So sah es gestern an vielen Nextbike-Stationen in Kassel aus. (foto: zoom)Seit etwas mehr als zwei Jahren habe ich einen engeren Bezug zu Kassel. Als ich zum ersten Mal dort aufschlug, war ich begeistert, dass ich meine Hamburger Stadtrad App auch für das Kasseler Konrad-System nutzen konnte.
Ein paar mal bin ich zusammen mit meiner Familie auf Konrad Rädern durch die Stadt gesaust. Unkompliziert. Schnell.
An den Rad-Stationen standen stets genügend Räder zur Verfügung.
Die Stationen im Vorderen Westen waren leer gefegt. Wir benötigten zwei Räder, aber es standen im weiten Umkreis lediglich 0 (!) bis 1 Räder zur Verfügung. Im Stadtzentrum (siehe Bild) sah es nicht anders aus.
Nun sollte man meinen, die fehlenden Räder wären ausgeliehen. Pustekuchen! Den lieben langen Tag habe ich nicht ein einziges Nextbike in Bewegung gesehen.
Beleuchtete Ballons in der Karlsaue/Kassel am Vorabend des 1. Mai (foto: zoom)
Am Vorabend des 1. Mai bin ich zufälligerweise in einen sogenannten Night-Glow vor der Orangerie in der Karlsaue in Kassel gestolpert und am nächste Tag in eine DGB-Demo.
Das ganze Ballon-Event dauerte von kurz vor 21 Uhr bis … na, ja, ich habe dann nicht mehr auf die Uhr geguckt. Ab und zu wurde Feuer in die Ballons gepustet. Dann gab es noch ein großes Feuerwerk, und als ich gerade dachte, dass die Ballons nun endlich aufsteigen würden, wünschte der Moderator des Veranstalters „Radio FFH“ dem Publikum eine gute Nacht.
Ich habe später erfahren, dass beim sogenannten Night-Glow die Ballons eigentlich immer auf der Erde bleiben.
Wieder was gelernt, früh ins Bett gekommen und am nächsten Tag über die 1. Mai Demo in Kassel gestolpert. Geschätzt ein paar hundert Leute in der Stadtmitte.
Die 1. Mai Demo in Kassel. Sehr überschaubar, aber Kassel ist es auch. (foto: zoom)
Ich war eigentlich auf dem Weg zum Auebad um ein paar Meter im Freibad zu schwimmen. Als sich die Demo Richtung Fulda bewegte, bewegte ich mich im 25-Meter-Becken hin und her bis 1250 Meter erfüllt waren.
Nach dem Schwimmen meldeten sich meine revolutionären Hungergefühle, die ich die Fulda abwärts auf dem DGB-Fest mit einem Meze-Teller am Stand der alevitischen Türken stillte.
Erst kam das Fressen und dann die Moral – welche? (foto: zoom)
Ich wollte eigentlich Krokusse fotografieren … (foto: zoom)
Ich hatte gestern das Makro geputzt und mich auf die Krokus-Blüte in der Karlsaue gefreut. War wohl nix. Alles noch grün-braun-grau in Kassel. Aus Verlegenheit ist dann diese „Hintern“ansicht der Orangerie entstanden.
Die eigentliche Bedeutung des Parks für mich ist, dass er die Straßenbahnhaltestelle Friedrichsplatz mit dem Auebad an der Fulda verbindet. Ein entspannter Fußweg, bevor man seine Bahnen im 50-Meter-Becken des Hallenbads ziehen kann.
Kassel hat auch schöne Seiten.
Bevor ich’s vergesse: die Caricatura hat eine neue Ausstellung. Peter Thulke – Das Ende ist nah. Die vier Euro Eintritt habe ich gerne gezahlt.
Es lohnt sich noch ein letztes Mal über den Kapitalismus zu lachen, denn wer weiß schon, welche Fratze er uns in diesem Jahr 2018 zeigen wird.
