Frohe Ostern oder so…

Osterhase auf Schmetterlingsjagd (foto: zoom)

Ich wünsche allen Leser*innen einen entspannten Ostermontag. Vor allem jenen, die in sozialen Berufen arbeiten müssen, während wir anderen die Sonne (tatsächlich) genießen, ein dickes Dankeschön!

Auf der Emscher-Radtour vor ein paar Tagen habe ich mich mit einer Pflegenden aus dem Krankenhausbereich unterhalten. Die Kolleg*innen seien ziemlich ausgepowert. Manche notwendige Tätigkeit – ich belasse es bei diesem Allgemeinplatz – bleibe unerledigt. Das hörte sich nicht gut an. Hängen im Schacht.

Was würde helfen? Starke Gewerkschaften, Arbeitskämpfe für gute Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Weitere Ideen?

Season’s greetings

Fundstück (foto: zoom)

Genießt die Festtage. Geratet nicht in Stress. Streitet euch nicht. Wenn die Luft zu dick wird, geht an die frische Luft.

Lest ein gutes Buch. Spielt Karten oder Brettspiele. Bleibt gesund. Essen und Trinken? Die Dosis macht das Gift. Nutzt die Zeit für gute Unterhaltung. Hört, macht Musik und alles Schöne, das ich hier aus Vergesslichkeit nicht aufgezählt habe.

Das Fest der Liebe, nicht der Hiebe. Keine Gewalt. Denkt an die Menschen, die das alles nicht haben: Frieden, soziale Sicherheit, Gesundheit. Seid solidarisch. Lasst euch nicht gegeneinander ausspielen.

Pausenbild: Dämmerung in Olsberg und ein Hinweis

Blick vom Generationenspielplatz auf die Turnhalle (foto: zoom)

Zum heutigen Tag kann ich in meinem Webtagebuch lediglich die Abenddämmerung in Olsberg vermelden.

Das Motiv ist vielleicht merkwürdig, aber nach dem Schwimmen im AquaOlsberg blieb mir nichts anderes übrig, keine Blumen, keine Berge, keine romantischen Sonnenuntergänge. Ein Tag wie jeder andere.

Eine Kleinigkeit noch: falls ihr die Dokumentation zum Massaker im Arnsberger Wald gesehen habt, dann schaut euch doch bitte den aktuellen Kommentar von Nadja-Thelen-Khoder an, direkt am Beitrag oder in der Kommentarspalte rechts.

Wenn ihr die Doku nicht gesehen habt, dann ist noch reichlich Gelegenheit, denn der Film steht, vom Zeitpunkt der Ausstrahlung Ende Oktober, ein Jahr in der ARD-Mediathek bereit.

Fundstücke: Halloween in Welleringhausen

Skelett auf dem Vulkanpfad bei Welleringhausen (foto: zoom)

Als ich gestern zwei Plastikkürbisse links und rechts des Vulkanpfads in Welleringhausen gleich hinter der Abrahamskirche sah, habe ich mir nichts dabei gedacht.

Doch nach ein paar Schritten in den Wald hinein, tauchten unter den Buchen merkwürdige Installationen auf: Feuerstellen, Skelette, ein kleines Puppentheater, Hexen … und es dämmerte mir, dass sich die Welleringhausener Bürgerinnen und Bürger auf Halloween vorbereiteten. Ein Gruselkabinett im Wald – nette Idee.

Wegen Halloween waren wir allerdings nicht in den kleinsten Ortsteil der Gemeinde Willingen (Upland) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg gefahren, sondern zum Spazierengehen auf dem Vulkanpfad; das ist eine schöne Wanderung mit weiten Aussichten und kurzen Anstiegen über ca. sechs Kilometer in einem alten Vulkangebiet.

Gestern am Vulkanpfad: sommerliche Temperaturen, Herbstfarben (foto: zoom)

Der Vorteil: während Gott und die Welt den Touristenort Winterberg überlaufen, kann man auf dem Vulkanpfad in Ruhe die Seele baumeln lassen. Außerdem sind die Wege noch intakt und nicht wie einige Trails im Hochsauerland von den Forstarbeiten zerstört.

Welleringhausen ist schnell von Düdinghausen aus zu erreichen, und dort liegt oberhalb auch ein anderes schönes Wandergebiet, die Kahle Pön, eine interessante Hochheide, die den Kahlen Asten imho weit in den Schatten stellt.

