Schmallenberg: in between – Ein Film von geflüchteten Menschen über ihre neue Heimat


Im Rahmen eines Projekts der Jugendkunstschule „kunsthaus alte mühle“ haben geflüchtete Menschen in Schmallenberg im Winter 2016 / 2017 einen Dokumentarfilm über Kultur und Gepflogenheiten ihrer neuen Heimat gedreht.

Der Film beleuchtet die aktuelle Situation und die Lebensumstände der Geflüchteten. Die erste Szene beginnt, ganz Sauerland, in einer katholischen Kirche mit Flüchtlingen aus Nigeria.

Schaut selbst.

Ziel sei es gewesen, so die Filmemacher, den neu angekommenen Menschen ein Gesicht zu geben und im Gesellschaftsbild zu etablieren.

Mit der öffentlich Präsentation des Films am 04.02.2017 in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro Schmallenberg im Lenneatelier hätte  das Projekt unmittelbar zur Integration beigetragen.

Mich würde interessieren, ob der Film in anderen Integrationsprojekten gezeigt wird, und wie dann die Reaktion der Flüchtlinge (gewesen) ist.

Finden sie sich in dem Film wieder? Wäre spannend zu erfahren.

Dirk Wiese MdB: Integration muss gelingen – mehr Geld für Deutsch- und Integrationslehrer

Der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese (foto: SPD)
Der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese (foto: SPD)

Die SPD hat eine bessere Bezahlung der Lehrkräfte in den Sprach- und Integrationskursen durchsetzen können. Ein Schritt der längst überfällig war, erklärt der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese.

(Pressemitteilung der SPD im Hochsauerlandkreis)

Die Lehrkräfte in den Sprach- und Integrationskursen leisten einen elementaren Beitrag zum Gelingen der Integration von Flüchtlingen. Nur wenn diese angemessen bezahlen werden, wird es ausreichend qualifiziertes und interessiertes Personal geben. Deshalb hat die SPD-Bundestagsfraktion jetzt mit einem Beschluss im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages eine Mindestvergütung von 35 Euro pro Stunde sicherstellen können.

In diesem Jahr werden wir mehr als doppelt so viele Sprach- und Integrationskurse bereitstellen. Dazu brauchen wir ausreichend Lehrer, die einen fairen, gerechten und auch motivierenden Lohn für ihre Arbeit erhalten. Mit einer Verbesserung der Lehrkräftevergütung haben wir einem potenziellen Lehrkräftemangel frühzeitig entgegengewirkt, erklärt Dirk Wiese, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Hochsauerlandkreis. Die bislang in dem Bereich gezahlten Gehälter reichen bei Weitem nicht aus, um genügend qualifiziertes Personal anzuwerben. Bereits seit Langem weist die SPD auf diesen Umstand hin. Endlich haben wir jetzt eine deutliche Verbesserung stark machen können, freut sich der Abgeordnete Wiese.

Der Einsatz der SPD zahlt sich jetzt aus. Die SPD konnte mit dem Koalitionspartner einen Beschluss im Haushaltsauschuss herbeiführen, der das Bundesinnenministerium ermächtigt, den Kostenerstattungssatz für die Integrationskurse auf bis zu 4,00 Euro pro Teilnehmer und Unterrichtseinheit zu erhöhen. Mit diesem erhöhtem Kostenerstattungssatz soll eine Mindestvergütung der Lehrer von 35 Euro pro Unterrichtseinheit garantiert werden.

Der heimische SPD-Abgeordnete, Dirk Wiese, erklärt dazu: „Das Innenministerium muss in Zukunft sicherstellen, dass die entsprechenden Anbieter der Kurse diese Mindestvergütung auch an die Lehrkräfte auszahlen. Um eine effiziente und effektive Aufgabenerledigung in diesem wichtigen Teilbereich der Integration zu erreichen, fordern wir die Bundesregierung auf, eine wirkungsvolle Gesamtstrategie für die verschiedenen Maßnahmen der Sprachförderung zu entwickeln und fortlaufend deren Wirksamkeit zu überprüfen“. Und er fügt hinzu: „Integration fängt beim Erlernen der Sprache an und kann nur gelingen, wenn dafür gute Lehrerinnen und Lehrer bereitstehen“.

