Flughafen Paderborn/Lippstadt und der HSK: Ausstieg oder noch mindestens sieben weitere Jahre Mitgesellschafter?

Im Wirtschaftsausschuss des Hochsauerlandkreises (HSK) ging es am 30. September nur um die Beteiligung des HSK am Flughafen Paderborn/Lippstadt. Auf Antrag der Flughafengesellschaft wurde in der vorletzten Woche ein Insolvenzverfahren eröffnet.

(Dieser Beitrag ist zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Drei der sieben kommunalen Gesellschafter haben bereits den Ausstieg beschlossen. Dabei ist jetzt durch Beschlüsse des Paderborner Kreistags und des Bielefelder Rates geklärt, dass der Kreis Paderborn die Anteile der Stadt Bielefeld übernimmt. Der Paderborner Anteil an der Gesellschaft steigt dadurch um ca. 6%-Punkte auf 62,25%, und die Stadt Bielefeld zahlt ca. 2,5 Mio Euro an den Kreis.

Dieses Bielefelder Modell hatte die SBL bereits als Antrag zur letzten Kreistagssitzung eingebracht. Da der Anteil des HSK nur etwa 4% beträgt, wäre eine Zahlung an den Kreis Paderborn von knapp 1,7 Mio Euro fällig, und der HSK wäre endgültig aus der Gesellschaft ‘raus.

Im Kreistag erklärte der Landrat am 4. September noch, diese Lösung wäre ihm zu teuer. Davon scheint nun keine Rede mehr zu sein. Denn die Kreisverwaltung hat 3 Alternativen eingebracht: außer dem Bielefelder Modell (jetzt doch!) noch den Verbleib in der Gesellschaft und einen bedingten Verbleib für 7 Jahre. In diesem Zeitraum sollen für den HSK maximal dieselben Kosten anfallen wie beim Bielefelder Modell. Nach 7 Jahren soll dann ein Ausstieg möglich sein, wenn im 6. Jahr der Verlust des Flughafens über 2,5 Mio Euro liegt. Mit dem (Noch-)Landrat des Kreises Paderborn sei dieses Modell besprochen. Aber: Ab 1. November ist in Paderborn ein neuer Landrat Nachfolger im Amt, und im Paderborner Kreistag ändern sich die Mehrheitsverhältnisse, denn die CDU hat ihre absolute Mehrheit verloren.

Nach dem Gesellschaftsvertrag könnte der HSK auch einseitig seine Gesellschaftsanteile zum 31.12.2021 kündigen. Das wäre billiger, kommt aber in den Beschlussalternativen der Kreisverwaltung nicht vor.

In der Ausschusssitzung war auch der Geschäftsführer der Flughafengesellschaft anwesend. Er bestätigte auf Fragen der SBL, dass die Lufthansa in der letzten Woche die Flüge nach München mindestens bis zum nächsten Sommerflugplan komplett eingestellt hat. Damit ist ein wesentliches Standbein des Sanierungskonzepts fraglich. Derzeit findet durchschnittlich nur etwa ein Flug pro Tag statt, nach Griechenland und in die Türkei. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet er mit einem Verlust von mehr als 10 Mio Euro. Die Liquidität ist ab Oktober nur dadurch gesichert, dass die Arbeitsverwaltung durch die Zahlung von Insolvenzgeld die Personalkosten übernimmt. Spätestens Anfang des nächsten Jahres benötigt die Flughafengesellschaft die finanziellen Sanierungsbeiträge der Gesellschafter. Ebenfalls auf Frage der SBL äußerte der Geschäftsführer, dass die Geschäftsführung nur beständige Gesellschafter haben möchte. Ein Verbleib des HSK als Gesellschafter auf Zeit (wie vom Landrat vorgeschlagen) sei daher von der Geschäftsführung unerwünscht.

Von den 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollen nur etwa 60 ihre Arbeitsplätze behalten. In der Paderborner Lokalpresse war in der letzten Woche zu lesen, dass bisher einer einen anderen Arbeitsplatz gefunden hat, im Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises Paderborn.

