homöopathie: Nichts drin, nichts dran! Die 1023-Aktion … hpd

Ägypten I: “Vermutungen und Klischees sind immer das Gegenteil von Information.” … rheinneckarblog

Ägypten II: Wohin führt der Weg der ägyptischen Revolution? … nachdenkseiten

Ägypten III: Medienschelte als Ritual … weissgarnix

Schwarzes Verleger-Schaf: Schwarzwälder Bote spart auf dem Rücken der Beschäftigten … meedia

Merkwürdige Umfragen zur politischen Lage in Nordrhein-Westfalen: SPD und CDU gleichauf, mal ist die CDU besser, hohe Werte für die sonstigen Parteien usw … pottblog

Schwachsinn 2.0: Trendgeile Journalisten … ruhrbarone

Parteien: Die Frauenquote-Heuchelei … sprengsatz

Hagen: Grüne Frauen laden ein zum Frühstücken … doppelwacholder

Wuppertal: „Hallo ihr Trottel“ – Medienprojekt bringt Film zur Neonazi-Demonstration heraus… nrwrechtsaussen

Neuregelung des hausärztlichen Notdienstes: Dürftige Antwort und schleppender Start … sbl

Modell-Dorf-Projekt: „Habt Ihr etwas gehört?“, fragt der … wiemeringhauser

Ein Mann verteidigt seine Pfründe. Ulrich Reitz: Die Frauenquote ist ein politisches Gift.

Frauenrechte vor 92 Jahren (Plakat: Hessisches Landesmuseum Darmstadt)
Frauenrechte vor 92 Jahren (Plakat: Hessisches Landesmuseum Darmstadt)

Bemerkungen zum  Kommentar von Ulrich Reitz im Westen vom 03.02.2011.

In seinem Kommentar erklärt Chefredakteur Ulrich Reitz: Das Leben von Karriere- Männern ist nicht leicht, sie haben kaum Freizeit, die Anforderungen steigen und viele Männer scheitern. Soll die geneigte Leserin denken: Da bin ich als Nicht-Karriere Frau aber froh, dass ich zwar keine Macht und auch weniger Geld habe, aber dafür –  ja, was eigentlich?

Der Chefredakteur der WP unterstellt den Frauen im Jahr 2011, sie seien gar nicht bereit sich entsprechend zu engagieren. Im O-Ton heißt es bei Herrn Reitz:

Wie viele [gemeint sind die Frauen] sind bereit, sich leidenschaftlich und kompromisslos und auch rücksichtslos reinzuhängen? Wie viele sind bereit, ihre Sicherheit einzutauschen gegen volles Risiko? Wie viele sind bereit, einen oft brutalen, intrigenbeladenen, offenen Wettbewerb um die Spitzenaufgabe zu ertragen, inklusive Niederlage?

Danke Herr Reitz, dass Sie als Frauenfreund und Frauenversteher das ’schwache Geschlecht‘ vor den Härten des Arbeitslebens schützen wollen. Sie raten davon ab, die Sicherheit gegen das volle Risiko einzutauschen. Welche Sicherheit meinen Sie hier genau? Die Sicherheit der Hausfrau, die von Ihrem Mann „ernährt“ wird?

Sie sind gegen die Frauenquote und raten den Frauen, auf die „handfeste(..) Männerrebellion gegen selbst gesetzte Rollenerwartungen an Alphamännchen“ zu warten. Und wenn die Rebellion nicht kommt, was dann?

Dann geht halt alles so weiter wie bisher: Mädchen machen bessere Abschlüsse und geraten im Beruf ins Hintertreffen. Männer haben ihre Netzwerke und wo Männer entscheiden, da fördern sie in erster Linie Männer. Zu Hause sitzen ihre Frauen und halten den erfolgreichen Männern ‚den Rücken frei‘. Denn nur wer sich nicht um Haushalt und Familie kümmert, kann sich „kompromisslos und rücksichtslos reinhängen“. Oder verstehe ich Sie falsch, Herr Reitz?

Deutschland liegt europaweit ganz hinten bei der Besetzung von Führungspositionen mit Frauen, Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen bei gleicher Tätigkeit sind groß.

