Berlin. Nach der jüngsten Veröffentlichung von Umfrageergebnissen, die eine zunehmende Judenfeindlichkeit in Deutschland belegen, hat sich der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, mit einem dringenden Appell an die Parteivorsitzenden gewandt.
Der DIG-Präsident fordert die Parteichefs auf, endlich intensiver auf die Ursachen zu schauen und eine „nachvollziehbare Strategie für die Bekämpfung von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit“ vorzulegen.
Wie DIG-Präsident Robbe heute in Berlin erklärte, richte sich sein Appell insbesondere an die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel und an den SPD-Vorsitzenden Siegmar Gabriel, die voraussichtlich für die Bildung der nächsten Regierung die Hauptverantwortung trügen. Aber auch die Opposition stehe genau so in der Pflicht wie die nächsten Koalitionspartner. Notwendig sei eine „parteiübergreifende Koalition des Kampfes gegen jegliche Form von Judenhass und Diskriminierung von Minderheiten in Deutschland“, erklärte Robbe. Dazu zähle die Bekämpfung von Judenhass und Fremdenfeindlichkeit ebenso wie das entschiedene Eintreten gegen Homophobie und die Diskriminierung von anderen Minderheiten. „Judenfeindlichkeit endlich wirksam bekämpfen. DIG Präsident Robbe fordert Parteichefs zum Handeln auf.“ weiterlesen
Erbloggtes***, der anonyme, aber nichtsdestotrotz lesenswerte Blogger und Wegweiser im Plagiatsdiskurs, hat sich mit dem Einfluss von rassistischen und/oder antisemitischen Verschwörungstheorien auf die Diskussion über die Dissertation von Annette Schavan u.a. auseinandergesetzt.
Wenn etwa die Analyse eines konkreten Artikels über “Bankenmoral” in einer Lokalzeitung ergibt, dass dabei mit einem wohlbekannten Fundus antisemitischer Stereotype rund um das “christliche” Zinsverbot und die “unchristliche” Wucherei gespielt wird (und wie das zugrundeliegende soziodiskursive System funktioniert), was “einen üblen Nachgeschmack hinterlässt”, dann kann man fast sicher sein, dass die Kommentare betonen werden, dass
die Antisemitismusdiagnose oftmals “leichtfertig” gestellt und zu missliebigen Zwecken instrumentalisiert werde,
sich daher die Auseinandersetzung mit diesem Befund per se erübrige (denn wo der Junge einmal “Wolf” schrie, kann ja nie wieder ein Wolf erscheinen, das lehrt doch die Fabel, oder?);
die ausführliche kulturhistorische Kontextualisierung des Zinsverbots aus wirtschaftswissenschaftlicher(!) Sicht abwegig sei,
moderner Antisemitismus jedoch “auf der Tatsache aufbauen” könne, dass die Wall Street fest in der Hand von Juden sei und (Zitat!) “sich insoweit deren durchaus spezielle jüdische Moral im Finanzsystem spiegelt und sich eben dieses US-amerikanische Finanzsystem sich immer offensichtlicher als (auf Sand gebaute) Umverteilungspumpe und Ausbeutungsmaschinerie erweist”,
obwohl Antisemitismus “kaum wahrnehmbar” sei, er dennoch berechtigt sei, weil bedingt durch “eine unseelige Kombination aus jüdischer Arbeitsmoral und Indoktrination”.
Insbesondere in “christlichen” und (national) “sozialen” Kreisen steht die Münze Antisemitismus unverändert hoch im Kurs. Da macht es wenig, dass sie nur ausnahmsweise auch offiziell notiert wird: Als Gegenwährung ist sie konkurrenzlos. “Das Spiel ist aus, Juden” zieht als vermeintliche Parole von “Occupy Wall Street” besonders gut, nachdem man “die Juden” als verschlagene Weltherrscher und die “99 Prozent” als ihre Opfer dargestellt hat.[4] Wie verbreitet Antisemitismus ist, lässt sich an detaillierten Meinungsumfragen festmachen, die etwa 2010 ergaben, dass 16,4% dem Satz “Juden haben in Deutschland zuviel Einfluss” zustimmten und 12,5% dem Satz “Durch ihr Verhalten sind die Juden an ihren Verfolgungen mitschuldig”.[5]
*** Da Erbloggtes anonym ist, könnte er selbstverständlich auch eine Siebloggtes sein, aber das spielt in diesem Zusammenhang eher keine Rolle.