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Aktuelle Informationen vom Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese sowie über die SPD im Hochsauerland befinden sich im Internet unter www.dirkwiese.de und unter www.hsk-spd.de

Pressemitteilung: Flucht und ihre Ursachen – Wir können was tun! Vortrag und Diskussion in Olsberg-Antfeld.

WieseWordle20160405Olsberg/Antfeld (spd_pm) Auf Einladung des heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese referierte der entwicklungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Stefan Rebmann (MdB) im Rahmen der Reihe Fraktion vor Ort zum Thema „Flucht und ihre Ursachen“ vor zahlreichen interessierten Bürgerinnen und Bürgern in Olsberg-Antfeld.

Nach der Begrüßung und Vorstellung der Podiumsteilnehmer führte Dirk Wiese in das Thema ein, bevor Stefan Rebmann mit beeindruckenden Bildern und Grafiken die Vielfältigkeit der Fluchtgründe und die enormen weltweiten Flüchtlingsbewegungen aufzeigte. Aktuell sind weltweit etwa 60 Millionen Menschen auf der Flucht, das ist die höchste Flüchtlingszahl seit dem 2. Weltkrieg. Nur ein Bruchteil davon hat sich in den vergangenen Monaten auf den Weg nach Europa gemacht, da die meisten Binnenflüchtlinge sind oder in der Nähe Ihrer Heimat Zuflucht suchen.

In der Podiumsdiskussion berichteten Anja Licher-Stahlschmidt vom Verein KIPEPEO Winterberg, Steffen Baumann, Vorsitzender der Diakonie Ruhr-Hellweg, Pastor Hartmut Köllner vom Weltladen Meschede, und Wolfgang Zeh, Vorsitzender vom DGB-Kreisverband Hochsauerland zunächst über ihre Erfahrungen aus der Arbeit in der Flüchtlingsbetreuung und ihre Einschätzungen zu notwendigen Schritten bevor eine rege und kontroverse Diskussion mit dem Publikum folgte.

„Im Libanon befinden sich zur Zeit – bei einer Einwohnerzahl von etwa 4,5 Millionen – rund 1,1 Millionen registrierte Flüchtlinge. Wenn wir das in Relation zum Hochsauerlandkreis mit etwa 270 Tausend Einwohnern setzen, dann müssten rund 70 Tausend Flüchtlinge allein im HSK betreut werden“, so Steffen Baumann von der Diakonie Ruhr-Hellweg. Bildhaft ergänzte dazu Rebmann: „ Die aktuell in Deutschland beherbergten Flüchtlinge entsprechen im Vergleich zu unserer Einwohnerzahl etwa 5 Flüchtlingen zwischen 500 Feiernden in einer Sauerländer Schützenhalle“.

Pastor Köllner brach eine Lanze für fair gehandelte Waren „Wenn wir alle Fairtrade-Produkte kaufen würden, dann könnte damit die Lebensperspektive der Menschen in der eigenen Heimat wesentlich verbessert und damit Flucht aus wirtschaftlichen Gründen unnötig werden“. Und Wolfgang Zeh führte aus, dass er es für unerlässlich hält, die Flüchtlinge hier vor Ort so schnell wie möglich in Arbeit zu bringen „Denn, wer zusammen arbeitet, der lernt sich kennen und integriert sich schneller und von ganz allein“ so Zeh.

„Auch wenn die Bewältigung der Flüchtlingskrise schwierig bleibt, so können wir doch etwas tun“, resümierte Dirk Wiese zum Abschluss. „Sowohl in der Entwicklungspolitik als auch hier im Land vor Ort, im Zusammensein auf allen Ebenen kann uns viel gelingen. Weil dieses Thema uns alle bewegt, wird es sicher weitere Veranstaltung dazu geben“, versprach Dirk Wiese zum Abschluss.

