Umleitung: AfD, Faschismus, Volkstrauertag, WhatsApp, Naturschutz, Stadtbild, Microsoft und mehr

Wandbild in der Hall of Fame am HoPla in Kassel (foto: zoom)

AfD-Parteijugend: Zwischen konformistischer Rebellion und SS-Treueschwur … belltower

Partei ohne Mäßigung: In der »Alternative für Deutschland« (AfD) toben bereits die innerparteilichen Machtkämpfe um die Gunst der noch zu gründenden neuen Jugendorganisation. Weder bei ihr noch in der Partei ist eine vermeintliche Mäßigung in Sicht – noch nicht einmal taktischer Art … derrechterand

Der neue Faschismus und seine Zerstörungslust: Kevin Roberts, Vordenker der Agenda zum Umbau der US-Gesellschaft in einen autoritär-faschistischen Staat, hat kurz vor der Wahl von Donald Trump unmissverständlich formuliert, dass es nicht darum geht, die Institutionen der liberalen Demokratie zu reformieren, sondern sie zu zerstören … revierpassagen

Volkstrauertag 2025: Thüringer AfD mit Geschichtsverzerrung und Friedensrhetorik … geschichtestattmythen

Von Emojis zum Mega-Datenleck: Forscher*innen aus Österreich entdeckten die freie Verfügbarkeit von 3,5 Milliarden WhatsApp-Profilen. Wie es zu dem spektakulären Fund kam und wie Meta auf ihre Warnung reagierte, erzählt Aljosha Judmayer, Co-Autor der Studie zum Datenleck … netzpolitik

Anleitungswahn (Satire): Das gesamte Interwebnetz, also die ganze Welt ist mittlerweile voll mit Tutorials, Handreichungen und eindringlichen Erklärungen, wie man Bleistifte spitzt, Blumen umtopft oder Kartoffeln schält. Gut, Parkett verlegen im Alleingang ist schon nicht ganz einfach, aber … zynaesthesie

Zurück zur Natur? Wie Naturschutz mit Vergangenheit Politik macht … geschichtedergegenwart

Stillstand, aber technologieoffen: Die schwarz-rote Koalition will das EU-weit beschlossene Enddatum für Neuwagen mit Verbrennungsmotor kippen. Statt klare Signale an Kaufwillige und die Autoindustrie zu geben, fährt sie weiter einen fatalen Kurs des Zögerns … klimareporter

Stadtbild-Debatte: Die Stadt hat ein kaltes Herz / Die autogerechte Innenstadt, verschwindender Einzelhandel, einfallslose Architektur … mitwelt

Wie Microsoft Euch verrät: Seit einiger Zeit schon versucht Microsoft mit Nachdruck, Euch in die Cloud zu zwingen. Jetzt legt Microsoft aber noch einen nach … unkreativ

Nachhaltige Tannen: Das ÖkoNetzwerk in Dortmund startet wieder Bio-Baumverkauf … nordstadtblogger

Schwächere CO2-Vorgaben – VCD kritisiert Rolle rückwärts beim Klimaschutz

Union und SPD haben sich heute Nacht auf eine Schwächung des Klimaschutzes im Verkehr geeinigt: Die Bundesregierung will sich in Brüssel dafür einsetzen, die CO2-Vorgaben ab 2035 abzuschwächen. Damit legt die Bundesregierung die Axt an den Klimaschutz im Verkehr und bremst die E-Mobilität aus, kritisiert der ökologische Verkehrsclub VCD.

(Pressemitteilung VCD)

„Die Bundesregierung müsste alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Elektromobilität volle Fahrt aufnimmt“, sagte die VCD-Bundesvorsitzende Christiane Rohleder. „Stattdessen macht sie eine Rolle rückwärts. Das schadet dem Klimaschutz und unserer Industrie gleichzeitig.“ China habe längst verstanden, dass die Zukunft elektrisch ist. „Es untergräbt auch die Planungssicherheit, wenn beschlossene EU-Regelungen gleich wieder in Frage gestellt werden. Den Schaden haben die Unternehmen, die im Vertrauen auf diese Regelungen investiert haben.“

