Der 1. Mai in Meschede: Gewerkschaftspolitik unter freiem Himmel. Musik, Reden, Informationen und Geselligkeit

DGB-Kreisverbandsvorsitzender Dietmar Schwalm eröffnet um kurz nach 10 Uhr die Gewerkschaftsveranstaltung auf dem Von-Stephan-Platz in Meschede. (foto: zoom)

Im zweiten Jahr hintereinander versammelten sich am vergangenen Montagmorgen die acht DGB-Gewerkschaften (IG Metall, ver.di, IGBCE, IGBAU, NGG, GdP, GEW und EVG) unter freiem Himmel am Von-Stephan-Platz in Meschede, um den 1. Mai zu feiern.

Dietmar Schwalm, Kreisvorsitzender des DGB-Kreisverbands HSK, bekräftigte in seiner Eröffnungsansprache die Bedeutung von unabhängigen Gewerkschaften. Das Motto „Ungebrochen Solidarisch“ bedeute auch, dass „egal woher er komme, der Mensch müsse zusammenstehen.“ Solidarität sei auch in den Betrieben und unter den Einzelgewerkschaften wichtig, wenn man die Vier-Tage-Woche durchsetzen wolle.

Carmen Schwarz, Bevollmächtigte IGM-Arnsberg (foto: zoom)

Carmen Schwarz, Bevollmächtigte der IG-Metall Arnberg rief ebenfalls zur Solidarität auf. Neben der Einführung der Vier-Tage-Woche müsse gewaltlos für den Frieden in der Ukraine gekämft werden. Frieden könne niemals mit Waffen geschaffen werden. Das gelte überall auf der Welt, wo die Machtbessenen auf Kosten der Völker lebten.

Nicht nur für das Dachdecker-Handwerk gilt: Starke Gemeinschaft. Stark mit Tarif. (foto: zoom)

Neben den Redebeiträgen aus den einzelnen Gewerkschaften, und Infoständen gab es Livemusik aus dem Repertoire der alten und neuen Arbeiter*innenbewegung von Daniel Gardenier. Auch mein Lieblingsklassiker aus den 1970er Jahren war dabei: „You don’t get me, I’m part of the union“, von den Strawbs.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=qJYbFFFZwdE

Für Dietmar Schwalm ist es wichtig, dass der 1. Mai im Hochsauerland wieder draußen auf der Straße stattfindet. Bei Sonnenschein, sowie Essen und Trinken an den Gewerkschaftsständen, hätte er sich allerdings noch mehr Besucher*innen gewünscht.

Helmut Kreutzmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Olsberg (foto: zoom)

Helmut Kreutzmann, IG-Metall Olsberg, warnte in seiner Ansprache davor, neben dem Kampf für die Arbeitszeitreduzierung und dem Streben nach der sogenannten Work-Life-Balance die Höhe der Rentenbezüge nicht aus dem Auge zu lassen.

„Schön stark!“ am Stand der GEW Hochsauerland (v.l.): Dietmar Schwalm, Christiana Kuhnert, Manuela ten Haaf, Petra Hannemann und Dirk Wiese (SPD, Bundestagsabgeordneter). „Was anderes kommt gar nicht in die Tüte!“

Eingerahmt von Dietmar Schwalm und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese, vertraten die Vorstandsfrauen Christiana Kuhnert, Manuela ten Haaf, Petra Hannemann der GEW-Hochsauerlandkreis die Forderungen Ihrer Lehrer*innengewerkschaft.

Für mich persönlich war die Veranstaltung sehr interessant, weil ich doch einige Menschen aus dem politischen Leben des Hochsauerlandes wiedergetroffen habe. Erschreckt haben mich Gespräche mit Gewerkschafter*innen aus den Betrieben, die von sehr gewerkschaftsfeindlichen Einstellungen auf Unternehmerseite berichteten. Gewerkschafts- und Betriebsratsmaterialien würden von den Wänden gerissen und Kolleg*innen eingeschüchtert, was nicht selten zu Duckmäusertum und Opportunismus („Einschleimen beim Chef“) führe.