Ein Beschluss wurde vom Ausschuss noch nicht gefasst. Nun soll in den Fraktionen weiter beraten werden, bis der Kreistag am 9. Oktober über Ausstieg oder Verbleib entscheidet. Bei der GroKo war Sympathie für den Verbleib zu spüren. Andere Fraktionen möchten lieber einen Schlussstrich ziehen, ohne weitere Risiken.

Nachdem auf Forderung der SBL der Ausschuss gestern öffentlich tagte, wird dies wohl auch im Kreistag der Fall sein.

Dirk Wiese: „Scheuer lässt Obere Ruhrtalbahn auf Elektrifizierung warten.“

Pressemitteilung: Dirk Wiese, die Obere Ruhrtalbahn und die Elektrifizierung (Foto: Marco Urban)

„Die bereits seit Anfang 2019 bereitstehenden Mittel zur Elektrifizierung regionaler Schienenstrecken, welche auch die Obere Ruhrtalbahn betreffen, müssen endlich abgerufen werden, doch noch immer fehlt das notwendige Förderkonzept aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur“, erklärt Wiese anlässlich der aktuellen Debatte zur Elektrifizierung von Bahnstrecken und dem Einsatz alternativer Antriebe im Schienenverkehr.

(Pressemitteilung der SPD HSK)

Wiese betont: „Die SPD-Bundestagsfraktion drängt auf die Umsetzung des Koalitionsvertrags. Die Branche – und damit auch die weitere Planung zur Elektrifizierung der Oberen Ruhrtalbahn – benötigt endlich Klarheit.“

Dazu berichten Kirsten Lühmann, die verkehrspolitische Sprecherin der SPD und der zuständige Berichterstatter, Detlef Müller: „Wir haben im Koalitionsvertrag festgelegt bis zum Jahr 2025 70 Prozent des Schienennetzes in Deutschland zu elektrifizieren. Passiert ist jedoch viel zu wenig. Dabei trägt die Streckenelektrifizierung maßgeblich dazu bei, die klimafreundliche Schiene weiter zu stärken.

Neben der Umsetzung von Baumaßnahmen innerhalb des Bundesverkehrswegeplans, beziehungsweise des Bundesschienenwegeausbaugesetzes, müssen nun zügig weitere Strecken elektrifiziert werden. Wichtige Weichenstellungen sind nötig.

Auch alternative Antriebsarten wie Batterie- und Brennstoffzellenantriebe helfen dabei in naher Zukunft auf Dieseltriebzüge im Schienenverkehr verzichten zu können. Für deren Anschaffung muss für die Unternehmen aber klar sein, welche Strecken elektrifiziert werden und auf welchen Relationen andere Antriebsarten gebraucht werden. Zudem lässt auch die Förderrichtlinie zur Beschaffung alternativer Antriebe im Schienenverkehr seitens des Bundesverkehrsministeriums weiterhin auf sich warten.“

Wiese unterstreicht: „Die Bahnbranche benötigt endlich Klarheit, um Planungen und Beschaffungen in Abstimmung mit verlässlichen Förderkonzepten vornehmen zu können. Dieses Anliegen unterstützt die SPD-Bundestagsfraktion ausdrücklich. Wir dürfen hier keine weitere Zeit verlieren, damit auch die Obere Ruhrtalbahn im Sauerland endlich elektrifiziert werden kann.“

Sauerländer Bürgerliste beantragt Ausstieg des HSK aus Flughafengesellschaft.

Im Hamburger Miniatur Wunderland startete Air Berlin 2017 vom Knuffingen Airport. In Paderborn sieht die Welt inzwischen anders aus. (archivfoto: zoom)

Der HSK ist einer der sieben kommunalen Gesellschafter der Flughafen Paderborn-Lippstadt GmbH. Die wirtschaftliche Lage dieses Flughafens war bereits vor der Corona-Pandemie schlecht und hat sich seitdem weiter verschlechtert.

(Pressemitteilung der Sauerländer Bürgerliste)

Die Liquidität reicht nur noch für etwa einen Monat, so dass nun ein Insolvenzantrag ansteht. Die Einleitung des Insolvenzverfahrens wurde vom Kreis Paderborn als Hauptgesellschafter bereits beschlossen. Die generelle Perspektive des Flugverkehrs im allgemeinen und der Regionalflughäfen im besonderen ist schlecht.