Rohleder sieht in den angestrebten Änderungen eine Mogelpackung, da Plug-In-Hybride im Realbetrieb dreimal mehr CO2 ausstoßen, als die Werbung verspricht: „Auch nach 2035 sollen sogenannte ‚hocheffiziente Verbrenner‘ zulässig sein, wenn sie mit E-Fuels oder Biosprit betrieben werden. Doch E-Fuels werden auch künftig rar und teuer bleiben, und sie werden dort benötigt, wo andere Lösungen schwierig sind – etwa bei Flugzeugen.“ Besonders fatal sei der stärkere Einsatz von Agrokraftstoffen: „Getreide gehört auf den Teller und nicht in den Tank“, so Rohleder. „Zumal der Klimanutzen zweifelhaft ist.“

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Offener Brief eines sauerländischen Franziskaners an die CDU

…doch wenn (ein Polítiker) es zu tun wagt (Verantwortung zu übernehmen, die nicht der auf Effizienz und Unmittelbarkeit ausgerichteten Logik der aktuellen Wirtschaft und Politik entspricht), wird er wieder die Würde erkennen,
die Gott ihm als Menschen verliehen hat,
und nach seinem Weg durch diese Geschichte
ein Zeugnis großzügiger Verantwortlichkeit hinterlassen.“
(Enzyklika Laudato sí, 181)

An die
Christlich Demokratische Union (CDU)
und an alle interessierten BürgerInnen
in Deutschland

OFFENER BRIEF

Betreff: 2 Sauerländer in Brasilien
Über den “erfolgreichen” Besuch des Deutschen Bundeskanzlers bei der COP 30

Der eine Sauerländer (70) kam nach Brasilien, noch bevor die COP 30 am 10. November offiziell in Belém begann, blieb “knapp 20 Stunden“, um mit Präsident Lula freundschaftlich zu sprechen und sich über den Beitrag Deutschlands zum TFFF, dem Milliarden schweren Tropical Forest Forever Facility, zu äussern.

Der andere Sauerländer (65) kam 1990 nach Brasilien, um als Franziskaner – wie viele andere vor ihm – die Armen im armen Nordosten zu „evangelisieren“; nein, nicht im Sinne, dass er ihnen Gott bringen oder erklären müsste – an den glauben sie, seitdem die Portugiesen hier im Jahr 1500 mit Schwert und Kreuz angekommen sind, sondern um Christus in den Gekreuzigten von heute zu dienen und sie vom Kreuz zu holen.

Am Montag (16/11) schickte mir ein Brasilianer ein Video, in dem Friedrich Merz beim Handelskongress Deutschland (12.-13. Nov. 2025) seine und die der Journalisten Erleichterung ausdrückt, „aus jenem Ort, wo sie waren“ raus und in „eines der schönsten Länder der Welt“ zurück zu sein (ICL Notícias). Seine Rede ist in brasilianischer Sprache legendiert.Dem Video ist eine Bildunterschrift angefügt, die unter anderem sagt: „Deutsche Journalisten sagten auf der COP 30, dass der Bundeskanzler dafür bekannt sei, Fehler zu machen, hauptsächlich fremdenfeindlicher Natur“. Der Bekannte, der mir das Video geschickt hatte, fragte dann noch: „Bruder Johannes, was ist mit Deutschland los?“

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Hochsauerlandkreis: Trendwende bei der kommunalen Energiegesellschaft EEH?

Symbolbild Windenergie: Soll RWE in der kommunalen Energiegesellschaft viel Geld an der Projektierung der Anlagen verdienen? (foto: zoom)

Im Blog der Sauerländer Bürgerliste (SBL) wurde schon häufiger kritisch über die vom Kreis geplante kommunale Energiegesellschaft berichtet, z.B. hier: https://sbl-fraktion.de/?p=11693 Die SBL habe die Förderung Erneuerbarer Energien immer für wichtig gehalten. Allerdings gelte dies nicht für die von der Mehrheit des Kreistags geplante Art der Umsetzung in einer kommunalen Gesellschaft, in der die RWE letztlich die Mehrheit erhalten und außerdem viel Geld an der Projektierung der Anlagen verdienen sollte.

(Die Sauerländer Bürgerliste berichtet aktuell auf ihrer Website)

Bisher wurde dieses Modell von Landrat und CDU-Fraktion hoch gepriesen. Dies ändert sich aktuell. Die SBL-Kreistagsfraktion hatte zur Kreistagssitzung am 24.10.2025 einen “Bericht über die Arbeit der EEH” beantragt.