Genug der Nestbeschmutzung – ich wohne ja in einem Winterberger Ortsteil – , falls ihr mal was anderes als die Niedersfelder Hochheide oder den Kahlen Asten sehen wollt: Spazieren geht über Studieren.

Geschichte im Ersten: Das Massaker im Arnsberger Wald

Ein US-Soldat zeigt Anfang Mai 1945 dem Warsteiner Bürgermeister Peter Struif die 71 Leichen der im Langenbachtal ermordeten Menschen (Repro Archiv P. Bürger; Aufnahme von U. Hillebrand in den 1980er Jahren bei der US-Army angefordert).

Im März 1945, kurz vor Kriegsende ermordeten Wehrmacht, SS und Zivilisten im Arnsberger Wald grausam und kaltblütig 208 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter – darunter drei Kinder.

(Siehe auch die Vorberichterstattung der ARD)

Der Film „Die Massaker im Arnsberger Wald“ von Max Neidlinger und Marco Irrgang dokumentiert und erzählt die Geschichte der Opfer und der Täter. Es geht um Mord, Schuld, Sühne und die Aufdeckung der letzten Geheimnisse eines Verbrechens, das die Region noch heute beschäftigt.

Als die US-Armee ins Sauerland einrückt, findet sie die Leichen von 208 Männern, Frauen und Kindern, die aus Polen und der Sowjetunion stammen. In den 1950er-Jahren kommt es zu mehreren Prozessen am Arnsberger Landgericht gegen sechs der Haupttäter. Sie werden entweder freigesprochen oder kommen mit niedrigen Strafen davon.

Die Erstausstrahlung des Films ist am Montag, den 31.10.22 um 23:35 Uhr in der ARD. Am Dienstag, den 01.11.22 um 03:15 Uhr wird er wiederholt.

Für alle, die nicht so lange aufbleiben wollen oder können: Die Sendung wird nach der Ausstrahlung ein Jahr lang in der ARD Mediathek verfügbar sein.

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Vor über sieben Jahren haben wir hier im Blog die sehr informative Dokumentation „70 Jahre danach: MASSENMORDE AN ZWANGSARBEITERN IM SAUERLAND VOR KRIEGSENDE“ über die Massaker im Raum Meschede/Warstein (20.-22 März 1945) und die Geschichte des „Mescheder Sühnekreuz“ besprochen. Sie kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden. Link im Artikel:

https://www.schiebener.net/wordpress/70-jahre-danach-massenmorde-an-zwangsarbeitern-im-sauerland-vor-kriegsende-dokumentation-ueber-die-massaker-im-raum-meschedewarstein-20-22-maerz-1945-und-die-geschichte-des-me/

Der 3. Oktober: Prost aus Neubrandenburg

Fein dosiertes Feiertagsbier (foto: zoom)

Zum Tag der deutschen Einheit habe ich mir ein Lübzer Pils ohne Umdrehungen in der alten DDR gegönnt. Ok, es sind die neuen Bundesländer. Aber aus welchem Grund sollte man den Osten Deutschlands nach mehr als drei Jahrzehnten immer noch „neu“ nennen?

Höhepunkt des heutigen Tages war im wahrsten Sinne des Wortes die Aussichtsplattform des Hauses der Kultur und Bildung (HKB). Aus einer Höhe von mehr als 50 Metern kann man seinen Blick über Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern schweifen lassen.

Das HKB von unten betrachtet. (foto: zoom)

Ein Aufzug bringt die Besucher*innen zur gut gesicherten Terrasse auf der 15. Etage des „Kulturfingers“.

Blickrichtung Tollensesee (foto: zoom)

Ähnlich wie gestern bin ich auch heute voller Eindrücke, die ich allerdings mangels Zeit nicht weiter schildern kann. Vielleicht noch ein Bild vom Spaziergang entlang der alten Stadtmauer um die Kernstadt …

Alte Stadtmauer mit Wieckhäusern (foto: zoom)

… und das Bild einer Siedlung außerhalb der Stadtmauern.

Hier stand früher eine Plattenbausiedlung. (foto: zoom)

Gute Nacht!

Statistik zum Weltvegetariertag am 1. Oktober 2022: NRW-Importe von Pflanzen-Drinks haben sich in den letzten vier Jahren versiebenfacht

2021 importierte NRW 19,2 Millionen Liter Pflanzendrinks im Wert von 8,7 Millionen Euro. Hauptlieferanten waren Schweden und Österreich.