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Aktuelle Informationen vom Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese sowie über die SPD im Hochsauerland befinden sich im Internet unter www.dirkwiese.de und unter www.hsk-spd.de

Umleitung: Sexmob, Gutmensch, Ebola, Waldorf, Plagiate, Bibliotheken, Integration, das Bild Polens in aktuellen deutschen Karikaturen und der Tag des Quietscheentchens

Olsberg Bhf: Warten auf den Zug nach Kassel. (foto: zoom)
Olsberg Bhf: Warten auf den Zug nach Kassel. (foto: zoom)

Unser Sexmob: Eine Kolumne von Thomas Fischer … zeitonline

Köln und die Konsequenzen: Der Sexismus der Anderen … publikative

Polarisierung oder Homogenisierung? Man kann nicht die Medien für ihren Hang zur Homogenisierung kritisieren und anschließend die Polarisierung beklagen, wenn man ausnahmsweise nicht einer Meinung sein sollte. Was dagegen hilft? In Drecksblätter zu schreiben … altpapier

Flüchtlinge, Migration, Asyl: „Nennen wir die Flüchtlinge doch Vertriebene“ … hypotheses

Integration darf nicht von Haushaltslage der Kommune abhängen: Städte wollen mehr Unterstützung beim Schulbesuch von Flüchtlingskindern … doppelwacholder

Waldorf ist alles andere als geborgen: Erfahrungen zwei entgeisterter Eltern … leitmedium

Unwort des Jahres 2015: Gutmensch … sprachlog

Mehr als Google: Dortmunder Bibliothek ist als digitaler Lernort führend … westfalenheute

Longreads: Phantasie und Plagiat … erbloggtes

Alles nur Diagnose? Ebola und die unknown unknowns von Erkältungsviren … fischblog

Weniger als tausend Worte: Das Bild Polens in aktuellen deutschen Karikaturen  … historischdenken

Dortmund: Facebook-Seiten der Partei „Die Rechte“ wurden gelöscht – Polizei ermittelt gegen Dortmunder Bürgerwehr … nordstadtblogger

Jazzclub Arnsberg: Programm 1. Halbjahr 2016 … neheimsnetz

Adieu, Mittelwelle! Der Deutschlandfunk hat alte Radios arbeitslos gemacht … revierpassagen

Zu guter Letzt: 13. Januar ist Tag des Quietscheentchens … andreashaab

Einwurf: Meint Integration Anpassung?

wordleHermes20131009Es ist eine ganz alte Geschichte, dass Einwanderung immer auch die Gesellschaft verändert, in die eingewandert wird. Auch unsere Vorfahren, die auswandern mussten, haben die Gesellschaften verändert, in die sie eingewandert sind.

(Ein Gastbeitrag von Michael Hermes, Meschede und Dortmund)

Das ist völlig normal und auch völlig in Ordnung, weil es zutiefst menschlich ist. Als Einwanderer tragen wir unsere schönsten Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend in uns, die von uns – wenigstens im Rückblick – oft als weniger entfremdet gesehen wird als das Erwachsenenleben. Diese Erinnerungen sind mit Sprache, Liedern, Gerüchen und Essen, Kleidung und Bildern verbunden.

Wer kennt das nicht, dass ihm ein Lächeln übers Gesicht huscht und er sich gleich ein bisschen wohler fühlt, wenn er bei einem längeren Aufenthalt in der Fremde, zum Beispiel in einem langen Urlaub, die Sprache aus seinem Dorf erkennt? Wenn ein Lied aus seiner Kindheit anklingt, er einen Geruch aus Kindertagen wahrnimmt oder auf Facebook ein Bild aus den Siebzigern sieht? Die sozialen Netzwerke im Internet sind voll von wohligen Kommentaren im Angesicht solcher Bilder aus der Kindheit und Jugend der Nutzerinnen und Nutzer. Wer ein bisschen für sich sorgen möchte, der kultiviert solcherlei. Wer ein bisschen verstanden hat, wie schön und unersetzlich das sein kann, und wer die Menschen liebt, lässt auch andere das Ihre kultivieren.

