Mehrere Millionen Euro zusätzlich werden vom HSK an die Stadt Arnsberg fließen. SBL-Fraktionssprecher hat beim Landrat Akteneinsicht beantragt.

Hohe Zahlungseingänge hat die Stadt Arnsberg vom Hochsauerlandkreis zu erwarten. Es geht um die Eigenbeteiligung der Stadt Arnsberg an den “Kosten der Unterkunft” (KdU) für die in ihrem Stadtgebiet wohnenden Empfänger von Alg2. Die war seit 2012 unangemessen hoch, als sich durch eine neue Satzung des HSK der Eigenanteil für die Stadt erheblich erhöhte.

(Dieser Beitrag ist gestern zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Grundlage für die nun anstehende Umverteilung ist ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster vom 11.08.2015, das hier veröffentlicht ist: https://www.justiz.nrw.de/nrwe/ovgs/ovg_nrw/j2015/12_A_2190_13_Urteil_20150811.html

Darin hat das OVG entschieden, dass die Berufung der Stadt Arnsberg gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Arnsberg vom 06.08.2013 begründet ist. Der HSK ist nun verpflichtet, “eine Satzung über einen Härteausgleich im Sinne des § 5 Abs. 5 Satz 3 AG-SGB II NRW für das Jahr 2012 zum Ausgleich erheblicher struktureller Unterschiede im Gebiet des Beklagten zu erlassen.”

Das OVG stellt in seiner Urteilsbegründung fest, dass erhebliche “strukturelle Unterschiede” zwischen der Stadt Arnsberg und dem übrigen Kreisgebiet vorliegen: “Auch nach den Berechnungen des Beklagten weist die Klägerin überproportional viele Hilfeempfänger nach dem SGB II, Arbeitslose, Langzeitarbeitslose, Hilfeempfänger mit Migrationshintergrund und Hilfeempfänger über 50 Jahre auf; zudem liegt hinsichtlich der Erträge und Aufwendungen bei den Kosten der Unterkunft ein struktureller Unterschied vor. Jedenfalls soweit es um die Zahl der Hilfeempfänger nach dem SGB II und die Zahl der Arbeitslosen geht, sind diese Unterschiede auch erheblich, denn hier besteht ein unmittelbarer Einfluss auf die Höhe der Aufwendungen der Klägerin.”

“Eine erhebliche Härte in diesem Sinne liegt vor, wenn sich bei einer Gegenüberstellung der die Klägerin treffenden Aufwendungen für die Aufgabenerfüllung nach dem SGB II auf einer hypothetischen Umlagegrundlage mit den tatsächlichen Aufwendungen bei einer 50%igen direkten Finanzierungsbeteiligung eine unverhältnismäßige Mehrbelastung ergibt.”

“Die Mehrbelastung der Klägerin im Jahr 2012? wird mit 1.513.287 € berechnet.

Dieses OVG-Urteil hat nicht nur Auswirkungen für das Jahr 2012, sondern auch für die folgenden Jahre. Es geht also bisher um eine Mehrbelastung von insgesamt ca. 6 Mio Euro, für die die Stadt Arnsberg Anspruch auf einen Härtefallausgleich hat, und es hat Auswirkungen auch auf alle folgenden Haushaltsjahre.

Obwohl der Kreisausschuss am 12.08.2015 tagte, also am Tag nach der Verhandlung beim OVG, informierte der Landrat dort nicht über dieses sehr wesentliche Verfahren.

Die SBL stellte daraufhin beim Landrat für die nächste Sitzung des Kreisausschusses am 29.09.2015 folgenden Antrag für die Tagesordnung:
“- Detaillierter Bericht über das Verfahren beim OVG Münster (Verhandlung am 11.08.2015 wegen der zu hohen Belastung der Stadt Arnsberg durch die KdU in den Jahren 2012 – 2015) und die finanziellen Folgen für den HSK;
– Information über etwaige Rücklagen und Versicherungen, die der HSK für entsprechende Fälle ggf. gebildet bzw. abgeschlossen hat.”

Doch auch am 29.09. gab es nur begrenzte Informationen. In der Sitzungsvorlage erwähnte die Kreisverwaltung den Tenor des Urteils. Ein Bericht “zu dem Urteil und zu den Folgewirkungen des Urteils” soll “im Rahmen des Kreishaushalts 2016? erfolgen.Sie erklärte aber auch, dass das Urteil im (am 30.10.2015 einzubringenden) Entwurf für den Kreishaushalt 2016 noch nicht berücksichtigt werden soll. Nähere Informationen zum Verfahren: bisher Fehlanzeige.