In den letzten Wochen haben bereits drei der sieben kommunalen Gesellschafter ihren Ausstieg aus der Flughafen-Gesellschaft beschlossen: der Kreis Gütersloh (am 10.08.2020), der Kreis Lippe (am 27.08.2020) und die Stadt Bielefeld (am 03.09.2020).

Im Rahmen der Beschlussfassung des Rates der Stadt Bielefeld am 03.09.2020 wurde nun geklärt, dass und zu welchen Bedingungen ein kommunaler Gesell­schafter aus der Flughafen Paderborn-Lippstadt GmbH aussteigen und seine Geschäfts­anteile an den Kreis Paderborn als Hauptgesellschafter übertragen kann. Die Vereinbarungen zwischen der Stadt Bielefeld und dem Kreis Paderborn wurden erst gestern am Tag der Ratssitzung getroffen. Die Stadt Bielefeld zahlt an den Kreis Paderborn für den Ausstieg etwa 2,52 Mio Euro; auf die Anteile des HSK übertragen entspricht dies 1,68 Mio Euro.

Nachdem nun der Ratsbeschluss aus Bielefeld und die konkreten Bedingungen des Ausstiegs bekannt sind, hat die SBL für die heutige Sitzung des Kreistags des HSK beantragt, diesen Beschluss auch auf den HSK zu übertragen. Der von der SBL schon lange geforderte Ausstieg aus der Flughafen-Gesellschaft ist jetzt konkret möglich und sinnvoll.

Die SPD greift zur Schere und stutzt die Hecke an der B 236 in Züschen.

Seit mindestens zwei Jahren gefährdeten die seitlichen Auswüchse der Hecke entlang der Nuhnetalstraße – B 236 – (Höhe Hausnummer 77) die Fußgänger.

(Pressemitteilung SPD Winterberg)

Im letzten Jahr blockierte der seitliche Austrieb den halben Gehweg. In diesem Jahr war der Gehweg an dieser Stelle völlig zugewachsen. Für Behinderte, ältere Menschen und Mütter mit Kinderwagen usw. war kein Durchkommen in diesem Bereich mehr möglich.

Seit über sechs Wochen bemühte sich Stadtratsmitglied Richard Gamm um die Beseitigung der seitlichen Austriebe. In dieser Zeit führte er drei Gespräche mit der Stadtverwaltung Winterberg.

Da die Gefahrenstelle immer noch nicht beseitigt wurde, hat Richard Gamm dann selbst Hand angelegt, und die Hecke zurück geschnitten.

Jetzt ist der Gehweg wieder gefahrlos von allen Bürgern zu nutzen.

Umleitung: Sieben vor Acht

Das schlechte Wetter ausgenutzt: Stippvisite an der Ostsee. (foto: zoom)

Ist das Urlaub? Seit Mitte Mai, und erst recht seit Beginn der Sommerferien in vielen Bundesländern, sind sie also zurück, die Touristen an den Küsten, auch in der Lübecker Bucht an der Ostsee … fr

Bedrohlicher Rechtsextremismus: Der Bundesverfassungsschutz sieht eine wachsende Gewaltbereitschaft der rechten Szene. Dem aktuellen Jahresbericht zufolge ist auch das militante Personenpotenzial angestiegen … bnr

Der Bundestag macht sich lächerlich: Der Bundestag hat sich zum größten Parlament der Erde aufgeblasen. Stört es die Deutschen? Bisher ließ es sie kalt … postvonhorn

Verschwörungsfragen erklärt von Michael Blume: Nazis in Reichsflugscheiben, UFO-Antisemitismus … scilogs

Lehramt, Fürsorge, Sozialpolitik – Drei Harburger Frauenleben: Diese Website redet (…und redet…) fast nur über Männer. Weil die Vergangenheit männerdominiert war? Ja klar, aber trotzdem blöde Ausrede: Frauen gabs ja wohl immer, die Version der Bibel mal ausgenommen. Frauen-Existenz aufzufinden, das ist die Aufgabe … harbuch