Auch Michael Hermes, der ehrenamtlich Auszubildende in Schwierigkeiten betreut, berichtete in seiner Rede von Gesetzesverstößen und Ordnungswidrigkeiten durch Ausbildungsbetriebe. Hermes wörtlich: „Wir wissen es von Auszubildenden in den Bereichen Einzelhandel und Krankenpflege, aber ich befürchte, es ist anderswo genauso schlimm. Junge Menschen, die Kaufleute oder Krankenpfleger werden wollen, bekommen Aufgaben, die eigentlich Aufgaben der Fachkräfte sind. Sie ersetzen die Fachkräfte, statt von ihnen angeleitet zu werden. Und werden unter Druck gesetzt, wenn sie es natürlich noch nicht schaffen.“

In der Berufsschule bekämen Auszubildende gesagt, man müsse ja „nicht gleich zur Gewerkschaft rennen“. Und tatsächlich erführen die Gewerkschaft in allzu vielen Fällen überhaupt nichts von den Problemen der Azubis.

Einen Weg zur Lösung der Probleme sieht Michael Hermes in einem regelmäßigen Runden Tisch für Ausbildung, der unter Beteiligung Betroffener, unter Beteiligung Auszubildender. Hermes: „Wir haben dazu bereits Vorschläge, die wir gern beitragen werden.“

Umleitung: Hoffnung trotz Energie- und Wasserkrise, Funke Mediengruppe entlässt Redakteure, Gewerkschaften weltweit gegen unfaire Algorithmen, Europas Faktencheck-Teams schließen sich zusammen und mehr…

Fundort Winterberg, passend zu den Krokus-Ferien in den Niederlanden (foto: zoom)

Hoffnung trotz Energie- und Wasserkrise. Bevölkerungsimplosion auch in China: Vor einem Jahr ging es mir nicht gut. Seit 2015 hatte ich auf allen mir zugänglichen Kanälen vor der Öl- und Gas-Abhängigkeit von Ressourcenfluch-Staaten wie Russland und Iran gewarnt, war dafür sogar noch wenige Wochen vor der Putin-Invasion auf die Ukraine auf der sog. “Achse des Guten” verhöhnt worden … scilogs

Starke Wechselwirkung wirbelt die Theorie durcheinander: Die starke Wechselwirkung – eine der vier Grundkräfte der Physik – hält unsere Atome zusammen. Eine Forschergruppe hat nun unerwartete Fluktuationen entdeckt, die bisherige Theorien nicht erklären können … spektrum

Funke Mediengruppe entlässt Redakteure: Es rumort derzeit wieder bei der Funke Mediengruppe: Sämtliche Wochenblätter in NRW sollen künftig zentral produziert werden und ohne eigene Inhalte – mit etwa der Hälfte an Redakteur*innen. Das deutschlandweit tätige Unternehmen mit Sitz in Essen bringt neben Tageszeitungen wie der größten Regionalzeitung Deutschlands, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“, und der „Berliner Morgenpost“ auch kostenlose Anzeigen- und Wochenblätter heraus … mmmverdi

Anna Barazetti, gesch. Korsen, geb. Straßberger, (1912 – ?): Ein Stück bürgerlicher Widerstand aus Harburg, sehr selten, spät gefunden … harbuch

Wie ich Livingstone fand: Henry Stanleys Suche nach dem verschollenen Dr. Livingstone gehört zu den großen Geschichten des 19. Jahrhunderts und seine Begrüßung „Dr. Livingstone, I presume?“ ist eines der wohl bekanntesten Zitate der Weltgeschichte. Stanley unternahm seine Expedition im Auftrag des New York Herald … schmalenstroer

Wie Gewerkschaften weltweit gegen unfaire Algorithmen kämpfen: Ob bei Amazon oder in der Plattform-Ökonomie – immer mehr Menschen werden bei ihrer Arbeit durch Algorithmen beeinflusst. Sie vergeben Aufträge, bemessen das Gehalt, beurteilen die Leistung und entscheiden über Jobs. Weltweit beginnen Gewerkschaften und Arbeitende, sich gegen potenziell unfaire Algorithmen zu wehren … netzpolitik

Die vielen Lügen entlarven – Europas Faktencheck-Teams schließen sich zusammen: Eigentlich zutiefst betrüblich, dass so etwas nötig ist, aber: Faktenchecks werden in diesen Zeiten dringend gebraucht. Spätestens seit Corona ist es bekannt, erst recht seit Russlands Kriegsüberfall auf die Ukraine … revierpassagen

Flächendeckende Versorgung mit digitalen Endgeräten an den Schulen in Dortmund: Streit mit dem Land über Support und Ersatzbeschaffung … nordstadtblogger

Klimabündnis Hagen zum globalen Klimastreik am 3. März: „Es sieht nicht gut aus“ … doppelwacholder

Umleitung: Sexualkunde, Nuhr, Klassenkampf, Armut, richtig zulangen und mehr.

