In Memoriam Laurence Sterne – *24.11.1713 · †18.03.1768

Laurence Sterne (* 24. November 1713 in Clonmel, Königreich Irland; † 18. März 1768 in London) war ein englisch-irischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und Vicar (Pfarrer) der Anglikanischen Kirche.

Sein Hauptwerk ist der (satirische) Roman The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman (Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman).

Anlässlich des 250. Todestags von Laurence Sterne sendet der Deutschlandfunk ab 17.03.2018 (23.05 Uhr) bis 18.03.2018 (02.00 Uhr) unter dem Titel „Der Erfinder des modernen Romans“ ein Portrait des Schriftstellers.

Tipp für Hörspielfans:

Der Bayerische Rundfunk hat die grandiose Hörspielfassung von „Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman“ (9 Teile) am 16.03.2018 als Podcast online gestellt.

Für die musikalische Gestaltung des Hörspiels waren Robert Forster, Chris Cutler u. Robert Coyne – er gastiert am 23. März 2018 um 19.00 Uhr im Kump in Hallenberg – zuständig.

Umleitung: Acht nach Acht … von Reich-Ranickis Rede vor dem deutschen Bundestag über Rassismus bis zur GroKo

Schützt vor Kritzeleien: Garagentor-Graffiti in Winterberg (foto: zoom)

Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus: Die Rede Marcel Reich-Ranickis vor dem deutschen Bundestag im Jahr 2012 … zeitgeschichte

Stellt Künstliche Intelligenz die besseren Fragen? Wie würde die Kooperation zwischen dem Menschen und der KI denn in der Praxis ablaufen? … endoplast

Islam und Kreationismus, Religion(en) und biokulturelle Evolution: Heute vertreten gerade auch religiöse Musliminnen und Muslime häufig Abwehr- und Verschwörungsargumente, die von christlichen Kreationisten übernommen wurden … scilogs

Rassismus – ein kulturwissenschaftliches Totschlagargument? Rassismus ist in der Politik- und Geschichtskultur ein viel strapazierter Begriff. Er liegt quer zur Grenze zwischen politischem und kulturwissenschaftlichem Denken, und seine Bedeutung ist alles andere als klar. Im deutschen Sprachbereich wird er überdies unabweisbar mit den Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten negativ assoziiert … publicHistory

Und Stimmung: Er hörte sie früher einmal ganz gern, Die Toten Hosen. Doch das war früher … erbloggtes

Laudatio für Alexandra Distler: Zur Verleihung des Journalistenpreises Informatik am 11. Januar in Saarbrücken … welchering

Überwachung: Bundesbehörden spähen immer öfter Mobiltelefone aus … netzpolitik

Ein paar unmaßgebliche Stichworte zur GroKo-Entscheidung: Die GroKo-Befürworter sollten sich nicht zu früh freuen. Das alles war ja nur eine Vorentscheidung, nach den Sondierungen nun auch in Koalitionsverhandlungen einzutreten … revierpassagen

Pausenbild: Himmel, Wolken, Wasser und Treibsand von Henning Mankell

Der Horizont ist weit und unsere Gedanken können den Raum erkunden. (foto: zoom)

Das Leben lässt sich in den letzten Tagen kaum einfangen. Überall passiert irgendetwas. Freunde sterben. Die Musik tönt in Moll. Ich lese die wunderbaren Abschiedsgedanken von Henning Mankell.

Mankell – das waren bislang die Krimis, die ich gern gelesen habe; aber dann war mir der Kommissar doch wieder zu vorhersehbar, tief im Psychologisieren versunken. Skandinavien-Krimis halt.

Wir haben sie irgendwann, nach dem Lesen, einfach weggeschmissen. Das ist ein Geständnis.

Henning Mankell hat, an Krebs erkrankt, ein großes Vermächtnis geschrieben. Die Diagnose hat ihn an einen Alptraum erinnert. Unerbittlich wird er vom Treibsand verschlungen.

Er denkt über die großen Fragen nach. Woher kommen wir? Wohin gehen wir?

Mankell ist, auch angesichts des Todes, ein Mann ohne Gott, der den Menschen in seiner (Kultur-)Geschichte reflektiert und damit dem Jenseits verbunden bleibt.

Er spürt dem Ursprung der Menschheit nach und stellt die Frage, was von unserer Zivilisation in der Zukunft bleiben wird.

Atommüll in unterirdischen Höhlensystemen. Wie werden die 3000 Generationen nach uns mit den tödlichen Abfällen unserer Generation umgehen können?