Ich habe jetzt schon mehrere Karikaturen-Ausstellungen in der „Caricatura“ gesehen, die mir jedesmal gefallen haben. Eintritt vier Euro, Verweildauer 90 Minuten, um alle Bilder zu sehen.
Anschließend: Nachdenken.
Ich wollte es ein letztes(?) Mal gesagt haben: Der Kapitalismus, der alte Schlawiner, ist am Ende. (foto: zoom)
Der Obelisk in KasseI auf dem Königsplatz: I was a stranger and you took me in (foto: zoom)
Obelisk in Kassel – AfD spricht von „entstellter Kunst“: „Die Wortwahl weckt Erinnerung an den Begriff „entartete Kunst“, mit dem in der NS-Zeit Kunst diffamiert und verboten wurde, die nicht in das nationalsozialistische Welt- und Menschenbild passte“ … spiegel
AFD-Petry darf angeklagt werden: Verdacht des Meineids. Der Sächsische Landtag hebt den Abgeordnetenschutz der AfD-Frontfrau auf … taz
Rechtsextremismus und KSK-Eliteeinheit: Hitlergruß und fliegende Schweineköpfe … zeit
Trump responds to Barcelona attack by reviving debunked myth: Donald Trump responded to the Barcelona attack by reviving an already debunked anecdote about a US general dipping bullets in pig’s blood to fight Islamic militants over a hundred years ago … guardian
Charlottesville: Trump’s Full Remarks on the Violence in Charlottesville, Virginia … haaretz
NRW und das Funke Medien Imperium: Bielefelder Staatsrechtler Gusy hält Medienminister Holthoff-Pförtner für nicht tragbar … nw
Niedersachsens Grüne warfen die SPD aus der Bahn: Schulz und Weil – Wahlkampf als Traumtanz … postvonhorn
Schulsystem: Inklusion gibt es nicht zum Nulltarif … fr
Die Stimmung in Redaktionen ist an einem neuen Tiefpunkt: „Eine gehörige Zahl von Redakteuren, mit denen ich seit Jahren über digitale Themen streite, zucken nur noch mit den Schultern. Statt darüber zu streiten ob und wie sich mit Journalismus im Internet Geld verdienen lässt, demonstrieren sie Fatalismus. Quer über mehrere Verlagskonzerne berichten sie von despotischen Vorgesetzten, die Mitarbeiter weg haben wollen – und weil das Geld für Abfindungen nicht mehr da ist werden Mittel eingesetzt, die mit Mobbing beschrieben werden dürfen“ … indiskretion
Hohe Nitrat-Werte in Marsberg? Im Stadtgebiet von Marsberg sollen die Nitrat-Werte im Vergleich zu anderen Kommunen im HSK überdurchschnittlich hoch sein. Das ist keine Neuigkeit. Darüber ist schon mehrfach in den Medien berichtet worden … sbl
Zu guter Letzt Punkrock Holiday 1.7 – oder: Scheißegal, wer mit wem schlief … endoplast
Düstere Wolken und Regen über Kassel – kein Fotowetter. (foto: zoom)
So mistig wie das Wetter in Kassel heute auch war, es war nicht so katastrophal wie der Sturm und Regen im Hochsauerland.
In Winterberg findet heute und morgen der „FIS Snowboard World Cup 2017“ statt – schade. Aus dem Wetter gefallen.
Ich werde nicht meckern, denn Winterberg lebt von seinem Image als Wintersportmetropole und irgendwie werden die Profis auch bei 10°C, Regen und Sturm die entsprechenden Bilder liefern.
Paradox.
Ich liebe die Konräder, bin heute im Regen aber lieber mit der Tram gefahren. (foto: zoom)
Kassel hingegen ist kein Wintersportort, sondern lebt auch von seiner Rüstungsindustrie. Trotzdem mag ich Kassel, denn es hat Straßenbahnen, das Grimmhaus, Konrad-Fahrräder, eine moderne Universität und viele hässliche Gebäude.
