Umleitung: von der oligarchen Gleichschaltung bis zur Pest

Abendhimmel über dem Sauerland (foto: zoom)

Wenn journalistische Differenzierung zum Verhängnis wird: Dunja Hayali zieht sich vorübergehend zurück: Nach massiven Hassattacken hat die ZDF-Journalistin angekündigt, sich eine Auszeit zu nehmen. Auslöser war ihre Anmoderation im heute journal zur Tötung des rechtsradikalen Influencers Charlie Kirk in den USA … belltower

Oligarche Gleichschaltung: Das Ende der Meinungsfreiheit in den USA und was wir daraus lernen müssen … netzpolitik

Zwischen Verweigerung und (heimlicher) Kollaboration: die Innere Emigration während der NS-Zeit … endstationrechts

Neue Energiepolitik: „Erdgas ist eine Sackgasse“ … klimareporter

Verschwörungstheorie Nr.1: Unbegrenztes Wachstum im begrenzten System Erde / Die Wachstumsreligion … mitwelt

Für die Frauen in Afghanistan geschieht … nichts: Vier Jahre nach der Machtübernahme der Taliban ist Afghanistan im westlichen Diskurs nahezu unsichtbar geworden. Dabei hat sich die Lage für Frauen und Mädchen dramatisch verschlechtert … robertsblog

Goldene Wasserhähne (Satire): „… gegen die anhaltende Kritik der Opposition verteidigt habe. Klingbeil sei sicher, dass der für das Jahr 2025 verabschiedete Haushalt vollständig verfassungskonform sei und keiner Korrekturen durch das…“ … zynaesthesie

Russland führt einen ideologischen Krieg: Die Russische Föderation wurde wiederholt als korrupter und ideologieloser Mafiastaat bezeichnet, um den russischen Nationalismus und die messianischen Ideen eines kommenden russischen Imperiums herunterzuspielen. Warum diese Perspektive falsch und vielleicht sogar gefährlich ist … geschichtedergegenwart

Bis die Kriegsgewalt bröckelt: Alexander Kluges Bilderatlas „Sand und Zeit“ … revierpassagen

Die Pest: Eine Studie hat nun final nachgewiesen, dass die Justinianische Pest ab 541, welche maßgeblich zum Fall des römischen Reiches beigetragen hat … schmalenstroer

Marsberg: Volksbund erinnert an Opfer der „Kindereuthanasie“

Führung am 21. September um 15 Uhr auf dem Gelände der LWL-Einrichtungen

Denkmal geschütztes Hauptgebäude des St.-Johannes-Stiftes in Marsberg aus den Jahren 1884 / 1895 (Foto: Stefan Didam, Wikimedia)

Der Landesverband NRW im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. veranstaltet im September einen „Monat des Kriegsgrabs“ und setzt damit eine bestehende auf Resonanz stoßende Reihe fort.  Gemeinsam mit Kooperationspartnern werden insgesamt 17 Veranstaltungen angeboten. Dabei dreht sich alles um die Spuren der Toten der Weltkriege.

(Pressemitteilung HSK)

Am Sonntag, den 21. September 2025 laden der Landesverband NRW und die LWL-Einrichtungen Marsberg um 15 Uhr zur Führung über die Kriegsgräberstätte auf dem Gelände der LWL-Einrichtungen ein. Interessierte erfahren dabei, was von Dezember 1940 bis Dezember 1941 im ehemaligen St.-Johannes-Stift geschah und wer die Opfer der „Kindereuthanasie“-Aktion waren, die bis heute auf dem Friedhof beerdigt sind.

Der Vorsitzende des Kreisverbandes Hochsauerland des Volksbundes, Hubert Kleff begrüßt die Initiative des Landesverbandes und die Veranstaltung in Marsberg: „Diese wertvolle Arbeit für Frieden und Verständigung verdient Unterstützung“, so Kleff.

Der Treffpunkt ist an der Bredelarer Straße 33, 34431 Marsberg. Wir bitten zu beachten, dass die Wege nicht barrierefrei zugänglich sind. Um eine Anmeldung über die Regionalgeschäftsstelle Westfalen-Lippe, Bült 2, 48143 Münster, wird gebeten: Telefon: 0251 56834; E-Mail: westfalen-lippe@volksbund.de.

Die AfD in NRW vor den Kommunalwahlen

Vortrag, Analyse und Diskussion im Bürgerzentrum Alte Synagoge Meschede

Sachlich und nüchtern trug der Journalist und AfD-Experte Rainer Roeser seine Analyse der AfD zu den Kommunalwahlen 2025 in NRW vor. (foto: zoom)

Am vergangenen Freitag referierte der Journalist und AfD-Experte Rainer Roeser über die AfD in Nordrhein-Westfalen vor den bevorstehenden Kommunalwahlen am 14. September 2025. Eine Stunde lang legte er sachlich und nüchtern vor etwas mehr als 30 Besucher*innen Politik und Strukturen der AfD NRW und ihrer Untergliederungen dar.

Im Anschluss diskutierten die Anwesenden eine weitere Stunde lebhaft die aufgeworfenen Fragen.

