Nachts im Hochsauerland: Kaninchendieb in Wenholthausen überführt. „Fuck u.A:C:S:B“: Graffiti an Polizeidienststelle in Medebach..

In flagranti crimine: Meister Reineke (foto: polizei hsk)
In flagranti crimine: Meister Reineke (foto: polizei hsk)

Eslohe (ots) – In der letzten Woche waren plötzlich über Nacht zwei Zwergkaninchen aus dem Freilaufgehege in einem Garten am Darreweg in Wenholthausen verschwunden.

Eine Schublade vom Stall war leicht geöffnet. Als dann kurze Zeit später in der Nachbarschaft ebenfalls zwei Kaninchen fehlten, wurde zunächst die Polizei eingeschaltet.

Jetzt ist der Dieb überführt und namentlich bekannt. Es ist „Meister Reineke“.

Dank einer Infrarot-Kamera konnte ihn ein Anwohner aufnehmen. Das Foto liefert den eindeutigen Beweis.

Medebach (ots) – Am vergangenen Wochenende beschmierten unbekannte Täter ein Bürogebäude am Marktplatz, in dem sich unter anderem auch die Polizeidienststelle des Bezirksdienstes befindet, mit Farbe. Sie schmierten „Fuck u.A:C:S:B“ auf eine Wand. Hinweise bitte an die Polizei in Winterberg, Tel. 02981-90200.

Umleitung: Offener Brief an die GEMA und ein ganzer Rattenschwanz von Links

Strandkorb-Kultur mit Zigaretteneimer im Bibertalbad (foto: zoom)
Strandkorb-Kultur mit Zigaretteneimer im Bibertalbad (foto: zoom)

Offener Brief an die GEMA: ich schreibe Ihnen diesen Brief um auf einen massiven Fehler aufmerksam zu machen: Sie kassieren Geld für Arbeit, die weder Sie noch Ihre Mitglieder getan haben … c2h5oh

Eine Grundsatzentscheidung hat der Bundesgerichtshof am 31.5.2012 verkündet: Der Deutsche Journalisten-Verband/DJV hatte gemeinsam mit ver.di gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Springer-Verbands geklagt … heikerost

Aberglaube: US-Bevölkerung fest im Griff des Kreationismus … hpd

Sensationell! „ein erstklassiges Stück dieser Form des Journalismus“: Jeder, der auch nur hin und wieder die Zeitung liest oder die Tagesschau guckt, weiß, dass Israel dem Iran für den Fall seiner nuklearen Bewaffnung einen Militärschlag gegen seine Atomanlagen androht … jurga

Wahn und Wirklichkeit: Jakob Augstein kann Kritik und antisemitische Verschwörung offenbar nicht mehr sauber trennen … publikative

LINKE – Wackeliger Kompromiss: Ob das neue Führungsduo der LINKEN die Partei wieder aus dem inneren Streit heraus in den Kampf um politische Ziele führen kann, ist eine offene Frage … nachdenkseiten

Die Linke: Einsam und hilflos … postvonhorn

Soviel Einheit war nie: Es gab 2012 keinen Krieg. Aber “Die Linke” stellt sich heute die gleiche Frage, die sich auch die USPD seit 1918 stellte … wiesaussieht

Der erste chemische Schaltkreis der Welt: ein Computer, der die Sprache der Zelle spricht … wissenslogs

Wählen mit 16: “Welche Spasten wählst du Diggah?!” – unsere Jugend als Mitbestimmer … ruhrbarone

Labyrinth aus Liebe und Lügen: William Boyds Roman “Eine große Zeit” … revierpassagen

Öffnungszeiten des Freibades Neheim: Aufgrund der Witterung bestehen für das Freibad Neheim bis einschließlich Freitag verkürzte Öffnungszeiten … neheimsnetz

“Das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises ist eines der innovativsten Ämter in NRW”: erstaunlich ist da nur, dass in den letzten Monaten mehrere Ärztinnen und Ärzte dieses Amt verlassen haben … sbl

Kommunalpolitik: Auch künftig keine Zweitwohnungssteuer in Medebach … derwesten

Gras wachsen hören II: Winterberg, Hallenberg, Medebach – neue Pläne für das Schulsystem? Nicht-öffentliche Beratung im Haupt- und Finanzausschuss.

Hauptschule Siedlinghausen - jetzt Verbundschule (archiv: zoom)
Hauptschule Siedlinghausen – jetzt Verbundschule (archiv: zoom)

Die Stadt Winterberg hat anscheinend neue Pläne zur Gestaltung ihrer Schullandschaft.