Ich bin gerade im ersten Drittel des Buches, immer wieder überwältigt von der Tiefe und Schärfe und dem Materialismus‘ Mankells.

Jemand anderes auch gerade dabei?

Umleitung: Neuengamme, Monty Python, AfD, SPD, Eine Anhörung nach § 25 Abs. 1 AsylG, Islam in der Krise und verdammt viel mehr.

Der sterbende Häftling von Françoise Salmon (foto: zoom)

Anmerkung zum Bild oben: „Das Internationale Mahnmal ist das zentrale Denkmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Auf Druck vor allem der französischen KZ-Überlebenden unter dem Präsidenten der Amicale Internationale KZ Neuengamme Jean Dolidier war bereits 1953 die Aufstellung einer ersten Gedenksäule auf dem Gelände der ehemaligen Lagergärtnerei erfolgt. Von dieser Gedenkstelle sind heute nur noch Reste vorhanden. 1965 wurde das Internationale Mahnmal im hinteren Teil der ehemaligen Lagergärtnerei geschaffen. Es besteht aus einer Stele mit der Inschrift: Euer Leiden, euer Kampf und euer Tod sollen nicht vergebens sein, davor befindet sich die überlebensgroßen Skulptur Der sterbende Häftling der französischen Bildhauerin und Holocaust-Überlebenden Françoise Salmon (geb. 1920). Sie wurde von der Organisation Amicale Internationale de Neuengamme gestiftet. Abgeschlossen wird die Gedenkanlage mit einer rechtwinklig umlaufenden Ehrenmauer, an der die Namen von 67 Außenlagern genannt wird sowie Steinplatten mit den Namen der Herkunftsländer der Häftlinge“ … wikipedia

John Cleese: The comedy legend on Monty Python’s legacy, political correctness, and the funniest joke he ever told … vulture

AfD: Eine hysterische Bewegung. Wer als Demokrat mit den Provokationen der AfD umgehen will, darf die Partei nicht nur kritisch beschweigen. Es kommt jedoch auf die Qualität der Empörung an … zeitonline

Die AfD und die Pressefreiheit: Hausverbot für Tagesspiegel bei Auftritt von Petry und Lengsfeld … tagesspiegel

AfD: Radikalisierungsschraube weit aufgedreht … bnr

NS-Rechtsgeschichte: Den „Palandt“ umbe­nennen? … LTO

Islam in der Krise: in der SPIEGEL-Bestsellerliste und erste Online-Rezensionen von Humanisten, Muslimen und Christen … scilogs

Die Anhörung. Ein Tag im Niemannsweg 220: „Anhörung nach § 25 Abs. 1 AsylG: Die Person muss selbst die Tatsachen vortragen, die ihre Furcht vor Verfolgung oder die Gefahr eines ihr drohenden ernsthaften Schadens begründen, und die erforderlichen Angaben machen. Zu den erforderlichen Angaben gehören auch solche über Wohnsitze, Reisewege, Aufenthalte in anderen Staaten und darüber, ob bereits in anderen Staaten oder im Bundesgebiet ein Asylverfahren eingeleitet wurde oder durchgeführt wird beziehungsweise wurde …“ harbuch

Schulz: Ein Träumer will ins Kanzleramt. Die SPD macht Wahlkampf mit Hirngespinsten … postvonhorn

Radweg kommt nicht: Die Initiative „Elbstrand retten!“ gewinnt den Bürgerentscheid haushoch. Bezirk Altona gibt Radweg-Plan auf … taz

Unruhe bei Axel Springer: Stellenabbau bei Print droht und Harald Wahls ist vor dem Absprung … meedia

Public History im universitären Lehrplan: Public History wird zunehmend an Universitäten sichtbar. Bisweilen hat sie ihren starken VerfechterInnen innerhalb der Dozentenschaft oder aber ist Antwort auf Forderungen der Universitätsleitung nach einer Aufwertung der historischen Studiengänge und besseren Vorbereitung ihrer AbsolventInnen auf einen unsicheren Arbeitsmarkt … publicHistory

Hagen: Neues vom Grünen Märchenonkel … doppelwacholder

Hochsauerlandkreis und Kita-Card: Wie langsam darf eine Verwaltung arbeiten? … sbl

Popmusikgeschichte I: Sparks – kein Bandporträt. This Town Ain’t Big Enough For Both Of Us … endoplast

