Neue Quartalszahlen der IVW: Westfalenpost verliert weiter an Auflage im Bereich von 4 bis 5 Prozent.

Heute hat die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) die Zahlen für das III. Quartal 2014 herausgegeben.

(Alle Artikel im Blog zum Stichwort IVW hier)

Die Westfalenpost verliert weiter an Auflage und Abonnenten. Im Vergleich zum III. Quartal 2013 stellen sich die Zahlen folgendermaßen dar:

Die neuen Zahlen für die Westalenpost, Ausgabe Meschede/Brilon/Warstein (screenshot)
Die neuen Zahlen für die Westfalenpost, Ausgabe Meschede/Brilon/Warstein. Winterberg gehört mit zu Brilon. (screenshot)

Die Westfalenpost Meschede/Brilon/Warstein -Winterberg gehört redaktionell zu Brilon- war bereits im II. Quartal bei den Abonnentenzahlen unter die 30.000er Marke gerutscht – das war ein Minus von 4,91 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2013 (siehe hier im Blog).

Aktuell stellen sich die Verluste vom III. Quartal 2013 zum III. Quartal 2014 folgendermaßen dar (siehe screenshot):

Abonnements: minus 4,71% von 30.909 auf 29.454

Druckauflage: minus 4,95% von 34.890 auf 33.164

Innerhalb von 5 Jahren hat unsere Westfalenpost fast ein Fünftel ihrer Abonnenten verloren:

Der Vergleich über einen Zeitraum von fünf Jahren zeigt eine dramatische Entwicklung. (screenshot)
Der Vergleich über einen Zeitraum von fünf Jahren zeigt eine dramatische Entwicklung. (screenshot)

Die Zahlen zeigen das tendenzielle Absterben der gedruckten Zeitung auch im Hochsauerland. Wir müssen davon ausgehen, dass sich unter den Abonnenten viele ältere Leserinnen und Leser befinden. Jüngere sowie medien-affine ältere LeserInnen orientieren sich beim Nachrichtenkonsum souverän im Internet.

Mit dem „Absterben“ der „Printgeneration“ wird auch die gedruckte Zeitung verschwinden.

Die Reklamezeitungen werden kurzfristig von dieser Entwicklung profitieren, aber mittelfristig werden die LeserInnen merken, dass sie dort keinen Journalismus, sondern eben aufgebohrte Reklame erhalten.

Wie geht es weiter?

Wenn ich es wüsste, wäre ich ein reicher Mann. Was wir sehen können:

Das Alte stirbt und das Neue ist noch nicht geboren.

Wiedereröffnung des Waldfreibades – Ein Tabu-Thema für die Winterberger CDU?

Das Freibad gestern. (foto: zoom)
Das Freibad gestern. (foto: zoom)

(Vorbemerkung: Dieser Artikel ist die Langfassung eines Leserbriefs. Dieser ist in der heutigen Ausgabe der WP auf der Seite „Leserdialog“ gekürzt und mit Umformulierungen erschienen.)

Wiedereröffnung des Waldfreibades – Ein Tabu-Thema für die Winterberger CDU?

(Bezugnehmend auf den Leserbrief von Ludger Wahle vom 18.09.2014)

Ich habe im Winterberger Freibad schwimmen gelernt und es seit meiner Kindheit regelmäßig besucht. Die Schließung ist für die Umgebung ein großer Verlust, da es mit seinen 50m Bahnen und seiner unvergleichlichen Lage zwei absolute Alleinstellungsmerkmale besitzt.

Nachdem die CDU den Antrag der SPD abgelehnt hat, das Winterberger Freibad zu erhalten, ist die Schließung nun endgültig.

Die SPD hatte das Angebot einer Fachfirma vorliegen, die die Technik des Freibades kostenlos überprüfen wollte. Ein solcher Kostenvoranschlag wäre kein endgültiger Entscheid für die Wiedereröffnung des Freibades gewesen, er diente lediglich der Informationsbeschaffung. Keineswegs hatte die SPD behauptet, dass die Technik nicht teilweise marode war. Es verwundert daher umso mehr, dass die CDU sich dermaßen strikt gegen eine solche Überprüfung weigert.

