Esoterik an Waldorfschulen – Bildung dank „Bildekräften“: Lest Rudolf Steiner!

‘Aus der Akasha-Chronik’, Buchcover (Foto: Wikipedia, Lizenz: PD)
„Aus der Akasha-Chronik“, Buchcover (Foto: Wikipedia, Lizenz: PD)

Die aktuelle Debatte um die Gründung einer „staatlichen Waldorfschule“ in Hamburg wirft die Fragen auf: Soll Anthroposophie zum staatlichen Schulprogramm zählen? Wie esoterisch ist die Waldorfschule?

Von Jana Husmann.

Der Artikel ist zuerst bei den Ruhrbaronen erschienen.
Autoreninfo:
Dr. Jana Husmann, Kulturwissenschaftlerin und Gender-Forscherin, lebt und arbeitet in Berlin. In ihrer Dissertation „Schwarz-Weiß-Symbolik. Dualistische Denktraditionen und die Imagination von „Rasse“. Religion  – Wissenschaft – Anthroposophie“ (2010) hat sie sich ausführlich mit Rudolf Steiners Lehre und Rassismus auseinandergesetzt.

Wer sich ein wenig mit Waldorfpädagogik beschäftigt und die Schriften ihres Begründers Rudolf Steiner (1861-1925) studiert, wird leicht über die sprachlichen Besonderheiten stolpern, welche die anthroposophische Rhetorik ausmachen. Das Wort „Bildekräft“ etwa gehört in diese Kategorie, ebenso wie der Begriff des „lebendigen Denkens“, den Steiner seinerzeit vom „toten“ abstrakten Denken abzugrenzen suchte. Der heute zentrale Oberbegriff zur Beschreibung von Anthroposophie und Waldorflehre ist „ganzheitlich“. Das klingt irgendwie nach östlicher Weisheit, dem Einklang von Leib und Seele, nach Ausgeglichenheit und Wellness-Oasen. Wer wollte sich nicht gerne „ganzheitlich“ fühlen und die Aromen von Weleda im Entspannungsbad genießen? „Esoterik an Waldorfschulen – Bildung dank „Bildekräften“: Lest Rudolf Steiner!“ weiterlesen

Umleitung: Zwölf Links …

Drei Dixies am Bergsee in Siedlinghausen (foto: zoom)
Drei Dixies am Bergsee in Siedlinghausen (foto: zoom)

Geduldsfäden in der Pädagogik: Die Kurse in Mosambik bescheren mit immer Lehrerfahrungen, die ich nicht missen möchte. In diesem Jahr wurde meine Geduld auf die extreme Probe gestellt, und beinahe wäre mir der entsprechende Faden gerissen … dunkelmunkel

Geflügel: Übernehmen die Enten die Macht auf der Erde, wenn Homosexuelle heiraten dürfen? … ruhrbarone

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0, 1 % – Das Imperium der Milliardäre: Unter der reizvollen Überschrift „Eat the Rich“ kommt Krysmanski in einem Prolog angesichts des Einflusses von Milliardären schon bald zu dem beunruhigenden Ergebnis, dass ein amerikanischer Präsident wahrscheinlich billiger zu haben ist als eine ordentliche Siebzig-Meter-Luxusmotoryacht … nachdenkseiten

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Frau Schavans dröhnendes Schweigen: Dissertationen entwickeln sich seit dem bekannten Freiherrn aus Franken zu einem Karriererisiko für Politiker … wiesaussieht

Breaking Stories: Kai Diekmann, die HSH-Nordbank und ängstliche Soldaten … wazrechercheblog

Bochum, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Essen und Oberhausen: Global Players in der Lokalpolitik des Reviers … postvonhorn

Festival “Now!” in Essen: Weg mit den Dogmen der “Neuen Musik”! … revierpassagen

Besuch in der Grube: Unterirdisches aus Ramsbeck … sbl

Friede, Friede – Europaskepsis: „Gestern kam es im Radio. Heute stand es in der Zeitung. Die EU hat den Friedensnobelpreis bekommen. Ich fühle mich fast schon wie Mutter Theresa“ … sauerlandblog

Zu guter Letzt: Thomas Pigor – Abmahnung® … neheimsnetz

Vom Glauben zum Aberglauben: Basenfasten.