Hatte Bürgermeister Werner Eickler mit dem Alleingang „Verbundschule Siedlinghausen“ die Bürgermeister der Nachbargemeinden in Olsberg, Medebach und Hallenberg alarmiert und für Verstimmung im hohen Hochsauerland gesorgt, will Winterberg nun gemeinsam mit Medebach und Hallenberg an einer neuen Schulstruktur zimmern.

Hier die Zeichen an der Wand:

Am 29. November 2011 fand die 13. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (Winterberg) statt. In der Niederschrift heißt es unter anderem:

„Vor Einstieg in die Beratungen der Tagesordnung bittet Bürgermeister Eickler darum, die Tagesordnung um den neuen  nicht-öffentlichen Punkt 4: „Schulentwicklungsplanung einer Nachbarstadt, hier: Beteiligung der Stadt Winterberg“ im Wege der Dringlichkeit zu erweitern. Dieser Bitte entspricht der Haupt- und Finanzausschuss einvernehmlich.

Sechs Wochen später skizziert der Bürgermeister die Schulentwicklung seiner Stadt in der Neujahrsansprache vom  6. Januar 2012 (Hervorhebungen und Zwischenüberschriften von uns):

Verbundschule Siedlinghausen genehmigt
„Im Januar wurde unsere neue Verbundschule Winterberg-Siedlinghausen genehmigt
und die eingegangenen Anmeldungen der Schüler bestätigen unser neues Angebot.“

Busverbindungen als Problem
„Aber: Wir mussten für optimalere Busverbindungen auch mehr Geld bereitstellen, da Eltern die Entscheidung, ihr Kind an unserer Verbundschule anzumelden auch davon abhängig machten, dass es keine ein- oder zweistündigen Wartezeiten in Siedlinghausen oder Winterberg gibt. Und in einer Werbebroschüre machten wir deutlich, dass die Entscheidung, das Kind in Winterberg oder in Siedlinghausen zur Schule zu geben, gleichzeitig einen Beitrag zur Standortqualität liefert. Denn: Wer sein Kind in die Schulen vor Ort schickt, erhöht die Chance, dass diese Schulen bleiben. Und im Hinterkopf sollte man behalten -auch die Chance dass der Arzt bleibt, die Apotheke, der Arbeitsplatz-¦“

Sind die beiden Verbundschulen zukunftsfähig
?
„Und wenn wir uns insbesondere unter diesen Aspekten einmal fragen, wie es unterhalb des Gymnasiums Winterberg-Medebach um die Zukunftsfähigkeit der zwei Verbundschulen in der Region Hallenberg und Medebach sowie Winterberg bestellt ist?“

Strukturen wurden uns „aufgedrückt“ – Missstimmung

„Nun, im Prinzip waren die Hallenberger und Medebacher vor 4/5 Jahren und wir in Winterberg in 2010 aufgrund der jeweils „kränkelnden“ Hauptschulen zum Handeln gezwungen, wurden uns jeweils von außen neue Strukturen „aufgedrückt“ und jeweils der oder die anderen waren nicht gerade darüber erfreut.“

Nicht abzuwarten, bis man uns wegen des drohenden weiteren 20 – 25%igen Schülerrückgangs (dann quasi zum 3. Mal) von außen „Strukturen aufdrückt“
„Jetzt aber gilt es, Vergangenes hinter uns lassen. Denn für unsere drei Städte muss es gemeinsame Aufgabe sein, nicht abzuwarten, bis man uns wegen des drohenden weiteren 20 – 25%igen Schülerrückgangs (dann quasi zum 3. Mal) von außen „Strukturen aufdrückt“, sondern die Chance zu nutzen, die Strukturen gemeinsam und selbst zu gestalten – so lange das noch geht. Denn wir brauchen auch „morgen und übermorgen“ unterhalb des Gymnasiums attraktive Bildungsangebote, um die Kinder im „Süd-Ost-Zipfel“ des Hochsauerlandkreises zu halten, die letztlich ja auch die Arbeitsplätze „von morgen“ in unserer Region belegen sollen.“

Treffen der drei Bürgermeister
„Ja, die Zukunft der Interkommunalen Zusammenarbeit – es ist gut, dass alle Fraktionsvorsitzenden unserer drei Städte Hallenberg, Medebach und Winterberg sich mit den drei Bürgermeistern getroffen haben, um einen Weg für die Zukunft zu finden.“

Nun können wir uns alle Gedanken machen, was  in den Köpfen der Beteiligten vor sich geht und welche Sachverhalte in nicht-öffentlichen Sitzungen verhandelt werden.