Wegen der großen Fülle an Zahlen und Zusammenhängen nehme ich das Fazit des Referenten vorweg.

Das Fazit des Vortrags in fünf Punkten zusammengefasst. (foto: zoom)

Die AfD, so Roeser, ist seit den letzten Kommunalwahlen kräftig gewachsen und kandidiere jetzt in deutlich mehr Kommmunen.

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Antikriegstag: Mescheder Friedensforum widmet „Heldengedenkkreuz“ um

Vormerken: Diskussionsveranstaltung am 29. Oktober 2025, 19.00 Uhr im Bürgerzentrum Alte Synagoge ein

Mescheder Bürger*innen vor dem „Heldengedenkkreuz“ auf dem Stiftsplatz (Foto: MFF)

Das Mescheder Friedensforum (MFF) hat den 01. September, den Antikriegstag, in Meschede dazu genutzt, der Toten der zwei Weltkriege zu gedenken. Mehr als ein Dutzend Mescheder Bürger*innen hat sich dem Gedenken angeschlossen.

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Die Anfänge des Nationalsozialismus in Brilon

Die Briloner Bürger-Liste (BBL) lädt ein zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung.

Dr. Hans-Günther Bracht referiert über die Anfänge des Nationalsozialismus in Brilon. Beginn ist am Dienstag, 2. September, um 19:30 Uhr im Hotel Rech. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

„Die Toten von Meschede“ – Abendveranstaltung der vhs HSK

LWL-Historiker Dr. Marcus Weidner stellt Ergebnisse seiner mehrjährigen Forschung vor

Dr. Marcus Weidner, Historiker am LWL-Institut für Regionalgeschichte in Münster, referiert zu den Ergebnissen seiner mehrjährigen Studie am Dienstag, 9. September, 19 Uhr im Bürgerzentrum Alte Synagoge in Meschede. (Foto: LWL)

„Die Toten von Meschede. Ein Kriegsendphaseverbrechen im März 1945: Rekonstruktion, Strafverfolgung, Erinnerungen“ ist Titel eines Buches, das Dr. Marcus Weidner, Historiker am Institut für Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag, 09. September, 19 Uhr bis 20.30 Uhr im Bürgerzentrum „Alte Synagoge“ in Meschede vorstellen wird. Eingeladen dazu hat die Volkshochschule Hochsauerlandkreis, Fachbereich für Gesellschaft und Politik, mit Unterstützung des Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität e.V. Der Eintritt zu der Veranstaltung beträgt sechs Euro.

(Pressemitteilung HSK)

Das Buch präsentiert das Ergebnis einer mehrjährigen Studie, in der Dr. Weidner eines der schwerwiegendsten Kriegsendphaseverbrechen im damaligen Deutschen Reich aufgearbeitet hat.

 Vor 80 Jahren, zwischen dem 21. und 23. März 1945, ermordeten Angehörige der ,,Division zur Vergeltung”, die aus SS- und Wehrmachtsoldaten bestand, im Arnsberger Wald bei Warstein, Suttrop (Kreis Soest) und Eversberg (Hochsauerland-kreis) insgesamt 208 osteuropäische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter – Erwachsene, Jugendliche, Kinder und einen Säugling.

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Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht

Missglückter Besuch einer Ausstellung im Sauerlandmuseum Arnsberg

Das Schicksal von Johann Süß in Bildern, Texten und Dokumenten. (foto: zoom)

Anfang April hatte ich hier im Blog eine Pressemitteilung des Hochsauerlandkreises zur Ausstellung „ ,Was damals Recht war …‘ – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht“ veöffentlicht. Am vergangenen Wochenende konnte ich die Wanderausstellung des Projekts der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas endlich selbst besuchen.

Das Thema der Ausstellung interessiert mich sehr:

„Bis 1945 haben zehntausende Soldaten und Zivilisten ihr Leben durch die Urteile der Wehrmachtgerichte verloren. Die Mehrzahl der Deutschen begegnete den Opfern der Wehrmachtjustiz auch nach 1945 mit Ablehnung und Feindschaft. Diese Sicht verstellt den Blick auf den Unrechtscharakter der deutschen Militärjustiz. Zwischen 1998 und 2009 hob der Deutsche Bundestag die meisten Unrechtsurteile auf. Viele Betroffene waren zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben.

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Jüdischer Friedhof: Bauhof der Stadt Winterberg reagiert schnell

Treppengeländer erneuert und Rasen gemäht

Das neue Treppengeländer am Aufgang zum Jüdischen Friedhof (foto: zoom)

Nachdem ich gestern einen Blogeintrag zum Zustand des Jüdischen Friedhofs an der Wernsdorfer Straße in Winterberg veröffentlicht hatte, habe ich heute Morgen zusätzlich auch an das Bauamt der Stadt geschrieben.

Sehr geehrter Herr …,

ich habe gestern den Jüdischen Friedhof in Winterberg besucht. Leider ist er in einem ungepflegten Zustand.

Darüber hinaus ist das Geländer rechts von der Treppe marode und somit ein Sicherheitsrisiko.