Die Theokratie wollte den Siegeszug des Kapitalismus von Beginn an verhindern und ist mit ihm – bei aller Kumpanei – bis heute nicht so richtig warm geworden. Wäre es ihr gelungen, die Herausbildung eines Bankensystems zu verhindern, Kreditketten erst gar nicht entstehen zu lassen: der Kapitalismus hätte sich nicht herausbilden können. Eine moderne Welt wäre verhindert worden. Hätte, hätte, Fahrradkette? Ein theoretisches Hirngespinst?
In einem Sechstel der Welt sehen wir, dass dies tatsächlich so funktioniert. In der islamischen Welt. Das Zinsverbot „gilt“ – jedenfalls theologisch. Wie gesagt: es führte zu weit, dies im einzelnen zu analysieren. All die „Umgehungstatbestände“ und Sonderfälle. Die Türkei, ein so gut wie entwickeltes kapitalistisches Land – in dem westliche Konzerne sogar Autos bauen lassen. Die ölreichen Theokraten auf der arabischen Halbinsel. Das vorübergegangene Erblühen des Libanon.
Insgesamt kann aber gesagt werden, dass das in der islamischen Welt (irgendwie) existierende Zinsverbot zu einer umfassenden und verheerenden ökonomischen Entwicklungsblockade geführt hat und führt. Ein gigantisch großes sozialistisch-kommunistisches Staatensytem mit einem de-facto-Zinsverbot nach innen bricht trotz wenig zimperlicher polizeistaatlicher Führung zusammen, weil die wenig attraktive säkulare Herrschaftsideologie nicht die ökonomische Entwicklungsblockade zu legitimieren vermag. „Fragmentarische Überlegungen zur Bedeutung des Zinsverbots für den modernen Antisemitismus“ weiterlesen
Vorweg: Norbert Schnellen, der Autor dieses Textes, ist ein Journalist, dessen Arbeit einen wertvollen Beitrag zur demokratischen Öffentlichkeit in Brilon darstellt. Das ist für ein Anzeigenblatt nicht selbstverständlich. Kapitalismuskritik im allgemeinen und insbesondere Kritik an der Rolle der Banken in der heutigen Zeit ist nicht nur zulässig, sondern dringend geboten. Schnellens „Stichwort“ zur „Bankenmoral“ ist jedoch ein Artikel voller innerer Widersprüche, der einen üblen Nachgeschmack hinterlässt.
Nun kommen in Norbert Schnellens Artikel Juden nicht einmal vor. Jedenfalls nicht direkt. Insofern lässt er sich nicht als „antisemitisch“ bezeichnen. Es ist ein im Grunde leicht verständlicher Text – für ein an alle Haushalte verteiltes Anzeigenblatt vermutlich recht „schwerer“ – Artikel, der gegen den Zins, das Zinssystem, „die Banken“ zu Felde zieht.
Allerdings: jedes Gezeter gegen den „Finanzkapitalismus“ ist im Kern judenfeindlich. Besonders unangenehm stößt im Anzeiger-“Stichwort“ auf, dass Schnellen – nach der Einleitung (moralisierend) – ausschließlich historisch und religiös argumentiert.
Erstens ist dies der Sumpf, auf dem die übelsten „Blüten“ gedeihen können. Und zweitens redlich Beleg dafür, dass Schnellen sich intensiv genug mit der Sache befasst hat, um zu wissen, dass das aus dem christlichen Zinsverbot erwachsene Berufsverbot für Christen dem Monopol der Juden in der Finanzbranche den Weg geebnet und damit die Massenbasis für jeglichen Antisemitismus bereitet hatte. „Auf schmalem Grat: Antisemitismus im Briloner Anzeiger?“ weiterlesen
Vor anderthalb Jahren stand ich schon einmal kurz vor der Abo-Kündigung: „Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft und … in der Süddeutschen Zeitung.“ Hier lesen.
Ich bin mit Tageszeitungen groß geworden. Ein Frühstück ohne Papierzeitung geht eigentlich nicht, noch nicht.
Gibt es eine Alternative?
Der Familienrat hat beschlossen: noch einmal antisemitische Schreibe oder Bildersprache in der Süddeutschen Zeitung und das Abo ist weg.
