Umleitung: Von Elias Canetti zur Blendung in Medien und Politik.

Ein grauer Sonntag am Rhein bei Voerde (foto: zoom)
Ein grauer Sonntag am Rhein bei Voerde (foto: zoom)

Elias Canetti: (* 25. Juli 1905 in Rustschuk/Bulgarien; Δ 14. August 1994 in Zürich) war ein deutschsprachiger Schriftsteller. Der brillante, hochintellektuelle Humanist und Moralist, wollte mit seinen Arbeiten dazu beitragen, dem menschlichen Sein auf die Spur kommen und die Welt zu verändern … hpd

ARD-Presseclub: Das Eingeständnis von „Kampagnenjournalismus“ … nachdenkseiten

Hatten es die Jusos verdient, abgeknallt zu werden? Was geht eigentlich in den wirren Köpfen von Islamkritikern vor? … misik

Fulda und Oslo: Journalismus gesucht … piraten

Die norwegische Katastrophe oder: Warum der Tod von Amy Winehouse zur Randnotiz wurde … revierpassagen

Jean Ziegler- Nicht gehaltene Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele: „alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. 37.000 Menschen verhungern jeden Tag und fast eine Milliarde sind permanent schwerstens unterernährt. Und derselbe World-Food-Report der FAO, der alljährlich diese Opferzahlen gibt, sagt, dass die Weltlandwirtschaft in der heutigen Phase ihrer Entwicklung problemlos das Doppelte der Weltbevölkerung normal ernähren könnte“ … sueddeutsche

Angela Merkel: hat erklärt, die Arbeit mache ihr Spaß … sprengsatz

Gescheiterte Projekte I: Das langsame Sterben des 34 Millionen Flops Ruhrpilot … ruhrbarone

Gescheiterte Projekte II: Millionengrab World „Chaos“ Center – Stadt Bonn scheitert als Unternehmer … wdr5

MdL André Stinka (SPD) aus dem nordrhein-westfälischen Landtag: sieht Gefahren von Fracking bzw. unkonventionellem Erdgas … pottblog

Adolf Sauerland und die Loveparade: eine traurige Gestalt … WirInNRW

Neheim: Nachschlag für “Kunst & Gartenzwerge” … neheimsnetz

Wirtschaftswege statt Energiesparen: Eine bemerkenswerte Abstimmung fand am Donnerstag im Rat der Stadt Brilon statt. 158.000 Euro aus Mitteln des Konjunkturpakets II (KP2) waren “frei” geworden, weil das Kreisgesundheitsamt mit sehr seltsamen Auflagen Investionen im Waldfreibad Brilon-Gudenhagen verhindert … sbl

Röhrtalbahn: Geht die CDU auf Gegenkurs? … gruenesundern

„Ich bin voller Hass – und das liebe ich“ Ein Buch zum Thema

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Eichborn Verlag, Berlin 2009

Eric Harris (18) und Dylan Klebold (17) richteten am 20. April 1999 in der Columbine High School in Littleton, Colorado ein Blutbad an. Sie töteten 12 Schüler und einen Lehrer. Anschließend erschossen sie sich selbst. Sie wählten den Jahrestag von Hitlers Geburtstag.

Die Amerikanische Justiz hat Dokumente wie Videoaufnahmen, Schulaufsätze, Einträge im Internet und Tagebuchaufzeichnungen der Mörder sowie die Vernehmungsprotokolle zugänglich gemacht.

Joachim Gaertner hat diese Dokumente ausgewertet, übersetzt und sie in dem Dokumentarischen Roman Ich bin voller Hass – und das liebe ich. Aus den Original-Dokumenten zum Massaker an der Columbine Highschool verarbeitet.

Die Dokumente zeichnen ein Bild von zwei widersprüchlichen, von Gewalt, Waffen und Mord faszinierten jungen Männern, selber ausgegrenzt und gleichzeitig rassistisch. Erschreckend sind die immer wieder formulierten Tötungsfantasien und im Gegensatz dazu die „politisch korrekten“ und meist gut bis sehr gut benoteten Aufsätze und Essays.