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COP30: Von Klimagipfeln des Öls zum Klimagipfel der Natur

UFZ-Klimaökonom Reimund Schwarze analysiert die Ausgangslage

Tropische Vegetation in Brasilien. Zeichnung von 1878 (Quelle: wikimedia)

Die Vorbereitung des Weltklimagipfels in Belém fiel in eine geopolitisch schwierige Zeit. Deshalb konzentriert sich die COP30 offenbar auf zwei Themen: auf die Finanzierung der Klimaanpassung und den Tropenwaldschutz. Hier scheinen noch Erfolge möglich, sagt Prof. Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).

(Pressemitteilung UFZ)

Symbolträchtig ist der Austragungsort der 30. Vertragsstaatenkonferenz (COP30) der UN-Klimarahmenkonvention gewählt. Belém, die Hafenstadt im Nordosten Brasiliens, ist das Eingangstor zum größten zusammenhängenden Tropenwald der Erde, dem Amazonasbecken. Diese „grüne Lunge“ unseres Planeten beherbergt noch immer 6 Millionen Quadratkilometer dichten Regenwalds – eine Fläche, mehr als halb so groß wie Europa. Die Amazonaswälder, der einzigartige Hort biologischer Vielfalt, sind akut von Abholzung bedroht. Früher wirkte der Regenwald als Gegenspieler zu den weltweit immerzu steigenden CO2-Emissionen. Heute nimmt das Amazonas-Becken aber nur noch rund 13,9 Milliarden Tonnen CO2 jährlich auf, gibt aber 16,6 Milliarden Tonnen CO2 in die Umwelt ab. Von einer Senke wurden die Gebiete zu einer Quelle von CO2. Manche Klimaforscher sehen die Amazonaswälder bereits an einem Kipppunkt.

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Umleitung: Weihnachtsbäume, Klimakrise, Kipppunkt, Breakpoint, Bob Dylan, Liebesbriefe von ChatGPT, Paula Modersohn-Becker und mehr

Weihnachtsbaum-Acker in Siedlinghausen. Auf den kleinen Fähnchen an der Spitze stehen die Namen der Kunden, in diesem Fall oft große Märkte wie Herkules. (foto: zoom)

Die Versorgung mit Weihnachtsbäumen scheint auch dieses Jahr wieder gesichert. Die Äcker sind zur Ernte bereit. Was sonst noch lesenswert sein könnte:

Klimaschutz durch Marktwirtschaft:
Kippt die EU den Emissionshandel, gibt sie die Zukunft auf … spiegel

Quaschning erklärt: China hängt uns ab … klimareporter

#UnplugTrump – 30 Tipps: Mach dich digital unabhängig von Trump und Big Tech … kuketz

Macht Euch das Internet Untertan: Wenn Ihr nicht bezahlt, seid Ihr nicht Kunden, sondern das Produkt … unkreativ

„Unmute“: Gesprächsreihe über das Sprechen im Konflikt startete am Schauspiel Dortmund … nordstadtblogger

Den Kipppunkt hinter sich gelassen: Mit ihrer aktuellen politischen Ausrichtung läuft die Union ihrer Praxis aus längst vergangenen Tagen hinterher. Ihre Abkehr von einem modernisierten sozial-liberalen Konservatismus ist der Anfang des Traums der AfD von einer Zerstörung der CDU … derrechterand

Breakpoint: Lasst ihr ChatGPT auch eure Liebesbriefe schreiben? … netzpolitik

Dylan in der Emslandarena: Bob Dylan hat keinen Bock auf Show. Es gibt kein Intro, kein Lichtgewitter, kein Countdown – das Bühnenlicht geht einfach an, und da sitzt er schon … robertsblog

Seit vielen Jahren schon fasziniert mich die Malerei Paula Modersohn-Beckers: Die anrührenden Figuren, die erdigen Farben, der direkte Blick, der einen aus vielen Bildern heraus fixiert und die beinahe überall anzutreffende Verbindung zur Natur … AnjaWeinberger

So einzigartig wie ein Fingerabdruck: Alina Bronskys Buch über das Essen … revierpassagen

#Caturday: Katzen, Windräder und tote Vögel

Windräder töten in Deutschland ca. 100.000 Vögel pro Jahr. Das sind 0,1 Millionen Tiere. (foto: zoom)

Heute ist in den sozialen Medien #Caturday. Unter diesem Hashtag könnt ihr eure süßen Katzenfotos posten und viele Likes einsammeln.

