Am Montag hatte ich mit Sonne gerechnet, aber es wurde dann leider ein bedeckter Tag mit blauen Himmelsflecken.
In Hallenberg habe ich einen Standpunkt gesucht, um in die Ortsmitte hinein zu fotografieren. Auf die Schnelle nicht so einfach, auch wenn Hallenberg von vielen Hügeln umgeben ist.
Mein Ziel war die Eder zwischen Allendorf, Rennertehausen und dem Bauernhof an der Straße nach Birkenbringhausen.
Wer meinen Radtouren von Siedlinghausen nach Marburg folgt, weiß, dass hier der Ederradweg verläuft. Zu Fuß – im Winter – eine entspannte Alternative.
Vom Turm herab bieten sich auch bei schlechtem Wetter interessante Perspektiven.
Einmal im Kreis von Siedlinghausen nach Siedlinghausen. Dazwischen: Korbach, Kassel, Fritzlar, Frankenberg, Hallenberg, Winterberg; die Flusstäler von Orke, Fulda, Eder und Nuhne.
Ich bin jedes Mal erstaunt, wie schnell mich eine Reise mit dem Rad aus dem Alltagsstress heraus katapultiert. Es passieren viel kleine Dinge am Wegesrand – auch nach der Ankunft im Quartier.
Heute hier morgen dort. The endless trip. Bewegung und Ziele im Fluss.
Jetzt bin ich zu müde, um meine Bilder und Gedanken zu sortieren. Ich bin froh, nicht zu den 1,5 Mio Reisenden gehört zu haben, die vom Düsseldorfer Flughafen in den Urlaub gestartet sein sollen.
Wir hatten gestern und heute Glück mit dem Wetter. Ein Freund aus Hamburg wollte mit mir zusammen die Strecke von Siedlinghausen nach Marburg radeln.
Die Tour habe ich mir über die Jahre, die ich nun im Sauerland lebe, zusammengebastelt. Der letzte Missing Link war der Übergang vom Edertal Richtung Lahntal.
Da wir für die Strecke, inklusive ausgedehnter Kaffee-Pausen, knapp sieben Stunden benötigten, gehe ich davon aus, dass sie ca. 70 km lang ist.
Obwohl ich mit meinem Tablet auf Radtouren das parallel laufende Politikgeschehen am Rande auffange und ab und an einen Blogkommentar freischalte, muss ich betonen, dass ich ansonsten nichts messe. Absolut nichts, außer der Zeit mit meiner analogen Uhr.
Keine GPS-Aufzeichnung, kein Puls, keine Geschwindigkeit. Nichts.
Ich gucke mir eine Karte an, schätze die Kilometer entsprechend dem Maßstab, und fahre. Und siehe da es funktioniert:
50 km – 5 Stunden
70 km – 7 Stunden
90 km – 9 Stunden
Nach einem netten Abend in Marburg – gut essen, gut trinken, preiswerter als in Winterberg- bin ich heute Morgen allein zurück nach Siedlinghausen geradelt. Obwohl es diesmal mehr bergauf als bergab ging, betrug die Fahrzeit knapp sieben Stunden. Q.E.D.
Marburg muss jeder selbst entdecken, aber vielleicht noch ein Tipp zur Pausengestaltung auf der Tour: Sowohl der REWE in Hallenberg als auch der in Wetter haben einen Bäcker integriert. Viel Kaffee und belegte Brötchen für einen angemessenen Preis in anständigem Ambiente.
Den Rest auf Nachfrage. In den zwei Tagen haben wir keine anderen Radtouristen auf der Strecke getroffen. Entgegen anders lautender Berichte in den Medien herrscht keine Platznot auf den Strecken im Hochsauerland.
Wie schon Immanuel Kant sinngemäß schrieb:
„Habe den Mut, dich deines eigenen Fahrrades zu bedienen! Alles, was außer einer guten Radtour der Mensch noch zu tun können vermeint, um Gott wohlgefällig zu werden, ist bloßer Religionswahn und Afterdienst Gottes.“
Heute musste ich das Fahrrad einfach aus dem dem Keller holen. Ein Drang, ein Zwang. Der Himmel blau, die Temperaturen mild, und es war Sonntag. Nach zweiminütiger Befragung meines inneren Schweinehunds habe ich mich für das Ziel entschieden: Hessen!
Antritt war kurz vor 12, ein wenig spät, wie sich zum Ende der Tour herausstellen sollte. Kraft, Ausdauer, Verpflegung und Zeit reichten nur bis Elkeringhausen.
Aber der Reihe nach.
Der obere Abschnitt des Radwegs von Winterberg nach Züschen hat mich zuerst geschockt:
Letztendlich war es dann doch weniger schlimm als ich es befürchtet hatte. Je tiefer ich kam, desto freier wurde die Strecke. Nur an schattigen Stellen gab es im oberen Bereich tückisches Glatteis. Ein Motorroller mit zwei Mädels rutschte aus und stürzte, wobei ich mich natürlich fragte, was ein Motorroller auf einer Fahrradstraße zu rollern hat.
Am Speicherteich für die Wasserversorgung der Schneekanonen habe ich die Gleichzeitigkeit von Frühling und Winter genossen.
Einige Unentwegte fuhren auf der schwarzen Piste (Bildmitte oben) an der Kappe Ski, von der Bobbahn (WM) wehten die Ansagen durch die Täler, und ich stand da mit meinem Rad und wollte ins Edertal.
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