Sonderpreis für die Foto-AG am Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg

Dirk Wiese mit (von links) Henrike Mause, Linda Biene, Lilith Hegel, Anna Bremrich und Kunstlehrerin Senta Irle.
Dirk Wiese mit (von links) Henrike Mause, Linda Biene, Lilith Hegel, Anna Bremrich und Kunstlehrerin Senta Irle. (Foto mit Stativ: Linda Biene)

Meschede. (pm[1]) Sonderpreis für die Foto-AG am  Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg. „Unzählige Hochsauerland-Fotos habe ich zu meinem Wettbewerb im Sommer erhalten, so dass mir die Auswahl recht schwer gefallen ist,“ sagt der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese.

„Die Aufnahmen aus meinem Wahlkreis waren alle von hervorragender Qualität, der Ausschreibung entsprechend konnte es aber nur drei Hauptgewinner geben“.

(siehe auch den Bericht hier im Blog.)

Weil die Auswahl so vielfältig und schön war, hat Dirk Wiese sich entschlossen, der Foto-AG am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Winterberg einen Sonderpreis zu geben. Die Schülerinnen haben sich sehr viel Mühe gemacht und besonders schöne Hochsauerland-Bilder-Kollagen eingereicht. „Dafür haben Sie von mir eine finanzielle Unterstützung für die weitere Arbeit in der Foto-AG bekommen“, so Wiese.

Kunstlehrerin und AG-Leiterin Senta Irle freut sich, dass die Fotocollagen zurzeit im Eingangsbereich der Schule ausgestellt werden.

Eine verkleinerte Ansicht der drei Kunstwerke:

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[1] Der Beitrag ist eine Mischung aus einer Pressemitteilung von Dirk Wiese und ein wenig Eigenarbeit.

Mit Wehmut habe ich heute die letzten Ausgaben der „Brennessel“ digitalisiert: „Ihnen hat man wohl in früheste Jugend einmal in das Gehirn geschissen.“

Die letzte Seite der letzten "Brennessel". Schade, dass KLaus Adamek nicht weitergemacht hat. (scan: zoom)
Die letzte Seite der letzten „Brennessel“. Schade, dass Klaus Adamek nicht weitergemacht hat. (scan: zoom)

Heute habe ich die letzten beiden Ausgaben der „Brennessel“ gescannt und zu PDFs zusammengefügt. Schade eigentlich, dass der Herausgeber Klaus Adamek aufgehört hat. Den Grund kenne ich (noch) nicht.

Hier stehen sämtliche Ausgaben der „Brennessel“ zum Lesen und Download zur Verfügung:

http://www.schiebener.net/wordpress/brennessel/

Wie sagte der Herausgeber auf Seite 5 der 2. Ausgabe von 1983 über sich selbst:

„Dem Verfasser des miesen Schreibens [s.o.?] möchte ich auf diesem Wege wenigstens einige Vorurteile rauben. Ich bin nicht beamtet, sondern als Dipl-Dportlehrer[sic!] ohne Beförderungsanspruch seit 22 Jahren angestellt und zahle Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherungsbeiträge und Steuern wie jeder Normalbürger und beziehe ein Gehalt, das dem eines Hauptschullehrers gleichkommt.“

Der Nachruf seiner Schule hat mich befeuert, die „Brennessel“ zu digitalisieren und für jedermann/frau zugänglich zu machen.

Lobhudeleien für die Angepassten, Nachtreten bei den Aufrechten. Ein IMHO ungerechter Nachruf. (foto: zoom)
Lobhudeleien für die Angepassten, Nachtreten bei den Aufrechten. Ein IMHO ungerechter Nachruf. (foto: zoom)

 

Neue Sporthalle in Winterberg: Steigende Kosten – Eröffnung verschoben.