Daher hat der SBL-Fraktionssprecher beim Landrat nun Akteneinsicht beantragt.

Überraschend ist außerdem, dass Landrat und Kreiverwaltung keine ‘Vorsorge’ für das Ergebnis dieses Verfahrens getroffen haben. Denn bereits nach dem Beschluss des OVG vom 07.03.2014 (https://www.justiz.nrw.de/nrwe/ovgs/ovg_nrw/j2014/12_A_2190_13_Beschluss_20140307.html), die Berufung der Stadt Arnsberg gegen das ablehnende Urteil des Verwaltungsgerichts Arnsberg zuzulassen, war mit diesem Ergebnis des Hauptverfahrens zu rechnen.

Darin hieß es u.a.:
“Das Zulassungsvorbringen begründet insoweit ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des erstinstanzlichen Entscheidungsergebnisses…
Diente schon die bisherige Regelung aber faktisch dem Härteausgleich, ist nicht ohne weiteres nachvollziehbar, dass die von ihr aufgefangenen Mehrbelastungen bei einer erneuten Würdigung der maßgeblichen Umstände, inwieweit die Spitzabrechnung mit 50 % eine unverhältnismäßige finanzielle Mehrbelastung darstellt, nicht zu berücksichtigen sein sollen.”

Irish Folk & More mit Georg Kaiser im KVB Museum Köln Thielenbruch

KonzertThielenbruch2015101601Köln.  (pressemitteilung) Singer-Songwriter Georg Kaiser wird am Freitag, dem 16. Oktober 2015, um 19:30 Uhr  im Gasthaus im KVB Museum, Köln Thielenbruch ein Konzert geben. Der Eintritt ist frei.

Georg Kaiser, mit Leib und Seele Musiker, nimmt Musikliebhaber mit auf seine musikalischen Reisen durch das schottische Hochland und die malerischen Landschaften Irlands. Bekannt unter Irish Folk & More lässt Kaiser mit seiner virtuosen und charmanten Musik seine Zuhörer lauschen, mitsingen und mitklatschen. Man wird verführt zu tanzen, fast so als wäre man in Irland.

Seine Texte und seine Musik schreibt Georg Kaiser selbst. Dabei hat er sein Ohr fest am Herzschlag der Menschen und der keltischen Musik. Bisher hat er über 140 eigene Stücke geschrieben und momentan arbeitet Kaiser an seiner dritten CD. Er gilt als einer der gefragtesten Solokünstler der Folkszene.

In einer gemütlichen Atmosphäre und im wunderschönen Ambiente des Gasthauses im Museum wird Georg Kaiser mit vielen handgemachten Musikstücken überraschen.

Musik, die ins Ohr geht und das Herz erwärmt.

Wer dabei sein will, kann das am Freitag, dem 16. Oktober 2015, um 19:30 im Gasthaus im Museum, Gemarkenstraße 173, 51069 Köln-Dellbrück . Einlass 17 Uhr. Eintritt frei . Essen ist vor dem Konzert und in der Pause möglich.

Brandbrief der fünf südwestfälischen Landrät*innen: Dokument der Hilflosigkeit und politischen Desorientierung.

Helfer ordnen auf einem deutschen Bahnhof den "ungeordneten Flüchtlingsstrom". (foto: zoom)
Helfer ordnen auf einem deutschen Bahnhof den „ungeordneten Flüchtlingsstrom“. (foto: zoom)

Landrätin und Landräte der südwestfälischen Kreise haben Kanzlerin Merkel angeschrieben. Der Brief ist ein Dokument der Hilflosigkeit und politischen Verwirrung.

Mit ihrem sprachlich und inhaltlich misslungenen Aufschrei bedienen die Landräte irrationale Ängste der Bevölkerung und schüren die Feuer am rechten Rand unserer Gesellschaft.

Die  fünf potentiellen Brandstifter schreiben von Dingen, von denen sie keine Ahnung haben, bzw. für die sie keine Kompetenz besitzen, und schweigen da, wo sie Forderungen an die Bundesregierung stellen sollten.

Mit großem Pathos „großer Sorge um unser Land“ wenden sich die Verfasser an die Bundeskanzlerin. Grund für diese große Sorge sei der „offenbar nicht mehr kontrollierte Zustrom an Flüchtlingen nach Deutschland“.

