California here I come: Reisebericht Teil VII – Death Valley Part Two

Unser Autor berichtet von seiner Fahrt durch Kalifornien. Heute geht es weiter durchs Death Valley, das Tal des Todes, wie immer mit vielen Gedanken, die übrigens jedem Enthusiasten in den Weiten des US-amerikanischen Westens einfach zufliegen. Die zahlreichen Fotos im heutigen Bericht sind der einzigartigen Landschaft geschuldet.

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Blick in das nördliche Death Valley (fotos: weber)

Das Leben ist ein Kreis. Von wo immer aus man startet, doch zieht es einen wie einen Verbrecher wieder an den ursprünglichen Tatort zurück. Im Tal des langgestreckten, nach Süden hin versinkenden Death Valley, das abschüssig und in sich zum Horizont wie eine schiefe Ebene gedreht ist, befindet sich eine Oase, in der sich salzresistente Süßwasserfische finden sollen. Sobald das Death Valley von Regen heimgesucht wird, was natürlich selten der Fall ist, überschwemmen von einem nördlich des Tals verlaufenen Fluss periodische Lachen auch das Death Valley, sodass diese besagten Fische einwandern können, die es hier sogar in der sommerlichen Bratpfanne, in die sich das Tal verwandelt, aushalten können. Dem geübten Biologenblick erschließen sich laut Hinweisschildern zig Faunaarten, die sich hier spezialisierten und adinierten.

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Das südliche Death Valley

Jenseits des Salzsees, der bei Bad Water 88m unter NN hinabfällt, was in der westlichen Hemisphäre der tiefste Punkt sein soll, wie Schilder dort stolz verkünden, befindet sich am südlich erschlossenen Rand des Tals die Durchfahrt durch den Kessel, der am berühmten Zabriskie Point vorbeiführt, der zum Spielort des mythischen Ziels eines gleichnamigen Road Movies der 1960er Jahre wurde. Eine verwunschene Landschaft mit den dunkelgelb bis ockerfarbenen Sandsteinhügeln tut sich auf, die einer Grattage Max Ernsts gleichkommen.

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Das südliche Death Valley

Ein letzter Blick ins Tal gewährt Dante’s View. Auch dieser Aussichtspunkt beweist ein ums andre Mal, wie begeistert im Grunde genommen die Namensgeber fürs Diabolische waren. Die Geier fehlten am Zabriskie Point. Das Unheimliche des Orts hat sich jedoch für uns Autoreisende ins Seltsame verkehrt, weil wir die Natur im Durchmessen des Raums beherrschen und das Klima des Tals für uns keine Gefahr mehr darstellt, wie für den Trapper vergangener Zeiten, der sich ins Tal verirrt hat, um dort an Hitzeschlag zu sterben, da im Innern im Sommer Temperaturen bis zu 54 Grad Celsius gemessen wurden.

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Blick auf die Death Valley Bergkette von Dante’s View

Nun man nach Westen dem weißen Mittelstreifen folgt, erscheint am Horizont der Ebene ein monumentaler Bergrücken, abgeschnitten von den rings umgebenden schokoladenbraunen Kordilleren, der in der Weite der abfallenden Ebene unverrückt im Raum wie eine riesige Raupe zu schweben scheint und sich stetig vergrößert, auch weil man genau drauf zurollt.

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Die „Raupe“ im östlichen Nachbartal des Death Valley

Anscheinend hat ein surrealistischer Künstler hier im Nirwana sein Ready Made abgestellt, um den Raumsinn zu kitzeln. Dahinter springen irgendwo weiße Kordilleren zur Untermalung des heroischen Gesamteindrucks in die Höhe.

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Blick von Ost nach West über das Death Valley auf die Sierra Nevada (im Hintergrund)

Wiedereröffnung der Bahnlinie nach Brilon-Stadt: Kreistagsabgeordneter Reinhard Loos(SBL) betont Anteil der Bürgerlisten am Erfolg.

Der Sonderzug fährt ein. (foto: reinhardt loos)
Der Sonderzug am Ziel in Brilon Wald (fotos: reinhard loos)

Samstag, der 10. Dezember, war ein sehr erfreulicher Tag für alle bisherigen und künftigen Bahnfahrer: Die Gleise zwischen Brilon-Wald und Brilon-Wald wurden in Betrieb genommen. Damit ist Brilon wieder an den regelmäßigen Schienenpersonenverkehr angeschlossen.