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Grenzstein an der B 7 (foto: zoom)

Sexualkunde für Hassprediger II: Jan Fleischhauer: Moderne Sexualkunde: Oralsex für den Siebtklässler. In: Spiegel Online, 28. Oktober 2014 … erbloggtes

Dieter Nuhr, die Satire und die Religion: Diesem ganzen Schmierentheater könnte die Grundlage entzogen werden, wenn der sog. Blasphemie-Paragraph (§ 166 Strafgesetzbuch) ersatzlos gestrichen würde … hpd

Klassenkampf 2.0: „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.” … nachdenkseiten

In their own words: Children’s experience of poverty in schools … guardian

NRW will Kunstwerke verkaufen: Schon wieder ein falsches Signal … postvonhorn

Tarifeinheit und Gewerkschaften: Andrea [Nahles], bis die Ärzte kommen … charly&friends

Bei Immobilien muss man halt richtig zulangen: ein kleines Lehrstück für Dortmund und NRW … revierpassagen

Da hilft nur starker Glaube: SPD Hagen will neuen Nahverkehrsplan – sagt sie … doppelwacholder

Umleitung: Bildung, Schavan, Steinbrück, Gott, Hamed Abdel-Samad, die Regenbogenpresse und mehr …

Claassen Abriss
Abrissarbeiten an den Claassen-Resten am Dienstag. (foto: zoom)

Bildung: Wir leisten uns weniger, als wir uns leisten können und müssen … nachdenkseiten

Schavans Vermächtnis BIG Esoterik? Erhärtete sich der Verdacht, dass es sich bei Ernst Theodor Rietschel um einen der größten Schavanisten aller Zeiten handelte … erbloggtes

Die SPD inszeniert ihren Spitzenkandidaten: Kann Steinbrück mit Privatem punkten? … postvonhorn

Gegen Gott: Die Apologeten der größten Weltreligionen und kleinsten Sekten haben sich heute in einer argumentativen Wagenburg eingerichtet, die es ihnen erlauben soll, sich gegen Kritik zu immunisieren … misik

Hilferuf: Islamisten attackieren Hamed Abdel-Samads Facebook-Seite … ruhrbarone

Naturschützer-Alarm: 80 Prozent der NRW-Gewässer besorgniserregend … wazrechercheblog

Ein fremdes Organ im Leib: David Wagners Krankheitsgeschichte “Leben” … revierpassagen

Regenbogenpresse: Unter dem Deckmantel des Journalismus … charly&friends

Faschismus und Betriebe: Ausstellung “Zerschlagung der Mitbestimmung 1933? in Sundern … neheimsnetz

Zerschlagung der Gewerkschaften jährt sich zum achtzigsten Mal. Die SPD Hochsauerlandkreis lädt zur Gedenkveranstaltung in Neheim ein.

In unserem BriefkastenNeheim. (spd_pm) Vor 80 Jahren haben die Nazis die freien Gewerkschaften überall in Deutschland und auch hier bei uns im Sauerland gewaltsam zerschlagen.

Für die HSK-SPD ist dies Anlass nach der Erinnerung an das Ermächtigungsgesetz und an die mutige Rede von Otto Wels diesem weiteren zentralen Schritt auf dem Weg in die Diktatur zu gedenken.

Das Büro des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Neheim wurde von SA und SS am 2. Mai besetzt. Der Gewerkschaftssekretär Karl Fromme kam an diesem Tag sogar ums Leben. Unklar ist, ob er von den Nazis ermordet wurde oder ob er aus Verzweiflung Selbstmord beging.

Aber auch die im Sauerland dominierenden christlichen Gewerkschaften blieben nicht unbehelligt. Eine große Delegation des Neheim-Hüstener Christlichen Metallarbeiterverbandes war am 2. Mai 1933 zur Beisetzung des verstorbenen Verbandsvorsitzenden Franz Wieber nach Duisburg gefahren. Nach ihrer Rückkehr fanden sie das Gewerkschaftshaus von der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation besetzt vor. Ähnliches wird auch in anderen Orten des Sauerlandes geschehen sein.

Für zwölf Jahre gab es keine freie Arbeiterbewegung mehr in Deutschland. Viele Gewerkschafter aller Richtungen, Sozialdemokraten und andere Gegner des Regimes – auch aus dem Sauerland – wurden verfolgt und umgebracht.