Mitteilungsblatt #20 Stadt Winterberg S. 16: aus dem Vereinsleben (foto: zoom)
Mitteilungsblatt #20 Stadt Winterberg S. 16: Aus dem Vereinsleben (foto: zoom)

Geht der katholischen Kirche der Glaube aus? Seit einigen Jahren beobachte ich in den Unternehmensabteilungen eine Abkehr vom Kerngeschäft hin zum Aberglauben.

Ich erinnere mich an Veranstaltungen der Kolpingsfamilie meines Ortes zu persönlichen Engeln, Kräutermedizin und Homöopathie.

Eine Zeit lang habe ich dieses thematische Irrlichtern als Ausfluss exzessiven Weihrauchinhalierens verniedlicht, doch inzwischen halte ich das Ausfransen der katholischen Ideologie in die zeitgeistige Esoterik für gefährlich, da es die Erkenntnisse der Wissenschaft und damit auch die  Grundlage unserer Gesellschaft untergräbt.

Unter der Rubrik „AUS DEM VEREINSLEBEN“ platziert das Winterberger Mitteilungsblatt eine Veranstaltungsankündigung der Kolpingsfamilie Siedlinghausen.

„Basenfasten – Gesund und vital ohne Leistungsverlust!“, lautet die Überschrift.

In  diesem Artikel wird erstens wissenschaftlicher Nonsens verbreitet und zweitens ein kommerzielles Unternehmen beworben; denn  50 Euro sind kein Pappenstiel.

Beispiel: „Ziel des Basenfasten ist es , die Gewebe und den Stoffwechsel zu entlasten, den Körper von Eiweiß-, Toxin- und Fetteinlagerungen zu befreien. Zudem sollen die Darmflora, ein Hauptbestandteil unseres Immunsystems, und indirekt auch das ganze Lymphsystem regeneriert werden.“

Unsinn, denn (wikipedia):

  • Die Eignung als dauerhafte Ernährungsform ist umstritten.
  • Eine Wirksamkeit der basischen Ernährung bezüglich der Vermeidung von Krankheiten konnte bisher nicht nachgewiesen werden, abgesehen von Nebeneffekten durch eine insgesamt gesündere Ernährung.
  • Einen wissenschaftlich anerkannten Nachweis für die Übersäuerungstheorie gibt es nicht.
  • Die hessische Verbraucherzentrale bezeichnet basische Ernährung und entsprechende Nahrungsergänzungsmittel als überflüssig. In ihrer Stellungnahme heißt es: „Die natürlichen Puffersysteme des Körpers, eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst, mäßig tierischen Lebensmitteln, viel Trinken sowie Bewegung schützen ausreichend vor Übersäuerung.“

Das pseudowissenschaftliche Geschwafel der Nahrungsesoteriker beeindruckt leider viele Menschen, die dann auch bereit sind viel Geld für pseudomedizinische Verfahren zu zahlen.

Esoterischen, unwissenschaftliche Heilverfahren sind in Deutschland zu einem Milliardengeschäft mit entsprechendem Einfluß auf Medien und Meinungsbildung geworden.

Das ist nicht gut für die Bildungsrepublik Deutschland.

Die Kolpingsfamilie sollte sich an ihrem Gründungsvater Adolph Kolping orientieren und sich der sozialen Frage zuwenden, statt sich im Zwielicht des Aberglaubens zu sonnen.

Vielleicht gibt es dann in naher Zukunft eine Veranstaltung der Kolpingsfamilie zum Thema:

„Engel, Homöopathie und Basenfasten – das Geschäft mit dem Aberglauben“

Umleitung: Da die Blogs sowieso nur klein und runzelig sind, spare ich mir eine vernünftige Überschrift.