Auch mir hat heute an der Ennertstraße eine Katze geduldig Modell gesessen, während sich auf der gegenüberliegenden Seite, auf dem Olsberger Mannstein, die sieben Windräder drehten.

Katzen töten in Deutschland bis zu 100.000.000 Vögel pro Jahr. Das sind 100 Millionen Tiere. (foto: zoom)

Meine Frage zu diesem #Caturday ist, ob Menschen die Windräder hassen, weil sie Vögel erschlagen, Katzen lieben, obwohl diese eintausend Mal soviele dieser gefiederten Tiere töten.

Vogelschlag an Windenergieanlagen ist im Verhältnis zu anderen Todesumständen eine sehr kleine Größe.

Zum Vergleich (Quelle Nabu):

Der Einfluss von Windkraftanlagen (100.000 Opfer pro Jahr)

Der Einfluss der Jagd (1,2 Millionen Opfer pro Jahr)

Der Einfluss von Stromleitungen (1,5 bis 2,8 Millionen Opfer pro Jahr)

Der Einfluss von Kollisionen im Straßen- und Bahnverkehr (70 Milionen Opfer pro Jahr)

Der Einfluss von Hauskatzen (20 bis 100 Millionen Opfer pro Jahr)

Der Einfluss von Kollisionen an Glasscheiben (100 bis 115 Millionen Opfer pro Jahr)

Axel Mayer fragt auf seiner lesenswerten Website „Mitwelt“ zurecht:


Warum wird die kleinere Bedrohung wahrgenommen und die andere nicht einmal diskutiert? Wer hat ein Interesse, dass die zentralen Ursachen und Fakten des Artenschwundes, nämlich Klimawandel und Verlust von Naturlandschaften nicht zum Thema werden? Warum engagieren sich so viele Klimawandelleugner, Kohle- und Atomlobbyisten, die Atompartei AfD und andere Energiewendegegner nur für Vogelschutz bei Windrädern?

Aber süß ist sie doch – die Katze vor dem blühenden Strauch an der Ennertstraße, oder?

Ein Brief an unsere lokale Klima-Initiative: Aufforstungen – was ist da los in Winterberg?

Dem Wald in Winterberg geht es nicht gut, „auch aus touristischer Sicht sind diese nackten Hänge nicht schön anzusehen“. (foto: zoom)

Vorbemerkung: Den folgenden Brief hat vor kurzem unsere Winterberger Klima-Initiative erhalten. Das Thema Wald ist auch hier im Blog häufiger zu finden. Mit Erlaubnis der Autorin veröffentliche ich ihre Gedanken und den Appell „den Waldbesitzern auf die Füße zu treten“. Die Bilder sind von mir.

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Sehr geehrte Damen und Herren, 

seit vielen Jahren komme ich immer im Herbst nach Winterberg. 

Mir ist aufgefallen, dass zwar viele Hänge abgeholzt wurden, leider aber, mit Ausnahme im Gebiet Lenneplätze, keine Neuanpflanzungen erfolgen.

Nicht nur klimatechnisch finde ich das sehr schade, sondern auch aus touristischer Sicht sind diese nackten Hänge nicht schön anzusehen. 

Was ist da los in Winterberg?

Hier war der Hang einmal bewaldet. (foto: zoom)

Andere Gemeinden, wie zum Beispiel Arnsberg, schaffen es ganze Hänge mit finanzieller Hilfe lokaler Kindergärten und Schulen wieder aufzuforsten.

Mit Ihrem Bürgermeister habe ich letztes Jahr auch schon über dieses Thema gesprochen. Er meinte, es läge daran, dass so viel Wald in Winterberg in privatem Besitz ist.

Wenn dem so ist, dann hoffe ich doch für uns alle, dass Sie, als private, lokale Organisation, es schaffen werden, den Waldbesitzern auf die Füße zu treten.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. 

