Winterberger Skigebiet vom Ferienpark Landal aus gesehen (fotos: privat)
Winterberg heute: Die Sonne scheint, es herrschen milde 14 Grad und eigentlich liegt schon gar kein Schnee mehr. Eigentlich. Denn hier im Skigebiet ist es plötzlich weiß. Wie blütenreine Handtücher winden sich die Pisten den Berg hinab. Rechts und links davon leuchten Bäume und Wiesen spätwinterlich grau-grün. Aber auf den Pisten rutschen die Skifahrer die schmalen weißen Streifen hinab. Der Schnee ist sehr feucht und schwer, nur bessere Skisportler können hier noch elegant hinabgleiten.
Skifahrer am Poppenberg auf dem Weg hinab
Der Schnee kommt aus den zahlreichen Skikanonen, die die Hänge säumen. Ohne den Kunstschnee ginge hier jetzt gar nichts mehr. Sinken die Temperaturen nachts unter den Gefrierpunkt, so wird Schnee gemacht. Er wird gewalzt und dadurch zusammengepresst. So verhindern die Liftbetreiber ein allzu schnelles Abtauen.
Nur durch diesen großen Einsatz von Wasser und Strom können Wintersportler auch am 17. März bei 14 Grad noch ihrem Hobby nachgehen.
Waldorfschulen und Anthroposophie versuchten, mit den Nationalsozialisten zusammenzuarbeiten, wie es in einem Memorandum der Vereinigung der Waldorfschulen an Rudolf Hess offenbar wird: Man erklärte, dass Waldorfschulen „in kleinem Maßstab das verwirklichten, was die Volksgemeinschaft im nationalsozialistischem Staat im Großen anstrebt“(1).
„La Difesa Della Razza“ übersetzt: „Die Verteidigung der Rasse“
Wurde die Anthroposophie von den Machthabern in Deutschland letztlich als weltanschauliche Konkurrenz wahrgenommen, so war sie in Italien eine willkommene „spirituelle“ Ergänzung des Faschismus. Hier konnten Anthroposophen ihren Traum von der „überlegenen arischen Rasse“(2) ausleben, und daran arbeiten, Rudolf Steiners programmatische Aussage „Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse“(3) zu verwirklichen. Zur Anthroposophie im italienischen Faschismus und ihrer anthroposophischen Rezeption heute.
„Rudolf Steiner war ein wahrhaft idealer Vorläufer des neuen Europa von Mussolini und Hitler. Ziel dieser Schrift war es, den Geist und die Figur dieses grossen, modernen, deutschen Mystikers für die Bewegung zu beanspruchen“ eine Bewegung, die nicht nur politisch, sondern auch spirituell ist „eingeführt in die Welt von den zwei parallelen Revolutionen, der Faschistischen und der Nationalsozialistischen Revolution, denen Rudolf Steiner als echter Vorläufer und spiritueller Pionier in idealer Weise angehört“(4).
So das Fazit von Ettore Martinolis Artikel „Ein Vorankünder des neuen Europa: Rudolf Steiner“, in dem er vor allem die perfekte Übereinstimmung zwischen Rudolf Steiners Denken und den grundlegendsten Tendenzen des Faschismus und Nationalsozialismus im politischen, sozialen, und spirituellen Feld betont(5). Martinoli berichtet auch, dass Rudolf Steiner in seiner Wiener Periode „als Anti-Semit wohlbekannt wurde“(6).
Ettore Martinoli war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der italienischen Anthroposophie. Als Rechtsanwalt verantwortete er das Zustandekommen und Fortbestehen der „Anthroposophischen Gesellschaft Italiens“ [„Società Antroposofica -™Italia“], deren Sekretär er seit ihrer Gründung 1931 war.
Martinoli sah sich in einem Kampf auf Leben und Tod zwischen Faschismus und Judentum, einem Kampf, den der Faschismus gewinnen musste, wenn er sein Ziel, ein „Neues Europa“ zu schaffen, verwirklichen wollte.
Martinoli war nicht nur Autor unzähliger Propagandaschriften gegen die „Jüdische Verschwörung“, sondern betätigte sich als Gründer und Direktor des „Zentrum für das Studium des jüdischen Problems“ [„Centro per lo studio del problema ebraico“] auch praktisch in der Judenverfolgung, indem er jüdische Einwohner von Triest identifizierte und Listen über sie erstellte. Nach der Besetzung Norditaliens durch die Deutschen wurden Martinolis Listen und gesammelte Dokumente „das Todesurteil für Hunderte und Hunderte von Juden“, so Giuseppe Mayda.
Die Gründung der“Repubblica Sociale Italiana„, „RSI“, einem faschistischen Staat in Norditalien unter der militärischen Protektion des Deutschen Reichs im Jahre 1943, führte zu einer Beförderung Martinolis in den Apparat der RSI. Das“Zentrum für das Studium des jüdischen Problems“ wurde 1944 in“Zentrum für die Rasse“ [„Centro per la Razza“] umbenannt und seine Arbeit fortgesetzt, selbst dann noch, als Triest im Januar 1944 als „judenrein“ erklärt worden war.
Massimo Scaligero
Ist Ettore Martinoli in Deutschland weitgehend unbekannt, so genießt Massimo Scaligero (1906 – 1980) bei deutschen Anthroposophen grösste Wertschätzung. Der deutsche Wikipedia-Eintrag nennt 5 Bücher Scaligeros, die ins Deutsche übersetzt wurden. Das englische Wikipedia bezeichnet Scaligero als „Spirituellen Lehrer“, der den bekannten Anthroposophen Georg Kühlewind beeinflusste. Im italienischen Wikipedia wird Scagligero so beschrieben: „Er war unter den wichtigsten Fortführern der Ideen Rudolf Steiners und trug dazu bei, die Geisteswissenschaft („Geisteswissenschaft“, d.h. die „Anthroposophie“) in Italien bekannt zu machen und zu verbreiten.“
Heute ist Massimo Scaligero bei Wikipedia also ein „Bilderbuch“-Anthroposoph, es findet sich nicht der kleinste Hinweis auf folgendes, Zitat Scaligero:
„Wenn eine essentielle Zielsetzung der rassistischen Doktrin existiert, dann besteht diese notwendigerweise in einer ethisch-wissenschaftlichen Praxis, die die Werte der Rasse richtigstellt, gemäss eines Modells, das nicht erfunden werden muss, sondern das bereits existiert. Dies kann nicht nur durch eine Reihe von Normen der Eugenik und der Gesundheit erreicht werden, sondern auch indem eine rassistische Sensibilität und ein rassistisches Bewusstsein erweckt wird, so dass das Volk nicht passiv die Resultate einer rassistischen Aktion aufnimmt, sondern selbst bewusster Mitwirkender dieser Aktion wird“(7).