Die Geschichte lehrt, dass Frauen ihre Rechte nicht geschenkt bekommen. Das Frauenwahlrecht war das Ergebnis von politischen Kämpfen von Frauen, das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit musste erstritten werden. Im Film „We want Sex“ (Made im Dagenham heißt es passender im englischen Original) wird dies humorvoll nachgezeichnet.

Für mehr Frauen in Führungspositionen müssen sich Frauen selber einsetzen, sie werden sie nicht von Männern geschenkt bekommen. Quoten können ein Weg sein. Wer eine moderne Gesellschaft will, der muss allen gesellschaftlichen Gruppen Zugang zu den Vorstandsetagen der Firmen ermöglichen. Ist dies nicht der Fall, dann sind Staat und Wirtschaft gefordert, diese Gleichbehandlung durchzusetzen. Und dies gerade auch gegen Widerstände von Männern wie Sie, Herr Reitz. In Abwandlung Ihrer Überschrift:

Die Frauenquote ist Gift für die Privilegien von Männern und genau deshalb ist sie richtig!

Meschede: SPD trifft sich mit Gegnern des neuen Ostrings

Das Gebäude an der Ecke Fritz-Honsel-Straße/Mühlenweg wird dem geplanten Kreisverkehr am Ostring weichen müssen. Bislang werden die Räume u.a. von dem Portugiesischen Verein in Meschede genutzt. (foto: spd)
Das Gebäude an der Ecke Fritz-Honsel-Straße/Mühlenweg wird dem geplanten Kreisverkehr am Ostring weichen müssen. Bislang werden die Räume u.a. von dem Portugiesischen Verein in Meschede genutzt. (foto: spd)

Meschede. (spd) Vertreter der Ratsfraktion und des Mescheder Ortsvereins der SPD haben sich mit Gegnern der neuen Ruhrbrücke am Ostring getroffen. Bei einer gemeinsamen Ortsbesichtigung erläuterten Anwohner ihren Protest gegen den geplanten Brückenschlag zwischen Kolping- und Fritz-Honsel-Straße.

Die betroffenen Anwohner zeigten sich besorgt über die zu erwartende Verkehrslärmbelästigung im Bereich der Kolpingstraße und dem Mühlenweg.

Direkte Anbindung der Firma Honsel an die B7

„Die Lärmbelästigung durch den Schwerlastverkehr der Firma Honsel ist bereits jetzt erheblich. Es steht außer Frage, dass der bereits im Bau befindliche direkte Anschluss der Firma Honsel an die Briloner Straße (B7) so rasch wie möglich erfolgen sollte“, erklärte Daniel Köhne, Vorsitzender des Mescheder Ortsvereins. Unabhängig von den Planungen einer neuen Verkehrführung durch die östliche Innenstadt, wäre dies ein wichtiger Schritt um den Bereich verkehrs- und lärmtechnisch spürbar zu entlasten, waren sich die Sozialdemokraten einig.

Köhne gab allerdings zu bedenken, dass man nur den öffentlichen Druck auf die Firma Honsel erhöhen könne, aber keine Möglichkeit habe, die rasche Umsetzung einzufordern. Er betonte weiterhin, dass nach dem jetzt vorliegenden Gutachten der Verkehr in allen innerstädtischen Bereichen abnehmen werde.

Vereinshaus muss neuem Kreisverkehr weichen

Gravierende Auswirkungen hat das geplante Bauvorhaben am Ostring u.a. auch für den Portugiesischen Verein in Meschede. Die derzeitige Unterkunft an der Ecke Fritz-Honsel-Straße/Mühlenweg müsste dem neuen Kreisverkehr weichen. SPD-Fraktionsmitglied Werner Lux betonte, dass man sich darum bemühen wolle eine adäquate Alternative für den aktiven Verein mit rund 150 Mitgliedern zu finden. Allerdings räumte er ein, dass sich ein vergleichbares Objekt in direkter Innenstadtlage vermutlich kaum finden lasse.

Leistungskürzungen und Steuererhöhungen befürchtet

Verwundert zeigten sich Gegner des Ostrings über die Finanzierung des Bauvorhabens. Man könne sich nicht erklären, woher die hochverschuldete Kreisstadt das Geld für den Neubau der Brücke und die damit einhergehenden Straßenerweiterungen nehme. Die Anwohner befürchten infolge des gewaltigen Bauprojektes weitere Kürzungen der Leistungen im Sozialbereich und zusätzliche Steuer- und Gebührenerhöhungen.