Popmusikgeschichte II: Testbild. Diamonds And Rust. Der Song kam 1975 raus. Ich habe ihn damals missachtet, kann sein weil der Hamilton-Weichzeichner-Touch des Covers mich angenervt hat oder zuviel Symphonieorchester-Pomp dabei war … harbuch

Mediengeschichte: Kaum zu glauben aber StudiVZ meldet Insolvenz an … rebrob

Festival als Fetisch: Versuch über das Scheitern regionaler Literaturpolitik am Beispiel der Kölner lit.RUHR … revierpassagen

Umleitung: von völkischen „Kinderlagern“ über das funky Funke Portal zu den Schuldenbergen der Kommunen

Keine Katzenfotos! Heute im Nordfrieslandmuseum Husum (foto: zoom)

Völkische „Kinderlager“: Es gibt sie noch die organisierte braune Kindererziehung. Ehemalige HDJ-Aktivisten führen in Ostwestfalen weiter Kinderlager durch … bnr

Die SPD entzaubert Schulz: Die SPD erwartet Großes von Martin Schulz. Er soll sie aus dem Jammertal führen. Darum wählte sie ihn mit 100 Prozent zum Vorsitzenden … postvonhorn

Das „funky Funke-Portal Der Westen“: Wenn die Welt dir Zitronen reicht, mach Klicks daraus. Warum Menschen den Respekt vor dem Journalismus verlieren, man kann es echt nicht verstehen … evangelisch

Ostergruß: Folgende christliche Glaubensüberzeugungen sind für einen gebildeten und vernünftigen Menschen inakzeptabel … scilogs

Fake History im Outlet Village: Warum ist die Simulation von historischem Flair für den Lagerverkauf von Markenartikeln so populär? … publicHistory

Schulen ohne Rassismus? Der hilflose Anti-Antisemitismus … welt

Vergessen in Amerika: Haus Opherdicke widmet dem Maler Josef Scharl eine Werkschau … revierpassagen

Aktionsbündnis „Für die Würde der Städte“ fordert: Neuordnung des Kommunalen Finanzsystems in die Wahlprogramme! „Schuldenberge sind Folge von Gesetzen zu Lasten der Kommunen“ … doppelwacholder

Neue Zürcher Zeitung: „Werbung“ oder „Rezension“?
Der Anthroposoph David Marc Hoffmann schreibt über Christian Clements „Rudolf Steiner kritische Ausgabe“

Im Februar 2017 erscheint in der Neuen Zürcher Zeitung die dritte Rezension von David Marc Hoffmann, Leiter des „Rudolf-Steiner-Archivs“ in Dornach, zur „Rudolf Steiner kritische Ausgabe“ des Anthroposophen Christian Clement. Hat die NZZ ein neues Ressort „Anthroposophie“? Nein. Aber „Werbung“ für die Anthroposophie im „Feuilleton“? Was ist das? Ich frage die NZZ, schreibe eine E-mail …

Rückblende, Prof. Helmut Zander, Experte für Rudolf Steiner und Autor des Standardwerkes „Anthroposophie in Deutschland“, schreibt 2013 in der Neuen Zürcher Zeitung: „Den politischen Höhepunkt dieser Auseinandersetzung markiert eine Stellungnahme der deutschen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Sie kam 2007 zu dem Ergebnis, dass es Vorstellungen Steiners gebe, die ‘als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen’ seien.“1 Damit war es amtlich: Rudolf Steiner ein Rassist. Von nun an konnte man bei der Verteidigung Steiners nur noch verlieren. Also ging die Anthroposophie in die PR-Offensive, mit Christian Clements „Rudolf Steiner kritische Ausgabe“, „SKA“, die der Humanistische Pressedienst so einordnet: „Die Anthroposophie versucht seit Jahren, Rudolf Steiner ein neues, positives und neutrales Image zu geben: weg vom ‘verstörenden’ Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der ‘Frommann-Holzboog Verlag’, an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht.“2 Überraschend ist auch die Rolle der NZZ: eine Rezension von David Marc Hoffmann hätte man vielleicht noch als „Versehen“ ansehen können, aber drei?3

Am 17.02.2017 um 10:40 schrieb Andreas Lichte [an die NZZ]:

Sehr geehrte Redaktion,

David Marc Hoffmann, Leiter des „Rudolf-Steiner-Archivs“ in Dornach, ist Autor des Artikels – „Als die Anthroposophie noch «Theosophie» hiess“4 – der Neuen Zürcher Zeitung.