Fest steht:

  • Verbundschulen sind seit dem NRW-Schulkompromiss von 2011 nicht mehr Teil des NRW-Schulsystems, obwohl schon errichtete Verbundschulen einen Bestandsschutz, aber eigentlich keine Zukunft haben.
  • Die Schülerzahlen im Hochsauerland sinken dramatisch.
  • Auf der Fläche von Winterberg, Hallenberg und Medebach sind viele Schulsysteme über viele Orte verteilt.
  • Die logistischen Anforderungen des Schülerbusverkehrs widersprechen teilweise diametral den organisatorischen und pädagogischen Erfordernissen der einzelnen Schulen und der Schülerschaft.
  • Eine offene bildungspolitische Diskussion findet nicht statt.

Umleitung: Von der Evolution des Lebens zum Brauhaus, das ein Rathaus war und mehr.

Unilever Haus Hamburg (foto: annerose)
Unilever Haus Hamburg (foto: annerose)

Evolution – Die Entstehung des Lebens: War Ihnen bekannt, warum es schwangeren Frauen regelmäßig übel wird, warum wir Fieber bekommen, fünf Finger haben, oder was sich hinter dem Wort „Blutsverwandtschaft“ verbirgt? … hpd

Newt Gingrich’s gay sister backs Obama for 2012: Candace Gingrich-Jones says she disagrees with her brother on gay rights issues … guardian

Angela Merkel schwimmt auf einer Welle dumpfer Vorurteile und clever gemachter Propaganda: und viele Opfer schwimmen mit … nachdenkseiten

Bitte disst die SchülerVZ-Chefs: Mit dem App “VZ Pausenhof” sollen Kinder ab 10 Jahren ihre Kollegen auf dem Pausenhof bewerten.”VZ Pausenhof” wirbt mit den Porträtfotos dreier Kinder und so ‘ner Art Buttons, die dem “Gefällt-mir”-Knöpfen von Facebook ähneln. Das Motto ist “Top oder Flop?” und es kann ein gesenkter Daumen vergeben werden … ruhrbarone

Sauerland unter Korruptionsverdacht: In Duisburg nichts Neues … jurga

SPD I: Was wird aus Hannelore Kraft? Man fragt sich, womit sie sich dieses Abstimmungsergebnis verdient hat. Bisher ist sie bundespolitisch nicht besonders aufgefallen. In den inhaltlichen Debatten der SPD hat sie sich auffällig zurückgehalten. Richtungsweisende Äußerungen zu bundespolitischen Themen waren von ihr kaum zu hören … postvonhorn

SPD II – Helmut Schmidt gegen deutsche „Kraftmeierei“: Sein Elder-Statesmenhaftes Getue finde ich bisweilen auch für einen bald 93-neunzigjährigen etwas dick aufgetragen und von aufgeblasener Arroganz nicht immer leicht zu unterscheiden. Aber was der deutsche Ex-Kanzler da beim jüngsten SPD-Parteitag hingelegt hat, das würde man sich schon mal von einem jüngeren, amtierenden Regierungschef wünschen … misik

Trübe Gedanken im Dämmerlicht: Die Kultur und die Ruhe vor dem Sturm. „Wer genau in die Gespräche hört, die Kulturpolitiker führen, die Finanzpolitiker führen, die Politiker ganz allgemein führen, der bekommt ohne Schwierigkeiten mit, dass wir uns im Auge eines Orkans befinden, der nicht nur dazu in der Lage ist, die Kultur aus der Fläche in der Republik zu radieren, sondern uns auf Jahre die Kultur zur gleichermaßen kostbaren wie kostspieligen Privatsache zu machen, die öffentliche Hand von dieser Infrakstruktureinrichtung komplett zwangszubefreien und sie denen zu überlassen, die noch mit ausreichend Finanzmitteln ausgestattet sind, sich solches Luxusgut leisten zu können.“ … revierpassagen

Ohne Einsatz von Herbiziden: Schafherde macht Giftstaude den Garaus … doppelwacholder

Accord on bleu NEWS: oder “Nichts ist so beständig wie der Wandel” … neheimsnetz

Null Bewerbungen für Stellen – eine Interessentin für Stipendium:
Keine besondere Attraktivität scheint das Kreisgesundheitsamt des HSK auszustrahlen. In der Sitzung der Gesundheits- und Sozialausschusses am Mittwoch war zu erfahren, dass im Kreisgesundheitsamt mehrere Arztstellen frei sind. Man habe bereits bundesweite Anzeigen geschaltet, u.a. im Deutschen Ärzteblatt, aber keine einzige Bewerbung erhalten … sbl