Boundless Informant: the NSA’s secret tool to track global surveillance data … guardian
Nineteen Eighty-Four: is a dystopian novel by George Orwell published in 1949. The Oceanian province of Airstrip One is a world of perpetual war, omnipresent government surveillance, and public mind control, dictated by a political system euphemistically named English Socialism (Ingsoc) under the control of a privileged Inner Party elite that persecutes all individualism and independent thinking as thoughtcrimes … wikipedia
Von rosa Kaninchen: In dieser autobiographischen Schilderung wird dargelegt, wie die Erfahrungen des Holocaust auch Generationen später noch präsent sind und die Persönlichkeit und den Alltag der Nachgeborenen prägen … publikative
Solidarität mit Hamed: Islamisten rufen zur Ermordung von Hamed Abdel-Samad in Ägypten auf … hagalil
Meditationen über die große Hure Duden: Aus der Sicht des Sprachpurismus mag die Einführung neuer Wörter einer göttlichen Strafe (für die Todsünde des Hochmuts übrigens) gleichkommen, die zu “babylonischer Sprachverwirrung” führt … erbloggtes
Leipzigs Juristen sind echte Männer: Wir befinden uns im Jahre 2013 nach Christus (einem Mann). Ganz Leipzig ist von den Feministinnen besetzt. Ganz Leipzig? Nein! Eine von unbeugsamen Männern bevölkerte Fakultät hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten … sprachlog
Guter Bulle, böser Bulle: der IWF und seine unglaubwürdige Selbstkritik … nachdenkseiten
Marc Jan Eumanns “teuflischer Masterplan”: In Nordrhein-Westfalen soll sich eine kleine Stiftung um Vielfalt und Qualität im Lokaljournalismus kümmern. Das empört viele Verleger, Journalisten und Ausbilder. Warum eigentlich? … carta
Carta: Wenn Wolfgang Michal gelernt hätte, Links zu setzen … ruhrbarone
Ausverkauf der Zombie-Zeitung? Die Funke-Mediengruppe aka WAZ hat die Westfälische Rundschau (WR) in Unna, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen und Bergkamen an den Rubens-Verlag verkauft … medienmoral
Pia Ziefle fühlt sich bestohlen: Illegaler Download schadet den AutorInnen … charly&friends
Rechtsinstitut der Ehe: aus Versehen schaffte das Bundesverfassungsgericht die Ehe ab … wiesaussieht
Von der Zeugung bis zum Tod – umstrittene “Körperwelten” bald in Bochum: Nüchtern gesagt: Es geht um öffentlich gegen Eintrittsgeld präsentierte Leichen. Aber natürlich nicht um ganz gewöhnliche, sondern um solche, die nach der patentierten Methode des Gunther von Hagens „plastiniert“, also derart konserviert wurden, so dass sie zu Schaustücken für „Körperwelten“-Ausstellungen taugen … revierpassagen
Männerwelten und Workaholics: Der Mensch ist abhängig von seiner Arbeit. Wer aber in dieser Arbeitswelt nicht mehr gebraucht wird, der soll sich wenigstens in seiner Freizeit austoben dürfen bis ihm das Adrenalin in die letzte Haarwurzel schießt. Kurz, im Hobbyraum ist jeder Mann gut aufgehoben. Denn dort unten im Keller darf er noch hoffen, dass oben in der Wohnung seine Frau auf ihn wartet … neheimsnetz
Zensus 2011: Weniger Einwohner bedeutet für die Gemeinden weniger Geld vom Land … sbl
Zu guter Letzt auch noch ein „Tolles Programm beim Seniorentag der Stadt Winterberg in der Stadthalle im Oversum“: „Bemerkenswert sei, dass Menschen aus der Region – also von „außen“ den Winterbergern „Mut machen“: „Erkennt und nutzt die Chancen des Oversums. Ihr werdet die Herausforderungen schon lösen. Und überhaupt, in Winterberg ist doch sonst alles in bester Ordnung, z.B. das von der Stadt immer unterstützte gute und attraktive Vereinsleben. Überall gibt es positive Entwicklungen, auf die Ihr Winterberger stolz sein könntet und solltet.“ Man solle daher – unabhängig vom Oversum – die sehr positiven Entwicklungen stärker in den Vordergrund stellen.“ … RathausWinterberg