Im ersten Auszug beschreibt Eric Harris sein mangelndes Selbstbewusstsein, seine Unsicherheit gegenüber Frauen und gleichzeitig seine Bewunderung für den Nationalsozialistischen Staat. Im zweiten hier abgedruckten Text problematisiert der Sheriff von Jefferson County die widersprüchliche Rolle von Medien und Polizei.

Eric Harris, Journal, 17.11.1998, (S. 143)

Ich habe immer gehasst, wie ich aussehe. Ich mache mich über Leute lustig, die aussehen wie ich, manchmal ohne drüber nachzudenken, manchmal nur, um mich selbst schlecht zu machen. Daher kommt ein großer Teil meines Hasses, dass ich praktisch kein Selbstbewusstsein habe, speziell was Mädchen und Aussehen und so was betrifft.
HASS! Ich bin voller Hass – und das liebe ich!!
ICH HASSE MENSCHEN, und sie hätten besser Angst vor mir, wenn sie wissen, was gut für sie ist. Yo, ich hasse, und ich nehme an, ich will dass sie es wissen. Ja, ich bin ein Rassist, und ich habe nichts dagegen. Nigger und scheiß Latinos sind selber schuld, aber ich bin auch sehr rassistisch gegenüber White-Trash-Scheiße. Sie verdienen den Hass.
Übrigens kann ich nicht genug kriegen von der Swastika, der SS und dem Eisernen Kreuz. Hitler und seine Jungs haben ein paar Mal Scheiße gebaut, und das hat sie den Krieg gekostet, aber ich liebe, woran sie glaubten und wer sie waren, was sie taten und was sie wollten.
Weißt du was – vielleicht muss ich einfach mal flachgelegt werden.

Ted Mink, Sheriff Jefferson County, Interview, 18.10.2006 (S. 174)

Die Medien und wir, die Polizei, haben Eric Harris und Dylan Klebold so berühmt gemacht. Wir haben sie zu Stars gemacht. Und das war das, was sie immer wollten. Sie haben es sogar selbst in den Videos gesagt. Sie wussten genau, dass sie berühmt werden würden. Und was passiert? Die Medien und wir haben sie berühmt gemacht.

Der Autor fragt in seinem Nachwort, ob es sinnvoll ist, „solche Täter-Dokumente“ zu veröffentlichen, sieht jedoch darin die Voraussetzung, um „im Gestrüpp dieser Texte (…) nach Alternativen, nach Möglichkeiten zu suchen“.

In diesem Sinne ein empfehlenswertes Buch zu einem leider wieder sehr aktuellen Thema.

Anders B., der moderne Timothy McVeigh?

Norwegisches Idyll
Norwegisches Idyll (archiv: chris)

In seinem hier verlinkten Artikel weist Werner Jurga auf die Parallelen zwischen Oslo 2011 und Oklahoma City 1993 hin. In beiden Fällen morden männliche Staatsbürger mit rechtsextremer Gesinnung aus Hass.

Der Osloer Tatverdächtige Anders B., so berichtet die ARD, habe „nationalistische Gesinnung sowie eine ‚antiislamische‘ Haltung offenbart. Der Verdächtige habe Postings auf einer Webseite für christliche Fundamentalisten veröffentlicht”.

Timothy McVeigh, der das Regierungsgebäude in Oklahoma City zerstörte und dabei 168 Menschen tötete, wurde später dafür hingerichtet.  Er sympathisierte ebenfalls mit rechtsextremen und antisemitischen Positionen (Der 9. September stand noch bevor, eine antiislamische Haltung spielte eine noch geringe Rolle).

Dazu kamen bei McVeigh die eher US-typischen Ingredienzien wie Begeisterung für Waffen und  Kriegserfahrung. Laut BBC hat ihn sein Einsatz im Irakkrieg 1992 gelehrt, seine Gefühle auszuschalten. Als wichtiger Katalysator für seinen Hass erwies sich sein zunehmender Hass gegen die US-Regierung.