Macht Rathäuser zu Brauhäusern: „Am Freitag fließt es, das erste „Trolls“ aus dem Zapfhahn im neuen Brauhaus Medebach. Zwar erstmal nur für geladene Gäste, aber schon morgen, Samstag, feiert das Brauhaus dann ab 17 Uhr auch ganz offiziell Eröffnung. Das ehemalige Rathaus ist nach dem Umbau innen wie außen nicht mehr wirklich wiederzuerkennen“ … WpWinterberg

Die Schülerstatistik von NRW: Hauptschulen verlieren landesweit. Die Situation vor Ort in Winterberg und Nachbargemeinden. Wohin sind die Hallenberger Realschüler verschwunden?

Hauptschule Siedlinghausen bald mit Realschulzweig? (archiv: zoom)
Eine Schulform strauchelt: Hauptschule Siedlinghausen bald mit Realschulzweig? (archiv: zoom)

Heute Mittag hatten wir die Pressemeldung des Statistischen Landesamts veröffentlicht, waren aber noch nicht genauer auf das Zahlenwerk eingegangen. Da sich die Erhebung auf einen Zeitraum von 30 Jahren bezieht, lässt sich sehr gut ein langfristiger Trend für die Schulformen herauslesen.

Für die Hauptschulen ist der Einbruch mehr als dramatisch. Besuchten im Schuljahr 1980/81 noch 623 974 Schülerinnen und Schüler diese Schulform, sind es in diesem Schuljahr lediglich 188 055 Schüler. Im Vergleich zum letzten Schuljahr betrug der Absturz 6,7 Prozent. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass die Hauptschule am Ende ist. Den Bildungspolitikern, die zur Zeit noch meinen, die Hauptschule retten zu können, muss man sagen, dass sie einen aussichtlosen Bergauf-Kampf führen – Steilwand ohne Haken und Sicherung.

Es ist dabei wichtig, Ursache und Wirkung nicht zu verwechseln. Der Niedergang der Hauptschule liegt nicht an den uneinsichtigen Eltern, die ihre Kinder nicht an dieser Institution anmelden. Die Eltern haben vielmehr verstanden, und sei es nur intuitiv, dass das deutsche Schulsystem sozial selektiert, und sie wollen ihre Kinder nicht auf die Abwärtsrutsche setzen.

In den letzten Jahren hat es darüber hinaus genügend nationale und internationale Studien und wissenschaftliche Untersuchungen gegeben, die Mängel des bundesdeutschen Bildungssystems schonungslos offen gelegt haben.

Die CDU in NRW ist für ihre Ignoranz gegenüber diesen Entwicklungen und Einsichten von den Wählern abgestraft worden.

Zurück zu den Zahlen, hinein in den Regierungsbezirk Arnsberg.

Hier besuchten 1980/81 noch 139 828 Schüler die Hauptschule. Heute sind es lediglich 41 854. Setzen wir 1980/81 als 100%, so sind es 2010/2011 30%. Gegenüber dem vergangenen Schuljahr beträgt der Absturz 7,3 Prozent. Das sind 0,6 Prozent mehr als der Landesdurchschnitt.

Kampf der Standorte – bildungspolitische Dynamik hinter dem Rücken der Akteure
Gehen wir nun zu Winterberg, Hallenberg, Medebach, Olsberg und Brilon.
Diese Orte sind lokal interessant, weil sich hier mit der Einrichtung von Realschulzweigen auf Gemeindeebene ein Kampf um die Schüler entwickelt hat, nachdem der Kreis nach unserer Kenntnis in den letzten Jahren keinerlei koordinierende Schulpolitik betrieben hat. Die Rache des unerledigten Gegenstandes und vielleicht auch der Hochmut des Kreises haben zu großer bildungspolitischer Dynamik hinter dem Rücken der Akteure geführt.

Zurück zu den Zahlen, auf nach Winterberg, Medebach, Hallenberg. In diesem Teil des HSK ist das Rumpfgymnasium Medebach mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg zu einem Schulzweckverband zusammengelegt worden worden. Ein Unikum in der Bildungslandschaft NRWs, welches der Stadt Medebach zur Zeit den Erhalt einer „höheren“ Bildungseinrichtung sichert. Außerdem wurde an die Hauptschulen Hallenberg/Medebach ein Realschulzweig angedockt, um unter anderem ein Ausbluten nach Hessen hin zu verhindern.