SPD-Fraktionschef Reinhard Schmidt betonte, dass seine Fraktion weiteren Kürzungen der freiwilligen Leistungen im Sozialbereich auf keinen Fall zustimmen werde. Die hohen Kosten des Projekts müsse man aber im Zusammenhang mit den Fördergeldern der Regionale 2013 sehen. „Für Meschede wird sich in absehbarer Zeit keine zweite Gelegenheit bieten, ein Infrastrukturprojekt in dieser Größenordnung umzusetzen. Dementsprechend ist die enorme finanzielle Förderung durch das Land eine einmalige Chance, Meschede zukunftsfähig zu machen“, so Schmidt.

Regionale-Projekt nur im Gesamtpaket

Die Mescheder Sozialdemokraten zeigten Verständnis für die Sorgen der Anwohner in der Kolpingstraße und dem Mühlenweg. Allerdings sei es nicht möglich, den geplanten Brückenbau losgelöst vom gesamten Mescheder Regionale-Projekt zu betrachten. „Wir waren vom Gesamtprojekt überzeugt und dazu stehen wir auch weiterhin“, so Reinhard Schmidt.

Weitere Informationen zum Regionale-Projekt der Stadt Meschede auf www.wissenwasserwandel.de.

Umleitung: Ägypten, katholische Grundschulen in NRW, Super-Regiodesk in Hagen und „Empört Euch!“

Hund trifft Jogger. (foto: zoom)
Hund trifft Jogger. (foto: zoom)

Endlich, endlich wieder laufen. Und dann kommt mir heute dieser herrenlose Hund entgegen. Hej! Ich war mal ein Hunde-Hasser 😉 Der Kollege auf dem Bild hat mich wieder ein Stück weiter Richtung Hundefreund gestuppst. Er kam aus dem Wald, blieb stehen und wartete. Wartete bis ich meine Exilim aus der Läuferhand gepult hatte. Posierte für eine kleine Bildstrecke, bis ich alles im Kasten hatte. Wir schauten uns am Ende der Begegnung noch einmal an, dann trottete ER hinunter nach Siedlinghausen, ich hinauf zur Himmelskrone.

ARD und ZDF scheitern an Ägypten: Wir sind nicht dabei gewesen … faz

Ägypten und der Westen: “Man kann nicht Demokratie predigen, aber mit Diktaturen ins Bett gehen” … ruhrbarone

Wie der Taufschein Nachbarskinder entzweit: In Nordrhein-Westfalen sind ein Drittel der staatlichen Grundschulen katholisch. Seit Kurzem werden andersgläubige Kinder dort abgelehnt, obwohl sie in der Nähe wohnen … zeit

Medien und Super-Regiodesk in Hagen: Über das Konzept wurden die Redaktionsleiter der WR bei einer Klausur am Wochenende im Sauerland informiert. Für die WP soll der entsprechende Informationstermin am kommenden Wochenende stattfinden. Offiziell entschieden sei noch nichts, heißt es … medienmoral

Stephane Hessel: Empört euch! … WirInNrw

Grüne NRW zu Erdgasbohrungen: Jein!

Wibke Brems, energiepolitische Sprecherin der Grünen in NRW (pressefoto)
Wibke Brems, energiepolitische Sprecherin der Grünen (pressefoto)

Gestern Abend ist uns eine Pressemitteilung der „Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW“ ins Haus geflattert. Es sieht so aus, als wenn sich die Grünen die Option von Erdgasbohrungen in NRW weit offen halten.

Die Mitteilung im Wortlaut:

Unkonventionelles Erdgas

Brems: Bürger informieren – Umwelt schützen

Zur aktuellen Diskussion zu unkonventionellem Erdgas erklärt Wibke Brems MdL, energie- und klimapolitische Sprecherin:

„Das Erdgas ist als effizient nutzbare Energiequelle und Brückentechnologie sehr wichtig, um das Ziel 100 Prozent Erneuerbare Energien zu erreichen. Dabei haben der Gewässer- und Bodenschutz oberste Priorität.