Der SPD-Unterbezirk Hochsauerlandkreis möchte am 2. Mai 2013 um 17.00 Uhr am Neheimer Markt (in der Nähe des Glockenspiels) ein Zeichen setzen, damit dieser Tag nicht in Vergessenheit gerät und lädt zu einer Gedenkveranstaltung ein.

Wolfgang Zeh, Kreisvorsitzender des DGB im Hochsauerland, wird nach einer Begrüßung durch Dirk Wiese eine kurze Ansprache halten. Im Anschluss an die Ansprache soll dann gemeinsam ein Moment innegehalten werden. Informationen auch unter www.hsk-spd.de.

Umleitung: Johannes Paul II selig und andere Begebenheiten

Irgendwo in Deutschland. (foto: chris klein)
Asphalt-Puppe (foto: chris klein)

Johannes Paul II war kein Heiliger: Liberales, der Thinktank der flämischen liberalen Bewegung publiziert eine kritische Betrachtung zu der Seligsprechung von Karol Wojtila von Peter Nissen, Professor für Kulturgeschichte der Religiosität an der Radboud Universität Nijmegen und Dirk Verhofstadt, Doctor der Moral Science an der Universität Gent … hpd

Selig sind die Seligen: denn sie werden selig sein … ruhrbarone

Seth Meyers und Barack Obama: grillen US-Medien – und Donald Trump … indiskretion

Trubel um Heilpflanzenverbot hört nicht auf: Hurra, es gibt eine neue Petition zum nichtexistenten Heilpflanzenverbot! … WissensLogs

Köln: Neonazis raten zur Abkehr vom Profi-Fußball … nrwrechtsaussen

1. Mai: Gewerkschaften bleiben wichtig … WirInNRW

Dortmund: Entspannter Euromayday … ruhrbarone

Hagen: Am Dienstag, 3. Mai, wird im Mehrgenerationenhaus/Haus für Kinder des Kinderschutzbundes in der Potthofstr. 20 der Mai begrüßt – mit Mai-Bowle (alkoholfrei), Liedern und Gedichten … doppelwacholder

Hagen: Wir wollen nicht die Zeche zahlen. Konferenz für Personal- und Betriebsräte

Gewerkschaftsnachwuch? Wer wünscht sich solche Brut? (Zeichnung: Karlheinz Stannies)
Gewerkschaftsnachwuchs? Wer wünscht sich solche Brut? (Zeichnung: Karlheinz Stannies)

Hagen. (doppelwacholder) Die IG Metall fordert einen „Kurswechsel für ein gutes Leben“, für die IG BCE gehört der Mensch in den Mittelpunkt, ver.di antwortet auf die täglich erlebbare Politik in unserem Land „Gerecht geht anders“, die NGG fordert mehr Fairness, Transnet, GEW, GdP und IG Bau – alle DGB -Gewerkschaften wollen eine andere und bessere Politik für die Menschen und mit den Beschäftigten.

„Wir wollen nicht die Zeche zahlen, die uns Finanzjongleure und Abzocker eingebrockt haben. Wir wollen keine zweigeteilten Belegschaften, keine Gesundheitspolitik bei der wir nicht mehr krank werden dürfen, keine Arbeitszeitverlängerung bis 67 Jahre.

Wir wollen ein besseres Leben – wir wollen soziale Gerechtigkeit und eine sichere Zukunft.

Es wird immer deutlicher: die herrschende Politik geht in eine andere Richtung! Damit muss Schluss gemacht werden! Dagegen müssen wir uns aktiv wehren!“

Um diese Aktivitäten miteinander zu diskutieren und zu organisieren lädt der DGB zur Betriebsrätekonferenz ein.

Dienstag, 28.09.2010, 14:00 Uhr
Vereinshaus St. Bonifatius, Berliner Str. 110a, 58135 HA-Haspe

Nach dem Ende der Konferenz wird einmal gut durchgelüftet, denn anschließend wird an gleicher Stelle noch ein Schmankerl geboten:

Ab 19:00 Uhr Auftritt OB Dehm zum zweiten Termin seiner „Spar“-Tournee. Vielleicht bleibt der eine oder andere Teilnehmer der Konferenz noch da – es könnte amüsant werden.