Wo sind die Hallenberger Realschüler?
Die Realschüler sucht man in der Statistik für Medebach und Hallenberg allerdings vergeblich. Und das liegt an folgendem Vorgehen des Statistischen Landesamtes:

unter Bezug auf Ihre heutige Anfrage kann ich Ihnen mitteilen,
dass in der amtlichen Schulstatistik die Schüler in den sog.
Verbundschulen entsprechend der Schulform gezählt werden.

D. h., dass Schüler im Realschulzweig einer Hauptschule als
Hauptschüler (und umgekehrt) gezählt werden.

Es gibt keine eigene Kategorie für die Hallenberger und Medebacher Realschüler als Zweig der Hauptschule. Allerdings, so eine Mitarbeiterin von IT.NRW, würden diese, jetzt  als Hauptschüler geführten Schülerinnen und Schüler, in der „Schulabgängerstatistik“ dann wieder als Realschüler korrekt auftauchen.

So haben wir in Winterberg, Hallenberg und Medebach zur Zeit keine Realschüler in der Statistik.

Mit -11,1 Prozent sind die beiden Winterberger Hauptschulen in diesem Schuljahr ganz dramatisch eingebrochen.

In Medebach wird die Haupschule statistisch nicht geführt, sondern in Hallenberg. Dadurch ist der Zuwachs der Hallenberger Hauptschüler zu erklären. Rechnen wir die Schülerzahlen für 1980/81 von Medebach(412) und Hallenberg(278) zusammen, erhalten wir 690 Schüler der Hauptschulen vor 30 Jahren, heute sind davon noch 354 geblieben.

Wenn wir den Winterberger Verlust als dramatisch bezeichnen, so müssen wir die Entwicklung der Olsberger Hauptschule mit dramatisch² etikettieren: -19,3% im Vergleich zum letzen Jahr. Der Trend über die vergangenen 30 Jahre geht von 557 auf 192.

In Brilon verloren die Hauptschulen im Vergleich zum vergangenen Schuljahr 7,7 Prozent ihrer Schüler. Hier ist eine neue Verbundschule mit einem Realschulzweig eingerichtet worden, der gegen die konfessionelle alte Realschule als Konkurrenz antreten wird.

Konkurrieren werden in Zukunft die Schulstandorte Hallenberg/Medebach, Winterberg, Olsberg und Brilon im nächsten Schuljahr mit schon lange existierenden(Olsberg, Marienschule Brilon) Realschulen und neuen Realschulzweigen(Hallenberg, Winterberg-Siedlinghausen, Brilon).

Gewinnen werden die Bürgermeister, die nicht nur Zahlen lesen können, sondern auch die langfristigen Trends und ihre Ursachen erkennen.

Das komplette Zahlenwerk gibt es hier als PDF.

Verzwickte Schulpolitik: Winterberg prescht vor. Was macht Olsberg?

Das Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg. Zwei von vier Seiten. (foto: zoom)
Das Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg. Zwei von vier Seiten. (foto: zoom)

Das Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg eröffnet heute mit einer vierseitigen „Information aus Rathaus und Stadt“ zur „Bewegung in der Schullandschaft“. Im Internet ist das Mitteilungsblatt unter www.mitteilungsblatt-winterberg.de zu erreichen. Die heutige Printausgabe ist allerdings noch nicht eingestellt.

Update 22. 10.: Die „Bewegungen in der Schullandschaft“ sind ab heute als PDF-Datei abzurufen.

Die Stadt Winterberg rechtfertigt auf diesen vier Seiten ihre aktuelle Schulpolitik. Mit dem Schuljahr 2011/12 soll es in Siedlinghausen, einem Ortsteil von Winterberg, einen einzügigen Realschulzweig an der dortigen Hauptschule geben. Die Hauptschule Winterberg-Kernstadt soll mittelfristig geschlossen werden. Winterberg hatte noch nie eine Realschule, sondern gab sich bislang mit zwei Hauptschulen und einem Gymnasium zufrieden.

Die Bürgermeister der Nachbargemeinden waren nicht sehr erfreut, da sie um ihre eigenen Schulstandorte, im Konkurrenzkampf um die Schülerinnen und Schüler vor dem Hintergrund sinkender Schülerzahlen, fürchten. Insbesondere Bürgermeister Grosche (Medebach) und Kronauge (Hallenberg) fühlten sich durch ihren Kollegen Eickler nicht ausreichend und rechtzeitig informiert.

Zur Zeit erwägen sie nach unserem Kenntnisstand eine Klage gegen die Winterberger Schulpläne.