Waiting for the cold. Schneekanonen vor einem Rückhaltebecken in Winterberg (foto: zoom)
Waiting for the cold. Schneekanonen vor einem Rückhaltebecken in Winterberg (foto: zoom)

Versagen die Blogs? Wer sich nur um sich selbst dreht, bleibt klein und runzelig … ruhrbarone

Homöopathie in der Pharmazie – eine Bestandsaufnahme: „Es bleibt zu folgern, daß die Pharmazeuten leider genauso anfällig für Esoterik sind wie die Mediziner. Nicht umsonst sieht man in fast jeder Apotheke homöopathische Medikamente in der Sichtwahl und man wird vermutlich keinen Apothekenangestellten finden, welcher einem von derlei Humbug abrät“ … now/here

Die seltsame Geschichte vom Diamant-Planeten: „Wissenschaftler haben einen Diamant-Planeten entdeckt! Das klingt natürlich enorm faszinierend und ziemlich fantastisch. Und es stimmt auch nicht so ganz. Zumindest ist alles ein wenig anders, als man es sich bei so einer Schlagzeile vielleicht vorstellt“ … scienceblogs

Digiphobe, hört! Surfen lässt mich geistig wachsen!
Googeln bildet enorm. Ich traue mich kaum, das zu erklären, weil ich bestimmt wieder Schelte bekomme, dass ich die Begriffe Information, Daten, Wissen oder vernetztes Wissen zu sorglos gebrauche und nicht so, wie die Theoretiker es gerade für ein paar Monate festgelegt haben … wilddueck

“Walker Evans – Decade by Decade”: „Seine Dokumentation der großen Depression, teilweise 1935/36 als Auftragsarbeit für die Resettlement Administration (RA) entstanden, gehört zu denjenigen Arbeiten, die lange Zeit als wesentlicher Maßstab von Evans’ Beurteilung als Künstler galten. Die Bilder aus dem amerikanischen Süden beeindrucken in ihrer Kompromisslosigkeit und Klarheit“ … heikerost

Na, endlich! – USA: Rückgang der Religiosität … hpd

Willy Brandt – am Montag 20 Jahre tot: vor 40 Jahren Auftaktrede zur heißen Phase des Wahlkampfes 1972 … nachdenkseiten

Hannelore Kraft und die Büchse der Pandora: Viele Politiker schirmen ihr Privatleben ab. Nicht Hannelore Kraft. Sie lebt ihre Ehe zunehmend öffentlich … postvonhorn

Das Ruhrgebiet muss endlich Hauptstadt werden: Ein einflussreiches US-Magazin schmäht Berlin – und schon wird dort im vorauseilenden Gehorsam fieberhaft überlegt, ob man nicht eine neue Hauptstadt braucht. Zur Auswahl stehen München, Hamburg, Köln – und das Ruhrgebiet. Hossa! … revierpassagen

“Weiße Salbe” für Freiwillige Feuerwehren? Laut Gerd Stüttgen (Sprecher der HSK-SPD für Inneres) will die NRW-Landesregierung ein Förderprogramm zwecks Erlangung von Fahrerlaubniserweiterungen für Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren auflegen … neheimsnetz

Zu guter Letzt: … Wenn Eltern die Kontrolle verlieren … schwenke

Umleitung: Medien, Manipulation, Steinbrück exkulpiert und dann noch der neue Goldt.

