Meschede. (juso_pm) Nach der Berichterstattung über die geplante Schließung der Elektrotechnikerklassen am Berufsschulstandort Olsberg fordern die Jusos im HSK den Kreistag dazu auf, gegen den geplanten Schulentwicklungsplan zu stimmen.
Dieses Konzept, das auf der Sitzung des Kreistages am kommenden Freitag beschlossen werden soll, sieht unter anderem die Schließung der Elektrotechnikerklassen am Standort Olsberg vor.
Aus unserer Sicht kann keinem Auszubildenden zugemutet werden, bei der aktuellen Lage des ÖPNV bis zu vier Stunden Fahrtzeit zusätzlich zu seinen Schulzeiten auf sich zu nehmen. Bei einem Unterrichtsbeginn um 7:30 Uhr wäre es für einen Auszubildenden aus Hallenberg beispielsweise kaum möglich, pünktlich zum Unterricht in Meschede zu sein, außer wenn er sich am Vorabend schon auf den Weg machen würde.
Ebenso sind wir vor dem Hintergrund des demographischen Wandels im ländlichen Raum darauf angewiesen, die Auszubildenden vor Ort zu fördern, damit sie später auch als Fachkräfte unserer Region erhalten bleiben.
Deswegen fordern wir als Jusos jedes Mitglied des Kreistages auf, sich einmal die Frage zu stellen, ob es für sich persönlich einen Arbeitsweg von 4 Stunden pro Tag für zumutbar hält. Lautet die Antwort auf diese Frage NEIN, ist die einzige logische Konsequenz diesen Schulentwicklungsplan am Freitag abzulehnen.
Weitere Informationen zu den Jusos im HSK immer aktuell unter www.jusos-hsk.de oder auf Facebook.
Spaziergang auf der Ennert. Dieses Jahr haben wir endlich mal wieder Winter im Hochsauerland. (foto: zoom)
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Am 3. Februar tagt der Schulausschuss des Kreises. Ein sehr wichtiges Thema sind die geplanten Änderungen in den an den Berufskollegs des HSK angebotenen Berufsausbildungen. Besonders betroffen sind die Elektrotechniker.
In einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung heißt es dazu: “Zum Schuljahr 2015/2016 sollen die ‘Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik’ und die ‘Elektroniker für Betriebstechnik’ im ersten Ausbildungsjahr an allen drei Schulorten (Berufskolleg Berliner Platz in Arnsberg, Berufskolleg Meschede und Berufskolleg Olsberg) gemeinsam beschult werden. Nach dem ersten Ausbildungsjahr wechseln alle ‘Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik’ an das Berufskolleg Meschede und alle ‘Elektroniker für Betriebstechnik’ an das Berufskolleg Berliner Platz.
Falls der Schulausschuss dem Vorschlag der Kreisverwaltung zustimmt, würde das bedeuten, dass im gesamten östlichen Kreisgebiet keine Elektroniker mehr ausgebildet werden, obwohl noch vor wenigen Jahren für sehr viel Geld neue Technik für das Berufskolleg Olsberg beschafft wurde (die genaue Höhe der Aufwendungen werden wir noch erfragen). Betriebstechniker aus Hallenberg oder Medebach müßten bis nach Arnsberg-Hüsten fahren.
Dieser Vorschlag löst bei betroffenen Unternehmen starke Proteste aus. Auch die SBL wurde von mehreren Unternehmen angeschrieben.
In einer Mail heisst es: “Der größte Teil der Auszubildenden in Olsberg stammt aus dem Raum Marsberg, Brilon, Medebach und Hallenberg. Von all diesen Standorten ist der Weg nach Olsberg wesentlich günstiger als nach Meschede. Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren in Olsberg mit großem Finanziellen Aufwand optimale Bedingungen zur Beschulung unserer Auszubildenden geschaffen wurden. Die wenigen Auszubildenden im Bereich Elektrotechnik in Meschede können eher auf die Standorte Olsberg und Arnsberg verteilt werden.”