Mit der Wiedereröffnung der Bahnlinie nach Brilon-Stadt ist ein Ziel erreicht, für das sich die Briloner Bürger-Liste (BBL) und die SBL seit vielen Jahren intensiv eingesetzt haben. So hat die BBL zum Beispiel vor zwei der letzten drei Kommunalwahlen Sonderzüge für diese Strecke bestellt, um deutlich zu machen, wie gut die Bahnlinie von Brilon-Wald nach Brilon-Stadt befahrbar ist. In den letzten Jahren haben SBL und BBL zahlreiche Gespräche mit vielen anderen Beteiligten geführt.

Dortmund Hbf: Bahnhofshalle um 9:15 Uhr. Anzeige des Sonderzugs.
Dortmund Hbf: Bahnhofshalle um 9:15 Uhr. Anzeige des Sonderzugs, Gleis 18.

Dank an ehemaligen Kreisdirektor Winfried Stork
SBL und BBL danken allen, die daran mitgewirkt haben, dass die ca. 8 km lange Schienenstrecke wieder eröffnet wird. Ein besonderer Dank gilt dem ehemaligen Kreisdirektor Winfried Stork. Durch das Engagement eines großen holzverarbeitenden Betriebes aus Brilon, der mit der DB einen langfristigen Vertrag abschloss, wurden mittlerweile die Schienen und das Gleisbett komplett erneuert, so dass sich die zulässige Fahrgeschwindigkeit deutlich erhöht hat.

Erreichbarkeit Brilons mit öffentlichen Verkehrsmitteln erheblich verbessert
Durch den Bahnanschluss verbessert sich die Erreichbarkeit Brilons mit öffentlichen Verkehrsmitteln erheblich. Die Bahn stellt das optimale Verkehrsmittel zur Nutzung wichtiger Verkehrsachsen dar. Die Fahrzeiten sind wesentlich kürzer als bei den Buslinien, sie ist gut für größere Entfernungen geeignet, und in Zügen ist beispielsweise die Mitnahme von Fahrrädern möglich. Zudem wird Brilon jetzt auch wieder abends bis 22:49 Uhr angefahren, während bisher der letzte Bus um 20:45 Uhr in Brilon eintraf.

Dortmund Hbf: Ein historischer Moment auf Gleis 18.
Dortmund Hbf: Ein historischer Moment auf Gleis 18.

Steigende Benzinpreise:  Bedeutung des Schienenpersonenverkehrs wächst
Die Reaktivierung des Bahnanschlusses ist eine zukunftsweisende Maßnahme, denn infolge der in allen Regionen zunehmenden Alterung der Bevölkerung und der stetig steigenden Benzinpreise wird die Bedeutung des Schienenpersonenverkehrs wachsen.

Wird der Kreuzungspunkt Bigge wieder in Betrieb genommen?
SBL und BBL hoffen nun darauf, dass auch der 1999 abgebaute Kreuzungspunkt am Bahnhof Bigge auf der Strecke zwischen Bestwig und Winterberg bald wieder in Betrieb genommen wird. Dadurch werden sich die Rahmenbedingungen für die Fahrplangestaltung im gesamten Oberen Sauerland erheblich verbessern. Es wird dann auch am Wochenende möglich sein, denselben Taktfahrplan wie von Montag bis Freitag anzuwenden.

Zukunftsmusik: Reaktivierung der Strecke zwischen Korbach und Frankenberg
Ein weiteres Ziel ist die Reaktivierung der 31 km langen Schienenstrecke zwischen Korbach-Süd und Frankenberg. Damit würden Direktverbindungen von Brilon-Stadt über Willingen, Korbach und Frankenberg nach Marburg mit direktem Anschluss nach Frankfurt am Main möglich.

Landkreis Waldeck-Frankenberg beschließt in einer Woche über Eigenanteil
Am 2. Dezember fuhr auf einer Teilstrecke bereits ein Sonderzug der Kurhessenbahn. Gestern hat der Aufsichtsrat des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) positive Signale für die Reaktivierung gesetzt. Die endgültige Entscheidung soll am 15.03.2012 fallen, wenn dem Aufsichtsrat eine aktuelle Kosten-Nutzen-Rechnung vorliegt. Der Kreistag des Landkreises Waldeck-Frankenberg beschließt bereits am 19.12.2011 über den Eigenanteil des Kreises an der Reaktivierung.