Das schreibt Massimo Scaligero 1942 in seinem Leitartikel „Bewusstsein des Blutes“ in der berüchtigten faschistischen, rassistischen und antisemitischen Zeitschrift „La Difesa della Razza“, übersetzt(8): „Die Verteidigung der Rasse“. Viele von Scaligeros annähernd 100 rassistischen Artikeln erschienen 1938–1943 bei „La Difesa della Razza“, 1941–1942 war Scaligero einer ihrer häufigsten Autoren, in etlichen Ausgaben Leitartikler.
Welche „Rasse“ verteidigt Scaligero? Und welches „bereits existierende Modell“ benutzt er dazu?
„Die Rasse von Rom“
Wie alle Rassisten erklärt Scaligero die eigene „Rasse“ für überlegen. Dazu entwickelt Scaligero in seinem frühen Hauptwerk von 1939, einem Buch von 275 Seiten mit dem Titel „Die Rasse von Rom“(9), den Mythos einer „Römischen Rasse“, einer „Rasse“, die, so Scaligero, „zum Sieg vorherbestimmt ist“.
Scaligeros breites Panorama der Entwicklung der „Römischen Rasse“ stellt die rassistische „Wurzelrassenlehre“(10), „hyperboreische“ rassische Ursprünge und den Aufstieg und Fall von „Atlantis“ vor – Elemente, die sich in der „Menschheitsentwickelung“ Rudolf Steiners finden.
In prähistorischen Zeiten begründete „die weisse arische Rasse“ den Westen und „die grossen mediterranen Zivilisationen“. Nordische und mediterrane rassische Gruppen kamen in der „Rasse von Rom“ zusammen, sie ist als „Italisch-Nordische Rasse“ die Synthese der besten Eigenschaften beider Gruppen.
„Ein überlegenes ethnisches Element“ blieb im Kern der „Römischen Rasse“ erhalten und schützte vor einer rassischen Mischung mit minderwertigen Elementen. Deshalb „ist die rassische Zusammensetzung Italiens heute die gleiche wie vor tausenden von Jahren“ und sowohl ihre besondere Spiritualität wie auch ihr spezielles Blut blieben intakt und bilden noch immer „eine organische Einheit.“
Wenn der Faschismus authentische Werte, die „anti-modern, anti-egalitär, aristokratisch“ sind, wieder herstellen kann, dann wird er „die Wiedergeburt einer überlegenen Rasse, die einmal mehr Römisch ist“ erreichen(11).
„Spiritueller Rassismus und biologischer Rassismus“
Schon in Scaligeros Buch „Die Rasse von Rom“ von 1939 werden 2 Charakteristika von Scaligeros Rassismus genannt, die später für ihn bestimmend werden: „Spiritualität“ und „Blut“.
„Spiritueller Rassismus und biologischer Rassismus“(12) heisst folgerichtig ein programmatischer Artikel Scaligeros von 1941: Durch die Integration von biologischen und spirituellen Formen des Rassismus in „eine essentielle Synthese“ will Scaligero einen „wahren und vollständigen Rassismus“ hervorbringen.
Scaligero führt aus, dass die Synthese von Geist und Leben die tiefgreifende Eigenschaft der arischen Rasse sei: die Sinnes-Welt mit spirituellen Kräften wiederzubeleben, und die spirituellen Welten durch die Erfahrung der Sinneswelt zu erreichen – dies sei das universale Gesetz für den arischen Menschen und sei immer die Grundlage der grossen Zivilisationen gewesen.
Seine Auffassung des „idealen arischen Menschen“ verknüpft Scaligero direkt mit der Anthroposophie, erklärt, dass die richtige Integration des Biologischen und Spirituellen im Werk Rudolf Steiners die Form einer endgültigen Lehre angenommen habe. Rudolf Steiner habe in den zwei einseitigen Erfahrungen der menschlichen Seele die zwei Hauptkräfte erkannt, die die Evolution und spirituelle Entwicklung des Menschen behindern. Diese nähmen symbolische Form in den Figuren Ahriman und Lucifer an(13).
Hauptgegner der menschlichen Entwicklung sind für Scaligero die Juden. Juden verkörpern „untermenschliche ahrimanische Kräfte“, so Scaligero im Kapitel „Anti-Judaismus als Anti-Materialismus“ seines Buches „Die Rasse von Rom“. „Ahriman“ steht in der Anthroposophie für „das Böse“, insbesondere ist Ahriman für den vernichtenden Einfluss des „Materialismus“ verantwortlich. Die Identifikation der Juden mit Ahriman gleicht einem Todesurteil. Und in der Tat beschreibt Scaligero schon 1939 „unsere anti-jüdische Haltung“ mit der Erklärung, dass der römische Weg mit „dem Feind“ umzugehen, sei, „das zu eliminieren, was uns Schaden zufügen kann.“
„Die Eliminierung des jüdischen Virus und die biologische Reintegration der arischen, ethnischen Werte“(14), lautet Scaligeros „Lösung des jüdischen Problems“. Dieser zentrale Satz von 1939 findet sich in vielen späteren Texten Scaligeros wieder.
Scaligero verbindet mit den Juden Demokratie, Humanismus, Säkularismus, Intellektualismus, Sozialismus, abstrakten Rationalismus, Seelenleere, Materialismus, Täuschung und Bestialität und warnt 1939 – nach Inkrafttreten der ersten faschistischen Rasssengesetze 1938 – davor, dass die antisemitische Kampagne des faschistischen Regimes nicht weit genug gegangen sei: „Das spirituelle Ideal der Rasse“ sei noch immer in grosser Gefahr durch „die okkulten Kräften des Judentums“(15). Scaligero ruft seine faschistischen Brüder dazu auf, einen rücksichtslosen Kampf gegen die Juden aufzunehmen, als „eine tiefgehende spirituelle Verantwortung“.(16)
„Arische Einheitsfront“
1941 zeichnet Scaligero das Bild eines apokalyptischen Kampfes zwischen „arischem Geist“ und „jüdischem Geist“ und sagt, dass Nationalsozialismus und Faschismus die Mittel bereitgestellt hätten, diesen Kampf zu gewinnen. Scaligero befürwortet Hitlers Ruf nach einer „vereinigten arischen Front gegen das Judentum“. Hitlers Forderung repräsentiere ein höheres Ziel für die rassistische Kampagne und zeige, wie kompromisslos der Kampf gegen das Judentum sein müsse(17). Massimo Scaligero in seinem Artikel „Arische Einheitsfront“ in „Die Verteidigung der Rasse“ von 1941:
„Die anti-jüdische Bewegung muss heute richtigerweise eine übernationale Größe erlangen, bis sie zu einem Übereinkommen aller Länder wird. Gerade weil man von einem Ideal der Universalität bewegt ist, das die hierarchischen Differenzierungen nicht abschafft, sondern beibehält und harmonisiert, kann man die Aktion einer ethnisch-kulturellen Gruppe mit internationalistischem Charakter, wie die der jüdischen, nicht zulassen; diese Unzulässigkeit für die Völker erlangt lebendige Bedeutung vor allem sobald mit der Konzeption einer neuen arischen Universalität das Erwachen jenes ethnisch-spirituellen Elementes übereinstimmt, das ursprünglich diesem Ideal der Humanität den Impuls gab. Jetzt ist eine Einheitsfront unentbehrlich, um der Universalität des arischen Ideals ein positives Instrument auf der Ebene des Handelns zu geben, insofern es nicht darum geht, gegen eine Nation zu kämpfen, sondern gegen eine ‘Internationalität’, die Nation in den Nationen ist, und sich nicht nur unter dem Aspekt der Rasse präsentiert, sondern auch unter dem Aspekt der Religion, Kultur, der Denkweise, des Erkennens, des Handelns.“(18)
Rezeption heute
In Wikipedia, der Enzyklopädie mit der grössten Reichweite, gibt es keinerlei Hinweis auf Scaligeros faschistischen Hintergrund (siehe oben), und das obwohl es eine breite Forschungsarbeit zur Geschichte der faschistischen Rassenpolitik gibt, die Scaligeros Rolle in der rassistischen Kampagne diskutiert.