Ein anderes Unternehmen schreibt zum BKO (Berufskolleg Olsberg): “Als einziges Berufskolleg im Hochsauerlandkreis bietet das BKO, eine durchgehende Bildungskette im Bereich Elektrotechnik an. Mit der Berufsgrundschule, der dualen Ausbildung, der Fachoberschule, der Fachschule und dem beruflichen Gymnasium ist die Elektrotechnik hier sehr gut repräsentiert. Alleine im Bereich der dualen Ausbildung besuchen die Unterstufe der aktuellen Berufsschulklasse 27 Auszubildende. Davon kommen 18 Azubi’s – also 2/3 – aus den Städten Marsberg, Medebach und Hallenberg. Welche Begründung kann es geben, dieser Mehrheit eine Verlagerung zu einem entfernteren und schlechter erreichbaren Standort zuzumuten?”
Wie viele Azubis sind denn tatsächlich an den drei Berufskollegs mit elektrotechnischer Ausbildung?
Darüber gibt eine Anlage zur Sitzungsvorlage Auskunft, die wie hier abbilden:
Von den immerhin 265 Azubis in diesem Berufsfeld gehen 137 zum Berufskolleg in Arnsberg-Hüsten, 78 in Olsberg und nur 50 in Meschede. Hinzu kommt, dass die Berufskollegs in Hüsten und Olsberg in unmittelbarer Nähe von Bahnhöfen liegen, das Berufskolleg Meschede dagegen weit vom Bahnhof entfernt ist.
Wo ist da die Logik, die Berufsausbildung in Olsberg einzustellen?
Ratsmitglied und Autor E. Felix Werker (foto: spd)
Aus meiner Sicht muss zur 81+4 seitigen Vorlage Schulentwicklungsplanung des HSK, Vorlage 9/101, einiges ausgeführt werden. Ich veröffentliche an dieser Stelle das Redemanuskript zu meinem Vortrag im Schulausschuss . Es gilt das gesprochene Wort.
(Der Artikel mit der Rede von E. Felix Werker ist zuerst auf der Website der SPD erschienen.)
Grundannahme sinkender Schülerzahlen
Redet die Politik unserer Zeit vom demografischer Wandel – greifen junge Menschen schnell an die Geldbörse. Die Vorlage und das Gutachten redet der Mär vom demografischen Wandel das Wort und geht ständig von sinkenden Bevölkerungs- und stark zurückgehenden Schülerzahlen (7.1 S.65) aus.
Der demografische Wandel wird oft mit „WIR werden weniger älter und BUNTER“ beschrieben. WIR meint dabei aber immer nur zu egoman die bestehende Bevölkerung und BUNTER, also die faktisch notwendige Zuwanderung, wird zu oft verdrängt.
Gerade zuwandernde junge Menschen müssen doch schnell (wohl durch das duale Aus- und Weiterbildungssystem?) beruflich integriert werden. Die letzte Zuwanderungswelle vor 20 Jahren hatte deutliche Auswirkung auf die Schülerzahlen und hat die heutigen wertvollen Facharbeiter in den Betrieben erzeugt. Außerdem nimmt die Weltbevölkerung tatsächlich jedes Jahr um „einmal Deutschland“ zu und nicht -wie demografiepostuliert- ab.
Welchem schlimmen Gesellschaftsbild folgen diejenigen, die den Begriff „demografischen Wandel“ noch in den Mund nehmen? Nur dem „Weniger“ der Theorie zu folgen ist deshalb nicht nur aus meiner Sicht falsch und fahrlässig, da wir doch wissen, dass Zentren in NRW gerade Wohnungsbauprogramme aufgelegt haben und darüber hinaus berücksichtigen, dass die Lieferungen von Waffen in Kriegs- und Krisengebiete den Flüchtlingsdruck nur noch verstärken wird.