Immerhin: Dortmunder Karstadt-Haus bleibt wohl doch geöffnet … revierpassagen

Polizeimeldungen – Motorradfahrer schwer verletzt: Am Mittwoch, den 08.07.2020 kam es gegen 17:45 Uhr zu einem Verkehrsunfall auf der K46 zwischen Elpe und Brunskappel … presseportal

Straßen.NRW: Trockenstress lässt Bäume absterben – Notfallfällungen werden häufiger notwendig

Die Trockenheit lässt Bäume entlang der Straßen und Autobahnen absterben. (Foto: Straßen.NRW)

Gelsenkirchen. (straßen.nrw) Als Michel von Scherenberg, Leiter der Autobahnmeistereien im Ruhrgebiet, an einem Mittwochabend im Juni einen Anruf eines Straßenwärters bekommt, ist klar: Hier muss er schnell handeln. Der Kollege hat an der Anschlussstelle Essen-Holsterhausen Bäume entdeckt, die völlig ohne Blätter dastehen.

(Pressemitteilung Straßen.NRW)

Dabei hatten Mitarbeiter der Meisterei die Bäume dort erst vor wenigen Monaten kontrolliert und keine Schäden feststellen können. Doch die geringen Niederschläge des Frühjahrs – und auch der vergangenen beiden Sommer – sind an den Bäumen nicht ohne Spuren vorbeigegangen. Die betroffen Bäume in der Auffahrt Essen-Holsterhausen werden gefällt. Zu groß ist die Gefahr, dass ein Baum auf die Straße stürzt.

Großer Mehraufwand für Meistereien

„Es sind vor allem Birken, aber auch Ahorn und Esche, die unter dem Wassermangel leiden und jetzt vermehrt absterben“, erklärt Baumkontrolleur Oliver Schulte. Schulte kontrolliert vor allem die Bäume entlang von Landes- und Bundesstraßen und auch er stellt immer häufiger Schäden wegen des sogenannten Trockenstress‘ fest. „Die Bäume sterben relativ schnell, innerhalb von wenigen Wochen, auch wenn sie vorher gesund waren“, erklärt er. Und tote Bäume stellen eine Gefährdung der Verkehrssicherheit dar, weil Äste abbrechen oder der ganze Baum umstürzen kann. Hier hilft nur, den Baum rasch zu fällen. Nur ganz selten und bei ausreichendem Niederschlag erholen sich einzelne Baumarten wie zum Beispiel Linden oder Eichen auch dann, wenn die Bäume bereits im Frühsommer ihr gesamtes Laub verloren haben.

Gerhard Schmidt, im Straßen.NRW-Betriebssitz Gelsenkirchen für die Grundsätze in der Grünpflege zuständig, hat zwar keine Statistiken vorliegen, wie viele so genannten Gefahrenbäume in den vergangenen Monaten gefällt werden mussten, weiß aber nach Rücksprache mit den zuständigen Meistereien in allen Straßen.NRW-Niederlassungen, dass sich der Aufwand zum Teil verdoppelt hat. „Die Trockenperioden wirken sich regional sehr unterschiedlich aus“, sagt Schmidt und sieht noch weitere Folgen des Klimawandels. „Die Schäden und damit verbundener Aufwand und Kosten beschränken sich ja nicht nur auf trockene oder absterbende Äste und ganze Bäume. Zusätzlich fördert die Trockenheit noch die Ausbreitung von Krankheiten wir dem Massaria-Pilz oder der Rußrindenkrankheit. Auch der Befall mit Schwächeparasiten wie dem Borkenkäfer nimmt zu. Selbst die extreme Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners, wie wir sie derzeit beobachten, ist zweifellos eine Folge der letzten Extremsommer, die ideale Bedingungen für die Entwicklung der Folgepopulation geboten haben.“

Wasser für Jungbäume

Im vergangenen Winter hatte die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr fast 600 neue Bäume im Ruhrgebiet pflanzen lassen. Und auch in anderen Regionen wird zum Beispiel bei Neubauprojekten gepflanzt. Den neuen Bäumen geht es noch gut, weil sie den ersten drei Jahren nach der Pflanzung regelmäßig gewässert werden. „Das ist in diesem Jahr ein Aufwand, der weit über das normale Maß hinausgeht“, sagt Oliver Schulte. Alle erwachsenen Bäume in diesem Umfang zu bewässern, sei völlig unmöglich.

