Wie schön, dass es noch andere gibt, die sich darüber freuen, wenn sie NICHT verstehen! Und wenn der andere dann auch noch einen langen Wikipedia-Artikel hat, kann man ja selber nicht so verrückt sein. Roland Barthes sagt:
„Welche Ruhe im Ausland! Dort bin ich sicher vor Dummheit, Gewöhnlichkeit, Eitelkeit und weltmännischem Gehabe, vor Nationalität und Normalität.
(…)
Ich lebe in einem Zwischenraum, der frei von jeder vollen Bedeutung ist.
(…)
der ganze Körper (…) unterhält mit Ihnen eine Art kindlicher Plauderei
(…)
Eine Verabredung treffen (mit Gebärden, Skizzen und Namen) benötigt mit Sicherheit eine ganze Stunde; aber diese Stunde (…) hat man den ganzen Körper des anderen erkannt, geschmeckt und aufgenommen, hat dieser (ohne wirkliche Absicht) seine eigene Erzählung, seinen eigenen Text ausgebreitet.“
Hirundo rustica, Barn swallow (wikimedia commons[1])„Ich gehe auf den Abenteuerspielplatz“, sagt der kleine Sohn von „Yên“, „mit meiner Schwester.“ Ich bin erstaunt, wie gut sein Deutsch ist. Es ist das erste Mal, daß er mich anspricht: vielleicht ist es seine Vorfreude, die er teilen muß? Er steht vor meinem Tisch – ich esse gerade, bei „Viet Thai“, wo Yên kocht, bedient – alles macht?
Wo bleibt die Schwester? Sie ist in der Küche, er versucht sie zu holen. Das dauert. „Baue ich doch schnell einen Papier-Flieger!“, blitzt es auf, „als Abenteuer-Spiel.“ Ich nehme eine alte „Bild“-Zeitung und reiße mir eine A4-Seite zurecht. Das gelingt schon mal. Aber dann kommt die größere Herausforderung: „Mmh – wie war das noch mal? Wie faltet man … wie lang ist das her, daß ich das zuletzt gemacht habe?“ Uff! – es gelingt, aber die Kinder sind schon gegangen. Ich mache einen Testflug – bin allein bei Viet Thai –, fliegt gut, besser als erwartet, bei dem weichen „Bild“-Papier.
Als ich zum Zahlen am Tresen stehe, zeige ich Yên den Flieger und sage: „Für den Abenteuerspielplatz – aber zu spät.“
Sie schaut ihn sich genau an, ganz genau, ist wirklich interessiert.
„Ein Blatt Papier ist noch da!“, sage ich ganz aufgeregt, wirklich nur eins, deshalb ja auch die Bild-Zeitung. Aber diesmal weiß, ganz neu, ganz …
Sie möchte mir beim Falten zuschauen, aber besser, ich sage: „Selber machen!“ Und wir machen es gemeinsam – ganz langsam –, ich mache einen Schritt vor, sie macht ihn nach. Und fliegt!
„Wie heißt das?“, frage ich.
„«Duc Leon», in Vietnam.“
„Moment, das schreib ich mir auf“, und schreibe es auf den Flügel des Fliegers:
„Und auf Deutsch?“
„Weiß nicht.“
„Es gibt zwei Möglichkeiten. Offiziell heißt das“ – und ich schreibe – „«Papier-Flieger», aber eigentlich sagt man «Schwalbe»“
… „und es wird ganz hell“– oder wie beschreibe ich das Gefühl, als mir erst jetzt auffällt:
„«Schwalbe», so wie: «Yên».“
–
(Yên hatte mir irgendwann ihren Namen gesagt. Und ich fragte, was er bedeutet: Ein Vogel baut ein Nest an der Wand von Viet Thai, und das hat mit „Essen“ zu tun … „Schwalben“-Nest? Sicher war ich erst sehr viel später, ein Bild später, das ich Yên zeigte, siehe oben)
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
es würde mich freuen, mit Ihnen und Euch einen kurzen Weg zusammen zurückzulegen, der uns aus einem ereignisreichen alten Jahr 2015 in ein hoffentlich doch ebensolches neues Jahr 2016 führen wird.
