Ein Besuch auf dem Jüdischen Friedhof Willebadessen: Familie Stern

Ausschnitt aus der Informationstafel am Jüdischen Friedhof in Willebadessen (Autor: Ansgar Holzknecht)

Vor knapp einer Woche hatte ich von meinem Besuch in Willebadessen, samt Schmetterlingspfad und Jüdischem Friedhof hier im Blog berichtet und auf die hervorragende Informationstafel neben dem Friedhof hingewiesen.

Der Autor, Herr Ansgar Holzknecht, hat mir die Tafel inzwischen auch als PDF zur Verfügung gestellt. Vielleicht kann sie anderen lokalen Geschichtsgruppen als Vorbild dienen. Ich möchte einige Teile hier im Blog vorstellen, was aber niemanden davon abhalten sollte, selbst einmal Willebadessen und die historischen Orte zu besuchen.

Der Text über die Familie Stern:

Bendix Stern (gest. 1897) und Friederike, geb. Rose: kleine Landwirtschaft und ein Kolonialwarengeschäft. Nach einem Brand 1893 bauen sie ein massives Backsteinhaus in der Lange Str. Nr. 73, heute Nr. 24. Nach der Reichspogromnacht 1938 muss das Geschäft aufgrund einer Anordnung der Wirtschaftskammer mangels „volkswirtschaftlichen Interesses“ aufgegeben werden. Während des Krieges wird das Haus mit franz. Kriegsgefangenen belegt.

Kinder: Moritz 1874 – 1933, Julius 1881 – 1939 und Rosa 1886 – 1942.

  • Julius heiratet die Nichtjüdin Mathilde und wohnt mit Familie in Berlin. Als Postbeamter bekommt er 1933 Berufsverbot. Er sucht Schutz in Willebadessen bei Schwester Rosa. Nach mehrtägiger GESTAPO-Vernehmung und Hitlers Rede am 30.01.1939 über die Vernichtung der jüd. Rasse in Europa begeht er Selbstmord auf dem Dachboden des elterlichen Hauses.
  • Rosa wird nach Zwangsaufgabe des Geschäftes Hausgehilfin in Warburg. Im März 1942 wird sie mit 1000 Juden aus dem Gestapoleitbezirk Münster ins Ghetto nach Warschau deportiert, wo sie noch im selben Jahr stirbt.
  • Viktor Stern, ( Sohn von Julius und Mathilde und Tante Rosas Neffe) wird ähnlich seinem Vater von der Berliner Verkehrsgesellschaft „gemäß Gesetz und Verordnung“ ebenfalls 1933 gekündigt. 1935 Militärdienst in Minden, aber als Halbjude 1937 unehrenhaft entlassen. 1937 Heirat mit Resi Markhoff aus Willebadessen, das er oft besucht. Als Kraftwagenführer (seit Nov 37) „wegen behördlicher Abnahme des Führerscheins“ April 1939 entlassen. 1939 bis 41 Hausinspektor; 194143 Arbeiter. Am 29. Juni 43 mit Frau Resi und den Kindern Manfred und Denny von Berlin nach Theresienstadt und von dort nach Auschwitz deportiert. Resi Stern und ihre zwei kleinen Kinder wurden dort ermordet. Der Vater Viktor Stern überlebt im Außenlager Golleschau und dann die „Todesmärsche“ vor den nahenden Russen. Er konnte zuletzt dem „Dachauer Todesmarsch“ entfliehen, wurde von den Amerikanern in einer Behelfskrankenstation gepflegt und war 1948 wieder bedingt arbeitsfähig. Viktor hat wirklich „alles“ durchgemacht!!!
  • Viktor kehrte nach dem Krieg wiederholt nach Willebadessen zurück, um alte Freunde zu besuchen. Er starb 1987 bei München. – Sein Bruder Heinrich mit Frau Hedva fand in Palästina in der Kibbuzbewegung neue Heimat. – Sein Bruder Bernhard überlebte den Krieg mit seiner „arischen“ Frau Lizbet und seiner evang. Mutter Mathilde in Berlin.
  • Viktor hatte aus einer späteren Ehe noch einen Sohn Henry (*1971). Dieser schrieb zum Abitur eine „Facharbeit“ über das Familienschicksal. Er lebt als Journalist in Bayern.

„Sauerländisch-münsterländische Völkerverständigung“
Paul Baumann hat Christine Kochs Mundartgedichte in Münsterländer Platt übertragen

Paul Baumann hat die sauerländische Mundartlyrik Christine Kochs ins Münsterländer Platt übersetzt (bild: sauerlandmundart)

Die sauerländische Mundartklassikerin Christine Koch (1869-1951) wurde zur Zeit der Weimarer Republik vom berühmten Münsterländer Augustin Wibbelt als Dichterin sehr geschätzt. Jetzt gibt es seit kurzem eine repräsentative Auswahl ihrer Gedichte für münsterländische Leserinnen und Leser in Buchform.