Ihn prägte die Belagerung und anschließende Zerstörung des Geländes der Protestantischen Sekte Branch Davidians in Waco durch das FBI.  Bei dem Sturm auf das Gelände starben 76 Menschen. McVeigh war voller Hass und wollte Rache.

Anders B., der mutmaßliche Attentäter von Oslo, ist die moderne, europäische Variante von Timothy McVeigh. Er fühlt sich  von Einwanderern und dem Islam bedroht. Die WELT am Sonntag hat seine Interneteinträge ausgewertet: Anders B. will einen christlichen, national geprägten Staat. “ Der entscheidende Kampf sei nicht mehr Kapitalismus gegen Kommunismus, sondern Internationalismus gegen Nationalismus,“ so die Einschätzung des mutmaßlichen Mörders.

Wie tödlich die Verquickung von übersteigertem Nationalismus, Intoleranz und fundamentalistischer religiöser Orientierung sein kann, haben beide Attentate gezeigt.

Umleitung: Ein Urlaubstraum von 1971, ansonsten viele Alpträume, sowie ein bunter Mix.

Urlaubsträume vor 40 Jahren verwirklicht am Vejerstrand in Dänemark (foto: Klaus Beuermann, Brilon)
Urlaubsträume vor 40 Jahren, verwirklicht am Vejerstrand in Dänemark (foto: Klaus Beuermann, Brilon)

Terror in Norwegen: unverkennbare Markenzeichen … jurga

Tod auf Zollverein: Das musste passieren … ruhrbarone

Die Grünen: Kohls Erben? … sprengsatz

Thomas Strobl weiß nicht mehr weiter: Aus für weissgarnix am 9. September … weissgarnix

Nach Urabstimmung: Streik der Redakteurinnen und Redakteure in NRW … pottblog

Urabstimmung gegen Tarifabbau, für faire Tarife: Redakteure in NRW wollen streiken … doppelwacholder

Klub 27: Amy Winehouse ist tot … ruhrbarone

Bochum total voll: Nach dem gelungenen Auftakt am Donnerstag feierten Zigtausende gestern TGiF* im Bermuda-Dreieck … revierpassagen

Lichtspiele: Geschüttelt. Und gerührt. D-Box-Motion Code – ein 4D-Kinoerlebnis … geewing

Bottroper Sorgen: “Gemeinsame Erklärung zum geplanten verkaufsoffenen Sonntag” … bottblog

Radfahren in GB: London’s worst 10 gyratories for cyclists … bikeblog

Neheim: Nicht labern, machen … neheimsnetz

Schwerte: Die Nazi-Dichterin und ihr Neonazi-Anhang … nrwrechtsaußen

Radweg Sundern- Seidfeld: Kommt der Lückenschluß!? … gruenesundern

Nächtliche Abschiebung einer Roma-Familie – Antwort des HSK auf die SBL-Anfrage kam nach zwei Monaten

In der Nacht vom 18. zum 19. Mai 2011 schob der Hochsauerlandkreis eine Roma-Familie aus Meschede in den Kosovo ab. Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) stellte daraufhin am 24. Mai 2011 der Kreisverwaltung etliche Fragen zum Abschiebevorgang und den Gründen für die behördliche Maßnahme und wartete und wartete und wartete … auf die Antwort.

Am 17. Juli, also nach 8 Wochen, war es soweit. Da fand die Mitarbeiterin der Sauerländer Bürgerliste (SBL) die Antwort des Hochsauerlandkreises in dem virtuellen SBL-Briefkasten vor. Bis dato hatte die Kreisverwaltung der SBL lediglich schriftlich den Eingang des Schreibens bestätigt und erklärt, dass, aufgrund der umfangreichen Fragestellungen und personeller Engpässe es leider nicht möglich sei, termingerecht – innerhalb von 2 Wochen – vollumfänglich zu antworten.