Es empfiehlt sich, schnell Karten zu reservieren.
Mit herzlichen Grüßen,
Maik Hester
31. Dezember 2015, 22:00 Uhr
Melanchthonkirche Bochum
Löcher im Licht
Klang und TextPASSAGEN in der Silvesternacht
Texte von Pascal Mercier, Marlen Haushofer, Michael Glawoger und Hans Erich Nossack
Musik von Astor Piazzolla, Mauricio Kagel und Erik Satie u.a.
sowie kulinarische Kleinigkeitenzur Mitternacht
Rezitation: Heiner Stadelmann Akkordeon: Dr. Maik Hester Orgel und Klavier: Ludwig Kaiser
Im Mittelpunkt der ‘Löcher im Licht – der Klang- und TextPASSAGEN in der Silvesternacht’ stehen in diesem Jahr Texte von Texte von Pascal Mercier, Marken Haushofer, Michael Glawoger und Hans Erich Nossack sowie Musik von Astor Piazzolla, Mauricio Kagel und Erik Satie.
Die Begegnung mit dem Fremden ist das thematische Band das alle Texte zusammenhält und den Dialog zwischen Text und Musik charakterisiert.
Erzählt wird, wie fremde Ereignisse in vertraute Situationen und Beziehungen einbrechen und dadurch neue, befreiende Lebensräume und Nähe möglich werden. Der Dialog zwischen Text und Musik animiert dazu, das Leben noch einmal ganz neu in die eigenen Hände zu nehmen.
Dabei scheint manches sinnlos, aber unvermeidlich, einmalig, grundlos beglückend oder ängstigend, nicht zur Gänze mitteilbar und doch immer mit Momenten großer, manchmal charmanter, manchmal burlesker, manchmal spielerischer Leichtigkeit.
Im zweiten Teil unseres Silvesterabends haben die Besucher dann die Gelegenheit, sich an kulinarischen Kleinigkeiten zu laben, die Sie an verschiedenen Orten im Raum finden. Ab viertel vor zwölf wird ein Glas Sekt gereicht, mit dem die Besucher gerne auch außerhalb der Kirche das mitternächtliche Glockengeläut und das Silvester-Feuerwerk entspannt genießen können.
—————————–
Dr. Maik Hester
Konzertakkordeonist, Akkordeon-Restaurator, Musikwissenschaftler www.maikhester.net
Meschede/Braunshausen. (spd_pm) Zum Abschluss der Ausstellung „Kultur trifft Kultur – Wir schmieden gemeinsam“ kommt der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese (MdB) am 3. Januar ab 15 Uhr ins Scheunenatelier nach Braunshausen.
Der gelernte Goldschmied Albe Schmidt hatte in den vergangenen Wochen gemeinsam mit Flüchtlingen einen Goldschmiedekurs gemacht. Die Werke werden bis zum 3. Januar im Scheunenatelier zu sehen sein.
Wiese möchte sich vor Ort einen Eindruck von der Ausstellung machen und im Anschluss zu einem offenen Dialog einladen, um mit vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus Hallenberg und Umgebung bei einer guten Tasse Kaffee über die aktuellen Herausforderungen ins Gespräch zu kommen.
Insbesondere möchte er mit den Flüchtlingen vor Ort sprechen, ihnen zuhören und sie willkommen heißen.