(Eine Pressemitteilung von Peter Bürger)

Über diese Fassungen können Christine Kochs Gedichte auch in anderen niederdeutschen Sprachlandschaften viel leichter vermittelt werden. Denn die Mundart des Sauerlandes wirkt aufgrund der zahlreichen Doppelselbstlaute und anderer Eigentümlichkeiten auf viele Liebhaber des Plattdeutschen zunächst fremd.

Die Übertragungen in das sogenannte „Klaiplatt“ des Kernmünsterlandes stammen von Paul Baumann aus Greven. Er hat seit 2008 schon sechszehn Werke mit Mundarttexten herausgegeben, u.a. eigene plattdeutsche Übersetzungen der Psalmen und des Neuen Testaments.

Am 14. Oktober 2017 nahm der pensionierten Handwerksmeister an einem Tagesausflug der Augustin Wibbelt-Gesellschaft ins Sauerland teil und zeigte beim Vortrag am Dichter-Pavillon in Schmallenberg-Bracht ein ausgeprägtes Interesse am Werk Christine Kochs. In der Folgezeit begann er, Gedichte der sauerländischen Mundartlyrikerin in seine münsterländische Mundart zu übertragen.

Die Ergebnisse dieses Unternehmens hat P. Baumann jetzt in Kooperation mit dem Christine-Koch-Mundartarchiv am Museum Eslohe (www.sauerlandmundart.de) als preiswertes Taschenbuch veröffentlicht. Der Band enthält farbige Illustrationen und ein ausführliches Wörterverzeichnis. Dank dieses Unternehmens können Münsterländer und Sauerländer die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer landschaftsbezogenen Mundarten sehr anschaulich erkunden.

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Das Buch
Christine Koch: Ausgewählte Gedichte, übersetzt in Münsterländer Mundart – von Paul Baumann.
(132 Seiten; Paperback; 8,00 Euro; ISBN-13: 9783752879780)

Überall im Buchhandel zu bestellen oder direkt hier (auch Buchbeschreibung & Vorschau):
https://www.bod.de/buchshop/ausgewaehlte-gedichte-uebersetzt-in-muensterlaender-mundart-christine-koch-9783752879780

Umschlag KOCH-Gedichte BAUMANN (bild: sauerlandmundart)

Die sauerländischen Originalfassungen nebst hochdeutschen Übersetzungen enthält der folgende Nyland-Band:

Christine Koch Lesebuch. Zusammengestellt und mit einem Nachwort von Peter Bürger. (= Nylands Kleine Westfälische Bibliothek, hg. im Auftrag der Nyland-Stiftung Köln, von Walter Gödden Bd. 65). Bielefeld: Aisthesis Verlag 2017. (ISBN 978-3-8498-1239-3)

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Über den Münsterländer Paul Baumann und seine plattdeutsche Kulturarbeit

Paul Baumann, Mitglied der Augustin Wibbelt-Gesellschaft und Herausgeber zahlreicher Bücher in münsterländischer Mundart, wurde am 18. März 1944 in Greven geboren und besuchte dort 1950-1958 die Volksschule. Eine dreijährige Lehrzeit am Ort bei der Firma Albert Schweifel schloss P. Baumann 1961 mit der Gesellenprüfung zum Elektromonteur ab. Bis 2009 war er als Elektriker, Monteur und Handwerks­meister im In- und Ausland tätig. (1961-1964: Fernmeldehandwerker bei der Deutschen Bundespost; 1964-1967: Elektromonteur in Baden Baden; 1967-1968: Grundausbildung und Tätigkeit als Fernsprechmechaniker bei der Bundeswehr; 1969-1976: Betriebselektriker bei einer Firma in Südafrika; 1976-1980: Handwerker bei einer Firma in Münster-Wolbeck; 1980-1984: Auslandsmonteur eines Düsseldorfer Industriebetriebs; 1984-1985: Ausbildung zum Elektroinstallateur-Meister in Oldenburg und anschließend erneute Anstellung in Münster-Wolbeck; 1988-2009: tätig im Außendienst für eine Maschinenfabrik.)

In den 1970er Jahren entwickelte sich bei ihm ein zunehmend stärkeres Interesse an der plattdeutschen Sprache. Aus kontinuierlichen Ankäufen von Büchern entstand eine beachtliche private Mundartbibliothek. Eigene plattdeutsche Texte erscheinen u.a. im Jahrbuch „Unser Kreis Steinfurt“.

Der pensionierte Handwerksmeister als „Büchermacher“

Seit dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben verwirklicht Paul Baumann Buchprojekte mit regionalen Sprachzeugnissen (die meisten Veröffentlichungen bislang unter dem Pseudonym Gerhard Schütte).

