Die erste Winterwanderung nach Winterberg: ein guter Tag

Am Wegrand zwischen Marktplätzen und Minenplätzen. (foto: zoom)

Nach drei Stunden Schreibtischarbeit wäre ich heute normalerweise zum Schwimmbad gefahren, hätte meine 20 Doppelbahnen abgerissen und hätte mich danach bei trübem Wetter mit Büchern und Radio in die Wohnung verkrochen.

Aber warum nicht einfach die Schuhe anziehen, Jacke überwerfen, Kamera verstauen und losgehen? Nur um zu gehen. Kein Auto, kein Radio, kein Buch, kein Chlorwasser, kein Schreibtisch.

Schnee fieselte dünn herab.

Also los! Draußen ist der trübe November besser zu ertragen als drinnen, durchs große Fenster auf die grauen Berge starrend.

Siedlinghausen, Ennert, Marktplätze und den kurzen steilen Weg über die Kuppe zu den Minenplätzen. Manchmal bleibe ich stehen, weil ich an irgendetwas Spannendes denke, das ich kurz darauf wieder vergessen habe. Auf den Ästen der Fichten liegt eine Schneeschicht. Ein Jogger, der mich nicht grüßt. Ach, Sauerland!

Anderthalb Stunden lang treffe ich ansonsten keinen Menschen, keine Tiere. Nichts. Es ist sehr still.

Eines der vielen Speicherbecken in den Winterberger Skigebieten. Die Schneekanonen brauchen Strom und Wasser. (foto: zoom)

Das Speicherbecken für die Schneekanonen an den Minenplätzen ist gefüllt. Für Ski und Rodel ist das Weiß zu dürftig, für die Schnee-Erzeugung sind die Temperaturen zu hoch. Erst bei Frost kann es losgehen.

Ich gehe weiter hinauf zum Bremberg.

Eine von hunderten von Schneekanonen, die die Wintersaison sichern muss. (foto: zoom)

Alle Maschinen an den Skipisten stehen auf ihren Plätzen. Die Lifte sind bereit.

Wer wird der erste sein? Ruhrquelle? Poppenberg? Sahnehang?

Das entscheidet, trotz hochgerüsteter Technik, das Wetter.

Nach drei Stunden bin ich wieder zu Hause. Es ist dunkel. Ein guter Tag.

Winterberg: Ski und Rodel am Jahresende

Blauer Himmel, Temperaturen um den Gefrierpunkt. Winterberg am 31. Dezember 2017. (foto: zoom)

Wer wollte, konnte gestern auf den mit Kunstschnee bedeckten Pisten rund um Winterberg Ski fahren.

Auch das neue Jahr ist mit blauem Himmel gestartet. Die Waldwege sind ansonsten völlig schneefrei, ein sehr gutes Wetter, um heute noch einmal wandern zu gehen. In den nächsten Tagen soll laut Wetterbericht Schnee fallen.

Viel Kunstschnee auf den Pisten, kein natürlicher Niederschlag, die Speicherteiche sind ziemlich leer und werden mit Wasser gefüllt.

Minenplätze: Ein Speicherteich mit Wasser für die Schneekanonen wird befüllt. (foto: zoom)

Winterberg war gestern voller Touristen von denen viele aus den Niederlanden und Belgien angereist waren. Hier ein Blick auf den Rodelhang. Schneelanzen und Schneekanonen ermöglichen den Wintersport.

Der Rodelhang unter blauem Himmel. Lanzen und Kanonen – zwei Arten der Kunstschneeproduktion. (foto: zoom)

Könnte mal jemand helfen? Informationen zum Regenwasser-Rückhaltebecken = Speicherteich an den Minenplätzen gesucht.

Rodung an den Minenplätzen. Soll hier ein Regenwasser-Rückhaltebecken für die Schneekanonen gebaut werden? (foto: zoom)
Rodung an den Minenplätzen. Soll hier ein Regenwasser-Rückhaltebecken für die Schneekanonen gebaut werden? (foto: zoom)

Vor ein paar Tagen hatte ich über meine Beobachtungen während einer MTB-Tour nach Winterberg an den Minenplätzen berichtet.

Offensichtlich waren dort junge Fichten großflächig gerodet worden. Nun sagten Gerüchte, die ich allerdings bislang nicht erhärten konnte, dass dort ein Regenwasser-Rückhaltebecken, also ein kleiner See, für die Versorgung der Schneekanonen im Winterberg angelegt werden solle.

Im Ratsinformationssystem der Stadt Winterberg findet sich aber tatsächlich eine Vorlage der Verwaltung für den Bau- und Planungsausschuss vom 30. Juni 2011,  in welcher die Anlage eines Speicherteichs „zur weiteren
Optimierung der maschinellen Beschneiung“ angesprochen wird:

Zitat aus der Vorlage „12. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 21 „Ski-, Freizeit- und Erholungsgebiet Herrloh/
Bremberg“, Winterberg“ (Hervorhebung von mir):

„a) Die Lifttrasse sowie der geplante Lift in Richtung „Minenplätze“ entfallen ersatzlos. In Folge dieser Planungsänderung konnte auch eine Verkürzung des geplanten Sesselliftes zum „Sürenberg“ erfolgen. Des Weiteren entfällt die ursprünglich geplante Gastronomiefläche im Bereich „Minenplatz“. Der Sürenbergrücken wird nun nicht mehr nach Norden überschritten. Die Einwirkungen auf Natur und Landschaft im Abgleich mit der ursprünglichen Planung können auf diese Weise erheblich gemindert werden. Der nördlich des Sürenbergs gelegene (Wald)-Bereich behält dadurch seine
abschirmende Funktion gegenüber dem Freizeitbereich.

b) Neben der planungsrechtlichen Absicherung der vorhandenen privaten Parkplatzanlage auf dem Flurstück 444 tlw. soll weiter die Möglichkeit geschaffen werden, unter der privaten Parkplatzanlage (Flurstück 444 tlw.) einen Speicherteich zur weiteren Optimierung der maschinellen Beschneiung anzulegen.

c) Östlich an die vorhandene private Parkplatzanlage angrenzend soll eine überbaubare Fläche festgesetzt werden, um dort u.a. einen Skiverleih, einen Verleih von Spiel und Sportgeräten sowie ein unterirdisches Speicherbecken (unter dem geplanten Gebäude) einschl. der notwendigen technischen Einrichtungen für die maschinelle Beschneiung zu ermöglichen.“

Eine Karte habe ich leider noch nicht gefunden. Mir ist also nicht bekannt, ob sich der im Zitat erwähnte Speicherteich mit der Rodung an den Minenplätzen „deckt“.

Falls jemand weitere Informationen hat, wäre ich sehr interessiert.

Die Minenplätze lagen schon seit Jahren auf unseren Hauptwander-, Lauf- und MTB-Routen zu Möppis Hütte.

Die Veränderungen und Eingriffe durch die Errichtung des Landal Ferienparks, dessen Bebauung  nicht weit von den Minenplätzen entfernt beginnt, waren seinerzeit recht dramatisch.

Ich bin gespannt, wie sich die Umsetzung der neuen Pläne auf die Landschaft auswirkt.