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2021 importierte die NRW-Wirtschaft 19,2 Millionen Liter Pflanzendrinks im Wert von rund 8,7 Millionen Euro.

(Pressemitteilung IT.NRW)

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, hat sich damit die Importmenge gegenüber 2020 um 1,6 Prozent verringert: Im Vergleich zum Jahr 2017 (damals: 2,7 Millionen Liter) hat sich die Importmenge von Pflanzendrinks allerdings mehr als versiebenfacht (+604,0 Prozent). Hauptlieferanten von Pflanzendrinks auf Basis von Soja, Hafer, Mandeln oder Reis, waren im Jahr 2021 Schweden (14,8 Millionen Liter) und Österreich (1,7 Millionen Liter).

Auch die Importmengen von Sojabohnen und Hafer nach Nordrhein-Westfalen nahmen weiter zu: Im Jahr 2021 wurden 141 787 Tonnen Hafer nach NRW importiert. Die Importmenge war damit um 9,5 Prozent höher als 2017 (damals: 129 429 Tonnen). Hauptlieferant von Hafer war im letzten Jahr Finnland mit 118 074 Tonnen und einem Anteil von 83,3 Prozent an der Gesamtimportmenge. Auf den zweiten und dritten Plätzen folgten Schweden mit 13 707 Tonnen (9,7 Prozent) und Estland mit 2 601 Tonnen (1,8 Prozent). Die Ausfuhr von Hafer hat sich im Jahr 2021 mit 9 678 Tonnen im Vergleich zu 2017 vervierfacht (damals: 2 313 Tonnen).

Der Import von Sojabohnen nach NRW hat sich zwischen 2017 (95 074 Tonnen) und 2021 um 14,9 Prozent auf 109 260 Tonnen erhöht. Die höchsten Anteile am Gesamtimport NRWs hatten Sojabohnen aus Brasilien (34 406 Tonnen; Anteil: 31,5 Prozent) und aus den Vereinigten Staaten von Amerika (24 057 Tonnen; 22,0 Prozent). Die aus NRW ausgeführte Menge von Sojabohnen hat sich dagegen binnen vier Jahren von 7 411 Tonnen um 94,1 Prozent auf 437 Tonnen im Jahr 2021 verringert.

Die nordrhein-westfälischen Landwirte bauten mehr Hafer und Sojabohnen an: Die Erntemenge von Hafer ist nach vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2022 mit 43 600 Tonnen um 24,6 Prozent höher als 2021 (35 000 Tonnen). Ausschlaggebend für den Anstieg ist ein um 23,8 Prozent höherer Hektarertrag (5,72 Tonnen je Hektar). Nach vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung 2022 war die Anbaufläche 7 600 Hektar groß.

Mit 2 300 Tonnen liegt die vorläufige Erntemenge von Sojabohnen in NRW in diesem Jahr 4,2 Prozent über der des Vorjahres (2021: 2 200 Tonnen). Die geerntete Menge an Sojabohnen hat sich gegenüber 2016 mehr als verdreifacht (damals: 700 Tonnen).

Weitere Ergebnisse zum Außenhandel mit Hafer und Sojabohnen in der Landesdatenbank NRW.

IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für eine informierte demokratische Gesellschaft leisten. Nur auf Basis aussagekräftiger statistischer Daten können Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getroffen werden.

Neu im Blog: der Veranstaltungskalender

Hier ist die Monatsansicht dargestellt. Oben rechts kann zwischen Liste, Monat und Tag gewechselt werden. (screenshot: zoom)

Ich habe einen Veranstaltungskalender ins Blog eingebaut. Zu finden ist er entweder über das Menü oben oder über die Seitenleiste rechts.

Momentan sind nur wenige Veranstaltungen eingetragen, aber das wird sich hoffentlich bald ändern.

Der Grund für das neue Feature ist nicht mein Spaß an technischen Spielereien, sondern folgendes Problem:

Wenn ich eine Pressemitteilung über eine Veranstaltung (Musik, Theater, Lesung, Demo, usw.) erhalte, veröffentlich ich sie meist kurz nach Erhalt, auch wenn beispielsweise das Konzert erst in zwei bis drei Monaten stattfindet. Die Leute sollen oder wollen ja rechtzeitig Karten vorbestellen oder kaufen.

Die Veranstaltung versinkt dann allmählich in den Tiefen des Blogs. Wer nach ein paar Monaten, Wochen oder gar Tagen schnell nachgucken will, wann ein Ereignis stattfindet, ist verloren. Wer will denn schon ohne Erfolgsgarantie die ganzen Blog-Seiten herunterscrollen?

