Umleitung: Von EFSF-Hebeln zu Steinbrücks Tanz im Rampenlicht und ansonsten „For You. Vor Ort“.

Graffiti am Schmuggelstieg zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein. (foto: chris)
Graffiti am Schmuggelstieg zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein. (foto: chris)

Bundestag zur EFSF-Hebelung: Eine verheerende Fehlentscheidung … jurga

EFSF-Hebelung: Einladung an Spekulanten mit eingebauter Sollbruchstelle … nachdenkseiten

Schutz oder Firewall: Die Bundeskanzlerin ist nicht mehr Herrin des Verfahrens … wiesaussieht

Spekulationen: Kann Kraft Kanzlerin? … ruhrbarone

Ein eitler Pfau? Steinbrücks Tanz im Rampenlicht. Die Partei ist über Steinbrück gespalten … PostVonHorn

„Laizismus und Gleichbehandlung?“: Am 2. und 3. Dezember 2011 veranstaltet die Humanistische Akademie Berlin eine Konferenz zur Trennung von Staat und Kirche in Deutschland. Es werden acht Referentinnen und Referenten, darunter die SPD-Politikerin Ingrid Matthäus-Maier, Rudolf Ladwig vom Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten sowie der Theologe und Pfarrer Andreas Fincke, erwartet … hpd

Verärgert über Schlecker? „For You. Vor Ort“: Wäre es nicht eigentlich richtiger, wir würden die Firma Schlecker ausnahmsweise mal loben? Und zwar dafür, dass in diesem Fall endlich mal die Wahrheit “gesagt” wird … querblog

Ortsbegehungen in Mahlers Welt: „… ist auf diesem strikt faktenbezogenem Wege ein sehr informatives, reichhaltiges und anregendes Buch entstanden. Zur Freude derer, die noch mehr über Mahler erfahren wollen, und als verlockende Möglichkeit für jene, die über unverbiestert zuverlässige Biographie- und Kulturgeschichtsfragmente vielleicht doch noch einmal einen eigenen Zugang zu Mahlers Musikwelt zu finden trachten, auch wenn sie es vorher vielleicht gar nicht erhofft hatten“ … revierpassagen

Bottroper Pleiten:
Mengede stellt Insolvenzantrag. Hundert Arbeitsplätze in Gefahr … bottblog

Hagen: Piraten gründen Kreisverband … doppelwacholder

Olsberg: auf dem Weg zur Sekundarschule … wpBrilon

Umleitung: Dem Westen geht die Luft aus, die WAZ-Gruppe verliert Leser und ein Journalist freut sich, nie mehr Nachrufe schreiben zu müssen. Das Ende des Kapitalismus in fünf Teilen oder so …

Zwischen Silbach und Siedlinghausen (foto: zoom)
Zwischen Silbach und Siedlinghausen (foto: zoom)

Erquältes Ende: WAZ gibt Portal “Der Westen” auf … ruhrbarone

Die Abscha… Weiterentwicklung von DerWesten.de – oder aber: WAZ.de, NRZ.de & Co. kommen zurück – wie bereits Anfang 2010 beim pottblog berichtet … pottblog

DerWesten: Bodo Hombach nähert sich dem Begriff „Skandal“ von verschiedenen Seiten … derwesten

Leserverlust: WAZ-Mediengruppe verliert in einem Jahr 36.271 Leser(-4,6%) … meedia

Welche Kraft es kosten kann, ein Mensch zu werden: „Ich sah Andreas Altmann in einem kurzen Fernsehinterview und wusste, dass ich sein Buch lesen muss, dass der Autor mir etwas zu sagen hat. Am vergangenen Montag las er in Berlin vor vollem Haus. Und nicht nur mir wusste er etwas zu sagen …“ hpd

Fünfteilige Serie zum Ende des Kapitalismus: Wollen auch Sie den Kapitalismus abschaffen, die Banken verstaatlichen oder wenigstens zerschlagen, um sich dann – je nach Geschmack – auf den Weg zum diesmal echten Sozialismus zu machen oder aber um wieder der guten alten Sozialen Marktwirtschaft zu ihrem allseligmachenden Recht zu verhelfen? In Ordnung. Dazu eine gute und eine nicht so gute Nachricht von Werner … Jurga