Zur „Plattdeutschen Bibliographie“ der von ihm herausgegebenen Werke gehören folgende Titel (detaillierte Nachweise im Internet: www.niederdeutsche-literatur.de): Vetällsels und Riemsels uut Olt Graiwen (2008); 1000 Jaore Plattdüütsk (2008, neu 2013); Ne Muul vull Platt (2009, neu 2015); Rund üm dän Martinikiärktaon (2009); Twiärs düör’n Gaorn (2010); Mönsterlänsk Sammelsurium (2011); Schnur­rige Geschichten in plattdeutschen Gedichten (4. Ausgabe, 2013); Geschichten un Gedichte in Mönsterlannsk Platt (2. Auflage, 2013); Plattdeutsches Liederbuch (2013); Plattdütske Rieme (2014); Plattdeutsche Kriegsgedichte aus Westfalen 1914-1918 (2016); Een bunten Blomenstruuk (2017).

Neben diesen Neu-Editionen und Sammlungen sind aus der Bücherwerkstatt von Paul Baumann auch folgende Übertragungen in die münsterländische Mundart hervorgegangen: De Psalmen (2010); Dat Nie Testament, üöwersett’t in mönsterlänsk Platt (2015); Till Ulenspaigel – 50 Vetälsels up Mönsterlänsk Platt (2011); Mönkhusen (2016). – Im Sommer 2018 ist von ihm ein Band zur bedeutendsten Mundartdichterin des Sauerlandes erschienen (Christine Koch: Ausgewählte Gedichte, übersetzt in Münsterländer Mundart – von Paul Baumann. ISBN-13: 9783752879780).

Die eigene Sprachbiographie

Zur eigenen Sprachbiographie teilt Paul Baumann im Interview mit: „Unsere Eltern sprachen [untereinander] grundsätzlich nur Platt. Meine Mutter wurde 1901 in Nordwalde geboren, unweit Greven. Die Familie zog kurz darauf nach Greven, da der Großvater eine Arbeit in den Fabriken bekam. Mein Vater wurde zwar in Gelsenkirchen geboren, kam aber als junger Knecht zu den hiesigen Bauern und lernte dort das Platt. […] Es lässt sich denken, dass die Bauern im Regelfalle nicht Hochdeutsch sprechen konnten und auch nicht wollten. So verhielt es sich auch in meiner Familie. Den Generationen, so darf ich es ruhig behaupten, stand der Mund nicht zum Hochdeutschen. – An meinen Vater habe ich nicht mehr die meisten Erinnerungen, […] glaube [aber] zu wissen, dass man meinem Vater nicht die Position einräumte, die er hätte haben sollen. Da war noch der Großvater mutterseits im Hause. Diese Generation hatte in dieser Zeit noch immer das Heft in der Hand. Das Wenige, was mein Vater mit uns gesprochen hat, war nach meiner Erinnerung mehr in Hochdeutsch. […] Die Gespräche innerhalb der Familie, Verwandtschaft liefen natürlich nur in Platt ab. Die Leute waren ja alle um die Jahrhundertwende geboren. […] Die Kinder mussten für sich bleiben und hatten nichts zu suchen bei den Gesprächen der Alten. – Greven hatte ja eine ganze Reihe von Textilfabriken und war ein sehr aufstrebender Ort […]. Meine Mutter arbeitete ebenfalls in einer der Fabriken. Von ihr weiß ich, dass die Besitzer, wie auch die Chefs, alle mit den Untergebenen Platt sprachen. Das schaffte Verbindung. Hochdeutsch war ja in den Bauerschaften noch lange Fremdsprache, und viele Kinder mussten in den Schulen erst mühsam Hochdeutsch lernen.

[P.B.: Sprachen in eurer Familie die Kinder ihrerseits mit den Eltern im Alltag Platt: als übliche, vorrangige Sprache?] Nein, wir Kinder sprachen mit den Eltern kein Platt. Meine Mutter dagegen sprach mit uns nur die Muttersprache. Meine ältere Schwester regte sich wohl manchmal auf und sagte zu meiner Mutter, sie solle doch hochdeutsch sprechen. Da kam sie aber an die verkehrte Stelle. Meine Mutter sagte dann: ‚Wenn du’t nich vüörstaohn kanns, dann gaoh der vüör liggen.‘ – Man betrachte: ‚vüörstaohn‘ und ‚vüör liggen‘. – Aber dann war das Gespräch meistens beendet. [P.B.: War das münsterländische Platt am Ort zu deiner Kinder-/Jugendzeit noch die vorherrschende Sprechsprache – also auch auf der Straße, auf dem Kirchplatz, auf dem Schulhof usw.?] Die Kinder sprachen, soweit mir bekannt ist, in den 1950er Jahren wohl nicht mehr Platt mit den Eltern. Das konnte in den Bauerschaften wohl noch eine Weile angehalten habe. Aber im Dorf Greven selbst war das wohl nicht der Fall. […] Aber die älteren Generationen, die einheimischen Bewohner, sprachen in den 1950er, 1960er Jahren und bis in die 1970er Jahre noch sehr viel Platt. – Nein, die vorherrschende Sprache war Hochdeutsch. Ich könnte mich auch nicht daran erinnern, dass die Kinder noch bei irgendeiner Gelegenheit Platt gesprochen haben. Die Sprache war ja in den Elternhäusern durchweg verpönt, und die Kinder sollten es auch nicht lernen, selbst wenn die Eltern noch Platt untereinander sprachen. Man betrachtete die Sprache als Hindernis […] auf dem Wege zu einer [‚höheren‘] Bildung.“

Paul Baumanns frühe Lebensjahre fallen also bereits in eine Zeit des Sprechsprachen-Wechsels am Geburtsort. Ein solcher sprachbiographischer Hintergrund ist nicht untypisch für Männer und Frauen in Westfalen, die sich in den letzten Jahrzehnten für ein plattdeutsches Kulturgedächtnis engagiert haben.