Er rezensiert den 6. Band der „Rudolf Steiner Kritische Ausgabe“, an deren Entstehung er maßgeblich beteiligt war:

David Marc Hoffmann veranlasste laut eigener Aussage die Zusammenarbeit der Verlage „frommann-holzboog Verlag“ und „Rudolf Steiner Verlag“.

David Marc Hoffmann hat also ein persönliches und professionelles Interesse am Erfolg der „Rudolf Steiner Kritische Ausgabe“: seine Rezension in der Neuen Zürcher Zeitung hat den Charakter von „Werbung“.

Fragen:

– Warum veröffentlicht die Neue Zürcher Zeitung Werbung?

– Warum kennzeichnet die Neue Zürcher Zeitung Werbung nicht als „Werbung“, um sie von einem redaktionellen Beitrag abzugrenzen?

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Lichte

Die Antwort der NZZ:

Am 17.02.2017 um 16:41 schrieb NZZ Hinweise:

Sehr geehrter Herr Lichte,

Danke für Ihre Nachricht. Es handelt sich bei der Rezension nicht um Werbung. Haben zudem eine Angabe zur Person des Autors dem Artikel beigefügt.

Es trifft nicht zu, dass DMH [Anmerkung Lichte: „DMH“ ist „David Marc Hoffmann“] an der Entstehung der von ihm besprochenen Ausgabe „maßgeblich beteiligt war“, er hat erst im Frühjahr 2012 durch Verlagsankündigungen von Frommann-Holzboog von der bereits aufgegleisten und in Fahrt befindlichen Ausgabe erfahren. Dann hat er eine Vertriebszusammenarbeit der beiden Verlage angeregt. Soll heissen: Der Steiner-Verlag hat die Frommann-Holzboog-Bände in seinen Vertrieb mit aufgenommen, ohne an Redaktion, Produktion und Finanzierung irgendwie beteiligt zu sein. Der Steiner-Verlag nimmt also lediglich einen Teil der Auflage ab und vertreibt sie auf eigenes Risiko über seine Kanäle. (So steht es auch im Impressum des besprochenen Bandes.)

Der Steiner-Verlag vertreibt damit eine Steiner-Ausgabe, die eigentlich ein Konkurrenzunternehmen zu seiner eigenen Steiner-Ausgabe ist. Auf den Unterschied der editorischen Intention der beiden Ausgaben ist Hoffmann in seinem Artikel selbstkritisch zu sprechen gekommen. Das macht ja auch den Reiz der Besprechung aus: Deer Verfasser lobt sozusagen die Konkurrenz. (Eine lobende Rezension ist keine «Werbung».)

Weiter ist festzuhalten, dass Hoffmann Leiter des Steiner-Archivs ist, nicht des Steiner-Verlags. Beide sind voneinander unabhängig, sie stehen nur in Bezug auf die Steiner-Gesamtausgabe in einem vertraglichen Verhältnis zueinander. Von einem allfälligen Verkaufserlös aus dem Vertrieb der Clementschen Ausgabe fliesst kein Geld an das Archiv, weder vom Steiner-Verlag noch von Frommann-Holzboog.

Freundliche Grüsse,

Die Redaktion

meine Erwiderung:

Am 17.02.2017 um 17:38 schrieb Andreas Lichte:

Sehr geehrte Redaktion,

Vielen Dank für Ihre Antwort !

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir noch mitteilen, mit wem ich mich gerade austausche – mir bitte Ihren Namen nennen – Danke!

Sie schreiben: „Es trifft nicht zu, dass DMH an der Entstehung der von ihm besprochenen Ausgabe „maßgeblich beteiligt war“ …“

Selbstverständlich war David Marc Hoffmann maßgeblich am Zustandekommen der Kooperation der beiden Verlage „frommann-holzboog Verlag“ und „Rudolf Steiner Verlag“ beteiligt, sagt er ja selbst:

http://www.rudolf-steiner.com/downloads/

David Marc Hoffmann: Zur Zusammenarbeit des Verlags frommann-holzboog und des Rudolf Steiner Verlags für die Kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners von Christian Clement, Rudolf Steiner Verlag, Verlagsvorschau, Frühjahr 2014.PDF

„(…)

Nach meinem Arbeitsantritt als Archivleiter [Anmerkung Lichte: des „Rudolf Steiner Archivs“] am 1. Oktober habe ich Kontakt gesucht zum Verleger Eckhart Holzboog, den ich von meiner früheren Tätigkeit als Leiter des Schwabe Verlags persönlich kannte.