Wir hatten hier im Blog Mitte September einige Überlegungen angestellt und die Beschlussvorlagen einer gemeinsamen (Krisen-) Ratssitzung der Medebacher und Hallenberger Städte verlinkt.

Wir gehen an dieser Stelle nicht darauf ein, was die Argumentation der Stadt Winterberg sagt, sondern darauf, was sie nicht anspricht.

Winterberg argumentiert explizit in Richtung Medebach und Hallenberg und nennt kein einziges Mal das „O“-Wort. O wie Olsberg.

Der Hallenberg/Medebacher Realschulzweig muss in der Tat nicht unbedingt befürchten, dass ein größeres Schülerpotential nach Siedlinghausen gezogen wird. Viel größere Sorgen muss sich die Realschule Olsberg machen, die bislang mit Schülerinnen und Schülern aus Siedlinghausen in fast Klassenstärke „beliefert“ wird. Auf diese Schülerklientel zielt der neue Realschulzweig, nicht auf die hessische Grenzregion.

Die Hauptschule Siedlinghausen zieht schon jetzt viele Schülerinnen und Schüler von jenseits der Gemeindegrenzen. Sie hat als Hauptschule einen guten Ruf. Jetzt wird sie die „Siedlinghäuser“ im Ort halten. Pech für Olsberg.

Doppeltes Pech für Olsberg: Denn in Brilon hat sich neben der konfessionellen Realschule nun auch ein weltlicher Zweig etabliert. Schüler, die bislang statt in die Marienschule zu gehen nach Olsberg pendelten, werden in Zukunft ebenfalls wegfallen.

Olsberg müsste eigentlich bildungspolitisch in Flammen stehen. Merkwürdigerweise haben wir vom dortigen Bürgermeister Fischer  noch gar nichts gehört und gelesen (Falls wir etwas überlesen haben sollten, bitten wir um Nachricht).

Die Ruhe an der Ruhr scheint angesichts der möglicherweise dramatischen Lage befremdlich.

Oder hat Olsberg einen Joker im Ärmel?

Jetzt geht es ganz schnell: Landal Winterberg kann gebucht werden

So sieht der Empfang im Landal oberhalb der Mosel aus. (foto: moseltour)
So sieht der Empfang im Landal "Sonnenberg" oberhalb der Mosel aus. (foto: moseltour)

Die Ferienhäuser und Appartements im Landal Winterberg können jetzt im Internet gebucht werden. Zur Zeit floriert zwar noch der Baustellen-Tourismus der Einheimischen, aber die Landal-Macher scheinen fest entschlossen, schon in der kommenden Ski-Saison mitzumischen und zu cashen.

Von Reise-freudigen Sauerländern, die sich in anderen Landal-Objekten umgesehen haben, wird uns berichtet, dass  die Ferienparks die Rundumversorgung ihrer Gäste vom Waschsalon bis zum Lebensmittel-Laden anstreben.

Das Winterberger Landal verfügt als Alleinstellungsmerkmal über die direkte Anbindung an das Ski-Karussel. Für die Einheimischen könnten sich die beliebten Flutlicht-Nächte an Möppis Hütte zwar verändern, aber aus der Vogelperspektive prophezeie ich mal, dass das Gran Dorado gegen dieses geniale Projekt keine Chance hat.

In Medebach werden all‘ die Niederländer landen, die im Landal Winterberg kein Plätzchen mehr buchen konnten.

Offen bleibt die Frage, wie groß der Spin-Off für die Winterberger Tourismus-Wirtschaft sein wird.

Landschaft ist genug verbraucht – jetzt müssen die Kassen klingeln ;->

Umleitung: Von Brot und Spielen über PPP, WM und NRW zur Null-Nachricht.

Publikumsbeschimpfung: Brot und Spiele … doppelwacholder

Gilt das auch für Winterberg?: PPP Kampagne – Offenlegung der Verträge … attac

Vergessene Themen: Initiative Nachrichtenaufklärung … ruhrbarone

Deutschland vs Australien: Schiedsrichter bestochen 😉 … pottblog

Fußball Weltmeisterschaft 2010: Deutsche Elf nicht teutsch genug … nrwrechtsaußen

NRW nach den Wahlen: Im Herbst schlägt die Stunde … WirInNRW

Die Null-Nachricht: „Interessante Diskussion mit dem Weihbischof“ … was war da interessant? Fragen wir … die WpWinterberg

Die Neuordnung des ärztlichen Notdienstes. Kein Grusel-Szenario.

