Babys stören allenfalls Frauen beim Studieren: Wenn die Bundesregierung für Nachwuchs wirbt

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Teil einer Anzeige der Bundesregierung in der heutigen Süddeutschen Zeitung S.9.

Es ist prima, wenn die Bundesregierung sich darüber Gedanken macht, wie Frauen Familie und Studium unter einen Hut bekommen können. Und es ist auch eine gute Idee, diesen Gedanken werbewirksam zu kommunizieren.

Was die Bundesregierung im Rahmen ihrer „Demographiestrategie“ hier publiziert, gibt sich modern. Allerdings, und das ist ärgerlich an dieser Anzeige, die heute in der Süddeutschen Zeitung erschien, macht sich lediglich Ulrike Zeddies darüber Gedanken, wie sie die Zeit bekommt, die sie für das gemeinsame Kind benötigt.

Sie sagt: „Meine Hochschule gibt mir die Zeit, die ich für unser Kind brauche.“
Ehemann Florian hält zwar als moderner Mann die kleine Lara auf dem Arm. Aber offensichtlich hat er kein Zeitproblem.

Weiter unten heißt es: „Ulrike Zeddies freut sich über die guten Betreuungsangebot und flexiblen Studienpläne an ihrer Hochschule….“

Auch hier finden wir keinen Hinweis auf die Beteiligung von Ehemann Florian an der Erziehung und Betreuung der kleinen Tochter.

So kommt das junge Paar scheinbar modern daher, von gleichberechtigter Partnerschaft sind beide jedoch meilenweit entfernt. Na ja, und die recht traditionellen Entscheidungen der jungen Eltern wie Ehe mit Trauring (gut in der Anzeige zu sehen) und BWL-Studium sollen wohl eher beunruhigte Unionsanhänger besänftigen als moderne Frauen ansprechen.