Quartalszahlen der US-Banken: Verwundert reibt sich da sicher so mancher die Augen, denn bis auf Goldman Sachs haben alle Banken einen Quartalsgewinn eingefahren … wiesaussieht

Michael Moore und der Vorwurf der Propaganda: „Oh yeah, here he comes! Der berühmteste Linke der Welt! Der unterhaltsamste Klassenkämpfer dieses Globus! Der Entertainer unter den Sozialkritikern! Michael Moore, Amerikas dickste Smart Weapon: Lachen für den Frieden, Witzeln gegen Rechts, Pointen für den Regime Change in Washington. Der Filmemacher with a mission. Michael Moore gegen das Unrecht! In der Hauptrolle: Michael Moore. In der Nebenrolle: das Unrecht“ … misik

Riester-PR in der ZEIT – kein guter Rat: Seit die Riester-Rente existiert, gibt es in den selbsternannten Qualitätszeitungen Artikel zur Riester-Rente, die selbst bei wohlwollender Betrachtung nicht von bezahlten PR-Artikeln zu unterscheiden sind. Mal kommen diese Artikel suggestiv daher und zitieren Gutachten und Studien von gekauften „Wissenschaftlern“, mal kommen sie gänzlich brachial daher … nachdenkseiten

Armut nimmt weiter zu: sichere Arbeit und faire Arbeitsbedingungen werden immer wichtiger … doppelwacholder

Der Protest der Straße als Partner der Politik: Diese Konstellation hat es noch nie gegeben. Die sogenannte und von der Politik gern verachtete „Straße“ als Partner eben dieser Politik! Das zeigt, wie groß die Not tatsächlich geworden ist. Demonstration, Protest erwünscht, weil all die politischen Gipfel im Wochentakt keine Chance mehr auf wirkliche Lösungen versprechen … WirInNRW

NRW: Das Land tarnt seinen Eigennutz. Die hoffnungslos überschuldeten Städte sollen innerhalb weniger Jahre sparen bis aufs Blut … postvonhorn

Internet-Suchmaschinen: BGH gibt Google im Streit um Urheberrechte recht … neheimsnetz

Sundern: Grüne Versammlung am 21.10. InteressentInnen sind eingeladen … gruenesundern

Winterberg: Der Rad-Tourismus kommt in Gang, schreibt die Westfalenpost … derwesten

Nachruf, lass nach! Kürzlich ist Bernd Berke wieder einmal in Versuchung geraten, in die Versuchung, einen Nachruf zu schreiben. Doch dann hat er sich bezähmt … revierpassagen

Das Letzte zur Protestwelle gegen die Banken: Solange unser PARTEI-Grieche in Bottrop nicht streikt, sehe ich keine unmittelbaren Auswirkungen … bottblog

Umleitung: Vieles … „Ficki, ficki? Fünf Euro“ und dann noch die giftigen Weihnachtsbaumplantagen

Mein Zug :-) (foto: zoom)
Mein Zug 🙂 (foto: zoom)

Generation Giordano: Es gibt sie seit gerade einmal 24 Stunden, sie ist die humanistische Antwort auf die „Generation Benedikt“, und sie hat schon mehr als 500 Freunde bei Facebook – die „Generation Giordano“ … hpd

„Ficki, ficki? Fünf Euro“: Hochfeld, der Stadtteil der Solidarität … jurga

Deutsche Tea-Party? Rechtspopulist Hans Olaf Henkel spielt mit den Ängsten der Bevölkerung … nachdenkseiten

Occupy Wallstreet – Ein Wendepunkt? Es wird immer klarer, dass mit der Occuppy-Wallstreet-Bewegung etwas entstanden ist, was Kreise zieht und zu einer populären Volksbewegung von Links werden kann. Sogar Präsident Barack Obama äußerte sich jetzt positiv über die Besetzer in Südmanhattan: Die Bewegung drücke aus, „was viele Menschen über unser Finanzsystem denken“ … misik

Koch-Show: Sina Trinkwalder trifft Paul-Heinz Wesjohann … querblog

Geheimdienst-Sumpf: Bundestrojaner namens Philby? … wiesaussieht

Verschwörungstheorien: Planet X ist – Merkur … wissenslogs

Dortmund: Sole Sentry rocken plugged und unplugged in der Hafenliebe … revierpassagen