Das Podium im großen Sitzungssaal des Kreistags in Meschede (Foto: zoom)
Das Podium im großen Sitzungssaal des Kreistags in Meschede (Foto: zoom)

Meschede. Ich hatte gestern nur sehr knapp von der Veranstaltung der Sauerländer Bürgerliste(SBL) zur Neuorganisation des hausärztlichen Notdienstes berichtet. Hier der Nachtrag.

Knapp 50 Besucher erhielten von den Teilnehmern auf dem Podium kompakte und detailierte Einblicke in die jetzige und künftige Notfallversorgung der Patientinnen und Patienten im Hochsauerlandkreis. Der Abgeordnete Reinhard Loos betonte zu Beginn der Veranstaltung, dass die SBL ursprünglich „dem Kreis eine solche Diskussionsrunde“ vorgeschlagen hätte. „Die wollten aber nicht“, so Loos, so habe die SBL die Sache selbst in die Hand genommen. Die Veranstaltung sei als „offenes Forum“ geplant.

Update: Den informativen Einstieg in das Thema habe ich gerade als PDF erhalten: Präsentation von Reinhard Loos in Meschede

Diese Offenheit hatte einen Vorteil und einen Nachteil.

Der Vorteil: Die Diskussionen verliefen sehr sachlich und unaufgeregt, die Schilderungen und Einlassungen der teilnehmenden Ärzte und Ärztefunktionäre waren nach meinem Eindruck ehrlich, unverstellt oder wie man heute sagt „authentisch“.

Der Nachteil: Kontra-Positionen, so vorhanden, traten nicht scharf zu Tage. Es fehlte der produktive Streit, die Zuspitzung, die oft nötig ist, um Positionen zu verdeutlichen. Es fehlte weiterhin eine „Aktionsorientierung“. Man ging klüger nach Hause, aber wusste nicht, was oder ob man etwas machen unternehmen sollte. Der Vorschlag eines Pfarrers im Ruhestand über Vernetzungen und eine politische Bewegung nachzudenken, um doch noch eine zentrale Notfall-Praxis nach Meschede oder Olsberg zu holen, verlief folgerichtig im Sande.

Einige Positionen der Podiumsteilnehmer

Dr. med. Frank Koslowski, Arzt für HNO-Heilkunde, Mitglied der Kammerversammlung, Brilon:

Die Demografie zwinge dazu umzudenken: „Nicht nur die Patienten, sondern auch die Ärzte werden im Durchschnitt immer älter“.

Mehr ältere Patienten bedeuteten

  • mehr chronische Erkrankungen
  • mehr akute Erkrankungen
  • häufigere Arztbesuche
  • schlechtere Mobilität

und erforderten eine ortsnahe Versorgung.

Dr. med. Friedhelm Schmitten, Facharzt für innere Medizin, Vorsitzender des Ärztevereins Meschede, Bestwig-Ramsbeck:

Der Rettungsdienst 112 und der kassenärztliche Notdienst sollten wie im Marsberger System zumindest teilweise zusammengelegt werden. Die Medizin der Zukunft werde weiblich. Schon 65% aller Studienanfängerinnen in diesem Fach seien Frauen, und die wollten als Notfall-Ärztinnen nicht allein durch die Nacht fahren.

Annette Loos, Ärztin für Allgemeinmedizin und Sportmedizin, Brilon:

Wenn die Notdiensbezirke zu groß seien, würden die Patienten trotzdem dahin fahren, wohin sie wollen, sie gingen nachts sowieso ins nächste Krankenhaus.

Die Idee, dass die zentrale Notarztpraxis an ein Krankenhaus angegliedert sei, wäre gut, insbesondere für weibliche Ärzte mit Familie.

Dr. med. Rolf Kleinmann, Mitglied der Kammerversammlung, Facharzt für innere Medizin, Oberarzt im Marienhospital Arnsberg:

weist darauf hin, nicht den teuren Rettungsdienst (Arzt + 2 Sanitäter, 500-800 €) mit dem Kassenärztlichen Notdienst zu verwechseln. Kleinmann sieht Vorteile in der Einführung einer einheitlichen europaweiten Nummer (116 oder 117), die die Patienten dann weiterleite.

Jedes Krankenhaus nehme wie bisher am Notdienst teil. Es werde in Westfalen-Lippe weiterhin 63 Standorte davon 60 an Krankenhäusern geben.

90 Prozent der Menschen könnten weiterhin den Notdienst in 10 bis 15 Minuten erreichen. Dies sei eine „europaweit einmalige Luxusversorgung der Bevölkerung“.