NRW plant aktuell die schnelle Aufnahme von weiteren 10.000 Flüchtlingen. Was passiert also, wenn die Schülerzahlen steigen, weil wir BUNTER werden? Welche Antworten beispielsweise mit spezieller Integrations- und Sprachförderung gibt es dazu in dem dicken Gutachten?
Umbau und Rückbau von Bildungsgängen
Das Gutachten und die Beschlussempfehlungen laufen den tatsächlichen Entwicklungen an einem Beispiel deswegen degressiv entgegen, weil die Energiewende ignoriert wird. Die Energiewende wird als Stromwende in den privaten Haushalten und Betrieben von Elektronikern für Energie- und Gebäudetechnik durchgeführt. Beachten Sie den Slogan der Handwerkskammer „Offizieller Ausrüster der Energiewende“.
Ebenfalls werden die Anforderungen des beschlossenen Breitbandausbaus „50MBit/s in jedem Haushalt“ im Gebäudebestand auch durch diesen Ausbildungsberuf, den wir noch klassisch Elektroinstallateur nannten, realisiert. Die Vorschläge reagieren auf eigentlich steigende Arbeitnehmerzahlen durch den Jobmotor Energiewende widersinnig mit Zusammenlegung der regionalen Ausbildung in Meschede. Hier zu reduzieren und eine mögliche Ausbildungszurückhaltung der Betriebe durch degressive Schulentwicklungsplanung zu begegnen, muss aus meiner Sicht politisch mit einem starken Auftritt bis hin in den Kreistag zu begegnet werden.
Erzeugt schnelle Zick-Zack-Politik Facharbeitermangel von Morgen?
Wurde einige Male von der Politik schon das Kind am Ende tiefgreifender Maßnahmen mit dem Bade ausgeschüttet? Muss bisherige Schulentwicklungsplanung des Schulträgers mit Kritik kommentiert werden? Erinnern wir uns der ZickZack-Politik der letzten Jahre in immer kürzeren Taktungen:
vor 10 Jahren wurde in Arnsberg-Hüsten ein Schulanbau für KFZ- und Bauberufe eingeweiht. Zwei Jahre später die Bautechnik nach Meschede verlegt.
vor 4 Jahren wurden in Arnsberg-Hüsten zwei Schulen fusioniert. Das sollte sogar Kostensenkend sein, so die Begründungen der Verwaltung. 2014 stehen für Verwaltungsumbau nun Millionen im Haushalt.
vor 2 Jahren wurde in Olsberg ein Neubau für Elektrotechnik eingeweiht. Nun sollen mit einem Oberstufenkompromiss Elektroberufe nach Meschede verlegt werden ohne das dafür eine Ausrüstungsmaßnahme geplant wäre, oder begründet wird wie das notwendige fachliche Lehrpersonal dort angesichts einer leer gefegten Fachlehrerausbildung an den Unis überhaupt zur Verfügung gestellt werden kann.
Kommende Klagen über den Facharbeitermangel können auf Grund der nun daraus folgenden widersprüchlichen und rückwärts gerichteten Schulpolitik, die der Ausschuss heute zur fachlich goutieren soll, nur zunehmen.
Muss deswegen nicht vor lediglich aus demografischen Zahlen begründeten schnellen Maßnahmen gewarnt werden?
Die Anmeldungen an den Berufskollegs im Hochsauerlandkreis konnten nur im Februar 2013 erfolgen. Und vom 1. Mai 2013 bis zum Beginn der Sommerferien hatten Nachrücker noch die Chance auf eine nachträgliche Anmeldung.
Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) stellte daher Mitte Juli beim Hochsauerlandkreis eine schriftliche Anfrage an die Kreisverwaltung. Zwischenzeitlich wurde sie beantwortet.