Duisburg: MSV zensiert Bewegtbild-Berichterstattung auf Pressekonferenzen … ruhrbarone

Kein Sozialticket in Hagen: „Unverantwortliche Ignoranz“ … doppelwacholder

Arnsberg-Neheim Schobbostr. 33:
Aus für Blaues Haus … neheimsnetz

Giftige Weihnachtsbaumplantagen: Im Sauerland sagen Anwohner dem zunehmenden Weihnachtsbaum-Anbau den Kampf an. Sie fürchten den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Nähe der Wohngebiete – und fordern ein Verbot weiterer Anbauflächen … derwesten

Umleitung: Aufräumen nach den Ferien – nicht uninteressant.

Die Elbphilharmonie. Ein prima PPP-Projekt: 400.000.000 statt 77.000.000 Euro nach heutigem Stand. (foto: zoom)
Die Elbphilharmonie. Ein prima PPP-Projekt: 400.000.000 statt 77.000.000 Euro nach heutigem Stand. (foto: zoom)

Millionengrab PPP-Projekt Elbphilharmonie: Die Bauverzögerungen der Elbphilharmonie könnten die Kosten auf 500 Millionen Euro treiben. Der Baukonzern und die Stadt schieben sich die Schuld gegenseitig zu … weltonline und abendblatt und focus

Renegatentum, mal anders rum: Ein Thatcher-Fan und ein FAZ-Herausgeber bekennen, sie beginnen „zu glauben, dass die Linke recht hat“ … misik

Renegaten II: Wutbürger Schirrmacher … WirInNRW

Medienwelten: The Good, the Bad & the Oogly: Google oder Microsoft, Apple oder Sascha Lobo – einer ist immer der Böse … endoplast

Schulgesetz in NRW: Fortschrittliche Möglichkeiten … hpd

Kirche unterm Hakenkreuz: „Adolf Hitler ist für unsere lutherische Frömmigkeit wahrhaft der Führer von Gottes Gnaden. Sein Auftrag ist unmittelbar von Gott und sein Befehl ist Gottes Befehl!“ … wissenslogs

Die Volkswirtschaft und die unsichtbare Hand: Der „Markt“ – das unbekannte Wesen … jurga

Noch mehr Wirtschaft: Kritik an der Zinskritik … nachdenkseiten

Flickschusterei: Eines der traurigsten Kapitel der NRW-Politik ist der Verfall der Städte. Politiker aller Ebenen und Parteien haben ihn betrieben, durch Handeln und durch Unterlassen. Der Niedergang wird voranschreiten und die Bürger treffen … postvonhorn

Politische Räume: Kein Platz für das Bündnis gegen Antisemitismus Duisburg … ruhrbarone

Loriot: Abschied … revierpassagen

Kultur: Geiseldrama in der Bürgerbank von Bottrop … bottblog

Ausbildungsmarkt: Jeder Dritte geht leer aus … doppelwacholder

Wieder mal die Ruhrtopcard eingesetzt: Deutsches Bergbaumuseum Bochum … geewing

Sport in Neheim: Minigolf-Stadtmeisterschaften für Jedermann … neheimsnetz

Röhrtalbahn: Geht die CDU auf Gegenkurs?… gruenesundern

Commerzbank in Meschede: Rückzug vom Winziger Platz … DerWesten

Weniger Licht als Schatten für deutsche Frauen – New York Times berichtet

Himmel über Deutschland
Himmel über Deutschland (foto: chris)

Nur 2 Prozent der Aufsichtsräte in Deutschland sind Frauen – ein Anteil wie in Indien. Wo sind die Ursachen dafür, dass der Frauenanteil in Spitzenposition der Wirtschaft hinter dem anderer Ländern wie Brasilien (6%), Russland (11%), USA und Britannien (14%) und Spitzenreiter Schweden (17%) liegt?

Mit dieser Frage beschäftigt sich die in Deutschland, den USA und Großbritannien aufgewachsene Autorin Katrin Bennhold in ihrem empfehlenswerten Artikel in der New York Times.