Der gegenwärtige Bereitschaftsdienst der Ärzte an Krankenhäusern sei in Wirklichkeit ein umfassender Dienst für die Patienten der Intensivstation, der übrigen Patienten und der Notfälle und oft eine Überforderung.

An Krankenhäuser angegliederte Notfallpraxen würden die Krankenhäuser und Bereitschaftsdienste entlasten.

Walter Kuhlmeyer, Geschäftsführer des St. Walburga Krankenhauses Meschede GmbH:

„Wir haben uns bei der Kassenärztlichen Vereinigung um einen Standort für Meschede beworben.“ Die KV habe sich mit freundlichen Grüßen für das Angebot bedankt, aber es habe nie ein Gespräch zwischen Krankenhaus Meschede und der KV stattgefunden.

Im Moment würden 4500 bis 5000 ambulante Fälle pro Jahr im Krankenhaus Meschede behandelt werden. Die Tendenz sei steigend. „Wir werden auch in Zukunft Notfälle versorgen“. Zur Zeit habe man 9000 stationäre Patienten pro Jahr und stelle 500 Arbeitsplätze.

Er sei traurig darüber, dass Arnsberg(mit Sundern) zwei Standorte erhielte und Meschede keinen.

Dr. med. Henning Förster, Arzt für Allgemeinmedizin. Mitglied der Kammerversammlung, Medebach:

Er schätze, dass die meisten Leute „wegen Meschede“ gekommen seien. Er gab zu bedenken, dass es auch in der Stadt lange Wege gäbe. Das Land sei heute wirtschaftlich nicht mehr attraktiv. Heute würden einem interessierten Arzt „die Praxen nachgeworfen“.

Als er vor 26 Jahren nach Medebach gekommen sei, habe er 250.000 DM für die Praxis bezahlt, heute bekäme man 50.000 Euro (= 100.000 DM).

Aus Bochum und Münster, den Zentren der Mediziner-Ausbildung,  gehe kaum jemand weiter weg als 100 km.

Die Kriterien seien Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität.

Zur Zeit müssten sich in Medebach 6 Kollegen die Notfalldienste teilen. Das bedeute jedes sechste Wochenende Dienst. Je weniger Ärzte, desto höher die Dienstbelastung.

Das „Winterberger Modell“ sei gut für die Patienten, denn die wüssten, dass zur selben Zeit, am selben Ort immer jemand da ist. Merkwürdigerweise seien in Winterberg vor der Einführung Unterschriften dagegen gesammelt worden und nicht in Hallenberg oder Medebach, obwohl die Patienten doch von dort den längeren Weg hätten.

Seiner Meinung nach hätten die geplanten Leitstellen Vorteile, außerdem sei Arnsberg „nicht so wahnsinnig“ weit.

Einige Stimmen aus der Diskussion:

„Sehen Sie noch eine Chance für Meschede oder Olsberg?“

Schmitten: Mit den Füßen abstimmen und nach Mesched ins Krankenhaus gehen, dann wird der KV nichts anderes übrig bleiben als eine Notfallambulanz einzurichten. Die 6000  gesammelten Unterschriften müssen an Laumann entsprechend überreicht werden. Die Presse habe unfair berichtet.

Kuhlmeyer: Die 15 Minuten sind nicht ehrlich, weil wir kein gut funktionierendes öffentliches Personen- und Nahverkehrssystem haben.

Kleinmann: skeptisch wegen der Übergabe der 6000 Unterschriften an Laumann. Das gehe doch immer nach dem gleichen Prinzip. Von oben wird eine Summe Geld gegeben und behauptet: „Das reicht, nun mach‘ mal.“ Unten fänden dann die Verteilungskämpfe statt.

SPD-Abgeordnete: Ich denke, das Ding ist durch, da wird sich nicht mehr viel ändern.

Umleitung: von der Bertelsmann-Stiftung über Kraft und Rüttgers zum Medebacher Haushaltsloch

St. Blasius heute (foto: zoom)
St. Blasius heute (foto: zoom)

Bertelsmann-Stiftung: stärkster Motor beim Zerstörungswerk … nachdenkseiten

Kraft I und Hartz IV: DGB Hagen reagiert sehr skeptisch … doppelwacholder

Kraft II: als Kugelfang … postvonhorn

Rüttgers: mit harten Bandagen … wirinnrw

Israelboykotteur Dierkes: will in Duisburg lesen … ruhrbarone

Medebach: Haushaltsloch statt Medebacher Bucht … wp