Die fünf Herren und Damen bleiben den Nachweis für ihr „offenbar“ schuldig. Den Beweis ihre Aussage ziehen sie anscheinend aus vorhandenen Ressentiments.

Wie unterstehen sich die Flüchtlinge aus Kriegsgebieten „ohne gültige Dokumente“ aus den Kriegsgebieten zu fliehen? Wo will da ein Landrat seine Stempel hin stempeln.

„Wir stellen fest: Unsere Kapazitäten sind erschöpft, die Helfer längst an ihre Leistungsgrenze gestoßen.“

Dann schreiben Sie doch mal genau auf, welche Mittel Sie von der Bundesregierung benötigen, um ihre Pflicht zu tun. Wieviel Geld benötigen Sie, um Wohnraum für die Flüchtlinge zu schaffen, wieviel Personal?

Wieviele zusätzliche LehrerInnen benötigen Sie, um den Flüchtlingen die Spracherstversorgung zu sichern?

Ärzte? Sozialpädagogen? Verwaltungskräfte?

Zahlen auf den Tisch!

„Wir möchten Sie daher nachdrücklich bitten, zeitnah geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die den gegenwärtigen Zustrom von Flüchtlingen schnell und effektiv verringern.“

Wird gemacht liebe Landräte, ich telefoniere mal eben mit dem IS und Assad – geht’s noch?

„Es muss genauso klar zum Ausdruck gebracht werden, dass unsere Aufnahmekapazitäten und Möglichkeiten begrenzt sind.“

Wo sind die Grenzen? Nennen Sie bitte Zahlen und stellen Sie konkrete Forderungen auf, anstatt aufgeblasenem Geschwafel a la „Es darf nicht nur die Botschaft in die Welt gesendet werden „Wir schaffen das“.“

Warum eigentlich schaffen wir das nicht?

„Unsere Sorge ist, dass eine ungebremste Fortsetzung des ungeordneten und ungesteuerten Flüchtlingszustroms den inneren Frieden unseres Landes gefährdet sowie die radikalen und extremistischen Kräfte stärkt“.

Im übrigen komme ich gerade von einer Reise quer durch Deutschland zurück und habe gesehen, dass der sogenannte Flüchtlingsstrom von staatlichen und eherenamlichen Helfern sehr wohl geordnet wird und alles ander als ein „Strom“ ist.

Meine Sorge ist allerdings, dass dieser Brief  der fünf Landräte die „Sauerland-Pegida“ stärkt. Die AfD wird sich die Hände reiben.

Ein Letztes noch. Was eigentlich verstehen Sie unter „die radikalen und extremistischen Kräfte“? Linke, Rechte, Braune, Rote? Oder etwa Angela Merkel selbst?

Der Brief im Wortlaut:

„Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,
wir, die Landräte der fünf Kreise Südwestfalens wenden uns an Sie aus großer Sorge um unser Land. Grund dafür ist der massive, immer schneller steigende und offenbar nicht mehr kontrollierte Zustrom an Flüchtlingen nach Deutschland. Die Bundesregierung hat mitgeteilt, dass allein im September 2015 164.000 Asylsuchende nach Deutschland gekommen sind, zum Teil bis zu 10 000 Flüchtlinge pro Tag, viele davon ohne gültige Dokumente.

Es ist für uns selbstverständlich, Menschen, die Schutz benötigen, zu helfen. Wir freuen uns auch über die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft, mit der viele Bürgerinnen und Bürger die Flüchtlinge in unseren Kreisen willkommen heißen sowie die großartigen Leistungen und Anstrengungen unserer haupt- und ehrenamtlichen Helfer.

Bis jetzt sind in unseren fünf Kreisen rd. 18.000 Flüchtlinge aufgenommen worden. Aktuell werden mehrere tausend zusätzliche Plätze in Notunterkünften geplant. Täglich müssen die kreisangehörigen Städte und Gemeinden mehrere hundert neue Flüchtlinge aufnehmen. Wir haben dafür innerhalb kürzester Zeit Notunterkünfte einrichten müssen und sind auch weiterhin bereit, alles uns Mögliche zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingssituation zu tun.

Die bisherige Praxis, innerhalb kürzester Zeit – drei Tage – mehrere Hundert zusätzliche Plätze in Notunterkünften bereit zu stellen, kann allerdings nicht mehr aufrechterhalten werden.