Es ist also schlicht unmöglich, Scaligeros Faschismus zu „übersehen“. Das ist Absicht, denn wie sollten Anthroposophen sonst Scaligeros Leben und Werk feiern, wie es die „Anthroposophische Gesellschaft Italiens“ im Dezember 2006 zu Scaligeros hundertstem Geburtstag tat?
Aber wie sollte eine historische Aufarbeitung auch aussehen? Scaligeros Rolle im Faschismus liesse nichts anderes zu, als sich vollständig, unmissverständlich, und endgültig von ihm zu distanzieren. Dann bestünde aber die Gefahr eines „Domino-Effekts“, denn Scaligero führt „nur“ das Werk seines Vorbilds, des Rassisten Rudolf Steiner, fort. Wenn Scaligero stürzt, fällt dann auch Rudolf Steiner?
Helmut Zander, Historiker und Autor des Standardwerkes „Anthroposophie in Deutschland“, über Rudolf Steiners Rassismus und Antisemitismus:
„Steiner ordnete die Rassen einer Fortschrittsgeschichte zu, in der beispielsweise heutige Indianer als »degenerierte Menschenrasse« im »Hinsterben« (GA 105,106.107 [1908]) oder schwarze Afrikaner als defiziente Spezies der Menschen- und Bewußtseinsentwicklung, als »degenerierte«, »zurückgebliebene« Rasse (ebd., 106) erschienen. Umgekehrt habe die weiße Rasse »das Persönlichkeitsgefühl am stärksten ausgebildet« (GA 107,288 [1909]). Dies sind nur Kernsätze einer Rassentheorie, die Steiner 1904 erstmals formulierte, um sie 1910 in einem komplexen System und in zunehmender Abgrenzung zu theosophischen Positionen auszufalten. Mit seinem Ausstieg aus der Theosophie hat er diese Vorstellungen keinesfalls über Bord geworfen, sondern sie 1923 nochmals in Vorträgen vor Arbeitern des Goetheanum in vergröberter, »popularisierter« Form wiederholt, aber ohne Revision im inhaltlichen Bestand. Die weiße war nun »die zukünftige, die am Geiste schaffende Rasse« (GA 349,67 [1923]).“(19)
„In der Konsequenz dieses Denkens lag auch Steiners Bestimmung des Judentums, das ebenfalls als evolutionshistorisch überholt galt (s. 8.3.2b), und in diesen Kontext gehören auch seine Völkerstereotypien, die gleichfalls hierarchisiert waren und die Deutschen als Avantgarde der Entwicklung sahen (s. 14.3.1a).“(20)
„Steiner formulierte mit seinem theosophischen Sozialdarwinismus eine Ethnologie, in der die Rede von »degenerierten«, »zurückgebliebenen« oder »zukünftigen« Rassen keine »Unfälle«, sondern das Ergebnis einer konsequent durchgedachten Evolutionslehre waren. Ich sehe im Gegensatz zu vielen Anthroposophen keine Möglichkeit, diese Konsequenz zu bestreiten.“(21)
Trotz dieses eindeutigen Urteils Helmut Zanders und der Entscheidung der „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM), die Büchern Rudolf Steiners bescheinigte, dass sie „zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen“ sind, wird Rudolf Steiners Rassismus von Anthroposophen geleugnet, genauso wie Scaligeros Faschismus.
Motive für die Leugnung des anthroposophischen Rassismus, Faschismus
Die Anthroposophie ist einerseits eine Religion, die auf neue Gläubige angewiesen ist, andererseits ist sie ein Wirtschafts-„Imperium“, mit – formal unabhängigen –anthroposophischen Banken, Unternehmen, Krankenhäusern, Universitäten, und den bekannten Waldorfschulen.
Was würde geschehen, wenn Rudolf Steiner, Begründer und immer noch unangefochtene Autorität der Waldorfschulen, in der Öffentlichkeit mit Rassismus und Faschismus in Verbindung gebracht würde? Die Anmeldezahlen würden zurückgehen, möglich wäre aber auch, dass die öffentliche, finanzielle Förderung der Waldorfschulen in Frage gestellt würde. Es entstünde ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden, und auch die Gewinnung des anthroposophischen Nachwuchses wäre gefährdet. Hier zeigt sich das erste Motiv für die Leugnung des anthroposophischen Rassismus, das „professionelle Motiv“:
Was der Historiker Helmut Zander als End- und Höhepunkt von Steiners Rassendenken zitiert, „Die weiße war nun »die zukünftige, die am Geiste schaffende Rasse« (GA 349,67 [1923])“, wird bei Detlef Hardorp zu, Zitat Hardorp, „Steiners Haltung zur multikulturellen Gesellschaft in einer globalisierten Welt“. Dieses Weisswaschen „gelingt“ Hardorp durch selektives und sinnentstellendes Zitieren Steiners, siehe: „Waldorfschule: Dr. Detlef Hardorp verkauft Rudolf Steiners Rassismus als Multikulti
Bei Hardorp wird aber neben dem professionellen- auch noch ein persönliches, „privates Motiv“ sichtbar: Nur wenn Steiners Heiligenschein unbefleckt bleibt, kann sich Hardorp weiter als der grosse „Geistesforscher“ und Steiner-Experte präsentieren, wie er es mit seinem „Forschungsergebnis“ tat, dass Rudolf Steiner der eigentliche Entdecker der Quantenphysik sei, siehe: „Waldorfschule: Physik vom Hellseher“
Vollends privat wird die Verehrung Rudolf Steiners und Massimo Scaligeros bei Michael Eggert, der meines Wissens keine offizielle Funktion in der Anthroposophie hat, und auch nicht in einer anthroposophischen Einrichtung arbeitet. Eggert soll hier für die Haltung des normalen Durchschnittsanthroposophen stehen.