(Text: Peter Bürger)

Ich wollte zum zehnten Blog-Geburtstag Schmetterlinge und bekam eine Lehrstunde in Geschichte

Einstieg in den Schmetterlingspfad bei Willebadessen (foto: zoom)

Das Blog ist am 5. August 2008 „auf Sendung gegangen“. Am zehnten Geburtstag wollte ich einfach irgendwohin, wo ich noch nicht war. Mein Finger senkte sich auf der Landkarte über Willebadessen: Schmetterlingspfad.

Ein Kollege hatte mir den Ort empfohlen.

Makroobjektiv auf die Spiegelreflex geschraubt, Kompaktkamera in die Hosentasche gesteckt und neunzig lange Autominuten in den Osten des Regierungsbezirks Detmold gejückelt.

Google Maps hat mich exakt auf den Parkplatz vor dem Schmetterlingsschild dirigiert. Die Lieblingsblüten der Schmetterlinge waren verblüht. Hier und da flatterte ein Bläuling und ab und zu auch ein Weißling unruhig aus dem Bildfeld heraus. So sind sie. Gerade, wenn du sie scharf im Fokus hast, wenn die VR (Vibration Reduction) nicht mehr pumpt, sind sie weg.

Einen Vertreter habe ich halbwegs akzeptabel erwischt, auch wenn der hintere Flügel schärfer abgebildet ist als der vordere. Was soll’s. Im nächsten Jahr komme ich wieder, besser im Juni.

Ich nenne ihn Bläuling, solange bis ich im Bestimmungsbuch für Schmetterlinge nachgeschaut habe. (foto: zoom)

Nachdem ich lange auf der Hochfläche zwischen Windrädern und Scheunen umher geirrt war, einen Bauern mit Heuballen zwei Mal getroffen und zwei Mal gegrüßt hatte, wollte ich frustriert zurück zum Parkplatz. War’s das schon mit dem Schmetterlingspfad?

Zehn Jahre Blog und gerade mal ein Bläuling. Ein älteres Ehepaar kam mir entgegen. Ja, im Grunde wäre es das, aber man könne noch eine Runde gehen. Wieder ein Stück zurück und dann …

… am jüdischen Friedhof vorbei zurück zum Parkplatz.

Der jüdische Friedhof in Willebadessen (foto: zoom)

Das Ehepaar war eine wandelnde Geschichtsquelle, und nicht nur das. Sie haben, so erzählten sie mir, mit dafür gesorgt, dass der Friedhof heute so gepflegt aussieht, wie ich ihn vorgefunden und gesehen habe.

Julius Stern: Ein Grabstein. Ein Name, eine Geschichte (foto: zoom)

Eine spannende Erzählung, die mit einem unter Büschen verborgenen Grabstein begann und viele Nebengeschichten hervorgebracht hat. Die Familiengeschichte des Mannes. Seine eigene Betroffenheit. Seine Motivation sich als nach Willebadessen Zugezogener zu engagieren. Seine Verbindungen. Seine Quellen.

Als wir den Parkplatz erreichten, unterhielten wir uns schon über „Gott und die Welt“. Mir schwirrte der Kopf. Wir haben unsere Email-Adressen ausgetauscht.

Ich bin ziemlich sicher, dass dieser Blogeintrag der Beginn einer wunderbaren neuen Entdeckung ist und den vagen Andeutungen (s.o.) demnächst Fakten und Narrative folgen werden.

Eine solche Informationstafel fehlt beispielsweise an den jüdischen Friedhöfen in Winterberg und Olsberg. Vorbild Willebadessen. (foto: zoom)

Der Besuch in Willebadessen war ein schönes Geburtstagsgeschenk. Das Blog dankt.

Umleitung: Joie de Vivre und mehr, vom G20-Akkreditierungsskandal bis zur Emschermündung …

Das Tor zur Lebenslust am Strand von Le Touquet (foto: zoom)

Ich werde jetzt wirklich Französisch lernen. Natürlich kann ich es schon, zumindest habe ich meinen Französisch-Schein für’s Studium der Geschichte gemacht, Übersetzung eines Fachtextes mit Hilfe des Lexikons.

Ich habe schon gefühlt 99 Anläufe gemacht, diese Sprache perfekt zu beherrschen, aber jetzt wird es ernst; ein Jahr durchhalten (Erfahrungswert für alles), dann steht mir der Westen offen. J’aimerais apprendre le français. Aus Gründen.