Wir stellen fest: Unsere Kapazitäten sind erschöpft, die Helfer längst an ihre Leistungsgrenze gestoßen. Es gelingt uns immer weniger, Betreiber für Notunterkünfte zu gewinnen. Die Kapazitäten aller Hilfsdienste und -organisationen sind weitgehend ausgeschöpft. Geeignete Sicherheitsdienste, Anbieter für die Verpflegung der Flüchtlinge und zur Herrichtung der Unterkünfte sind kaum noch zu finden.

Einige Notunterkünfte müssen deshalb mit freiwilligen eigenen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern aus den Stadt- und Kreisverwaltungen betrieben werden. Deren eigentliche Arbeit bleibt in dieser Zeit unerledigt. Wir sind in ernster Sorge, dass bei vielen Bürgerinnen und Bürgern das Verständnis für die bevorzugte Erfüllung von Aufgaben zur Betreuung von Flüchtlingen weiter schwindet und die Stimmung gegen Flüchtlinge aber auch die politisch Verantwortlichen umschlagen könnte.

Unser Land und damit auch die fünf Kreise, die wir vertreten, sind bereit, viele Flüchtlinge aufzunehmen. Aber die gegenwärtige Situation von faktisch offenen Grenzen überfordert unsere Aufnahmefähigkeit und -bereitschaft. Unsere Sorge ist, dass eine ungebremste Fortsetzung des ungeordneten und ungesteuerten Flüchtlingszustroms den inneren Frieden unseres Landes gefährdet sowie die radikalen und extremistischen Kräfte stärkt.

Wir möchten Sie daher nachdrücklich bitten, zeitnah geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die den gegenwärtigen Zustrom von Flüchtlingen schnell und effektiv verringern. Es darf nicht nur die Botschaft in die Welt gesendet werden „Wir schaffen das“. Es muss genauso klar zum Ausdruck gebracht werden, dass unsere Aufnahmekapazitäten und Möglichkeiten begrenzt
sind.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Karl Schneider
Landrat Hochsauerlandkreis

Thomas Gemke
Landrat Märkischer Kreis

Frank Beckehoff
Landrat Kreis Olpe

Andreas Müller
Landrat Kreis Siegen-Wittgenstein

Eva Irrgang
Landrätin Kreis Soest

Piraten PM: Freifunk Community Summit 2015 in Arnsberg

Peter Prinz Bildungszentrum: Mehr als 30 Teilnehmer aus ganz Deutschland tauschten ihre Erfahrungen aus und diskutierten aktuelle Problemstellungen. (foto: piraten)
Peter Prinz Bildungszentrum: Mehr als 30 Teilnehmer aus ganz Deutschland tauschen Erfahrungen aus und diskutierten aktuelle Problemstellungen. (foto: piraten)

Arnsberg. (piraten_pm) Am vergangenen Wochenende fand im Peter Prinz Bildungszentrum in Arnsberg das Freifunk Community Summit 2015 statt. Mehr als 30 Teilnehmer aus ganz Deutschland tauschten ihre Erfahrungen aus und diskutierten aktuelle Problemstellungen.

Das Freifunknetz wächst deutschlandweit zurzeit sehr stark. Immer mehr Bürger engagieren sich und teilen ihren Internetanschluss mit der
Gemeinschaft. Auch die Versorgung von immer mehr Flüchtlingsunterkünften beschäftigt die Freifunker aktuell sehr stark. Dadurch sind einige technische Herausforderungen zu bewältigen, für welche verschiedene Lösungsstrategien erörtert wurden.

Ein sehr umfangreicher Vortrag [1] zum Aufbau des Backbone – des  Rückgrats des Freifunk Rheinland e.V. – erklärte den Teilnehmern die aktuelle Situation und wie die Leistungsfähigkeit des Netzes kontinuierlich verbessert wurde. Danach begab man sich bei sonnigem Herbstwetter zum Arnsberger Glockenturm, um die dortige Freifunk-Installation zu besichtigen.

Anschließend konnten die Freifunker im Biergarten des „Alten Backhaus“ in der Sonne das Arnsberger Freifunknetz in der Praxis testen.

Am Samstagabend stattete auch Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel der Veranstaltung einen Besuch ab[2] und sicherte seine weitere Unterstützung für Freifunk in der Stadt Arnsberg zu.