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So fing alles an: Erdarbeiten auf dem Schulsportplatz. (archiv: zoom)

Auf der Ratssitzung am 13. November 2014 hielt Fachbereichleiter Martin Brieden einen Zwischenbericht zum Neubau der Dreifach-Sporthalle am Gymnasium Winterberg, der nichts Gutes erahnen lässt.[1]

Von einer Eröffnung zum Beginn des Schuljahres 2013/2014 spricht niemand mehr. Die Baukosten haben sich um fast 400.000 Euro erhöht. Kalkuliert waren 4.448.000 Euro, Sachstand zum Berichtszeitpunkt 4.801.000 Euro. Da das Projekt vom Land NRW mit 90% gefördert wurde, erhöht sich der Anteil der Stadt Winterberg von 812.000 Euro auf 923.000 Euro, was einem Plus von 111.000 Euro entspricht.

Die Kosten waren in der Planung anscheinend zu niedrig angesetzt worden. Das Protokoll versucht diesen Vorgang schön zu reden, indem  behauptet wird, man habe die kalkulierten und veranschlagten Baukosten „mit spitzem Bleistift“ ermittelt.

Ich weiß nicht, wer letztendlich für die Endredaktion des Protokolls verantwortlich ist, aber „spitzer Bleistift“ analog „spitze Feder“ ist eine im Zusammenhang mit der Kostenexplosion beim Bau derart falsche und schräge Metapher, dass sich mir die Fußnägel kräuseln.

„Mit spitzem Bleistift“ bedeutet: „pedantisch / knapp / kleinlich kalkulieren; genau rechnen“.

Genau das ist hier eben nicht passiert. Ganz im Gegenteil. Anscheinend wurden im Vorfeld die Risiken klein gerechnet.

Was wurde laut Protokoll nicht mit „spitzem Bleistift“ berechnet:

1. Die Bodenverhältnisse (felsiger als gerechnet)

2. statische Vorgaben im Stahlbau (strenger als erhofft)

3. Aufwendungen für Feuerwehrumfahrungen (vergessen?)

4. Kosten für Regenwasserversickerungen („It never rains in Southern California“)

Trotz dieser Nachlässigkeiten sind der Stadt die erforderlichen Gelder vom Land nachbewilligt worden, da sie „im Vorfeld die Kosten sehr „spitz“ berechnet habe“.

Die Kosten für vergleichbare Turnhallen würden, so stellt das Protokoll heraus, in der Regel 5 Mio. Euro und mehr betragen.

Leider besteht nun allerdings die Möglichkeit, dass auch die Kosten der ach so preiswerten („spitz gerechneten“) Winterberger Turnhalle in Kürze über die Schmerzgrenze von 5 Millionen Euro steigen werden, denn die Baufirmen müssen zeitnah noch ihre Schlussrechnungen vorlegen.

„Insoweit könnten sich noch Verschiebungen bei den Baukosten ergeben.“

Dazu kämen eventuell sogar noch Gerichtskosten, denn es „sei nicht auszuschließen, dass sich in einigen Fällen unterschiedliche Auffassungen bei den Abrechnungen einzelner Leistungspositionen ergeben könnten, die dann ggf. gerichtlich entschieden werden müssten.“

Die Eröffnung der Dreifach-Turnhalle, ursprünglich für Mitte 2013 geplant, wird weit in das nächste Jahr verschoben, nach der Bob-WM, vor oder sogar nach Ostern.

[1] alle Zitate aus: Mitteilungsblatt für die Stadt Winterberg, 40. Jg., Freitag, den 12. Dezember 2014 / Nummer 25 / Woche 50, S. 57

Anmeldungen für das Gymnasium sinken. Welche Konzepte haben die Winterberger Parteien für die „Bildungslandschaft Winterberg“?

Bildungsbaustelle Winterberg? (archiv: zoom)
Bildungsbaustelle Winterberg? (archiv: zoom)

Welche Konzepte haben die Winterberger Parteien für die „Bildungslandschaft Winterberg“? Hintergrund: Die Anmeldezahlen für das Gymnasium sind seit dem Schuljahr 2012/2013 weiter gesunken, von 125 auf 110.*

Am 13. Juni 2012 schrieb die Westfalenpost: Schülerzahlen machen nur bedingt Sorgen. Damals hatten sich 125 Schülerinnen und Schüler an den beiden Standorten (davon Medebach 68) des Gymnasiums angemeldet.