Um zu gewährleisten, dass unter keinen Umständen das Grundwasser oder der Boden durch Erdgasbohrungen verunreinigt werden, ist es wichtig, Umweltverträglichkeitsprüfungen durchzuführen. Wir begrüßen deshalb das gemeinsame Gutachten von Umweltminister Johannes Remmel und dem Wirtschaftsministerium, das mögliche Umweltauswirkungen prüfen wird.

Zudem muss es eine Novellierung des Bergrechts geben, die sich an die neuen Bedingungen anpasst und sowohl die Bürgerinteressen als auch den Umweltschutz im Bergrecht berücksichtigt. Denn die Bürgerinnen und Bürger müssen zeitnah, transparent und umfassend über das Verfahren, die eingesetzten Stoffe und mögliche Umweltauswirkungen informiert werden. Um diesen Prozess zu unterstützen, werden wir eine öffentliche Anhörung zu unkonventionellem Erdgas beantragen.“

Umleitung: Gerüchte um Rundschau und WP, Gespenst des Kommunismus, Schwarz-Gelbe Furcht vor dem Bürger und Kommunalfinanzen.

umleitungIrre Gerüchte oder Rauch mit Feuer? „Rundschau und Westfalenpost werden Südwestfalen künftig gemeinsam von einem zentralen Newsdesk in Bathey aus beackern. Der ND in Lüdenscheid wird aufgegeben“ … medienmoral

Paradise lost: Aus dem Gespenst des Kommunismus, das einstmals in Europa umging, ist das Gespött des Kommunismus geworden … Misik

Schwarz-Gelb fürchtet zu viel Demokratie: Internet-Enquete des Bundestages muss Projekt zur elektronischen Bürgerbeteiligung stoppen … nd

Bundestag: Schlagabtausch um Kommunalfinanzen … doppelwacholder

Umleitung: Ratzinger und der Zölibat, Merkel und das Triumfeminat, Holocaust, fehlende Nachrichtensender und mehr.

umleitungZölibat: die Zweifel des jungen Ratzinger … sz

Das Triumfeminat: Angela Merkel, Friede Springer, Liz Mohn. In Richard Wagners „Götterdämmerung“ nehmen die „Nornen“ eine wichtige Rolle ein, sie verkünden das nahe Ende der Götter. Nornen sind in der nordischen Mythologie drei schicksalbestimmende Frauen … nachdenkseiten

Dran gedacht? Gestern war der Holocaust-Gedenktag … ruhrbarone

Wir haben zwar das Dschungelcamp, aber: Warum hat Deutschland nur n-tv und N24 und keine Nachrichtensender (wie Al Djazeera, CNN oder Sky News), die live von den Protesten aus Ägypten berichten? Fragt … pottblog

Märkischer Kreis mit Städten und Gemeinden solidarisch, aber: Der HSK hat nur etwas mehr als die Hälfte der Einwohner des Märkischen Kreises, aber doppelt so hohe Rücklagen, darunter RWE-Aktien, die mit 400 Mio Euro bilanziert sind. Ob es wohl im HSK gelingt, dass der Kreis stärker als bisher geplant seine eigenen Rücklagen in Anspruch nimmt, anstatt die Städte und Gemeinden mit höheren Umlagen zu belasten? … sbl

Ein Dorfbewohner fragt: Warum ist die Glühbirne verboten und Guido Westerwelle Aussenminister? … wiemeringhauser

Erklärung zu Afghanistan: Waffenstillstand und verantwortbarer Abzug statt weiterer Soldaten und Waffen. Link zum Abstimmungsergebnis.

28.01.2011: Persönliche Erklärung der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Lisa Paus, Monika Lazar, Winfried Hermann, Mehmet Kilic, Hermann Ott und Uwe Kekeritz zur Verlängerung von ISAF: Stopp der gezielten Tötungen und der offensiven Kampfhandlungen – Her mit dem Strategiewechsel und Waffenstillstand

(hier geht es zu den Ergebnissen der  namentlichen Abstimmung, redaktionsbemerkung)

Wir lehnen eine erneute Verlängerung des ISAF-Mandats der Bundeswehr ab.

Vor einem Jahr weigerte sich die Bundesregierung, in Afghanistan von „Kriegseinsätzen“ der Bundeswehr zu sprechen. Inzwischen reden alle von „Krieg“, sogar die Kanzlerin.