Gerade aufgrund der gesunkenen Besucherzahlen hätte man sparsamere Technik verbauen können und über eine Anhebung des Beckens nachdenken können und müssen, um Kosten zu senken. All das waren Ideen und Gedanken hinter dem Antrag der SPD. Auch ein Wohnwagenstellplatz auf dem Freibadgelände stand auf dem Plan. Dadurch hätten zusätzliche Einnahmen generiert werden können. In der Ferienwelt Winterberg hielt ich auch diese Idee für sehr vielversprechend.

Ich habe bei der Suche nach anderen Alternativ-Schwimmbädern festgestellt, dass kaum eine Stadt oder Gemeinde ein dermaßen hochwertiges und intaktes Edelstahlbecken vorzuweisen hat wie das im Winterberger Freibad.

Die Behauptung nur 5% der 1.171 Unterstützer der Online-Petition zur Erhaltung des Freibades habe man in den vergangenen Jahren im Freibad gesehen, halte ich für ebenso unhaltbar wie die Aussage des Bürgermeisters Werner Eickler bei der Übergabe der Unterschriften. Bei dieser stellte er die Behauptung auf, dass die meisten Unterzeichner gar nicht aus Winterberg stammen würden und nicht die Umstände und Kosten einer Wiedereröffnung kennen würden. Ich habe mich damals gefragt, woher der Bürgermeister all diese Unterzeichner kennt.

In der Petition ist desweiteren bis zum heutigen Tage nachzuvollziehen, dass ein Großteil der Unterzeichner aus Winterberg und der nahen Umgebung stammen und auch die Unterschriften der vielen Gäste der Ferienwelt Winterberg sollten nicht ungeachtet bleiben.

Den Wunsch der Bürger hat man in meinen Augen nie ernst genommen. Ein ebenso offenes Geheimnis ist der Umstand, dass das Oversum, in dem sich seit Mai 2012 das Hallenbad befindet, ein Projekt der CDU ist, die nie Bereitschaft gezeigt hat, mit der SPD nach gemeinsamen Lösungen für das Freibad zu suchen.

Entkräften möchte ich außerdem die Behauptung, dass es nur mit hohem personellen und organisatorischem Aufwand machbar gewesen wäre, das Freibad zu erhalten. Man muss nicht weit über den Tellerrand schauen, um zu sehen, wie so etwas mit ein und demselben Personal in Schmallenberg funktioniert. Dort wird das Freibad auch mit dem Personal des Sauerland Bades in Bad Fredeburg besetzt.

Aus Kreisen der CDU Winterberg hieß es zu Zeiten, als die Petition lief, es gäbe kein Geld für eine Wiedereröffnung. Auch in einem Beitrag im WDR-Fernsehen wurde dies vom stellvertretenden Bürgermeister behauptet.

So verwundert es doch, dass in der Ratssitzung am 11.09 plötzlich von einem „Treuehandkonto Oversum“ gesprochen wird, mit dem über 800.000€ für den Umbau von großen Teilen des Oversums aufgebracht werden sollen. Allein über 400.000€ entfallen hier auf die Öffnung der Stirnwand im Hallenbad, um einen „Freibadcharakter“ zu schaffen.

Ich finde es schade, dass auch hier wieder nur Geld für das Oversum in die Hand genommen wird, dort aber ohne jegliche Diskussion. Denn auch durch geöffnete Wände und aufschiebbare Fensterfronten wird dort nie ein Freibad – wie das Waldfreibad – oder etwas Vergleichbares entstehen.

Unverständlich ist, warum nach zwei Jahren plötzlich die ursprünglichen Strukturen schon umgebaut werden müssen. Hier drängt sich erneut der Verdacht auf, dass krampfhaft an einem gescheiterten PPP-Projekt festgehalten wird, für welches überhastet Unmengen an Geld aufgebracht werden können. Für ein Freibad mit Tradition und unersetzbarem Flair hingegen wird dies von der CDU als Irrsinn und Ding der Unmöglichkeit dargestellt.