Bedürfnisse und Strategien

Menschen, die in andere Gesellschaften einwandern, bringen neben den Erinnerungen, die ihre Identität ausmachen, auch Bedürfnisse mit (z. B. nach Schutz, Entwicklung und sozialer Anerkennung, nach „Geborgenheit“). Die Bedürfnisse sind dabei zu ihrer Erfüllung zunächst noch an bestimmte, bewährte Strategien gebunden. Zum Beispiel an das Leben im Familienverband, an die Einbindung in eine Religionsgemeinschaft, Wohnen im gleichen Dorf oder Viertel, Heirat und Familiengründung etc.

Es gibt Länder – und ich fürchte, es ist die große Mehrzahl der Länder – da gibt es eben noch keine wirksamen, gemeinschaftlich organisierten Sicherungssysteme, oder es gibt sie nicht mehr. Keine gut funktionierende Gesundheitsvorsorge, kein ausgeklügeltes staatliches Bildungs- und Sozialsystem zum Schutz vor Armut, keine Polizei und Justiz zum Schutz vor Kriminalität, die unterschiedslos jedem verpflichtet wären. In solchen Ländern mit quasi „vormodernen“ Gesellschaftsformationen schützt die Familie – und NUR die Familie – vor Armut und Kriminalität. Aus solchen Strukturen, aus solchen Traditionen her kommt das vielzitierte „Ich hol‘ meine Brüder!“

Das funktioniert zunächst mal, und darauf kommt es im Bedrohungsfalle an. In manchen Ländern, wo es keinen Sicherheitsapparat gibt oder er nur den Reichen hilft, ist eine Familie, die im Konfliktfall auch wirksam als Kampfformation auftritt, das Einzige, was funktioniert, um seine Leute vor Gewalt, Betrug, Ausbeutung oder übler Nachrede zu schützen. Wenn das auch im Einwanderungsland als wirksam erlebt wird, hält man zunächst daran fest.

Rolle der Religion

Das Bedürfnis nach „Geborgenheit“, nach geschützter Entwicklung und Anerkennung, kann ebenfalls in der Familie befriedigt werden, denn es funktioniert nur mit einem Gegenüber, das dauerhaft da ist, mich zunächst einmal annimmt wie ich bin und dann wachsen lässt. Wird der Mensch älter, kann eine Religionsgemeinschaft an die Stelle der Familie treten, wenn die sonstige Umgebungsgesellschaft das nicht vermag. Es gibt Länder, da gibt es eben keine freien Parteien, Gewerkschaften, Vereine etc., in denen ich mich entwickeln, Anerkennung erwerben und irgendwann einmal Verantwortung übernehmen kann.

Ich spreche jetzt mal als Arbeitsmigrant aus dem Sauerland: Dort gibt es immer noch katholische Milieus, in denen der Pfarrer entscheidet, was die Gemeinde von der Kanzel zu hören bekommt, und wo er auch in Vereine wie Kolping, KAB, Caritas, Pfadfinder etc. und in Parteien hineinwirkt. Diese Leute sorgen für sich und für einander, und das ist erstmal auch in Ordnung so.

Die Anerkennung durch Religion hat allerdings den potenziellen Nachteil, dass sie auf Gegenseitigkeit beruht: Das religiöse Milieu erkennt mich an, wenn ich auch seine Regeln anerkenne. Und die können erheblich von denen einer modernen Gesellschaft abweichen. Nicht zufällig gibt es bei den Katholiken die sogenannten Sakramente, Taufe, Kommunion, Firmung, Eheschließung etc. bis zur Krankensalbung, die dafür sorgen, dass der Mensch im Laufe seines Lebens immer wieder an die Regeln der Religionsgemeinschaft gemahnt, gleichsam „bei der Stange gehalten“ und im Falle der Regelverletzung mit sozialer Ächtung bedroht wird.