Wir fassen einige Punkte aus dem Antwortschreibens eines Mitarbeiters der Organisationseinheit Integrations- und Ausländerangelegenheiten hier nun – fast kommentarlos – zusammen:

An der Abschiebe-Maßnahme, waren, wir zitieren: “… zunächst 6 Bedienstete des Hochsauerlandkreises, 2 ehemalige Polizeibeamte (Fahrer) und ein Arzt beteiligt. Nach aggressivem Auftreten einiger Familienangehöriger wurden zudem 3 Polizeibeamte hinzugezogen.“ -Folglich waren 12 Leute an der „Überfall-Kommando“ (so der Eindruck der Betroffenen) beteiligt!-
Der Familie sei mit 1 ½ Stunden „auf eigenen Wunsch ausreichend Zeit gewährt“ worden, „um u.a. diverse Telefonate mit Rechtsanwälten zu führen, Koffer zu packen und Abschied zu nehmen.“

Die Frage der SBL, ob sich der HSK in diesem Fall des umstrittenen Gutachters Michael K. aus Bonn bediente, ist so beantwortet worden:

„Ihre einleitende Bewertung hinsichtlich des „Gutachters Michael K. aus Bonn“ teile ich nicht. Der Innenminister hat bestätigt, dass dieser bundesweit als objektiv und sorgfältig prüfender Arzt bekannt ist. Es ist richtig, dass dieser Arzt die Rückführung begleitet hat.“

Zur Frage nach weiteren Abschiebefällen, bei denen der besagte Gutachter beteiligt war, heißt es in der „Antwort“: „Hierüber wird keine Statistik geführt.“ Es würden unterschiedliche Gutachter eingesetzt, ausgewählt nach den jeweiligen Umständen des Einzelfalls.

Die SBL hatte auch gefragt, ob der HSK dem „Gutachter“ für seine Dienste jeweils rund 470,- Euro bezahlt. Die Antwort: “Nein, das Honorar richtet sich jeweils nach dem entstandenen Aufwand und ist von Fall zu Fall völlig unterschiedlich.“ Auf die Frage nach den Kosten für das „Fit for Fly“-Gutachten ging der HSK nicht ein, sondern verwies auf die Antwort zum Honorar. -„Fit for Fly“, der Begriff steht für Ärzte, die kranke Flüchtlinge „flugtauglich“ schreiben. So ein Gutachten soll den Ausländerämtern jeweils 470,- Euro kosten.-

Eine Vereinbarung zwischen dem HSK und dem Evangelischen Kirchenkreis, wonach aus humanitären Gründen nachts keine Abschiebemaßnahmen erfolgen sollen, besteht laut der HSK-Ausländerbehörde nicht. „Nein“, schreibt der Kreismitarbeiter auf diese Frage der SBL, „vielmehr mündete ein gemeinsames Gespräch mit dem evangelischen Kirchenkreis im Jahr 2005 nicht mit der Zusage, auf nächtliche Abschiebungen zu verzichten. Die Zusicherung des HSK, dass keine nächtlichen Abschiebungen stattfinden, stand und steht noch unter dem Vorbehalt, dass der Abflugtermin in den Mittagsstunden liegt, sodass ein betreten der Wohnung vor fünf Uhr vermieden werden kann. Der Hochsauerlandkreis hat sich beim Land NRW wiederholt dafür eingesetzt, dass die Abflugzeiten für Charterflüge in die Mittagszeit verlegt werden.

Zu den Abschiebegründen von S.Z., seiner Ehefrau und seiner 19jährigen Tochter gibt der HSK an, die gesetzlichen Voraussetzungen für die Erteilung eines Aufenthaltstitels seien nicht erfüllt worden.

