Spaziergang am letzten meteorologischen Wintertag

Schnee auf der Kahle-Pön-Fläche oberhalb von Usseln (foto: zoom)

Den letzten meteorologischen Wintertag bin ich der Jahreszeit gemäß bei leicht frostigen, aber angenehmen Temperaturen auf der Kahlen Pön im Schnee spazieren gegangen.

Von einer Polarglocke, wie sie die Westfalenpost tags zuvor herbeihalluziniert hatte, keine Spur. Nein, ich rege mich über die Fantasie-Überschriften der WP nicht mehr auf. Nur noch ein ganz kleines bisschen.

Zurück auf die Kahle Pön. Ausgangspunkt war heute die Graf Stolberg Hütte zwischen Titmaringhausen und Usseln, nicht wie sonst der Pönparkplatz oberhalb von Düdinghausen. Wieder etwas Neues kennengelernt. In meinem nächsten Leben werde ich Wanderführer oder lieber doch Lokführer?

Wenn ich schon mal auf der Pön bin, schaue ich auch bei der Ka Lied vorbei: schöner Ausblick über Medebach und Goldhausen.

Kurz vor der Ka Lied, die Aussicht lockt. (foto: zoom)

Jetzt wird ein Haken unter den Winter gemacht. Die Unterlagen für die kommenden Botanik-Exkursionen liegen schon bereit. Dazu später mehr.

Und die Bronchitis am Tag 9? Sie klingt ab, aber Sport darf ich noch nicht treiben. Die Badehose ist knochentrocken und das Fahrrad langweilt sich im Keller.

Morgen und übermorgen Sonne satt. Bälle flach halten.

Gute Nacht!

Fundstücke: Halloween in Welleringhausen

Skelett auf dem Vulkanpfad bei Welleringhausen (foto: zoom)

Als ich gestern zwei Plastikkürbisse links und rechts des Vulkanpfads in Welleringhausen gleich hinter der Abrahamskirche sah, habe ich mir nichts dabei gedacht.

Doch nach ein paar Schritten in den Wald hinein, tauchten unter den Buchen merkwürdige Installationen auf: Feuerstellen, Skelette, ein kleines Puppentheater, Hexen … und es dämmerte mir, dass sich die Welleringhausener Bürgerinnen und Bürger auf Halloween vorbereiteten. Ein Gruselkabinett im Wald – nette Idee.

Wegen Halloween waren wir allerdings nicht in den kleinsten Ortsteil der Gemeinde Willingen (Upland) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg gefahren, sondern zum Spazierengehen auf dem Vulkanpfad; das ist eine schöne Wanderung mit weiten Aussichten und kurzen Anstiegen über ca. sechs Kilometer in einem alten Vulkangebiet.

Gestern am Vulkanpfad: sommerliche Temperaturen, Herbstfarben (foto: zoom)

Der Vorteil: während Gott und die Welt den Touristenort Winterberg überlaufen, kann man auf dem Vulkanpfad in Ruhe die Seele baumeln lassen. Außerdem sind die Wege noch intakt und nicht wie einige Trails im Hochsauerland von den Forstarbeiten zerstört.

Welleringhausen ist schnell von Düdinghausen aus zu erreichen, und dort liegt oberhalb auch ein anderes schönes Wandergebiet, die Kahle Pön, eine interessante Hochheide, die den Kahlen Asten imho weit in den Schatten stellt.

Genug der Nestbeschmutzung – ich wohne ja in einem Winterberger Ortsteil – , falls ihr mal was anderes als die Niedersfelder Hochheide oder den Kahlen Asten sehen wollt: Spazieren geht über Studieren.

Was von einem nass-nebligen Tag bleibt: der Kahle Pön und die Ka-Lied

Hier hat es noch geregnet. Die Hochheide Kahle Pön mit Bänken, Kreuz und Blick Richtung Usseln (im Tal). (foto: zoom)

Das nass-trübe Wetter war eigentlich ideal für einen Museumsbesuch. Aber leider meide ich zur Zeit soweit es geht Innenräume, auch wenn ich gestehen muss, dass ich noch in der letzten Woche im Museum für Sepulchralkultur eine Sonderausstellung angesehen habe: „Suizid – Let’s talk about it!

Aber jetzt ist wieder Schluss mit lustig. Zum Kasseler Museumsbesuch verliere ich eventuell demnächst ein paar Worte. Heute nur: Empfehlenswert!

Seltsam, im Nebel zu wandern!

Der oder die Kahle Pön ist einerseits die Hochheide auf der hessischen Seite (Usseln), andererseits ein Gipfel (775,6 m ü. NN) auf der nordrheinwestfälischen Seite (Titmaringhausen, Düdinghausen) derselben Hochfläche. Ein wenig weiter östlich gibt es noch den Hohe Pön, einen Gipfel (793 m ü. NN) auf hessischer Seite.

Verwirrend diese ganzen Pöns. Die Bedeutung des Wortes habe ich noch nicht herausgefunden. Das naheliegendste wäre die Pön = Strafe, Buße aus dem Lateinischen als Rechtsbegriff. Vielleicht ein alter Richtplatz?

Also die Kahle Pön befindet sich auf hessischer Seite mit Gipfel in NRW. So viel scheint festzustehen.

Das ist der Gipfel. (foto: zoom)

Es gibt auf dem Rundwanderweg noch eine Nebenkuppe der Kahle Pön, die sogenannte Kalied oder auch Ka-Lied, von der aus man einen wunderbare Sicht Richtung Medebach und Winterberg hat.

Kalied mit Blick Richtung Medebach (foto: zoom)

Insgesamt komme ich mit geschickter Abkürzung eines imo uninteressanten Waldgebiets auf knapp fünf Kilometer Wegstrecke.

Erkenntnis: wenn man trübe Gedanken hat, lohnt es sich in trüb-nebligen Landschaften spazieren zu gehen. Habe jetzt beste Laune und freue mich auf ein gutes Buch. Kafkas Schloß. Der Mann hat Humor.