Gepflanzt werden rechts und links der Straßen und Autobahnen nach den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes ausschließlich so genannte „gebietseigene Gehölze“. Das bedeutet, dass die Straßenbauer anders als im Forstbereich nicht mit Baum- und Straucharten zum Beispiel aus dem südlichen Europa experimentieren können, die Hitze und Trockenheit womöglich besser vertragen würden. Bäume machen bei Neuanpflanzungen des Landesbetriebes nur einen geringen Anteil aus. Höchstens fünf Prozent der Böschungsbepflanzung bestehen aus Baumarten. Einige Hochstämme werden zur Gestaltung eingestreut. Weit mehr werden Büsche wie Hartriegel oder Haselnuss genutzt. „Und die kommen mit den Bedingungen der vergangenen zwei Sommer und auch der jetzigen Trockenheit besser zurecht als hochwachsende Gehölze“, erläutert Klaus Altmiks, Landschaftsbau-Experte bei Straßen.NRW.

Je nach Standort kommen die Pflanzen besser oder schlechter an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anpassen. „Eine Böschung an einer Straße, die in einem Einschnitt liegt, wird oftmals besser mit Wasser versorgt als ein aufgeschütteter Damm und die dazugehörige Böschung. Die Schäden, die nun zu Tage treten, sind darum auch ungleichmäßig im Land verteilt. Dort, wo Fichtenbestände bis an die Straße heranreichen, sterben – befördert durch den Borkenkäfer – ganze Bestände. Anderswo sind es Einzelbäume in dicht gewachsenen Altbeständen, die in der Konkurrenz zu den anderen Gehölzen nicht mehr genug Wasser bekommen. Die Gefahr dabei: Ein vertrockneter Baum verliert die Spannkraft und bricht ohne Vorwarnung.“

Bäume besonders im Blick

Aktuell laufen in den Autobahnmeistereien im Ruhrgebiet die halbjährlichen Kontrollen des Baumbestandes entlang der Autobahnen. Michel von Scherenberg hat ebenso wie seine Kollegen in den übrigen 79 Straßenmeistereien alle Streckenwarte, die zweimal wöchentlich alle Strecken abfahren und Schäden zum Beispiel an den Fahrbahnen oder an Verkehrszeichen suchen, darauf hingewiesen, dass es gerade die Bäume sind, die derzeit für Probleme sorgen können. Eine Bilanz ist aktuell noch nicht möglich. Aber Baumkontrolleur Schulte schätzt, dass bis zu acht Prozent der Bäume in seinem Bereich bereits unrettbar geschädigt sind. Diese Zahl könnte noch steigen, wenn es nicht bald wieder ausreichend regnet.

A, B, C, D, E, F, G wie Gleis und Gehen

Es führt ein Gleis nach … Winterberg. (foto: zoom)

Was bleibt zur Zeit? Lesen, Musik hören, alte Filme zum zweiten, dritten, vierten Mal sehen und gehen, gehen gehen. Mal links um den Ort, dann rechts herum und in großen Bögen durch den Wald.

Das Gleis auf dem Bild führt in Blickrichtung hinauf nach Winterberg oder genauer in die Kernstadt Winterberg. Dort endet die Strecke. Die Bahnverbindung nach Frankenberg/Hessen ist abgebaut. Der Zug pendelt heute zwischen Dortmund und Winterberg.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Nuttlar%E2%80%93Frankenberg

Am Gleisübergang gelangt man zur „Sonnenseite“ von Siedlinghausen. Die beiden Wege oberhalb der Bahngleise werden abends, wenn der Rest des Ortes schon im Schatten liegt, noch von der Sonne beschienen.


Größere Karte anzeigen

Knapp links neben dem Marker wurde das Foto oben aufgenommen.

Verkehrswende auch im HSK?

Bahnlinie RE 57 zwischen Winterberg und Bestwig/Dortmund (archivfoto: zoom)

Zu sechs Themenbereichen hatte die SBL/FW-Kreistagsfraktion Anträge für die Haushaltsberatung am vergangenen Freitag (20. Dezember, ab 14 Uhr im Kreishaus in Meschede) im Kreistag eingebracht. Eines der Themen war die Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV (Bahn und Bus) im HSK.