Update: Auch DerWesten berichtet heute ausführlich.

Schnee im Hochsauerland. Jetzt nicht gleich in Aufregung verfallen. Ein paar persönliche Gedanken zum Saisonbeginn.

Verschneite Bank am Wanderweg auf den sogenannten Marktplätzen. (fotos: zoom)
Verschneite Bank am Wanderweg auf den sogenannten Marktplätzen. (fotos: zoom***)

Ja, es hat im Hochsauerland geschneit und – Nein, der Wintersportzirkus hat noch nicht ernsthaft begonnen. Von 88 Kilometern Piste sind heute 3 Kilometer eröffnet. Sechs Lifte laufen und auf 15 von 623 Kilometern soll Langlauf möglich sein. Angucken kann man sich die aktuelle Lage hier.

Wenn ich im Ruhrgebiet wohnte und auf die Idee käme, am morgigen Sonntag ins Hochsauerland zu fahren, dann nur, um durch die verschneiten Wälder zu stromern. Zu Fuß.

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Der Schnee sieht heute schon ganz prächtig aus. Hier kurz vor den Minenplätzen.

Ich wohne seit 14 Jahren hier im Hochsauerland. Heute ist mir aufgefallen, dass ich noch nie Urlaub im Sauerland gemacht habe. Falls ich hier mal wieder wegziehen sollte, werde ich auch weiterhin keinen Urlaub im Hochsauerland buchen. Warum auch? Ich bin nicht so ein Wintersport-Typ. Ich laufe lieber oder fahre Rad. Diese Bretter unter den Füßen sind mir zu schnell.

Niederländer und Ruhrgebietler kommen gerne ins Hochsauerland – ob alle, das kann ich nicht beurteilen, aber genug, um hier eine passable Tourismusindustrie am Laufen zu halten.

Blick aus dem Wald auf den Rand des Landal-Ferienparks.
Blick aus dem Wald auf den Rand des Landal-Ferienparks.

Ich wäre ein großer Fan des Ski-Tourismus in Winterberg, wenn ich direkt daran verdienen würde. So aber verkrieche ich mich während der Ski-Saison in den Wald oder in meine Lieblingsschwimmbäder. Die liegen nicht in Winterberg.

Richtig ist aber auch: ohne den Tourismus wäre Winterberg tot. Solange sich die Menschen bei den Ski-Abfahrten und im Bike-Park die Knochen brechen, wird es in Winterberg ein Krankenhaus geben. Die Ärzte, die in diesem Krankenhaus arbeiten und in Winterberg leben, benötigen für ihre Kinder eine Schule. Mein Vorurteil ist: Ärzte wollen für ihre Kinder ein Gymnasium.

Mein Vorteil als Bürger von Winterberg ist: ich habe eine Krankenhaus um die Ecke und kann meine Kinder auf ein Gymnasium schicken.

Es gibt sehr schöne Ecken rund um Winterberg. Man kann hier eine ganzen Tag lang wandern oder laufen, ohne dass ein Auto den Weg kreuzt.

Und wenn die Hölle des Ski-Zirkus losbricht? Dann stauen sich auf den Zufahrtsstraßen die Autoschlangen aus dem Ruhrgebiet, dann sind die Skipisten schwarz vom Gewimmel der Ski-Fanatiker, aber schon ein paar Meter abseits ist es menschenleer wie eh und je.

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Die Minenplätze in der Nähe von Winterberg

Gäbe es eine Alternative zur Ökonomie des Ski-Tourismus im Hochsauerland? Natürlich. Das wäre dann so eine Art „A-45neu“ von Norden nach Süden, die Meschede, Brilon und Paderborn mit dem Frankfurter Raum verbände.

Dann bräuchten wir auch gar nicht mehr über den demografischen Wandel zu schwadronieren, weil das Hochsauerland ruckzuck verstädtern würde. Sämtliche zur Zeit überflüssigen ausgewiesenen Gewerbegebiete, von den Bürgermeistern heute angeboten wie sauere Äpfel, würden weggehen wie warme Semmeln.