Zum nächsten Schuljahr 2014/2015 sind nach unseren Informationen 110 SchülerInnen an den beiden Standorten angemeldet: Medebach 52, Winterberg 58. Ein Ende des Abwärtstrends scheint nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil. Gegenüber unserem Blog äußerte ein sachkundiger Lokalpolitiker, dass es ab dem Jahr 2017 „einen Knick in den Schülerzahlen“ geben werde. Das sei ein sicherlich „schweres Thema für die nächste Wahlperiode“.

Was sagen die drei Winterberger Parteien zu den Herausforderungen in der Bildungspolitik?

CDU

Ich habe nur diesen Satz auf der Wahlwebsite und im Wahlprospekt der CDU Winterberg gefunden:

Das Bildungssystem an sich gibt jedem Kind nach seinen persönlichen Fähigkeiten Ausbildungsmöglichkeiten. Die Vielfalt des Bildungsangebotes vor Ort wollen wir sichern und fördern und die Entfaltungsmöglichkeiten von Familien gewährleisten.

SPD

Auch im Wahlprogramm der SPD „Unsere Stadt 2020“ musste ich mir einige Teilaussagen zusammenklicken

Die Betreuung und Bildung von Kindern und Jugendlichen war uns schon immer sehr wichtig. Durch die Schaffung von entsprechenden Angeboten fördern wir gleiche Bildungschancen und die Integration in unsere Gesellschaft. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dabei ein gleichrangiges Ziel.

Wir kümmern uns,

… dass mit dem Schulbaukonzept unsere Schulen auf einen modernen Standard gebracht werden.

Außerdem geht es uns darum, die Ausstattung der Schulen den Anforderungen an modernes Lernen anzupassen.

Maßnahmen zur Sprachförderung und zur Hausaufgaben- bzw. Lernbetreuung sind unabdingbar für eine gute Integration und für mehr Chancengerechtigkeit.

FDP

Im knappen Flyer der Winterberger FDP finden wir folgende Aussage:

Schulen in vorhandenen Strukturen erhalten, schulisches Angebot nicht verringern, Schüler-Busverkehr optimieren.

Bewertung

Keine der drei Parteien hat ein Konzept zu den Herausforderungen in der Bildungspolitik. Die Aussagen sind allgemein und unverbindlich.

Wenn ich mit der Lupe Spuren von Inhalten suche, finde ich davon bei der SPD am meisten, dann die FDP und zum Schluss die CDU. Wohlbemerkt wir befinden uns bei dieser Spurensuche im Bereich der politischen Homöopathie.

* Während die Nachbarkommunen die Anmeldezahlen zu ihren Schulen schon seit längerer Zeit in den Medien veröffentlicht haben, haben wir weder bei der Stadt Winterberg noch in den lokalen Medien eine Nachricht über die Anmeldezahlen der Schulen im Bereich der Stadt Winterberg gefunden.

Von Winterberg nach Texas: Der Schulaustausch des Geschwister-Scholl-Gymnasiums mit der Boswell High School macht es möglich

San Antonio
Blick vom Tower of the Americas auf San Antonio (foto: hannah)
„Auf nach Texas!“, hieß es am 18. März für 22 Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Winterberg im Alter von 15 bis 16 Jahren, als sie mit ihrer Lehrerin Barbara Ortwein und ihrem Lehrer Martijn Schneider um 4.30 Uhr morgens das heimische Sauerland verließen.

(Gastbeitrag von Barbara Ortwein, Winterberg)

Sechs Stunden später hob der Jumbo Jet von Frankfurt ab und weitere elf Stunden später war es geschafft: Das Flugzeug landete auf dem Airport Dallas/Fort Worth und mit der Landung begannen für die Sauerländer Schülerinnen und Schüler drei aufregende Wochen, die sie in ihrem Leben wohl nie mehr vergessen werden.