Michael Eggert wurde von Peter Staudenmaier – dem dieser Artikel zu verdanken ist, siehe „Credits“, unten – und mir über Massimo Scaligeros Faschismus, Rassismus und Antisemitismus umfassend informiert. Michael Eggert hatte also nicht mehr die deutsche Standardausrede „Aber ich hab’ doch nichts davon gewusst!“, als er Massimo Scaligero auf seinem Blog „Egoisten“ als spirituellen Lehrer vorstellte, siehe: „Die Kraft des Lebens“. Kein bedauerlicher Einzelfall, zuletzt gab es im Januar 2012 einen weiteren Blogeintrag Eggerts zu Scaligero: „Unbewegt“
Eggert preist die „Spiritualität“ Massimo Scaligeros an, eine „Spiritualität“, die Scaligero als Legitimation der Judenverfolgung diente. Warum tut Eggert das? Fragen Sie ihn selber nach seinen privaten Motiven. Ich kann nur vermuten, dass es für Eggert und viele andere Anthroposophen einfach zu spät ist, sich von ihrem anthroposophischen Glauben zu befreien. Was bliebe ihnen noch? „Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück“ – Henrik Ibsen
Credits: Die Darstellung des italienischen, anthroposophischen Faschismus ist eine Kurzzusammenfassung der Forschung von Peter Staudenmaier, seit August 2011 Professor für „Modern German History“ an der Marquette University. Quelle ist Peter Staudenmaiers Dissertation „Between occultism and fascism: Anthroposophy and the politics of race and nation in Germany and Italy, 1900-1945“, insbesondere das Kapitel: „Italian Anthroposophists and the Fascist Racial Laws, 1938-1945“, Seite 446–499. Die Darstellung wurde von Peter Staudenmaier durchgesehen. Weiterführende Artikel der Ruhrbarone:
Staudenmaier: „Das Memorandum betonte die besondere Eignung der Waldorfpädagogik, die Schüler zu nationalen Überzeugungen zu erziehen, in dem sie nationale Ideen pflege und die Quintessenz und Pflichten des Deutschtums betone. Waldorf-Erziehung sei in perfekter Übereinstimmung mit den Grundüberzeugungen des nationalsozialistischen Staates.“
(2) Peter Staudenmaier, „Between occultism and fascism: Anthroposophy and the politics of race and nation in Germany and Italy, 1900-1945“, Dissertation, Cornell University, August 2010, Seite 463:
„Though anti-racists do not realize it, »the superior Aryan race« is »the avant-garde of a great marching army« and the racial group which »expresses in itself the potential of evolution.«â€œ
(4) Ettore Martinoli, „Un preannunziatore della nuova Europa: Rudolf Steiner“, in: „La Vita Italiana“, Juni 1943, Seite 566
Italienischer Original-Text: „Rudolf Steiner fu invece un vero anticipatore ideale della nuova Europa di Mussolini e di Hitler. Si è voluto, con questo scritto, rivendicare lo spirito e la figura di codesto grande mistico tedesco moderno al movimento non solo politico, ma anche spirituale, introdotto nel mondo dalle due parallele rivoluzioni fascista e nazionalsocialista, alle quali egli idealmente appartiene come vero precursore e pioniere spirituale.“
(5) Peter Staudenmaier, „Between occultism and fascism: Anthroposophy and the politics of race and nation in Germany and Italy, 1900-1945“, Dissertation, Cornell University, August 2010, Seite 495:
„Above all Martinoli stresses »the perfect correspondence between Steiner’s thought and the most basic tendencies of Fascism and National Socialism in the political, social, and spiritual camp.«â€œ
(6) Ebd., Seite 495f:
„In a section on Steiner’s »critique of British policy, of Judaism, and of Masonic-plutocratic influence,« Martinoli reports that Steiner »became well-known as an antisemite« during his Vienna period, due to his articles on »the Jewish question« from the 1880s, and continued this pattern in his mature anthroposophical period as well: »In numerous lectures in the years 1917 and 1918 he also directly confronted the influence of Jewish intellectualism within European civilization.«â€œ
(7) Massimo Scaligero, „Coscienza del sangue“ in: „La Difesa della Razza“, 20.8.1942, Seite 4
Italienischer Original-Text: „Se esiste una finalità essenziale della dottrina razzista, questa necessariamente consiste in una prassi etico-scientifica che rettifichi i valori della razza, secondo un modello che non occorre inventare ma che già esiste. Ciò può essere realizzato non soltanto attraverso una serie di norme eugeniche e sanitarie, ma anche destando una sensibilità e una coscienza razzista, così che il popolo non accolga passivamente i risultati di un’azione razzista, ma divenga esso stesso consapevole cooperatore di tale azione.“
(8) Zur Kontrolle schickte ich meine Übersetzung der Scaligero-Zitate der italienischen Botschaft – Antwort der Dolmetscherinnen: „l’abbiamo trovata molto letterale, molto fedele al testo originale e corretta“ – „wir haben sie sehr wörtlich, sehr textgetreu und korrekt gefunden“.
Das miserable Deutsch ist also nicht meiner Übersetzung geschuldet, sondern dem italienischen Original – Scaligero scheint seinem Idol Rudolf Steiner nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch nachzueifern: Max Dessoir spricht vom leerem Gerede Rudolf Steiners, „vorgebracht in einem Jammerdeutsch, (das) peinigt und quält“, und meint: „dieser »voraneilende Menschheitsgenius« sprach wie ein unbegabter Dorfschulmeister“.
(9) Massimo Scaligero, „La Razza di Roma“, Mantero, Tivoli, 1939
(10) „Wurzelrasse“: In der „Theosophie“, einer esoterischen Lehre, werden Entwicklungs-Epochen der menschheitlichen Entwicklung als „Wurzelrassen“ bezeichnet. Rudolf Steiner übernahm das Konzept der Wurzelrassen von der Theosophin Helena Petrovna Blavatsky
(11) Vergleiche: Peter Staudenmaier, „Between occultism and fascism: Anthroposophy and the politics of race and nation in Germany and Italy, 1900–1945“, Dissertation, Cornell University, August 2010, Seite 495ff.
(12) Massimo Scaligero, „Razzismo spirituale e razzismo biologico“ in: „La Vita Italiana“, Juli 1941, Seite 36-41
(13) Vergleiche: Peter Staudenmaier, „Between occultism and fascism: Anthroposophy and the politics of race and nation in Germany and Italy, 1900–1945“, Dissertation, Cornell University, August 2010, Seite 472f.
(14) Massimo Scaligero, „Compito eroico dello spirito nell’azione razzista†in: „La Vita Italiana“, September 1939, Seite 327-33.