Ich war sehr erstaunt, einen solchen Artikel, geschrieben von Ludger Wahle, in der Westfalenpost zu finden. Erklärten Sie doch 2012 in einem Beitrag der „WDR Lokalzeit Südwestfalen“ noch, die Schließung sei ein großer Verlust, da heutzutage immer weniger Kinder richtig schwimmen könnten, weil viele (Frei-) Bäder geschlossen würden und berichteten, dass Sie noch wöchentlich am alten Freibad seien, um nach dem Rechten zu schauen.

In Verbindung mit dem Artikel vom letzten Donnerstag wirkt Ihre damalige Stellungnahme plötzlich sehr verändert und manipuliert.

Leon Reintke, längjähriger Besucher des Waldfreibades Winterberg

Keine Taz – dafür ein nettes Tool: Meedia Analyzer zur Visualisierung der IVW-Auflagenzahlen.

Im Meedia-Onlinemagazin wird u. a. die taz-Wochenendausgabe (sonntaz) als einer der neuen Hoffnungsträger auf dem Print-Zeitungsmarkt gesehen. Sie habe in den vergangenen Jahren ihre Wochenendausgabe gehörig aufgepeppt. Und der Erfolg gebe ihr recht.

Verkaufte sie im ersten Quartal 2009 – kurz vor Start der sonntaz – noch 58.664 Samstags-Ausgaben, waren es fünf Jahre später schon 70.213, ein Zuwachs von 20%. Dies sei ein klares Indiz dafür, dass es sich lohnen könnte, auf die Wochenendleser zu setzen.

Die taz lese ich schon lange nicht mehr. Sie hat mich gelangweilt. Aber hej, wenn die Wochenendausgabe so gut sein soll, will ich sie mir heute mal kaufen. Habe ich gedacht. Geträumt. Es gibt anscheinend in Olsberg keine taz zu kaufen. Alle möglichen Überregionalen liegen im HIT-Markt und im Zeitungsladen aus, aber keine sonntaz. Nun gut, warte ich eben, bis ich in eine Stadt mit nennenswerter taz-Leserschaft komme, wo es sich für die Grossisten lohnt, den Zeitungsläden die taz zu liefern.

Der unerwartete Nebeneffekt dieser Nicht-Nachricht war dann Allerding, dass ich auf der Website von Meedia das Tool zur Visualisierung der Entwicklung von Zeitungsauflagen nach den vierteljährlichen IVW-Zahlen gefunden habe: MEEDIA-Analyzer.

Freude, denn was habe ich immer in den Tabellen von IVW wühlen müssen. Teilweise habe ich per Hand die Prozentzahlen errechnet, Summen und Differenzen gebildet. Siehe beispielsweise hier im Blog die Zahlen der Westfalenpost vom II. Quartal: „Neue IVW Zahlen: Funke verliert stark. Abonnenten der Westfalenpost Meschede/Brilon/Warstein erstmals unter der 30.000er Marke.“

Ab jetzt werde ich mir vierteljährlich die Grafik holen. Um den 20. Oktober wird es wieder so weit sein. Dann gibt es die Zahlen für das III. Quartal.

So sieht die Grafik mit Zeitpunkt Ende II. Quartal mit dem MEEDIA-Analyzer aus:

Der Analyzer zeigt die WP-Auflage Arnsberg/Meschede/Brilon. (screenshot)
Der MEEDIA-Analyzer zeigt die WP-Auflage Arnsberg/Meschede/Brilon. (screenshot)

Zeitungssterben: Offline gegen Online? Print vs. digitale Medien? Vergesst es! Der Auflagenrückgang der Regionalzeitungen hat schon vor dem Internetzeitalter begonnen.


Das Zeitungssterben hat vor dem Internetzeitalter begonnen und wird auch heute nicht durch die sogenannten „Neuen Medien“ verursacht, meint der Kommunikationswissenschaftler Andreas Vogel.