Am Flughafen wurden sie von ihren amerikanischen Gastfamilien und ihren gleichaltrigen amerikanischen Freunden so herzlich begrüßt, dass sie sich gleich wie zu Hause fühlten.

Im Rahmen des German-American Partnership Programs ( kurz: GAPP ) besuchte die Winterberger Gruppe anschließend zwei Wochen lang die Boswell High School im Eagle Saginaw District im Norden von Fort Worth. Hier durften die Winterberger Schülerinnen und Schüler am Unterricht der Schule und an Exkursionen zur TCU ( der Texas Christian University von Fort Worth ), an einem Baseball Spiel oder an einer Führung durch das Hollenstein College teilnehmen. „Von Winterberg nach Texas: Der Schulaustausch des Geschwister-Scholl-Gymnasiums mit der Boswell High School macht es möglich“ weiterlesen

Schülerbeförderung am Gymnasium Winterberg-Medebach: ich habe da noch eine paar Fragen.

Schulbus im HSK (archiv: zoom)
Schulbus im HSK (archiv: zoom)

Persönlichkeiten, nicht Prinzipien bringen die Zeit in Bewegung. (Oscar Wilde)

„Probleme bei der Schülerbeförderung sollen verringert werden“, heißt es auf der Website der Stadt Winterberg in einem Artikel vom 18. September.

Nachdem der neue Stundenrhythmus am Gymnasium Winterberg-Medebach zu Schuljahresbeginn eingeführt worden sei (ehemals 45 Minuten je Schulstunde; nun 60 Minuten), wären die Schülerinnen und Schüler aus der Sekundarstufe II (Oberstufe) „teilweise enttäuscht“.

Der Grund sei, dass die Schülerinnen und Schüler der Sek II (Klasse 10-12) in der Regel an allen fünf Schultagen bis zur (neuen) 7. Stunde Unterricht hätten. Schulschluss sei erst um 15.50 Uhr. Danach müssten viele Schülerinnen und Schüler noch mit dem Bus in ihren Heimatort fahren. Durch Wartezeiten und die Fahrzeit selbst seien sie daher nicht vor 17 Uhr, teilweise noch später, zu Hause.

Soweit beschreibt der Artikel auf der Website der Stadt die Situation sehr genau. In der Ursachenanalyse verliert er sich allerdings im Unbestimmten.

Zitat:
„Schulleitung, aber auch Schulträger und die Verkehrsbetriebe waren ursprünglich davon ausgegangen, dass durch den neuen Stundenrhythmus auch für die Sek II der Nachmittagsunterricht hätte reduziert werden können.“

Meine Frage: auf Grund welcher Zahlen, Daten, Berechnungen und Planungen konnten diese drei Akteure zu dieser Annahme kommen?

Zitat:
„Dies konnte aufgrund einer Vielzahl von Ursachen leider nicht erfolgen.“

Meine Frage: Welches waren denn die Ursachen?

Zitat:
„G8 ist beschlossen, dies kann man nicht ändern; alle Wirkungen -ob positiv oder negativ- begleiten die Schule nun im Alltag“

Meine erste Frage: Hat „G8“ seit neuestem den Rang eines physikalischen Gesetzes? Natürlich könnte „G8“ geändert werden, wenn es denn politisch beschlossen würde. Selbst in Bayern und Baden-Württemberg rudert die Politik zurück.

Meine zweite Frage: aus welchem Grund kann „G8“ nicht geändert werden?

Zitat:
„Nach ausführlichen Gesprächen mit der Schulleitung und den Beratungen im Rat steht fest, dass die „einzige Stellschraube“ zur weiteren Optimierung von G8 zum jetzigen Zeitpunkt die Verbesserung der Busfahrzeiten im Nachmittagsbereich Richtung Negertal, Hilletal und (z.T.) in die Höhendörfer ist (derzeit Wartezeiten nach Schulschluss bis Abfahrt von rund 60 Minuten).“

Meine Frage:
Wurde in den Gesprächen auch die Auswirkungen der 60-Minuten-Regelung bei gleichzeitigem Stundenausfall erörtert?