(…)

Mein Angebot, die Unterlagen zum ersten Band einmal unverbindlich und vertraulich durchzusehen und ein kritisches Feedback zu geben (…), wurde von Herrn Clement und vom frommann-holzboog Verlag dankbar angenommen.

(…)

Aber nach meiner intensiven Durchsicht war ich sehr beeindruckt.

(…)

Deshalb habe ich dem frommann-holzboog Verlag und dem Rudolf Steiner Verlag empfohlen, diese Ausgabe doch gemeinsam zu vertreiben, was denn auch realisiert wurde.

(…)“

Nachdem sich David Marc Hoffmann so intensiv für die „Rudolf Steiner Kritische Ausgabe“ engagiert hat, hat er ein persönliches und professionelles Interesse an ihrem Erfolg,

und deshalb macht er mit seiner „Rezension“ in der Neuen Zürcher Zeitung Werbung:

der Artikel „Als die Anthroposophie noch «Theosophie» hiess“ ist keine NEUTRALE Rezension der Redaktion der Neuen Zürcher Zeitung, sondern die Werbung eines INTERESSIERTEN.

Sie schreiben: „Der Steiner-Verlag vertreibt damit eine Steiner-Ausgabe, die eigentlich ein Konkurrenzunternehmen zu seiner eigenen Steiner-Ausgabe ist. Auf den Unterschied der editorischen Intention der beiden Ausgaben ist Hoffmann in seinem Artikel selbstkritisch zu sprechen gekommen. Das macht ja auch den Reiz der Besprechung aus: Deer Verfasser lobt sozusagen die Konkurrenz. (Eine lobende Rezension ist keine «Werbung».)“

Es gibt keine „Konkurrenz“: beide Verlage fördern die Anthroposophie. Nur deswegen gibt es auch die Zusammenarbeit.

Sie schreiben: „Weiter ist festzuhalten, dass Hoffmann Leiter des Steiner-Archivs ist, nicht des Steiner-Verlags. Beide sind voneinander unabhängig, sie stehen nur in Bezug auf die Steiner-Gesamtausgabe in einem vertraglichen Verhältnis zueinander. Von einem allfälligen Verkaufserlös aus dem Vertrieb der Clementschen Ausgabe fliesst kein Geld an das Archiv, weder vom Steiner-Verlag noch von Frommann-Holzboog.“

Formal mögen „Rudolf Steiner-Archiv“ und „Rudolf Steiner-Verlag“ voneinander unabhängig sein, beide fördern jedoch die Anthroposophie.

Ganz allgemein stellt sich noch die Frage, warum die Neue Zürcher Zeitung einem Unterstützer der Anthroposophie soviel Raum gibt:

es ist ja nicht die erste „Rezension“ – d.h. Werbung – die David Marc Hoffmann in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlichte.

Warum hat die Neue Zürcher Zeitung damit aufgehört, Rezensionen von Professor Helmut Zander zu veröffentlichen?

Helmut Zander ist der NEUTRALE Experte, Autor des Standardwerkes „Anthroposophie in Deutschland“, wie Sie sicher wissen …

Mit freundlichen Grüssen

Andreas Lichte

Bis zum Erscheinen dieses Artikels gab es keine weitere Antwort der „Redaktion“ der Neuen Zürcher Zeitung.

Zum Schluss noch einmal Prof. Helmut Zander, mit einer Rezension von Christian Clement, die nicht bei der NZZ erschien – Helmut Zanders Fazit zur „Rudolf Steiner kritische Ausgabe“:

„(…) Angesichts der handwerklichen Mängel, namentlich in der partiell großen Forschungsdistanz, und der tief anthroposophiefrommen Einleitung ist man über eine solche Publikation im Verlag Fromann-Holzboog mit seinen hochrenommierten Editionen – sagen wir – irritiert. Ich finde es angebracht, diese Edition grundsätzlich zu überdenken und sie in die scientific community einzubinden.“5

 
 
 
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3 David Marc Hoffmann, „Schulungsschriften Rudolf Steiners in einer kritischen AusgabeDie Freiheit des Erkenntniswegs“, Neue Zürcher Zeitung, 11.3.2015

David Marc Hoffmann, „Rudolf Steiners «Philosophie der Freiheit» neu ediert – Auf dem geheimnisvollen Weg nach innen“, Neue Zürcher Zeitung, 15.3.2016

David Marc Hoffmann, „Rudolf Steiner – Als die Anthroposophie noch «Theosophie» hiess“, Neue Zürcher Zeitung, 15.2.2017

 

4 David Marc Hoffmann, „Als die Anthroposophie noch «Theosophie» hiess“, NZZ, 15.2.2017

 

5 Helmut Zander: Rezension zu: Steiner, Rudolf: „Schriften zur Erkenntnisschulung. Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten. Die Stufen der höheren Erkenntnis, hrsg. u. kommentiert von Christian Clement“. Stuttgart 2015, in: H-Soz-Kult, 21.07.2015, www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-22822

 

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Rudolf Steiner und kein Ende? Ich quäle mich jetzt doch noch einmal in die Lektüre.