Bahn statt Autobahn. Zurück auf dem Weg von Winterberg nach Dortmund.
Bahn statt Autobahn. Zurück auf dem Weg von Winterberg nach Dortmund.

Vielleicht passiert das irgendwann genau so oder auch anders. Wer will schon die Zukunft vorhersagen?

Bis dahin allerdings freue ich mich über die menschenleeren Jogging-Strecken, die das Hochsauerland bietet. Wohnen und arbeiten, wo andere Urlaub machen.

Herz, was willst Du mehr?

*** alle Bilder sind heute in der Zeit von 11 bis 13 Uhr bei einem lockeren Lauf durch das verschneite Hochsauerland entstanden

Umleitung: Das Guru-Karussel, Austerität, Juden in der Bütt, Sauerland-Asyl für Sauerland und mehr.

keepyourcoinsDas Guru-Karussell: „Von-einem-Guru-zum-nächsten.“ Das 20. Jahrhundert war auch das Jahrhundert der großen Gurus. Nicht nur die Beatles gerieten in ihren Bann, unzählige Menschen suchten bei ihnen Sinn, Erleuchtung oder spirituelles Wachstum. Der Kanadier Geoffrey Falk wählt in seinem nun auf Deutsch erschienenen Buch eine andere Perspektive  … hpd

Leseempfehlung FAZ: Eine eindrucksvolle Aufklärungsserie der Frankfurter Allgemeinen zur Finanzkrise und Demokratie … nachdenkseiten

Austerität: Ein neuer (deutscher?) Zombie – “The boom, not the slump, is the right time for austerity at the Treasury.” – Keynes, 1937 … wiesaussieht

Personalfragen sind Machtfragen: Müller ante Portas – Es geht eben nicht nur um eine wichtige Personalfrage. Es geht auch um die Macht im Ruhrgebiet. Und in NRW … postvonhorn

Juden in der Bütt: Köln – Ausstellung über Brauch und Missbrauch des Karnevals in der NS-Zeit … juedischeallgemeine

Geschenktipps: 10 x Feindschaft zum Weihnachtsfest … ruhrbarone

Stärkt dieser Pakt Hagen? – Hagener GRÜNE sind skeptisch: Mit wenig Begeisterung wird bei den Hagener GRÜNEN der gestern im Landtag beratene „Stärkungspakt“ aufgenommen. „Gerade von einer Regierung, an der wir GRÜNEN beteiligt sind, hätten wir mehr Verständnis für die Lage der notleidenden Kommunen erwartet“, meint Fraktionssprecher Joachim Riechel … doppelwacholder

Müssen die Mächtigen jetzt schlottern? Bisher scheiterten viele Bürgerbegehren in NRW an den hohen Quoren für die Mindestbeteiligung und an hohen formalen Hürden. Bürgerinnen und Bürger in NRW haben es künftig einfacher, unmittelbar an der politischen Willensbildung mitzuwirken: Der nordrhein-westfälische Landtag hat gestern Abend (8. Dezember) beschlossen, die Hürden für kommunale Bürgerbegehren und Bürgerentscheide zu senken … sbl

Grüne: wollen kein Factory-Outlet-Center in Werl … gruenesundern

Darf der das? Rauchen als Verfassungsauftrag … neheimsnetz

Fahrplanwechsel der Bahn:
Von Dortmund geht’s häufiger ins Sauerland und nach Schwerte … derwesten

Sauerland-Asyl für Sauerland? Jaja, die Leute im Pott. Waren ja letztes Jahr die Mitte der Kultur in diesem unserem Land. Aber ansonsten sieht es nicht ganz so gut aus bei denen, gerade wenn der Name “Sauerland” fällt … wiemeringhauser

Deutschland: Kein Land zum Kinder kriegen!

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Das letzte Reservat einer aussterbenden Spezies: Kinder (foto:chris)

Kinderfeindlich ist unser Land, kinder-, frauen- und familienfeindlich. Plakativ? Ja, aber leider dennoch wahr.

Das eine hängt mit dem anderen zusammen: Wenn es keine Kinderbetreuung gibt, dann sind meist die Mütter gemeinsam mit ihren Kindern davon betroffen. Wenn die Schule nicht für einen vernünftigen Ganztag und eine qualifizierte Betreuung sorgt, dann machen Eltern Hausaufgaben, üben mit ihren Kindern, kutschieren sie zu Sport- und Musikterminen – und bezahlen.