Erläuterung:
Es gibt Tage, da gehen Kinder um 6:30 aus dem Haus, haben wegen Freistunden und Unterrichtsausfall lediglich 3(!) Unterrichtstunden und kommen trotzdem erst um 17:15 nach Hause.

Meine Frage:
Könnte nicht auch „der Stundenplan“ eine Stellschraube sein?

Abschließender Gedanke:
Die „Stellschräubchen-Philosophie“ kann unter Umständen die jetzige Unzufriedenheit einiger/vieler Eltern und SchülerInnen mit der Situation am Geschwister-Scholl-Gymnasium entschärfen, aber den sich jetzt schon abzeichnenden Trend einer Abwanderung an Schulen in der Umgebung nicht stoppen. Insbesondere die Berufskollegs mit ihren berufsbezogenen Abiturlehrgängen gewinnen an Attraktivität.

Im Übrigen empfehle ich die Lektüre unseres Blog-Artikels vom 1. Juni 2011, in dem wir die Beschlüsse der Gremien einer kritischen Würdigung unterzogen hatten.

Im Protokoll der dort zitierten Schulpflegschaftssitzung heißt es unter anderem:

„Die endgültige Taktung der Schulstunden ergibt sich nach der Festlegung der Lehrpläne. Ziel ist es auch, die Bussituation unserer Schüler in dem Lehrplan zu berücksichtigen.”

Letzte Frage: Ziel erreicht?

Gefunden: Gymnasium Winterberg will keinen Ganztag in der Sek I.

Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg (archivfoto: zoom)
Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg (archivfoto: zoom)

Nordrhein-Westfalen fördert den Ganztag an den Schulen:

„Die Landesregierung baut Schritt für Schritt Ganztagsangebote und Ganztagsschulen aus. Ziel ist es, unseren Kindern mehr Bildungschancen zu eröffnen und Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Im Schuljahr 2010/2011 besuchen jede dritte Schülerin und jeder dritte Schüler die Angebote einer Ganztagsschule. Die Landesregierung wird den weiteren Ausbau des Ganztags in den folgenden Jahren bedarfsgerecht fortsetzen.“

Einem kleinen Gymnasium im hohen Hochsauerland widerstrebt allerdings die Erweiterung des Schultages in Form des Ganztages.

Im Internet finden wir das Protokoll einer Sitzung der „Schulpflegschaft des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Winterberg und Medebach“ und lesen:

„Die Schulleitung hat sich zusammen mit Elternvertretern drei verschiedene Modelle angeschaut:

– 60-Minuten-Rhythmus
Schulstunden = Zeitstunden
Sekundarstufe I hätte bei diesem Rhythmus keinen Nachmittagsunterricht mehr.
Der Nachmittag wäre „ frei“ für AG`s ( freiwillig)
Es folgt eine offene Diskussion

– 67,5-Minuten-Rhythmus
Nachmittagsunterricht würde stattfinden.

– 90-Minuten-Rhythmus
Nachmittagsunterricht würde stattfinden.

Erfahrungen anderer Schulen zum 60-Minuten-Rhythmus:
Es kommt mehr Ruhe in den Unterricht.

Es findet kaum noch Nachmittagsunterricht statt.

Man hat weniger Fächer pro Tag und muss somit weniger tragen.
Allgemein gibt es viele positive Rückmeldungen.

Auch von den anderen beiden Modellen kommen positive Rückmeldungen.

Das Lehrerkollegium würde das 60-Min.-Modell bevorzugen.

Die Elternvertreter beschließen einstimmig ebenfalls das 60-Min.-Modell in nicht geheimer
Wahl.