Ausgangs- und Endpunkt ihrer Überlegungen ist, dass die Ausgrenzung von Frauen aus qualifizierten Positionen zu einem ökonomischen Problem einer schrumpfenden Gesellschaft werden kann. Resultat könnte der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des Europäischen „economic powerhouse“ sein, als das sie Deutschland bezeichnet.

Die Autorin nennt zunächst historische Ursachen für die Behinderung von Frauen im Berufsleben: Nachwirkungen der NS-Propaganda und die fehlende Überwindung gerade des frauenpolitischen Aspekts der NS-Ideologie, Adenauers Maxim von „Kinder, Kirche und Küche”, sowie das Steuer- und Bildungssystem dieses Landes.

Bennhold macht zudem die Frauenbewegung selbst verantwortlich, deren vorrangiges Ziel seit dem 19. Jahrhundert der Schutz von Frauen und Müttern vor den Härten des Kapitalismus war. Im Gegensatz dazu hätten sich die Geschlechtsgenossinnen in England, den USA und der Sowjetunion entschieden für Gleichberechtigung eingesetzt.

Entscheidende Voraussetzungen für die berufliche Gleichberechtigung von Frauen sind Verfügbarkeit von Kinderbetreuung verbunden mit den jeweils vorherrschenden Rollenvorstellungen sowie die Art und Weise der männlichen Netzwerke.

Die These von der Rückständigkeit der Bundesrepublik durchzieht den Artikel wie ein roter Faden. Frauen im Westen der Republik haben schlechtere Möglichkeiten, Karriere und Kinder miteinander zu verbinden und noch immer gebe es hochrangige Politiker und Wirtschaftsvertreter beiderlei Geschlechts, die staatliche Eingriffe zur Förderung von Frauen ablehnen und bekämpfen.

Insbesondere durch staatliche Steuerung (wie etwa Quoten), so wird die Soziologin Jutta Allmendinger in dem Artikel zitiert, seien Stereotype am besten zu bekämpfen, was sich an der höheren Mobilität und der besseren Vereinbarkeit von Kindern und Führungspositionen bei Frauen aus dem Osten der Republik zeige.

Die Süddeutsche Zeitung hat den Artikel in ihrer New York Times Beilage veröffentlicht (Online ist diese nicht verfügbar). Der Artikel wurde in der Printausgabe leicht gekürzt, wobei einige Kürzungen verwundern:

– So wurde an zwei Stellen der Hinweis auf die Kontinuität zwischen NS-Kult und noch vorhandenen mentalen Stereotypen (durch Thomas Sattelberger, Telekom und Ute Frevert, Historikerin) gestrichen.

– Der Satz „In the emotional and moral vacuum left by the Holocaust in West Germany, the church was a powerful force“ wurde nicht gedruckt.

– Die sehr ausführliche Auseinandersetzung mit männlichen Netzwerken wurde komplett gekürzt.

Frau mag der Süddeutschen Zeitung nichts Böses unterstellen, aber gerade diese drei Aspekte –  Kontinuität der NS-Ideologie,  Rolle der Kirche und Bedeutung männlicher Netzwerke – benennen entscheidende Gründe für die  ungleiche Behandlung von Frauen in unserer Gesellschaft.  Sie sind es wert, ausführlich diskutiert zu werden.

Es kommt immer dicker für die FDP

 (archiv europawahlen 2009: zoom)
Demokratie a la Silvana (archiv: zoom)

Frau Silvana Koch-Mehrin macht einfach weiter, die Parteiführung  schüttelt den Kopf.

Man erinnert sich kaum noch, aber wir haben in der Tat einen Außenminister. Er ist so schwach und unpopulär, dass ihn seine Partei ins Abseits gestellt hat. Für das Amt des Außenministers hingegen reicht es. Politisch tritt er kaum noch in Erscheinung.

Und nun wieder Frau Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin. Zunächst wird sie kritisiert, da sie häufig bei Plenarsitzungen fehlt, dann verliert sie ihren Doktortitel, tritt von Parteiämtern und -funktionen zurück, behält jedoch ihr Mandat. Nun wird sie gar noch Vollmitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments.

Was lehrt uns das? Ministerposten, Parlamentsmandate und andere demokratische Ämter in unserem Land und in der EU sind gut genug für gescheiterte Parteipolitiker. Leider alimentiert diese Praxis nicht nur die Betroffenen, sie führt auch zur Erosion unseres politischen Systems, wie beispielhaft den Kommentaren zum Fall Koch-Mehrin zu entnehmen ist.