Italienischer Original-Text: „la eliminazione del virus giudaico e la reintegrazione biologica dei valori etnici ariani“
(15) Ebd., Seite 333
(16) Ebd., Seite 332
(17) Massimo Scaligero, „Fronte unico ario“ in: „La Difesa della Razza“, 20.2.1941, Seite 21-24
(18) Ebd., Seite 22
Italienischer Original-Text: „Il movimento anti-ebraico giustamente oggi deve acquisire un’ampiezza supernazionalistica sino a divenire un’intesa di tutti i paesi. Proprio perché si è mossi da un ideale di universalità che non abolisce ma mantiene e armonizza la differenziazione gerarchica, non si può ammettere l’azione di un gruppo etnico culturale a carattere internazionalistico, quale quello ebraico; tale inamissibilità per i popoli acquista vivente significato sopratutto allorchè alla concezione di una nuova universalità ariana corrisponde il risveglio di quell’elemento etnico-spirituale che inizialmente dette impulso a questo ideale di umanità. Ora, un fronte unico si rende necessario per dare all’universalità dell’ideale ariano uno strumento positivo sul piano dell’azione, in quanto non si tratta di combattere contro una nazione, ma contro una ‘internazionalità’ che è nazione nelle nazioni e si presenta non soltanto sotto l’aspetto di razza, ma sotto quello di religione, di cultura, di modo di pensare, di conoscere, di agire.“
(19) Helmut Zander, „Anthroposophie in Deutschland – Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945“, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2007, Seite 631f.
Frauentag: „Die meisten Feiertage sind ja religiös bedingt“ … hpd
Still a fool – The Singer not the Song: Ist Christian Wulff Fan der Rolling Stones? Ganz abwegig ist diese Vermutung nicht, lassen sich doch große Teile seiner Vita kurz und knapp durch Titel von Stones-Aufnahmen beschreiben … neheimsnetz
Ruhrgebiet: Lebenslügen schützen – vor der unangenehmen Wirklichkeit. Und vor der Mühe, auf sie zu reagieren. Lebenslügen haben auch Nachteile. Sie führen entweder auf Irrwege oder zur Stagnation. Das zeigt sich im Ruhrgebiet … postvonhorn
Kennen Sie den Altbürgermeister Pletziger? Tja, jetzt ist es auch zu spät! … jurga
Viren im Wasser der Ruhr: “Wir wiegen uns in falscher Sicherheit†… wazrecherche
Und ob die NPD gewalttätig ist: Das Dortmunder Landgericht bestätigt die Gewalt von NPD-Stadtrat Thieme und sichert so den Schutz seines Opfers … ruhrbarone
Dortmunder Philharmoniker: Was den designierten Chefdirigenten Gabriel Feltz erwartet … revierpassagen
“Der Stärkungspakt Stadtfinanzen hat gravierende Schwächenâ€: Das Aktionsbündnis “Raus aus den Schulden†macht Druck auf Landesregierung und Landtag … doppelwacholder
Müll im Hochsauerland: Augen zu und durch – Keine Überprüfung von alten Deponien … sbl
Der Wiemeringhauser macht Schluss: endgültig? … wiemeringhauser
Meschede. (sbl_pm) Manche Themen kehren leider immer wieder. So auch der „Kormoran-Abschuss“.
Nachdem der Sauerländer Bürgerliste (SBL) jetzt die Niederschrift derSitzung des Landschaftsbeirats vom 22.11.2011 vorliegt, gehen wir davon aus, dass wieder einige der schwarzen Vögel – amtlich genehmigt- ihr Leben ließen.
Dem Hochsauerlandkreis lag nämlich ein Antrag derFischereigenossenschaft Diemel „auf Zulassung einer Ausnahme vom Tötungsverbot gem. §§ 44 Abs. 1 Nr. 1, 45 Abs. 7 Satz 1 Nrn. 1 und 2 BNatSchG“ vom 04.11.2011 vor.
Die Untere Landschaftsbehörde befürwortete die Erteilung der Ausnahmegenehmigung für den Vergrämungsabschuss in den Naturschutzgebieten „Unteres Diemeltal“ und „Oberes Diemeltal“ für die Zeit bis zum 29.02.2012. 40 Kormorane standen demnach auf der Abschussliste. Weitere 40 Artgenossen dürfen per Ausnahmegenehmigung in der Zeit vom 16.09.2012 bis zum 28.02.2013 abgeschossen werden. (Kreistags-Drucksache 8/486).
Laut Sitzungsprotokoll löste die Drucksache im Landschaftsbeirat eine nicht uninteressante Diskussion aus. Da für dieses Gebiet an der Diemel bei Marsberg schon früher eine derartige Ausnahmegenehmigung erteilt worden ist, erkundigte sich ein Ausschussmitglied nach den damaligen Abschusszahlen. Die Antwort: 8 Kormorane wurden geschossen, wobei für maximal 30 die Abschussgenehmigung vorlag.
Das offensichtliche Missverhältnis zwischen früheren Abschusszahlen und gegenwärtigen Abschussplänen war dann auch Anlass einer Für- und Wider-Diskussion.
Ein Ausschuss-Mitglied äußerte, es bezweifle, dass die Erhebung über die Anzahl der Kormorane eine wissenschaftliche sei. Er forderte, es müsse eine gezielte Zählung durchgeführt werden. Ornithologen im HSK kämen zu völlig anderen Ergebnissen als den hier vorgelegten Zahlen.
Ein anderes Ausschuss-Mitglied sah den Antrag als sehr wohl begründet. Es ginge hier nicht um den Abschuss von Kormoranen sondern im Wesentlichen um den Fischartenschutz und auch um den Vogelschutz. Die Population von Äschen anzuheben, gelänge nur im Fall einer Reduzierung der Kormoranpopulation.
Ein weiterer Diskussionsteilnehmer äußerte (laut Niederschrift), er hielte den Antrag der Fischereigenossenschaft Diemel für „sensationell“ und stellte dabei auf die vom Antragsteller thematisierten wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Fischereivereine ab. Er kritisierte zudem den Zeitraum für die Ausnahmegenehmigung als zu lang und die Abschusszahl als zu hoch.
Nach offenbar längerer kontroverser Diskussion stimmte der Landschaftsbeirat mit einem knappen Ergebnis der Erteilung einer Ausnahmegenehmigung für den Vergrämungsabschuss zu:
– für die Zeit bis zum 29.02.2012 in einer Größenordnung von 40 Kormoranen
– für die Zeit bis vom 16.09.2012 bis zum 28.02.2013 in einer Größenordnung von 40 Kormoranen
Gegenwärtig erfolgt die Stromversorgung zu 80% durch lediglich vier Energiegroßkonzerne: RWE, Eon, Vattenfall und EnBW. Wie ist es dazu gekommen?
Energiewirtschaftsgesetz von 1935
1935 wurde ein Energiewirtschaftsgesetz mit dem Hintergrund erlassen, Deutschlands Wirtschaft kriegstauglich zumachen. Man glaubte durch Gebietsmonopole für die Stromversorgung „die Energieversorgung so sicher und billig wie möglich zu gestalten“ indem man die „volkswirtschaftlich schädigende Auswirkungen des Wettbewerbs“ verhindert.