(Der Artikel ist in ähnlicher Form auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Hier der komplette Antrag:

“Anträge für TOP 7 ff. der Sitzung des Kreistags am 20.12.2019
Thema: Verkehrswende

Sehr geehrter Herr Landrat,
unsere Fraktion stellt für die Haushaltsberatungen die folgenden 6 Anträge:

1. An den Bahnhöfen bzw. Bahn-Haltepunkten Neheim-Hüsten, Arnsberg, Freienohl, Meschede, Bestwig, Olsberg, Brilon-Wald, Marsberg, Winterberg und Brilon-Stadt werden von den Bushaltestellen aus sichtbare Anzeigen eingerichtet und instand gehalten, die die Anzahl der Minuten bis zur Ankunft des nächsten Zuges aus den einzelnen Fahrtrichtungen anzeigen.

2. An allen Umstiegshaltestellen im Kreisgebiet (z.B. Arnsberg Neumarkt) werden Dynamische Fahrgastinformationssysteme eingerichtet, mit Anzeige aller tatsächlichen Abfahrten in der nächsten Stunde.

3. Die Zuordnung der Fahrpreisstufen nach dem “RLG-Tarif” wird so überarbeitet, dass für Fahrten im und aus dem Gebiet des HSK dieselben Fahrpreise zu zahlen sind wie im Kreis Soest.

4. Fahrräder können bei Fahrten im, aus dem und ins Kreisgebiet kostenlos mitgenommen werden (wie z.B. bereits in Hessen und Thüringen).

5. An jedem ersten Samstag im Monat kann der ÖPNV im Kreisgebiet ohne Fahrschein genutzt werden.

6. Die Kreisverwaltung wird beauftragt, ein neues Konzept für die Durchführung von Dienstreisen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erstellen, in dem vermehrt die Deutsche Bahn genutzt wird.

Begründung und Erläuterung:

Ein wesentlicher Faktor für Umweltschäden ist der derzeitige Modal Split. Im Gebiet des HSK haben Kfz einen besonders hohen Anteil an der Verteilung der Transportleistungen. Die Nutzung von Kfz wird im ländlichen Raum auch in Zukunft ein wichtiger Faktor für die Mobilität sein. Aber auch im HSK könnte der Anteil des ÖPNV erhöht werden.

zu 1./2.
Ein wesentliches Kriterium für die Nutzung des ÖPNV ist die Qualität des Angebots, insbesondere auch das Erreichen von Anschlüssen. Derzeit kommt es vor, dass ein nur im 1- oder 2-Stunden-Takt verkehrender Bus wenige Sekunden vor Ankunft eines Zuges abfährt. Dies führt für die Fahrgäste zu sehr negativen Erlebnissen. Durch bessere Information für Fahrgäste und Busfahrer*innen über die anstehenden Ankunfts- und Abfahrtszeiten ließe sich die Qualität des ÖPNV deutlich verbessern.

zu 3.
Die Fahrpreise im HSK sind außergewöhnlich hoch.
Einige Beispiele für Verbindungen zwischen Bahnhöfen:

Preisstufe 2M (4,10 Euro für < 10 km)
Brilon-Stadt – Brilon-Wald
Brilon-Wald – Messinghausen

Preisstufe 3M (5,60 Euro für ca. 10 km)
Brilon-Wald – Willingen
Arnsberg – Freienohl
Bigge – Siedlinghausen
Meschede – Oeventrop

Preisstufe 4M (7,70 Euro für ca. 20 km)
Bigge – Winterberg
Oeventrop – Bestwig

Im Nachbarkreis Soest wird für gleich lange Entfernungen häufig eine Preisstufe niedriger als im HSK berechnet (z.B. Soest – Werl: Preisstufe 2M). Dies sollte auf das Niveau des Kreises Soest angepasst werden.

zu 4.
Die Kombination von Bahn und Fahrrad erhöht gerade in ländlichen Regionen die Nutzungsmöglichkeiten für Bahnfahrten erheblich.

zu 5.
Ein solches Angebot an einem Wochenend-Tag pro Monat soll für die Nutzung des ÖPNV werben. Auch der Rat der Stadt Paderborn hat am 17.12.2019 einen solchen Beschluss gefasst. Die Stadt Hamm hat ein noch umfangreicheres ticketloses ÖPNV-Angebot beschlossen.

zu 6.
Die Kreisverwaltung sollte bei der Nutzung des ÖPNV mit gutem Beispiel voran gehen. Für zahlreiche Fahrten ist nach wie vor nur die Nutzung eines Pkw sinnvoll. Vor allem für Reisen in andere Städte mit Bahnhof sollte jedoch bevorzugt die Bahn genutzt werden.”