Der Preis für die Anerkennung durch das Kollektiv ist also ein Verlust an individueller Freiheit. Eine Formation, auf die der Einzelne nur einen sehr begrenzten Einfluss hat, kontrolliert mit Lockungen und Drohungen das Leben des Einzelnen. Im Idealfall zum gegenseitigen Nutzen, denn man bekommt ja auch allerhand dafür. Und mancher, der keinen allzu starken Freiheitsdrang besitzt, fügt sich drein und lebt recht gut damit. Das ist bei muslimischen Milieus der Funktion nach dasselbe wie bei katholischen, bei den bewährten Klan-Strukturen von „Zigeunern“ dasselbe wie bei politischen Parteien.

Solche Strukturen sind nicht „gut“ oder „schlecht“. Sie sind schlicht nötig und werden deswegen immer und überall entstehen, wo die Bedürfnisse der Menschen anders nicht befriedigt werden. Der Kirchturm und das Minarett, welche die Umgebung überblicken und vor Feinden warnen halfen; die Wagenburg der „Zigeuner“ in Südfrankreich oder der ausgewanderten Westfalen in Nordamerika zum Schutze gegen angreifende Ureinwohner; das ethnisch homogene Wohnviertel in der Großstadt eines Einwanderungslandes – sie haben alle dieselbe Funktion der Steuerung nach innen und des Schutzes gegen außen.

Freiheit? Mit Sicherheit

Wer die vormodernen, undemokratischen, freiheitsberaubenden und auf Unterdrückung konkurrierender Kollektive gerichteten Strukturen, die sich darunter befinden mögen, durch moderne, entwicklungsfähige, demokratische Strukturen ersetzen will, welche dieselben Bedürfnisse befriedigen, dabei aber mehr Freiheit gewähren und niemanden unterdrücken oder vernichten wollen, der sollte nicht jammern und klagen, sondern solche Strukturen entwickeln bzw. erhalten und den Menschen funktionierende Angebote machen. Wenn es gelingt, die Bedürfnisse der Menschen nach Schutz, ökonomischem Wohlstand und sozialer Anerkennung zu befriedigen und ihnen gleichzeitig ein hohes Maß an individueller Freiheit und Selbstbestimmung zu belassen, werden sich viele für die Freiheit entscheiden – für die eigene Freiheit und für die Freiheit der Anderen.

Umleitung: Frauenquote, Zeitungskrise, Eurokrise, Vertrauenskrise und eine Debatte über die Rolle des Staates.

Auf dem Kahlen Asten (foto: zoom)
Auf dem Kahlen Asten (foto: zoom)

Der „Focus“ und die Frauenquote: F – und an die eigenen Privilegien denken … publikative

„Aus“ für die Rundschau-Redaktion: Dortmund und das Umland verlieren ein Traditionsblatt … revierpassagen

Tod auf Raten: Aus für die Westfälische Rundschau (WR) -WAZ-Mediengruppe schließt Redaktionen- endgültige Einstellung nur eine Frage der Zeit? … pottblog

Aus für die Redaktionen der Westfälischen Rundschau: Klagt SPD Medienholding? … ruhrbarone

Lokalzeitungen – WAZ ist drin?: Mogelpackungen, immer öfter … charly&friends

Auf zur Presse-Monokultur? Die Presselandschaft im Sauerland wird ärmer … sbl

Redakteur einer Tageszeitung: Im Internet ist nix zu verdienen. … JakBlog

Eurokrise und kein Ende: Spanien im freien Fall … nachdenkseiten

Integration: Jetzt reicht es! Die müssen sich anpassen. Ketzerische Gedanken von … jurga