Boleslaw Kominek, Erzbischof von Breslau, Kardinal (foto: zoom)
Boleslaw Kominek, Erzbischof von Breslau, Kardinal (foto: zoom)

Talkshows und die Manipulations-bereitschaft der Medien: Der organisierte Applaus … nachdenkseiten

Die Nebenjobs des Kanzlerkandidaten: Steinbrück kämpft um Glaubwürdigkeit … postvonhorn

Steinbrück – ein Egoist wie du und ich? Es sind die üblichen Rituale im politischen Betrieb zu Wahlkampfzeiten. Kaum wurde Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat der SPD ausgerufen, hagelte es Kritik an seinen Nebeneinkünften … ruhrbarone

Mißtrauenskultur im Marktradikalismus: Angeblich geht es in dieser Debatte um seine Nebentätigkeiten um Transparenz. Nun hatte sich Steinbrück an die geltenden Regeln des Bundestages gehalten … wiesaussieht

Constantin aus Rumänien: „Wir behalten Duisburg in Erinnerung als fremdenfeindliche Stadt“ … jurga

Der Spießer von heute sagt “ätzend” und “geil”: Ahhhh, da ist er also endlich eingetroffen, der neue Goldt. Mal sehen. Mal anblättern. Und sogleich möchte man jubilieren: „Ja, ja, ja. So ist es.“ … revierpassagen

Der Hochsauerlandkreis hängt sich ab: SozialTicket im Regierungsbezirk Arnsberg weit verbreitet – HSK blockiert … sbl

Umleitung: Von der Gastroenteritis bis zu den musikalischen Ritualmordlegenden von Xavier Naidoo.

Laufend: Mond über dem Tal der Namenlose zwischen zwei Stromkabeln (foto: zoom)
Laufend: Mond über dem Tal der Namenlose zwischen zwei Stromkabeln (foto: zoom)

Gastroenteritis: Norovirus oder Toxine von toxinbildenden Bakterien? Epidemiologischer Lagebericht des Robert Koch Instituts … rki

Die populärste Trickgrafik der Klimaskeptiker: „Wir nehmen es unter die Lupe und zeigen, wie die Grafik korrekt aussehen würde“ … wissenslogs

Beschneidungsdebatte: „Säkulare Moralapostel … Mittlerweile muss der Staat sogar eine Jahrtausende alte Tradition wie die Beschneidung von Jungen gesetzlich regeln. Das zwingt ihm unter Umständen Debatten auf, die die Idee des Rechtsstaates, das friedliche Zusammenleben von Menschen zu ermöglichen, in ihr Gegenteil verkehren“, meint Frank Lübberding … wiesaussieht

Ex-Fußballer beschreibt Doping in Italien: „Almeyda hat ein Buch geschrieben: “Almeyda: Life and Soul”. Dort schreibt er über Depressionen, Alkohol, abgesprochene Spiele und Doping. In seiner Zeit beim AC Parma von 2000 bis 2002 hätten er und seine Mitspieler vor den Spielen eine Flüssigkeit intravenös gespritzt bekamen“ … wazrechercheblog

Die Städte im Ruhrgebiet: Keine Ideen, keine Konzepte, ohne Mut … postvonhorn

Amtlich: So schnell werden die Reichen reicher … misik

Jugend, Bildung und G8: „Nehmt unseren Schulstress ernst. Ich bin derzeit in der 12. Klasse – also in meinem letzten Schuljahr. Seit 2005 müssen wir Schüler in Nordrhein-Westfalen unser Abitur in acht Jahren statt in neun schaffen. In den letzten Jahren mussten wir deswegen so viel pauken wie sonst noch nie, denn uns fehlte ein gesamtes Schuljahr, das wir aufholen mussten“ … wasbildetihrunsein

Bye bye Sauerland: Hello Münster – „Zum Thema “Makler” könnte ich übrigens eine eigene Rubrik eröffnen“ … danielsmixtape

Hagen – Sozialer Besitzstand in Europa: Das Dimitris-Tsatsos-Institut für Europäische Verfassungswissenschaften der FernUniversität in Hagen lädt ein zu einem Vortrag von Prof. Dr. Julia Iliopoulos-Strangas, Juristische Fakultät der Universität Athen … doppelwacholder