Die Situation an den Berufskollegs ist demnach erwartungsgemäß unterschiedlich:
„Berufskolleg Am Eichholz in Arnsberg:
In keinem Bildungsgang gibt es mehr Bewerber als freie Ausbildungsplätze, so dass kein
Bewerber abgelehnt oder zurückgestellt werden musste.
Berufskolleg Berliner Platz in Arnsberg:
In der Höheren Handelsschule ist bereits eine zusätzliche Klasse eingerichtet worden, so dass dieser Bildungsgang nun 7-zügig läuft. Die Kapazitäten sind jedoch erschöpft. Es befinden sich noch einige Schüler/innen auf der Warteliste.
In der Fachschule für Technik -Maschinenbau- wurde bereits im Schuljahr 2012/13 eine zusätzliche Klasse eingerichtet. Da die personellen Kapazitäten erschöpft sind, mussten sowohl in der Vollzeitform als auch in der Teilzeitform Schüler/innen auf die Warteliste genommen werden.
Berufskolleg Brilon:
Im Berufsgrundschuljahr stehen einige Schüler/innen auf der Warteliste, weil die Kapazitätsgrenze erreicht ist. Obwohl die Erfahrung gezeigt hat, dass zum Schuljahresbeginn noch Schüler/innen abspringen, ist davon auszugehen, dass einige Schüler/innen abgelehnt werden müssen.
Bei den kaufmännischen Assistenten gab es nur 3 Anmeldungen, so dass der Bildungsgang nicht geöffnet worden ist. Die Schüler/innen wurden in der Höheren Handelsschule mit dem Schwerpunkt „Englisch“ aufgenommen.
In der Höheren Handelsschule für Abiturienten stehen einige Schüler/innen auf der Warteliste. Es wird damit gerechnet, dass mehrere Bewerber/innen noch absagen, weil sie Studienplätze erhalten.
Ablehnungen aus Kapazitätsgründen sind bisher nicht erfolgt.
Berufskolleg Meschede
In der Höheren Handelsschule, der Höheren Handelsschule für Abiturienten und der Wirtschaftsfachschule gibt es derzeit mehr Nachfragen als Plätze. Die Bewerber/innen sind in Wartelisten aufgenommen worden. Ablehnungen sind bisher nur ausgesprochen worden, wenn die Voraussetzungen für eine Aufnahme nicht erfüllt wurden.
Berufskolleg Olsberg
Die 2-jährige Höhere Berufsfachschule für Technische Assistenten Biologie verzeichnet mehr Bewerber/innen als Plätze. 5 Bewerber/innen sind abgelehnt bzw. zurückgestellt worden.
In der Fachschule für Heilerziehungspflege gibt es mehr Nachfragen als Plätze. In der integrierten Form wurden 8, in der schulischen Form 9 Bewerber/innen abgelehnt.
Die Fachschule für Sozialpädagogik verzeichnet mehr Nachfragen als Plätze. 35 Bewerber/innen sind abgelehnt bzw. zurückgestellt worden.“
Ergänzend dazu schreibt die Sachbearbeiterin der Organisationseinheit „Schulverwaltung“:
„Die Anmeldungen im Dualen System sind an allen Berufskollegs zum jetzigen Zeitpunkt nicht repräsentativ, da die Schüler/innen erst im August/September ein Ausbildungsverhältnis beginnen und sich dann erst anmelden.
Im Rahmen der Beratungen werden die Schüler/innen auf die Möglichkeiten affiner und/oder anderer Bildungsgänge und den Angeboten anderer Berufskollegs hingewiesen.
Es erfolgt ein wiederholtes Anschreiben von nicht zurückgemeldeten Bewerbern/innen, um ein Nachrücken zu ermöglichen. Es werden Einladungen zum 1. Schultag ausgesprochen, um bei unentschuldigtem Nichterscheinen von angemeldeten Bewerbern/innen ein Nachrücken zu ermöglichen.