Das ehemals defensive ISAF-Mandat für den Schutz der Regierung und Verwaltung in Kabul und mit dem Auftrag, Waffen nur einzusetzen zum Schutz der Bevölkerung oder zum Eigenschutz in der konkreten Situation, ist von NATO und Bundesregierung pervertiert worden in ein Mandat zum Krieg. Ein Krieg mit immer mehr Soldaten und mit immer mehr Opfern. Unter diesem Mandat wurden im letzten Jahr mehr Menschen getötet und verletzt als jemals zuvor unter dem Kampfmandat enduring freedom. Über 10.000 Zivilisten, Polizisten, Staatsangestellte, Soldaten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen haben ihr Leben verloren.

Die Zahl der NATO-Soldaten wurde um mehr als 30 Prozent auf ca. 140.000 erhöht, die der deutschen auf 5.350 aufgestockt. Die neue Strategie heißt „partnering“: Unter dieser Tarnbezeichnung zieht die NATO Seit an Seit mit Afghanen in Kampfeinsätze, zuweilen auch ohne diese. Großoffensiven in Helmand sowie im Norden, wo die Bundeswehr die Verantwortung trägt, dauern an und sind für Kandahar weiter geplant.

Die US-Streitkräfte verstärken den Offensivkrieg im Rahmen der „Counter Insurgency“ durch extralegale Hinrichtungen in nie gekanntem Ausmaß. Hunderte von Zielpersonen werden Opfer von Kommandooperationen. Immer mehr unbemannte Drohnen werden in Afghanistan und im angrenzenden Pakistan eingesetzt. Die USA verweigern jede nähere Auskunft zu diesen Operationen. Aber nach Medienberichten soll nur etwa ein Drittel der Getöteten zu den Aufständischen gehört haben.

Laut der New York Times gab es 2010 sechsmal mehr solcher Kommando-Operationen. Auch die Bundeswehr unterstützt dies, indem sie Zielpersonen für die Targeting-Listen von ISAF bzw. NATO benennt und nimmt so billigend in Kauf, dass die Gelisteten Opfer von extralegalen Tötungen werden.

Diese Geheimoperationen schüren zusätzlich Hass und Rachegefühle unter der afghanischen Bevölkerung. Sie treiben den Aufständischen immer mehr Kämpfer zu. Sie verhindern Verhandlungslösungen, denn wie soll mit denen verhandelt werden, die von Drohnen gejagt und getötet werden?

Die Bundesregierung stellt zwar eine Verbesserung der Sicherheitslage fest und gibt sich zuversichtlich. Stattdessen wird die militärische Lage jedes Jahr dramatisch schlechter. So werden trotz Großoffensiven aus der Provinz Helmand ein Jahr später schwerste Verluste der NATO gemeldet. Im letzten Monat starben 25 alliierte Soldaten, meist aus den USA. Der UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan von 2008 bis 2010, Kai Eide, stellte fest, dass aus der „clear – hold -build“-Strategie eine „clear and again clear“-Übung geworden ist. Das heißt: Die Regionen werden nicht gehalten oder gar aufbaut, sondern immer wieder gesäubert. In Marja wurde im Februar 2010 eine NATO-Offensive gestartet, die in drei Monaten erfolgreich beendet werden sollte. Heute steht fest, sie ist gescheitert.

Die deutschen Soldaten können die befestigten Militärlager nur in gepanzerten Wagen und in Konvois für Kampfeinsätze oder Patrouillenfahrten verlassen. Das Ansehen der Deutschen in Afghanistan sinkt rapide, und auch die Bundeswehr wird immer mehr als Besatzer wahrgenommen. Deutsche Hilfsorganisationen meiden deshalb die Nähe zum Militär. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen die sicheren Orte möglichst nur noch in besonders gesicherten Fahrzeugen.

Weiter werden 90 Prozent des Opiums in Afghanistan angebaut, ein immer größerer Teil davon schon im Land zu Heroin „veredelt“ und exportiert. Afghanistan ist auch zum größten Exporteur von Cannabis geworden. So sichern sich Warlords und ehemalige Kriegsfürsten ihre Macht und tragen zur weiteren Destabilisierung des Landes bei.