Mit fettarschiger Selbstzufriedenheit: Den letzten lebenden Antisemiten, das kann man als Zwischenfazit der Debatte um Jakob Augstein festhalten, haben deutsche Journalisten um 1960 in Jerusalem gesichtet … taz

Wer soll noch vertrauen? Drei Länderchefs verschwendeten bei Bauprojekten Steuern und kippten damit auf: Beck (Rheinland-Pfalz), Wowereit (Berlin) und Platzeck (Brandenburg). Beck tritt ab … postvonhorn

Eine Debatte über die Rolle des Staates: „Die Euro-Vertrauenskrise ist vorbei.“ Das sagt heute Morgen der geschätzte Daniel Eckert … wiesaussieht

SPD Arnsberg: „Die inklusive Gesellschaft entscheidet sich vor Ort?!“ … neheimsnetz

Neue Gesamtschulen (fast) überall:
Der Hochsauerlandkreis ist nun der einzige aller 53 Landkreise und kreisfreien Städte in NRW, in dem es immer noch keine einzige Gesamtschule gibt … sbl

Terror in Oslo – von armen Rittern, reduzierten Terroristen, Vietnamkriegsveteranen und geduldigem Wiederaufbau. Ein Artikel von Lotta Suter in „der Freitag“.

In der aktuellen Ausgabe des Freitag beschäftigt sich Lotta Suter unter dem Titel “Keine Zeit für Ritter” (Titel in der Online-Ausgabe: Weiß, christlich, skrupellos) mit den Reaktionen auf die Attentate in Oslo.

Die Autorin unterscheidet zunächst zweierlei Umgang mit den Taten von Oslo: erklären oder ausgrenzen. Auf beides „müssen wir aber nicht hereinfallen“, rät sie.

Sie distanziert sich kurz von den verschiedenen Strategien der Abwehr, um sich dann im übrigen Artikel gegen das „Erklären“ zu wenden.

Superlative des Grauens vs. reduzierter Terrorist

Lotta Suter nimmt sich dazu zunächst die “linkeren unter den Kommentatoren” vor, die “auch noch” diesen “Massenmord unvorstellbaren Ausmaßes” als Ausdruck “bestimmter gesellschaftlicher Konstellationen” verstehen. Als Beispiel nennt Lotta Suter Gary Younge, US-Korrespondent des Guardian, dem sie vorwirft, Anders Breivik „zum Resultat einer bestimmten europäischen Wirtschafts- und Immigrationspolitik reduziert“ zu haben.

Gern würde der Leser erfahren, welche „bestimmten“ Konstellationen Gary Younge meint und welche „bestimmte“ Politik den Terroranschlag herbeigeführt haben soll. Doch darüber gibt die Autorin keine Auskunft, obwohl sie dem Autor doch immerhin eine vereinfachende Sicht der Dinge vorwirft.

Im Guardian findet sich bisher kein Kommentar des „linkeren“ Kommentators zu diesem Thema. Er ist jedoch auch Kolumnist des US-amerikanischen Magazins The Nation. Dort erschien unter dem Titel „Europe’s Homegrown Terrorists“ am 25. Juli 2011 ein Kommentar von Younge.

Gary Younge beschäftigt sich darin mit der unterschiedlichen Wahrnehmung von islamistischer und rassistischer Gewalt in Europa. Rassismus und Faschismus seien die wahre Bedrohung der Europäischen Demokratie.

Nach Younge waren Multikulturalismus und Immigration politisch nicht gewünscht. Das erfolgreichste Buch in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg ist der Verkaufsschlager von Thilo Sarrazins. Integration sei nicht an den Immigranten gescheitert, sondern am Rassismus und den daraus für Immigranten resultierenden ökonomischen und akademischen Nachteilen.