Denn wodurch werden diese Politiker legitimiert? Durch Qualifikation, breite Demokratische Unterstützung, Popularität, gesellschaftliches Engagement? Weit gefehlt. Einzig Parteizugehörigkeit und Ambitionen bringen Menschen vom Schlag einer Koch-Mehrin dorthin, wo sie sind. Leider ist sie momentan in der deutschen Politik nicht die einzige und Karrieristen finden sich nicht nur in der FDP. Allerdings ist Koch-Mehrins Dreistigkeit schon herausragend.

Umleitung: Kreuz und quer über die Dörfer. Von korrupten Politikern bis zum Schröder-Crash.

Der Regen macht's möglich - Fugenhabitat (foto: zoom)
Der Regen macht's möglich - Fugenhabitat (foto: zoom)

Kauf dir einen Politiker! Wie Lobbys und mächtige Wirtschaftsverbände unsere Demokratie im Griff haben … misik

BloggerInnen: sollen mit „Umsonst“ gefüttert werden … textbasar

Steile These: Entscheidung über den SPD-Kanzlerkandidaten durch die Finanzwirtschaft … nachdenkseiten

Sahra Wagenknecht: “Antisemitismus wird bei uns nicht geduldet.” … ruhrbarone

Medien und Profit: WAZ-Geschäftsführer Nienhaus nennt Online-Konkurrenz durch ARD und ZDF illegal … derwesten (via medienmoral)

Finanz-Faust I: des Euros Kern … ruhrbarone

Auf Blüms Spuren: acht Monate nach Röttgens Wahl zum CDU-Landeschef, muss man feststellen: Die Skeptiker hatten recht … postvonhorn

Blick nach Westen: Ein seltsamer Samstagvormittag in Bottrop-City … bottblog

Duisburg: 24 Neonazis bei „Kinderschänder“-Demo … nrwrechtsaussen

Köln: Tretet ein, denn auch hier sind Götter! … revierpassagen

Düsseldorf: The Wall – Mauerbau in höchster Perfektion. Rogers Waters setzt Maßstäbe … derwesten und kruedewagen

Hagen: Entlastung der Kommunen teuer erkauft … doppelwacholder

Vormerken und Karten kaufen: Tommy Emmanuel & Jimmy Wahlsteen Live in Bestwig … neheimsnetz

Don’t try this at home: Arnsberg – beim Kochen eingeschlafen … polizeimeldungen

Brilon/Arnsberg: Schröder-Crash – Ex-Firmenchef verhandlungsfähig … wpBrilon

Die Abschiebung einer Roma-Familie aus Meschede. Anmerkungen zum Gerichtsbescheid.

Meschede. In der Nacht vom 19. zum 20. Mai 2011 wurde die dreiköpfige Roma-Familie Z. aus ihrer Wohnung in Meschede geholt und am Vormittag des 20. Mai über den Flughafen Baden-Baden in den Kosovo abgeschoben (siehe auch hier im Blog).

Zu diesem Sachverhalt stellte die Sauerländer Bürgerliste (SBL) der zuständigen Kreisverwaltung einige Fragen.

Am 07. Juni 2011 antwortete der Hochsauerlandkreis mit der Bestätigung des Eingangs der SBL-Anfrage und schreibt: „Es ist mir aufgrund der umfangreichen Fragestellungen und personellen Engpässen leider nicht möglich, termingerecht – innerhalb von 2 Wochen – vollumfänglich zu antworten.“

Beigefügt ist dem Schreiben des HSK ein mehrseitiger Beschluss des Verwaltungsgerichts Arnsberg vom 19. Mai 2011 zu einem Antrag (des Rechtsanwalts der Familie) auf Erlass einer einstweiligen Anordnung wegen Abschiebeschutz.

Der Antrag ist vom Gericht abgelehnt worden. Das hatte zur Folge, dass der überstürzte Abtransport der Familie Z. nicht gestoppt werden konnte. Die drei Menschen wurden trotz der personellen Engpässe der Kreisausländerbehörde „termingerecht“ in den Kosovo überstellt.