Humanitäre und gesundheitliche Aspekte hätte der HSK bei seiner Entscheidung nicht außer Acht gelassen, schreibt uns der Kreisbedienstete. Zweifel an der Reisefähigkeit von Herrn und Frau Z. und deren Tochter hätten zu keinem Zeitpunkt bestanden. (Der SBL ist bekannt, dass die Tochter T.Z. mit einem schweren Herzfehler geboren wurde und, dass sowohl Mutter als auch Vater ebenfalls in schlechter gesundheitlicher Verfassung waren und sind.)

Familie Z. lebte übrigens seit 20 Jahren in Meschede. Die jüngste und jetzt abgeschobene Tochter T. ist in Deutschland geboren. Der Vater soll trotz etlicher Bemühungen seinerseits nie eine Arbeitserlaubnis bekommen haben. Gilt immer noch die Regel: Ohne Arbeit keinen Aufenthaltstitel, ohne Aufenthaltstitel keine Arbeitserlaubnis? Vielleicht ist die Chance, einen Sechser im Lotto zu haben größer, als im HSK einen Aufenthaltstitel erteilt zu bekommen, zumindest wenn Mann/Frau ein/e Roma ist?

Auf Nachfrage der SBL teilte der HSK auch mit, dass zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Antwortschreibens (es trägt das Datum vom 12.07.2011), sechzehn Angehörige von Minderheiten der Roma und Ashkali oder anderer Minderheiten, die unter den Kosovo-Erlass fallen, noch im Bereich des Kreisausländeramtes leben. „Jeweils drei Personen leben in Eslohe und Brilon, jeweils zwei in Meschede und Bestwig, fünf in Schmallenberg und eine Person in Olsberg.“ Wie viele von ihnen der HSK noch beabsichtige abzuschieben, fragte die SBL. Die eindeutig uneindeutige Antwort des HSK: „Die Entscheidung erfolgt jeweils im Einzelfall und nach sorgfältiger Prüfung.“

Der letzte denkwürdige Satz im Schreiben des HSK ist dieser: „Ich bitte, die personenbezogenen Daten in diesem Schreiben vertraulich zu behandeln.“ Das tun wir selbstverständlich. Wenigstens der Datenschutz wird im Ausländeramt wohl noch beachtet ….

Umleitung: Schulpolitik, Medien, Schundmedien, Europa und mehr.

umleitungSchulpolitik NRW: Politisch war es ein Paukenschlag. Ob es auch ein pädagogischer Schlager wird, wird sich erst zeigen müssen … WirInNRW

Sekundarstufe: ein optimistischer Ausblick bei der … sbl

Olsberg und die Sekundarschule: Alles richtig gemacht. Freude bei Bürgermeister Wolfgang Fischer … wpBrilon

Medien: Rund 450 Journalistinnen und Journalisten nahmen heute (20.7.) an der zentralen Streikversammlung in Schwerte teil. Die Veranstaltung bildete den Auftakt zu einem fünftätigen Warnstreik und zu den Urabstimmungen an mehr als 20 Zeitungstiteln in NRW … djv

Schundmedien: Nach aktuellen Zahlen der WAZ-Mediengruppe sind inzwischen 10.000 Bürgerreporter für die Anzeigenblätter der Gruppe in 61 Städten aktiv. Unter lokalkompass.de sind 60.000 Beiträge und 300.000 Bilder veröffentlicht worden. Und das alles ohne Honorar … medienmoral

Social Media: Weniger Social Profiles sind mehr Social Web … grey

Scholzomat? Rede zur Eröffnung der Journalistenschule der Bauer Media Group … scholz

Europa-Versager: Kaum ein Politiker mag noch die europäische Idee verteidigen. Man kann nur noch auf die nächste Politikergeneration hoffen … zeitonline

Europa-Gewinner: Erste Türkischzertifikate an Schüler und Lehrer im Ruhrgebiet verliehen … bottblog

Geschichte als Fiktion: Die Schuldenkrise in den Europa und den USA hat der Deutschen Mark einen deutlichen Wertzuwachs beschert. Verlierer sind allerdings die deutschen Unternehmen, denn Exporte werden immer teurer … weissgarnix