Die Fortsetzung des Krieges ein, vier oder mehr Jahre ist unverantwortlich. Es spricht nichts für die Zuversicht der Bundesregierung, dass die Sicherheitslage nächstes Jahr besser und in vier Jahren gut ist. Es spricht vieles dagegen, vor allem die Erfahrung der Verschlechterung der letzten Jahre. Jedes weitere Jahr Krieg kann weiteren zehntausend Mensch das Leben kosten.

Und was ist, wenn auch in vier Jahren die Sicherheitslage den Abzug nicht zulässt? Dann sind aber Zehntausende zusätzlich getötet und verletzt worden.

Wir fordern von der Bundesregierung einen wirklichen Strategiewechsel. Dazu muss die Bundeswehr unverzüglich alle militärischen Offensivoperationen und die Beteiligung an Kommandounternehmen stoppen. Sie muss sich auf Notwehr und Nothilfe beschränken. Die Bundesregierung muss zunächst die afghanische Regierung zu Waffenstillstandsvereinbarungen mit allen Aufständischen bewegen, die dazu bereit sind. Solche gab es immer wieder örtlich und regional. Auch die nationale Friedens-Jirga hatte sich bereits im Jahr 2009 bereit erklärt, die Gespräche mit Kommandeuren der Aufständischen in der Provinz Kunduz jederzeit wieder aufzunehmen. Die Verhandlungen zwischen der Regionalverwaltung und den Aufständischen muss unter Beteiligung von VertreterInnen der Zivilgesellschaft über die Zukunft dieser Region und des gesamten Landes geführt werden. Ziel sind Vereinbarungen zur Einhaltung der Menschenrechte und der afghanischen Verfassung, zu verstärkten Aufbauhilfen sowie zum raschen Abzug der Bundeswehr. Alle Finanzmittel, die durch die Einstellung der militärischen Operationen und Reduzierung des Militärs frei werden, werden der Bevölkerung bzw. dort aktiven Nichtregierungsorganisationen (NRO) unter internationaler Aufsicht für den Aufbau zur Verfügung gestellt.

Gleichzeitig muss sich die Bundesregierung bei den NATO-Partnern und in der UNO dafür einsetzen, dass alle militärischen Offensivoperationen, insbesondere die Drohnenangriffe, in Afghanistan sofort eingestellt und Waffenstillstandsvereinbarungen überall regional, in Provinzen und möglichst landesweit mit den Aufständischen und unter Beteiligung der Bevölkerung sowie der Nachbarstaaten für einen raschen Abzug des Militärs getroffen werden. Der von uns geforderte wirkliche Strategiewechsel sowie Bemühungen um ein Ende der Gewalteskalation sind nicht erkennbar.

Immer weiter Krieg zu führen macht keinen Sinn. Deutschland und die NATO müssen wenigstens versuchen, neue Wege zu gehen, da die bisherigen in die Irre geführt haben.

Die Bundeswehr darf keine Unterstützung für gezielte Tötungen und offensive Aufstandsbekämpfung leisten. Das gilt für Afghanistan genauso wie für Pakistan. Die Bundesregierung muss sich für Deeskalation und Waffenstillstände einsetzen, um den Krieg unverzüglich zu beenden.

Der Antrag der Bundesregierung ist zu finden unter: www.dip21.de Bundestagsdrucksachen-Nr.: 17/4402

Persönliche Erklärung nach § 31 der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages zur namentlichen Abstimmung über den Antrag der Bundesregierung auf Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1943 (2010) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (BT-DRS: 17/4402)

Umleitung: Ein kleiner Spaß und dann noch Religion, Tunesien, Blogger, NRW-CDU, Steiner, Hagen ohne ICE und das Erdgaswunder von NRW.

erpresserbriefeSchreib-Werkstatt: Erpresserbriefe leicht gemacht 😉 … endoplast

Religion und Kirche: Klerikale Produktpiraterie … hpd

Tunesien: Sozialdemokraten, der Westen und die Revolution analysiert Werner Jurga im … vorwärts