Am Ende seines Kommentar schreibt Younge:

Breivik was from a particularly vile strain of that trend. But he did not come from nowhere. And the anxieties that produced him are growing. Fascists prey on economic deprivation and uncertainty, democratic deficits cause by European Union membership and issues of sovereignty related to globalization. Far right forces in Greece, for example, are currently enjoying a vigorous revival. When scapegoats are needed they provide them. When solutions are demanded they are scarce.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Probleme und Krisen in Europa ist dies sicher eine diskussionwürdige Einschätzung.

Michael Moore hat in seinem Film „Bowling for Columbine“ zudem auf den Zusammenhang von staatlicher Kriegsführung nach außen und terroristischer Gewalt im Inneren hingewiesen, ein Aspekt, der im Zusammenhang mit Oslo bisher noch keine Rolle spielte.

Vietnam oder Irak?

Doch nun zurück zu Lotta Suter. Sie vergleicht Breivik mit anderen weißen Terroristen. Nebenbei bemerkt: Timothy McVeigh war keinesfalls, wie von Frau Suter behauptet, Vietnamveteran. Am Ende des Krieges in Südostasien war der Attentäter von Oklahoma gerade sieben Jahre alt.

Armer Ritter und Wiederaufbau

Weiter unten schreibt Suter:  „Arme Ritter wie Anders Breivik agieren nie rein zufällig…“. Wie kommt man darauf, Anders Breivik als „Armen Ritter“ zu bezeichnen? Das Bild ist gänzlich misslungen, verharmlosend und einfach nur geschmacklos.

In den folgenden Zeilen empfiehlt Lotta Suter die sorgfältige Analyse emotionaler und politischer Hintergründe, schränkt diese jedoch gleich wieder ein, denn „vollständig verstehen können muss man einen Massenmörder aber nicht.“ Die Autorin gesteht „uns“ (sie spricht ständig von „uns“ und „wir“) das Erschrecken zu, aber dann „kehren wir hoffentlich zurück zum geduldigen und einigermaßen vertrauensvollen Wiederaufbau einer offenen Gesellschaft.“

Wieso  „Wiederaufbau“? Hatten wir in Europa schon einmal eine offene Gesellschaft, die nun wieder aufgebaut werden soll? Das ist ein sehr schönes Bild, mit der Realität hat es aber leider wenig zu tun.

UPDATE: Timothy McVeigh wird nun in der Online-Ausgabe des „Freitag“ richtig als Golfkriegveteran bezeichnet.

Torfabrik Meschede kooperiert mit Rot Weiss Ahlen. Zusammenarbeit zwischen Behindertensport und Leistungssport beschlossen.

Die Mannschaft der Torfabrik (foto: torfabrik)
Die Mannschaft der Torfabrik (foto: torfabrik)

Meschede/Ahlen.  (torfabrik) Die Torfabrik Meschede und der Profiverein Rot Weiss Ahlen – ein ungleiches Paar? Mitnichten. Beide Mannschaften spielen mit großer Leidenschaft, kämpfen bis zum Umfallen und zeichnen sich durch ihren Teamgeist aus. Das ist das Pfund, was beide in die Waagschale werfen, um trotz leerer Kassen erfolgreich Fußball zu spielen.

Nun ist der Torfabrik ein wahrhaft großer Coup gelungen: eine Zusammenarbeit von Behindertensport und Leistungssport, die es so in Deutschland sicherlich nicht oft gibt.

Auf Einladung von Rot Weiss besuchte die Fußballmannschaft der Lebenshilfe Hochsauerlandkreis bereits im vergangenen Jahr das Ahlener Wersestadion und knüpfte erste zarte Bande zum derzeit einzigen Drittligisten in NRW. Zum Heimspiel gegen den 1.FC Heidenheim wurde nun Torfabrik-Trainer Sebastian Nöckel von der RWA-Medienbeauftragten Maren Gosda eingeladen, um die gemeinsam vorhandenen Ideen zu besprechen. Die Palette an Möglichkeiten, wie eine Kooperation zwischen Behindertensport und Leistungssport aussehen könnte, reichen von weiteren Stadionbesuchen, über Fördertraining mit Profifußballern und gemischten Trainingsspielen bis hin zu Materialspenden und der Ausrichtung eines Spieltags des Behindertensportverbandes auf dem Vereinsgelände von Rot Weiss Ahlen.