Tipp-Reportage “AufRuhr” – DER BOGEN ist mit dabei: Am ersten “Tag des Offenen Ateliers”, am Sonntag, dem 30. September 2012, öffnen fast 40 Künstlerinnen und Künstler in den vier “AufRuhr”-Städten ihre Ateliers und Werkstätten und gewähren sehr persönliche Einblicke in ihr Schaffen … neheimsnetz

Musikalische Ritualmordlegenden: Wenn Heino und Chris­tian Anders als Deutsch-Rapper in Erschei­nung tre­ten wür­den, muss sich das so anhö­ren wie die Gesänge von Savas und Naidoo …reflexion

Der perfekte Wallander: Aus keinem aktuellen Anlass, einfach weil ich gerade mal wieder einen Wallander gelesen habe, stellt sich mir die Frage: “Welcher Schauspieler verkörpert den schwedischen Kommissar aus Mankells Feder denn eigentlich am besten?”, fragt sich … wutzeline

Meilensteine der Popmusik: Fleetwood Mac … revierpassagen

Der Hobbit und der Helmut: Und komisch, da kommt mir das zweite Jubiläum dieser Woche in den Sinn. Dieses wird mit höherem publizistischem Interesse gefeiert als das “Hobbit-Jubiläum” … sauerlandblog

Obere Ruhrtalbahn: Der Kreistag befaßte sich am Freitag auch mit den Plänner der Bahn-Tochtergesellschaft DB Netz für die Sanierung von 3 langen Tunneln der Oberen Ruhrtalbahn. Alle waren sich einig, dass die von DB Netz angekündigte Einspurigkeit sehr nachteilige Auswirkungen hätte und daher verhindert werden müsse … sbl

Antisemitismus in der islamischen Community? Die Kehrwoche, die nicht stattfand

Schalom, Salam, Grüß Gott! (grafik: publikative.org)
Schalom, Salam, Grüß Gott! (grafik: publikative.org)

Es wird ungemütlicher in Deutschland für Juden. Das liegt vor allem an dem deutschen Judenhass, es liegt aber auch an einigen jungen Muslimen mit und ohne Migrationshintergrund und ihrem sehr eigenen, und leider sehr gefährlichem Antisemitismus. Und es liegt an den Beschwichtigern, Relativierern und Kleinrednern in den jeweils eigenen Gemeinschaften, die lieber Dinge unter den Teppich kehren.***

von Ramona Ambs

Ich bin Jüdin. Meine Haarfarbe ist schwarz, meine Muttersprache deutsch. Ich komme einigen Leuten spanisch vor. Aber das ist nur äußerlich. Ich verstehe kein Wort spanisch. Ich verstehe ein bisschen englisch, ein bisschen fränzösisch, ein bißchen hebräisch, ein bisschen dänisch und ein bisschen türkisch. „Yahudiler domuz“ zum Beispiel. Wenn ich das höre, weiß ich, dass es besser ist, dass ich den Leuten spanisch vorkomme und nicht etwa jüdisch.

Yahudiler domuz“ – das hör ich ab und an. Auf Straßen, in Cafes oder Clubs. Und wenn man das hört, dann ist man fast froh, nicht alles zu verstehen. Wobei diese Freude dann auch nur kurz währt, denn mittlerweile hört man`s eh auch variantenreich auf Deutsch. „Du Jude“ ist ein absolut gängiges Schimpfwort. Auch ohne das rosa Tier mit dem Ringelschwänzchen.

Es wird ungemütlicher hier in Deutschland für uns Juden. Das liegt vor allem an dem deutschen Judenhass in der Mitte der Gesellschaft, der sich immer wieder in vielfältiger Weise Bahn bricht. Aber es liegt auch an einigen jungen Muslimen mit und ohne Migrationshintergrund und ihrem sehr eigenen, und leider sehr gefährlichem Antisemitismus. Und es liegt an den Beschwichtigern, Relativierern und Kleinrednern in den jeweils eigenen Gemeinschaften, die lieber Dinge unter den Teppich kehren, als endlich mal richtig hinzuschauen und aufzuräumen. „Antisemitismus in der islamischen Community? Die Kehrwoche, die nicht stattfand“ weiterlesen

Pimmel, Pfuscher und Phimosen* – niederträchtige Untertöne in einer deutschen Beschneidungsdebatte

Kommentar von Joachim Käppner in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung (foto: zoom)
Kommentar von Joachim Käppner in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung (foto: zoom)

Lange habe ich überlegt, ob ich in diesem Blog so etwas wie ein persönliches Statement zur Beschneidungsdebatte abgeben sollte.