Blogger-Szene: Schleichwerbesumpf? … meedia

NRW-CDU: Schwarze Verwerfungen … postvonhorn

150 Jahre Rudolf Steiner: Sage niemand, er habe es nicht gewusst … ruhrbarone

Bürger-Blogger: billig und willig beim Hamburger Abendblatt … turi

Hagen: künftig ohne ICE-Verkehr? … doppelwacholder

Das Erdgas-Wunder in NRW: Die Multis haben sich NRW aufgeteilt, heißt es. Exxon will beispielsweise im Münsterland Gas fördern, die Wintershall Holding GmbH im Sauerland. Wieso eigentlich die, fragt sich da doch mancher Bürger? Wem gehört das Land? Etwa den Öl- und Gas-Konzernen!? Warum, wenn es denn schon sein muss, fördern das Land NRW oder die Bundesrepublik Deutschland nicht selbst den Rohstoff Gas und befördern damit auch den Staatshaushalt aus den Schulden? Warum machen wir, warum macht der Staat so ein Riesengeschäft nicht selbst? Lächerliche 0,3 Cent pro Kubikmeter reinem Erdgas sind laut Zeitungsberichten als Förderabgabe an die Kommunen zu zahlen … sbl

SPD Südwestfalen: Keine Erdgasbohrungen ohne Bürgerbeteiligung

spdhskbollermannArnsberg. (spd) In einer gemeinsamen Sitzung mit dem Regierungspräsidenten Dr. Gerd Bollermann setzten sich die Fraktionsvorstände der fünf südwestfälischen SPD- Kreistagsfraktionen zusammen mit der SPD- Regionalratsfraktion dafür ein, dass die bergrechtlichen Genehmigungsverfahren zur Suche nach und Gewinnung von Erdgas mit einer formellen Bürgerbeteiligung versehen werden.

„Es kann nicht sein, dass es im ganzen Verfahren, bis hin zum Abbau nie zu einer echten Bürgerbeteiligung kommt. Eine durch das Unternehmen selbst durchgeführte Informationsveranstaltung reicht bei Weitem nicht aus, um den Belangen der Bürgerinnen und Bürger und ihrer Angst vor erheblichen Umwelt- und Trinkwassergefährdungen Rechnung zu tragen“, bekräftigte  der Vorsitzende der SPD- Kreistagfraktion Hans Walter Schneider aus Winterberg.

Öffentliche Auslegung mit Einwendungsmöglichkeiten
Neben der schon jetzt vorgesehenen Beteiligung der Behörden müsse beispielsweise eine öffentliche Auslegung stattfinden, bei der die Bürgerinnen und Bürger eine echte Einwendungsbefugnis hätten, vergleichbar mit anderen Planungsverfahren, in denen das schon immer so laufe.

Antragsverfahren im Münsterland. Weitere Claims sind schon abgesteckt.
Zurzeit ist bei der Bezirksregierung Arnsberg als landesweit zuständiger Bergbaubehörde das Antragsverfahren eines privaten Energieunternehmens zur Genehmigung einer Erdgasprobebohrung im Raum Nordwalde im Münsterland anhängig. Weitere Erkundungsbohrungen sind bei Borken und Drensteinfurt angedacht. Auch im Bereiche der Kreise Soest, Märkischer Kreis, Hochsauerlandkreis und Olpe sind bereits sogenannte Claims abgesteckt, in denen es eventuell zu Erkundungsbohrungen und damit zu einer späteren Erdgasgewinnung kommen kann. Wegen möglicher Umweltbelastungen und einer möglichen Gefährdung des Grundwassers beim Abbau von Erdgas war es zu kontroversen Diskussionen in der Öffentlichkeit gekommen.

Bürgerbeteiligung gefordert
„Die nordrhein- westfälische Landesregierung muss sich beim Bundesgesetzgeber, der für den Bergbau zuständig ist dafür einsetzen, dass eine umfassende Bürgerbeteiligung in die gesetzlichen Vorschriften aufgenommen wird. Daher begrüßen wir ausdrücklich die Initiative des Regierungspräsidenten zur Überarbeitung des Bergrechts“, äußerte der Fraktionsvorsitzende der SPD- Regionalratsfraktion Wolfgang Ewald aus dem Märkischen Kreis. „Einen entsprechenden Appell werden wir in der nächsten Sitzung des Regionalrates zur Abstimmung stellen.“