In der Schule steigen die Anforderungen, gleichzeitig vermittelt die  Lehranstalt immer weniger das Wissen und die Fertigkeiten, die den Schülern anschließend abverlangt werden.

So berichtete die Süddeutsche Zeitung über Eltern, die ihren Kindern die Facharbeiten schreiben. Eine Hamburger Freundin erstellte kürzlich gemeinsam mit ihrer Tochter eine Präsentation im Fach Biologie. Ihr Kommentar: „So etwas haben wir nicht einmal an der Uni gemacht.“ Neben der technischen Seite meinte sie auch die inhaltlichen Anforderungen.

Gut, dass meine Freundin ihrer Tochter helfen kann. Kinder aus so genannten bildungsfernen Schichten haben weniger Hilfe von zu Hause. Facharbeiten und Präsentationen müssen sie selbst erstellen. Ob sie da mit den studierten Eltern ihrer Klassenkameraden werden mithalten können?

Finanziell sind Familien ebenfalls stark gebeutelt. Ein Gehalt fällt ganz oder teilweise aus. Die taz berichtet heute, dass Mütter in Westdeutschland immer weniger arbeiten. Sie warten zunehmend länger mit der Wiederaufnahme der Berufstätigkeit und wählen häufiger Teilzeit.  Fortschritt sieht anders aus. Wer einen Zusammenhang mit den Rahmenbedingungen vermutet, liegt sicher nicht ganz falsch.

Wenn die Familie gar in einer deutschen Großstadt auf Wohnungssuche gehen muss, dann ist es für sie kaum noch möglich, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Das Hamburger Abendblatt hat im Sommer den Test gemacht, mit ernüchterndem Ergebnis:  Vermieter wollten oftmals keine Familien, diese wären zu laut. Wohnungen waren zu teuer.

Familien zahlen mit Zeit (häufig die der Mütter) und Geld für die Versäumnisse einer Politik, die Kinder und Jugendliche nicht in den Mittelpunkt stellt.

Investitionen in die Struktur statt Herdprämie, Kindergeld und Kinderfreibeträge
Ich möchte keine Herdprämie. Auch Kindergeld und Kinderfreibeträge sollten sofort abgeschafft werden. Stattdessen müsste dieses Geld, und noch viel mehr, in die Verbesserung von Kinderbetreuung, Schulen, Universitäten gesteckt werden. Der Staat sollte verstärkt Sportvereine, Jugendzentren, Jugendkulturaktivitäten, öffentliche Büchereien u.v.m.  unterstützen und somit die Strukturen schaffen, um diese Gesellschaft kinder-, frauen- und familienfreundlicher zu gestalten.

Umleitung: Von der Evolution des Lebens zum Brauhaus, das ein Rathaus war und mehr.

Unilever Haus Hamburg (foto: annerose)
Unilever Haus Hamburg (foto: annerose)

Evolution – Die Entstehung des Lebens: War Ihnen bekannt, warum es schwangeren Frauen regelmäßig übel wird, warum wir Fieber bekommen, fünf Finger haben, oder was sich hinter dem Wort „Blutsverwandtschaft“ verbirgt? … hpd

Newt Gingrich’s gay sister backs Obama for 2012: Candace Gingrich-Jones says she disagrees with her brother on gay rights issues … guardian

Angela Merkel schwimmt auf einer Welle dumpfer Vorurteile und clever gemachter Propaganda: und viele Opfer schwimmen mit … nachdenkseiten

Bitte disst die SchülerVZ-Chefs: Mit dem App “VZ Pausenhof” sollen Kinder ab 10 Jahren ihre Kollegen auf dem Pausenhof bewerten.”VZ Pausenhof” wirbt mit den Porträtfotos dreier Kinder und so ‘ner Art Buttons, die dem “Gefällt-mir”-Knöpfen von Facebook ähneln. Das Motto ist “Top oder Flop?” und es kann ein gesenkter Daumen vergeben werden … ruhrbarone