„Freifunk ist eine Bürgerbewegung, welche sich gegenüber den Konzernen als Alternative darstellt und Bürger miteinander vernetzt“,  so Bürgermeister Vogel im Gespräch mit Vorstandsmitgliedern des Freifunk Rheinland e.V.

Ein Vortrag von Philipp aus Berlin zum Entwicklung des Freifunknetzes in Berlin und eine Diskussionsrunde über die Vereinsstruktur am Sonntag rundeten die gelungene Veranstaltung ab.

Auch im nächsten Jahr wird es wieder ein Freifunk Community Summit in Arnsberg geben. Wir laden jetzt schon herzlich dazu ein.

Videos:
[1] https://www.youtube.com/watch?v=ytxqJRHoqdg
[2] https://www.youtube.com/watch?v=Vb9PNpWG_Eg

Innerer Schweinehund stirb! Ich nehme dann mal wieder das Laufen -ndt. Joggen- im Sauerland auf.

Ich habe total vergessen, wann ich hier zuletzt entlang gejoggt bin. (fotos: zoom)
Ich habe total vergessen, wann ich hier zuletzt entlang gejoggt bin. (fotos: zoom)

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal hier im Sauerland gelaufen (ndt. gejoggt) bin. Irgendwann hatte mich die immer gleich Umgebung angeödet.

Wiese, Fichtenwald, hoch, runter, hoch, runter, Fichtenwald hoch, immer noch Fichtenwald, ’ne Bank, eine wunderschöne Aussicht auf noch mehr Fichtenwald, Waldwirtschaftswege, ’ne Wiese, runter, Buchenwald, zu Hause, duschen, fertig.

Schwimmen und Radfahren haben mir gereicht. Im Sauerland.

In Hamburg, in Berlin, an der See, in der Provence, da hat mir das Laufen Spaß gemacht, aber die Fichtenwälder des Hochsauerlandes haben mir in den letzten Jahren den Nerv getötet. Sinnkrise.

Als ich letzte Woche rund um Travemünde wieder vorsichtig meine ersten kleinen Runden drehte, gefiel mir das Laufen. Es gab immer was zu sehen. Menschen, Gebäude, Wasser, Schiffe, auch mal ein kleiner Wald, aber nie diese Fichtenwälder.

Heute habe ich meinem inneren Fichten-Schweinehund den Kampf erklärt. Ich bin endlich wieder losgelaufen und ausgerechnet dann diese Sperrung wegen Baumfällarbeiten. Wie gut, dass ich hier jeden Stein und jede Fichte kenne. Schweinehund besiegt. Herausforderung angenommen. Umweg gefunden.

Und jetzt? Zum Glück kenne ich die Wege durch den Fichtenforst.
Und jetzt? Zum Glück kenne ich die Wege durch den Fichtenforst.

Dortmund: Ausverkauf unserer Infrastruktur? Die aktuelle Privatisierungsoffensive der großen Koalition

In unserem BriefkastenDortmund. (gib_pm) Sind ÖPP/PPP zukunftsweisende Finanzierungsmodelle für unsere Infrastruktur oder ein Angriff auf die Demokratie durch den Ausverkauf öffentlicher Güter?

Dazu gibt es am Montag, dem 19. Oktober um 19:00 Uhr eine Veranstaltung des DGB Dortmund, Attac Dortmund, Nachdenktreff in Kooperation mit der AG Globalisierung konkret in der Auslandsgesellschaft in Dortmund.

Die von der großen Koalition gegenwärtig propagierte Investitions-Initiative wird den Bürgerinnen und Bürgern als eine Lösung von Problemen nahegebracht, die von den gleichen Parteien selbst geschaffen worden sind. Der Feststellung einer „Investitionslücke“ wird die „Anlagenot“ der Versicherungen und Banken gegenübergestellt, welche in Zeiten niedriger Zinsen die Gewinnerwartungen ihrer Anleger nur schwer bedienen können.

„Einbindung“ privaten Kapitals in die öffentlichen Investitionen heißt die Marschrichtung. Wirtschaftsminister Gabriel lanciert im Verein mit Finanzminister Schäuble und Verkehrsminister Dobrindt eine Runderneuerung der Öffentlich Privaten Partnerschaft (ÖPP). Zur Legitimation und Begründung dieser Kampagne hatte eine „unabhängige Expertenkommission“ seit August 2014 Vorschläge für Mobilisierung privater Finanzmittel erarbeitet, die unter anderem eine Koppelung von Bau- und Sanierungsprojekten verschiedener Kommunen sowie eine „Verkehrsinfrastrukturgesellschaft“ nach dem Vorbild der Bahnprivatisierung vorsieht.