Mein Blogbeitrag zum Thema: https://www.schiebener.net/wordpress/ungepflegt-der-juedische-friedhof-in-winterberg/

Es wäre schön, wenn dem Friedhof größere Aufmerksamkeit gewidmet werden könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Gemäht, allein die Wege schwanken noch zwischen Löwenzahn und Schotter (foto: zoom)

Ehe ich mich versehen hatte, flatterte eine E-Mail in mein Eingangskörbchen:

Sehr geehrter Herr …,

danke für Ihre Hinweise. Wir haben das Geländer umgehend erneuert und die Rasenfläche wurde gemäht.

Mit freundlichen Grüßen aus Winterberg

Das ging ratzfatz und es waren, wie auf den Bildern zu sehen ist, keine hohlen Worte.

An dieser Stelle ein dickes Lob für den Bauhof. Alles Weitere später.

Ungepflegt: der Jüdische Friedhof in Winterberg

Die Stufen hinauf zum Eingangstor. Vorsicht! Das Geländer ist wackelig. (foto: zoom)

Vor fast genau zwei Jahren hatte ich hier im Blog einen Artikel mit der Überschrift „Wildkräuter-Experiment oder einfach nur mangelhafte Pflege: der Jüdische Friedhof in Winterberg“ veröffentlicht.

Schon im August 2018 war folgender Blogbeitrag erschienen: Der Jüdische Friedhof Winterberg: erschütternd ungepflegt

Heute habe ich an einem trüben Sonntagmorgen den Jüdischen Friedhof besucht und war erschüttert über den Zustand des Geländers an der rechten Seite der Treppenstufen. Das Holz ist verrottet und hängt lose in der Bodenverankerung. Mit relativ geringem Kraftaufwand hätte ich die Konstruktion umwerfen können.

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Der 8. Mai 1945 vor sieben Jahren hier im Blog

Das wäre ein Feiertag: der 8. Mai ist der Tag der Befreiung vom Faschismus, von nationalsozialistischer Herrschaft, von Völkermord und dem Grauen des Krieges

Vielleicht sollten wir uns diesmal selbst befreien? „Stars and Stripes“ (Zeitung der US-Army) Nr. 285 vom 8. Mai 1945, Ausgabe Paris, Sieg in Europa. (Quelle: Wikimedia)

Falls mich mal jemand fragen sollte: Lasst das mit dem Feiertag für den glühenden Antisemiten Luther.

Der 8. Mai hingegen, als Tag der Befreiung vom Faschismus, von nationalsozialistischer Herrschaft, von Völkermord und dem Grauen des Krieges, wäre ein würdiger Feiertag für die Bundesrepublik Deutschland.

Nie wäre er wertvoller als heute, in Zeiten in denen Nazis wieder laut und goebbelesk ihre Lügen aus den Kommentarspalten der Lokalzeitungen bis hinein in den Deutschen Bundestag verbreiten.

Vielleicht sollten wir uns diesmal selbst befreien?

https://www.schiebener.net/wordpress/das-waere-ein-feiertag-der-8-mai-istder-tag-der-befreiung-vom-faschismus-von-nationalsozialistischer-herrschaft-von-voelkermord-und-dem-grauen-des-krieges/

Was hat sich in den sieben Jahren geändert? Würde ich diese Zeilen heute genau so oder ähnlich wiederholen?

Ich stehe zu meinen Worten, sehe aber weltweit autoritäre Regime und faschistische Bewegungen erstarken. Die Rahmenbedingungen für demokratische Kämpfe haben sich vielerorts verschlechtert.

In Deutschland ist eine rechtsradikale Organisation mit faschistischen Strömungen zur zweitstärksten Partei im Bundestag geworden. CDU, SPD und auch die Grünen haben bislang keine Schritte zu einem Verbotsverfahren eingeleitet.

Man muss gewiss noch ein wenig abwarten, aber ich traue dem neuen Kanzler der Konzerne, der sich schon einmal im Bundestag mit der AfD eingelassen hat, nicht zu, dass er der aufgekeimenden Faschismus zurückdrängen kann und will, würde mich aber gerne täuschen.

Es wird in den kommenden Jahren darauf ankommen, ob die außerparlamentarische Bewegung Bündnispartner in den Parlamenten finden wird.

Eine wichtige Rolle werden darüber hinaus die Gewerkschaften spielen müssen, denn viele Stimmen für die AfD kommen aus den Reihen ihrer Mitglieder.

Die Medien handeln häufig nach dem Motto: Krawall bringt Quote. Also laden wir die Demokratiefeinde in unsere Sendungen ein. Damit betreiben auch die Öffentlich Rechtlichen keine inhaltliche Auseinandersetzung, sondern bieten den Lügen eine Bühne. Nicht die anschließemden Faktenchecks, sondern die Fakes verankern sich in den Köpfen der Zuschauer*innen.

Heute, 80 Jahre nach dem 8. Mai 1945, sind wir näher an 1933 als an der endgültigen Befreiung vom Faschismus.

Der letzte Satz des Eigen-Zitats hat in den letzten Jahren noch mehr Gewicht bekommen:

Vielleicht sollten wir uns diesmal selbst befreien?