Der „Focus“ und die Frauenquote: F – und an die eigenen Privilegien denken … publikative
„Aus“ für die Rundschau-Redaktion: Dortmund und das Umland verlieren ein Traditionsblatt … revierpassagen
Tod auf Raten: Aus für die Westfälische Rundschau (WR) -WAZ-Mediengruppe schließt Redaktionen- endgültige Einstellung nur eine Frage der Zeit? … pottblog
Aus für die Redaktionen der Westfälischen Rundschau: Klagt SPD Medienholding? … ruhrbarone
Lokalzeitungen – WAZ ist drin?: Mogelpackungen, immer öfter … charly&friends
Auf zur Presse-Monokultur? Die Presselandschaft im Sauerland wird ärmer … sbl
Redakteur einer Tageszeitung: Im Internet ist nix zu verdienen. … JakBlog
Eurokrise und kein Ende: Spanien im freien Fall … nachdenkseiten
Integration: Jetzt reicht es! Die müssen sich anpassen. Ketzerische Gedanken von … jurga
Mit fettarschiger Selbstzufriedenheit: Den letzten lebenden Antisemiten, das kann man als Zwischenfazit der Debatte um Jakob Augstein festhalten, haben deutsche Journalisten um 1960 in Jerusalem gesichtet … taz
Wer soll noch vertrauen? Drei Länderchefs verschwendeten bei Bauprojekten Steuern und kippten damit auf: Beck (Rheinland-Pfalz), Wowereit (Berlin) und Platzeck (Brandenburg). Beck tritt ab … postvonhorn
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SPD Arnsberg: „Die inklusive Gesellschaft entscheidet sich vor Ort?!“ … neheimsnetz
Neue Gesamtschulen (fast) überall: Der Hochsauerlandkreis ist nun der einzige aller 53 Landkreise und kreisfreien Städte in NRW, in dem es immer noch keine einzige Gesamtschule gibt … sbl
Develop Tube – About photojournalism, photography and documentary: Linktipp für Bildjournalisten, Dokumentarphotographen und an Photographie Interessierte … heikerost
Kammerton Aa in Münster: Kinder verarschen mit Esoterik (und der Hilfe der Schule) … FlorianFreistetter
Homöopathie, Impfskepsis, Reiki: Wie gefährlich ist NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens? … ruhrbarone
Sekundärer Antisemitismus: als verselbständigtes Zeichenspiel in der Medienkultur … EBookMartinLindner
Appell an die Intendanten der Öffentlich-rechtlichen Sender: Beenden Sie die Auslagerung von Produktion und Werbung in private Gesellschaften! … nachdenkseiten
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Und das Fernsehprogramm gibt´s gratis dazu: Die „Braunschweiger Zeitung“ hat mit dem neuen Jahr die Bezahlschranke heruntergelassen … JakBlog
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Realschule Neheim: Anmeldungen 2013 & Tag der offenen Tür … neheimsnetz
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Rheinische Post: Auch Schäuble lässt sich von Freshfields beraten / Ministerium erteilte in diesem Jahr Aufträge an mindestens 13 Unternehmen … newsroom
Simon-Wiesenthal-Center: Jakob Augstein unter den Top-Ten-Antisemiten … ruhrbarone
“Armut ist politisch gewollt†– oder: Es kann nicht sein, was nicht sein darf … nachdenkseiten
Juden veredeln ist derzeit sehr trendy in Deutschland: Und dabei kommt man sich natürlich unglaublich menschenfreundlich vor. Edel, deutsch und gut … Hagalil via Jurga
Güterabwägung: Warum kann es sinnvoll sein, die Kosten für psychotherapeutische Behandlung unter die Kosten für den Kauf einer Schusswaffe zu senken? … wiesaussieht
Weltuntergang I: Nochmal in der Musikkiste kramen, bevor die Maya den Stöpsel des Wasserballs ziehen … neheimsnetz
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Windenergie im Hochsauerland: Wer will sie? Wo will man sie nicht? … sbl
„Ja“ zur Bezahlschranke für Verlagsmedien I: Umfrage ermittelt Zahlungsbereitschaft … wuv
„Ja“ zur Bezahlschranke II: wenn die Richtung klar ist, entscheidet die Organisation alles. Medien im Wandel … charly&friends
„Ja“ zur Bezahlschranke III: Ängste und Pläne vor dem Weltuntergang … DerWesten
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