Die endgültige Taktung der Schulstunden ergibt sich nach der Festlegung der Lehrpläne. Ziel ist es auch, die Bussituation unserer Schüler in dem Lehrplan zu berücksichtigen.“

Was lesen wir aus dem Protokoll heraus:

Die einzige Möglichkeit, einem Nachmittagsunterricht zu entkommen, wurde gewählt.

Die Erfahrungen anderer Schulen werden nicht explizit genannt. Um welche Schulen handelt es sich? Haben diese Schulen ebenfalls keinen Nachmittagsunterricht?

Das Lehrerkollegium bevorzugt das nachmittagsunterrichtsfreie 60-Minuten-Modell – ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Die Abstimmung war nicht geheim und einstimmig.

Die Bussituation soll berücksichtigt werden.

Fangen wir mal mit dem letzteren an, denn heute gab uns eine Mutter den auf grünem Papier gedruckten Brief der Schulleitung an die Eltern.

Dort heißt es unter anderem:

„Zurzeit bemühen wir uns darum, durch einen etwas früheren Unterichtsbeginn (7:35) so gut wie keine Buswartezeiten entstehen zu lassen …“

Fassen wir zusammen:

Der Unterricht fängt in Deutschland  im Vergleich mit anderen Ländern morgens sowieso zu früh an und hört mittags zu früh auf.  Winterberg hat für dieses Problem eine klare Antwort:

Wir fangen noch früher an.

Die deutschen Lehrer an Halbtagsschulen haben das Privileg mittags zu Hause zu sein – natürlich schuften sie dort weiter, korrigieren, differenzieren, evaluieren. Wir glauben ihnen das, haben sie doch oft keinen Arbeitsplatz an der Schule, sondern nur ein Eckchen am Katzentisch im Lehrerzimmer. Irgendwie verständlich also, dass der deutsche Lehrer seinem heimischen Arbeitsplatz zustrebt und versucht, dem Schulgebäude so schnell wie möglich zu entkommen.

Die deutsche Frau freut sich natürlich ungemein, wenn ihre Kinder am Mittag zum liebevoll zubereiteten Mahl aus der Schule herbeieilen, um hernach mit ihr den Hausaufgabenlimbo zu tanzen. Ist ja auch befriedigender als beispielsweise einen Beruf auszuüben, wie es die Mütter in den anderen europäischen Ländern tun. Gott hat die Frau nun mal als Hausfrau geschaffen.

Im Ernst: Ist es wirklich eine Option, bei steigenden Anforderungen wie G8 sich am Vormittagsunterricht festzuklammern und den ganzen verdichteten Tag dann noch nach vorn zu verschieben? Müsste es nicht eigentlich eine verläßliche Schule von 9 – 16 Uhr geben, um den Ansprüchen der Gesellschaft, der Kinder und der Eltern, respektive Mütter, gerecht zu werden?

Könnte es sein, dass die im Protokoll entwickelten Ideen und Vorstellungen von einer rational und nüchtern denkenden Bezirksregierung wieder einkassiert werden?

In den abgelegenene Tälern und auf den windigen Höhen des Hochsauerlandes scheint vieles möglich, aber ist es auch wünschenswert?

Winterberg: Das Schiff ihrer Majestät liegt im Heimathafen. Was wird aus den Musical-Projekten am Geschwister-Scholl-Gymnasium?

Gibert & Sullivan: Chor und Orchester des Geschwister-Scholl-Gymnasiums
Pinafore, das Schiff ihrer Majestät,  von Gilbert & Sullivan: Chor und Orchester des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. (foto: zoom)

Chor und Orchester des Geschwister-Scholl-Gymnasiums unter der Leitung von Barbara Ortwein und Christopher Thiele haben mit dem Stück „Pinafore, Das Schiff ihrer Majestät““ von Gilbert & Sullivan eine kompakte, bunte und ansprechende Inszenierung auf die Beine gestellt.

Weit über 50 Schülerinnen und Schüler wirkten am Erfolg der insgesamt vier Aufführungen der Musical-Fassung dieser sehr englischen „komischen Oper“ mit.