 

Examen 2019: Die Rückkehr der Wisente

Bild auf der Examen 2019 in Kassel (foto: zoom)

Auf der „Examen 2019“ haben vom 12. bis zum 15. Dezember Absolvent*innen und Meisterschüler*innen der Kunsthochschule Kassel ihre Abschlussarbeiten und Projekte ausgestellt.

Zufällig war ich dort, und zufällig habe ich das Bild von Theresa Grysczok(?) auf dem Boden gesehen. Ja, es gehe um die Wisente in Bad Berleburg, bemerkte Samson Kirschning (Freiluft-Experiment Untere Königsstraße), der uns durch den ersten Teil der Ausstellung führte.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, wenn ihr das Bild betrachtet; bei mir löst es eine verstörende Leichtigkeit aus. Es gab in letzter Zeit Unfälle am Albrechtsplatz – Auto vs. Wisent – Aufregung und Rufe, das Wisent-Experiment zu beenden.

Einige Freund*innen haben ihre Begegnungen mit den Tieren fotografiert. Sie waren langsam genug unterwegs, und ihre Aufnahmen sind beeindruckend.

Das Wisent auf dem Bild trottet unbeeindruckt weiter und weiter … in eine(r) Welt, die so im Wittgensteiner- und Sauerland nicht existiert.

Sonderfahrt über Röhrtalbahn nach Münster

Sonderzug mit Schafherde im Röhrtal (Foto: Marcus Vollmer)

An der Sonderfahrt mit historischen Schienenbussen von Sundern durch das Röhrtal über Neheim-Hüsten nach Münster am 1. Advent nahmen 211 Personen teil. Der fünfteilige Schienenbus-Sonderzug der Vulkan-Eifel-Bahn (VEB) war damit ausgebucht. Veranstalter waren der Röhrtalbahn-Arbeitskreis der Lokalen Agenda 21 und der VCD-Kreisverband HSK.

(Bericht des Autors auf Grundlage der Pressemitteilung des Arbeitskreis Verkehr der Lokalen Agenda 21 Arnsberg)

Zugestiegen wurde in Sundern, Stemel, Hachen, Müschede und Neheim-Hüsten.

Von dort ging es bis Münster Hauptbahnhof, von wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmern die insgesamt fünf Weihnachtsmärkte in der Innenstadt erreichten. Unter den Teilnehmern war auch Sunderns Bürgermeister Ralph Brodel, der in Sundern symbolisch das Abfahrtssignal gab.

Sunderns Bürgermeister Ralph Brodel gibt symbolisch das Abfahrtssignal. (Foto: Werner Blome)

Zehn Aktive der beiden Veranstalter fuhren als Zugbegleiter, gaben Erläuterungen zur Strecke und sorgten auch für die Versorgung der Teilnehmer mit Getränken und Adventsgebäck.

Freie Fahrt für die Bahn, Rot für den Autoverkehr. (Foto: Reinhard Loos)

Die über 60 Jahre alten Wagen erfüllten ihre Aufgaben problemlos. Mit meist 90 km/h fuhren sie von Neheim-Hüsten ohne Zwischenhalt bis Münster, über Unna und Hamm, und erreichten minutengenau das Ziel. Auf den Schienen der Röhrtalbahn verlief die Fahrt (noch) deutlicher langsamer, denn die Gleise sind sanierungsbedürftig. Nach Reaktivierung der Strecke für den Personenverkehr wären auch hier deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich.

Ebenso pünktlich wie die Hinfahrt verlief die Rückfahrt ins Sauerland. Von vielen Mitreisenden wurde das Interesse an einer weiteren Sonderfahrt im nächsten Jahr geäußert.