G20-Akkreditierungsskandal: Sicherheitsbehörden ein Stück weit außer Kontrolle … welchering

Trump lügt unverfroren: Wie Putins Filialleiter … postvonhorn

Gefängnisstrafe für Holocaust-Leugnerin höchstrichterlich bestätigt: Die inhaftierte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel muss im Gefängnis verbleiben. Das Bundesverfassungsgericht hat ihre Verfassungsbeschwerde zurückgewiesen … bnr

Wissenschaft: Peer Review als Qualitätssicherung … scilogs

… che altri designò quali semplici favole: Der Legende nach soll Dante Alighieri von diesem Weg und Ort zur Gestaltung des Beginns seiner Göttlichen Komödie inspiriert worden sein … paralimpomena

Die_Reklame: Ein neues Projekt „ist @die_reklame. Hier sammeln Charlotte,
Moritz und ich Anzeigen aus alten Zeitungsdigitalisaten.“ … schmalenstroer

Gernulf Olzheimer kommentiert (CDXXV): Der Kundenservice … zynaesthesie

Unregulierte soziale Netzwerke zerstören Demokratie: Ein Ausschuss des britischen Parlaments geht mit Facebook, Google & Co. hart ins Gericht. In einem umfangreichen Bericht fordern die Abgeordneten konkrete Maßnahmen, um das giftige Ökosystem aus Online-Werbung, Wahlbeeinflussung und Datenmissbrauch in den Griff zu bekommen … netzpolitik

Neuer: Der Torwart und Shampoo-Millionär hat in der Özil-Nationalstolz-Debatte gerade noch gefehlt, meint Leo Fischer … nd

„Kunst & Kohle” in den Ruhrkunstmuseen: Das bequeme Konzept der kleinen Portionen … revierpassagen

Emschermündung, Mondfinsternis, Minerva Tritonia, Rückblick: Nahe Dinslaken im Westen fliesst der Rhein. Dort mündet die Emscher nach gut 80 km, denn die Quelle liegt bei Holzwickede, in den grossen Fluss. Ab dem Jahr 2014 begann der Neubau der Emschermündung, verlagert etwas Richtung Norden mit einem naturnahen Mündungsbereich. Federführend für den Umbau ist die Emscher-Genossenschaft (EGLV). Später entsteht an der Emschermündung eine natürliche Auenlandschaft und zeitgleich ein neuer Ausflugs- und Erholungsraum … andreashaab

Bezahlen mit dem Handy: Mobiles Bezahlen der Sparkasse … unkreativ

Hagen: Die SPD-Parteibuch-Affäre von Wehringhausen … doppelwacholder

Verdun: das Denkmal für die jüdischen Gefallenen – „Allies et Volontaires Etrangers Israelites“

Das Denkmal für die jüdischen Gefallenen (foto: zoom)

Westlich des Beinhauses auf dem Schlachtfeld von Verdun erinnert ein Denkmal an die für Frankreich gefallenen Juden.

Zur Geschichte dieses Denkmals habe ich bislang nur wenige Informationen gefunden.

Es liegt jedenfalls der Gedenkstätte für die muslimischen Soldaten gegenüber.  Alles weitere später …

 

Verdun: das Denkmal für die muslimischen Soldaten – mémorial des soldats musulmans

Das Denkmal für die muslimischen Soldaten (foto: zoom)
Vor dem Beinhaus erstreckt sich der nationale Soldatenfriedhof, auf dem die sterblichen Überreste von über 16.000 französischen Soldaten begraben sind.

An der östlichen Seite des Friedhofs befindet sich ein Denkmal, welches an die muslimischen Soldaten erinnert. Es wurde am 25. Juni 2006 vom damaligen Präsidenten Jacques Chirac eingeweiht:

„mémorial des soldats musulmans mort pour la France au cours de la Première Guerre Mondiale“

Die Ausrichtung des Gebäudes erfolgte nach Mekka.

„Fritz Bauer. Tod auf Raten“ – Ein Film von Ilona Ziok

By Dontworry [CC BY-SA 3.0 ], from Wikimedia Commons
„Fritz Bauer war der wohl profilierteste Staatsanwalt, den die Bundesrepublik je hatte. Er war engagierter Geburtshelfer der Demokratie, als sie sich aus den Abgründen der Diktatur erhob: In dem von ihm 1952 geführten Remer- Prozess erklärt ein deutsches Gericht den NS-Staat erstmalig zum Unrechts-Staat.

Mit derselben Zielgerichtetheit hat er die Aufhellung und Ahndung der NS-Verbrechen in Gang gesetzt. Als hessischer Generalstaatsanwalt war er der Initiator des Frankfurter Auschwitz-Prozesses, als Verdrängung und Beschweigung noch an der Tagesordnung waren. Da er Zweifel hegte, dass die deutsche Justiz nachdrücklich genug die Auslieferung Adolf Eichmanns fordern und ihn wegen Mordes in vielen tausend Fällen anklagen würde, verriet er den Aufenthaltsort des berüchtigten ,Buchhalters der Endlösung’ an den israelischen Geheimdienst. Dadurch konnte Eichmann in Jerusalem vor Gericht gestellt werden.“

So bewarb die Urania den Film „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ von Ilona Ziok auf Ihrer Internetseite.