Steinhelle, 22. Dezember 2015: „When I was young, it was more important Pain more painful, laughter much louder, yeah …“ (foto: zoom)
Das geheime Leben der Smartphones: Gratis-Apps werden mit persönlichen Daten bezahlt – das ist hinlänglich bekannt. Neue Studien zeigen nun allerdings, wie weit die Sammelwut mancher Programme geht … tagesanzeiger
Flüchtlinge in Deutschland: Medien an der Grenze zur Hetze … tagesspiegel
„Flüchtlinge“ – Das Wort des Jahres? Wir blicken kritisch auf die Entscheidung. Podcast bei … freie-radios
Ausweitung des Abgas-Skandals: Konzerne drohen, Politik schweigt … taz
Atomausstieg, Fracking, Klimaabgabe: Mit diesen Energielobbyisten traf sich die Bundesregierung … abgeordnetenwatch
Klimakonferenz Paris: die große Illusion … scilogs
Fischer im Recht / Drogenpolitik: Legalize it! Alkohol ist eine psychogene Droge mit hohem Suchtpotenzial. Es ist nicht so groß wie bei Nikotin oder Opiaten, aber immerhin bringt es – je nach Kultur – zwischen zwei und zehn Prozent der Konsumenten in die bedrückende Lage eines Abhängigkeitssyndroms oder dauerhaft grenzwertigen Missbrauchs mit psychosozialer Auffälligkeit. In Deutschland sind das etwa 2,5 Millionen Menschen … zeitonline
Arne R. kann es nicht lassen: Ihre Einsendung zu unserem Literaturwettbewerb V … erbloggtes
Allein im psychologischen Kern: Festschrift für A.S. (aber sagen Sie es nicht weiter) … causaschavan
Hitlers Hoden: Es ist selten, dass sich überhaupt jemand für Hoden interessiert. Sie sind da. Und erledigen ihren Job. Im Gegensatz zu Brüsten oder der Penislänge lösen sie selten wilde Debatten und Streitgespräche hervor … schmalenstroer
Vier Teufel aus dem Luftschacht: Faust I am Düsseldorfer Schauspielhaus … revierpassagen
Wir sind weltoffen: Appell für einen Gütersloher Flüchtlingsgipfel … mehr
Dortmund – Refugees Welcome: Benefiz-Konzert im Dietrich-Keuning-Haus – Haluk Levent singt am Samstag für Flüchtlinge … nordstadtblogger
Von links: Volker Knappe, 1. Vorsitzender der AWO Brilon, David Schwanke, Erzieher im AWO – Waldkinderkarten Brilon und der Nikolaus (foto: awo)
Brilon. (awo_pm) Volker Knappe, Vorsitzender des AWO Ortsvereins in Brilon, begrüßte bei der diesjährigen Weihnachtsfeier in der Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt rund 60 Gäste.
Neben den Hausbewohnern und Mitgliedern, waren auch in diesem Jahr wieder viele Freunde und Unterstützer der Arbeiterwohlfahrt zur gemütlichen Feierstunde gekommen.
Besonders bedankte sich Volker Knappe beim Team rund um Petra Blome, welches den Veranstaltungssaal liebevoll und mit weihnachtlichen Akzenten vorbereitet hatte.
Einer harmonischen Feier, in entspannter Atmosphäre und anregenden Gesprächen stand bei dieser einladenden Kaffeetafel nichts mehr im Wege.
Für die musikalische Untermalung und weiteren Darbietungen sorgte der AWO Waldkindergarten „Hollenkinder“ aus Brilon.
Nach dem Kaffeetrinken begrüßte der 2. Vorsitzende Ralf Wiegelmann den von allen lang ersehnten Sankt Nikolaus.
Aus seinem roten Buch las Sankt Nikolaus, bis auf das ein oder andere mahnende Wort, nur Gutes vor.
Im Anschluss verteilte Sankt Nikolaus seine Gaben an die kleinen und großen Gäste der Weihnachtsfeier und wünschte allen friedliche und gesegnete Festtage im Kreise der jeweiligen Familien.
Abgerundet wurde die Weihnachtsfeier mit amüsanten Darbietungen und Gedichten von Monika Gründer und Walburga Prange.
Zum bevorstehenden Weihnachtsfest wünschte Volker Knappe allen Teilnehmern stellvertretend für den gesamten Ortsvereinsvorstand des AWO–Brilon frohe und gesegnete harmonische Festtage sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr 2016.
Weiter Informationen zum AWO Ortsverein Brilon erhalten Sie stets aktuell unter www.awo-brilon.de und auf unserer Facebook-Seite unter www.facebook.com/AwBrilon oder auch telefonisch unter 02961-6042.