In seiner 132 Seiten umfassenden Studie untersucht Vogel die „Talfahrt der Tagespresse“. Die Untersuchung ist als PDF bei der Friedrich-Ebert-Stiftung kostenlos herunterzuladen:

http://library.fes.de/pdf-files/akademie/10790.pdf

Die Zeitungsauflagen sinken seit den 1980er Jahren. Damals aber wäre, so Vogel in einem taz-Interview, „Online“ noch keine Konkurrenz zum Print gewesen.

Die Zeitungen hätten es verschlafen, auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu reagieren. Sie schrieben für eine Zielgruppe, die zu großen Teilen nicht mehr existiere bzw. verschwinde oder sich gewandelt habe.

Am spannendsten waren für mich die Teile über die demografischen und die gesellschaftlichen Entwicklungen zu lesen.

Bei den demografischen Entwicklungen untersucht Vogel insbesondere Bevölkerungsentwicklung, Migration, Haushaltsgrößen und Familienstrukturen.

Gesellschaftliche Veränderungen spürt der Autor unter den Aspekten „Erwerbszeit und erwerbsfreie Zeit“, „Pendler, Mobilität und Ortsverbundenheit“ sowie „Milieus, Bildung und soziale Mobilität“ nach.

Ich habe den Text mit unserer heimischen Tageszeitung „Westfalenpost“ als Folie im Hinterkopf gelesen.

Auch für die Westfalenpost müsste der Studie zufolge gelten, dass sie nicht wegen der Online-Medien Leser und Abonnenten verliert, sondern, weil ihr Inhalt für mehr und mehr potentielle Leserinnen und Leser uninteressant (geworden) ist bzw. nicht mehr als Kaufanreiz dient.

Die Gretchenfrage für die Lokalzeitungen, ihre Verleger, Redakteure und Journalisten laute daher (siehe taz-Interview):

Wie werden unsere Redaktionen wieder zum Kompetenzzentrum, wie erhalten wir als Regionalzeitung die Hoheit über das Stadtwissen zurück.

Umleitung: Angst, Pleiten, Peinlichkeiten und mehr.

Kadenz oder Dekadenz? Rangordnung im Allwetterzoo Münster (foto: zoom)
Kadenz oder Dekadenz? Rangordnung im Allwetterzoo*** Münster (foto: zoom)

Warum habt ihr keine Angst? Wie kann es sein, dass eine normalerweise so zur Furcht bereite Gesellschaft wie unsere, so völlig gleichgültig ihrer größten Bedrohung seit dem Schwarzen Tod entgegen driftet? … fischblog

Der Wulff und seine Jäger: Erledigtes war Bundespräsident Christian Wulff moralisch bereits Mitte Dezember 2011 … erbloggtes

Silhou[s]ette: „Wie kommst du zurecht ohne Mann?“ – „Besser als mit. Ein Kind weniger.“ Sie lachten … endoplast

Alte Sünden, neue Schuld: Martin Walkers Krimi “Reiner Wein” … revierpassagen

Frank Schirrmacher I: Ein wichtiger Streiter für demokratische Verhältnisse und neue Ideen ist leider gestorben … nachdenkseiten

Frank Schirrmacher II: Fragen und Antworten … wiesaussieht

Auch Laschets Pleite: Düsseldorfs CDU hat das Kunststück fertig gebracht, die Wiederwahl des Oberbürgermeisters zu versemmeln … postvonhorn

Nur noch peinlich: Hagener Presse verwechselt Buchdruck mit Buchbinderei … doppelwacholder

Wird das Sauerland rot? Landräte in Südwestfalen – nicht mehr nur schwarz. CDU verliert das Siegerland … sbl

Arnsberg: Brand beschädigt Irish Pub auf dem Arnsberger Steinweg … neheimsnetz

*** www.allwetterzoo.de

Liebe Westfalenpost: Die Vandalen waren besser als ihr Ruf.