Filmplakat (Copyright CV Films)

Ilona Zioks Film kann man nicht einfach kaufen, sondern muss ihn bei „CV Films“ direkt bestellen. Wann wird er in unseren Schulen als selbstverständliches Unterrichtsmaterial gezeigt und zusammen gelesen mit Fritz Bauers Text, dem „größte(n) lebende(n) Zeuge(n) … für ein besseres Deutschland“, dem „größte(n) Botschafter, den die Bundesrepublik hatte“, wie Robert Kempner, stellvertretender Hauptankläger der USA beim Nürnberger Prozeß, Fritz Bauer nannte.

Immer noch lesenswert: Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns (bild: thelen-khoder)

Wenn ein so großer Mensch seine Gedanken so knapp zusammenfasst, fällt es schwer, etwas herauszugreifen. Und so bitte ich Fritz Bauer um Entschuldigung, wenn ich ihn so zu Wort kommen lasse:

1. Zum „Heiligen Römischen Reich (Deutscher Nation)“
Unter VII. auf S. 17: „Tendenzen, die Freiheit abzuschaffen, gab es vor allem in Italien, in Deutschland, in Russland, in Spanien und in Portugal … Diese fünf Länder sind ehemalige Weltreiche, die aber den Anschluß an den modernen Imperialismus nicht gefunden oder verloren haben. Man könnte also ihren Rückgriff auf archaische Weltreichvorstellungen als Ersatz für das Scheitern ihrer imperialen Bestrebungen in der Neuzeit verstehen, als eine Art Cäsarentum, das sie dem modernen Kolonialismus der anderen Staaten entgegensetzten. Die faschisierten Länder West- und Osteuropas sind genau diejenigen, die sich als Erben des römischen Cäsarentums und berufen fühlten, das Weltreich der Cäsaren fortzusetzen.
In Westeuropa bestimmte während des ganzen Mittelalters die Idee des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation die große Politik. Die Deutschen glaubten, eine Mission zu haben, das römische Kaiserreich zu erhalten und fortzusetzen. Ähnliches finden wir in Osteuropa, in Rußland. Das römische Weltreich war zum Schluß geteilt; es gab einen westlichen Teil, dessen Mittelpunkt Rom war, und einen östlichen, dessen Zentrum sich in Byzanz befand. Das byzantinisch-römische Erbe wurde von den russischen Zaren übernommen. Ein guter Teil des russischen Nationalismus und der Vorstellung der Weltmission des Russentums hat hier seine Quelle. Auch Spanien und Portugals Geschichte stand im Bannkreis solcher Ideen, und Mussolini ist nie müde geworden, an das alte Rom zu erinnern.
Das alte Rom war cäsarisch, nicht demokratisch …“.

2. Zu „Ordnungssinn“ und „Sachlichkeit“
Unter X. auf S. 26f: „Die Deutschen wurden auf ihre sachliche Arbeit ausgerichtet. Dem Anspruch des Staates auf Machtentfaltung nach außen und innen entsprach die Forderung nach fragloser, mechanischer Disziplin des Untertanen. Hier galt die Ideologie ,Gesetz ist Gesetz’ und ,Befehl ist Befehl’, sie sicherte Präzision. Weltanschaulicher, moralischer und humanitärer Ballast machten nach der herrschenden Auffassung einen Staat schwach und anfällig. Theorie und Praxis einer doppelten Moral überwucherte – wo sie sich erst einmal breit gemacht hatte – zwangsläufig die zum privaten Gebrauch degradierte Ethik des einzelnen und machte die Bürger zu gefügigen Staatsbürgern, die, indem sie kritiklos den Machtapparat stützten, zu ihrer eigenen Entmachtung beitrugen. Das Gebot der Sachlichkeit schuf ausgezeichnete Beamte, ausgezeichnete Offiziere und ausgezeichnete Handwerker und Arbeiter. Sie funktionierten besser, reibungsloser und widerstandsloser als die Beamten, Offiziere, Handwerker und Arbeiter anderer Länder. Die Präzision, die roboterartige Tüchtigkeit geschah aber auf Kosten des Menschlichen. Das Moralische wurde hintangestellt. Man tat seine Pflicht. Nun ist zwar Pflichterfüllung etwas Schönes und Großes, aber es gibt nicht nur eine Verpflichtung gegenüber der Sachaufgabe, die gestellt ist, sondern auch gegenüber den Menschen.
Es gab einen Dichter in Deutschland, der schon vor über einem Jahrhundert bitter darüber geklagt hat. Hölderlin litt und zerbrach. In seinem Hyperion lesen wir:

,Handwerker siehst du, aber keine Menschen,
Denker, aber keine Menschen,
Priester, aber keine Menschen,
Herren und Knechte, aber keine Menschen.’