Sauerland unter Korruptionsverdacht: In Duisburg nichts Neues … jurga

SPD I: Was wird aus Hannelore Kraft? Man fragt sich, womit sie sich dieses Abstimmungsergebnis verdient hat. Bisher ist sie bundespolitisch nicht besonders aufgefallen. In den inhaltlichen Debatten der SPD hat sie sich auffällig zurückgehalten. Richtungsweisende Äußerungen zu bundespolitischen Themen waren von ihr kaum zu hören … postvonhorn

SPD II – Helmut Schmidt gegen deutsche „Kraftmeierei“: Sein Elder-Statesmenhaftes Getue finde ich bisweilen auch für einen bald 93-neunzigjährigen etwas dick aufgetragen und von aufgeblasener Arroganz nicht immer leicht zu unterscheiden. Aber was der deutsche Ex-Kanzler da beim jüngsten SPD-Parteitag hingelegt hat, das würde man sich schon mal von einem jüngeren, amtierenden Regierungschef wünschen … misik

Trübe Gedanken im Dämmerlicht: Die Kultur und die Ruhe vor dem Sturm. „Wer genau in die Gespräche hört, die Kulturpolitiker führen, die Finanzpolitiker führen, die Politiker ganz allgemein führen, der bekommt ohne Schwierigkeiten mit, dass wir uns im Auge eines Orkans befinden, der nicht nur dazu in der Lage ist, die Kultur aus der Fläche in der Republik zu radieren, sondern uns auf Jahre die Kultur zur gleichermaßen kostbaren wie kostspieligen Privatsache zu machen, die öffentliche Hand von dieser Infrakstruktureinrichtung komplett zwangszubefreien und sie denen zu überlassen, die noch mit ausreichend Finanzmitteln ausgestattet sind, sich solches Luxusgut leisten zu können.“ … revierpassagen

Ohne Einsatz von Herbiziden: Schafherde macht Giftstaude den Garaus … doppelwacholder

Accord on bleu NEWS: oder “Nichts ist so beständig wie der Wandel” … neheimsnetz

Null Bewerbungen für Stellen – eine Interessentin für Stipendium:
Keine besondere Attraktivität scheint das Kreisgesundheitsamt des HSK auszustrahlen. In der Sitzung der Gesundheits- und Sozialausschusses am Mittwoch war zu erfahren, dass im Kreisgesundheitsamt mehrere Arztstellen frei sind. Man habe bereits bundesweite Anzeigen geschaltet, u.a. im Deutschen Ärzteblatt, aber keine einzige Bewerbung erhalten … sbl

Macht Rathäuser zu Brauhäusern: „Am Freitag fließt es, das erste „Trolls“ aus dem Zapfhahn im neuen Brauhaus Medebach. Zwar erstmal nur für geladene Gäste, aber schon morgen, Samstag, feiert das Brauhaus dann ab 17 Uhr auch ganz offiziell Eröffnung. Das ehemalige Rathaus ist nach dem Umbau innen wie außen nicht mehr wirklich wiederzuerkennen“ … WpWinterberg

California here I come: Reisebericht Teil VI – Death Valley Part One

Unser Autor berichtet von seiner Fahrt durch Kalifornien. Heute geht es durchs Death Valley, das Tal des Todes, wie immer mit vielen Gedanken, die übrigens jedem Enthusiasten in den Weiten des US-amerikanischen Westens einfach zufliegen. Tipp: selber ausprobieren.
Blick auf die Bergkette im Westen. Dahinter beginnt das Death Valley. (fotos: weber)
Blick auf die Bergkette im Westen. Dahinter beginnt das Death Valley (fotos: weber)

Hinter Low Pine biegt die Straße quer zum Längstal ab und zielt in der Diagonalen südlich, wo die Hügel einen Einschnitt setzen, der den Zugang zum Nachbartal des Death Valley eröffnet. Death Valley ist eines von vielen Tälern, die im südlichen Kalifornien der Sant Andreas-Graben gerissen und zusammen- und hochgestaucht hat, aber es steht mit seinem mystischen Namen für die grandiose Landschaft, die sich einem bereits bei der Einfahrt von Norden her anbietet.