Heute mittag veröffentlichte die Polizei Hochsauerlandkreis eine Pressemitteilung:

POL-HSK: Sachbeschädigungen auf Schulhof

Olsberg (ots) – Unbekannte waren in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf dem Schulgelände der städtischen Realschule in Olsberg an der Bahnhofstraße unterwegs. Auf dem Schulhof, der sich im Bereich Mühlhofweg befindet, kippten die Täter Betonkübel um, die dort als Mülleimer aufgestellt sind. Auf dem leicht abschüssigen Gelände ließen sie diese runden Betonelement dann losrollen. Dabei rollte einer der Mülleimer einen Treppenabgang herunter und zerbrach. Ein weiterer Betonkübel prallte gegen in Boden eingelassene Betonstehlen, wodurch eine dieser Stehlen zerbrach. Die Polizei Brilon bittet in diesem Zusammenhang um sachdienliche Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen unter 0291-90200.

Was macht die Westfalenpost (WP) aus und mit dieser PM?

Nicht viel, aber das, was sie macht, ist eine populistische „Verschlimmbesserung“ der nüchternen Polizeimeldung:

Überschrift WP: „Vandalen wüten auf dem Schulgelände in Olsberg“

Bildunterzeile WP: „Die Polizei sucht nach Zeugen, die die Vandalen beobachtet haben.“

Hier geht es zum „Vandalen-Artikel“ der Westfalenpost: http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-brilon-marsberg-und-olsberg/vandalen-wueten-auf-dem-schulgelaende-in-olsberg-id9351289.html

Die Vandalen, liebe Westfalenpost, waren besser als ihr Ruf und sie haben es wirklich nicht verdient, mit Sachbeschädigung und anderen Delikten in Zusammenhang gebracht zu werden.

Zum Einstieg sei die des Vandalismus unverdächtige Zeitung Die Welt vom 21. Oktober 2009 angeführt:

Die Vandalen waren besser als ihr Ruf

Ihr Image ist mehr als zweifelhaft: Doch das Klischee vom plündernden und kulturlosen Volk trifft auf die Vandalen nicht zu …

Lesen: http://www.welt.de/kultur/article4897297/Die-Vandalen-waren-besser-als-ihr-Ruf.html

auch:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2009-1-089

Umleitung: Bis auf Rügemer und die WAZ/WP alles olle Kamellen …

Steht Merkel eigentlich zur Wahl? (foto: zoom)
Steht Merkel eigentlich zur Wahl? (foto: zoom)
Viele Hinweise sind in den letzen Wochen „liegen geblieben“. Neu sind nur die Klage gegen Rügemer sowie die Umbauten „bei Funkes“, denen u.a. die Westfalenpost gehört. Die kleine Auswahl an neuen und ollen Kamellen:

Macht die GEW schwul? Ein Gastbeitrag von Stefan Sasse … wiesaussieht

Geschichte und Geschichtsvermittlung: Musealisierte Zeitzeugen. Ein Dilemma … Public History

Aus der Welt von WAZ und WP: Funke besetzt Spitzenposten neu … handelsblatt

Wird die freie Meinung totgeklagt I? Herr Dr. Zumwinkel – schreiten Sie ein! Prof. Zimmermann – verklagen Sie mich! … giegold

Wird die freie Meinung totgeklagt II? Gemeingut in BürgerInnenhand unterstützt Werner Rügemer und die Neue Rheinische Zeitung … gemeingut

Die Piketty-Revolution: Können Bücher die Welt verändern? Oft kommt das nicht vor. Aber Thomas Pikettys „Capital in the Twenty-First Century“ könnte so ein Fall sein … misik

„Die Spiegel-Affäre“: Starker Politthriller um Augstein und Strauß … revierpassagen

Wissenschaft und Alltag: Pinkelt ihr ins Schwimmbecken? Von Stickstoff, Chlor und Giftgas … fischblog

#RaderGate: Verantwortlichkeiten und Synopsen … erbloggtes

Sprachpolizeiliche Ermittlungen [re:publica]: „Hier nun also das Video meines Vortrags „Sprachpolizeiliche Ermittlungen“ von der re:publica 2014, ergänzt um die wichtigsten im Vortrag erwähnten Texte, weitere Links und Berichte zum Vortrag und eine PDF-Datei der Präsentation“ … sprachlog

Merkel und die Wahlen 2014: Die falschen Plakate? Die falsche Kandidatin? … sbl

Umleitung: Wissenschafts-TÜV, Netz im Wandel, Tag der Befreiung, Glaube und Demut, Umbau bei WAZ, WP und einiges mehr ….