Neben mir stehen die beiden Steiner Biografien von Gebhardt und Zander. (foto: zoom)

Rudolf Steiner ist für mich seit vier Jahrzehnten erledigt. Eigentlich hat er in meinem Leben nie eine Rolle gespielt.

Wer mich immer wieder mal nervte, das waren die AnhängerInnen irgendeiner der Steiner-Lehren, die in unsrer Gesellschaft herumschwirren. Steiner hatte ich in meiner philosophischen Phase, die in der Oberstufe begann, als Spinner abgehakt. Homöopathie, Anthroposophie – lächerlich.

Wie es das Leben will, läuft man zwangsläufig den Steiner-JüngerInnen doch wieder über den Weg. Nun bin ich ein offener Mensch und habe mit Kindern Gottes, Buddhisten, Evangelikalen, Gurus, Bhagwan-Folgern, Wünschelrutengängern, Bachblütentherapeutinnen und dem ganzen Rest immer gerne diskutiert. Man lernt, aus welchen Gründen Menschen den Weg der Esoterik gehen. Engelglauben, Kräuterhexen. links- und rechtsdrehendes Wasser. Lasst mal.

Die blödesten Diskussionen gab es allerdings immer mit Steiner-Anhängern, weil es mit denen keine rationale Basis gab. Wenn sie in der Ecke stehen und du bewiesen hast, dass 1+1=2 und nicht 1+1=3 ist, sagen sie einfach:

„Du bist viel zu verkrampft und musst das erst mal an dich heran lassen. Atme die DREI. Dein Rücken ist völlig verspannt. Du bist kein schlechter Mensch, aber so wie du leidest. Das ist nicht gut für dich.“

Kein Problem hatte und habe ich damit, Artikel und Beiträge zu veröffentlichen, deren AutorInnen die Unwissenschaftlichkeit der Esoterik im Detail nachweisen.

Es sind inzwischen viele Artikel und noch mehr, teilweise sehr lange, Kommentare in diesem Blog veröffentlicht worden, die Steiner und die Waldorfpädagogik detailliert widerlegen.

Ich habe etwas gelernt, das ich vor vier Jahrzehnten noch nicht wusste. Die Steiner-Jünger sind nicht einfach nur esoterische Spinner, sie sind, zumindest in Deutschland, eine ökonomische, politische und gesellschaftliche Macht, die tief im deutschen Denken verwurzelt ist.

Ich bin beunruhigt. Mich befremdet, dass ein großer Teil meiner Mitmenschen sich von unwissenschaftlichem Hokuspokus lenken lässt. Ich befürchte, dass dies ein Einfallstor für gefährliche Verführer sein kann.

Jetzt an die Lektüre. Na ja – morgen. Heute ist es schon zu spät.

Umleitung: Lügenpresse, Profiteure des Terrors, Fake News, Narrative der Europäischen Union und wir basteln uns ein Interview

Neulich in Hamburg Altona: das Tor in der Einkaufswelt (foto: zoom)

Lügenpresse und Volksverräter: Wo ist das Problem? … bpb_auf_youtube

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„Wir müssen uns wehren“: Autoren weltweit vor Verfolgung schützen – eine Rede über die Schriftstellervereinigung PEN … revierpassagen

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Geschichtswerkstattbericht aus Harburg: Geschichtswissenschaft ist kein Feuilleton, sie saugt nicht am Stift, sondern frisst Akten. Der Arbeitsplatz von Historiker/innen ist nicht die Talkschau, sondern das Archiv … harbuch

Die Narrative der Europäischen Union: „Das wesentliche Element der Überlegenheits-Narrative ist die universalistische Interpretation der Gemeinschaftswerte der EU und ihre ethische Vorrangstellung gegenüber den Nicht-EU Staaten und immer häufiger auch gegenüber den Mitgliedsstaaten, wenn eine Verletzung der Gemeinschaftswerte innerhalb der EU vermutet wird“ … publicHistory

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