Auch wenn die Handlung ein ziemliches „Topsy-Turvydom“, so Barbara Ortwein,  mit gewollt wirrer Handlung und Nonsense-Logik war, hatten am Ende alle wichtigen Weiblein ein Männlein und jedes Töpfchen ein Deckelchen.

Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler lieferten eine abgerundete, begeisternde Leistung und das Orchester überzeugte mit klarer und solider Begleitung.

Es passte alles, und daher ist es schade, dass die Musical-Projekte des Gymnasiums unter Umständen nicht weiter geführt werden. Wir berichteten hier.

In Zeiten von Schulstress, Lernstandserhebungen, Zentralen Abschlussprüfungen und weltweit aufgebautem PISA-Druck, sind trotz alledem musische Projekte wie dieses unverzichtbar, um den Schülern eine umfassende Bildung zu vermitteln.

PISA heißt pauken. Musik ist mehr.

Sollte das Gymnasiums Winterberg seinen klassenübergreifenden künstlerischen Zweig verlieren, wird es auch ein Stück Identität und Charakter verlieren.

Und das ist, nebenbei bemerkt, angesichts des demografischen Wandels überhaupt nicht gut im Wettkampf um die SchülerInnen und Schüler.

Winterberg: Bedeutet Abitur nach 8 Jahren (G8) das Ende für Chor und Musical am Geschwister-Scholl-Gymnasium?

Barbara Ortwein verkündet am Ende der heutigen Musical-Aufführung das mögliche Ende einer Ära. (foto: g.b.)
Barbara Ortwein verkündet am Ende der heutigen Musical-Aufführung das mögliche Ende einer Ära. (foto: zoom)

Winterberg. Am Schluss der heutigen Aufführung des Musicals „Pinafore“ der britischen Komponisten Gilbert & Sullivan  wandte sich Musiklehrerin Barbara Ortwein direkt an das Publikum im Forum des Geschwister-Scholl-Gymnasiums:

„Ich hoffe, Sie haben den Abend mit uns genossen, denn sehr wahrscheinlich haben Sie die letzte Aufführung eines Musicals unter meiner Regie im Gymnasium Winterberg gesehen.“

Seit Jahrzehnten haben Barbara Ortweins Musikaufführungen das Schulleben und darüber hinaus die Kultur der Stadt Winterberg geprägt.

Jetzt soll Schluss sein.

Die verkürzte Schulzeit durch „G8“, lasse den Schülerinnen und Schülern in der Woche keine Luft und Zeit für Probentermine. Um diese letzte Inszenierung von „Pinafore“ zu retten, habe sie mit den Orchestermusikern und Chormitgliedern auf die Wochenenden ausweichen müssen. Eine große Kraftanstrengung für alle Beteiligten. Dies sei den Schülerinnen und Schülern in Zukunft nicht länger zuzumuten.

„Machen Sie Werbung für die Schlussvorstellung am Sonntag“, forderte sie das Publikum auf.

„Pinafore – das Schiff ihrer Majestät“, am Sonntag, dem 13. Februar 2011 um 16 Uhr im Forum des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Winterberg.

Gymnasium Winterberg: Einbrecher mit Dauerabo?

Forum: hier hing bis zum ersten Einbruch ein Beamer. (foto: most)
Forum: hier hing bis zum ersten Einbruch ein Beamer. (foto: most)

Winterberg. (polizeibericht) In der Nacht zum Freitag kam es erneut zu einem Einbruch in das Gymnasium auf der Ursulinenstraße. Die bislang unbekannten Täter ließen sich auch dieses Mal wieder in der Schule einschließen.

Sie traten die Tür zum Lehrerzimmer ein und stahlen einen PC. Außerdem versuchten sie, die Türen zum Sekretariat und Schulleiter aufzuhebeln. Die Türen hielten den Versuchen aber stand.

Sachdienliche Hinweise bitte an die Polizei in Winterberg, Tel. 02981-90200.