Cappuccino in der Mayerschen Buchhandlung Dortmund. (foto: zoom)
Grenzen und Wohlstand: Drei Themen haben den Menschen in Deutschland 2015 bewusst gemacht, dass Europa kein Ort der Beschaulichkeit ist: die Griechenland-Krise, der Terror und die Zuwanderung. Sie sind Teil eines größeren Problems … postvonhorn
Was ist ein „angemessener“ Geschichtstest? Am 24. Oktober 2015 veröffentlichte das Weiße Haus (auf Facebook!) eine kurze Rede Präsident Obamas,[1] in der er die in der USA wachsenden Bedenken bezüglich der Zunahme an standardisierten Prüfungen ansprach. Er rief nach “pfiffigen, strategischen Testverfahren”, die Kindern beim Lernen helfen und ihnen nicht die Freude am Lernen nehmen würden … publicHistory
Flüchtlinginnen und Flüchtlinge: Kein Femininum zu Flüchtling … sprachlog
Einfach helfen – ohne Wenn und Aber: „Flüchtlinge sind MENSCHEN … keine Heiligen, keine Monster – einfach Menschen! Und wie sind Menschen? Menschen sind nicht gleich, Menschen sind Individuen, sie sind: gut, schlecht, groß, klein, dick, dünn, glücklich, traurig, frustriert, deprimiert, wütend, aggressiv, intelligent, kreativ, empathisch, hilfsbereit, herzensgut, ängstlich, egoistisch, dumm …!“, starke, emotionale und vor allem treffende Worte – ein Gänsehautmoment, der sich durch den gesamten Saal zieht. Standing Ovations für Dilek Stadtler, die das Zeitgeschehen mit diesen Worten auf den Punkt bringt … neheimsnetz
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Das Sauerlandmuseum ist bis voraussichtlich 2019 geschlossen. Die Kosten laufen weiter. (archivfoto: loos)
Wie teuer darf ein geschlossenes Museum sein? Nach dem Entwurf der Kreisverwaltung für den Kreishaushalt 2016 kostet ein geschlossenes Museum etwa genau so viel Geld wie ein offenes Museum.
Es geht – mal wieder – um das Sauerlandmuseum in der Arnsberg Altstadt. Im August 2014 gab es ein Museumsfest, um ab dann war das Museum geschlossen, wegen der geplanten Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen. Seitdem steht nur ein einziger kleiner Raum in einem Nebengebäude noch zur Verfügung. An einem geregelten Museumsbetrieb ist also nicht zu denken.
Zuletzt im Jahr 2013 war dieses Museum also während des ganzen Kalenderjahres geöffnet. Damals ergab sich nach der Ergebnisrechung ein Zuschussbedarf aus dem Kreishaushalt in Höhe von 608.559 Euro.
Seit über einem Jahr ist das Museum nun nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Wie bereits an anderer Stelle berichtet, wird es noch etwa ein Jahr dauern, bis tatsächlich mit den Bauarbeiten für den Erweiterungsbau begonnen wird. Für das Frühjahr 2019 ist dessen Eröffnung geplant, fast 5 Jahre nach dem “Abschiedsfest”.
Nun könnte man annehmen, dass in der Zwischenzeit erhebliche Betriebskosten eingespart werden, für Personal- und Sachkosten. Doch aus der Drucksache 9/369 für die Sitzung des Kulturausschusses am 1. Dezember ergibt sich etwas völlig anderes: 573.649 Euro werden für das Jahr 2016 an Zuschuss für das Sauerlandmuseum eingeplant. Darin sind keine Bau- und Sanierungskosten enthalten; die werden an anderer Stelle geplant. Die “Einsparung” gegenüber dem Betriebskostenzuschuss während der letzten ganzjährigen Öffnung beträgt also nur etwa 6%. Im Wirtschaftsplan des Museums sind u.a. 4,649 Personalstellen vorgesehen, für die etwa 414 TEuro an Personalaufwendungen anfallen. Weitere 72 TEuro fließen als “Verwaltungskostenerstattung” an die Kreisverwaltung und bestehen überwiegend ebenfalls aus Personalkosten.
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