Diese Gerichtsentscheidung besagt zwar, dass Familie Z. – bei rein juristischer Betrachtung abgeschoben werden durfte. Sie sagt aber nichts zu den humanitären und sozialen Dimensionen dieser Aktion.

Und nun ein paar Worte zum Beschluss des Verwaltungsgerichts:

Demnach sollte die Abschiebemaßnahme am 19. Mai eingeleitet werden.

Auf Seite 2 steht:

„Der Antrag wird abgelehnt. Die Kosten des Verfahrens tragen die Antragsteller zu jeweils einem Drittel. Der Streitwert wird auf 3.750,- Euro festgesetzt.“

Der Nichtjurist und Laie in Sachen Abschiebung fragt sich, wer dieses stattliche Sümmchen zahlen wird? Geht das Gericht davon aus, dass die Lebens- und Erwerbsumstände der Familie im Kosovo gut auskömmlich sind? Oder werden die Verwandten in Meschede zur Kasse gebeten?

Die Begründung für die Ablehnung des Abschiebeschutzes ist viele Seiten lang. Im „Juristen-Deutsch“: Die Voraussetzungen gemäß § 58 Abs. 1 AufenthG für die Abschiebung der Antragsteller liegen vor. Letztere sind gemäß § 50 Abs. 1, 58 Abs. 2 Satz 2 AufenthG i.V. m. § 67 Nr. 7 des Asylverfahrensgesetzes (AsylVfG) vollziehbar ausreisepflichtig, da ihre Asylanträge unter Androhung ihrer Abschiebung in den Kosovo bestandskräftig abgelehnt worden sind. Eine Wiederholung der Abschiebeandrohungen ist – entgegen der Ansicht der Antragsteller – nicht erforderlich. …“

Die Justizbehörde führt zur Reisefähigkeit aus, es sei nicht glaubhaft gemacht, dass sie krankheitsbedingt nicht reisefähig wären. „Ein inlandsbezogenes Ausreisehindernis in Form der Reiseunfähigkeit liegt vor, wenn sich der Gesundheitszustand des Ausländers unmittelbar durch die Ausreise bzw. Abschiebung oder als unmittelbare Folge davon voraussichtlich wesentlich verschlechtern wird. … Der Ausländerbehörde obliegt es, ggf. durch eine entsprechende Gestaltung der Abschiebung, die notwendigen Vorkehrungen – etwa durch ärztliche Hilfen bis hin zur Flugbegleitung – zu treffen, damit eine Abschiebung verantwortet werden kann.“

– Nach unseren Informationen wurde allen drei Familienmitgliedern am Flughafen in Baden-Baden von dem umstrittenen Gutachter Michael K. Reisefähigkeit bescheinigt. Selbst die lange und schwere Krankengeschichte der 19jährigen T.Z. berücksichtigte der Abschiebegutachter offenbar nicht. –

Das Gericht begründet die Zumutbarkeit der Ausreise der seit 1990 in Deutschland lebenden Familie Z. u.a. so: „Gleichwohl kann bei der gebotenen Abwägung im vorstehenden Sinne nicht davon ausgegangen werden, dass sie unter Berücksichtigung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Einbindung in die hiesigen Verhältnisse, ihres rechtlichen Aufenthaltstatus, der Beachtung gesetzlicher Pflichten und Verbote schutzwürdig im Bundesgebiet verwurzelt wären. … Die seit November 2010 durch einen Sohn gewährte finanzielle Unterstützung ist in ihrem Fortbestand … nicht gesichert. … Auch über einen Aufenthaltstitel verfügten die Antragsteller zu 1. und zu 2. zu keinem Zeitpunkt. Demgegenüber ist davon auszugehen, dass sie sich im Kosovo werden reintegrieren können. …

Auch hinsichtlich der Antragstellerin zu 3. ist eine im vorgenannten Sinne schutzwürdige Verwurzelung im Bundesgebiet nicht dargetan. Dabei verkennt die Kammer nicht, dass diese im Bundesgebiet geboren ist und sich bislang ausschließlich hier aufgehalten hat. Über einen gesicherten Aufenthaltsstatus verfügte sie allerdings zu keinem Zeitpunkt. …“