Der Deutsche fühlte sich stets verantwortlich für seine Arbeit, er ging in ihr auf, aber die öffentlichen Dinge, das Politische im weitesten Sinne, das alles Zusammenleben zu Hause und mit den Menschen jenseits der Grenzen umfaßt, waren ihm ,ein garstiges Lied’, in das einzustimmen er ablehnte. Er folgte nicht nur im Sinne handwerklicher Tüchtigkeit der Maxime ,Schuster bleib bei deinem Leisten’. Im Dritten Reich haben wir erlebt, daß die Generäle groteskerweise zu erklären pflegten, sie seien Generäle und Offiziere, aber keine Politiker. Die Politik überließen sie Hitler. Für sie, sagten sie, trügen sie keine Verantwortung. Das waren Generäle, aber keine Menschen.
Man hat oft zwei Typen europäischer Menschen unterschieden; der eine Typus denkt vorzugsweise an Ordnung, der andere an Freiheit. Der Rechtsphilosoph Gustav Radbruch, Justizminister der Weimarer Republik, …, schrieb einmal, dem Menschen mit Ordnungssinn verdankten wir Großes; er könne aber zuzeiten zu kulturbedrohender Übertreibung neigen. …“

Ernst Klees „Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945“ führt sehr viele deutsche Juristen auf – Fritz Bauer aber nicht. Er war es vor 1933 und nach 1945, aber während des häufig immer noch mit dem Propagandawort der Nazis bezeichneten „Dritten Reiches“ war der Hessische Generalstaatsanwalt eben „nichts“, war ein Flüchtling.

Weil er wusste, vertrat, lebte, vorlebte und uns allen ins Stammbuch schrieb, „dass es in unserem Leben eine Grenze gibt, wo wir nicht mehr mitmachen dürfen.“

Fritz Bauer:

„Eine Politik im Dienste des Rechts eines jeden auf Glück wird aber nicht nur in politischen Zirkeln, durch Diskussionen und Wahlen getrieben. Jede Stunde des Alltags gibt allen Gelegenheit dazu, zu Hause, bei der Arbeit, auf der Straße, im Umgang und in Zusammenarbeit mit den Menschen aller Stände, Rassen und Weltanschauungen. Goethe hat einmal gesagt: ,Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst.’ Leben meint Leben und Lebenlassen, heißt das Leben und alle Menschen lieben. Das ist, gerade weil es mitunter recht schwerfällt, jedenfalls heroischer, als die Menschen zu quälen, zu plagen und totzuschlagen.“

Zum 115. Geburtstag von Fritz Bauer stellt „CV Films“ ihren Film „Fritz Bauer. Tod auf Raten“ von Ilona Ziok (Weltpremiere 2010 auf der Berlinale, mehrfach ausgestrahlt von 3SAT, PHOENIX und dem SWR in Deutschland und auf vielen internationalen Festivals und TV-Sendern, bis zur kommenden Sonntagnacht kostenlos auf YouTube ein.

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„Bitte klicken Sie dazu den folgenden Link:
https://www.youtube.com/channel/UC1t3kuGEnXBFdgbwvr-v3ag?feature=em-share_video_user“, heißt es in einer Nachricht der Produktionsfirma. Nähere Informationen zum Film findet man unter www.fritz-bauer-film.de.

Verdun – das Beinhaus von Douaumont

Das Beinhaus von Douaumont. Im Vordergrund ein Teil des Friedhofs mit 16.142 Gräbern französischer Soldaten. (foto: zoom)

Als wir gestern die acht Kilometer zum Schlachtfeld vor Verdun hinauf radelten, näherten sich die Temperaturen den 30°C und am Ende des Tages fühlten sich die geschätzt 20 Gesamtkilometer wie 60 an.

Verdun, so hatte mich zu Hause ein Bekannter gewarnt, lohne sich nicht. Das sei doch alles nur Weltkriegsstourismus.

Wir radeln also als „Weltkriegstouristen“ den Aufstieg im ersten Gang zum Mémorial de Verdun (dem eigentlichen Weltkrieg I Museum) und dann weiter zum Ossuaire de Douaumont (Beinhaus von Douaumont).

Beinahe symbolisch kam mir ein Haufen mit weggeworfenen Müll am Wegrand vor.

Am Wegrand weggeworfen (foto: zoom)

Am nächsten Tag sitze ich hier vor dem Notebook und habe meine Gedanken noch nicht sortiert. Der Besuch hat mich beeindruckt, so sehr dass wir gleich noch einmal losfahren werden, um weitere Orte anzusehen: zerstörte Orte, Gedenkorte, Monumente …

Später mehr …

In Memoriam Christa Päffgen aka „Nico“ – *16.10.1938 · †18.07.1988

Ihr Name ist unlösbar mit der Band „The Velvet Underground“ verbunden. Dabei sang sie lediglich drei Songs auf der berühmten Platte mit dem Bananen-Cover. Die Sängerin Nico, geboren als Christa Päffgen in Köln, war einer der ersten Popstars aus Deutschland: Sie modelte in Paris, spielte bei Fellini und gehörte zu Andy Warhols Factory.

https://www.youtube.com/watch?v=9pMuAgsZ2oo
.