Soweit möglich, werden zusätzliche Klassen eingerichtet.“
Meschede. (rlo) Heute tagte der Kreisausschuss. Die Sitzung war um zwei Tage vorgezogen worden. Das Hauptthema war die Bestätigung des neuen Schulleiters des Berufskollegs Arnsberg-Hüsten. Die Sitzungsunterlagen sind hier Anlage 1 und hier Anlage 2 zu finden.
Bezirksregierung und Kreistag gegen Schulkonferenz
Den von der Bezirksregierung vorgeschlagenen Kandidaten hatte die Schulkonferenz mit sehr großer Mehrheit (2 Ja- und 14 Nein-Stimmen) abgelehnt. Trotzdem schlug die Bezirksregierung diesen Kandidaten vom Berufskolleg Unna weiterhin vor und nicht den anderen Bewerber, den die Schulkonferenz bevorzugt hätte. Der Kreisausschuß hätte die Möglichkeit gehabt, den Vorschlag der Bezirksregierung mit Zwei-Drittel-Mehrheit abzulehnen.
Kandidat mit Problemen
Nach einer sehr knappen Vorstellung hatte der Kandidat große Probleme, die an ihn gestellten Fragen zu antworten. Einige vergaß er, einige beantwortete er anders als sie gestellt worden waren. Eindeutig war nur seine Antwort auf die Frage nach seiner Führungserfahrung: Er hätte an der Bundeswehrhochschule studiert, sei 15 Jahre bei der Bundeswehr gewesen und käme aus der Offizierslaufbahn.
Keine Bewerbungsunterlagen
Bewerbungsunterlagen waren den Kreisausschussmitgliedern übrigens nicht vorgelegt worden und wurden von den Ausschussmitgliedern auch nicht angefordert.
Das Ergebnis
Das nicht überraschende Ergebnis: In geheimer Abstimmung votierte der Kreisausschuß mit 12 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen für den Kandidaten.
Zweiter Schlag gegen das Berufskolleg
Damit trifft das Berufskolleg binnen kurzer Zeit der zweite heftige Schlag. Erst vor etwas mehr als einem halben Jahr wurden zwei vorher selbstständige Berufskollegs gegen ihren Willen zu einer Schule zusammengelegt, nun bekommt die neue “große†Schule einen nicht erwünschten Schulleiter vorgesetzt.
Vielleicht hängt ja das eine mit dem anderen zusammen?
Meschede von oben mit Blick auf die Benediktinerabtei (hinten) und Kreishaus(vorn). (foto: zoom)
Meschede. (sauerland) Erwartungsgemäß verlief die Kreistagssitzung am 2. Juli 2010 im Kreishaus in Meschede. Die absolute Mehrheit der CDU bescherte dem Landrat einmal mehr die erwünschten Beschlüsse.
Hier einige wichtige Entscheidungen:
Der Dringlichkeitsentscheid zur Kündigung des Pachtverhältnisses über das Bildungszentrum Sorpesee wurde vom Kreistag durch gewunken mit den Stimmen der CDU und der FDP. Die SPD enthielt sich. Grüne, Linke und SBL stimmten dagegen.
Der sofortige organisatorische Zusammenschluss der beiden Berufskollegs in Arnsberg wurde mit den Stimmen von CDU und FDP beschlossen. SPD, Grüne, Linke und SBL stimmten mit Nein.
Die Einführung eines ÖPNV-Sozialtickets, beantragt vom „Forum Linkes Arnsberg“ unterstützt durch einen gemeinsamen Änderungsantrag der Kreistagsfraktion DIE LINKE und Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) wurde von CDU, SPD und FDP abgelehnt.
Trotz der vielfach in der Kreistagssitzung als unumgänglich beschriebenen Sparbemühungen stimmten CDU, SPD und FDP für die Übernahme einer Ausfallbürgschaft durch den Hochsauerlandkreis für den Flughafen Paderborn/Lippstadt.