Mit freundlichen Grüßen 

Monika Priemer 

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Umleitung: Erste Cannabis-Evaluation und mehr

Junge Cannabis-Pflanze (foto: zoom)

Erste Cannabis-Evaluation: Was die Daten zeigen und wie es jetzt weitergeht … scilogs

Greenpeace-Recherche zur Stiftung Familienunternehmen (SFU): Nach monatelanger Recherche und Auswertung interner Dokumente lüftet Greenpeace ein gut gehütetes Geheimnis: Wer steckt hinter der Stiftung Familienunternehmen? … greenpeace

Kampagne gegen Hamado Dipama: AfD-Abgeordnete wollen deutschen Rundfunkrat abschieben … endstationrechts

YouTube zahlt 25 Millionen US-Dollar an Trump: Erneut gibt ein milliardenschwerer Medienkonzern kampflos einen Rechtsstreit mit Donald Trump auf … netzpolitik

Kirchner. Picasso: heißt die Ausstellung im Münsteraner LWL-Museum für Kunst und Kultur, die am letzten Wochenende eröffnet wurde … robertsblog

Rückkopplungsmechanismen und Klimakrise (Satire): „… bereits jetzt Maßnahmen zu planen, die den Folgen der Klimakatastrophe begegnen. Die tiefer gelegenen Küstenregionen an Nord- und Ostsee würden unabwendbar zur Überflutung der Region um Hamburg führen und sämtliche…“ … zynaesthesie

Wie Isabel Allende die Vorgeschichte vom „Geisterhaus“ erzählt: Ihr neuer Roman, „Mein Name ist Emilia del Valle“, erscheint bei uns in einer Startauflage von 100.000 Exemplaren … revierpassagen

Satellitendaten für deutsche Wälder in Not

Neuer Webdienst EO Wald visualisiert Kronendachverluste

EO Wald: Deutschland im Überblick (Grafik: DLR(

Der Baumbestand in Deutschland schrumpft weiter dramatisch: Mehr als 900.000 Hektar Fläche gingen seit Herbst 2017 verloren. Das entspricht 8,5 Prozent der gesamten deutschen Waldfläche. Die Verluste haben sich seit 2021 somit fast verdoppelt, als über 500.000 Hektar in nur drei Jahren verloren gingen, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) damals nachwies. Ein besorgniserregender Trend, der sich in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich fortsetzen wird.

(Pressemitteilung DLR)

Um Forst- und Holzwirtschaftende zu unterstützen, hat das DLR den Kronendachverlust mittels Satellitendaten für ganz Deutschland kartiert und eine Webanwendung dazu entwickelt: „EO Wald“ zeigt die Bestandsverluste seit September 2017 im Monatsrhythmus, mit einer Auflösung von zehn Metern. Für das Management von Wäldern ist es wichtig, den Zeitpunkt der Verluste zu kennen sowie die Entwicklungen über lange Zeiträume zu verfolgen.

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Video-Link: https://youtu.be/lWiKG4srMXY?feature=shared

Video: EO Wald – Deutschlands Waldschäden auf der Spur

EO Wald – so heißt das Informationsportal des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das mit Satellitendaten den Zustand der deutschen Wälder dokumentiert. Dürre, Stürme und Schädlinge haben in den vergangenen Jahren zu massiven Waldschäden geführt. In EO Wald werden deutschlandweit Kronendachverluste für die Jahre 2017 – 2024 gezeigt – auf Basis von Sentinel- und Landsat-Daten. So können Wissenschaftler*innen Veränderungen im Wald genau beobachten, Schäden sichtbar machen und wichtige Informationen für Forstwirtschaft, Wiederbewaldung und Forschung bereitstellen. Im Video erklärt DLR-Wissenschaftler Dr. Frank Thonfeld, wie EO Wald funktioniert und zeigt anhand von Schadflächen im Harz, warum diese Daten entscheidend sind, um den Wald der Zukunft besser zu verstehen und zu schützen.

Credit: © DLR

Die interaktiven Karten von EO Wald sind frei zugänglich. Sie können die Holzwirtschaft, Kommunen und die Politik dabei unterstützen, zeitnah auf Ereignisse zu reagieren und adäquate Maßnahmen zur Wiederaufforstung zu ergreifen. Ziel ist es, eine wirtschaftliche und nachhaltige Waldentwicklung zu ermöglichen. Dies ist auch hinsichtlich des globalen Wandels bedeutend. Als grüne Lunge der Erde gewährleisten gesunde Wälder eine hohe Aufnahme von Kohlenstoff und sind resilienter gegenüber klimatischen Extremereignissen.

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