Da mein Unbehagen von Tag zu Tag gewachsen ist, formuliere ich es an dieser Stelle:

Ich halte die Debatte für im besten Falle nutzlos im schlechtesten Falle schädlich. Mir war es bislang völlig egal, ob Bekannte oder Freunde ein Vorhaut haben oder auch nicht und es wird mir auch in Zukunft völlig „schnurz-piep-egal“ sein.

Ich habe nie einen Gedanken darauf verschwendet, die männliche Bevölkerung in Beschnittene und Unbeschnittene einzuteilen, und das wird auch so bleiben.

Als Atheist und Agnostiker habe ich jederzeit Spaß an philosophischen, kultur-soziologischen und persönlichen Gesprächen über religiöse Fragen. Gegen Einmischungen von Glaubensinstitutionen in mein Privatleben wehre ich mich, lasse aber jeden anderen seinen Glauben leben.

Glaube und Religion sind Teil der gesellschaftlichen Evolution des Menschen und werden nicht gleich und jetzt verschwinden, weil ich als Agnostiker es will. Auch die „Macht der Vernunft“ kann Ungeheuer gebären.

Heute ist in der Süddeutschen Zeitung ein lesenswerter Kommentar (siehe Bild) von Joachim Käppner „Beschneidung – Wer solche Freunde hat“ erschienen.

Käppner schreibt unter anderem:

„Sie haben keinerlei Gespür dafür, was sie anrichten, welch niederträchtige Untertöne die Debatte hat, wie gruselig deutsche Verbandsmenschen wirken, die über jüdisches Leben Gericht halten, als sei man hierzulande berufen, den Juden das wahre Licht zu bringen.“

Ich empfehle den gesamten  Kommentar zu lesen.

*“Pimmel, Pfuscher und Phimosen“ lautete, wenn ich mich richtig erinnere, die Kapitelüberschrift in einem Aufklärungsbuch von Günter Amendt.

Ende des Fastenmonats Ramadan: interreligiöser Dialog in der Mescheder Moschee

Ramadan Feier in  Meschede
Empfang in der Moschee: Kinderbuchautorin Dagmar Chidolue liest aus ihrem Buch „Millie in Istanbul“ (fotos: Koppe-Bäumer)

Ein bemerkenswerter Empfang fand am Abend des 20. August in Meschede statt. Der Mescheder Moschee-Verein hatte erstmals zu einem Empfang anläßlich des Endes des Fastenmonats Ramadan eingeladen.

Im Rahmen des Ramadan-Fest-Empfangs las die Frankfurter Kinderbuchautorin Dagmar Chidolue aus ihrem Buch „Millie in Istanbul“ vor. Mit deskriptiven Passagen über die Fastenzeit, das Ramadan-Fest und die Erlebnisse der 10jährigen Millie in Istanbul bereicherte sie den Abend literarisch und lieferte Impulse.

Ramadan Feier Rednerin
Die Vereinsvorsitzende Gülay Kahraman

Viele Gäste aus Politik und Kirche
Unter den Gästen waren auch ein Pater aus der Abtei Königsmünster, mehrere Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, ein stellvertretender Landrat und der Mescheder Bürgermeister. Sie alle hielten Grußworte, wobei den beiden kommunalen Vertretern anzumerken war, dass für sie das Umfeld noch etwas ungewohnt war. Aber sie waren aktiv dabei.

Gespräche bei türkischem Kuchen und Tee
Danach gab es bei türkischem Kuchen und Tee noch viele weitere Gespräche.