Es gab zwar von allen Fraktionen und besonders von dem SBL-Vertreter Reinhard Loos oder auch von Toni Vollmer, dem Fraktionssprecher von B`90/Die Grünen, weitführende, Hintergründe beleuchtende, kontroverse Diskussionsbeiträge. Aber echte Überraschungen bescherte die Kreistagssitzung wegen des eingefahrenen Abstimmungsverhaltens nicht.
Etwas turbulent und ganz anders als gewöhnlich verlief allerdings die Einwohnerfragestunde zu Beginn der Kreistagssitzung.
Drei Bürger meldeten sich, um an den Landrat Fragen zu richten. Und diese Fragen waren nicht ohne Brisanz. Es handelte sich bei den ersten beiden Fragestellern zum einen um einen Mitarbeiter eines von der Zusammenlegung betroffenen Berufskollegs und zum anderen um einen Mitarbeiter des Bildungszentrums Sorpesee. Sie machten deutlich, dass sie die Art und Weise und das Tempo mit dem die Schließung bzw. die Zusammenlegung durchgepeitscht wird, unverständlich und undemokratisch finden.
Den dritten Fragesteller, ein Ratsmitglied aus Hallenberg, interessierte, warum der Tagesordnungspunkt „Anzeige nach § 18 Korruptionsbekämpfungsgesetz“ im Nichtöffentlichen Teil der Sitzung behandelt werden soll. Der Landrat antwortete, es handele sich dabei um eine Angelegenheit die persönliche Dinge beträfe.
Gehrcke, Freyberg, Grünberg, Die deutsche Linke und der Nahost-Konflikt: Eine Buchbesprechung – „Offenbar kannten sich die Autoren nicht so gut aus“ … hpd
Anmerkung: 2 x sbl!? Ist das nicht einseitig? Tut uns leid. Sobald die anderen Parteien inhaltliche Beiträge im Netz zur Verfügung stellen, werden wir diese bringen. Das kann doch nicht so schwer sein 🙁
In meinem Briefkasten fand ich heute folgende Mitteilung der Sauerländer Bürgerliste:
Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste beantragte heute, noch
vor Ende der Legislaturperiode eine Schulausschusssitzung einzuberufen.
Die Ausschussmitglieder sollten sich laut Antrag der Sauerländer
Bürgerliste zum einen mit einer „Ortsübergreifenden
Schulentwicklungsplanung“ beschäftigen. Zum anderen wünscht die SBL
Informationen über die Pannen beim „Schüler-Online-Anmeldesystem“.
Schüler-Online-Anmeldesystem:
Schülerinnen und Schüler können sich nur noch online bei den
Berufskollegs des Hochsauerlandkreises anmelden. Das System sperrt den
jeweiligen Schüler nach einer erfolgreichen Anmeldung für alle anderen Schulen in der Region.
Die Folge: Wer eine Absage bekommt, muss in kurzer Zeit eine andere Schule
finden – besonders für schlechte Schüler eine Betteltour.
Nach Meinung der Fraktion verstößt das System u.a. gegen eine zentrale
Auflage der Landesdatenschutzbeauftragten, die die Freiwilligkeit
bereits 2007 zur Bedingung des Verfahrens machte.
Schulentwicklung:
Ausgedient hat auch nach Ansicht der SBL-Mitglieder das althergebrachte
dreigliedrige Schulsystem. Sie berufen sich dabei unter anderem auf den Schulexperten Dr. Rösner. Darum beantragte die Fraktion, Dr. Rösner,
sowie eine Schulrätin oder einen Schulrat und einen sachkundigen
Vertreter, beispielsweise aus Lippstadt oder Hemer, in den Schulausschuss
einzuladen. Mit Hilfe dieser Fachleute solle geklärt werden, welche
Lösungsansätze es für die Schullandschaft im Hochsauerlandkreis gibt.
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