Loveparade: Texte vom Sommer 2010 zur Loveparade-Katastrophe … jurga

Zeugung auf Probe: Die Präimplantationsdiagnostik ist durch, aber die Heuchelei hat immer noch kein Ende … wissenslogs

Kann man das Dichten lernen? Jaja, wo der Phallus sich verbal-erotisch aufbäumt, da liegt sublimiertes männliches Begehren nicht weit … ruhrbarone

Dem Ruhrpott seine Sprache: Tun wa ma ganz banal mit de Aussprache anfangen: Gelsenkirchen-Buer oder Oer-Erkenschwick spricht der Nichtwissende gerne mal als Bür oder Ör aus … revierpassagen

Kulturwildwuchs: Endlich! – Die Kulturverwaltungsabteilung, eine Institution gegen die wilde Ausbreitung von Kreativität, hat ihre Arbeit aufgenommen. Auf der Website der KVA wird deren Intention auf den Punkt gebracht: … neheimsnetz

Hamm: Die extreme Rechte in Hamm hat ein neues Agitationsfeld für sich entdeckt. Im westlichen Stadtteil Herringen soll eine Moschee ausgebaut werden, was für Konfliktstoff in der Bevölkerung sorgt … nrwrechtsaußen

Hagen – Klarsichtkino: Doku zur Griechenlandkrise … doppelwacholder

Arnsberg: Fusion der 3 Arnsberger Krankenhäuser … gruenesundern

Kommentar: Sekundarschule – kein Grund zur Freude.

Auf dem Weg zur Gemeinschaftsschule: Realschule Ascheberg (archiv: zoom)
Synonym für den Aufbruch: Realschule Ascheberg (archiv: zoom)

Die neue Sekundarschule ist kein Grund zum Feiern. Sie ist lediglich eine weiterer Schultyp im bildungspolitischen Flickenteppich Nordrhein-Westfalens.

War noch die Gemeinschaftsschule eine verfassungsrechtlich nicht abgesicherte „kleine Gesamtschule“, so ist nun die Sekundarschule eine um die Oberstufe kastrierte Gemeinschaftsschule.

Die Luft ist raus aus dem Vorzeigeprojekt der Grünen. Integration und Inklusion sind schwer angeschlagen. Etabliert ist die Dichotomie zwischen Gymnasium und dem Rest von irgendwas.

Lediglich die Gesamtschulen trüben in NRW den Blick konservativer Bildungsideologen.

An vielen Orten NRWs, die eine geeigneten Standort für Gesamtschulen hergegeben hätten, wurde von Rot-Grün die Gesamtschul-Idee zuerst durch das charmante Angebot der Gemeinschaftsschule als kleiner Gesamtschule substituiert, und nun durch die Sekundarschule pulverisiert.

Die Streiter für eine Bildungsreform liegen sich heute freudetrunken unter dem Banner des „Schulfriedens“ in den Armen. Morgen werden sie aufwachen und übermorgen wird der Kater heranschleichen.

NRW ist zu bemitleiden. Es wurde vereinbart, dass das Schulsystem bis 2023 nicht mehr angetastet werden soll.

Sylvia ist nicht so hart aufgeschlagen wie ehemals ihre Hamburger Parteikollegin, doch die Luft ist raus aus dem Bildungsaufbruch.

Die Befürworter einer Gemeinschaftsschule, die jetzt in Sekundarschulen-Fans überführt werden, dürfen sich keine Illusionen machen. Die vielen materiellen Lockangebote, die Löhrmann dem „Schulversuch Gemeinschaftsschule“ gemacht hatte, um die CDU auszukontern, werden nun nicht mehr nötig sein.

Es darf wieder gespart werden und zwar dann bei der Sekundarschule aka Gemeinschaftsschule. Das Gymnasium wird als letztes angetastet werden.

Das war der Zweck der Übung.

Es herrscht wieder Ruhe im Land.