Ramadan Feier RednerBeitrag zur Erweiterung des interreligiösen Dialogs
Die Veranstaltung leistete einen bemerkenswerten Beitrag zur Erweiterung des interreligiösen Dialogs. Damit setzte der Mescheder Moschee-Verein wieder einmal ein Zeichen.

Frau zur Vorsitzenden eines Moschee-Vereins gewählt
Im Jahr 2010 war in Meschede mit Gülay Kahraman erstmals in Deutschland eine Frau zur Vorsitzenden eines Moschee-Vereins gewählt worden. Innerhalb des HSK gibt es außer Meschede noch 6 weitere Moschee-Vereine, die der DITIB (Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e.V.) angehören.

Kooperationen mit der islamischen Gemeinde bisher gelegentlich blockiert
Schade nur, dass seitens der CDU- und der SPD-Fraktionen im Kreistag die Kooperationen mit der islamischen Gemeinde bisher gelegentlich blockiert wurden. Als die SBL vor zwei Jahren den Antrag stellte, neben den Vertretern der katholischen und der evangelischen Kirche auch eine(n) VertreterIn der islamischen Gemeinden als sachkundige(n) BürgerIn im Kreisjugenhilfeausschuss und im Schulausschuss mitwirken zu lassen (ihne Stimmrecht), lehnten die beiden großen Fraktionen dies im Kreistag ab.

Umleitung: heute mit Kill-Team und vielen zusammenhangslosen, aber interessanten Hinweisen

Kleiner Tipp für Menschen, bei denen die Fliegenklatsche nicht ausreicht (foto: Eva Maria Rose)
Kleiner Tipp für Menschen, bei denen die Fliegenklatsche nicht ausreicht (foto: Eva Maria Rose)

Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft: Oft wirkt etwas auf den ersten Blick völlig plausibel, stellt sich dann aber als Humbug heraus. Gibt es Kriterien, welche die richtige Einordnung erleichtern? … scienceblogs

Zum Vizepräsidentschaftskandidat der Republikaner, Paul Ryan: Warum die Schriftstellerin Ayn Rand die Republikaner vor eine regelrechte Zerreißprobe stellt … drkultur

Tank oder Teller: Deutschland „vermaist“ … faz

Beschneidungs-Debatte: wir sind schon eine Komikernation … tagesspiegel

Marsch der Antisemiten: Etwa 600 Anti­se­mi­ten betei­lig­ten sich in die­sem Jahr am „Al Quds”–Marsch in Ber­lin. Es han­delt sich um eine jähr­li­che Pro­pa­gan­da­ver­st­an­stal­tung für das ira­ni­schen Regimes und seine Apo­lo­ge­ten, die Israel mit Ver­nich­tung bedro­hen … reflexion

Angriff auf den Iran: Shimon Stein warnt vor „verheerenden Konsequenzen“ … jurga

Halbe und ganze Freiheit: Warum es bizarr ist, wenn sich Konservative und Wirtschaftsliberale als Champions der „Freiheit“ aufspielen … misik

Free Pussy Riot I: Pussy Riot ist eine Punkband die sich mit überspitzter Satire äußert. Ich erkenne keine Anstiftung zum religiösen Hass – im Gegenteil sie beten Gott an, Russland von Putin zu befreien … wiesaussieht

Free Pussy Riot II: Put In – (K)ein Name, ein Programm … neheimsnetz

Metzger aufgepasst: Umschulung zum Drucker nicht verpassen! … ruhrbarone

Familienfreuden: Schwangerschaft ist kein Ponyhof! … revierpassagen

Raus in die Sonne, Ihr Irren! Ein Niederrheiner nimmt am Mountainbike-Marathon in Grafschaft teil und will im nächsten Jahr wiederkommen. Lesenswerter Bericht eines Flachländers … unkreativ

Sekundarschule Meschede: Jetzt müssen die Eltern überzeugt werden … derwesten