Weiter wird ausgeführt, die Antragstellerin hätte keinen Schulabschluss und ginge einer Beschäftigung im Imbissbetrieb ihres Bruders nach. Es könne nicht davon ausgegangen werden, dass dies auf Dauer gesichert sei, und angesichts des fehlenden Schulabschlusses sei nicht ohne Weiteres zu erwarten, dass die Antragstellerin anderweitig eine Beschäftigung finden können werde. „Demgegenüber“, so schreibt das Verwaltungsgericht, “wird sie im Kosovo auf die Unterstützung und Hilfe ihrer Eltern, den Antragstellern zu 1. und 2., zurückgreifen können. Angesichts dessen ist es der Antragstellerin zu 3. auch in Ansehung des von Art. 8 EMRK geschützten Rechts auf Privatleben zuzumuten, in den Kosovo auszureisen bzw. dorthin abgeschoben zu werden.

Als Nichtjurist habe ich da ein Verständnisproblem. Warum soll es den Eltern im Kosovo leichter fallen, ihre Tochter zu unterstützen, als es ihnen in Deutschland möglich war? Die Arbeitslosenquote der Roma im Kosovo soll laut Medienberichten enorm hoch sein.

Zur wirtschaftlichen Situation und Arbeitslosigkeit im Kosovo fand ich z.B. auf den Internetseiten von „Aktion 302“ folgende Meldung:

Während die allgemeine wirtschaftliche Situation schon schlecht ist (37,3 % Arbeitslosenquote in 2009 und ca. 1.759 EUR BIP/Kopf in 2008), liegt nach Auskunft der Ombudsperson Institution in Kosovo die Arbeitslosenquote unter den Roma bei ca. 98 %. Viele leben von Gelegenheitsarbeiten oder sammeln Metall und anderen wiederverwertbaren Schrott, um zu überleben.

Ein regulärer Arbeitsmarkt existiert für die Minderheiten nicht.

„Youth on the Move“ – Die Bedeutung von EU-Bildungsprogrammen

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Jugend auf Achse - nicht nur im Urlaub. (Collage: chris)

Quo vadis, Europa?

Die Zeit der Utopien ist vorbei, das Ende der Geschichte liegt ebenfalls hinter uns, doch was kommt nun?

Ein Erstarken des Nationalismus? Während der Fußball-WM auch „Fröhlicher Patriotismus“ genannt, wurde selbst die damals zur Schau getragene schwarz-gelb-rote Gefühlsduselei Anlass für vermehrte rechtsextreme Gewalt.

Den harmlosen Nationalismus scheint es nicht zu geben. Nationalismus und Patriotismus bedeuten Aus- und Abgrenzung, bedeuten Engstirnigkeit und Intoleranz.

Je internationaler die Bevölkerung einer Region ist, desto zufriedener sind die Bewohner damit. Der Umkehrschluss ist ebenfalls richtig: Je weniger Menschen aus anderen Kulturkreisen in einer Region leben, desto weniger werden diese akzeptiert. Großstädter sind seltener ausländerfeindlich eingestellt als Menschen auf dem Lande, Männer sind nationalistischer als Frauen. Laut einer Studie des Bundesinnenministeriums waren 2009 14% der Jugendlichen sehr ausländerfeindlich.

Daher sollten Jugendliche, auch gerade diejenigen in der Provinz, mehr Internationalität erfahren. Es müssen internationale Begegnungen, Kontakte und Erfahrungen ermöglicht werden, um ein europäische Bewusstsein zu fördern.

Die Bedeutung von Europäischen Austauschprogrammen hat die EU seit langem erkannt. Die bestehenden vier Programmteile sollen Institutionen und Interessierten bei der Anbahnung von Kontakten helfen und die Vorbereitung und Durchführung eigener Begegnungen materiell und organisatorisch unterstützen. Für die verschiedenen Bereiche stehen folgende „Säulen“ zur Verfügung:
Schulbereich: COMENIUS
Hochschulbereich: ERASMUS
Berufliche Bildung und Weiterbildung: LEONARDO, GRUNDTVIG

Das EU-Bildungsprogramm zielt nicht allein auf Persönlichkeitsbildung und die  Schaffung europäischer Biographien, sondern berücksichtigt ebenfalls ökonomische Interessen:
Europäische Jugendliche sollen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels für den Europäischen Arbeitsmarkt fit gemacht werden. Sie sollen mobil genug sein, um dorthin zu gehen, wo sie gebraucht werden.
Arbeitsmarktpolitische Aspekte spielen somit eine ganz wichtige Rolle bei den Förderprogrammen der EU.