Mir selbst geht es auf jeden Fall so. Ich finde nichts mehr wieder.

Und deswegen habe ich den Kalender, der keinen Anspruch auf irgendeine Vollständigkeit erhebt, sondern das eklektische Sammelsurium des Blogs widerspiegelt, eingebaut.

Umleitung: Scholz, Zinsen, Twitter, Emscher, Drogen, Comics

Stockrosen sind Malvengewächse, nicht heimisch, aber doch gut angepasst, wenn nur dieser Pilz (Malvenrost) nicht wäre. (foto: zoom)

Scholz will seinen Opfern helfen: Lange legte SPD-Kanzler Scholz wenig Wert darauf, verstanden zu werden. Das scheint sich nun zu ändern … postvonhorn

Zinsen: Klammen Kommunen drohen neue Lasten … doppelwacholder

Asoziale Medien: Twitter-Manager sollen Oppositionelle in Saudi Arabien ausspioniert haben … netzpolitik

Rückblick auf die Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021: Glück und Geschick an der Emscher – Schutz vor zukünftigen Starkregenereignissen gestärkt … nordstadtblogger

Razzia im Techno-Club: Was ist hier eigentlich die Straftat? Warum die Drogenpolitik voller Widersprüche ist und was ein besserer Umgang wäre … scilogs

Comic-Zeichenkunst: Neal Adams, der Erfinder des visuellen Superhelden-Realismus im Kosmos des Unrealistischen … endoplast

Heute vor 81 Jahren


Wolfram Wette: „Die Wehrmacht. Feindbilder, Vernichtungskrieg, Legenden“, Frankfurt am Main 2005

Heute vor 81 Jahren begann der „Hakenkeuzzug“ gegen die Sowjetunion [1], und ich möchte Ihnen meine neue Datei zur „Sonderbehandlung“ der Bürger*innen aus der UdSSR an Herz, Verstand und Seele legen.

Ich habe sie für Michael Schwarz, Jelena Kekachina, Maria Markielowa, Halina Wolkow und all die Anderen [2] geschrieben und freue mich besonders über die Veröffentlichung „auf LISA“ unter „Zu Wewelsburg“ [3] und „Kennzeichen ,OST‘“ [4].

Ansonsten möchte ich an diesem für mich in diesem Jahr aus mehreren Gründen ganz besonders schmerzhaften Jahrestag nur auf drei Bücher hinweisen. Sie begleiten mich seit vielen Jahren, und mit dem letztgenannten bin ich groß geworden; es gehört auch zum Erbe meiner Eltern:


Harald Welzer: „Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden“, Frankfurt am Main 2007
  1. Wolfram Wette: „Die Wehrmacht. Feindbilder, Vernichtungskrieg, Legenden“, Frankfurt am Main 2005
  2. Harald Welzer: „Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden“, Frankfurt am Main 2007
  3. Wolfgang Borchert: „Das Gesamtwerk“, Hamburg 1949

„Wenn sie Dir morgen befehlen, … dann gibt es nur eins: Sag NEIN!“ (S. 318 ff.)

„Als der Krieg aus war, kam der Soldat nach Haus. Aber er hatte kein Brot. Da sah er einen, der hatte Brot. Den schlug er tot.

Du darfst doch keinen totschlagen, sagte der Richter.

Warum nicht, fragte der Soldat.“ (S. 317)

„Wenn sie Dir morgen befehlen, …

dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!“

Anmerkungen:

[1] Wolfram Wette: „Der Hakenkreuzzug“, in „DIE ZEIT“ Nr. 24 vom 10.6.2021 auf http://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/PB2021/ZEIT20210610S19WetteHakenkreuzzug.pdf

und von heute:

Peter Bürger: „Die ,Auserwählten‘ in Rußland. Christliche Soldaten der Wehrmacht – eine Erinnerung zum 81. Gedenktag des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion“ auf https://www.schiebener.net/wordpress/die-auserwaehlten-in-russland/

[2] siehe Ende der Datei auf http://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-Art-299.Sonderbehandlung1942.F-A.Kaslow-E.Skosarecy-M.Markielowa-u-H.Wolkowa.pdf

[3] https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/zur_wewelsburg?nav_id=10163

[4] https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/das_kennzeichen_ost_und_der_internationale_frauentag?nav_id=10429