Jetzt auch noch das: Baum-Grafitti im Park (foto: chris)
Jetzt auch noch das: Baum-Graffiti im Park (foto: chris)

Wissenschaftsbetrug, Fälschungen, Plagiate: Braucht die Wissenschaft einen TÜV? … erbloggtes

Tag der Befreiung: Erinnerung – Mehr als ein Ritual … publikative

Bildungssysteme: „PISA beschädigt die Bildung weltweit“ … nachdenkseiten

Netz und Wandel 2.0: Anmerkungen zum Vortrag von Sascha Lobo auf der re:publica … wiesaussieht

Netz und NSA: Spähmetaphorik und ihre Grenzen … sprachlog

Funke Mediengruppe macht es offiziell: Reitz (WAZ) und Kläsener (WP) weg, Tyrock und Lübben im Anmarsch … kress

Kläsener verlässt die Westfalenpost: „Der christliche Journalist Stefan Hans Kläsener wird Chefredakteur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags. Er verlässt damit die Funke Mediengruppe.“ … pro

(Un-)Glaube und Haltung: Bleibt mir weg mit der ollen Demut! … nesselsetzer

Der Hungerkünstler: Der Mann fand beim Essen kein Maß, vertilgte täglich dazu noch Unmengen an Dickmachern wie Süßigkeiten, Kuchen oder Plätzchen und blieb sein Leben lang trotzdem hager … endoplast

TV-Nostalgie: Dieter Hildebrandt – die besten Jahrzehnte des Kabaretts … revierpassagen

Duisburg: CDU-Dissidenten kritisieren ‘menschenverachtendes’ Wahlplakat ihrer Partei … xtranews

Die SPD auf Postenjagd: Die SPD hat beste Aussichten, am Wahltag gut bedient zu werden … postvonhorn

Hagen: „Weltenbrand – Hagen 1914“ für Schulklassen … doppelwacholder

Stadt Arnsberg: bringt erstmals Fahrradstadtplan auf den Markt … neheimsnetz

Sundern: Wahlprogramm und KandidatInnen der Grünen … gruenesundern

Landrat Karl Schneider: Verquickung von Partei und Amt? … sbl

Winterberg: 45 Kroaten suchen Lehrstelle … derwesten

Neue Quartalszahlen der IVW: Tageszeitungen weiter im Sinkflug. Auch die Westfalenpost verliert.

Die Zahlen für die WP Brilon, Meschede Warstein über einen Zweijahreszeitraum. (screenshot: zoom)
Die Zahlen für die WP Brilon, Meschede Warstein über einen Zweijahreszeitraum. (screenshot: zoom)

Gestern sind die neuen Quartalszahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) erschienen.

In der Pressemeldung der IVW heißt es unter anderem:

Die verkaufte Auflage der Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen lag im ersten Quartal 2014 insgesamt bei 19,94 Mio. Stück. Damit verliert die Gattung im Quartalsvergleich 0,8 %, innerhalb eines Jahres rund 2,7 % an Auflage (1/2013: 20,50 Mio.). Zwar legten in diesem Zeitraum die digitalen ePaper von 0,33 Mio. auf 0,54 Mio. (ein Plus von rund 63 %) Gesamtverkäufe nochmals zu, können in dieser Größenordnung aber die Rückgänge der Papierauflagen insgesamt nicht ausgleichen.

Auch unsere lokale Tageszeitung, die Westfalenpost, kennt seit Jahren nur eine Richtung der Auflagen-, Verkaufs und Abonnementszahlen – abwärts. „Neue Quartalszahlen der IVW: Tageszeitungen weiter im Sinkflug. Auch die Westfalenpost verliert.“ weiterlesen

Neue IWV-Zahlen: auch die heimische Westfalenpost verliert weiter an Auflage.