Mit ihrem Programm „Youth on the Move“ zielt die EU-Kommission auf die Förderung der Potentiale der jungen Europäer. Ausgangspunkt ist die enorm hohe Jugendarbeitslosigkeit von 21% in der EU. Durch höhere Qualifikation und ein größeres Maß an Mobilität soll diesen Europäern geholfen werden.  Die Zahl der Schulabbrecher soll verringert werden. Die Ziele des EU-Bildungsprogramms sind somit sehr vielfältig und allein durch Bildungsprogramme sicher nicht zu erreichen.

Dennoch bieten die oben genannten Programm“säulen“ Chancen für  jede Europäerin,  jeden Europäer:
Chancen für Schüler
fremde Länder und Kulturen kennenzulernen, sich zu öffnen für Fremdes; Toleranz und Akzeptanz zu erlernen und somit das eigene Leben enorm zu bereichern.
Chancen für Lehrende
Unterricht und Schulorganisation in anderen Länder zu erleben, über den eigenen Tellerrand zu blicken, neue Erfahrungen zu machen, die eigenen Schüler aus anderen Kulturkreisen besser zu verstehen.
Chancen für Schulen
Schulen nach außen zu öffnen, sie für neue Erfahrungen, Menschen, Kulturen zugänglich zu machen,
durch die Förderung von Internationalität Unterschiede als Möglichkeit begreifen (Diversity as a chance).

Wer sich ein offenes, tolerantes Europa ohne Schlagbäume in den Köpfen wünscht, der muss sich, wie NRW – Bildungsministerin Frau Löhrmann in Bonn auf der Tagung „Youth on the Move“  im Mai 2011 forderte, der populistischen Internationale entgegenstellen und den europäischen Geist wieder aufleben lassen und verbreiten.

Zeitungen an Rhein und Ruhr: Aufruf zum Warnstreik am 26. Mai

Die Streikzeitung des Deutschen Journalisten Verbandes(DJV)
Die Streikzeitung des Deutschen Journalisten Verbandes(DJV). Klicken, um die komplette Seite als PDF zu lesen. (quelle: djv)

(ver.di/djv) Die Warnstreiks bei den Tageszeitungen gehen weiter (siehe auch hier im Blog). Zur Unterstützung der Tarifverhandlungen für die Redakteurinnen und Redakteure und als Protest gegen die Forderungen der Verleger ruft der DJV gemeinsam mit ver.di am 26. Mai Zeitungen im Ruhrgebiet und im Rheinland zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

Warnstreikaufruf Ruhrgebiet 26.05.2011

Warnstreikaufruf Rheinland 26.05.2011

Aufgerufen sind alle Redakteurinnen und Redakteure und freie Journalistinnen und Journalisten von

  • Westfälische Rundschau
  • Westfalenpost
  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • Neue Rhein Zeitung /Neue Ruhr Zeitung
  • Iserlohner Kreisanzeiger
  • Recklinghäuser Zeitung
  • Marler Zeitung
  • Dattelner Morgenpost
  • Hertener Allgemeine
  • Stimberg Zeitung
  • Waltroper Zeitung
  • Rheinische Post
  • BILD (Redaktionen Essen, Dortmund, Köln, Düsseldorf)
  • Ruhrnachrichten
  • Hellweger Anzeiger
  • Kölner Stadt-Anzeiger
  • Express
  • Kölnische Rundschau
  • Bonner Rundschau
  • Bonner General-Anzeiger

Zeitgleich ruft ver.di auch Kolleginnen und Kollegen aus vielen Betrieben der Druckindustrie zum Warnstreik auf.

Die Streikenden treffen sich am 26. Mai 2011

um 12:00 Uhr

im Restaurant Freischütz,

Hörder Straße 131,

58239 Schwerte

oder

um 13:00 Uhr

im DGB-Haus Köln,

Hans-Böckler-Platz 9,

50672 Köln.

An beiden Orten liegen auch die Streiklisten aus.

Weitere Informationen.