„Fake-News“ wirft die BBL[1] der Westfalenpost zu deren Berichterstattung[2] über einen beleidigenden Userkommentar auf einer SBL-Seite vor, die daraufhin kontert: „Dass sich die BBL mit dem Begriff „Fake News“ dem trumpschen Vokabular und dem Vokabular der Rechtspopulisten bedient finde ich bemerkenswert.“[3]
Und da haben wir den Salat, denn sowohl der Kommentator der BBL als auch der Kommentator der Westfalenpost verwenden den Begriff „Fake News“ mit verschiedenen Bedeutungen, die sich in der Facebook-Auseinandersetzung nicht treffen.
Der BBL-Kommentator (Reinhard Loos?) versteht in der Situation „Fake News“ als sogenannten Hybrid-Fake, also eine ideologisch geprägte Meldung, die zwar eine Kernwahrheit enthält, aber manipulativ oder nicht korrekt ist.
Der Westfalenpost-Kommentator (Boris Schopper?) hat den wesentlich von Rechtspopulisten und auch Donald Trump geprägten Kampfbegriff von Fake News als abwertendes Label für missliebige Medien vor Augen.
So können die beiden natürlich argumentativ nicht zusammenkommen.
In dem 2018 erschienen Buch „Fake News“, welches ich hier im Blog vorgestellt habe, unterscheiden Armin Himmelrath und Julia Egberts nicht weniger als sechs/sieben Oberbegriffe von „Fake News“:
- Gezielte Falschmeldungen
- Urban Legends
- Parodien
- Hybrid-Fakes
- Kampfbegriff
- Köder
- Keine Fake-News (Recherche-Fehler)
Siehe dazu auch die Leseprobe:
https://www.hep-verlag.ch/pub/media/import/public/7130/fakenews.pdf
Meiner Meinung nach ist der schillernde Begriff „Fake News“ nicht geeignet eine ernsthafte Diskussion über beispielsweise die Berichterstattung in den Lokalmedien zu eröffnen.
Besser wäre es, sich auf die Kritikpunkte zu konzentrieren, die dann vom Gegenüber angenommen oder widerlegt werden können.
Auf der Ebene von Schlagworten wie „Fake News“ kann jede Auseinandersetzung schnell zur Schaumschlägerei werden.
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