Auch Trainer Arie van Lent, ehemaliger Bundesligastürmer bei Werder Bremen und Borussia Mönchengaldbach, war angetan. „Ja, dann lass uns doch mal was machen, so etwas ist immer eine gute Sache“, zeigte er sich begeistert vom Einsatz der Torfabrik Meschede.

Die Torfabrik befindet sich im sozialen Netzwerk von RW Ahlen in allerbester Gesellschaft. Zu den Partnern des Vereins gehören u.a. mehrere Schulen und Jugendzentren. Auch ein zusammen mit der Stadt Ahlen durchgeführtes U15-Fanprojekt existiert, das durch das Ahlener Jugendamt sozialpädagogisch begleitet wird. Das Integrationskonzept der Stadt Ahlen „Zusammen ist besser“, hat ebenfalls einen großen Platz im Verein, denn besonders in der Jugendabteilung haben viele Nationalitäten ihre fußballerische Heimat. Über 230 Kinder und Jugendlichen in 14 Mannschaften spielen im Verein. Beim “Fest der Kulturen”, im letzten Jahr auf dem Gelände des Wersestadions ausgetragen,  wendet man sich gegen Fremdenfeindlichkeit, setzt auf Integration und beweist so auf vielfältige Weise gesellschaftliches Engagement. Nun zählt auch die Förderung des Behindertensports zum sozialen Betätigungsfeld des kleinen, kämpferischen Proficlubs aus dem Münsterland.

Viele weitere Informationen über die Torfabrik Meschede gibt’s im Internet unter www.torfabrik-meschede.de.

Umleitung: Vermögenssteuer, Gerede von Werten, Reichspogromnacht, Posse um Christoph Meinerz, Rauchen für Ökosteuer und Suppe in Siedlinghausen

Das Sauerland am RottVermögenssteuer: Initiative gestartet … doppelwacholder

Integration und das Gerede von Werten: Verfassungsrechtler Prof. Dr. Ernst-Wolfgang Böckenförde warnt in der Integrationsdebatte vor zu weit reichenden Forderungen an Muslime. „Das aufgeblasene Gerede von Werten führt nicht weiter“, sagte er am Dienstagabend auf einem Symposium des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) … hpd

Reichspogromnacht: Nazis in Essen? … ruhrbarone

Posse um Christoph Meinerz: flieht vor Beförderung aus dem WAZ-Konzern … HattingenEins

Suppi – Rauchen für die Öko-Steuer: Die Bundesregierung kommt der Industrie in Sachen Ökosteuer erheblich entgegen – auf Kosten der Raucher. Die Tabaksteuer soll steigen, dafür bleiben die finanziellen Privilegien für energiefressende Unternehmen erhalten. Damit weicht Schwarz-Gelb das eigene Sparpaket auf Druck der Wirtschaft massiv auf … ntv

Siedlinghausen: das Tal der Suppen … wpBrilon

Gefunden II – FDP-Generalsekretär Christian Lindner: „Das Christentum ist nicht die deutsche Staatsreligion“

Kreuz in der Landschaft In der FAZ legt FDP-Generalsekretär Christian Lindner anscheinend die alten Bürgerrechtswurzeln der FDP frei. Er beklagt, dass

„… in der Integrationsdebatte „religiöse Werte bedeutsamer scheinen als republikanische.“ In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Montagsausgabe) schreibt Lindner: „Das Christentum ist nicht die deutsche Staatsreligion, sondern ein persönliches Bekenntnis der Bürger.“ Tatsächlich reichten die Wurzeln unserer Verfassungsidee bis zurück nach Athen und Rom, ihre Prinzipien seien seit der Französischen Revolution erkämpft worden – „oft genug gegen den Widerstand der Kirchen.“ …“ alles lesen