Der Artikel ist erschienen bei: doppelwacholder

Gewerkschaften: Vorwärts zu den Wurzeln

Maiplakat 1956 (Quelle: DGB)
Maiplakat 1956 (Quelle: DGB)

Statt eigener Gedanken zum 1. Mai hier zwei längere Zitate mit Verweisen zum Weiterlesen:

Die Gewerkschaften werden an Bedeutung gewinnen, wenn sie die richtigen Weichen stellen. Ein Ausblick in sieben Thesen

Gewerkschaften sind wie Tennisvereine, gibt sich die landläufige Meinung gewiss: Einstmals attraktiv für eine breite Masse, sind sie heute nur noch ein Schatten alter Stärke. Sie wirken wie aus der Zeit gefallen, Relikte einer Sozialkritik am Kapitalismus, überkommene Organisatoren des Klassenkampfes, später der Sozialpartnerschaft.

Doch die globale Finanzkrise und die Debatte um Prekarisierung haben den Gewerkschaften wieder neue Aufmerksamkeit verschafft.

Selbst in den urbanen Kreativmilieus gelten sie plötzlich wieder als schick, spätestens seit den meisten klar ist, dass der Weg der gepriesenen Jobnomaden nicht ins gelobte Land einer Digitale Bohème führt. Sondern in die Armut.

Wir sind der Überzeugung, dass die Gewerkschaften in den nächsten Jahren massiv an Bedeutung gewinnen werden. Dazu braucht es Weichenstellungen und eine ehrliche Analyse.

weiterlesen im freitag

Geschichte des 1. Mai: Vom Kampftag zum Feiertag

Zum 100. Jahrestag des Sturms auf die Bastille trafen sich am 14. Juli 1889 400 Delegierte sozialistischer Parteien und Gewerkschaften aus zahlreichen Ländern zu einem internationalen Kongress in Paris. Die Versammelten produzierten, wie auf Kongressen auch damals schon üblich, eine Menge bedruckten Papiers, darunter eine Resolution des Franzosen Raymond Felix Lavigne, in der es hieß:

„Es ist für einen bestimmten Zeitpunkt eine große internationale Manifestation zu organisieren, und zwar dergestalt, dass gleichzeitig in allen Städten an einem bestimmten Tage die Arbeiter an die öffentlichen Gewalten die Forderung richten, den Arbeitstag auf acht Stunden festzusetzen (…). In Anbetracht der Tatsache, dass eine solche Kundgebung bereits von dem amerikanischen Arbeiterbund (…) für den 1. Mai 1890 beschlossen worden ist, wird dieser Zeitpunkt als Tag der internationalen Kundgebung angenommen.“

weiterlesen beim DGB

Gewerkschaften in der Krise: Arno Klönne in Dortmund

Prof. Arno Klönne (Bild: Linkes Forum Hamm)
Prof. Arno Klönne (Bild: Linkes Forum Hamm)

Morgen findet in Dortmund eine Veranstaltung von „Ver.di: Dortmund“ zur „Krise der Gewerkschaften“ statt. Mich persönlich interessieren die Argumente von Arno Klönne. Falls jemand, der diese Weblog liest, dort anwesend ist, würde ich mich über einen kleinen Bericht sehr freuen.

Das kann ganz einfach als Kommentar zu diesem Artikel geschehen. Auch E-Mail ohne oder mit Bildern stelle ich gerne in einem separaten Artikel Online.

Ankündigung:

Die Gewerkschaften in der Krise
– und die Krise der Gewerkschaften
Krisenerfahrung und politisches Lernen im Niedergang des TurboKapitalismus
Ref.: Prof. Dr. Arno Klönne / Paderborn
Montag, den 29. Juni 2009, 19.00 – 21.00 Uhr
ver.di-Haus Dortmund, Königswall 36 (2.Etage – Sitzungsraum A/B)

„Gewerkschaften werden nur dann eine Zukunft haben, wenn sie wieder identifizier-
bar werden als gesellschaftspolitische Opposition und selbstbewußte Verfechter eines sozialstaatlichen Gesellschaftsmodells.“
(Arno Klönne)

Nicht nur die Wirtschaft steckt in einer Krise – und es ist mehr als „nur eine Finanzmarktkrise“. In der überwiegend hilflosen, kopflosen und wehrlosen Reaktion der Gewerkschaften auf die Krise zeigt sich zugleich die Krise der Gewerkschaften.

Arno Klönne ist emeritierter Professor für Soziologie an der Universtität Paderborn und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte der Arbeiterbewegung.