Mit einer „neuen Generation“ der ÖPP und mit  gesteigertem Zugriff auf öffentliche Einrichtungen vorerst des Fernverkehrs auf Autobahnen und Bundesstraßen treibt die große Koalition den schon im Koalitionsvertrag 2009  projektierten Ausstieg aus der öffentlichen Daseinsvorsorge voran.

Die Referenten

Jürgen Schutte (Jg. 1938) ist em. Professor für Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin; er arbeitet seit 2007 bei attac mit,  ist Gründungsmitglied von Gemeingut in BürgerInnenhand e.V. (GiB) und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von attac

Anne Schulze-Allen: (Jg. 1948), war im Vertrieb eines Baumaschinenkonzerns jahrelang für die Verträge mit privaten und staatlichen Partnern zuständig. Sie ist aktives Mitglied bei Attac und Gemeingut in BürgerInnenhand und beschäftigt sich seit Jahren mit ÖPP-Projekten in Dortmund

Die Veranstalter

Eine Veranstaltung von DGB Dortmund, Attac Dortmund, Nachdenktreff in Kooperation mit der AG Globalisierung konkret in der Auslandsgesellschaft

Beginn: am 19. 10. 2015 um 19:00 Uhr

Ende: am 19. 10. 2015 um 21:00 Uhr

Umleitung: Vom Holstentor ins Sauerland und dazwischen interessant.

Das Holstentor in Lübeck vom Turmm der St. Petri Kirche (foto: zoom)
Das Holstentor in Lübeck vom Turm der St. Petri Kirche aus gesehen (foto: zoom)

Wichtig ist im Labor: Die Moritat vom Textplagiat und seiner medizinischen Anwendung … causaschavan

Das Kolosseum! Was bleibt noch übrig von der historischen Bildung? Die Ziele der Reformen des Geschichtsunterrichts in Rußland waren Förderung des Interesses an Geschichte, die Ausbildung des kritischen Denkens und die Entstehung von fundiertem Wissen über die Geschichte Rußlands und Weltgeschichte … publicHistory

Hamburg und neue Wege auf der Elbinsel: 25 km Altweibersommer. Dieser Bericht liefert ein Blitzlicht auf eine der faszinierenden Hamburger Zwischenwelten, von denen es so viele gibt. Die Autorin hat ihre Fahrt im Norden begonnen, da sie in Winterhude wohnt. Von Harburg lässt sich diese Tour natürlich auch von Süden aus machen … harbuch

Rot-Blau in Wien? Warum diese Gefahr nicht völlig auszuschließen ist … misik

Angela Merkel: Lady Diana im Kanzleramt … wiesaussieht

Leise Stimmen jenseits der Klischees: Die Flüchtlings- als Glaubenskrise unter (vielen) Muslimen … scilogs

Islamismus bizarr? Salafisten werben IS-Kämpfer! So viele Fragen hätte ich, lieber Thomas de Maiziere: Also, sind jetzt die geflüchteten Menschen Islamisten, die von hiesigen Islamisten nochmal angeworben werden? … gensing

Kulturkämpfe: Ein Kampf der Kulturen tobt in unserem Land. Nicht so sehr zwischen Christen und Muslimen oder Abend– und Morgenland, sondern vielmehr unter Politiker/innen, die sich darin überschlagen, ständig neue Komposita mit dem Zweitglied –kultur zu erfinden und in Pokémon-Manier gegeneinander in den Kampf zu schicken … sprachlog

Charly freut sich: Übrigens… dickes Lob von Funke … charly&friends

Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“ – eine Erinnerung … revierpassagen

Hagen am Mittwoch, 14. Oktober, von 16 bis 17 Uhr: VHS-Führung durch die Andachtshalle des Krematoriums in Delstern … doppelwacholder

Hochsauerland: Womit sich die Mitglieder des Kreistags beschäftigen … sbl

Abwärts: Ich seh die Schiffe den Fluss herunterfahren …

Ich seh die Schiffe de Fluss herunterfahren ... (foto: zoom)
Ich seh die Schiffe den Fluss herunterfahren … (foto: zoom)

Heute Nachmittag habe ich meinen alten Ohrwurm der Gruppe „Abwärts“ auf der Travemündung eingefangen.