Nach ihrer kurzen Zeit bei „The Velvet Underground“ wollte Nico sich als eigenständige Musikerin etablieren. Der kommerzielle Erfolg der von ihr initiierten Projekte blieb allerdings aus.

Die Künstlerin war seit frühester Jugend Drogen jeglicher Art nicht abgeneigt. Der exzessive Lebenswandel forderte seinen Tribut; so war der daraus resultierende schlechte körperliche und gesundheitliche Zustand ein Grund für den frühen Tod der Sängerin. Am 18. Juli 1988 stürzte sie bei einer Fahrradfahrt auf Ibiza und starb in Folge eines zu spät erkannten geplatzten Aneurysmas am selben Tag im Krankenhaus.

2017 drehte die italienische Regisseurin Susanna Nicchiarelli den Spielfilm Nico, 1988 mit Trine Dyrholm in der Titelrolle. Das Roadmovie spielt in Paris, Prag, Nürnberg, Manchester, in der polnischen Provinz und an der rumänischen Küste. Es widmet sich den letzten Lebensjahren von Nico.

Der Film erscheint am 18.07.2018 – Nicos Todestag – in den deutschen Kinos.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=38RBdHtWkWo

Filmrezension DLF, 14.07.2018 (Hartwig Tegeler)

30. Todestag der Pop-Ikone Nico – Falten, Verfall, Erinnerungen

Sie war erstes deutsches Supermodel, Schauspielerin, Muse von Andy Warhol und Sängerin der Gruppe „The Velvet Underground“: die Kölnerin Christa Päffgen. Als Nico beflügelte sie die Popkultur, doch ihr Ende war tragisch. Das Roadmovie „Nico, 1988“ gibt Einblick in ihre letzten Lebensjahre.

(…)

„Nico, 1988“, diese filmische Dekonstruktion dieser Ikone der Pop-Kultur, also das Hintersichlassen einer falschen Vorstellung, ist grandios. Und Trine Dyrholm als Nico – wow!

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=CZsufFLwMmY

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Und ja, weil qua TagesDatum ins Dekadenraster passend:
(The) Grateful Dead veröffentlichten am 18.07.1968 die ziemlich abgefahrene LP Anthem of the Sun

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=BkKJnDnAFkE

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… schätze die Scheibe sehr. Stammplatzgarantie für nen Transfer auf ne einsame Insel 🙂

Umleitung: Versuchsläufe für den Faschismus? Außerdem Datenschutz, rechtsextremer Terror, eine erodierende CDU/CSU, künstliche Dummheit und mehr …

Blick aus dem Fenster. Keine Angst, das war vor Tagen.
Blick aus dem Fenster. Keine Angst, das war vor Tagen. (foto: zoom)

Fintan O’Toole: Trial runs for fascism are in full flow. Babies in cages were no ‘mistake’ by Trump but test-marketing for barbarism … irishtimes

Datenschutzkonferenz: Herzlich willkommen auf dem offiziellen Webauftritt der Datenschutzkonferenz (DSK), dem Gremium der unabhängigen deutschen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder … dsk

NSU-Prozess: Weiter Risiko von rechtsextremem Terror … bnr

CDU und CSU erodieren: Die Union streitet sich zugrunde … postvonhorn

Gesucht: Eine Opposition mit Schwung und Selbstbewußtsein … misik

Ein Zweifel: Kann man Religionswissenschaft im Internet fair diskutieren? … scilogs

(Vor-)Wissenschaftlich Recherchieren mit Wikipedia? Aufgabe von Lehrenden in der Schule, spätestens aber an der Universität, sollte es sein, die alltäglich gewordene Verwendung der geschilderten Kombination Google/Wikipedia/YouTube nicht zu verdammen oder gar zu verbieten, wie es vielleicht manchmal noch geschieht, sondern auf die Beschränkungen dieses Zugangs hinzuweisen … publicHistory

Die Wikipedia-Sperre in der Türkei zensiert unser aller Wissen: Wohin wir auch schauen, die Zensurmaßnahmen werden häufiger und perfider. Vielfach findet sie im Verborgenen statt. In den letzten Monaten haben sowohl die russische als auch die iranische Regierung Versuche unternommen, den Messenger-Dienst Telegram zu blockieren … netzpolitik

Zeit des Stillstands: Andreas Maiers Roman „Die Universität” … revierpassagen

Künstliche Dummheit: „Cortana, mach‘ endlich hin“, drängelte Alexa, „die nächsten Kurznachrichten müssen raus. Die ersten fragen schon nach“. Cortana schnippte: „Spiel‘ Dich nicht so auf. Das Wetter ist längst abrufbar. Und die Nachrichten-Aufhänger sind doch sowieso dieselben wie die von Siri“ … charly&friends

Masterplan Mobilität: Die angebliche „Verkehrswende“ ist nur vorgeschoben – es sollen „Fördertöpfe“ abgegrast werden … doppelwacholder

Schulpolitik: Überall in NRW gibt es Gesamtschulen, nur im „prägallischen Dorf“ namens Hochsauerlandkreis nicht … sbl