Beim Durchqueren des Nachbartals passiert man eine endlos erscheinende, schnurstracks auf die Westflanke des Death Valley zulaufende Straße, die tiefer und tiefer von der Passhöhe hinabrollt, bis auf dem Grund dieses Tals auch ein Wüstenstreifen zu durchqueren ist. Sobald man die Westflanke mit spektakulären Serpentinen erklommen hat, kann man von oben weit in den Westen schauen und die weiße Sierra Nevada mächtig aufragen sehen. Im Osten erheben sich ebensolche Drei- bis Viertausender weiß am Horizont. Der Kontrast von weiß zum Schokoladenbraun der Berge umher nimmt sich interessant aus, zumal wenn die Weite des Death Valley nach Norden sich entspannt, nachdem die Schussfahrt zum Talboden begonnen hat. Die Einfahrt ins Tal gibt atemberaubende Aussichten preis und ist die Reise sicherlich wert; ständig möchte man aussteigen, um noch und noch ein Foto zu schießen.

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Das Nachbartal des Death Valley

Im Nachbartal des Death Valley
Weit geschwungen treten die das Tal flankierenden Berge zurück und man ahnt, wie verheerend es gewesen sein muss hier mit letzten Kräften und ohne Wasser unterwegs gewesen zu sein. Im Winter stieg die Temperatur im Tal auf 20 Grad an; im Sommer soll es eine schmorende Hölle sein.

Einfahrt vom westlichen Pass ins nördliche Death Valley
Auf halbem Weg bei der Umrundung der nach Norden hin vorgelagerten Felsnasen kann man bei Sanddünen stoppen, in denen auch eine Szene des „Doors“-Film von Oliver Stone (1992) spielt. Tatsächlich wirkt die Szenerie bizarr und unwirklich, wenn man in den Dünen herumkrabbelt, als sei man bei Bordeaux auf einer kleineren Dune du Pilar an der französischen Atlantikküste, während der Ausblick ins Tal fantastisch ist: braune Bergrücken, weiß gepuderte Kordilleren an den Spitzen. Von einem Schau-Ins-Land, dem Aussichtspunkt San Antonio, kann man den herben Charme dieser seltsamen, dieser entrückt anmutenden Landschaft wohl am besten genießen: Vor einem springt das Tal in die Tiefe, dahinter weitet es sich bis zur Ferne der Berge des Talkessels, darüber steigen im zweiten oder dritten Paralleltal die weißen Ketten anderer Bergmassive und beiseite zieht sich die Nord-Süd-Achse des Death Valley mit den paar aus der Kargheit des Raumgebildes hervorstechenden, unterscheidbaren, dann eben auch touristischen Anlaufpunkten.

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Die Dünen im nördlichen Death Valley

Die Dünen im nördlichen Death Valley
Es ist ein der Zivilisation enthobener Ort, damit tendenziell mystisch und spukig, wovon die religiöse, protestantische Namensgebung für bestimmte Anlaufpunkte im Tal zeugt und welche Aura ihm dann die Popkultur der Hippies gegeben hat. So liegt etwa neben den Dünen das so getaufte „Devil’s Cornfield“, wohl wegen der seltsamen Kakteen, die mitten im salzigen Wüstenboden wachsen. Death Valley ist und bleibt eine Erfahrung des Fremden, deren Stachel allerdings zu brechen droht, indem die popkulturelle Auratisierung und der Massentourismus sie allzu leicht komensurabel zum Massenkonsum zurichtet – in den USA muss alles konsumierbar sein, sonst ist es wertlos. – Und nur breite und weite Täler ohne Glanz? Die gibt es in ganz anderen Raum-, v.a. Höhendimensionen in Südamerika in sagenhafter Hülle und Fülle, nämlich bei La Paz im 250 km breiten Hochgebirge der Anden. Die aber sind von den Bilderwelten des Kinos bisher noch unberührt geblieben.

Death Valley vom Ausgangspunkt San Antonio
Death Valley vom Ausgangspunkt San Antonio

Gefunden: Schanzenviertel in Hamburg 1984

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Weidenallee und Schanzenstraße in Hamburg 1984 (Copyright: Fotogruppe Schanzenviertel)

Kürzlich kaufte ich mir in einem Hamburger Antiquariat ein Buch. Als ich es zu Hause aufschlug, fiel mir diese Postkarte entgegen. Die Rechte an dem Bild hat die Fotogruppe Schanzenviertel. Gibt es diese Gruppe noch?