Es war genau so. Ich sah das Schiff den Fluss hinunterfahren.

Punk ist tot, oder?

SPD-Fraktion vor Ort in Winterberg: „Sterbehilfe – In Würde leben, in Würde sterben“

Kerstin Griese, Mitinitiatorin eines Gruppenantrags zum Thema Sterbehilfe (foto: spd)
Kerstin Griese, Mitinitiatorin eines Gruppenantrags zum Thema Sterbehilfe (foto: spd)

Winterberg. (spd_pm) Wie wollen wir sterben? Diese persönliche Frage wird derzeit breit diskutiert.

Die Debatte über ein Sterben in Würde ist häufig geprägt von Unsicherheiten und Ängsten. Es gibt unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema: Ob und wenn ja, in welcher Form, Sterbehilfe geleistet werden soll und darf.

Der Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese lädt zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese, Mitinitiatorin eines Gruppenantrags zum Thema Sterbehilfe, zu einer Diskussionsrunde am Mittwoch, den 21.10.2015 um 19:00 Uhr in das AWO-Landhaus Fernblick nach Winterberg ein, um über genau diese Frage mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen.

Zusammen mit den beiden Abgeordneten sitzen Christian Klespe, Vorsitzender AsJ Südwestfalen, Hildegard Hester, Vorsitzende Hospizinitiative Winterberg und Matthias Gleibe, Evangelischer Pfarrer in Winterberg, auf dem Podium.

In der aktuellen Diskussion setzt sich die SPD-Bundestagsfraktion unabhängig von den fraktionsübergreifenden Stellungsnahmen für mehr Aufklärung über die rechtlichen Möglichkeiten und für eine gesellschaftliche Debatte zu diesen ethischen Fragen ein. Dabei geht es in erster Linie um eine bessere Versorgung mit Palliativmedizin, den Ausbau der Hospizarbeit und um eine solidarische sorgende Gesellschaft. In der Veranstaltung soll es um die Achtung des Lebens bis zum Ende, Fragen zur Beihilfe zum Suizid, das Selbstbestimmungsrecht und die Rolle von medizinischem Personal, Verwandten, Betroffenen und sogenannten Sterbehilfevereinen gehen.

Der Bundestag wird wahrscheinlich noch in diesem Jahre über verschiedene fraktionsübergreifende Anträge zur Sterbebegleitung abstimmen. Für jede einzelne Abgeordnete und jeden einzelnen Abgeordneten ist das eine Gewissensfrage. An diesem Abend will Dirk Wiese gemeinsam mit seiner Kollegin Kerstin Griese die ethischen, medizinischen und juristischen Aspekte der Sterbebegleitung erörtern und die Erfahrungen der Bürger miteinbeziehen.

Aktuelle Informationen über die SPD im Hochsauerland und vom Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese befinden sich im Internet unter www.hsk-spd.de und www.dirkwiese.de

Nordhessen: Das Zeitungssterben geht weiter.

Korbach: Bald kein Durchblick mehr? Zeitungssterben in Nordhessen.(fotoarchiv: Klaus Beuermann)
Korbach: Bald kein Durchblick mehr? Zeitungssterben in Nordhessen. (fotoarchiv: Klaus Beuermann)

Im benachbarten Landkreis Waldeck-Frankenberg wurde die „Waldeckische Allgemeine“ (Lokalausgabe der HNA) zum 31.03.2015 eingestellt; darüber hatten wir Anfang Februar berichtet.

Jetzt folgte der nächste Schritt[1]: Von der noch verbliebenen (Waldeckische Landeszeitung/Frankenberger Zeitung) WLZ/FZ wurde zum 30.09.2015 die FZ eingestellt.

Für den Raum Frankenberg gibt es somit keinen Lokalteil mehr (s.a. http://www.wlz-online.de)

Die WLZ übernimmt seit 01.10.2015 die überregionalen Teile von der
HNA.

Einige (alte) Infos dazu:

http://hessen.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++0a6ab86e-ac77-11e4-9fad-525400248a66
http://www.wlz-online.de/landkreis/soll-herbst-eingestellt-werden-5379921.html

Neuere Infos haben wir im Netz noch nicht gefunden, insbesondere nicht
zur Einstellung des überregionalen Seiten der WLZ und deren Ersatz durch
Zulieferungen der HNA.

[1] (Vielen Dank an Reinhard Loos für den Hinweis. Dieser Beitrag beruht auf seinen Informationen.)