1957 Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung/Demarkationsverträge
Zwar wurde 1957 ein Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen erlassen, es enthielt jedoch mit den Demarkationsverträgen eine Ausnahme für Energieversorgungsunternehmen.
Somit blieb der Inhalt der Gesetzgebung von 1935 weiter wirksam.
1998 trat das Gesetz zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts in Kraft
Erst am 28.11.1997 wurde mit dem „Gesetz zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts“ vom Bundestag beschlossen die Demarkationsverträge der Energieversorgungsunternehmen aufzuheben. Die Gesetzgebung für eine Energieversorgung mit Wettbewerb erfolgte nicht auf Betreiben deutscher Politiker, sondern war die pflichtgemäße Umsetzung einer EG-Richtlinie.
Ohne Wettbewerb keine Kostensenkung
Statt freien Wettbewerb oder die Möglichkeit den Anbieter zu wechseln, gab es früher Staatsunternehmen,Versorgungsgebiete und Monopole. Nach außen gab es eine Preisregulierung, die auf den anfallenden Kosten aufbaute. So kamen jenseits von Anreizen einer Wirtschaftlichkeit auf die Kosten der Energieerzeugung, die der Verteilung, Vertrieb und ein Aufschlag als Verzinsung oben drauf. Es war geradezu ein Anreiz, die Kosten in die Höhe zu treiben, denn je höher die Kosten waren, desto höher war auch die Verzinsung und der Preis des Stroms. Ohne einen funktionierenden Wettbewerb ist die Stromversorgung ineffizient und unnötig teuer, weil Anstrengungen zur Energieeffizienz und Kostensenkung nicht belohnt werden.
Die Preis- und Effizienzentwicklung früher
Durch die „schützenden“ -weil gesetzgebenden- Hände von Politikern und deren Parteien spielten über ½ Jahrhundert weder Erzeugerkosten noch Energieeffizienz bei den 4 Firmen die 80% des Stroms erzeugen ein größere Rolle. Im Zweifelsfalle wurden und werden (!) die Kosten wie beim Atommüll einfach auf den Staat und die kommenden Generationen abgewälzt. Die Tatsache, dass heute der mittlere Wirkungsgrad deutscher Kraftwerke mit fossilen Energieträgern bei knapp 40% liegt – also 60% auf dem Erzeugungsweg verloren gehen – zeigt, dass sich in den 14 Jahre seit Inkrafttreten des „Gesetz zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts“ durch einen Wettbewerbsdruck eine größere Ausnutzung unserer Energieträger nicht eingestellt hat.
Die Effizienzentwicklung heute
Heute produzieren die gleichen 4 Firmen immer noch 80% des Stroms. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie nach einem Anbieterwechsel immer noch bei einem der 4 Energiegroßkonzerne Ihren Strom beziehen, liegt also bei genau 80%. Da hilft es wenig wenn Strom an der Börse gehandelt wird, Netze von Erzeugung und Vertrieb getrennt wurden und eine Regulierungsbehörde den fairen Netzzugang überwacht. Entsprechend unbefriedigend ist die Preisentwicklung auf dem Energiemarkt wie die Monopolkommission kritisierte und bereits 2009 in einem Sondergutachten von „signifikanten Wettbewerbsproblemen“ sprach. Warum bitte soll ein Manager eines Energiekonzerns der Aktionären verpflichtet ist, Geld investieren in eine Technik mit größerer Effizienz, wenn es auch so geht? Deutschland als eines der reichsten Länder mit besten technischen Möglichkeiten nimmt in Europa im Bemühen um Energieeffizienz den letzten Platz ein, kritisiert u.a. José Manuel Barroso.
Die großzügige Bereitstellung von Kapital u.a. durch Aktienkäufe an den 4 Energiekonzernen entspricht auch einem stillen Befürworten an 60% Energieverlust. Ein solcher von Parteien und Politikern gestützter verschwenderischer Umgang mit unseren Ressourcen, begünstigt die Argumentation auch unkonventionelle Wege zur Gewinnung von Energieträgern gehen zu müssen. Ohne gravierende Veränderungen wird Fracking irgendwann als Notwendigkeit Einzug halten.
Energiewende selber machen
Neben der Frage ob nun Strom auf ökologische Weg erzeugt wird, war mir als Verbraucher der Wechsel zu einem Anbieter wichtig, der nachweislich keine Verflechtung mit Großkonzernen hat und seine Energie überwiegend in Deutschland produziert.
Da ich für mein Tun Verantwortung empfinde, kommt für mich die Geiz-ist-Geil-Mentalität genauso wenig in Frage, wie der Etikettenschwindel über Stadtwerke, Regionalversorger etc..
Meschede. (pm_meschede) „Fracking“ – dieser Begriff steht für die Gewinnung von Erdgas, das in tiefen Gesteinsschichten eingeschlossen ist.
Seit einiger Zeit beschäftigt „Fracking“ die Menschen im heimischen Raum: Wie bereits zuvor in Niedersachsen gibt es auch im Sauerland Vorstöße, um Erdgas aus diesen so genannten „unkonventionellen Lagerstätten“ zu nutzen.
Allerdings: Die „Fracking“-Technik ist umstritten. Denn zum Aufbrechen des Gesteins wird eine Flüssigkeit eingepresst – und die enthält neben Wasser und Sand auch giftige Substanzen. „Für Grund- und Oberflächenwasser kann das potenzielle Gefahren mit sich bringen“, so Robert Dietrich, Technischer Geschäftsführer des heimischen Trinkwasserversorgers Hochsauerlandwasser GmbH (HSW).
Um den aktuellen Sachstand rund um das Thema „Fracking“ vorzustellen, laden die Stadt Meschede und die HSW zu einem Info-Abend für interessierte Bürgerinnen und Bürger ein. Er findet am Donnerstag, 1. März, um 19.30 Uhr im kleinen Saal der Mescheder Stadthalle statt.
Neben HSW-Geschäftsführer Robert Dietrich informieren auch Vertreter der Stadt Meschede über technische wie auch rechtliche Aspekte des „Frackings“ und die aktuelle Situation. Das Unternehmen BNK Deutschland hat einen Antrag auf „Aufsuchungserlaubnis“ gestellt.
Selbstverständlich besteht im Rahmen der Veranstaltung auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind willkommen. Weitere Informationen zum Thema „Fracking“ gibt es auch unter www.hochsauerlandwasser.de auf der Internet-Seite der HSW.