Deponie Bestwig – Westfalenpost griff PM der SBL auf

Die WP/WR hat in der Ausgabe vom 8. Juli 2011 eine PM der Sauerländer Bürgerliste (SBL) aufgegriffen. Die prägnante Überschrift lautet: „EHEC-Spuren im Bauschutt von Bestwig? – „SBL“-Anfrage liegt beim Landrat“.

Allerdings wurde dem Leser/der Leserin schnell klar, dass „sogar“ die SBL die Ursachen dieser Krankheit nicht unbedingt im Hochsauerland sucht, sondern dass es dem SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos bei der Anfrage um mögliche Ablagerungen gefährlicher Stoffe wie beispielsweise unbehandelter Klärschlämme auf der Boden- und Bauschuttdeponie Bestwig geht.

Die Betreiberin der Deponie, die Mitteldeutsche Hartstein-Industrie GmbH (MHI), ist ja schließlich mit ihrer früheren Bauschutt-Deponie „Am Meisterstein“ in Winterberg-Siedlinghausen mehrfach in die Schlagzeilen geraten.

„Am Meisterstein“ sind zum Nachteil von Mensch und Umwelt größere Mengen Klärschlamm, vor allem aus der Kläranlage Winterberg-Züschen, abgekippt worden.

Nun aber wieder zum WP-Artikel. Die WP-Redaktion machte sich die Mühe, bei der Kreisverwaltung in Meschede achzufragen, ob und wie sich der HSK mit den Fragen der SBL beschäftigen wird. Der Pressesprecher der Kreisverwaltung wird mit dem Satz zitiert: „Wir sind tätig, der Betreiber wurde bereits befragt, Herr Loos erhält fristgerecht Antworten“.

Hoffen wir, dass sich die Tätigkeit des HSK in Sachen Anfrage zur Deponie Bestwig nicht nur auf die Befragung des Betreibers, also der MHI, beschränken wird!? Was soll denn wohl dabei heraus kommen?

Ansonsten hoffen wir, dass sich ganz viele akribisch recherchierende Journalisten auf Themen wie dieses stürzen!

Nachtrag zu Hertie Meschede. Treveria Geschäftsführer Fuhrmann: Wir haben nichts mehr mit der insolventen Dawnay Day zu tun.

Was denn nun? Schild an der Stadthalle in Meschede. (foto: zoom)
Was denn nun? Schild an der Stadthalle in Meschede. (foto: zoom)

Am 4. Juli hatten wir hier im Blog einen Artikel veröffentlicht, der spekulierte, warum sich der Verkauf des ehemaligen Hertie Gebäudes in Meschede durch den Finanz-Investor Dawnay Day an Bövingloh Immobilien so lange hinziehe.

In diesem Artikel war auch auf eine Verbindung der Treveria Asset Mangement zu Dawnay Day hingewiesen worden. Aus der Tatsache, dass Dawney Day Treveria  2005 in London „auf den Weg gebracht“ hatte  und Treveria heute Geschäfts-Immobilien in Fußgängerzonen mittelgroßer und kleinerer Städte erwerbe, wurde die Vermutung abgeleitet, das Dawney Day das Geschäft in seinen früheren Hertie-Standorten, wie beispielsweise Meschede, mit sich selber mache.

In der Nachbereitung unseres Berichts hatten wir ein informatives  Gespräch mit Dr. Bernhard Fuhrmann, seit diesem Jahr Geschäftsführer der Treveria Asset Management.

CEO Fuhrmann betonte, dass Treveria zwar von Dawnay Day als Asset Management Firma in London  „initiert“ worden wäre, dass Dawnay Day aber niemals Eigentümer von Treveria gewesen sei. Heute sei zudem der britische Teil der Firma lediglich eine Hülle („Treveria plc is a holding company incorporated in the Isle of Man“), wobei das europäische Steuerrecht eine Rolle spiele, die deutsche Treveria würde als realer Investor unabhängig in Deutschland agieren.