Die hässlichen Gebäude kann ich hoch klettern, um Kassel anzugucken. So ist das Bild oben entstanden, in einer zehnminütigen Regenpause in Kassel am 18. März 2017.
Die Haltestelle am Rathaus in Kassel. Ich mag die Straßenbahnen sehr. (foto: zoom)
Ein Tag, an dem ich das Sauerland verlasse und irgendwohin fahre, bringt meine ganze Ordnung durcheinander. Heute war es Kassel, und da ist mir erneut und schmerzhaft einiges an der deutschen Kultur aufgefallen.
Ich hole etwas weiter aus und spreche über die Toilettenkultur. Alle müssen pinkeln, aber nur wenige reden darüber.
Auf dem ganzen Weg nach Kassel, besonders an der Autobahn, gab es keine öffentliche Toilette. An genau zwei Rastplätzen hätte ich gegen Gebühr das Wasser abschlagen (Thomas Mann) können.
An den Parkplätzen sind die Umzäunungen inzwischen so nah an den Parkstreifen gerückt, dass man/frau nicht mehr „hinter die Büsche“ kann. Ist ja auch ekelhaft und verwerflich, aber Toiletten sind dort im Gegenzug nicht vorhanden.
Exkurs: In den USA hatte ich diese Probleme nie. Jedes Geschäft, jede Raststätte, jeder öffentliche Ort hatte eine Toilette, deren Benutzung kostenlos war. Die Sauberkeit war im Vergleich zu deutschen Klos außerirdisch gut.
In jedem Geschäft, in JEDEM!!! Geschäft konnte man höflich fragen: „Excuse me, may I use your restrooms?“ und voila, kein Problem, geräumig und sauber.
Ich gebe zu, dass ich etwas gehetzt in Kassel eintraf. Mein zweites Ziel war die Thalia Buchhandlung in der Innenstadt. Café im ersten Stock. Viele Bücher und anderes Zeug.
Auf die Bücher konnte ich mich nicht konzentrieren, weil …, ihr wisst jetzt schon. Also suchte ich die Toilette (Restrooms). Alle Türen die zum „Örtchen“ hätten führen können, waren durch Alarmriegel gesichert.
Toilette? Null!
Ich habe dann den Hipster hinter dem Tresen des Cafés gefragt: „Entschuldigung, gibt es hier eine Kundentoilette?“
„Nur für die Kunden des Cafés!“, war die Antwort. „Ich darf Sie als normaler Thalia-Kunde da nicht hinein lassen.“
Keine Kundentoilette, und die Bücher, die ich suchte, hatten sie nicht vorrätig. Soviel konnte ich noch mit zusammengekniffenen Knien herausfinden.
Dann bin ich raus aus „Thalia Kassel“, und ich verspreche NIE mehr dort einzukaufen.
Wie ich das Pinkelproblem gelöst habe -und ich habe es gelöst- geht niemanden etwas an.
Die Bücher werde ich in Siedlinghausen bei Kräling1000 bestellen.
Ich mache es kurz. Die 4 Euro Eintritt haben sich gelohnt.
Mehr politischen Humor pro Quadratmeter gibt es für den Preis eines Weizenbier im Umkreis des Hochsauerlandes nicht zu sehen.
Viel politischer Humor pro Quadratmeter. (foto: zoom)
Von Trump bis Terror sind alle Themen des vergangenen Jahres mit der sogenannten spitzen Feder dargestellt. Bamm, Wamm … beim Betrachten der Karikaturen wird das Jahr 2016 auf den Punkt gebracht.
Dauer „Beste Bilder“: noch bis zum 19. Februar 2017
Zeiten: Di – Sa 12 – 19 Uhr; So 10 – 19 Uhr
Ort: Caricatura Galerie Kassel
Eintritt: 4 Euro; 3 Euro ermäßigt
Sofern Sie Ihre Datenschutzeinstellungen ändern möchten z.B. Erteilung von Einwilligungen, Widerruf bereits erteilter Einwilligungen klicken Sie auf nachfolgenden Button.
Einstellungen