Sitzverteilung im Kreistag HSK (archiv: zoom) Zwei Resolutionen standen auf der heutigen Tagesordnung der Kreistagssitzung in Meschede:
A) Resolution zur Änderung des Landesforstgesetzes (wegen des ausufernderes Anbaus von Weihnachtsbäumen auf Kyrill-Flächen)
B) Resolution gegen Fracking (Fracking ist die sehr gefährliche, sogenannte „unkonventionelle“ Methode der Erdgasförderung. Konzerne planen, „Fracking“ in großen Bereichen des Hochsauerlandkreises anzuwenden, z.B. in Sundern, Meschede und Marsberg)
Ein einziges Kreistagsmitglied dagegen
Wenn ich heute richtig geguckt habe, stimmte ausgerechnet der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten als einziges Kreistagsmitglied gegen die „Resolution zur Änderung des Landesforstgesetzes“. Über seine Gründe können wir hier nur spekulieren. Geäußert hat sich das Mitglied der CDU-Kreistagsfraktion leider nicht zu seinem „Nein“.
4 Löcher für die Ablage
Vor der Abstimmung empfahl Landrat Dr. Schneider ein möglichst einstimmiges Votum. Ansonsten mache die Resolution keinen Sinn. Das Papier würde dann in Düsseldorf gleich mit 4 Löchern für den Aktenordner versehen und abgeheftet.
Kleinster gemeinsamer Nenner
Der Kreistag einigte sich dann daraufhin – mit (wenn mich nicht alles täuscht) einer Gegenstimme – auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, und zwar auf die erste Version der Resolution, und nicht auf die neue, von den Grünen überarbeitete und erweiterte Fassung, die so auch von der Bürgerinitiative „Giftfreies Sauerland“ unterstützt wird. Na ja, immerhin …!
Noch Informationsbedarf beim Thema „Fracking“
Die „Resolution gegen Fracking“ wurde auf Antrag der CDU vertagt. Der CDU-Fraktionsvorsitzende argumentierte mit Informationsbedarf.
Darüber wunderte sich SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos. Er erinnerte daran, dass die Sauerländer Bürgerliste (SBL) schon Ende November 2010 ein Schreiben an den Landrat geschickt hatte, mit der Bitte, das Thema „Schiefergasbohrungen“ auf die Tagesordnung der nächsten Kreistagssitzung zu setzen.
Ein Kreistagsmitglied der FDP schlug zur allgemeinen Erheiterung vor, man könnte doch heute über die Resolution abstimmen; die CDU könne ja hinterher kommen. Diese unkonventionelle Vorgehensweise scheiterte dann aber, wie zu befürchten, wiederum an der CDU.
Kreistag sollte das Thema „Fracking“ nicht lange aufschieben
Traurig nur, dass „Fracking“ etwas äußerst Bedrohliches für unsere Umwelt, unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität ist. Der Kreistag und die Stadträte sollten das Thema nicht auf die lange Bank schieben und sich ganz schnell und eindeutig positionieren.
Brilon: Ausstieg in Fahrtrichtung rechts (foto: Guido Schulte)
Arnsberg. (RainerFischer) Der Verkehrsclub Deutschlands (VCD), der AK Röhrtalbahn der Lokalen Agenda 21 und die Eisenbahnfreunde Obere Ruhrtalbahn hatten am 12. Februar zu einer Fahrt nach Brilon Stadt eingeladen. Dort war erst im Dezember der Wiederanschluß ans Schienennetz erfolgt.
In Brilon haben wir ganz aktuell die belebende Wirkung einer Streckenreaktivierung beobachten. Der Bahnhof ist wieder ins Bewußtsein der Stadt gerückt, wurde neu gestaltet und zu einem modernen Abfahrts- und Ankunftszentrum für Reisende gemacht.
Brilon: Bahnhof mit Musik (foto: Roland Quentmeier )
Unsere Gruppe aus Arnsberg wurde von Günter Wiese empfangen und über den Werdegang des Projektes informiert. Günter Wiese ist SPD-Ratsmitglied aus Brilon und aktiver Mitgestalter der Reaktivierung.
Sehr wichtig für eine Wiedernutzung durch den Personenverkehr war und ist die Unterstützung durch die Holzfirma Egger, die die Strecke schon seit vielen Jahren für den eigenen Güterverkehr nutzt. Egger macht weitere Investitionen vom Bestand der Strecke abhängig, und hat sich finanziell an der Streckensanierung beteiligt.
Eine ebensolche Unterstützung wünscht sich der Röhrtalbahn-Arbeitskreis der Lokalen Agenda 21 natürlich auch durch die Firmen im Röhrtal. Einzelne Interessensbekundungen hat es zwar schon gegeben, aber eine derart energische Forderung und Unterstützung wie in Brilon vermissen wir noch.
Auf unserer Exkursion trafen wir uns mit Reinhard Loos, dem Ratsmitglied der Briloner Bürgerliste. Er ist VCD-Mitglied und ebenfalls Reaktivierungsaktivist. Mit einem Diavortrag stellte uns Reinhard den Werdegang des Projektes vor.
Trotz zweistelliger Minusgrade erfreuten wir uns an Kaffee und Kuchen im Warmen. Ein Besuch im Haus Hövener, Heimatmuseum am Marktplatz, rundete unsere Exkursion ab.
Kurz vor 18 Uhr ging es zurück nach Arnsberg. Wir nahmen die Erkenntnis mit, daß es mit genügend großem Willen immer einen Weg gibt.
Das neue Potentialgutachten bescheinigt der Röhrtalbahn Zukunftsfähigkeit.
Für uns gilt es nun, intensiv mit dieser Aussage in die Offensive zu gehen. Die Schienenverbindung ist für Arnsberg und Sundern eine große Chance.
Lutz Wendland, MbZ (foto: wendland)Lutz Wendland, Fraktionsvorsitzender von Meschede braucht Zukunft (MbZ) im Stadtrat, hat am Donnerstag, den 9. Februar eine in vielen Punkten interessante Haushaltsrede gehalten. Wir greifen hier den Punkt „Fracking“ heraus.
Nach den Haushaltsreden hielt Dipl.â€Ing. Robert Dietrich von der Hochsauerlandwasser GmbH einen Vortrag zum Thema Fracking.
Bei den Ausführungen von Lutz Wendland zum Thema Fracking, hatte die CDU im Stadtrat noch abfällig gelächelt.
Als allerdings Ingenieur Dietrich fast deckungsgleiche Argumente in seinem Vortrag verwandte, sollen die Mienen, so ein Beobachter, „versteinert“ sein.
Lutz Wendland: „Herr Dietrich sprach von einem „Chemie-Cocktail“, bei mir heißt es „Wasser-Sand-Chemie-Cocktail“. Herr Dietrich sprach sich für Windenergie statt Fracking aus, das habe ich auch in meiner Rede genau so formuliert. Herr Dietrich wünscht sich wie wir von der MbZ eine Sensibilisierung der Landes- und Bundestagsabgeordneten für das Thema, das habe ich auch so in meiner Rede.“
Hier aber nun der Abgeordnete Wendland (MbZ) in seiner Haushaltsrede:
Ein weiteres Thema ist ein besonders brisantes und heißt „Fracking“. Alle hier im Rat Anwesenden kennen diesen Begriff. Es kann jedoch sein, dass einige Bürgerinnen und Bürger dieses merkwürdige Wort noch gehört haben.