Nahezu parallel zur Initiierung des „Börsenvehikels Treveria“ (Christoph von Schwanenflug) habe Dawnay Day in Deutschland die Karstadt Immobilien, später umbenannt in das historische „Hertie“ (Hermann Tietz),  erworben.

Die Hertie Kette ist seit 2008 insolvent und Dawnay Day sei ebenfalls in die Insolvenz gerissen worden. Mit der Abwicklung der Dawney Day und damit dem Verkauf der ehemaligen Hertie-Immobilien habe Treveria nichts mehr zu tun und könne so auch nicht „Geschäfte mit sich selber machen“.

Die Vorgänge um das Hertie-Gebäude in der Ruhrstadt Meschede, mitsamt der politischen und finanziellen Feinheiten, bleiben spannend. Wir haben hier lediglich in groben Umrissen das Anliegen von CEO Dr. Bernhard Fuhrmann nachgetragen. Raum für Recherche ist weiterhin  in überreichlichem Maße vorhanden 😉

USA 2011: I think it is pretty much like this…. We will all pay for it in the end.

Tom Spencer/Texas hat uns ein paar Gedanken zur Situation in den USA geschickt. (foto: spencer)
Tom Spencer/Texas hat uns ein paar ehrliche Gedanken zur Situation in den USA geschickt. (foto: spencer)

The grandfatherly face of responsible Conservatism (Ronald Reagan) is gone.

In his place the ever dogma influenced Republican party has inserted the hatchet-faced visage of neo conservatism, Eric Cantor, a man who doesn’t understand as Ronald Reagan did, that things could get worse… have been and will be if the debt limit isn’t raised.

That’s where we are going. All the people who knew that things could be worse are dying off and guys like Eric Cantor who haven’t seen any real hardship in their lives are posturing to Dogma. Young guys and girls like Eric Cantor have never seen any hardships to match the effects of defaulting on the national debt. Anyone who supports that position is uniformed, dogma driven, and naïve.

No tax increases is the mantra of Tea Party influenced politicians. It is a destructive dogma. Our infrastructure crumbles and yet we yell no taxes.

I am the son of moderate to conservative Goldwater Republicans. I worked and believed in a reasonable Republican agenda of smaller government and a responsible population. I am a pragmatist, I will pay for what works and I am performance based and data driven. But, data doesn’t suit anyone’s dogma. “The tax legislation enacted under President George W. Bush from 2001 through 2006 cost $2.48 trillion over the 2001-2010 period. This includes the revenue loss of $2.11 trillion that results directly from the Bush tax cuts as well as the $379 billion in additional interest payments on the national debt that we must make since the tax cuts were deficit-financed.

http://crooksandliars.com/susie-madrak/study-bush-tax-cuts-cost-more-twice-m

We need to repeal the Bush tax cuts and return to the Clinton era rates…they worked just fine as I see it.

I supported the original Bush bailout because I believed it was the only way to avert a financial calamity that would have precipitated a depression… conservatives who have a limited understanding of our financial underpinnings said let it happen it doesn’t matter. Now the same types are playing with shutting down the Gov’t. Those who have always been and are comfortable now don’t understand the potential real consequences. One of the problems with dogma is that it forces perfect to be the enemy of the good.

Americans are so used to listening to what someone says on TV and believing it if they hear it enough times. I call it our videofied mentality. Thus the Republicans stay on message so perfectly. The media handlers of the Reagan era really understood the use of the media and taught it to the Republican Party. They knew the image and appeal of their candidate was more the result of Death Valley Days, GE Theater, and “Win One for the Gipper” than is was about his policies.

Now extremists, both religious and social, have taken over my former party and let people like Glen Beck and Michelle Bachman speak for the party. It’s a downhill slide. Gives a good fiscally responsible Republican a bad name. You notice I didn’t say fiscally conservative. I believe fiscally responsible is a much more necessary characteristic. I believe, as does Warren Buffet, that to whom much is given much is expected. We have become a culture of “I got mine to Hell with you.”

We will all pay for it in the end.