Das Foto stammt aus den 1980er Jahren. Es zeigt die Straßen Weidenallee und Schanzenstraße. Im Hintergrund liegt der S-Bahnhof Sternschanze. Die eingeschossigen Gebäude vorne rechts wurden vor rund zwanzig Jahren abgerissen. Vorher hatten sich hier eine Kneipe und ein griechisches Restaurant befunden. Nach dem Abriss wurde an dieser Stelle ein mehrstöckiges Wohnhaus errichtet. Im Erdgeschoss bietet nun ein Supermarkt seine Waren an.

Pianohaus Trübger verkauft auch heute noch in der Schanzenstraße 117 Klaviere und Flügel. In den 1980er Jahren war diese Straße eher schmuddelig. Das elegante Fachgeschäft für Tasteninstrumente fiel damals mit seinen wertvollen Waren aus dem Rahmen. Inzwischen wurden im Schanzenviertel neue Wohnungen gebaut, alte modernisiert und viele Geschäfte wechselten ihre Inhaber. Nach der Gentrifizierung passt das Pianohaus Trübger nun ganz gut in den Stadtteil.

Umleitung: Ratingagenturen und Metallica folgen der Spur des Geldes, Neheimer Befindlichkeiten zum Jahreswechsel und noch viel mehr.

Colonnaden: Alles Pfeifen außer ich ;-) (foto: chris)
Colonnaden, Hamburg: Alles Pfeifen außer ich 😉 (foto: chris)

Was fehlt den Ratingagenturen? Erotik und Humor, meint Frank Luebberding bei  … wiesaussieht

Metallica bring forward Europe gigs over fears recession will hit ticket sales: Heavy metal legends schedule more concerts for next year, fearing eurozone crisis will soon make fans too poor to attend … guardian

„Marktordnung für Lobbyisten“: eine neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung … nachdenkseiten

Evangelikaler Fundamentalismus: Unter dem Titel „Die New Religious Right im amerikanischen Konservatismus der Gegenwart“ lud die Amerika-Gesellschaft Schleswig-Holstein den Münchener Professor Michael Hochgeschwender ein, um über den evangelikalen Fundamentalismus zu diskutieren … hpd

SPD nach dem Parteitag – Optimismus bei den Genosssen I: Sie hat diskutiert, die SPD. Auf ihrem Parteitag in Berlin. Diskutieren – das ist dieser Partei einfach nicht auszutreiben. Sollte es dennoch irgendjemand versuchen wollen, würde ich zu denen gehören, die sich mit Händen und Füßen und mit allem, was sonst noch dafür in Frage käme, dagegen wehren …  jurga

SPD nach dem Parteitag II: Nicht ohne Hannelore Kraft. Die SPD auf dem Weg nach oben … WirInNrw

Erinnern Sie sich an die Kulturhauptstadt? Das Testament … revierpassagen

Presseschau: Bei der Gladbecker Freiwilligen Feuerwehr ermittelt jetzt der Staatsschutz … nrwrechtsaussen

Stolpersteine in Hagen: Zwölf neue „Stolpersteine“ hat der Kölner Künstler Gunter Demnig am Dienstag in Hagen-Haspe verlegt. Vor den Häusern, in den bis zum Zweiten Weltkrieg unter anderem Juden gelebt haben, will er an das Schicksal der Bewohner erinnern, von denen viele in Konzentrationslagern ermordet wurden … doppelwacholder

Balver Bürger kämpfen für ihr Krankenhaus:
Auf dem Balver Weihnachtsmarkt war die beabsichtigte Schließung des St.-Marien-Hospitals Mitte 2012 das alles beherrschende Thema. Dabei wurde deutlich, dass die Balver nicht gewillt sind, das Aus ihres Krankenhauses kampflos hinzunehmen … gruenesundern

Neheimer Befindlichkeiten zum Jahreswechsel 1981/82: 30 Jahre her – jedoch nicht uninteressant. Aufmerksame LeserInnen des Faksimile der namentlich vom “Stadtblatt” zum “Stattblatt” mutierten alternativen Lokalzeitung werden sehen und es vermutlich zu schätzen wissen: selbst über drei Dekaden hinweg ist es einigen Menschen gelungen, nicht den Verlockungen des jeweils vorherrschenden Zeitgeists zu erliegen … neheimsnetz