Wir wissen, „Fracking“ ist eine gefährliche Methode der Gasförderung, die nach dem Willen einiger Konzerne auch in Meschede, angewandt werden soll. Durch das Hineinpressen eines Sand-Wasser-Chemie-Coctails in Schiefergestein soll sogenanntes unkonventionelles Erdgas gewonnen werden.
Aus den USA, hören wir von Negativ-Folgen: Verseuchtes Wasser, austretende Radioaktivität, Gefahr von Erdbeben. In Frankreich ist „Fracking“ aus diesen Gründen verboten. Im Münsterland haben sich Bürgerinitiativen gegen „Fracking“ gegründet.
Wir in Meschede müssen uns fragen: „Wollen wir diese Gefährdung für Menschen und Umwelt? Wollen wir, dass die Menschen wegen dieser Gefahr aus dem Sauerland fort ziehen? Wollen wir, dass hier bald viele Immobilien leer stehen, weil hier niemand mehr wohnen und Urlaub machen möchte? Wollen wir, dass Meschede keine Zukunft hat?
Vor einigen Wochen hat der Stadtrat mit einer Resolution die ersten richtigen Schritte gegen „Fracking“ eingeleitet. Allerdings wünschen wir uns, dass die großen Fraktionen im Stadtrat ihre Landtags und Bundestagsabgeordneten für dieses Thema noch mehr sensibilisieren, sodass Bundes- undLandespolitiker entsprechende Gesetzesänderungen zügig verabschieden.
Gift haben wir schon zu Genüge im Sauerland und in Meschede. Denken wir nur an PFT und RoundUp auf Weihnachtsbaumflächen und im Wasser. Mit Sorge beobachte ich, wie in letzter Zeit der Weihnachtsbaumanbau auch in Meschede, z.B. rund um Stockhausen und Wennemen, ausufert und wie alles Leben rund um die Tannen tot gespritzt ist. Wie groß ist die Umweltschädigung?
Auch hier gilt: „Gewinne werden privatisiert“ und die Lasten, z.B. für eine aufwändigere Trinkwasseraufbereitung, werden sozialisiert weil wir alle diese Kosten tragen!
Meschede braucht kein „Fracking“ und nicht Tausende von Chemie-Weihnachtsbäumen, sondern andere Ideen und Maßnahmen. Ideen, wie wir dem viel beschriebenen „demographischen Wandel“ entgegen wirken können.
In Meschede hat sich der Bevölkerungsrückgang beschleunigt. Minus 2,8 % betrug er im Zeitraum vom 30.06.2010 bis zum 30.06.2011. Im Jahr zuvor lag das Minus bei „nur“ 1,1 %. Unsere Nachbargemeinde Eslohe verlor in dieser Zeit deutlich weniger Einwohner und zwar 0,8 % bzw. 0,3 %.
Wer im Winter Enten auf der Ruhr fotografiert, knippst im Sommer Kühe auf der Weide. Sei's drum: heute in Bigge (foto: zoom)
Kreationisten als Hochstapler: Zooming in on the Origin of Life Science Foundation … pharyngula
Scripted Reality ist schon zum zweiten Mal für den Anglizismus des Jahres nominiert: und — jetzt kann ich es ja verraten — eine Art Favorit der Herzen für mich, so Anatol Stefanowitsch im … sprachlog
Die Agonie der Demokratie: Längst ist die öffentliche Verschuldung zu einem Gesslerhut geworden, der dem Volk und der Politik aufzeigt, wer der wahre Souverän in diesem Lande ist – nämlich das Finanzsystem … nachdenkseiten
ACTA?? Was ist den das?? ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) ermöglicht die Internationale Verfolgung von Urheberrechtsverstößen. Gut, denkt sich jetzt der ein oder andere, ich verstoße da nicht gegen und deshalb interessiert es mich nicht. Aber genau da ist der Hund begraben … jahobris
Klippschulökonomie: Es betrifft Republikanische Abgeordnete des Repräsentantenhauses, die im Wahljahr eine brillante Idee hatten … wiesaussieht
Adolf Sauerlands „Pluspunkte“: Was zählt und was nicht zählt … jurga
Bürgerkonferenz und Proteste im RuhrCongress Bochum – Wo sparen? / Ergebnisse des Bürgerforums im Internet: Schon im Vorfeld wurde Protest bei der Bürgerkonferenz angekündigt und so kam es dann auch: Bei Minustemperaturen versammelten sich laut Medienangaben rund 100 Demonstranten inklusive kleinen Kindern vor den Toren des RuhrCongresses, um gegen Kürzungen und Einschnitte zu protestieren – doch auch im Inneren gab es Protest und Aktionismus … pottblog
Proteste bei der Bürgerkonferenz vor und im RuhrCongress II: 49 BochumerInnen waren zufrieden … bo-alternativ
“Acht Brückenâ€: Köln blickt auf den musikalischen Tüftler John Cage … revierpassagen
Rassismus im Fitnesscenter der Duisburger Königsgalerie? In letzter Zeit wurden viele Stimmen laut, die behaupten, dass das im Oktober letzten Jahres eröffnete Fitnesscenter in der Königsgalerie keine ausländischen Bewerber annehmen würde … xtranews
Geschichte in Bildern: Bottrop – Zentralkokerei … bottblog
Schrumpfkur für den Mescheder Stadtrat: „Problematisch finde ich dagegen, den finanziellen Aspekt in den Vordergrund der Debatte zu stellen. Natürlich bedeuten weniger Ratsmitglieder auch weniger Kosten … Diese Argumentationsweise ist sicherlich populär, aber auch populistisch. Denn Demokratie kostet nun einmal Geld. Das muss klar sein, und dazu sollte man stehen. Auch wenn das gegenüber einer Öffentlichkeit, die jede Form des politischen Engagements (“die Politikerâ€) zunehmend kritisch sieht, nicht immer leicht fällt“, meint Daniel Köhne bei … mixtape
Kultur im Sauerland: Wie wäre es mit einem Museumsbesuch? Denn auch an Museen ist das Hochsauerland nicht arm. Mein persönlicher Tipp: Das Maschinen- und Heimatmuseum im wunderschönen „Luftkurort“ Eslohe … wutzeline
Vorsicht – Kuh geht! Der “CowBlog†war der erste Blog hier in diesem Teil des Ruhrtales und brachte das erstemal eine persönliche Meinung ungeschminkt und nicht durch Stammtische, egal ob rund oder eckig, und andere Gruppen zensiert ans Tageslicht. Das war etwas Neues, das war etwas Unerhörtes! … wiemeringhauser
Sofern Sie Ihre Datenschutzeinstellungen ändern möchten z.B. Erteilung von Einwilligungen, Widerruf bereits erteilter Einwilligungen klicken Sie auf nachfolgenden Button.
Einstellungen