WP/WR in Meschede. Anfang 2011 (archiv: zoom)
WP/WR in Meschede. Anfang 2011 (archiv: zoom)

Nach der aktuellen Auflagenerhebung der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IWV) sanken die Auflagen und Gesamtverkäufe der Zeitungen und Zeitschriften am deutschen Medienmarkt auch im vergangenen Jahr. Auch die zur Funke Gruppe gehörende Westfalenpost muss kräftige Einbußen hinnehmen.

Die Tagespresse insgesamt verliert, so Gert Hautsch in einer Analyse für die Gewerkschaft ver.di , gegenüber dem Vorjahr rund 3,53 Prozent ihrer verkauften Auflage (4/2012: 20,84 Mio. Exemplare). Im vorangegangenen Quartal habe dieser Rückgang noch bei 3,64 Prozent gelegen.

Die Zahlen unserer heimischen Westfalenpost mit den Redaktionsstandorten Brilon und Meschede sehen im Vergleich der Quartale IV/2012 bis IV/2013 noch etwas schlechter aus.

Die Druckauflage der WP (Brilon/Meschede) sank beispielsweise um 6,35% (absolut: 2.405), die Zahl der Abonnenten um 5,54% (absolut: 1.795):

Westfalenpost Brilon/Meschede mit starken Verlusten. (screenshot: IWV Website)
Westfalenpost Brilon/Meschede mit starken Verlusten. (screenshot: IWV Website)

Im Vergleich zum Zeitraum 2011/2012 hat sich der Abwärtstrend damit noch einmal beschleunigt. Damals war von IV/2011 bis IV/2012 die Druckauflage um 3,34% (absolut: 1.310) und die Zahl der Abonnenten um 3,66% (absolut: 1.233) gesunken.

Im Vorjahreszeitraum ging es noch moderater abwärts. (screenshot)
Im Vorjahreszeitraum ging es noch moderater abwärts. (screenshot)

Die Funke-Gruppe, zu der die Westfalenpost gehört, hat die „Berliner Morgenpost“, das „Hamburger Abendblatt“ und die „Bergedorfer Zeitung“ samt zugehörigen Anzeigenblättern zum 1. Januar 2014 gekauft. Der Konzern musste sich weiter verschulden. Kreditgeber ist unter anderem der Springer-Verlag, der vormalige Besitzer der Zeitungen.

In den Verlagen drehen sich große Räder. Es wird „interessant“ sein, zu beobachten, auf wessen Kosten die Schuldensanierung stattfinden wird.

Insgesamt sieht Gert Hautsch in der ver.di Analyse bei Funke den Trend zu Zentralisierung und Personalabbau (siehe Teil I, Seite 23).

Was die Funke-Gruppe mit ihren neu erworbenen Zeitungen vorhabe, sei noch nicht ganz klar. Man könne sich aber ein Bild machen, wenn man die Maßnahmen betrachte, die sie auf ihrem Stammmarkt, dem Ruhrgebiet, umgesetzt hat.

Der Konzern, der damals noch WAZ-Gruppe hieß, vertreibt dort vier Titel: die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) in Essen, die „Westfälische Rundschau“ (WR) in Dortmund, die „Neue Ruhr/Rhein Zeitung“ (NRZ) in Düsseldorf und die „Westfalenpost“ (WP) in Hagen.

Schon 2009 seien die Redaktionen der vier Zeitungen von 900 auf 600 Personen verkleinert und in ähnlichem Umfang Verwaltungspersonal entlassen worden. Im Januar 2013 wurde bei der WR dann die komplette Redaktion auf die Straße gesetzt.

Ob bei der Westfalenpost selbst noch einmal die Kostenschraube angesetzt werden wird, kann ich auf Grund der mir fehlenden Informationen nicht beurteilen. im Hause selbst scheint vorsichtiger Optimismus zu herrschen. Schließlich habe man schon vor Jahren seine Hausaufgaben bei Stellenabbau und Konsolidierung gemacht.